Liebe Leute, für ein Kunstprojekt suche ich nach einer Lösung für folgendes Vorhaben: Kleine Holzringe sind auf einem (Draht)seil aufgefädelt und bilden einen Turm, der insgesamt 5 Meter Höhe hat. Die ausgesägten Holzstücke sind rund, haben einen Durchmessen von (ganz unten) 3cm bis (ganz oben) 15 cm. Insgesamt wiegen alle Stücke zusammen maximal 70 kg. Der Turm berührt nur fast den Boden, ein minimaler Abstand von ca. 1-2 cm lässt ihn schweben. (Anbei Zeichnung). Das Seil ist an der Decke des Ausstellungsraumes aufgehängt (oder läuft durch eine Umlenkrolle, so das der Mechanismus / Winde wieder am Boden stehen kann).. In gewissen zeitlichen Abständen soll sich das Seil extrem schnell entspulen – im Idealfall in Fallgeschwindigkeit – so dass der Turm mit den Holzscheiben in sich zusammenkracht. Nach einer Weile wird er wieder langsam nach oben gezogen. Die genauen zeitlichen Intervalle sind im Moment nicht relevant, sollen aber später für die jeweilige Ausstellungssituation genauer bestimmt werden (bsp. 1x pro Tag einkrachen oder 1x jede 2 Stunden...) Nachdem ich mich bereits ein bisschen umgehört habe wurden mir Schrittmotoren nahegelegt die evtl mit Arduino angesteuert werden können. Nur leider nichts konkretes. Hat irgendjemand in der Runde eine Idee, wie das ganze technisch umgesetzt werden kann?? Es wäre natürlich ideal wenn nicht allzu hohe Kosten dabei entstehen. Also die Frage , welcher Motor (welcher Motor könnte ein so schnelles „entspulen“ leisten? Wie und welche Ansteuerung? (ein Arduino wäre vorhanden aber andere Systeme kommen durchaus in Frage)? Welche Art von Winde, um das Seil auf- abzuspulen? Bzw. – ist das überhaupt die richtige Herangehensweise- möglicherweise gibt es noch andere Ideen, wie der Turm zusammenstürzen kann, und nachher trotzdem wieder hochgezogen wird. Herzlichen Dank für jeden Beitrag, der ein kleiner Schritt in die richtige Richtung ist, und viele Grüsse, Dorothea
:
Verschoben durch User
Doro schrieb: > Also die Frage , welcher Motor (welcher Motor könnte ein so schnelles > „entspulen“ leisten? Wie und welche Ansteuerung? Teile den Job in zwei Aufgaben: 1. Seil auskuppeln mit Magnetkupplung oder 'Zahnrad beiseite schieben' zum Zusammenkrachen mit Schwerkraft. 2. Seil aufwickeln mit DC Getriebemotor, da wirst du dann zum Erkennen des fertigen Aufwickelns irgendeine Markierung z.B. am Seil haben müssen. Dazu brauchst du drei Pins am Arduino und 2 Endstufen, einen für den Motor und einen für die Kupplung, sowie einen Pin als Rückmeldung vom Endschalter. Solche Motoren sind kräftig und bilig. Schlimmstenfalls könntest du über ein Relais einen langsamlaufenden Netzmotor schalten. (Grillmotor, Waschmaschinentimer oder Spiegelkugelmotor).
:
Bearbeitet durch User
Wie sind die Holzringe mit dem Seil verbunden? Der unterste Ring fest und die anderen wie eine Gardine durch Ösen einfach aufgefädelt? Ich denke auch dass das Vorgehen wie oben beschrieben das sinnvollste ist: Das Seil auf einer Trommel aufwickeln lassen durch einen Getriebemotor o.Ä. (Scheibenwischermotor hat sich auch bewährt) und die Trommel mit einer Mechanik wie sie z.B. bei Spanngurten verwendet wird gegen "Rückrollen" sichern. Wenn der Turm dann zusammenfallen soll die "Sicherung" der "Spanngurtmechanik" entsichern (Da dürfte auch ein Modellbauservo reichen, evtl. mit Übersetzung).
Je nach Übersetzung sind viele verschiedene Kupplungen denkbar. Man könnte auch ein Reibrad abheben. Video- und Kassettenrekorder haben fast alle so eine Mechanik in der Nähe der Wickelteller. Man benötigt eben einen E-Magneten (Hubmagneten), der auf irgendeine Weise die Seilrolle auskuppelt. Hier mal Link auf DC Getriebemotoren: http://www.pollin.de/shop/p/OTk3OTg4/Motoren/DC_Getriebemotoren.html Und hier kannst du mal schauen, ob da ein geeigneter Magnet bei ist: http://www.pollin.de/shop/suchergebnis.html?S_TEXT=Zugmagnet+&log=internal
Ich sehe das Problem mehr bei den Holzringen selbst. Wenn eine Masse von 70kg wiederholt auf den untersten Holzring knallt wird der relativ bald einmal brechen -- sofern es sich nicht um eine verleimte Dreischicht- oder Sperrholzplatte handelt. Der zweitunterste Ring wird dann zum untersten usw... Aber evtl. ist der Destruktive Charakter der ganzen Sache ja Teil des Konzepts.
:
Bearbeitet durch Moderator
Wie lang ist die "Fallstrecke"? 70kg kann man nicht einfach so abrupt abbremsen, wenns länger als 1x funktionieren soll. Druckluft wäre eventuell einfacher. Ein Kolben "schiebt" das Seil in einen Schnappmechanismus, ein zweiter kleiner Kolben löst (Wie bei einer Armbrust) aus. Ich sehe da auch ein wenig ein Sicherheitsproblem, der Turm ist oben schwerer, also hängen 50Kg über 2,5m. Wenn das Seil reisst und der Turm jemandem auf den Kopf fällt?
Peter L. schrieb: > Wie lang ist die "Fallstrecke"? Wie Doro schrieb: >>> Der Turm berührt nur fast den Boden, ein minimaler >>> Abstand von ca. 1-2 cm lässt ihn schweben.
Such für Dein Kunstwerk besser Kontakt zu einem Mechaniker vor Ort. Du hast viele Detailprobleme, die Du im Vorherein lösen mußt, z.B. die banale Frage, wie Du verhinderst, daß sich der Draht sofort verheddert oder Schleifen wirft. Oder wie Du sicherstellen kannst, daß niemand von der Installation verletzt werden kann. Der Motor und der Arduino sind das kleinere Problem.
Peter L. schrieb: > Ich sehe da auch ein wenig ein Sicherheitsproblem, > der Turm ist oben schwerer, also hängen 50Kg über 2,5m. > Wenn das Seil reisst und der Turm jemandem auf den Kopf fällt? Das ist Kunst, die birgt immer die Gefahr der Verletzung. Hawa M. schrieb: > Ich sehe das Problem mehr bei den Holzringen selbst. > Wenn eine [Masse] von 70kg wiederholt auf den untersten Holzring knallt… Ich halte das Gesamtsystem nicht für ein massives. Das Seil hält die Ringe ja nur unter Spannung zusammen. Dann wird es Lose, d.h. die fehlende Spannung lässt die Ringe einzeln den Zustand geringster potenzieller Energie anstreben. Kinder bauen in Kindergärten auch ziemlich große Türme aus losen Bausteinen und lassen dann kippen, fallen und dgl. (Viele elastische Stöße.) Seiltrommel mit Hakensicherung an einem Zahnrad, wie Vorredner beschrieben. Fürs Aufwickeln genügt ein Getriebemotor. Stepper sind überdimensioniert, weil die Schrittweite irrelevant ist.
Boris O. schrieb: > Ich halte das Gesamtsystem nicht für ein massives. Geht mir auch so - mir gefällt die Idee. Ok, ich will sie nicht im Schalfzimmer haben, aber sonst? Ausserdem ist es ja ganz einfach mal auszuprobieren mit Seil und Umlenkrolle und Handbetrieb im Feldversuch. Dann sieht man ob es klappt, oder ob sich das alles verhakelt und verheddert. Wenns klappt, müssen die Scheiben nur noch bemalt werden :-)
:
Bearbeitet durch User
ich hab noch nicht wirklich verstanden, was da aufregendes passieren soll? Das Seil gibt nach - mehr als dass der ganze stapel 2cm nach unten fällt und ein wenig kippt und dann als Wurst am Boden liegt wird doch nicht passieren. Spektatkulär umfallen kann es nicht groß, weil das seil ja drin ist und das ganze relativ geordnet abläuft. Und die Masse des Seils, die nicht fällt (erst hoch gezogen werden muss und gegen die Reibung der Winde arbeitet) auch noch träge ist.
:
Bearbeitet durch User
Vlad T. schrieb: > ich hab noch nicht wirklich verstanden, was da aufregendes passieren > soll? Das ist Kunst, die birgt immer die Gefahr, dass man sich mehr als einmal dazu Gedanken machen kann. (Auf einer Fotografie passiert auch nicht viel Aufregendes, auch wenn sie einen Fluss zeigt, zum zweiten Mal und von Gursky ist. Die Aufregung findet hier im Auktionssaal statt und anschließend bei der Zurschaustellung und der Unterwerfung der Vielen, alles dafür zu tun, einen Blick darauf werfen zu können.) Der Prozess hat keinen Endzustand und es wird wieder und wieder eine scheinbare Unordnung in eine scheinbare Ordnung überführt. Du wirst nie zweimal denselben Turm hängen/ fallen/ liegen sehen. Das ist genauso nützlich oder unnütz wie ein Mikrocontroller, der eine LED blinken lässt. Eine Strommessung würd' ich noch spendieren in Kombination mit mechanischer Endabschaltung. Falls sich was verheddert (und der Strombedarf des Motors ansteigt), kann man eine Rettung versuchen (abrollen). Die mech. Endabschaltung wird unzuverlässig werden, da das Seil sicher flexibel ist (wie der Plattenstapel) und es Sprünge wie auch langsame Stromanstiege geben wird. Ähnliche Hebewerke senken nach einer groben mech. Erkennung des letzten Meters die Geschwindigkeit und messen präziser (bspw. Strom und proportionale Längenänderung oder opt. Sensoren an feineren Maßstäben). Eine Lichtschranke an der Decke könnte das übernehmen, samt Rundenzähler der Seilwinde. Ist eine gewisse Zahl Runden erreicht, wird ein paar Gänge runtergeschaltet und die Lichtschranke [O] kontrolliert das Vorhandensein von Scheiben. Alternativ wird der Strombedarf des Motors gemessen, der im Endzustand ansteigen wird. -------------> ======== | ======= | [O] | | [=======] [=====] ...
:
Bearbeitet durch User
Peter L. schrieb: > Wie lang ist die "Fallstrecke"? > 70kg kann man nicht einfach so abrupt abbremsen, wenns länger als 1x > funktionieren soll. Er will es ja nicht bremsen, sondern fallen lassen... Ich würde ein Nylonseil benutzen (gibt es im Baumarkt oder auch Bergsteigerzubehör), das ist weich, wird sich nicht leicht verheddern - beim Draht schon... Prinzip Galgen: Ein Seil mit entsprechender Länge hat ein festen Aufhängepunkt, das Seil wird dann durch zwei Andruckrollen mit Antrieb aufgezogen, wenn es weit genug oben ist, schaltet ein Endschalter den Antrieb ab... Dann bräuchte nur mehr der Motor der oberen Andruckrolle gestartet werden, um über die Gewindestange schnell den Andruck auf das Nylonsein zu verringern - das Seil rutscht durch und folglich bricht das Gebilde mit Erdanziehung zusammen... Das Nylonseil hat fast keinen Widerstand, also wird die Fallgeschwindigkeit 9,81 m ziemlich erreichen... Danach muss nur mehr die Andruckrolle auf Druck gehen und auf gehts wieder....
Ich würde ein Modell bauen. 1:10 ist zu klein, 1:5 könnte Rückschlüsse zulassen. Eventuell sind sogar mehrere Zugseile nötig. Bevor die Umsetzung in Originalgröße erfolgt, lässt sich einiges durchprobieren. Grüße Bernd
In kleiner Ausführung fällt mir dazu sowas ein: https://de.wikipedia.org/wiki/Wackelfigur 1926 erfunden
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.