Nabend Weiss jemand, wie das abläuft, wenn man was VERkaufen will? Bin nur neugierig. Wenn man was tolles gebastelt hat, wie bringt man sowas unter die Leute? Und was für einen Anteil verlangt der Einzelhandel dafür? Beispiel Conrad? Oder sonstwer. Angenommen ein Teil kostet mich 10 Euro in der Herstellung und ich will vom Händler 20 Euro haben. Wie teuer ist das Dingen dann für den Endkunden? Bei Pollin gibts Platinen, da muss man ja meinen, die hätt ein Schüler zusammengebastelt. Kann also nicht so sein, dass nur grosse Firmen Elektronik verkaufen können/dürfen, oder?
Jörg schrieb: > da muss man ja meinen, die hätt ein Schüler > zusammengebastelt. Kann also nicht so sein, dass nur grosse Firmen > Elektronik verkaufen können/dürfen Wenn man etwas verkaufen will, sollte es ordentlich konstruiert und hergestellt sein - ganz egal ob Schüler oder Weltkonzern. Wenn du also meinst, als Schüler könntest du Murks verkaufen, das ist sicher ein Irrtum, zumindest auf längere Sicht. Als Noname kannst du deine Sachen eigentlich bloss bei ebay anbieten. Wenn du dann mal echte Stückzahlen verkauft hast, kannst du dich an Händler wenden, aber die wollen/können auch nicht mit hunderten Lieferanten zusammenarbeiten. Allerdings solltest du dich auch über gesetzliche Bestimmungen informieren, wie CE-Kennzeichnung, EMV-Prüfung usw. und das Finanzamt redet auch noch mit. Georg
Zur Zeit ist ja Kickstarter die Möglichkeit überhaupt. Zum einen kannst mal antestetn, ob sich überhaupt jemand für deine Platine interresiert. Wenn ja, machen Foren, Blogs und Zeitschriften Werbung für dein Projekt. Ausserdem kannst du Geld für bürokratische Hürden, technische Prüfungen und das ganze Drumherum einsammen (Handbücher, Steuerberater...). Wenn du erst mal Erfolg hast, antwortet Conrad auch auf deine Anfragen.
Mal ein sehr interessante Frage, wenn auch vermutlich im falschen Bereich. Wenn du es für 10€ herstellen kannst, kann man davon ausgehen, dass der Handel gerne mal das 4 fache dafür nimmt. 100% Aufschlag deiner, sowie 100% Aufschlag des Handels. Erst über die Menge kann sich der Preis nach unten drücken. Gut möglich, dass ein Handel dann nur noch ein x-tel am Gerät verdient, aber durch den gedrückten Preis und daraus resultieren höheren Abnahme hat und somit auch einen Gewinn erwirtschaftet.
Jörg schrieb: > Angenommen ein Teil kostet mich 10 Euro in der Herstellung und ich will > vom Händler 20 Euro haben. Wie teuer ist das Dingen dann für den > Endkunden? Ca. 100.
Jörg schrieb: > Wenn man was tolles gebastelt hat, wie bringt man sowas unter die Leute? Man sorgt dafür, dass die Leute es kaufen wollen. > Angenommen ein Teil kostet mich 10 Euro in der Herstellung und ich will > vom Händler 20 Euro haben. Wie teuer ist das Dingen dann für den > Endkunden? Mal angenommen, Conrad will es für 19,90€ verkaufen. Dann guckst du mit deinen 20€ in die Röhre... > Kann also nicht so sein, dass nur grosse Firmen Elektronik verkaufen > können/dürfen, oder? Das nicht, aber du musst die selben Normen und Vorschriften einhalten und mindestens das CE-Zeichen in Eigenverantwortung(!!!) anbringen. Mit deinem derzeitigen Kenntnisstand kannst du das nicht.
Hallo, als Erzeuger, wenn du an Endkunden verkaufen willst must du auch noch bei Stiftung Elektro-Altgeräte Register (ear) dich registrieren. Also ich fasse noch einmal zusammen: Kleingewerbe anmelden Stiftung Elektro-Altgeräte Register CE-Confirmationserklärung schreiben (eventuell Messlabor) Bedienungsanleitung schreiben ROHS Richtlinien beachten (ist eigentlich im CE mit drin) Reach Richtlinien beachten Bei der IHK musst du nur dann Mitglied werden, wenn du Mitarbeiter hast. Am besten du zeigst jemanden der Erfahrung hat mal dein Teil, damit man für das CE Zeichen eine Gefahrenabschätzung hat, bzw. welche Normen dafür zutreffen. Da gibt es viele kleine Details die juristisch zu beachten sind. Gruß Sascha
> Mit deinem derzeitigen Kenntnisstand kannst du das nicht.
Mein Chef kann das auch nicht. Trotzdem sackt er den Gewinn ein, nicht
die Entwickler.
Sascha schrieb: > Bei der IHK musst du nur dann Mitglied werden, wenn du Mitarbeiter hast. Der Witz ist gut. Du mußt nämlich garnicht, Du wirst es einfach (kostenpflichtig)! Jörg schrieb: > Wenn man was tolles gebastelt hat, wie bringt man sowas unter > die Leute? Verschenken. Falls Nachfrage besteht, stelle die Frage erneut.
Hallo, in dem Forum helfen wir uns doch und sagen nicht von Anfang "du kanst das nicht". Jeder hat doch einmal eine Frage, sonst würde er doch nicht Fragen! Jeder hat von uns irgend wann angefangen! Und übrigens ist das doch leider wahr, vieles ist nur noch Murx und vor allen Kaputt gespart. Wie soll eine Firma die Heute über Händler geht noch etwas vernünftiges abliefern. Deshalb selber vermarkten, gutes setzt sich auch durch. Gruß Sascha
Zu Elektronik kann ich nichts sagen, ich habe das nur am Rande mal mit einem Musikgerät bei einem großen Händler mitgekriegt. Soweit ich das mitgekriegt habe, muss man nur ein interessantes Produkt haben. Wenn der Händler dann meint, dass seine Kunden das kaufen könnten, nimmt er es ins Sortiment auf. Eventuell kann man den Händler darauf hinweisen, dass er es sich mal ansehen kann, aber dafür sollte sich das Produkt wohl schon einigermaßen verkaufen. Für Conrad kann ich es, wie gesagt, nicht sagen, aber es ist auf jeden Fall auch für sehr kleine Firmen möglich, dass ihr Produkt ins Sortiment eines großen Händlers aufgenommen wird. Allerdings muss es schon etwas besonderes sein und nicht eine tausendste Lüfternachlaufsteuerung mit 20€ Herstellungskosten.
Sascha schrieb: > CE-Confirmationserklärung schreiben (eventuell Messlabor) Naja, in die Kirche muss die Platine jetzt nicht unbedingt eintreten. https://de.wikipedia.org/wiki/Konfirmation Du meintest wohl die Konformitätserklärung. Sascha schrieb: > in dem Forum helfen wir uns doch und sagen nicht von Anfang "du kanst > das nicht". > Jeder hat doch einmal eine Frage, sonst würde er doch nicht Fragen! Allerdings sind die Fragen hier oft auch sehr naiv. Da muss man dann die harte Realität dagegen stellen. > Wie soll eine Firma die Heute über Händler geht noch etwas vernünftiges > abliefern. Umgekehrt gilt aber: Wie soll eine Firma, die nicht über Händler geht, jemals signifikante Stückzahlen zusammenbekommen? > Deshalb selber vermarkten, gutes setzt sich auch durch. Das hat noch nie geklappt. Durchsetzen tut sich das, bei dem die Werbung es schafft, den Leuten einzureden, dass sie ohne es nicht leben können.
Jörg schrieb: > Weiss jemand, wie das abläuft schau dir mal den Transistortester aus diesem Forum an. Wer hat es entwickelt und betreut es, und wieviel Chinesische Anbieter vertreiben es? Wenn deine Produktidee gut ist wird sie kopiert. Und wenn sie so außergewöhnlich ist, dass sie schützenswert ist, dann kostet das richtig viel Geld. Sascha schrieb: > Kleingewerbe anmelden > Stiftung Elektro-Altgeräte Register > CE-Confirmationserklärung schreiben (eventuell Messlabor) > Bedienungsanleitung schreiben > ROHS Richtlinien beachten (ist eigentlich im CE mit drin) > Reach Richtlinien beachten > Bei der IHK musst du nur dann Mitglied werden..... m.n. schrieb: > Du mußt nämlich garnicht, Du wirst es einfach (kostenpflichtig)! Plus die allgemeinen Kosten eines produzierenden Gewerbebetriebs LG Gerd
Stefan S. schrieb: > Wenn du es für 10€ herstellen kannst, kann man davon ausgehen, dass der > Handel gerne mal das 4 fache dafür nimmt. 100% Aufschlag deiner, sowie > 100% Aufschlag des Handels. > > Erst über die Menge kann sich der Preis nach unten drücken. Gut möglich, > dass ein Handel dann nur noch ein x-tel am Gerät verdient, aber durch > den gedrückten Preis und daraus resultieren höheren Abnahme hat und > somit auch einen Gewinn erwirtschaftet. Unter dem Strich dürfte sich hier die Umsatzrendite im (eher unteren) einstelligen Prozentbereich bewegen.
Gerd S. schrieb: > Wenn deine Produktidee gut ist wird sie kopiert. > Und wenn sie so außergewöhnlich ist, dass sie schützenswert ist, > dann kostet das richtig viel Geld. Wenn man eine MCU drauf hat, kann man sie recht gut gegen Kopieren schützen......(Code protect fuse)
Bleibt auf dem Teppich. Es gibt eine Reihe gesetzlicher Anforderungen. Da gibt es schon viel zu lesen. CE ist erst mal nur ein Aufkleber. Die Erklärung muß keiner haben - erst wenn sie verlangt wird - wenn. Ich habe es selbst schon liefern müssen. War alles weniger dramatisch. Viel schlimmer als der Staat sind die "Mitbewerber" und Verbraucherschützer, die dich wegen jedem Scheiß abmahnen, weil sie und ihre Anwälte nur so Geld verdienen. In den Handel kommt man, wenn man Glück hat recht einfach. Einfach anschreiben. Reichelt hat mein Produkt genommen, die anderen nicht. Aber vorher sollte es erfolgreich sein. Also einfach einen eigenen Shop aufmachen. Und noch mehr rechtliche Probleme haben. Ich mache meinen Gewinn nicht mit Reichelt und erst recht nicht bei ebay und Amazon. Es kommt aber auch darauf an, welche Erfolgshoffnung man hat. Ich kann leben und habe wenig Arbeit. Andere wollen sich tot schuften und schicke Dienstwagen fahren, um ihren Status zu beweisen. Die IHK will jeden haben. Egal, ob MA oder nicht. Da gibt's aber eine Freigrenze. Die Chinesen stellen ein Problem dar. Aber damit muß man sportlich umgehen (können). Wenn du den 10. Tonerchip herstellst oder irgendeinen Arduino-Schrott, sind die unschlagbar. Es ist hart, aber: im Grunde lohnt sich das alles fast gar nicht. Nicht für einen Artikel. Erst, wenn's mehrere sind oder: man hat einen Artikel à la iPhone und Millionen von Idioten, die ganz geil drauf sind, überteuerten Elektrokram der coolness wegen zu kaufen. Aber das schaffen nur wenige und selbst die großen scheitern oft genug (s. Microsofts Handys).
Wie ist das mit IHK? Wenn er was herstellen will, ist das ein zulassungspflichtiges Handwerk? Was ist, wenn man nur entwickelt, aber herstellen lässt, und dann selbst verkauft? Die IHK Gebühren wird man sich wahrscheinlich nicht sparen können, aber die machen die Firma nicht zu?
Die IHK hat nichts mit Handwerk zu tun - nur dem Namen nach. Die halten die Hand auf - immer. Ist wie die GEZ und TÜV: unnützer Wasserkopf und "Beamte", die nichts gescheites leisten und sich eine clevere Nische gesucht haben, in der sie Gesetze und Gebühren selber schreiben können. Aber das ist alles "bezahlbar" und man kann sich auch stur stellen. Widerspruch einlegen, umziehen, keine Meldung abgeben. Manchmal übersehen sie einen dann auch ein wenig. Ich treibe dieses Spielchen mit halben Erfolg. Man muß sich nicht melden, die kommen schon, sobald man seine Gewerbeanmeldung abgegeben hat.
Conrad hat meines erachtens nach eine recht beschränkte Anzahl von Distributoren, wo sie einkaufen. Aber beim ELV Verlag kannst du eigene Erfindungen einreichen. Die entwickeln sie auch bis zur Marktreife weiter, wenn sie interessiert sind. Ich hatte vor ca. 20 Jahren als Schüler schonmal mit denen verhandelt. Am Ende kam leider "nur" ein Zeitschriften-Artikel dabei heraus, weil die erwartete Abnahmemenge zu gering war.
Wenn du etwas produzieren möchtest, musst du bei der IHK ein Gewerbe anmelden und jedes Jahr eine gewerbliche Steuererklärung machen. Du brauchst mindestens einen Meister Titel oder musst einen Meister einstellen. Du musst deine Produkte überprüfen um sicherzustellen, dass die aktuellen Anforderungen des Gesetzgeber erfüllt werden (CE und so). Wenn du in China produzieren lässt, bist du als Importeur immer noch für all diese Prüfungen verantwortlich. Der ganze Aufwand lohnt sich nur ab einem gewissen Umsatz. Deswegen werden viele Elektronik Basteleien eben nur als Bausatz oder Modul verkauft. Da trägt derjenige die Verantwortung (und Kosten für Prüfungen), der darauf ein Gerät baut.
Hallo Florian,
> Die IHK hat nichts mit Handwerk zu tun - nur dem Namen nach.
Die IHK ist das Gegenteil von Handwerk. IHK bedeutet nämlich "Industrie
und Handelskammer", das Pendant dazu ist die HWK, die Handwerkskammer.
Die Tätigkeitsbeschreibung bei der Gewerbeanmeldung hat wesentlichen
Einfluss darauf, ob eine Tätigkeit als Handwerk oder als sonstiges
Gewerbe eingestuft wird.
Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann
Stefan U. schrieb: > Du > brauchst mindestens einen Meister Titel oder musst einen Meister > einstellen. Nö, es reicht auch wenn du Ingenieur bist ;)
Hallo Stefan U., > Wenn du etwas produzieren möchtest, musst du bei der IHK ein Gewerbe > anmelden und jedes Jahr eine gewerbliche Steuererklärung machen. Du > brauchst mindestens einen Meister Titel oder musst einen Meister > einstellen. Hör bitte auf, hier so ein gefährliches Halbwissen zu verbreiten. Die Gewerbeanmeldung macht man beim Gewerbeamt, die Handwerkskammer kommt dann (wenn nicht die HWK zuständig ist) von alleine. Meisterpflicht gibt es nur im Handwerk, nicht in der Industrie. Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
Florian schrieb: > Die IHK hat nichts mit Handwerk zu tun - nur dem Namen nach. Nich mal das, dafuer gibt es die Handwerkskammer. wendelsberg
Du hast meine Frage missverstanden, daher frage ich konkreter nach: Inwiefern ist es gefährlich, wenn ich mein Gewerbe bei der falschen Kammer anmelde?
Stefan U. schrieb: > Inwiefern ist es gefährlich, wenn ich mein Gewerbe bei der falschen > Kammer anmelde? Du meldest dein Gewerbe beim Gewerbeamt an. Wer dann entscheidet ob es Handwerk ist kann ich Dir nicht sagen, auf jeden Fall schreibt die entsprechende Institution IHK oder HWK Dich an und verkündet die (kostenpflichtige) Aufnahme. Es gibt allerdings auch hier eine Freigrenze, die Höhe sollte sich herausfinden lassen.
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