Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Suche Klebstoff, der zähelastisch bleibt, nicht steinhart wird


von Paul H. (powl)


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Was mir in meiner Bastelsammlung noch fehlt ist ein Kleber, der nach 
seiner Aushärtung zähelastisch bleibt, aber nicht irgendwann steinhart 
wird, so wie Uhu-Alleskleber. Durch die steinharte Aushärtung wird der 
Kleber nämlich irgendwann spröde und kann etwaige Verspannungen nicht 
mehr ausgleichen.

Der Kleber sollte irgendwann ungefär die Konsistenz von Weich-PVC 
erreichen und beibehalten, dabei aber noch kleben wie Kaugummi.

Gesehen habe ich so was schon desöfteren in verschiedenen Geräten um 
Stecker und Buchsen miteinander zu verkleben, dass sich die 
Steckverbindungen nicht mehr lösen. Auch als Schraubensicherung ist mir 
so was schon begegnet, da war einfach ein Klecks auf den Schraubenköpfen 
die sie mit der Umgebung verklebten. Möglicherweise war das auch ein 
Manipulations-Schutz ;-)

Versuchte man, diesen Kleber zu entfernen verhielt sich das Zeug ähnlich 
wie Kaugummi. Man konnte ihn sehr stark dehnen bevor er riss. Ähnlich 
wie bei Gummi wuchs die Zugkraft vor dem endgültigen Abreißen noch mal 
kontinuierlich an.

Jemand ne Idee, wo man einen solchen Klebstoff herbekommt? Wichtig ist 
vor allem auch, dass sich das Zeug mehrere Jahre in der Tube hält. 
Meistens brauche ich so was nicht mehr als 5 mal im Jahr.

lg

von Matthias (Gast)


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Wie wäre mit sowas wie Terostat?

(Ich meine, mit dem werden auch Frontscheiben in Autos geklebt. Und die 
fallen auch nach vielen Jahren bei einer Vollbremsung nicht raus ;-) )

von Dirk W. (Gast)


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Montagekleber

von Stefan (Gast)


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von lambda (Gast)


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Nutze für sowas den Pattex 100% Multi-Power-Kleber und bin bisher recht 
zufrieden damit. Lässt sich von glatten Oberflächen mit etwas Aufwand 
meistens sogar rückstandsfrei an einem Stück wieder entfernen wenn man 
an einer Stelle unter die Kleberschicht kommt und dort ansetzt.

http://www.pattex.de/do-it-yourself-mit-pattex-klebstoffe-produkte-new/pattex-klebstoffe/100-percent-line/100-prozent-multi-power-keber.html

von Kurt (Gast)


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Matthias schrieb:
Wie wäre mit sowas wie Terostat?

Da gibt es noch mehr Hersteller.
Aber Vorsicht dieser Kleber enhält Kohlenstoffstaub als 
Verdickungsmittel und kann elektrisch leitend sein!

von Harald W. (wilhelms)


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Dirk W. schrieb:

> Montagekleber

Der darf aber nur an Wochentagen wie den heutigen verarbeitet werden.

von Matthias (Gast)


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>Aber Vorsicht dieser Kleber enhält Kohlenstoffstaub als
>Verdickungsmittel und kann elektrisch leitend sein!

Von dem Terostat gibt es wohl viele Varianten. Einige werden für
den Einsatz in der Elektroindustrie beworben. Denke mal, dass die nicht
leitfähig sind.

von Joachim B. (jar)


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Pattex
Silikon
Schmelzkleber

bleiben doch alle irgendwie weich.

Paul H. schrieb:
> Gesehen habe ich so was schon desöfteren in verschiedenen Geräten um
> Stecker und Buchsen miteinander zu verkleben

da tippe ich auf Schmelzkleber.

von Amateur (Gast)


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Sikomastik?

von Kurt (Gast)


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Matthias schrieb:
>Von dem Terostat gibt es wohl viele Varianten. Einige werden für
den Einsatz in der Elektroindustrie beworben. Denke mal, dass die nicht
leitfähig sind.

Das kan möglich sein. Jedenfalls der schwarze Autoscheibenkleber ist 
elektrisch leitend. Es gibt immer wieder Probleme mit Scheibenantennen 
in den Autos.
An meinem Arbeitsplatz produziere ich täglich mehrere Tonnen von diesem 
Zeug.

Es gibt auch weisse die sind bedenkenlos einsetzbar.

von Erax (Gast)


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Such Dir was aus der Gruppe der MS-Polymere.
Ein moderner dauerelastischer Kleber.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Pattex "Klassik" - heute gibts ja alle alten Bekannten unter diesem 
Zusatz, auch Teebeutel. Oder "Power-Pads" wenn dafür Platz ist.

von Anja Zoe C. (zoe)


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Paul H. schrieb:
> Was mir in meiner Bastelsammlung noch fehlt ist ein Kleber, der nach
> seiner Aushärtung zähelastisch bleibt, aber nicht irgendwann steinhart
> wird,

Mir fiele dazu RTV ein, der bleibt soweit ich weiß dauerelastisch.

Zoe

von Über Links gedacht (Gast)


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Paul H. schrieb:
> Gesehen habe ich so was schon desöfteren in verschiedenen Geräten um
> Stecker und Buchsen miteinander zu verkleben, dass sich die
> Steckverbindungen nicht mehr lösen. Auch als Schraubensicherung ist mir
> so was schon begegnet, da war einfach ein Klecks auf den Schraubenköpfen
> die sie mit der Umgebung verklebten. Möglicherweise war das auch ein
> Manipulations-Schutz ;-)

Klingt nach normalen Heisskleber aus der Pistole:
https://www.bauhaus.info/heisskleber/c/10000646?pk_campaign=AdWords&pk_kwd=farben-tapeten

von MItlesa (Gast)


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Paul H. schrieb:
> Der Kleber sollte irgendwann ungefär die Konsistenz von Weich-PVC
> erreichen und beibehalten, dabei aber noch kleben wie Kaugummi.

Karosserie-Dichtmasse (dichten klingt jetzt daneben, is aber nicht)
klebt flächig gesehen ausgezeichnet und ist und bleibt zäh.
Haftfestigkeit hängt sehr vom Material und vom Verschmutzungsgrad ab.
Am besten leicht poröse Materialien, wie z.B. auch naktes Stahlblech.

Ähnliche Konsistenz wie Windschutzscheiben-Kleber.

von Paul B. (paul_baumann)


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MItlesa schrieb:
> dichten klingt jetzt daneben, is aber nicht

Dem stimme ich uneingeschränkt zu.
;-)
MfG Paul

von Dirk D. (dicky_d)


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MItlesa schrieb:
> Paul H. schrieb:
>> Der Kleber sollte irgendwann ungefär die Konsistenz von Weich-PVC
>> erreichen und beibehalten, dabei aber noch kleben wie Kaugummi.
>
> Karosserie-Dichtmasse (dichten klingt jetzt daneben, is aber nicht)
> klebt flächig gesehen ausgezeichnet und ist und bleibt zäh.
> Haftfestigkeit hängt sehr vom Material und vom Verschmutzungsgrad ab.
> Am besten leicht poröse Materialien, wie z.B. auch naktes Stahlblech.
>
> Ähnliche Konsistenz wie Windschutzscheiben-Kleber.

Das ist doch dieses Schwarze Sauzeug das hinterher überall dran ist und 
nirgends mehr ab geht, oder? :)

von MItlesa (Gast)


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Dirk D. schrieb:
> Das ist doch dieses Schwarze Sauzeug

Ich nehm immer das weissgraue Sauzeug. Dass es nicht mehr abgeht
beweist seine Klebefähigkeit .....

von Dirk D. (dicky_d)


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MItlesa schrieb:
> Dirk D. schrieb:
>> Das ist doch dieses Schwarze Sauzeug
>
> Ich nehm immer das weissgraue Sauzeug. Dass es nicht mehr abgeht
> beweist seine Klebefähigkeit .....
Mir ist das bis jetzt nur in schwarz begegnet, vorzugsweise unter 
Wasserschutzfolie die damit an das Blech hinter der Türverkleidung 
geklebt ist. Die Klebkraft wollte ich in keinster weise in frage 
stellen, das klebt sogar hinterher an der Nagelbürste falls man es damit 
von den Fingern abbekommt :)

von MItlesa (Gast)


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von Einhart P. (einhart)


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2K-Polyurethankleber wird nicht spröde. Der ist aber wie so vieles für 
den Privatgebrauch verboten. Ich weiss nicht ob (oder wie) man da noch 
drankommt.

von Gerd S. (alea)


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Sikaflex 221,
gibt es auch in kleiner Kartusche mit 300ml.
Lagerfähigkeit der angebrochenen 1/2 vollen Kartusche hier ca. 11/2 
Jahre.

von Richard H. (richard_h27)


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Kövulfix oder so ähnlich, ein Schuhmacher-Kleber.

von Putin (Gast)


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Kaltverschweißen. Geht mit einigen Kunststoffen und hält besser als jede 
Klebung und ist exakt so flexibel wie der Kunststoff selbst.

von MItlesa (Gast)


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Putin schrieb:
> Kaltverschweißen.

Sehr praktikable Lösung!
Kann ja auch jeder zuhause auf dem Küchentisch machen, gell?

von Gerd E. (robberknight)


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Gerd S. schrieb:
> Sikaflex 221,

das kann ich auch für diesen Zweck empfehlen.

Als Alternative noch das Sikaflex 252i. Das 252i wird im abgebundenen 
Zustand noch etwas fester als das 221er. Muss man Testen was da besser 
zur konkreten Anwendung passt.

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo,

PU Kleber bleiben schlagzäh und sind auch für Privatpersonen problemlos 
zu bekommen, klar, als 1K PU Leime, als 2 K Kleber mit Dispenser oder zB 
Ponal DUO.

Wenn es noch weicher sein soll kann ich noch empfehlen:

Shoe goo
Ist ein Ethylenchlorid basierter Polymerkleber, Endfestigkeit entspricht 
etwa Autoreifen bei Raumtemperatur. Haftet sehr ordentlich an allen 
hochenergetischen Oberflächen und allen niederenergetischen, die von 
Ethylenchlorid angegriffen werden.

Black Witch
Ist ein recht amtlicher Neopren-Kleber, früher schön mit chlorierten KWs 
wie Shoe goo, mittlerweile aber absolut entschärft: Butanon, Cyclohexan 
etc. Tödliche Klebekraft an allen hochenergetischen Oberflächen und 
allen porösen niederenergetischen oder niederenergetischen die von 
Lösungsmitteln erweicht werden. Endfestigkeit wie heißer Autoreifen. 
Absurde Beständigkeit gegen anhaltende mechanische Belastung und 
Bewitterung. Die älteste Black Witch Klebung bei mir ist wohl 15 Jahre 
alt. Eigentlich ein Kontaktleber, geht aber auch prima bulk.



vlg

 Timm

von !nformatiker (Gast)


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+1 für Sikaflex 221

von tmomas (Gast)


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Gerd S. schrieb:
> Lagerfähigkeit der angebrochenen 1/2 vollen Kartusche hier ca. 11/2
> Jahre.

Meintest du
[ ] 1,5 Jahre  (1 1/2)
[ ] 5,5 Jahre  (11/2)

?

von Axel R. (Gast)


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Saladur SL.

Beide Seiten benetzen und auftrocknen lassen (5 Minuten). Dann kräftig 
zusammendrücken.

;)

EDIT
Chemisol ginge auch

EP11 eher nicht - der wird steinhart.

von butsu (Gast)


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Es hängt ja auch immer davon ab, was miteinander verklebt werden soll. 
Nicht jeder Kleber ist für jedes Material und jede Umweltbedingung 
geeignet...
Alle profesionellen Klebstoffe haben ein Datenblatt, aus dem die 
Endhärte hervorgeht. Wenn sie sehr elastisch bleiben, wie z.b. viele 
Silikone und Polyurethane, auch die Reißdehnung.
Es gibt auch 2K Epoxies, die relativ elastisch bleiben, sowie 
UV-härtende Acrylate.

Und Sikaflex ist wirklich ein Sauzeug... :-)

von ;o) (Gast)


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Für elastische Verklebungen die wieder gelöst werden sollen verwende ich 
den guten, alten Patex Kraft-Kleber Classic.
(Das gelbe Zeug)

Das hat nach dem Aushärten die gewünschten Eigenschaften und ist überall 
zu bekommen.

von Löthans (Gast)


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Dynaudio LX2 ist zum dauerelastischen luftdichten Einkleben von 
Lautsprechern. Meine Tube ist über 30 Jahre alt und ihr Inhalt immer 
noch perfekt. Auch die Reste außen an der Tube sind gut.

Ich habe gerade danach gegoogelt, aber es muß wohl einen Nachfolger 
geben ...

von Putin (Gast)


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MItlesa schrieb:
> Putin schrieb:
>> Kaltverschweißen.
>
> Sehr praktikable Lösung!
> Kann ja auch jeder zuhause auf dem Küchentisch machen, gell?

Ja.
Aceton aus einer Einwegspritze und fixieren.
Wer nicht fixieren will nimmt Dichlormethan und geht raus. Beim Kleben 
muss man halt die Luft anhalten.

von herbert (Gast)


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Bei UHU Endfest 300 zb. kann man das lt. Datenblatt über das 
Mischungsverhältnis von Harz und Härter einstellen. Damit kann man die 
Verklebung von verschiedenen Werkstoffen besser auf die 
unterschiedlichen Ausdehnungen bei Temperaturschwankungen einstellen.

von Gerd S. (alea)


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tmomas schrieb:
> ] 1,5 Jahre  (1 1/2)

ja 1,5 Jahre, danach war die Kartusche alle,

Ergänzend möchte ich noch mitteilen, dass Sikaflex 221 das Basismaterial
aus meiner Erfahrung nicht anlöst oder angreift.

Gruß
Gerd

: Bearbeitet durch User
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