Hallo Zusammen. Mal wieder das Leidige Thema: Ich möchte ein eigenes Gerät verkaufen. Ich studiere Informatik und werde wohl dieses Jahr fertig, danach wird mein Arbeitgeber, bei dem ich zur Zeit als HiWi arbeite mich als Mitarbeiter übernahmen. In meiner Freizeit habe ich ein Produkt entwickelt und auch eine gewisse nachfrage dafür, daher würde ich gerne einmal durchrechnen ob es sich lohnt es zu vermarkten. Derzeit habe ich ca. 50.000€ auf der hohen kante, bei einer Kleinserie von 100 Stück würde ich mit einem großzügigen Puffer auf Produktionskosten i.H.v. 5000€ kommen. Firmieren würde ich vorerst als UG und, falls sich tatsächlich die erhofften Gewinne einstellen irgendwann zu einer GmbH umwandeln. Die Gründung würde meiner Meinung nach Kosten im mittleren dreistelligen Bereich verursachen, rechnen wir auch hier einen Puffer ein und schätzen das ganze mit 1000€ ab. Nun zum Produkt: betrieben wird das ganze mit einem typischen USB Ladegerät, wie es bei jedem Handy dabei ist. Dazu soll das ganz per WLAN funken. Welche kosten kommen hier auf mich zu? -EAR -take-e-way o.Ä. für VerpackV, WEEE, was noch? Kann hier jemand grob sagen welche kosten da anfallen und was man noch braucht? Gruß, Simon
Funkzertifizierung. Eine Runde lag vor einigen Jahren bei ca. 10.000 Euro. Und wenn es zuviel stört, kommen weitere Runden...
woraus wird das zusammengeschraubt? Material, Haken dran, hast du schon kalkuliert wer schraubt das zusammen? -> Personalkosten (inkl. Sozialversicherungen) wo wird das zusammengeschraubt? -> Miete + Nebenkosten kalkulieren wie wird das zusammengeschraubt? -> Werkzeug (Kleinserienfähig) kalkulieren wer verkauft das wo und wie? Marketing, Versand und Kundenarbeit kalkulieren wer kauft wann wieviele Einheiten? Hast du die potentiellen Kunden oder hoffst du auf 100 Einheiten? Retouren, Reparaturen und Neuversand quotal einkalkulieren Sieherheit einkalkulieren, informiere dich über notwendige Versicherungen mit 100 Einheiten x Preis x bleibst du unter 17500/50000 im Jahr? USt-Pflicht prüfen und darfst du es verkaufen? CE? TÜV? technische Sicherheit? genau abklopfen! Strich drunter-> Businessplan über mindestens 2 Jahre! wenn du damit fertig bist weisst du erstmal halbwegs bescheid
Ich würde mir eher eine Firma suchen, die schon Elektronik vertreibt und es über die Abwickeln. Dann ist zwar dein Gewinn geringer, aber du hast den ganzen Stress nicht.
Für in der EU in Verkehr gebrachte elektronische Geräte gilt die CE-Kennzeichnungspflicht. Und bevor du dein Gerät mit dem CE-Zeichen versehen darfst, musst du ein Konformitätsbewertungsverfahren durchführen. Das umfasst, insbesondere, weil dein Gerät eine funktechnische Baugruppe enthält (WLAN), entsprechende Messungen in einem EMV-Labor, damit du belegen kannst, dass dein Gerät der EMV-Richtlinie entspricht. Siehe z.B. hier: https://www.muenchen.ihk.de/de/innovation/Produktsicherheit-und-Managementsysteme/Produktsicherheit-CE-Kennzeichnung-und-Normen/Elekromagnetische-Vertraeglichkeit-EMV Ich will dich nicht entmutigen, aber wenn du alles durchrechnest, was da an Kosten und Risiken entsteht, lohnt sich vermutlich eine Vermarktung im kleinen Stil nicht wirklich.
Mike B. schrieb: > woraus wird das zusammengeschraubt? Material, Haken dran, hast du > schon > kalkuliert > wer schraubt das zusammen? -> Personalkosten (inkl. > Sozialversicherungen) > wo wird das zusammengeschraubt? -> Miete + Nebenkosten kalkulieren > wie wird das zusammengeschraubt? -> Werkzeug (Kleinserienfähig) > kalkulieren in den 5000 ist sämtliches material, sowie Bestückung der Platinen enthalten, ich würde selbst das Gehäuse und die Elektronik verheiraten und die Programmierung übernehmen. > wer verkauft das wo und wie? Marketing, Versand und Kundenarbeit > kalkulieren Tendenziell über einen web Shop und bei erfolg würde ich an Anbieter wie Conrad, Reichelt, Pollin herantreten. > wer kauft wann wieviele Einheiten? Hast du die potentiellen Kunden oder > hoffst du auf 100 Einheiten? Ich hab direkte Abnehmer für ca. 50 Einheiten. > Retouren, Reparaturen und Neuversand quotal einkalkulieren ist bereits als überproduktion in den 100 einheiten enthalten. > Sieherheit einkalkulieren, informiere dich über notwendige > Versicherungen was kommt denn hier in frage? grundsätzlich sollte eine UG ja nur mit ihren Einlagen haften können, ich als Person sollte also mehr oder weniger sicher sein. > mit 100 Einheiten x Preis x bleibst du unter 17500/50000 im Jahr? > USt-Pflicht prüfen Kleinunternehmeregel wollte ich nicht nutzen. > darfst du es verkaufen? CE? TÜV? technische Sicherheit? genau abklopfen! das wlan modul hat CE, ansonsten, spannungsregler, sensoren und das wars schon fast, also relativ unkritisch.
Gerade wegen des Funkmoduls ist es nicht unkritisch. Trotz CE kann es durch deine Platine zu Abstrahlungen von Frequenzen außerhalb des erlaubten Bandes kommen. -> Daher ist eine erneute Funkzertifizierung neben dem EMV-Test notwendig
gut wir sind also bei Funk+EMV. Was macht das? sind die 10k€ für funk realistisch? Wie viel für EMV? was braucht man noch?
Hallo, möchtest Du EU-weit verkaufen? Das wird ab July 2016 wohl richtig "lustig". "Außerdem muss jeder Händler, der in andere EU-Länder liefert, in jedem einzelnen Land eine Niederlassung gründen oder einen Bevollmächtigten beauftragen sowie Recycling-Gebühren zahlen." [http://www.heise.de/ct/ausgabe/2016-3-Online-Haendler-proben-Aufstand-gegen-neues-Elektroschrott-Gesetz-3074025.html] Mit freundlichen Grüßen Guido
Simon S. schrieb: > Tendenziell über einen web Shop und bei erfolg würde ich an Anbieter wie > Conrad, Reichelt, Pollin herantreten. Bei Conrad sollte man sehr, sehr vorsichtig sein, weil die ziemlich üble Verträge machen. Man kann dort zwar als neuer Lieferant zwar eine recht große anfängliche Stückzahl verkaufen, die in allen möglichen Filialen angeboten wird, ABER Conrad behält sich vor, Ladenhüter auch noch nach etlichen Jahren bei voller Erstattung des Einkaufspreises zurückgeben zu können. Das kann sich also als übler Bumerang erweisen, da die zurückgegeben Waren in einem nicht mehr verkaufsfähigen Zustand sind. > was kommt denn hier in frage? grundsätzlich sollte eine UG ja nur mit > ihren Einlagen haften können, ich als Person sollte also mehr oder > weniger sicher sein. Banken und Geschäftspartner sind nicht doof. Niemand macht größere Geschäfte mit einer neu gegründeten UG, ohne von dem Geschäftsführer und/oder Gesellschafter eine Erklärung einzufordern, in der der Durchgriff auf dessen Privatvermögen erklärt wird. > das wlan modul hat CE, ansonsten, spannungsregler, sensoren und das wars > schon fast, also relativ unkritisch. Du musst die CE-Konformität für das gesamte Gerät erklären und kannst Dich nicht ohne weiteres auf Erklärungen für die einzelnen Komponenten berufen, insbesondere wenn es um EMV geht. Lediglich die Einhaltung der Protokollkonformität könnte man daraus ableiten.
Andreas S. schrieb: > Simon S. schrieb: >> Tendenziell über einen web Shop und bei erfolg würde ich an Anbieter wie >> Conrad, Reichelt, Pollin herantreten. > > Bei Conrad sollte man sehr, sehr vorsichtig sein, weil die ziemlich üble > Verträge machen. Man kann dort zwar als neuer Lieferant zwar eine recht > große anfängliche Stückzahl verkaufen, die in allen möglichen Filialen > angeboten wird, ABER Conrad behält sich vor, Ladenhüter auch noch nach > etlichen Jahren bei voller Erstattung des Einkaufspreises zurückgeben zu > können. Das kann sich also als übler Bumerang erweisen, da die > zurückgegeben Waren in einem nicht mehr verkaufsfähigen Zustand sind. Danke für den Hinweis! >> was kommt denn hier in frage? grundsätzlich sollte eine UG ja nur mit >> ihren Einlagen haften können, ich als Person sollte also mehr oder >> weniger sicher sein. > > Banken und Geschäftspartner sind nicht doof. Niemand macht größere > Geschäfte mit einer neu gegründeten UG, ohne von dem Geschäftsführer > und/oder Gesellschafter eine Erklärung einzufordern, in der der > Durchgriff auf dessen Privatvermögen erklärt wird. Nach den kosten die hier noch genannt wurden mach es wohl sinn eine gmbh zu gründen. 10k für die funkprüfung?, 5k Produktion, 1K Gründung, 2K EMV?, macht in summe ja schon 18k€, da dann gleich die 7k€ mehr zu investieren und sich GmbH statt UG (haftungsbeschränkt) nennen zu dürfen macht wohl sinn. ggfs. könnte ich den rest in eine größere Serie investieren. >> das wlan modul hat CE, ansonsten, spannungsregler, sensoren und das wars >> schon fast, also relativ unkritisch. > > Du musst die CE-Konformität für das gesamte Gerät erklären und kannst > Dich nicht ohne weiteres auf Erklärungen für die einzelnen Komponenten > berufen, insbesondere wenn es um EMV geht. Lediglich die Einhaltung der > Protokollkonformität könnte man daraus ableiten. Immerhin! Hast du da irgendwelche Kostendimensionen für mich?
Das hier hilft wohl eher wenig, aber es beschreibt zumindest, was diese Erklärung umfasst. http://www.rv-risikenvermeiden.de/index.php/ce-konformitaet-erklaeren Nebenbei bemerkt, wenn du den Weg wirklich so gehst, beneide ich dich aufrichtig. Ich persönlich traue mich nicht so recht da ran...
Simon S. schrieb: >>> was kommt denn hier in frage? grundsätzlich sollte eine UG ja nur mit >>> ihren Einlagen haften können, ich als Person sollte also mehr oder >>> weniger sicher sein. >> >> Banken und Geschäftspartner sind nicht doof. Niemand macht größere >> Geschäfte mit einer neu gegründeten UG, ohne von dem Geschäftsführer >> und/oder Gesellschafter eine Erklärung einzufordern, in der der >> Durchgriff auf dessen Privatvermögen erklärt wird. > > Nach den kosten die hier noch genannt wurden mach es wohl sinn eine gmbh > zu gründen. 10k für die funkprüfung?, 5k Produktion, 1K Gründung, 2K > EMV?, macht in summe ja schon 18k€, da dann gleich die 7k€ mehr zu > investieren und sich GmbH statt UG (haftungsbeschränkt) nennen zu dürfen > macht wohl sinn. ggfs. könnte ich den rest in eine größere Serie > investieren. Weiß nicht ob ich richtig liege, aber wie ich die Gesetze verstanden habe, macht es bei sowas, wie du es vorhast, wenig Sinn eine GmbH zu Gründen, denn wenn du deinen Pflichten nicht nachkommst, bist du immer dran, egal welche Rechtsform du für deine Tätigkeit wählst. Wäre auch irgendwie komisch, wenn man sich von seinen Pflichten (vor dem Gesetz) freikaufen kann. Und wie es schon geschrieben wurde, wird die Bank auch versuchen auf das Privatvermögen Zugriff zu haben, wenn es schiefläuft. 1. Gesetze wälzen 2. Vorschriften/Verordnungen wälzen 3. Normen Wälzen (geht auch ins Geld) 4. Ist ein Markt vorhanden, für das, was noch möglich ist? 5. Sich dran machen und das Produkt zu entwickeln. 6. ... ... n. Gewährleistungs-/Garantieansprüche prüfen und erfüllen/ Service anbieten So habs ich verstanden, obs stimmt, weiß ich noch nicht ;)
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