Hallo, ich grübel über folgendem Problem: Ich will in einem 6V Boardnetz etwas mit elektronik spielen. Jetzt stellt sich mir die Frage: Wie steuer ich eine induktive Last mit PWM? Ich benötige einen geschalteten Plus, also bräuchte ich einen p-Channel MosFET als Highsiderschaltung. Mir ist allerdings in Erinnerung das die Gatespannung irgendwo zwichen 10V und 15V sein müsste. Lösungsansatz: Die PWM kommt von einem AVR. Die 5V Hilfsspannung für jenen wird mit einem Stepdown erzeugt. Einfacher Spannungsregler fällt aus wegen mangelnder Spannungsdifferenz. Um nun auf genug Gatespannung zu kommen würde ich eine Ladungspumpe/Spannungsnegator nach dem 5V Steppdown aufbauen um (fast) -5V gegenüber Masse zu bekommen. Das Gate wird dann entweder gegen Batteriespannung (FET aus) oder gegen -5V über ein komplementäres Paar Transistoren geschaltet. Zwichen Batteriespannung und -5V entstehen also wenn man Überschlägt: minimal: -5V bis +5,25V (minimale Batteriespannung) 10,25V maximal: -5V bis +7,2V (Ladeschlussspannung) 12,2V Beides meiner Meinung nach unkritsch für nen Gate. Fragen dazu: Ist es ein Problem für den FET wenn Gatespannung negativ gegenüber dem Massepotenzial der Last ist? Kann das funktionieren oder habe ich einen Denkfehler/was vergessen? Gibts inzwichen vieleicht P-Channels die weniger Gatespannung brauchen? Wenn das Sinn machen sollte wird eine Schaltung zur weiteren Diskusion nachgeliefert. Grüße und schon mal vielen Dank für Anregungen Karsten
Karsten Z. schrieb: > Ist es ein Problem für den FET wenn Gatespannung negativ gegenüber dem > Massepotenzial der Last ist? Nein. > Kann das funktionieren Ja. > Gibts inzwichen vieleicht P-Channels die weniger Gatespannung brauchen? Ja, z.B. IRlx9343 Warum kein Bipo ohne den ganzen Aufwand? > Wenn das Sinn machen sollte wird eine Schaltung zur weiteren Diskusion > nachgeliefert. Ja.
Karsten Z. schrieb: > Mir ist allerdings in Erinnerung das die Gatespannung irgendwo zwichen > 10V und 15V sein müsste. In welchem Zusammenhang? Jeder Mosfet hat seine eigene Ugsth, und deshalb sollte man die Gatespannung anhand des Datenblatts auswählen, nicht anhand der Erinnerung. Viele Mosfets sind bei 15V am Gate schon kaputt... > Gibts inzwichen vieleicht P-Channels die weniger Gatespannung brauchen? Für welchen Strom? > Lösungsansatz: > Die PWM kommt von einem AVR. Die 5V Hilfsspannung für jenen wird mit > einem Stepdown erzeugt. Welchen Stom braucht denn diese Hilfsspannung? > Einfacher Spannungsregler fällt aus wegen mangelnder Spannungsdifferenz. Such mal nach Low-Drop Reglern. > Um nun auf genug Gatespannung zu kommen ... Gibts diese Idee auch als Schaltplan? BTW: Ich würde einen P-Kanal-Fet einfach einschalten, indem ich sein Gate auf GND lege. 6V reichen da beim richtigen FET locker...
Da mal wieder die anderen Umgebungsbedingungen wie Laststrom und PWM-Frequenz nicht genannt werden... warum nicht einen fertigen High-Side-Switch wie BTS555 verwenden? R_DSon @ 6V: 4,6mΩ Typ, 9mΩ max. Ist allerdings mit max. 600µs etwas langsam.
Vorweg vieleicht mal noch das ich zwar mal die eine oder andere Vorlesung Elektronik hatte, aber das ist schon etliche Jahre her. ArnoR: Das war die Bestätigung das ich auf dem richtigem Weg bin und das Weiterdenken lohnt. Danke! >Warum kein Bipo ohne den ganzen Aufwand? Weil ich der Meinung bin das dann die Verluste zu groß würden. >Für welchen Strom? Habe ich vergessen zu schreiben. Der Strom bewegt sich im Bereich 5A. >Welchen Stom braucht denn diese Hilfsspannung? >Such mal nach Low-Drop Reglern. Die Hilfsspannung für den µC ist nicht mein Problem, die wird es sowieso auf die eine oder andere Art geben. Benötigte Leistung dort kann ich noch nicht abschätzen. Unabhängig davon sind die Low-Drop Regler ein guter Tip. Dachte die brauchen mehr Spannungsdifferenz. >In welchem Zusammenhang? Jeder Mosfet hat seine eigene Ugsth, und deshalb sollte man die Gatespannung anhand des Datenblatts auswählen, nicht anhand der Erinnerung. Viele Mosfets sind bei 15V am Gate schon kaputt... und >BTW: Ich würde einen P-Kanal-Fet einfach einschalten, indem ich sein Gate auf GND lege. 6V reichen da beim richtigen FET locker... Meiner Kentniss nach gab es p-Channel Typen nur mit Vgsth bis minimal etwa 4V. Was für mich bedeutet das ich zum voll Durchsteuern mindestens die doppelte Spannung brauche. Und laut Erinnerung war Zulässige Vgs dann im Bereich +-15..20V. Das die Information Überholt ist wusste ich nicht und darauf zielte die Frage nach den Typen mit geringerer Spannung... Das ich dann wenn ich weiß was es gibt und was ich brauche in Datenblätter schaun muss ist mir durchaus klar. Die kleine Übersicht hier auf der Seite hat mir dazu inzwichen etwas weiter geholfen. Da es gerade um den Typ an sich geht: ich habe vor den etwas Überdimensioniert zu wählen um zu verhindern das es den bei Spannungsspitzen abschießt. Das ist bei KFZ-Bordnetz ja nicht so abwegig. Bei der Suche bin ich dann auf IRF4905 gekommen. Der scheint mir geeignet, und siehe da: Ugs=+-20V und Ugsth=2..4V. (So schlecht kann meine Erinnerung nicht gewesen sein!) >[...]PWM-Frequenz nicht genannt[...] Die habe ich nicht erwähnt weil ich noch nicht weiß wie hoch ich die wählen mus. Mein Gefühl sagt mir so um die 5kHz. >warum nicht einen fertigen High-Side-Switch wie BTS555 verwenden? Gute Frage/guter Tipp. Da mus ich mich noch Schlau machen. Die Schaltung im Anhang... es stehen bewusst noch keine Typen/Widerstandswerte dran. Ihr habt sicher auch ohne falsch dimensionierte Bauteile was dran auszusetzen. Danke bis hier hin, Karsten
Karsten Z. schrieb: > Ihr habt sicher auch ohne falsch > dimensionierte Bauteile was dran auszusetzen. Klar doch. Die Schaltung funktioniert nicht, denn der AVR kann den npn vor dem Komplementärtreiber nicht ausschalten. Der AVR geht nur bis 0V runter, der Emitter liegt aber auf -5V.
Auffallend richtig! Ok... Mir fällt grad auf die Schnelle keine Lösung ein. Vieleicht nen Transmissiongate? Ich hab eindeutig zu lange nix mehr mit sowas zu tun gehabt. :(
Karsten Z. schrieb: > Mir fällt grad auf die Schnelle keine Lösung ein. OK, kleine Hilfe im Anhang. Die Schaltfrequenz hab ich mit 286kHz mal etwas höher als 5kHz angesetzt, um die Grenzen (Flanken) erkennen zu können. Wie man sieht, kann man die Schaltung auch noch hochohmiger dimensionieren (die 4 Widerstände im gleichen Verhältnis erhöhen). Der 7555 soll nur den AVR simulieren.
"Gate/Source-Spannung" stimmt natürlich nicht, es ist die Gate-Spannung bezogen auf Masse. Die Gate/Source-Spannung ist um 7V nach unten verschoben, sie geht also von 0V bis -11V, so wie es sein soll.
Karsten Z. schrieb: > Mir fällt grad auf die Schnelle keine Lösung ein. Bei einer Versorgung von 6V reichen beim vorgeschlagenen FET auch 0V für einen Strom von 50A. Und sogar bei 5V kann der noch 20A. Ich würde da einfach einen 6-fach CMOS-Inverter parallelschalten und als Treiber nehmen...
1 | 6V |
2 | o |
3 | | |
4 | .---|>o----. |
5 | | | |
6 | o---|>o----o |
7 | | | |
8 | o---|>o----o |
9 | | | |
10 | 0V/5V ----o---|>o----o---------> Gate |
11 | | | |
12 | o---|>o----o |
13 | | | |
14 | '---|>o----' |
15 | | |
16 | --- |
17 | GND |
:
Bearbeitet durch Moderator
Lothar M. schrieb: > Bei einer Versorgung von 6V reichen beim vorgeschlagenen FET auch 0V für > einen Strom von 50A. Bloss welcher der vorgeschlagenen ? Hier wurde sowohl der IRLU9343 als auch der IRF4905 vorgeschlagen. Der IRLU9343 schaltet zwar, schafft aber nur 2.7A, der IRF4905 hat ja schlechtestenfalls schon 4V UGS(th), ist also ungeeignet. Bei einem "6V Bordnetz" sollte man auch noch überlegen, welche Spannung es denn wirklich hat, das sind ja keine geregelten 6V, sondern eher 4V bis 7.2V.
:
Bearbeitet durch User
Michael B. schrieb: > Der IRLU9343 schaltet zwar, schafft aber nur 2.7A Wie kommst du auf 2,7A? Der IRLU9343 hat bei -10V Ugs 100mOhm, das sind bei 5A 500mV und 2,5W. Das kann man in dem Gehäuse doch durchaus wegkühlen. Als Grenzwert bei idealer Kühlung und 25°C sind sogar 79W angegeben. Wem ein TO220 besser gefällt, kann auch den IRLIB9343 nehmen. Sicher gibt es auch div. andere Typen, ich hab aber keinen anderen Lowlevel-P-Kanal in meinem Simulator.
Mein Vorschlag: FDS6375 8A, sehr geringer R_DS(ON) (24mOhm bei V_GS=-4.5V, 32mOhm bei V_GS=-2.5V) geringe Gateladung (26nC, also einfach zu treiben) hat fast jeder im Programm, sogar Conrad.
ArnoR: Wenn mans sieht ists wieder einfach... Ich weiß, hinterher kann man das einfach so sagen. Auch die Simulation find ich gut, welche Software ist das? Danke! Ich hab versucht das 9.1er PSpice Student auf Linux zu beleben... bis jetzt eher mittelprächtiger Erfolg. Die Pfadeauswahl scheint mit wine ein Problem zu haben. Joe F.: Der Typ könnte auch funktionieren. Ich werde die beide Varianten mal aufbauen und versuchen. Mal schauen ob sich Unterschiede feststellen lassen. Ein paar Teile lassen noch auf sich warten.
Karsten Z. schrieb: > welche Software ist das? Das ist TINA-TI von ti.com, eigentlich TINA 9.3 von Designsoftware.com auf analoge Simulationen beschränkt.
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