Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug 3D Drucker von Dremel - Grundsatzfragen und Erfahrungsaustausch


von J. A. (gajk)


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Hallo,
habe seit kurzem einen Dremel 3D Idea Builder überlassen bekommen.

Das Gerät habe ich eingerichtet und auch ein Probeobjekt aus dem 
installierten Katalog gedruckt, ein Würfel. Qualität so wie man es 
kennt: Aufbaustruktur erkennbar, kleinere Ungenauigkeiten, aber im 
großen und Ganzen in Ordnung.

Was mich nun umtreibt:

1. Bei dem Drucker ist kein Entwurfsprogramm dabei, es wird auf diverse 
3D-Programme verwiesen: Tinkercad, Meschmixer, 123D Design etc. Autocad 
wird auch genannt.

Frage: Gibt es denn schon eine druckerunabhängige Schnittstelle? Die 
mitgelieferten Musterfiles tragen die Endung *.g3drem. Könnte man so 
eine Datei auch auf einem anderen 3D-Drucker drucken? Oder muss man, 
wenn man den Drucker wechselt, alles neu designen?

2. Welches Programm könnte man einem Anfänger (mir) empfehlen? Ich würde 
anfangen, mal einfachere Objekte zu entwerfen und zu drucken.

3. Kann man eine andere 3D-Datei auch auf dem Dremel drucken? Oder muss 
man umfriesieren?

4. Wenn jemand eine Datei hat, die ich mit vertretbarem Aufwand 
ausdrucken könnte, fände ich das interessant. Dann könnte man z. B. 
sehen, was der Dremel aus der Datei macht und was ein anderer Drucker 
ausgibt - und dann vergleichen.

von STK500-Besitzer (Gast)


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J. A. schrieb:
> 1. Bei dem Drucker ist kein Entwurfsprogramm dabei, es wird auf diverse
> 3D-Programme verwiesen: Tinkercad, Meschmixer, 123D Design etc. Autocad
> wird auch genannt.
>
> Frage: Gibt es denn schon eine druckerunabhängige Schnittstelle? Die
> mitgelieferten Musterfiles tragen die Endung *.g3drem. Könnte man so
> eine Datei auch auf einem anderen 3D-Drucker drucken? Oder muss man,
> wenn man den Drucker wechselt, alles neu designen?

Es gibt immer den Zwischenschritt des Slicers. Der zerlegt dein Modell 
in Schichten, damit der Drucker es drucken kann.
Dein Drucker sollte ein entsprechendes Programm entweder mitliefern.
Das Eingangsformat ist i.d.R. STL.
Das Ausgabeformat ist Druckerabhängig bzw. von dessen Firmware abhängig. 
Meist g-Code.

> 2. Welches Programm könnte man einem Anfänger (mir) empfehlen? Ich würde
> anfangen, mal einfachere Objekte zu entwerfen und zu drucken.

Ich konstruiere mit Designspark Mechanical.


> 3. Kann man eine andere 3D-Datei auch auf dem Dremel drucken? Oder muss
> man umfriesieren?

Solange du ein STL-File hast, sollte es gehen.


> 4. Wenn jemand eine Datei hat, die ich mit vertretbarem Aufwand
> ausdrucken könnte, fände ich das interessant. Dann könnte man z. B.
> sehen, was der Dremel aus der Datei macht und was ein anderer Drucker
> ausgibt - und dann vergleichen.

Selber konstruieren. Das übt.

von J. A. (gajk)


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STK500-Besitzer schrieb:

>> 4. Wenn jemand eine Datei hat, die ich mit vertretbarem Aufwand
>> ausdrucken könnte, fände ich das interessant. Dann könnte man z. B.
>> sehen, was der Dremel aus der Datei macht und was ein anderer Drucker
>> ausgibt - und dann vergleichen.
>
> Selber konstruieren. Das übt.

Danke für die Tipps, gerade mit den stl-files. Bei den Fremd-Dateien 
dachte ich auch nicht daran, nicht selber zu üben sondern dass man 1. 
die Kompatibilität überprüft und 2. ne Übersicht über die Qualität der 
Druck bekommt.

Ich werde wohl eines der auf den Dremesl-Seiten beworbenen Progs mal 
installieren und sehen, ob da stl-Files entstehen oder erzeugt werden 
können.

Beim Hersteller werde ich nach dieser Schnittstelle fragen. Und deine 
Prog-Empfehlung schau ich mir auch mal an.

Wochenende fängt ja morgen an...

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Glückwunsch!

J. A. schrieb:
> 2. Welches Programm könnte man einem Anfänger (mir) empfehlen? Ich würde
> anfangen, mal einfachere Objekte zu entwerfen und zu drucken.

Sofern Du über räumliches Vorstellungsvermögen verfügst, kann auch 
OpenSCAD funktionieren.

Das ist eine völlig andere Herangehensweise; es wird nicht eine 
"technische Zeichnung" erstellt, sondern eher wie in einer 
Programmiersprache das Objekt beschrieben, als Addition/Subtraktion 
verschiedener geometrischer Grundfiguren.

Ein Rohrabschnitt mit d=100mm, l=20mm und einer Wandstärke von 1mm sieht 
da beispielsweise so aus:
1
difference()
2
{
3
  cylinder(d=100, h=20);
4
  translate(0,0,-1) cylinder(d=98, h=22);
5
}

Von einem Zylinder wird ein kleinerer Zylinder abgezogen (der etwas 
länger ist als der Ausgangszylinder und der in der Vertikalen vor dem 
Abziehen auch etwas verschoben wird, um undefinierte Grenzflächen zu 
vermeiden).

Die Software (www.openscad.org) stellt das im Editor eingegebene 
"Programm" in einem Vorschaufenster als rotierbares 3D-Objekt dar, und 
kann das 3D-Modell im STL-Format exportieren (das ist praktisch der 
Standard für 3D-Modelle im 3D-Druck-Bereich).

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


Angehängte Dateien:

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Hi,

ich verwende ViaCAD und bin sehr zufrieden damit, ist aber nicht 
kostenlos, wenngleich nicht teuer (90 €?).

J. A. schrieb:
> 4. Wenn jemand eine Datei hat, die ich mit vertretbarem Aufwand
> ausdrucken könnte, fände ich das interessant. Dann könnte man z. B.
> sehen, was der Dremel aus der Datei macht und was ein anderer Drucker
> ausgibt - und dann vergleichen.

Ich hab dir mal ein Objekt angehängt, dass ich ganz witzig finde, ein 
Schlauchnippel für 4/6 er Schlauch.

vlg
 Timm

P.S. Ach so, das Foto zeigt einen Druck auf einem Ultimaker 2.

: Bearbeitet durch User
von J. A. (gajk)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Glückwunsch!
>
> J. A. schrieb:
>> 2. Welches Programm könnte man einem Anfänger (mir) empfehlen? Ich würde
>> anfangen, mal einfachere Objekte zu entwerfen und zu drucken.
>
> Sofern Du über räumliches Vorstellungsvermögen verfügst, kann auch
> OpenSCAD funktionieren.
>
> Das ist eine völlig andere Herangehensweise; es wird nicht eine
> "technische Zeichnung" erstellt, sondern eher wie in einer
> Programmiersprache das Objekt beschrieben, als Addition/Subtraktion
> verschiedener geometrischer Grundfiguren.
>
> Ein Rohrabschnitt mit d=100mm, l=20mm und einer Wandstärke von 1mm sieht
> da beispielsweise so aus:
> difference()
> {
>   cylinder(d=100, h=20);
>   translate(0,0,-1) cylinder(d=98, h=22);
> }

Erinnert mich an das Text-Satz-Progamm "LaTeX". War ne wunderbare Sache!


> Von einem Zylinder wird ein kleinerer Zylinder abgezogen (der etwas
> länger ist als der Ausgangszylinder und der in der Vertikalen vor dem
> Abziehen auch etwas verschoben wird, um undefinierte Grenzflächen zu
> vermeiden).
>
> Die Software (www.openscad.org) stellt das im Editor eingegebene
> "Programm" in einem Vorschaufenster als rotierbares 3D-Objekt dar, und
> kann das 3D-Modell im STL-Format exportieren (das ist praktisch der
> Standard für 3D-Modelle im 3D-Druck-Bereich).


Immerhin habe ich rausgefunden (meine ich), dass der Dremel mit 
SLT-Dateien gefüttet werden kann!

von J. A. (gajk)


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Timm R. schrieb:
> Hi,
>
> ich verwende ViaCAD und bin sehr zufrieden damit, ist aber nicht
> kostenlos, wenngleich nicht teuer (90 €?).
>
> J. A. schrieb:
>> 4. Wenn jemand eine Datei hat, die ich mit vertretbarem Aufwand
>> ausdrucken könnte, fände ich das interessant. Dann könnte man z. B.
>> sehen, was der Dremel aus der Datei macht und was ein anderer Drucker
>> ausgibt - und dann vergleichen.
>
> Ich hab dir mal ein Objekt angehängt, dass ich ganz witzig finde, ein
> Schlauchnippel für 4/6 er Schlauch.
>
> vlg
>  Timm
>
> P.S. Ach so, das Foto zeigt einen Druck auf einem Ultimaker 2.

Cool!

Sobald ich durchstteige mit der Druckerei versuche ich es zu drucken. 
Ich habe derzeit ne weiße Spule, aber es kommt ja auf die Form an. 
Hoffe, dass ich da am WE weiterkomme.

von Olaf (Gast)


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> Sofern Du über räumliches Vorstellungsvermögen verfügst, kann auch
> OpenSCAD funktionieren.

Und ich hab gedacht das ist fuer Leute die ueber keinerlei raeumliches 
Vorstellungsvermoegen verfuegen. :-)
Ich hab es mir einmal angeschaut und war schlicht erschuettert. Das ist 
soweit weg von dem was ich als Werkzeug zu Realisierung von Ideen die 
man schon im Kopf hat nutzen kann, das mir der Mund offen stand. Und 
dabei kann ich programmieren und ziehe Latex jederzeit einem 
WYSIWYG-Editor vor.

> ich verwende ViaCAD und bin sehr zufrieden damit, ist aber nicht
> kostenlos, wenngleich nicht teuer (90 €?).

Interessant. Ich dachte ich bin der einzige in Deutschland der das 
nutzt. Ich hab aber noch 50Euro bezahlt. :)

Olaf

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Olaf schrieb:
> Und ich hab gedacht das ist fuer Leute die ueber keinerlei raeumliches
> Vorstellungsvermoegen verfuegen.

Da siehst Du mal, wie man sich irren kann.

Der oben abgebildete Schlauchadapter ist in OpenSCAD auch nur ein paar 
Zeilen mehr als der oben zitierte Rohrabschnitt.

Klar: Wer schon lange und oft mit 2D-CAD-Anwendungen arbeitet, oder gar 
mit 3D-Anwendungen, der braucht so etwas wie OpenSCAD nicht.

Die Diskussion, welches System nun das beste ist, lässt sich eindeutig 
beantworten: Das, das dem jeweiligen Anwender am besten liegt.

Genauso ist es mit der Diskussion um Taschenrechner, Bürostühle oder 
Texteditoren (Programmiersprachen nehme ich hier bewusst aus, weil dort 
noch andere Aspekte mit hineinspielen).

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Wir verwenden hier FreeCAD. Das lässt sich auch schön per Python 
erweitern und mittlerweile gibt es auch eine OpenSCAD-Workbench (haben 
wir abe rnoch nicht getestet).

Das ist alles noch in starker Entwicklung, aber man kann damit bereits 
vernünftig und stabil (zumindest hier unter Ubuntu) arbeiten und für uns 
reicht es locker aus.

Dazu gibt es sehr gute deutsche Tutorien auf YT. Das, was ich verwendet 
habe, geht mittlerweile über 21 Lektionen:

https://www.youtube.com/user/BPLRFE/videos

Der Ablauf beim 3D-Druck ist üblicherweise wie folgt:

1.) CAD-Modell erstellen

2.) Als STL-Datei exportieren. STL ist nichts anderes als eine 
Beschreibung der Oberfläche - auch der gewölbten Flächen - durch 
Dreiecke. Beim Export kann man deshalb angeben, wie genau diese das 
Originalmodell beschreiben sollen. Mehr Dreiecke = genauer = viel mehr 
Speicher = sehr viel höhere Rechenzeit beim nachfolgenden

3.) Slicer ("In-Scheiben-Schneider")
Dieser schneidet das STL-Modell quasi in Schichten und dem Slicer muss 
auch Dein Druckermodell bekannt sein, damit er die richtigen 
Steuerbefehle (sog. "G-Code") für die Ansteuerung des Druckers ("G1 X100 
Y100 Z0" bedeutet da bspw. "Fahre zu Punkt 100,100,0") generieren kann. 
Im Slicer wird auch das Feintuning vorgenommen, weil jeder Kunststoff 
und auch viele Teile speziell behandelt werden müssen. Der Slicer 
benötigt also auch Informationen über Temperaturen, Kühlung usw.

Es gibt viele freie und auch kommerzielle Slicer, bspw. Slic3r, Cura, 
Simplify3d usw.

Viele (Test-)Teile im STL-Format zum Selbstdrucken findest Du hier:
http://www.thingiverse.com/

4.) Drucken
Der Drucker selbst führt stur diesen G-Code aus, mit dem auch 
Heiztemperatur usw. eingestellt werden.

Du solltest also herausfinden, welchem "Druckerstandard" Dein 
Dremel-Drucker entspricht. Mit etwas Glück ist da Standardelektronik und 
Firmware verbaut und Du kannst dann andere Programme verwenden oder 
sogar andere Firmware aufspielen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Martin S. (os_moses)


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Ich kann dir auch nur FreeCAD ans Herz legen, da kann man relativ 
schnell einsteigen, weil es auf YouTube für vieles ein kurzes Tutorial 
gibt.
FreeCAD ist OpenSource.

slic3r (http://slic3r.org/) zum Filetieren der STL Dateien tut bei mir 
recht gut was es soll.

Fertige Teile zum drucken gibts auf:
www.thingiverse.com/
und wenn es eher Maschinenbau Teile sein sollen:
www.partcloud.net oder www.partcommunity.com

Gruß,
Momo

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Du sollst nicht bei mir abschreiben, Momo ;-)

von Martin S. (os_moses)


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Kann ich doch nix dafür wenn du schneller tippst als ich g (ok, ich 
war am telefonieren nebenbei. Schadet aber ja nicht, wenn man liest, 
dass Tools von mehreren empfohlen werden oder?)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Nein, ist nicht schlimm - es fiel mir nur gerade extrem auf :-)

Außerdem sind die beiden letzten Links für mich interessant - da ist 
einiges Nützliche dabei. Danke :-)

von Stephan G. (Firma: privat) (morob)


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ich finde zum entwerfen openscad nicht schlecht, auch wenn man dabei 
denken muss. dieses programm lässt für mich die maximale freiheit beim 
entwerfen.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Den Dremel-Drucker hat vor einigen Monaten mal mit ziemlicher 
Begeisterung ob der erzielbaren Druckqualität die c't getestet:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Ueberraschend-gut-3D-Drucker-Idea-Builder-von-Dremel-2771447.html

http://www.heise.de/ct/ausgabe/2015-22-Test-3D-Drucker-Dremel-Idea-Builder-2827670.html
(paywall)

von Olaf (Gast)


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> Da siehst Du mal, wie man sich irren kann.

Da hab ich noch so meine Zweifel. .-)

> Der oben abgebildete Schlauchadapter ist in OpenSCAD auch nur ein paar
> Zeilen mehr als der oben zitierte Rohrabschnitt.

Das Teil ist ja auch vom Aufwand her erstmal ein Witz. Da würde ich 
einfach einen Konus nehmen, eine Scheibe drunter setzen, beides addieren 
und dann ein Loch dadurch. Dauer etwa 2-3min. Aber danach wuerde ich 
unten den Übergang zur Scheibe verunden damit ich eine guenstigere 
Krafteinleitung bekomme und oben ebenfalls etwas verunden damit man den 
Schlauch leichter aufstecken kann. Dauert 15-20s.
Was ich sagen will, ich denke das die Systematik hinter OpenSCAD einen 
daran hindert kreativ zu sein.

> Klar: Wer schon lange und oft mit 2D-CAD-Anwendungen arbeitet, oder gar
> mit 3D-Anwendungen, der braucht so etwas wie OpenSCAD nicht.

Jaein. Ich koennte mir vorstellen das es auch fuer ganz bestimmte 
Anwendungen von Vorteil sein kann. Z.b wenn man aus der Mathematik 
heraus zu einer mechanischen Lösung kommt. (komplizierte Verzahnungen) 
Für die meisten Sachen sehe ich es aber als ein Hinderniss.

Ausserdem muss man stark zwischen 2D und 3D unterscheiden! Das zeichnen 
von 2D und das lesen von 2D-Zeichnungen muss man lernen. Genauso wie man 
Programmieren lernen muss. Und dafuer braucht man raeumliches 
Vorstellungsvermoegen.
Bei 3D muss man zwar etwas Zeit mitbringen um die Bedienung eines 
Programmes zu erlernen, aber das Zeichen selbst ist dann erstmal sehr 
intuitiv. Man nimmt halt ein Rohr, bohrt ein Loch rein. Pappt noch was 
dran. Da fühlt sich einfach richtig an und ist einfach. (IMHO :-)

Olaf

von J. A. (gajk)


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Chris D. schrieb:

> 3.) Slicer ("In-Scheiben-Schneider")
> Dieser schneidet das STL-Modell quasi in Schichten und dem Slicer muss
> auch Dein Druckermodell bekannt sein, damit er die richtigen
> Steuerbefehle (sog. "G-Code") für die Ansteuerung des Druckers ("G1 X100
> Y100 Z0" bedeutet da bspw. "Fahre zu Punkt 100,100,0") generieren kann.
> Im Slicer wird auch das Feintuning vorgenommen, weil jeder Kunststoff
> und auch viele Teile speziell behandelt werden müssen. Der Slicer
> benötigt also auch Informationen über Temperaturen, Kühlung usw.

Beim Drucken des Test-Würfels hab ich natürlich zugesehen. Es entstanden 
natürlich die 6 Außenwände, aber auch innen gibt es eine Vielzahl von 
Querverstrebungen, sah fast aus wie ein Vogelnest. Ich vermute, dass 
diese Verstrebungen notwendig sind, dass der Drucker dann auch oben die 
letzte waagrechte Fläche hinbekommt.

Andererseits müssten diese Verstrebungen ja auch so angeordnet sein, 
dass sich der Würfel noch für Laplace-Experimente eignet.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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J. A. schrieb:

> Beim Drucken des Test-Würfels hab ich natürlich zugesehen. Es entstanden
> natürlich die 6 Außenwände, aber auch innen gibt es eine Vielzahl von
> Querverstrebungen, sah fast aus wie ein Vogelnest. Ich vermute, dass
> diese Verstrebungen notwendig sind, dass der Drucker dann auch oben die
> letzte waagrechte Fläche hinbekommt.

Das hängt ganz von Deinem Modell ab. Wenn der Würfel massiv konstruiert 
wurde, dann ist es beim FDM-Verfahren (Kunststoffwurstdrucken ;-) so, 
dass man die Körper nicht komplett mit Kunststoff füllt. Das würde zu 
lange dauern und auch sehr viel Kunststoff verbrauchen. Außerdem hat man 
dann noch stärker das Problem des schrumpfenden Kunststoffs, wenn er 
erkaltet.

Stattdessen sagt man dem Slicer einfach, wieviel Prozent des Volumens 
mit Kunststoff gefüllt sein sollen (der sog. "Infill") und in welcher 
Struktur er das machen soll. Da gibt es einfache quadratische Gitter 
oder auch Honigwaben, Kurven usw. Das führt trotz des sehr geringen 
Masse zu sehr stabilen Teilen.

Ich habe hier schon mit nur 5% Infill gedruckt. 20% sind ein üblicher 
Wert. Das hängt immer von der späteren Anwendung ab und wie gut die 
obere Fläche des Teils sein soll. Je größer die Waben desto größer ist 
natürlich auch der Weg, den der Faden frei überbrücken muss, bevor er 
wieder aufliegt.


Wenn Dein Würfelmodell bereits im CAD hohl war, dann muss in der Tat 
eine unterstützende Struktur aufgebaut werden, damit das "Dach" hält.
Das nennt sich "Support" und ist auch sonst nötig, wenn man bspw. einen 
Kranausleger drucken möchte. Den kann man ja nicht in die Luft bauen :-)

Die Supportstruktur wird nachher einfach abgeknipst (im geschlossenen 
Würfel wäre das allerdings schwierig ;-).

: Bearbeitet durch Moderator
von J. A. (gajk)


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Chris D. schrieb:

> Wenn Dein Würfelmodell bereits im CAD hohl war, dann muss in der Tat
> eine unterstützende Struktur aufgebaut werden, damit das "Dach" hält.
> Das nennt sich "Support" und ist auch sonst nötig, wenn man bspw. einen
> Kranausleger drucken möchte. Den kann man ja nicht in die Luft bauen :-)
>
> Die Supportstruktur wird nachher einfach abgeknipst (im geschlossenen
> Würfel wäre das allerdings schwierig ;-).

Welches Modell dem Würfel zugrundeliegt ist mir unbekannt. Ich überlege 
halt, dass ein 3D-Drucker ja solche infill-Sachen sich überlegen muss.

Aber bevor ich hier nur rumphilosophiere will ich mich lieber ans testen 
der Programme machen, nach den vielen guten Tipps hier!

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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J. A. schrieb:
> Ich überlege halt, dass ein 3D-Drucker ja solche infill-Sachen sich
> überlegen muss.

Das macht nicht der Drucker, sondern die die STL-Daten aufbereitende 
Software, der sogenannte "Slicer". Der muss genau an den Drucker 
angepasst sein, mit Parametern wie Filamentstärke, Schichtdicke, 
Druckgeschwindigkeit etc., denn das, was dieses Programm ausgibt, der 
sogenannte "G-Code" ist direkt die CNC-Maschinensteuerung des Druckers.

Wie schon von anderen erwähnt sind hier Cura und Sli3er verbreitete 
Programme. Die dem Dremel-Drucker beiliegende Software macht 
vergleichbares.

von Patrick S. (elektrofreak1)


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Habe nun seit kurzem auch einen Dremel Idea Builder bin soweit zufrieden 
jedoch finde ich den firmeneigenen Slicer ist der größte Schrott.#
Ich würde gerne Simplify3d verwenden jedoch sind mir die Kosten als 
Schüler doch zuhoch.

Ich verwende derzeit nur mehr das Filament von Macher da ich damit am 
zufriedensten war, das Dremel Filament ist einfach nur teuer und 
qualitativ   nicht zufrieden stellend.

von J. A. (gajk)


Angehängte Dateien:

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So, jetzt habe ich es vor mir her geschoben, aber nun habe ich mich doch 
dazu durchgerungen, den Drucker anzuschließen.

Das mitgelieferte Programm bietet die Möglichkeit eine SDL Datei 
einzulesen. Dann habe ich versucht diese Datei zu drucken...
Erst hat sich einmal gar nichts. Das Gerät sei ausgelastet.

Ich habe dann manuell auf Startposition stellen müssen und vorher auch 
noch auf aufheizen drücken müssen, also direkt am Gerät.

Beim nächsten Anlauf funktionierte es dann und die erste Datei die ich 
gedruckt habe war dieses kleine Ventilteil von Timm.

Das Ergebnis war jetzt aber nicht so dolle so das ich den Druck 
wiederholt habe mit Füllung 100 % statt 25 und nur einem Zehntel der 
vorherigen Fahrgeschwindigkeit beim Drucken. Die Sachen habe ich dann 
fotografiert Bilder anbei.

Gerade wird noch eine andere Datei gedruckt. Ich habe mit 123D einen 
fünfeckigen Prisma ausgesucht. Dies habe ich auch als STL-Datei 
gespeichert und vom Dremelprogramm Programm einlesen lassen. Irgendwas 
muss ich aber noch falsch gemacht haben denn ich sehe gerade dass der 
Drucker nun den kleinen Kegel und das Prisma druckt nun der in 20 
Minuten soll es fertig sein.

von Jim M. (turboj)


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J. A. schrieb:
> Das mitgelieferte Programm bietet die Möglichkeit eine SDL Datei
> einzulesen.

Du meinst sicher STL.

J. A. schrieb:
> Das Ergebnis war jetzt aber nicht so dolle

Du hattest den Druckkopf nicht optimal ausgerichtet. Dann sieht das 
Ergebnis hier auch so aus, der ist da empfindlich.

Beim Ausrichten (auf 0,3 mm) können Plastereste am
Druckkopf stören, aber zu heiss darf der auch nicht sein, sonst brennt 
er sich ins Druckbett :-(

J. A. schrieb:
> Irgendwas
> muss ich aber noch falsch gemacht haben denn ich sehe gerade dass der
> Drucker nun den kleinen Kegel und das Prisma druckt nun der in 20
> Minuten soll es fertig sein.

Die Dremel3D Software kombiniert automagisch STL Dateien wenn man 
mehrere lädt. So kann man das Bauvolumen mit vielen kleineren Objekten 
füllen,
ein kleines Objekt neben einem größeren könnte man aber durchaus 
übersehen.
Wenn man das nicht will sollte man den Datei->Neue Druckplattform 
Menüpunkt auswählen.

: Bearbeitet durch User
von J. A. (gajk)


Angehängte Dateien:

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Jim M. schrieb:
> J. A. schrieb:
>> Das mitgelieferte Programm bietet die Möglichkeit eine SDL Datei
>> einzulesen.
>
> Du meinst sicher STL.
>
> J. A. schrieb:
>> Das Ergebnis war jetzt aber nicht so dolle
>
> Du hattest den Druckkopf nicht optimal ausgerichtet. Dann sieht das
> Ergebnis hier auch so aus, der ist da empfindlich.
>
> Beim Ausrichten (auf 0,3 mm) können Plastereste am
> Druckkopf stören, aber zu heiss darf der auch nicht sein, sonst brennt
> er sich ins Druckbett :-(

Da hab ich mich schon gewundert, warum auf dem Druckbett (die 
Dremel-Matte) hinten ein eingebrannter weißer Punkt ist. Die nächste 
Justage werde ich machen VOR dem Hochheizen, falls das möglich ist.

> Die Dremel3D Software kombiniert automagisch STL Dateien wenn man
> mehrere lädt. So kann man das Bauvolumen mit vielen kleineren Objekten
> füllen,
> ein kleines Objekt neben einem größeren könnte man aber durchaus
> übersehen.
> Wenn man das nicht will sollte man den Datei->Neue Druckplattform
> Menüpunkt auswählen.

Ja, so lerne ich dazu. Allerdings ist der kleine Kegel, der neben dem 
Prisma entstanden ist, deutlich BESSER als die ersten drei Versuche.

Anbei noch mal zwei Bilder. Gut, perfekt ist es noch nicht, aber 
immerhin besser als am Anfang. Vielleicht muss sich das Gerät auch erst 
besser durchheizen oder sonst etwas.

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hi,

na, Respekt, das sieht doch schon mal ganz nett aus!

vlg
 Timm

von Alexander V. (avogra)


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Ich vermute der Kegel war alleine einfach zu klein. Wenn der Drucker 
sehr schnell mit einer Lage fertig wird und gleich die nächste oben 
drauf druckt, dann hat die Schicht unten drunter nicht genug Zeit um 
abzukühlen und fest zu werden. Hier ein spitzenlink für Troubleshooting, 
der ist zwar für Ultimaker aber 90% gelten auch für andere 
Drucker:http://support.3dverkstan.se/article/23-a-visual-ultimaker-troubleshooting-guide

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Alexander v. G. schrieb:
> Ich vermute der Kegel war alleine einfach zu klein. Wenn der Drucker
> sehr schnell mit einer Lage fertig wird und gleich die nächste oben
> drauf druckt, dann hat die Schicht unten drunter nicht genug Zeit um
> abzukühlen und fest zu werden.

Hat der 3D-Dremel keine aktive Layerkühlung? Und: lässt sich in dessen 
Slicer diesbezüglich nichts einstellen?

Ich kenne es zumindest vom Slic3r so, dass man dort unter Filament 
settings -> Cooling bei "Cooling Threshold" den Lüfter zuschalten kann, 
wenn die berechnete Zeit für einen Layer ein Minimum unterschreitet und 
man ebenso den Druck verlangsamen kann (siehe Screenshot). Solche 
Probleme sollten eigentlich der Vergangenheit angehören.

> Hier ein spitzenlink für Troubleshooting,
> der ist zwar für Ultimaker aber 90% gelten auch für andere
> 
Drucker:http://support.3dverkstan.se/article/23-a-visual-ultimaker-troubleshooting-guide

Ja, das ist auch eine gute Zusammenstellung :-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Alexander V. (avogra)


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In z.B. Cura gibts die Option "minimum layer time" auch, bei mir 
(Ultimaker 2) bringt die aber auch keine Spitzen-Ergebnisse. Bei sehr 
kleinen Layern (z.B. Spitze von einem Kegel) führt das nur dazu, dass 
die Düse sehr langsam auf der selben Stelle "rührt" und damit fast noch 
mehr Hitze in das Druckobjekt einbringt. Aber vielleicht ist das ja 
einfach stark Drucker-abhängig? Bei mir funktioniert es auf jeden Fall 
am besten, wenn man dann mehrere Objekte parallel druckt, so dass der 
Drucker gar nicht in die Verlegenheit kommt, langsamer zu fahren.

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