Hallo Forumaner, letzte Woche war ich wiedermal bei Pusterla in Zürich, da hat's schon seit Jahren teuren Gerümpel. Ich habe einen schönen Ringkerntrafo gefunden, den ich hätte gebrauchen können. Aber der hatte, wie die meisten dort rumliegenden Trafos, ein Primär-Nennspannung von 220V (zweihundertzwanzig). Der kostete auch immer noch 50% mehr als ein Vergleichbarer bei reichelt. Auf meine Frage, ob man über den Preis sprechen kann, kamen nur Argumente wie: Die Toleranzen seien ausreichend, die kommen nicht in Sättigung, und Bei der grösseren Ausgangsspannung hat man mehr spazig für den nachfolgenden Spannungsregler, also nur Vorteile. Ich werde aber sicher KEINEN 220V Trafo in einem neuen Projekt verbauen. Jetzt meine Frage: Besteht eine Gefahr bezüglich der Sättigung? Bitte keine Bemerkungen zu Geiz ist geil, und ich muss ja nicht kaufen und so... Gruss Chregu
Christian M. schrieb: > Auf meine Frage, ob man über den Preis sprechen kann... Wenn man über den Preis hätte sprechen können -wäre es Dir dann gleich- gültig gewesen, ob der Trafo in die Sättigung gehen würde? Christian M. schrieb: > Ich werde aber sicher KEINEN 220V Trafo in einem > neuen Projekt verbauen. Ja, dann ist doch Alles in Ordnung. Wenn Du das ohnehin nie tun würdest... Sehr, sehr seltsam.
Ich habe auch noch einige 220V Trafo´s am laufen. Und mein altes Hameg Oszi läuft auch noch. In neuen Projekten muss das aber nicht sein.
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Christian M. schrieb: > Besteht eine Gefahr bezüglich der Sättigung? Jein. Ein Trafo wird so ausgelegt, daß er bei Nennbelastung gerade eben eine Temperaturerhöhung im inneren hat, die mit der Drahtisolierung eine Lebensdauer von 10 Jahren ergibt. Zumindest wird die Belastung draufgestempelt. Sie gilt nur bei ausreichender Kühlung. Wenn man den Trafo nur für 220V so ausgelegt hat, und an 230V anschliesst, dann bekommt man eine höhere Spannung und damit mehr Leistung bei gleichem Strom. Könnte man denken. Stimmt aber nicht, denn bei gleichem Strom wird der Trafoi gleich warm UND es kommt noch die etwas höhere Erwärmung auf Grund der höheren Ummagnetisierung die ihn stärker in Richtung Sättigung ausnutzt. Man muss also den Strom reduzieren. Wie weit ? So weit, daß die Leistung gleich bleibt ? Also bei 4.5% mehr Spannung eben 4.5% weniger Strom ? Nein, da die Sättigung nicht-linear ist und man immer weiter in die Sättigung geht, bringt 4.5% mehr Spannung nicht 4.5% merh Sättigungsverluste, sondern vermuclih 10% mehr Sättigungsverluste, denen man mit 10% weniger Strom begegnen muss, also insgesamt weniger Leistung als an 220V. Wenn man nun aus dem 220V Trafo an 230V entsprechend weniger Strom zieht, daß die Gesamtverlustleistung gleich bleibt, alsoa uch die Erwärmung gleich bleibt, dann kann man ihn getrost einsetzen. Man hat halo so ungefähr 5% Leistungsverlust.
Christian M. schrieb: > letzte Woche war ich wiedermal bei Pusterla in Zürich, da hat's schon > seit Jahren teuren Gerümpel. Wenn der keine Ahnung von Preisen hat, dann laß das Zeug ruhig weiter einstauben. Ältere 220V Trafos hatten meist noch nen 240V Abgriff. Nicht so alte Billigtrafos können hart auf Kante genäht sein und bei 230V ordentlich heizen, d.h die waren schon bei 220V weit in der Sättigung. Man muß die Stromrechnung ja nicht mit Gewalt hochtreiben.
Mein altes Markenschweißgerät welches noch mit 220V gestempelt ist, überhitzt im Leerlauf bei 230V.... Ichbin
An sich wurden bei der Umstellung auf 230 V die Toleranzen reduziert. D.h. die höchste zulässige Spannung im Netz ist nicht höher geworden. Von daher sollte der alte für 220 V ausgelegte Trafo auch heute noch gehen. Wie hoch die Magentisierung getrieben wird ist auch eine Auslegungsfrage - bei höherer Magentisierung bzw. Spannung für eine gegbene Spule hat man halt etwas mehr Leerlaufverluste und ggf. leicht mehr Leistung die der gleiche Kern liefern kann. Es ist halt eine Frage der Abwägung. Für eine Anwendung mit eher viel Leerlauf ist der 220 V Trafo also eher nichts. Wenn der Preis nicht passt ist es aber sowieso egal. Im Regal ist es egal ob da 220 V , 230 V oder 100 V drauf stehen.
Franz Tormator schrieb: > Sehr, sehr seltsam. Schon irgendwie. Aber vermutlich interessiert es ihn halt schlicht und einfach. Egal, was er sonst noch schrob. Ist doch eigentlich unwichtig. Genaugenommen hätt´ er sich halt diese "Einleitung" sparen können, wenn sie mit weiteren Vorhaben nix zu tun haben zu scheint. Ichbin schrieb: > überhitzt im Leerlauf Das heißt also wohl, daß die Gefahr - zumindest bei manchen 220V-Trafos - durchaus besteht. Das, in Verbindung mit der höheren Ausgangsspannung, bringt mich zu der Frage, wieso man eigentlich nicht (zumindest je nach Fall abgewogen) einfach etwas Windungen zählt und/oder rechnet, und eine passende Anzahl Primärwindungen hinzufügt. Wäre das nicht besser, als viele davon einfach nicht (mehr) zu benutzen?
Автомат К. schrieb: > Nein. Echt nicht? Ich hab hier einen alten Trafo, der mal für Modellbahn gedacht war, ausgelegt für 220V. Da sehe ich bei 230V sehr schön die Sättigung auf dem Oszi. Lurchi schrieb: > An sich wurden bei der Umstellung auf 230 V die Toleranzen reduziert. Kapitalismus, man! Ich habe noch nie - und ich komme viel rum - weniger als 235V gemessen, selbst hier auf dem Dorf an der Stichleitung wird die Toleranz immer noch oben ausgenutzt. Wahrscheinlich bringen die Spannungsüberhöhung durch den höheren Verbrauch noch ein paar Prozent mehr Rendite für die Auktionäre. Dagegen habe ich bei Leuten, die in der Nähe einer Solaranlage wohnen, durchaus schon 248V auf der Uhr gehabt. Die Anlage muß ja rückwärts über den Ortstrafo ins 10kV-Netz einspeisen, und das geht nur mit höherer Spannung.
Christian M. schrieb: > Der kostete auch immer noch 50% mehr als ein > Vergleichbarer bei r... Und in Deutschland kostet er auch 50% mehr als beim Chinesen. Timm T. schrieb: > als 235V gemessen, Bei mir 230,60VAC gemessen mit Fluke 867B Timm T. schrieb: > Dagegen habe ich bei Leuten, die in der Nähe einer Solaranlage wohnen, > durchaus schon 248V auf der Uhr gehabt. Da bin ich auch besorgt. Habe aber keine Erfahrungswerte. Peter D. schrieb: > Ältere 220V Trafos hatten meist noch nen 240V Abgriff. Und bei einem nicht vergossenen RK Trafo ist es kein Problem ein paar Windungen dazu zu tun. Das mache ich wenn die Ausgangsspannung genau stimmen soll. Автомат К. schrieb: > Nein. Ich hatte diesbezüglich auch noch keine Probleme. LG OXI
Timm T. schrieb: > Ich habe noch nie - und ich komme viel rum - weniger als 235V gemessen Hier bei mir, heute und im Moment: 226 V RMS, +/-0,5 V schwankend (HM8011). Ich messe selten, aber sehe dann, soweit ich mich erinnere, normalerweise immer < 230 V. Timm T. schrieb: > Dagegen habe ich bei Leuten, die in der Nähe einer Solaranlage wohnen, > durchaus schon 248V auf der Uhr gehabt. Wikipedia: Seit 2009 darf die Netzspannung 230 +/-23 V betragen, womit 207 Volt bis 253 Volt erlaubt sind. Wäre mal interessant, eine Statistik über tatsächlich vorhandene Netzspannungen zu sehen. Orts- und Zeitabhängig.
> An sich wurden bei der Umstellung auf 230 V die Toleranzen reduziert. Aber nur für einige Zeit, solange bis der erste Satz Glühlampen in Deutschland und anderswo getauscht war. Die Umstellung hatte man uns ja als notwendige Angleichung innerhalb der wesentlich vom deutschen Tropf am Leben erhaltenen gesamten EU-Farce verkauft, damit es allen noch besser ginge, jedenfalls der Wirtschaft. (Und das alles wg. England; denen war's aber egal, die konnten ihre 240 V defacto beibehalten.) Nachdem man dieses Wachstumselement verfrühstückt hatte, bohrte man im nächsten Schritt einfach die Toleranzen auf: http://www.mysnip.de/forum-archiv/thema-569-238808/Erhoehung+der+Spannungstoleranzen+im+Stromnetz_.html Damit haben "Fachkräfte" in diversen Bürokratien definiert, dass alle Stecker etc. mit VDE-Zeichen, auf denen 250 V steht, auch 3 V mehr abkönnen ...
Lurchi schrieb: > An sich wurden bei der Umstellung auf 230 V die Toleranzen > reduziert. D.h. die höchste zulässige Spannung im Netz ist nicht höher > geworden. Falsch. Damals +10%, heute +10%.
> Damals +10%, heute +10%. Nein, zuerst waren nur 6% erlaubt, lt.: http://www.mysnip.de/forum-archiv/thema-569-238808/Erhoehung+der+Spannungstoleranzen+im+Stromnetz_.html
Elektrofan schrieb: > zuerst waren nur 6% erlaubt, lt.: > http://www.mysnip.de/forum-archiv/thema-569-238808... Sicher, aber deswegen ist "Damals 10%, heute 10%" noch lange nicht falsch, sondern nur dein "Nein" ist falsch.
Uwe B. schrieb: > Wäre mal interessant, eine Statistik über tatsächlich vorhandene > Netzspannungen zu sehen. Orts- und Zeitabhängig. Es wurde doch auf dem 32C3 ein Projekt vorgestellt, wo man mit selbstgebauten Spannungs/Frequenzzählern sein Netz überwachen kann und die Daten sammelt, um die Quellen/Senken-Verteilung in Europa zu sehen. Ich glaub es war in diesem Vortrag, aber ich finds auf die Schnelle nicht: https://www.youtube.com/watch?v=AzEmvX8_1jc
Wewnn man Angst hat, kann man ja noch ein Induktives Filter Vorschalten, eine Spule in Serie und so...
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