Da ich immer wieder von Gefahren bei Lithium basierten Akkus lese, scheue ich mich weiterhin, sie bei meinen Basteleien einzusetzen. Bisher verwende ich meist NiMh Akkus, die außerhalb der Schaltung aufgeladen werden. Ich möchte aber gerne auch den von Smartphones gewohnten Komfort haben, die Akkus im laufendem Betrieb zu laden. Alle solche kommerziellen Geräte (Handstaubsauger, Zahnbürsten, Spielzeuge), die ich kenne, verschleißen die Akkus innerhalb kürzester Zeit, weil sie offensichtlich keinen vernünftigen Laderegler haben. Vernünftig Laden heißt für mich: 1) Ladevorgang beenden, wenn der Akku voll ist. 2) Unnötige Ladezyklen vermeiden (nicht bei 99% wieder nachladen) 3) Tiefentladung verhindern. Gerade beim ersten Punkt ist mir allerdings nicht klar, wie das gehen soll. Das Delta-U Verfahren scheidet wohl aus, wenn der Laststrom nicht konstant ist. Ich könnte messen, wieviel Strom rein und raus geht und einen gewissen Verlustfaktor berücksichtigen, aber das erscheint mir doch arg aufwändig. Momentan kommt mir die thermische Methode noch am attraktivsten vor. Ich lade den Akku mit ausreichendem Strom so lange, bis er heiß wird. Zusätzlich begrenze ich sicherheitshalber die Zeit auf eine feste Anzahl von Stunden. Kennt ihr bessere Methode? Oder gar einen IC, den man als Privatkunde kaufen kann?
Wie wäre es, den Akku bei einem angeschlossenen Ladegerät von der Schaltung zu trennen, und die Schaltung vom Ladegerät laufen zu lassen, während es zusätzlich noch den Akku lädt? Das würde den Akku nicht unnötig belasten... Natürlich nicht mechanisch, sondern durch einen ladecontroller...
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Stefan U. schrieb: > Da ich immer wieder von Gefahren bei Lithium basierten Akkus lese, > scheue ich mich weiterhin, sie bei meinen Basteleien einzusetzen. Das ist zwar verständlich, aber nicht rational begründbar. Bei ordnungsgemäßer Handhabung, insbesondere bei Vermeidung von zu hoher Spannung beim Laden sind Li-Ion und Li-Po Akkus vergleichsweise unkompliziert und pflegeleicht. > Bisher verwende ich meist NiMh Akkus, die außerhalb der Schaltung > aufgeladen werden. Ich möchte aber gerne auch den von Smartphones > gewohnten Komfort haben, die Akkus im laufendem Betrieb zu laden. > 1) Ladevorgang beenden, wenn der Akku voll ist. > 2) Unnötige Ladezyklen vermeiden (nicht bei 99% wieder nachladen) > 3) Tiefentladung verhindern. > > Gerade beim ersten Punkt ist mir allerdings nicht klar, wie das gehen > soll. Das Delta-U Verfahren scheidet wohl aus, wenn der Laststrom nicht > konstant ist. Ich könnte messen, wieviel Strom rein und raus geht und > einen gewissen Verlustfaktor berücksichtigen, aber das erscheint mir > doch arg aufwändig. Wenn dein Gerät tatsächlich eine stark schwankende Stromaufnahme hat (und das auch noch während des Ladevorgangs) dann ist Delta-U in der Tat keine gute Wahl. Allerdings kannst du dagegen ja vorgehen: entweder indem du das Gerät nur dann lädst wenn es im Standby ist (und dann eine konstante und geringe Stromaufnahme hat). Das machen z.B. alle mir bekannten DECT-Telefone so. Oder du versorgst das Gerät bei angestecktem Netzteil aus diesem und koppelst den Akku ab. > Momentan kommt mir die thermische Methode noch am attraktivsten vor. Ich > lade den Akku mit ausreichendem Strom so lange, bis er heiß wird. Wirklich akkuschonend ist das nur, wenn du den Sensor in guten thermischen Kontakt mit dem Akku bringst (das ist bei fest eingebautem Akku natürlich leichter als in einem Universalladegerät) und wenn du den Temperaturanstieg auswertest (und nicht etwa die absolute Temperatur). Bei stark schwankende Umgebungstemperatur müßtest du eventuell sogar die Temperatur nah am und fern vom Akku messen und vergleichen. > Zusätzlich begrenze ich sicherheitshalber die Zeit auf eine feste Anzahl > von Stunden. Besser ist es, die reingeladene und entnommene Ladung zu monitoren. Damit kriegt man auch gleich die notwendigen Daten für das Lademanagement (nicht unter x% entladen, nicht bei über y% nachladen) und eine Anzeige für die vorhandene und nutzbare Akku-Kapazität.
also im Sharp CE150 mit NiCd hat es jahrelang mit Rv funktioniert, wer den Ladestrom auf 1/10 C bis 1/20 C berechnet wird auch NiMh damit laufen lassen können. Man kann es natürlich auch übertreiben und Akkus halten nicht unendlich aber 3-5 Jahre je nach Nutzung sind locker drin. PS Eneloops gibt es jetzt auch mit Lötfahnen. Man kann natürlich Ladecontroller einbauen mit -delta U Abschaltung + Timer, müsste aber ohne Last sein damit die richtig anspricht. Der Rv verhindert aber den maximalen Betriebsstrom, also sollte mit angeschlossenem Netzteil parallel zum Rv ein Regler sitzen mit Entkopplungsdioden der die VCC auch bei Spitzenströmen an der Ladeschaltung begrenzt durch Rv vorbeimogelt.
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Stefan U. schrieb: > Das Delta-U Verfahren scheidet wohl aus, wenn der Laststrom nicht > konstant ist. Nein, es scheidet nicht aus, wenn dein Netzteil genug Strom für den Betrieb des Gerät PLUS den Ladestrom liefern kann. Dann taugt der MAX712.
Vielen Dank für den Tip mit dem MAX712. Jetzt, wo ich das Datenblatt gelesen habe, leuchtet mir auch ein, warum das Delta-U Verfahren trotz schwankendem Laststrom funktioniert. Der Akku wird mit einem Konstanten Strom geladen, unabhängig vom Laststrom. Die haben den Shunt raffiniert eingesetzt, auf diese Idee bin ich noch gar nicht gekommen.
John schrieb: > Schau dir mal den MAX712 an. Er ist aber vermutlich EOL ist, also ein Auslaufmodell und vom Hersteller/Händler nicht für neue Designs empfohlen. Man sollte sich also nicht mehr auf diesen spezialisieren. Gibt's denn einen würdigen Nachfolger / Alternative?
interessent schrieb: > Gibt's denn einen würdigen Nachfolger / Alternative? LiIon. NiMH ist tot, war schlecht und wird nie gut werden.
Hmm, ich finde LiIo schlecht, weil diese Akkus nach wenigen Jahren ausgetauscht werden müssen.
Stefan U. schrieb: > Hmm, ich finde LiIo schlecht, weil diese Akkus nach wenigen Jahren > ausgetauscht werden müssen. eben, meine NiMh sind älter als alle LiIo
Wie wäre es mit den Lithium Eisen Dingern? Ich hab so einen in meinen Remington Akku Haartrimmer eingebaut zusammen mit Maxim Laderegler, Tiefentladeschutz und USB Buchse. Klappt einwandfrei seit über 5 Jahren, viel besser als die blöden NiMH. Und eigensicher sind die angeblich auch.
nimm doch einfach LIFEPO4... 10Ah sollten auch lange genug halten :-) http://www.litrade.de/shop/Akkus-Zubehoer/1-20Ah-LiFePo/Headway-10Ah-3-3V-LiFePo4-38-120S.html
Christian R. schrieb: > Wie wäre es mit den Lithium Eisen Dingern? Ich hab so einen in meinen > Remington Akku Haartrimmer eingebaut zusammen mit Maxim Laderegler, > Tiefentladeschutz und USB Buchse. Klappt einwandfrei seit über 5 Jahren, > viel besser als die blöden NiMH. Und eigensicher sind die angeblich > auch. Die NiMH-Akkus in meinem Braun Rasierer halten schon über 13 Jahren. Eine Akkuladung reicht noch für ca. 12 Tage (neu waren es ca. 15 Tage). Warum glaubst du, dass NiMH-Akkus blöd sind? Hast du dafür irgend eine Begründung?
Bei mir hatten die AAA Zellen im Rasierer nach 2 Jahren nur noch 1..2 Woche gehalten und dabei stutze ich damit nur 3 Mal pro Woche den Bart. Und aufgeladen hatte ich immer nur wenn fast leer, also keine Dauerüberladung oder so. Mit dem LiFePo gibts solche Probleme gar nicht...und die Entladekurve ist auch viel flacher, da wird der nicht immer langsamer.
"immer nur wenn fast leer Damit hast Du sie auch kaputt gemacht, NIMH zersetzt sich wenn die Ladung unter 50% ist deutlich schneller....genauso wenn sie zu 100% voll sind.. Bei NICD wäre Deine behandlung besser gewesen..aber die gibt es schon seit 100 jahren nicht mehr ;-)
Naja dann sind die aber in einem Rasierer ohne Ladestandsanzeige unbrauchbar. Woher soll man wissen wann die 50% haben. Jedenfalls waren die paar Euro gut angelegt, bisher keine Probleme und Aufladen nur noch 2 Mal im Jahr.
> Woher soll man wissen wann die 50% haben
Meiner zeigt das durch ein Blinklicht an. Man kann ihn trotzdem noch
mehrere Tage benutzen - wenns den sein muss.
John schrieb: > Die NiMH-Akkus in meinem Braun Rasierer halten schon über 13 Jahren. > Eine Akkuladung reicht noch für ca. 12 Tage (neu waren es ca. 15 Tage). > > Warum glaubst du, dass NiMH-Akkus blöd sind? > Hast du dafür irgend eine Begründung? Normalerweise halten NiMH auch bloss ca. 5-6 Jahren, also nicht signifikant länger als LiIon mit 4-5 Jahren. Es waren die alten NiCd- die ggf. Jahrzehnte hielten. NiMH lässt sich (ebenso wie NiCd) zudem schlecht laden, weil man den Ladezustand nicht deutlich erkennen kann, also muss unzuverlässige -DeltaU Ladung oder primitive Dauerladung her und eine FuelGauge für den Öadezustand, die sich alle Nase lang neu kalibrieren muss weil der Akku mit der Zeit an Kapazität verliert. Dann sind sie schwer und bei gegebener Kapazität gross. Warum glaubst du, haben quasi alle Verwender von NiMH, ob Telefon, Akkuschrauber, Laptop, Prius von NiMh auf LiIon umgestellt ? Am Preis liegt es sicher nicht, nur die billigsten nutzen noch NIMH.
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Maik schrieb: > NIMH zersetzt sich wenn die Ladung unter 50% ist deutlich > schneller....genauso wenn sie zu 100% voll sind.. Du verwechselst da was. Das waren LiIon. Wobei das auch eher von den ewigen Bedenkenträgern als aus belastbaren Quellen stammt.
Michael B. schrieb: > Warum glaubst du, haben quasi alle Verwender von NiMH, ob Telefon, > Akkuschrauber, Laptop, Prius von NiMh auf LiIon umgestellt ? Am Preis > liegt es sicher nicht, nur die billigsten nutzen noch NIMH. im schnurlosen Telefon achte ich immer auf NiMh Zellen AA oder AAA, die sind leichter zu ersetzen als irgendwelche Spezialzellen. 18450/18650 Zellen sind mir noch nie begegnet im Telefon, vermutlich weil die auch unsicherer zu laden sind oder gefährlicher?
Joachim B. schrieb: > 18450/18650 Zellen sind mir noch nie begegnet im Telefon, vermutlich > weil die auch unsicherer zu laden sind oder gefährlicher? Eher wohl weil die zu unförmig dick sind. In besseren Telefonen werden LiPoly verbaut.
Michael B. schrieb: > In besseren Telefonen werden LiPoly verbaut. welchen? Spezielle Bauform? Die man nur beim Hersteller bekommt wenn überhaupt?
Michael B. schrieb: > In besseren Telefonen werden LiPoly verbaut. Fest eingebaut und verklebt? Dan lobe ich mir doch die NiMh AAA Zellen, alls 5 jahre preiswert pro Telefon 2 Stck und gut ists.
Hallo, was für ein Gerät? Ich nehme mal an es wird höchstens bis zu 2-mal wöchtenlich im Durchschnitt genutzt. Z.B Photoblitzgerät, Akkuschrauber, Starklichtlampe usw. Dann empfeiehlt sich folgende Strategie: 1. Entladen mit Konstantstrom bis auf 0,95V/Zelle mit I5 = 0,2C, die Zeit in eimen Diplay am Ladegerät anzeigen. Wer dem Zähler passend taktet bekommt eine Anzeige in Ah/mAh. 2. Danach in ca. 7h mit I5, 0,2C aufladen. Gute NC- oder NIMH-Akkus vertragen so 1000 Ladespiele = 10 Jahre. PS: Meine ältesten NICAD von Saft, VR4D, sind jetzt 41 Jahre alt, allerdings verringerte Kapazität.
Joachim B. schrieb: > welchen? > Spezielle Bauform? Die man nur beim Hersteller bekommt wenn überhaupt? Die man dort bekommt, wo man auch die NiMH Akkupacks bekommt: https://www.conrad.de/de/schnurlostelefon-akkus-o0502020.html Keine Ahnung die Leute, FUD streuen, aber davon ganz viel...
Michael B. schrieb: > Die man dort bekommt, wo man auch die NiMH Akkupacks bekommt: Michael B. schrieb: > Keine Ahnung die Leute, FUD streuen, aber davon ganz viel... meinst du dich? Ich hatte mal so ein Telefon wo die NiCd AA Zellen eingegossen waren in einen speziellen Träger als Einschub, die bekommt man eben nicht mehr nach! Du weisst natürlich durch übersinnliche Kräfte das es alle Bauformen deiner Akkus in 5 Jahren wenn du sie brauchst noch zu kaufen gibt. Was soll man da noch sagen bei so viel Fachkompetenz.
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