Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Analoges Audiosignal auf Floppy aufnehmen


von floppy_bastler (Gast)


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Hallo Leute,

ich hatte neulich ein altes Floppy-Laufwerk auseinander genommen, da kam 
mir die Idee: warum nicht einmal den Lese/Schreibkopf direkt 
anschliessen und wie bei Kassette/Tonband mit Audio bespielen?
Am besten spiralförmig, so wie bei der Schallplatte.

Als Vorverstärker hatte ich diesen Bausatz hier rumliegen:
http://www.velleman.eu/products/view/?id=8982&lang=de&country=ch
Für die richtige Lese/Schreibkopf Pinbelegung habe ich eine interessante 
AppNote zu Floppy-Systemen gefunden:
http://info-coach.fr/atari/hardware/_fd-hard/AN-917.pdf

Also hab ichs probiert.
Je ein Kanal des Tl072 für Aufnahme und Wiedergabe.
Der Bausatz-Amp scheint wohl mit 40dB zu schwach zu sein, nur bei einem 
1kHz Signal gelang die Aufnahme/Wiedergabe halbwegs hörbar und 
reproduzierbar. Kann man die Verstärkung des Amps irgendwie mit weiteren 
Transistoren erhöhen? Musik aufnehmen war nicht möglich, da der Teller 
viel zu schnell dreht und die Verstärkung nicht langt. Man hörte dann am 
ehesten noch die Impulse der Drehtellerspulen :)

Sowohl Kopfmotor als auch Drehtellermotor müssten doch eigentlich über 
die Laufwerkselektronik steuerbar sein (wenn der Schrittmotor des 
Schlittens nicht zu schnell/grob dreht dann müsste man die spiralförmige 
Aufnahme doch hinbekommen)? Zur Not kann ich auch sehr langsame 
Getriebemotoren für Teller und Spindel nehmen (für z.B. ca. 0,5 U/s) nur 
da wäre halt viel Bastelei nötig:)
Dann wäre noch die Frage, wie es mit der Vormagnetisierung aussieht.. 
aber für erste Experimente scheint mir das nicht so wichtig zu sein.


Also - falls hier jemand schon mal was in der Richtung gebastelt hat und 
mir Tipps geben kann - das wäre toll!
Vielen Dank für Eure Hilfe :)

von Sebastian (Gast)


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Interessanter Ansatz.

Der "Drehtellermotor" läuft mit konstanter Geschwindigkeiit, die ist 
nicht regelbar. Und der "Kopfmotor" kann nur schrittweise von Spur zu 
Spur springen. Dies muß im Prinzip dann erfolgen, wenn das Ende einer 
Spur (1 Umdrehung) erreicht ist.
HF-Vormagnetisierung, wie beim Tonband, könnte einen Versuch wert sein. 
Einfach mal einen Sinus zwischen 100 und 300 kHz zum Audio zumischen und 
sehen, was passiert.

von Harald W. (wilhelms)


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floppy_bastler schrieb:

> warum nicht einmal den Lese/Schreibkopf direkt
> anschliessen und wie bei Kassette/Tonband mit Audio bespielen?

Dann brauchst Du auch Audio-Floppys. Solche Fioppys hat es
zwar früher mal gegeben, da dieses Medium ursprünglich für
Diktiergeräte entwickelt wurde, aber ob man die heute noch
bekommt? Der normale Weg wäre, das Audiosignal zu digitali-
sieren und als .wav Datei aufzuzeichnen.

von Thomas G. (Firma: Frickelhauptquartier) (taximan)


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wir hatten beim Bund mal Ansagegeräte, die hatten so eine Art 
Floppyscheibe (ohne Verpackung ) als Aufnahmemedium. -> Ansmann Atv wenn 
ich mich recht entsinne

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Mach ein MP3 aus Deiner Musik und spiele sie digtal drauf. 
Wahrscheinlich reichen die 1,44MB nicht mal für ein halbes Lied. Nun 
kannst Du abschätzen, wieviel Töne Du "analog" in ausreichender Qualität 
speichern könntest.

von slartibartfaß (Gast)


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Die Floppy dreht mit 360RPM. Also kannst du pro Umdrehung 0,166s analog 
aufzeichnen. Bei 80 Spuren hast du eine Aufnahmekapazität von 13s.

Hinzu 80mal ein knacksen beim Spurwechsel. OK für "Jugend forscht", aber 
vermutlich nicht das bahnbrechende Medium der Zukunft.

von Soul E. (Gast)


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floppy_bastler schrieb:

> Also - falls hier jemand schon mal was in der Richtung gebastelt hat und
> mir Tipps geben kann - das wäre toll!

Eine unserer ersten Digitalkameras hatte NTSC-Standbilder analog auf 
Diskette aufgezeichnet. Eine Spur war ein Bild. Angucken konnte man sich 
das auf dem Fernseher, ausgeben auf einem Polaroid Videoprinter.

von Bastler (Gast)


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floppy_bastler schrieb:
> Also - falls hier jemand schon mal was in der Richtung gebastelt hat und
> mir Tipps geben kann - das wäre toll!

Beitrag ""Magnet-Schallplatte" bauen"

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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slartibartfaß schrieb:
> Die Floppy dreht mit 360RPM.

Das tun nut 5.25"-Disketten in HD-Laufwerken; andere Disketten werden 
mit 300 Umdrehungen gedreht, was die erzielbare Aufzeichnungsdauer auf 
20 Sekunden (bei einem 80-Spur-Laufwerk) erhöht.

Zur Erzeugung des /Step-Signals kann der vom Laufwerk gelieferte 
Indexpuls verwendet werden.


--
Eine Idee, die brillant komplette Nutzlosigkeit mit obsoleter Technik 
verbindet.

Klasse!

von Harald W. (wilhelms)


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Rufus Τ. F. schrieb:

> Eine Idee, die brillant komplette Nutzlosigkeit mit obsoleter Technik
> verbindet.

Naja, man könnte sich bei ebay o.ä. ein "echtes" Audio-Floppylaufwerk
suchen, so wie es früher als Diktiergerät verwendet wurde. Aber auch
dort war die Wiedergabequalität wohl eher bescheiden.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Die normalen Floppylaufwerke hatten eine ziemlich hohe untere 
Grenzfrequenz.

Das merkte man schon, wenn man eine Apple II-Floppy in einem 
Standardlaufwerk lesen und schreiben wollte. Das Apple-Format hatte 
Impulse mit tieferen Frequenzanteilen als der Standard. Man musste den 
Hochpass im Leseverstärker modifizieren.

von floppy_bastler (Gast)


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Hey!
Erstmal Danke für die vielen Rückmeldungen.

Es ist also klar, den Drehtellermotor kann ich nicht verwenden?!
Gibt wohl keine Möglichkeit (externe Ansteuerung?), mit der 
Laufwerks-Elektronik den Teller langsamer zu drehen? Wahrscheinlich wird 
der Motorlauf bei so niedrigen Drehzahlen dann auch extrem ruckelig ;-)
Dann nehme ich einen Escap R22 33.1 zu 1 Getriebemotor, der dann 
deutlich langsamer dreht. Ich kann ihn im Bereich 15-30 U/Min 
einstellen.

Rufus Τ. F. schrieb:
> Zur Erzeugung des /Step-Signals kann der vom Laufwerk gelieferte
> Indexpuls verwendet werden.

Kannst du mir das genauer erklären? Wie muss ich vorgehen?
Ich will das auf jeden Fall mal probieren, auch wenn natürlich das 
Knacken beim Umschalten der Spur nervt :)
Übrigends, scheint auch schon jemand gemacht zu haben!
https://www.youtube.com/watch?v=vi_oE3ayn0M

Vielleicht wäre eine vollständig mechanische Kopplung zwischen 
Tellermotor und Kopfschlitten garnicht so schlecht. Pro Umdrehung bewegt 
sich der Lese/schreibkopf mit, und das ergibt dann die Spiralform.

von Soul E. (Gast)


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floppy_bastler schrieb:

> Es ist also klar, den Drehtellermotor kann ich nicht verwenden?!

Das ist ein brushless dc motor (BLDC). Den kannst Du mit einer eigenen 
Elektronik versehen und dann mit beliebiger Drehzahl betreiben. Google 
findet da einiges. Oder Du verstehst die vorhandene Schaltung und 
änderst deren Sollwertvorgabe.

Du kannst auch den Schrittmotor selber ansteuern und z.B. nach jeder 
Viertelumdrehung einen Viertelschritt machen. Wann eine Umdrehung zuende 
ist verrät Dir das Index-Signal.

von Amateur (Gast)


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Natürlich kannst Du versuchen dem Schrittmotor ein paar lineare 
Kunststücke beizubringen.
Natürlich kannst Du dem Controller Befehle beibringen, für die er nie 
vorgesehen war.
Natürlich kannst Du versuchen aus einer völlig ungeeigneten 
Magnetschicht analoge Signale herauszukitzeln.
Aber ob dabei Aufwand und Nutzen in einem sinnvollen Verhältnis stehen?
Selbst wenn Du den digitalen Ausweg (EmmPehDrei) gehst, solltest Du mal 
einem Blick auf die maximale Kapazität und Übertragungsrate werfen.
Muss aber nicht sein...

von Christian B. (casandro)


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soul e. schrieb:
> Eine unserer ersten Digitalkameras hatte NTSC-Standbilder analog auf
> Diskette aufgezeichnet.

Das war Stillvideo. Daran war nichts digital. Aber ja man hat die 
Dinger ähnlich verwendet wie heutige Digitalkameras.

von Christian B. (casandro)


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Eventuell kannst Du ja Dein Signal frequenzmodulieren und dann ganz 
normal wie das übliche Datensignal einspeisen. So haben das auch die 
analogen Festplattenrekorder gemacht 
https://www.youtube.com/watch?v=9bNmsKBqFPQ und später die 
Still-Video-Rekorder auf 3 Zoll Disketten.

Ich weiß nicht, wie gut sich das Medium für normale direkt modulierte 
Signale eignet, weil die Hystereseschleife ja darauf ausgelegt ist, nur 
2 Zustände speichern zu müssen.

von Soul E. (Gast)


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Amateur schrieb:
> Natürlich kannst Du versuchen dem Schrittmotor ein paar lineare
> Kunststücke beizubringen.
> Natürlich kannst Du dem Controller Befehle beibringen, für die er nie
> vorgesehen war.
> Natürlich kannst Du versuchen aus einer völlig ungeeigneten
> Magnetschicht analoge Signale herauszukitzeln.

Es gibt Leute, die klettern mit Händen und Füssen an einer Steilwand 
hoch auf einen Berg. Mit dem Hubschrauber hochfliegen ist viel bequemer.

Warum? Weil sie es können.

Bei einem Hobby nach dem Sinn fragen ist immer etwas sinnfrei.

von Knirps Wikikinger (Gast)


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> Vielleicht wäre eine vollständig mechanische Kopplung zwischen
> Tellermotor und Kopfschlitten garnicht so schlecht. Pro Umdrehung bewegt
> sich der Lese/schreibkopf mit, und das ergibt dann die Spiralform.

  So voll mit zurückspulen, damit der Kopf wieder in die 
Ausgangsposition kommt?
  Voll Hipsterig! Davon hat bestimmt noch niemand gehört :)

von Soul E. (Gast)


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von Harald W. (wilhelms)


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soul e. schrieb:

> Bei einem Hobby nach dem Sinn fragen ist immer etwas sinnfrei.

Wenn ich irgendetwas Neues selber bauen will, sollte es aber
wenigstens in einem Punkt besser sein als das was es fertig
gibt. Eine Floppy als Audiospeicher ist aber in sämtlichen
Punkten deutlich schlechter als etablierte Audiospeicher.

von Grüner (Gast)


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von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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mal geschaut, wie lange es dauert, bis man 1,44MB drauf schreibt
(oder liesst)?

das ist zwar per Bastelei ziemlich interessant, wie man die Spur-Sprünge 
bei einem konstanten "Audiostrom", den das Ohr haben will bewältigt.
Aber doch ziemlich sinnlos, wenn die Floppy nach einer Minute voll ist.

Vergleichen wir doch mal die Oberflächen von KassettenBändern und 
Floppies.
eine alte 8Zoll Schwabbel-Scheibe müsste man haben...

eine 90er Kassette hat eine bespielbare Bandlänge von 128,6 metern.
bei 47,625 mm/s Abspielgeschwindigkeit,
äh eine Seite =45Minuten...

eine Tonspur ist MONO 1,5mm breit.
Wieviel passt also auf die Floppy?
rechnen könnt Ihr selbst - reicht nicht.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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▶ J-A von der H. schrieb:
> eine 90er Kassette hat eine bespielbare Bandlänge von 128,6 metern.

Dann nimmt man doch einfach was richtiges. Ein Spulentonbandgerät wie 
die A77 verwendete Bänder mit 1.1 km Länge. Die konnte es mit 9.5 oder 
19 cm/sec abspielen.

Andererseits, wenn man einen Audio-DAT-Recorder verwendet ...
Mit einem "Original-Audio-DAT-Band" (60m) kommt so etwas auf zwei 
Stunden Aufzeichnungsdauer. Verwendet man stattdessen ein DDS-1-Band mit 
90m, kommt man auf drei Stunden Aufzeichnungsdauer und bei einem 
DDS-2-Band mit 120m kommt man entsprechend auf vier Stunden 
Aufzeichnungsdauer, setzt sich allerdings dem Risiko des Bandsalates 
aus. Und man kann interessante Effekte beim Bandzähler beobachten, da 
die Firmware zumindest mancher DAT-Geräte von Bändern mit mehr als drei 
Stunden Abspieldauer verwirrt wurde.

Die für Datensicherungsanwendungen gedachten DDS-1 und DDS-2-Bänder 
waren deutlich hochwertiger als die "Original-Audio-DAT-Bänder", 
kosteten aber nur einen Bruchteil davon ...

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Ein Spulentonbandgerät wie
> die A77 verwendete Bänder mit 1.1 km Länge. Die konnte es mit 9.5 oder
> 19 cm/sec abspielen.

bleibt also NOCH weniger Platz auf der Floppy übrig,
wenn ich mit diesen Daten aufnehmen würde.

wie auch immer, Mechanik ist out.
spätestens im Auto merkt man das.
wie oft hat damals 'ne Kassette geklemmt?
incl nicht mehr möglicher Umschaltmöglichkeit auf Radiobetrieb.
also ausbauen, Kassette raus schälen etcpp. nee mit mir nicht mehr!

von Bastler (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Dann nimmt man doch einfach was richtiges. Ein Spulentonbandgerät wie
> die A77 verwendete Bänder mit 1.1 km Länge. Die konnte es mit 9.5 oder
> 19 cm/sec abspielen.

Ist jetzt zwar OT, aber hier noch einige Infos – der Vollständigkeit 
halber:

Von der REVOX A77 existierten weit über 100 unterschiedliche Varianten.
Darunter Exoten wie etwa eine Ausführung mit einer Bandgeschwindigkeit
von 2,36cm/s zur Sprachdokumentation (Bundestag, Flugsicherung).

Die semiprofessionelle A77HS (Highspeed) arbeitete sogar mit 38cm/s.
Wenn sie sorgfältig auf den jeweiligen Bandtyp eingemessen wurde, dann
konnte sie - von den technischen Daten her – durchaus mit weitaus
teureren Profi-Bandmaschinen konkurrieren.

von Thomas S. (thommi)


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Es geht ja wohl nicht um HD-Stereo, sondern nur um ein Experiment. Klar 
hauen die Revox-Studer 38 cm/s im Profibereich durch. Der Begrenzer 
einer 1.44'' Diskette ist durch den Lese/Schreibkopf begrenzt, welcher 
nicht mit einem selbigen einer HDD vergleichbar ist.

Bei einem Diskettenlaufwerk ist der Lese/schreibkopf deutlich breiter, 
als bei einer Festplatte.

Den Spurstepper müsstest du durch einen anderen Motor ersetzen, welcher 
linear regelt, oder über ein aufwändiges Getriebe von der Drehzahl 
abnehmen.

Im zweiteren Fall musst du aber die Daten bis zum Ende anhören, danach 
zurückspulen, was keine sehr gute Option ist.

Ein Spurservomotor ist auch nicht die Lösung, der ist genauestens nur 
schwer zu realisieren.

Die Idee finde ich schon gut, aber nur als Experiment. Als Ersatz für 
mp3 jedoch eher weniger geeignet, da ist die Klangqualität echt besser, 
jedoch schlechter, als die Originalaufnahme, aber vertretbar, nahezu 
fast original.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Laser analog modulieren und auf Tesa brennen
wäre doch auch mal 'ne schöne Aufgabe

von floppy_bastler (Gast)


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Hey!
Allerhand interessante Infos habt ihr da zusammengetragen.
Die Revox-Maschinen sind echt klasse! Sicher können die Audio in 
CD-Qualität liefern :)

Mit dem Experiment geht es ein wenig voran. Der Getriebemotor sitzt 
jetzt sauber anstelle des Orig.-Motors, die Befestigungspunkte hatten 
exaxt "auf den Millimeter" zu den Gewindelöchern im Getriebemotor 
gepasst.
Er dreht den Teller jetzt mit ca 30 U/Min.

Mein konkretes Problem liegt im Vorverstärker, es klappt wirklich nur 
mit einem 1kHz Signal, das ich lange aufspiele - und auch das ist sehr 
leise!
Wie kriege ich mehr Verstärkung aus dem Bausatz-Amp??
Ich denke ich bräuchte ca. 60dB, also 20dB mehr.
http://www.velleman.eu/products/view/?id=8982&lang=de&country=ch

Wenn ich ich es schaffe, zumindest EINE einzige Umdrehung Musik 
aufzunehmen/abzuspielen, dann mache ich mich an die Mechanik.
Hat jemand Ideen zur Umsetzung, wie ich den Kopschlitten mit dem 
Drehteller koppeln könnte? :)

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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welche elektr. Werte haben denn die "Tonköpfe"?

von Mark S. (voltwide)


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floppy_bastler schrieb:
> Hey!
> Allerhand interessante Infos habt ihr da zusammengetragen.
> Die Revox-Maschinen sind echt klasse! Sicher können die Audio in
> CD-Qualität liefern :)

Da hast Du aber ziemlich falsche Vorstellungen von den Limitierungen 
Magnetbandes. Schreibt einer, der seine A77/Halbspur schon vor vielen 
Jahren abgestossen hat.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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floppy_bastler schrieb:
> Wie kriege ich mehr Verstärkung aus dem Bausatz-Amp??
> Ich denke ich bräuchte ca. 60dB, also 20dB mehr.
> http://www.velleman.eu/products/view/?id=8982&lang=de&country=ch

Du solltest dafür R3 und R4 (beide 1MOhm) deutlich grösser machen, also 
z.B. 2,2 MOhm oder sogar 3,3 MOhm. R6 und R5 kannst du auch noch etwas 
kleiner machen, z.B. 3,3k oder 4,7k.

Der TL072 wird dann allerdings immer rauschiger. Besser fährst du, wenn 
du, wie CircuitLady im o.a. Link einen fertigen Kassettenrecorder 
nimmst, denn zur Aufnahme benötigst du noch eine Vormagnetisierung, 
weils sonst sehr schlecht klingt.
Die Vormagnetisierung sorgt für ein 'Überspringen' der magnetischen 
Hysterese im Kopf, die gerade bei einem Floppykopf, der ja für digitale 
Aufzeichnung gemacht wurde, vermutlich sehr hoch ist.

▶ J-A von der H. schrieb:
> welche elektr. Werte haben denn die "Tonköpfe"?

Kannste vermutlich vergessen. Fast keine Windungen und so gut wie kein 
Pegel bei Wiedergabe.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Matthias S. schrieb:
> ▶ J-A von der H. schrieb:
>> welche elektr. Werte haben denn die "Tonköpfe"?
>
> Kannste vermutlich vergessen. Fast keine Windungen und so gut wie kein
> Pegel bei Wiedergabe.

deshalb frug ich.

Man müsste nur einen normalen Tonkopf aus einem Kassettendreher nehmen.

Nun weiss ich allerdings nicht, in wiefern die Beschichtungen der 
Folien
unterschiedlich sind. Das müsste doch sicherlich auch an die Frequenzen, 
die im Floppy-Betrieb auftreten angepasst sein.
Von wegen Eindringtiefe und so.
Ja... irgendwann mal gelernt und nie gebraucht, lange ist's her

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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▶ J-A von der H. schrieb:
> Man müsste nur einen normalen Tonkopf aus einem Kassettendreher nehmen.

Normaler Rekorderkopf dürfte allerdings a) zu gross sein, um ihn durch 
die Öffnung zu zwängen und b) eine zu breite Spur beschreiben. Besser 
siehts vermutlich mit einem Mikrocassettenkopf aus, aber wer hat sowas 
schon und reisst es für diese doch recht sinnfreie Anwendung 
auseinander.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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welche Öffnung?

soll das denn ausschliesslich im Laufwerksgehäuse stattfinden?
Man kann eine Floppy ebenfalls modifizieren.

ich habe grad 2 Micro-Kassetten Geräte am Wickel.
eines reiss ich tatsächlich aus'nander.
Ich will mit einem "verlängerten" Tonkopf mal alle möglichen Geräte 
abfahren.
Mal schauen, was Geräte so auf dieser Ebene absondern,
wie hört sich eine Kreditkarte an etc.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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▶ J-A von der H. schrieb:
> welche Öffnung?

Den Schlitz der Diskette. Die Halterung für einen echten Tonkopf dürfte 
auch ein Spass werden, vor allem, wenn man beide Seiten nutzen will.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Angesichts der wirklich ungeeigneten Hardware ist es schon erstaunlich, 
was Fräulein Ellsworth da rausholt. Möchte nicht wissen wie lange sie da 
experimentieren und am verwendeten Kassettenrecorder an Einstellungen 
drehen mußte.

Ebenfalls bin ich erstaunt, wie glatt die Sprünge des "Tonkopfes" auf 
die nächste Spur sind. Ich hätte da deutliche Knackser erwartet.

Die Idee, auf eine echte Spiralspur zu gehen, ist allerdings nonsense. 
Wie Jeri im Video erklärt, schreibt der Magnetkopf zu breite Spuren, was 
sich als Vor- und Nachecho bemerkbar macht. Vermutlich deswegen, weil 
man den Schreibstrom sehr hoch einstellen muß um überhaupt etwas 
zurücklesen zu können. Deswegen kann man auch mit einer Spiralspur nicht 
mehr als 80 Runden schreiben. Und bringt also auch nicht mehr Audio 
unter.

von Andi B. (Gast)


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Wie schon erwähnt wurde, wirst du um eine Vormagnetisierung nicht 
rumkommen. So um die 70kHz als Richtwert. Sonst wirst nicht viel mehr 
als Gescheppere zusammenbringen. Und auch das was vorher magnetisiert 
wurde, wirst sonst nicht brauchbar unterdrücken können. Dafür gibt es 
üblicherweise einen eigenen Löschkopf. Dann noch eine Pre-Emphasis bei 
Aufnahme und eine De-Emphasis im Wiedergabezweig wenn man ein etwas 
breiteres Frequenzband (größer 900Hz-1100Hz, z.B. 300Hz-4kHz) nutzen 
möchte.

Biasstrom kann gut um den Faktor 10 größer sein als der Signalstrom. Nur 
um eine Größenordnung zu nennen. Hängt natürlich vom Kopf, 
Relativgeschwindigkeit und Magnetschicht ab.

Wenn du über die gesamte Floppy den Audiofrequenzgang optimieren willst 
(sprich brauchbares Audio haben willst), wirst du die 
Relativgeschwindigkeit Kopf/Magnetschicht konstant halten müssen, also 
die Drehzahl vom Teller dem Spurradius nachregeln müssen.

Wenn ich sowas bauen wollte, würde ich den Lineartonteil eines alten 
Videorecorders schlachten. Da hast die gesamte Audioverarbeitung samt 
Audio AGC in einem Chip und kannst direkt an den Kopf gehen damit. 
Bias-/Löschoszillatoren sind da auch verbaut. Und wenn sich so eine 
Schaltung in den Serviceunterlagen ansieht, kann man da sicher was 
lernen davon.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Andi B. schrieb:
> Dafür gibt es
> üblicherweise einen eigenen Löschkopf.

zumindest die günstigeren Kassettendreher der letzten Generation hatten
da nur noch 'n kleinen Magnet als "Kopf"

zum Schlitz der FD:
wer sagt dass das eine Beschränkung darstellt?

Aufschneiden das Ding!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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▶ J-A von der H. schrieb:
> zum Schlitz der FD:
> wer sagt dass das eine Beschränkung darstellt?
>
> Aufschneiden das Ding!

Naja, wenn man nicht mal mehr das Medium wechseln kann, um zwei Zeilen 
der nächsten Strophe zu hören, ist das ganze ja noch sinnfreier.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Normalerweisen hatten die alten Floppys zusätzlich noch Tunnellöschung. 
Das heißt, daß der Rand der mit dem Kopf beschriebenen Spur noch 
gelöscht wurde damit nicht das Signal der Nachbarspuren einstreut wurde. 
Das wird wohl der Kassettenkopf nicht haben?

von Michael B. (laberkopp)


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slartibartfaß schrieb:
> Hinzu 80mal ein knacksen beim Spurwechsel.

Das erinnert dann doch schön an die alten amerikanischen 8-Track 
Cassetten, mit dem Knacken bei jedem Spurwechsel.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Mit FM Aufnehmen. Wie im Hifi-Videorecorder.
Vormagnetisierung, Pegel, etc. werden dann nahezu nebensächlich ...

FM wurde oben schon mal erwähnt.

Einfach mal schauen, welche maximale Frequenz man auf den 
Schlappscheiben unterbringen kann und auch sicher wieder herunter lesen 
kann, um dann den Träger etwas darunter anzusetzen.

Als Modulator und Demodulator kann ein 4046 dienen.


Gruß

Jobst

von Markus (Gast)


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Grüner schrieb:
> http://hackaday.com/2009/04/24/analog-audio-record...

Von Jeri Ellsworth... Lang' nichts von ihr gehört.

von Amateur (Gast)


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Natürlich kann man mit einem (alten) 500-er Fiat 300 km/h fahren, das 
sogar auf einem Alpenpass - ein anderes Fahrwerk, ein anderer Motor, 
eine andere Fahrerkabine, etwas das den Namen "Reifen" verdient usw. und 
schon geht‘s...

Ob man das Ergebnis dann noch 500-er Fiat nennen darf?

Also ein ungeeigneter "Tonkopf", eine ungeeignete Magnetschicht, eine 
ungeeignete Mechanik, eine ungeeignete Elektronik und, last but not 
least, eine ungeeignete Steuerhardware.

Natürlich geht das.

Wie aber (soul eye) schon von sich gab:
>Es gibt Leute, die klettern mit Händen und Füssen an einer Steilwand
>hoch auf einen Berg. Mit dem Hubschrauber hochfliegen ist viel bequemer.
>Warum? Weil sie es können.
>Bei einem Hobby nach dem Sinn fragen ist immer etwas sinnfrei.

Ob man das Resultat aber Musik oder Floppy-Laufwerk nennen darf?

von Audiomann (Gast)


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Wozu soll das überhaupt gut sein? Ein Magnetband ist doch 10mal besser 
geeignet. Wenn Floppy, dann digital. Auf die 1,44x2 MB geht doch ein 
komplettes mp3 drauf.

von Harald W. (wilhelms)


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Amateur schrieb:

> Natürlich kann man mit einem (alten) 500-er Fiat 300 km/h fahren,

Hmm vom alten VW-Käfer hat man gesagt,  das er ab 170km/h abheben
würde, da die Karosserie wie ein Flugzeugflügel geformt ist.
:-)

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