Hallo Leute, ich hatte neulich ein altes Floppy-Laufwerk auseinander genommen, da kam mir die Idee: warum nicht einmal den Lese/Schreibkopf direkt anschliessen und wie bei Kassette/Tonband mit Audio bespielen? Am besten spiralförmig, so wie bei der Schallplatte. Als Vorverstärker hatte ich diesen Bausatz hier rumliegen: http://www.velleman.eu/products/view/?id=8982&lang=de&country=ch Für die richtige Lese/Schreibkopf Pinbelegung habe ich eine interessante AppNote zu Floppy-Systemen gefunden: http://info-coach.fr/atari/hardware/_fd-hard/AN-917.pdf Also hab ichs probiert. Je ein Kanal des Tl072 für Aufnahme und Wiedergabe. Der Bausatz-Amp scheint wohl mit 40dB zu schwach zu sein, nur bei einem 1kHz Signal gelang die Aufnahme/Wiedergabe halbwegs hörbar und reproduzierbar. Kann man die Verstärkung des Amps irgendwie mit weiteren Transistoren erhöhen? Musik aufnehmen war nicht möglich, da der Teller viel zu schnell dreht und die Verstärkung nicht langt. Man hörte dann am ehesten noch die Impulse der Drehtellerspulen :) Sowohl Kopfmotor als auch Drehtellermotor müssten doch eigentlich über die Laufwerkselektronik steuerbar sein (wenn der Schrittmotor des Schlittens nicht zu schnell/grob dreht dann müsste man die spiralförmige Aufnahme doch hinbekommen)? Zur Not kann ich auch sehr langsame Getriebemotoren für Teller und Spindel nehmen (für z.B. ca. 0,5 U/s) nur da wäre halt viel Bastelei nötig:) Dann wäre noch die Frage, wie es mit der Vormagnetisierung aussieht.. aber für erste Experimente scheint mir das nicht so wichtig zu sein. Also - falls hier jemand schon mal was in der Richtung gebastelt hat und mir Tipps geben kann - das wäre toll! Vielen Dank für Eure Hilfe :)
Interessanter Ansatz. Der "Drehtellermotor" läuft mit konstanter Geschwindigkeiit, die ist nicht regelbar. Und der "Kopfmotor" kann nur schrittweise von Spur zu Spur springen. Dies muß im Prinzip dann erfolgen, wenn das Ende einer Spur (1 Umdrehung) erreicht ist. HF-Vormagnetisierung, wie beim Tonband, könnte einen Versuch wert sein. Einfach mal einen Sinus zwischen 100 und 300 kHz zum Audio zumischen und sehen, was passiert.
floppy_bastler schrieb: > warum nicht einmal den Lese/Schreibkopf direkt > anschliessen und wie bei Kassette/Tonband mit Audio bespielen? Dann brauchst Du auch Audio-Floppys. Solche Fioppys hat es zwar früher mal gegeben, da dieses Medium ursprünglich für Diktiergeräte entwickelt wurde, aber ob man die heute noch bekommt? Der normale Weg wäre, das Audiosignal zu digitali- sieren und als .wav Datei aufzuzeichnen.
wir hatten beim Bund mal Ansagegeräte, die hatten so eine Art Floppyscheibe (ohne Verpackung ) als Aufnahmemedium. -> Ansmann Atv wenn ich mich recht entsinne
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Mach ein MP3 aus Deiner Musik und spiele sie digtal drauf. Wahrscheinlich reichen die 1,44MB nicht mal für ein halbes Lied. Nun kannst Du abschätzen, wieviel Töne Du "analog" in ausreichender Qualität speichern könntest.
Die Floppy dreht mit 360RPM. Also kannst du pro Umdrehung 0,166s analog aufzeichnen. Bei 80 Spuren hast du eine Aufnahmekapazität von 13s. Hinzu 80mal ein knacksen beim Spurwechsel. OK für "Jugend forscht", aber vermutlich nicht das bahnbrechende Medium der Zukunft.
floppy_bastler schrieb: > Also - falls hier jemand schon mal was in der Richtung gebastelt hat und > mir Tipps geben kann - das wäre toll! Eine unserer ersten Digitalkameras hatte NTSC-Standbilder analog auf Diskette aufgezeichnet. Eine Spur war ein Bild. Angucken konnte man sich das auf dem Fernseher, ausgeben auf einem Polaroid Videoprinter.
floppy_bastler schrieb: > Also - falls hier jemand schon mal was in der Richtung gebastelt hat und > mir Tipps geben kann - das wäre toll! Beitrag ""Magnet-Schallplatte" bauen"
slartibartfaß schrieb: > Die Floppy dreht mit 360RPM. Das tun nut 5.25"-Disketten in HD-Laufwerken; andere Disketten werden mit 300 Umdrehungen gedreht, was die erzielbare Aufzeichnungsdauer auf 20 Sekunden (bei einem 80-Spur-Laufwerk) erhöht. Zur Erzeugung des /Step-Signals kann der vom Laufwerk gelieferte Indexpuls verwendet werden. -- Eine Idee, die brillant komplette Nutzlosigkeit mit obsoleter Technik verbindet. Klasse!
Rufus Τ. F. schrieb: > Eine Idee, die brillant komplette Nutzlosigkeit mit obsoleter Technik > verbindet. Naja, man könnte sich bei ebay o.ä. ein "echtes" Audio-Floppylaufwerk suchen, so wie es früher als Diktiergerät verwendet wurde. Aber auch dort war die Wiedergabequalität wohl eher bescheiden.
Die normalen Floppylaufwerke hatten eine ziemlich hohe untere Grenzfrequenz. Das merkte man schon, wenn man eine Apple II-Floppy in einem Standardlaufwerk lesen und schreiben wollte. Das Apple-Format hatte Impulse mit tieferen Frequenzanteilen als der Standard. Man musste den Hochpass im Leseverstärker modifizieren.
Hey! Erstmal Danke für die vielen Rückmeldungen. Es ist also klar, den Drehtellermotor kann ich nicht verwenden?! Gibt wohl keine Möglichkeit (externe Ansteuerung?), mit der Laufwerks-Elektronik den Teller langsamer zu drehen? Wahrscheinlich wird der Motorlauf bei so niedrigen Drehzahlen dann auch extrem ruckelig ;-) Dann nehme ich einen Escap R22 33.1 zu 1 Getriebemotor, der dann deutlich langsamer dreht. Ich kann ihn im Bereich 15-30 U/Min einstellen. Rufus Τ. F. schrieb: > Zur Erzeugung des /Step-Signals kann der vom Laufwerk gelieferte > Indexpuls verwendet werden. Kannst du mir das genauer erklären? Wie muss ich vorgehen? Ich will das auf jeden Fall mal probieren, auch wenn natürlich das Knacken beim Umschalten der Spur nervt :) Übrigends, scheint auch schon jemand gemacht zu haben! https://www.youtube.com/watch?v=vi_oE3ayn0M Vielleicht wäre eine vollständig mechanische Kopplung zwischen Tellermotor und Kopfschlitten garnicht so schlecht. Pro Umdrehung bewegt sich der Lese/schreibkopf mit, und das ergibt dann die Spiralform.
floppy_bastler schrieb: > Es ist also klar, den Drehtellermotor kann ich nicht verwenden?! Das ist ein brushless dc motor (BLDC). Den kannst Du mit einer eigenen Elektronik versehen und dann mit beliebiger Drehzahl betreiben. Google findet da einiges. Oder Du verstehst die vorhandene Schaltung und änderst deren Sollwertvorgabe. Du kannst auch den Schrittmotor selber ansteuern und z.B. nach jeder Viertelumdrehung einen Viertelschritt machen. Wann eine Umdrehung zuende ist verrät Dir das Index-Signal.
Natürlich kannst Du versuchen dem Schrittmotor ein paar lineare Kunststücke beizubringen. Natürlich kannst Du dem Controller Befehle beibringen, für die er nie vorgesehen war. Natürlich kannst Du versuchen aus einer völlig ungeeigneten Magnetschicht analoge Signale herauszukitzeln. Aber ob dabei Aufwand und Nutzen in einem sinnvollen Verhältnis stehen? Selbst wenn Du den digitalen Ausweg (EmmPehDrei) gehst, solltest Du mal einem Blick auf die maximale Kapazität und Übertragungsrate werfen. Muss aber nicht sein...
soul e. schrieb: > Eine unserer ersten Digitalkameras hatte NTSC-Standbilder analog auf > Diskette aufgezeichnet. Das war Stillvideo. Daran war nichts digital. Aber ja man hat die Dinger ähnlich verwendet wie heutige Digitalkameras.
Eventuell kannst Du ja Dein Signal frequenzmodulieren und dann ganz normal wie das übliche Datensignal einspeisen. So haben das auch die analogen Festplattenrekorder gemacht https://www.youtube.com/watch?v=9bNmsKBqFPQ und später die Still-Video-Rekorder auf 3 Zoll Disketten. Ich weiß nicht, wie gut sich das Medium für normale direkt modulierte Signale eignet, weil die Hystereseschleife ja darauf ausgelegt ist, nur 2 Zustände speichern zu müssen.
Amateur schrieb: > Natürlich kannst Du versuchen dem Schrittmotor ein paar lineare > Kunststücke beizubringen. > Natürlich kannst Du dem Controller Befehle beibringen, für die er nie > vorgesehen war. > Natürlich kannst Du versuchen aus einer völlig ungeeigneten > Magnetschicht analoge Signale herauszukitzeln. Es gibt Leute, die klettern mit Händen und Füssen an einer Steilwand hoch auf einen Berg. Mit dem Hubschrauber hochfliegen ist viel bequemer. Warum? Weil sie es können. Bei einem Hobby nach dem Sinn fragen ist immer etwas sinnfrei.
> Vielleicht wäre eine vollständig mechanische Kopplung zwischen > Tellermotor und Kopfschlitten garnicht so schlecht. Pro Umdrehung bewegt > sich der Lese/schreibkopf mit, und das ergibt dann die Spiralform. So voll mit zurückspulen, damit der Kopf wieder in die Ausgangsposition kommt? Voll Hipsterig! Davon hat bestimmt noch niemand gehört :)
soul e. schrieb: > Bei einem Hobby nach dem Sinn fragen ist immer etwas sinnfrei. Wenn ich irgendetwas Neues selber bauen will, sollte es aber wenigstens in einem Punkt besser sein als das was es fertig gibt. Eine Floppy als Audiospeicher ist aber in sämtlichen Punkten deutlich schlechter als etablierte Audiospeicher.
mal geschaut, wie lange es dauert, bis man 1,44MB drauf schreibt (oder liesst)? das ist zwar per Bastelei ziemlich interessant, wie man die Spur-Sprünge bei einem konstanten "Audiostrom", den das Ohr haben will bewältigt. Aber doch ziemlich sinnlos, wenn die Floppy nach einer Minute voll ist. Vergleichen wir doch mal die Oberflächen von KassettenBändern und Floppies. eine alte 8Zoll Schwabbel-Scheibe müsste man haben... eine 90er Kassette hat eine bespielbare Bandlänge von 128,6 metern. bei 47,625 mm/s Abspielgeschwindigkeit, äh eine Seite =45Minuten... eine Tonspur ist MONO 1,5mm breit. Wieviel passt also auf die Floppy? rechnen könnt Ihr selbst - reicht nicht.
▶ J-A von der H. schrieb: > eine 90er Kassette hat eine bespielbare Bandlänge von 128,6 metern. Dann nimmt man doch einfach was richtiges. Ein Spulentonbandgerät wie die A77 verwendete Bänder mit 1.1 km Länge. Die konnte es mit 9.5 oder 19 cm/sec abspielen. Andererseits, wenn man einen Audio-DAT-Recorder verwendet ... Mit einem "Original-Audio-DAT-Band" (60m) kommt so etwas auf zwei Stunden Aufzeichnungsdauer. Verwendet man stattdessen ein DDS-1-Band mit 90m, kommt man auf drei Stunden Aufzeichnungsdauer und bei einem DDS-2-Band mit 120m kommt man entsprechend auf vier Stunden Aufzeichnungsdauer, setzt sich allerdings dem Risiko des Bandsalates aus. Und man kann interessante Effekte beim Bandzähler beobachten, da die Firmware zumindest mancher DAT-Geräte von Bändern mit mehr als drei Stunden Abspieldauer verwirrt wurde. Die für Datensicherungsanwendungen gedachten DDS-1 und DDS-2-Bänder waren deutlich hochwertiger als die "Original-Audio-DAT-Bänder", kosteten aber nur einen Bruchteil davon ...
Rufus Τ. F. schrieb: > Ein Spulentonbandgerät wie > die A77 verwendete Bänder mit 1.1 km Länge. Die konnte es mit 9.5 oder > 19 cm/sec abspielen. bleibt also NOCH weniger Platz auf der Floppy übrig, wenn ich mit diesen Daten aufnehmen würde. wie auch immer, Mechanik ist out. spätestens im Auto merkt man das. wie oft hat damals 'ne Kassette geklemmt? incl nicht mehr möglicher Umschaltmöglichkeit auf Radiobetrieb. also ausbauen, Kassette raus schälen etcpp. nee mit mir nicht mehr!
Rufus Τ. F. schrieb: > Dann nimmt man doch einfach was richtiges. Ein Spulentonbandgerät wie > die A77 verwendete Bänder mit 1.1 km Länge. Die konnte es mit 9.5 oder > 19 cm/sec abspielen. Ist jetzt zwar OT, aber hier noch einige Infos – der Vollständigkeit halber: Von der REVOX A77 existierten weit über 100 unterschiedliche Varianten. Darunter Exoten wie etwa eine Ausführung mit einer Bandgeschwindigkeit von 2,36cm/s zur Sprachdokumentation (Bundestag, Flugsicherung). Die semiprofessionelle A77HS (Highspeed) arbeitete sogar mit 38cm/s. Wenn sie sorgfältig auf den jeweiligen Bandtyp eingemessen wurde, dann konnte sie - von den technischen Daten her – durchaus mit weitaus teureren Profi-Bandmaschinen konkurrieren.
Es geht ja wohl nicht um HD-Stereo, sondern nur um ein Experiment. Klar hauen die Revox-Studer 38 cm/s im Profibereich durch. Der Begrenzer einer 1.44'' Diskette ist durch den Lese/Schreibkopf begrenzt, welcher nicht mit einem selbigen einer HDD vergleichbar ist. Bei einem Diskettenlaufwerk ist der Lese/schreibkopf deutlich breiter, als bei einer Festplatte. Den Spurstepper müsstest du durch einen anderen Motor ersetzen, welcher linear regelt, oder über ein aufwändiges Getriebe von der Drehzahl abnehmen. Im zweiteren Fall musst du aber die Daten bis zum Ende anhören, danach zurückspulen, was keine sehr gute Option ist. Ein Spurservomotor ist auch nicht die Lösung, der ist genauestens nur schwer zu realisieren. Die Idee finde ich schon gut, aber nur als Experiment. Als Ersatz für mp3 jedoch eher weniger geeignet, da ist die Klangqualität echt besser, jedoch schlechter, als die Originalaufnahme, aber vertretbar, nahezu fast original.
Laser analog modulieren und auf Tesa brennen wäre doch auch mal 'ne schöne Aufgabe
Hey! Allerhand interessante Infos habt ihr da zusammengetragen. Die Revox-Maschinen sind echt klasse! Sicher können die Audio in CD-Qualität liefern :) Mit dem Experiment geht es ein wenig voran. Der Getriebemotor sitzt jetzt sauber anstelle des Orig.-Motors, die Befestigungspunkte hatten exaxt "auf den Millimeter" zu den Gewindelöchern im Getriebemotor gepasst. Er dreht den Teller jetzt mit ca 30 U/Min. Mein konkretes Problem liegt im Vorverstärker, es klappt wirklich nur mit einem 1kHz Signal, das ich lange aufspiele - und auch das ist sehr leise! Wie kriege ich mehr Verstärkung aus dem Bausatz-Amp?? Ich denke ich bräuchte ca. 60dB, also 20dB mehr. http://www.velleman.eu/products/view/?id=8982&lang=de&country=ch Wenn ich ich es schaffe, zumindest EINE einzige Umdrehung Musik aufzunehmen/abzuspielen, dann mache ich mich an die Mechanik. Hat jemand Ideen zur Umsetzung, wie ich den Kopschlitten mit dem Drehteller koppeln könnte? :)
floppy_bastler schrieb: > Hey! > Allerhand interessante Infos habt ihr da zusammengetragen. > Die Revox-Maschinen sind echt klasse! Sicher können die Audio in > CD-Qualität liefern :) Da hast Du aber ziemlich falsche Vorstellungen von den Limitierungen Magnetbandes. Schreibt einer, der seine A77/Halbspur schon vor vielen Jahren abgestossen hat.
floppy_bastler schrieb: > Wie kriege ich mehr Verstärkung aus dem Bausatz-Amp?? > Ich denke ich bräuchte ca. 60dB, also 20dB mehr. > http://www.velleman.eu/products/view/?id=8982&lang=de&country=ch Du solltest dafür R3 und R4 (beide 1MOhm) deutlich grösser machen, also z.B. 2,2 MOhm oder sogar 3,3 MOhm. R6 und R5 kannst du auch noch etwas kleiner machen, z.B. 3,3k oder 4,7k. Der TL072 wird dann allerdings immer rauschiger. Besser fährst du, wenn du, wie CircuitLady im o.a. Link einen fertigen Kassettenrecorder nimmst, denn zur Aufnahme benötigst du noch eine Vormagnetisierung, weils sonst sehr schlecht klingt. Die Vormagnetisierung sorgt für ein 'Überspringen' der magnetischen Hysterese im Kopf, die gerade bei einem Floppykopf, der ja für digitale Aufzeichnung gemacht wurde, vermutlich sehr hoch ist. ▶ J-A von der H. schrieb: > welche elektr. Werte haben denn die "Tonköpfe"? Kannste vermutlich vergessen. Fast keine Windungen und so gut wie kein Pegel bei Wiedergabe.
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Matthias S. schrieb: > ▶ J-A von der H. schrieb: >> welche elektr. Werte haben denn die "Tonköpfe"? > > Kannste vermutlich vergessen. Fast keine Windungen und so gut wie kein > Pegel bei Wiedergabe. deshalb frug ich. Man müsste nur einen normalen Tonkopf aus einem Kassettendreher nehmen. Nun weiss ich allerdings nicht, in wiefern die Beschichtungen der Folien unterschiedlich sind. Das müsste doch sicherlich auch an die Frequenzen, die im Floppy-Betrieb auftreten angepasst sein. Von wegen Eindringtiefe und so. Ja... irgendwann mal gelernt und nie gebraucht, lange ist's her
▶ J-A von der H. schrieb: > Man müsste nur einen normalen Tonkopf aus einem Kassettendreher nehmen. Normaler Rekorderkopf dürfte allerdings a) zu gross sein, um ihn durch die Öffnung zu zwängen und b) eine zu breite Spur beschreiben. Besser siehts vermutlich mit einem Mikrocassettenkopf aus, aber wer hat sowas schon und reisst es für diese doch recht sinnfreie Anwendung auseinander.
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welche Öffnung? soll das denn ausschliesslich im Laufwerksgehäuse stattfinden? Man kann eine Floppy ebenfalls modifizieren. ich habe grad 2 Micro-Kassetten Geräte am Wickel. eines reiss ich tatsächlich aus'nander. Ich will mit einem "verlängerten" Tonkopf mal alle möglichen Geräte abfahren. Mal schauen, was Geräte so auf dieser Ebene absondern, wie hört sich eine Kreditkarte an etc.
▶ J-A von der H. schrieb: > welche Öffnung? Den Schlitz der Diskette. Die Halterung für einen echten Tonkopf dürfte auch ein Spass werden, vor allem, wenn man beide Seiten nutzen will.
Angesichts der wirklich ungeeigneten Hardware ist es schon erstaunlich, was Fräulein Ellsworth da rausholt. Möchte nicht wissen wie lange sie da experimentieren und am verwendeten Kassettenrecorder an Einstellungen drehen mußte. Ebenfalls bin ich erstaunt, wie glatt die Sprünge des "Tonkopfes" auf die nächste Spur sind. Ich hätte da deutliche Knackser erwartet. Die Idee, auf eine echte Spiralspur zu gehen, ist allerdings nonsense. Wie Jeri im Video erklärt, schreibt der Magnetkopf zu breite Spuren, was sich als Vor- und Nachecho bemerkbar macht. Vermutlich deswegen, weil man den Schreibstrom sehr hoch einstellen muß um überhaupt etwas zurücklesen zu können. Deswegen kann man auch mit einer Spiralspur nicht mehr als 80 Runden schreiben. Und bringt also auch nicht mehr Audio unter.
Wie schon erwähnt wurde, wirst du um eine Vormagnetisierung nicht rumkommen. So um die 70kHz als Richtwert. Sonst wirst nicht viel mehr als Gescheppere zusammenbringen. Und auch das was vorher magnetisiert wurde, wirst sonst nicht brauchbar unterdrücken können. Dafür gibt es üblicherweise einen eigenen Löschkopf. Dann noch eine Pre-Emphasis bei Aufnahme und eine De-Emphasis im Wiedergabezweig wenn man ein etwas breiteres Frequenzband (größer 900Hz-1100Hz, z.B. 300Hz-4kHz) nutzen möchte. Biasstrom kann gut um den Faktor 10 größer sein als der Signalstrom. Nur um eine Größenordnung zu nennen. Hängt natürlich vom Kopf, Relativgeschwindigkeit und Magnetschicht ab. Wenn du über die gesamte Floppy den Audiofrequenzgang optimieren willst (sprich brauchbares Audio haben willst), wirst du die Relativgeschwindigkeit Kopf/Magnetschicht konstant halten müssen, also die Drehzahl vom Teller dem Spurradius nachregeln müssen. Wenn ich sowas bauen wollte, würde ich den Lineartonteil eines alten Videorecorders schlachten. Da hast die gesamte Audioverarbeitung samt Audio AGC in einem Chip und kannst direkt an den Kopf gehen damit. Bias-/Löschoszillatoren sind da auch verbaut. Und wenn sich so eine Schaltung in den Serviceunterlagen ansieht, kann man da sicher was lernen davon.
Andi B. schrieb: > Dafür gibt es > üblicherweise einen eigenen Löschkopf. zumindest die günstigeren Kassettendreher der letzten Generation hatten da nur noch 'n kleinen Magnet als "Kopf" zum Schlitz der FD: wer sagt dass das eine Beschränkung darstellt? Aufschneiden das Ding!
▶ J-A von der H. schrieb: > zum Schlitz der FD: > wer sagt dass das eine Beschränkung darstellt? > > Aufschneiden das Ding! Naja, wenn man nicht mal mehr das Medium wechseln kann, um zwei Zeilen der nächsten Strophe zu hören, ist das ganze ja noch sinnfreier.
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Normalerweisen hatten die alten Floppys zusätzlich noch Tunnellöschung. Das heißt, daß der Rand der mit dem Kopf beschriebenen Spur noch gelöscht wurde damit nicht das Signal der Nachbarspuren einstreut wurde. Das wird wohl der Kassettenkopf nicht haben?
slartibartfaß schrieb: > Hinzu 80mal ein knacksen beim Spurwechsel. Das erinnert dann doch schön an die alten amerikanischen 8-Track Cassetten, mit dem Knacken bei jedem Spurwechsel.
Mit FM Aufnehmen. Wie im Hifi-Videorecorder. Vormagnetisierung, Pegel, etc. werden dann nahezu nebensächlich ... FM wurde oben schon mal erwähnt. Einfach mal schauen, welche maximale Frequenz man auf den Schlappscheiben unterbringen kann und auch sicher wieder herunter lesen kann, um dann den Träger etwas darunter anzusetzen. Als Modulator und Demodulator kann ein 4046 dienen. Gruß Jobst
Grüner schrieb: > http://hackaday.com/2009/04/24/analog-audio-record... Von Jeri Ellsworth... Lang' nichts von ihr gehört.
Natürlich kann man mit einem (alten) 500-er Fiat 300 km/h fahren, das sogar auf einem Alpenpass - ein anderes Fahrwerk, ein anderer Motor, eine andere Fahrerkabine, etwas das den Namen "Reifen" verdient usw. und schon geht‘s... Ob man das Ergebnis dann noch 500-er Fiat nennen darf? Also ein ungeeigneter "Tonkopf", eine ungeeignete Magnetschicht, eine ungeeignete Mechanik, eine ungeeignete Elektronik und, last but not least, eine ungeeignete Steuerhardware. Natürlich geht das. Wie aber (soul eye) schon von sich gab: >Es gibt Leute, die klettern mit Händen und Füssen an einer Steilwand >hoch auf einen Berg. Mit dem Hubschrauber hochfliegen ist viel bequemer. >Warum? Weil sie es können. >Bei einem Hobby nach dem Sinn fragen ist immer etwas sinnfrei. Ob man das Resultat aber Musik oder Floppy-Laufwerk nennen darf?
Wozu soll das überhaupt gut sein? Ein Magnetband ist doch 10mal besser geeignet. Wenn Floppy, dann digital. Auf die 1,44x2 MB geht doch ein komplettes mp3 drauf.
Amateur schrieb: > Natürlich kann man mit einem (alten) 500-er Fiat 300 km/h fahren, Hmm vom alten VW-Käfer hat man gesagt, das er ab 170km/h abheben würde, da die Karosserie wie ein Flugzeugflügel geformt ist. :-)
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