Hallo, bei meinem Verstärker kratzt das Lautstärke-Poti ganz fürchterlich. An einigen Stellen kann man beim Drehen das Kratzen sogar spüren. Reinigen hat also wenig Aussicht auf dauerhaften Erfolg, deshalb sollte das Poti ersetzt werden. Jetzt aber die Frage: Wo bekomme ich ein solches 4-fach Poti? Kennt jemand eine Bezugsquelle dafür? Oder ist evtl. eine Reparatur doch möglich? Wie? Danke schon mal. Sören
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Dann löte das gute Ding doch erst mal aus und versuch mal folgendes rauszukriegen: 1. Sind alle 4 Poties gleich? 2. Sind sie linear oder logarithmisch? 3. Was haben sie für einen Wiederstand? Und dann kanst du mal des Service Manual von dem Hersteller lesen, was das dazu sagt. Vileicht findest du noch was bei Alps? Gruß Sascha
Sören schrieb: > Oder ist evtl. eine Reparatur doch möglich? Wie? Man kann das Poti öffnen und den Schleifer so verbiegen, das er innerhalb oder außerhalb der verschlissenen Spur schleift. So gibt man dem Poti sozusagen ein zweites Leben. Wieso hast Du denn ein Vierfach-Poti? Hast Du einen Quadrophonieverstärker oder handelt es sich um ein Doppelpoti mit zwei Knöpfen?
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2x 20k Ohm 2x 100k Ohm beide linear Am Gerät gibt es einen Drehregler, der an einer gemeinsamen Achse für alle Potis befestigt ist. Das Poti ist tatsächlich von Alps, habe dort aber kein entsprechendes gefunden. Kann man evtl. ein Poti öffnen und die Platine mit Schleiferbahnen von einem neuen Poti einbauen? Weiß aber nicht, ob man so ein Poti dann auch wieder schließen kann, so dass alles funktioniert.
Sören schrieb: > so dass alles funktioniert. Gefährliches Manöver. An ähnlichen Organspendern erst üben?
Dann nochmal grundsätzlich die Frage: Lässt sich so ein Poti öffnen und dann wieder schließen? Dazu müssen diese Laschen auf- und wieder zugebogen werden. Kennt jemand eine Anleitung, wo das beschrieben ist?
Sören schrieb: > Lässt sich so ein Poti öffnen und dann wieder schließen? > Dazu müssen diese Laschen auf- und wieder zugebogen werden. So isses. Das Poti lässt sich bei etwas Sorgfalt so öffnen und auch wieder schliessen. Allerdings sind die Kohlebahnen fest auf dem Platinenmaterial (das braune Zeug auf deinem Foto), so das du zuerst mal Alps Potis mit den richtigen Werten und Maßen finden musst, um diese Platinchen zu ersetzen. An diesen kannst du auch das Auseinandernehmen und Zusammenbauen üben. Ist schon frech, was die Leute für ein 2* 20k Poti verlangen: http://www.ebay.de/itm/1x-Yamaha-C-6-Poti-Potentiometer-High-Low-Bandwidth-ALPS-032r-20K-X2-/221904454717 Hier scheints etwas günstiger: http://www.ebay.de/itm/Poti-Potentiometer-Stereo-Mono-lin-log-1k-Ohm-1M-Ohm-Auch-Balance-/400888005034
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Sören schrieb: > Reinigen hat also wenig Aussicht auf dauerhaften Erfolg Warum? Schlimmer wird es dadurch nicht werden. Wenn Du gut löten kannst, nimm das Poti erstmal von der Platine ab. Wenn Du Anfänger mit dem Lötkolben bist, lass das lieber sein. So würde ich in Deinem Fall vorgehen: Poti auslöten, und mit kräftigem warmem Wasserstrahl ( ja, richtig ! ) ausspülen. Dann durch die grössste Öffnung im Potigehäuse richtig fett Backofen Reinigungspray ( Schaum ) reindrücken. Es muss überall wieder rausquellen. Poti mehrmals betätigen ( von Anschlag zu Anschlag ). Dann zügig wieder mit viiiieeel warmem Wasser ausspülen ( unterm Wasserhahn ). Restwasser rausschütteln ( maximal, bis kein Tropfen mehr rausfliegt ). Dann mit Druckluft auspusten, alternativ mit einem Haarfön austrocknen. Das Poti darf dabei ruhig ziemlich warm werden. Dann "Oszillin T6" von Teslanol reinsprühen. Möglichst auf die Schleiferbahn, nicht in die Potiachse. Dann das Poti in ein "Zewatuch" einwickeln und überflüssiges Teslanol rausschütteln. Wieder einbauen. Wenn es dann noch nicht geht, ist es wirklich im Eimer. Wenn Du das Poti nicht auslöten kannst, dann ist nur die Teslanolprozedur anzuwenden. Fast alle Potis und auch dicke Drehkondensatoren aus Röhrenradios sind danch fast wie Fabrikneu. Eine abgenutzte Widerstandsbahn bie Potis ist eigentlich selten ( aber möglich ).
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Sören schrieb: > kann man beim Drehen das Kratzen sogar spüren Das deutet auf wirklich abgeschliffene Kohlebahn hin. Wo nix mehr ist, hilft auch kein Wundermittel außer einer Suchmaschine.
Stefan M. schrieb: > Dann durch die grössste Öffnung im Potigehäuse richtig fett Backofen > Reinigungspray ( Schaum ) reindrücken. Super Idee, da ist NaOH drin, das Hegäuse des Potis oder zumindest Teile davon sind aus Alu. Google mal was bei NaOH und Aluminium passiert! Ich hatte schon Potis, die haben wegen Staub am Schleifer gekratzt. Auslöten und genau anschauen. Im Zweifel hilft nur vorsichtig öffnen, aber da gibt dir keiner Garantie, dass das funktioniert.
Der Andere schrieb: > Super Idee, da ist NaOH drin, das Hegäuse des Potis oder zumindest Teile > davon sind aus Alu. > Google mal was bei NaOH und Aluminium passiert! Ja, ich weiß... ( auf diesen Hinweis habe ich schoon gewartet ). Das stimmt auch, aber nur wenn man das Poti über Nacht darin einlegt... Die Prozedur, die ich so schon zig mal gemacht habe dauert max. 15 Sekunden. Selbst bei den Aluplatten eines MW Drehkondensators passiert da noch nichts. Im Gegenteil, alles ist blitzeblank. Das Auseinandernehmen von Potis kommt evtl erst dann, wenn diese "Reinigungsarie" nicht geholfen hat. Meist auch nur, um dann endgültig festzustellen, dass im Poti sowieso irgendwas im A... war.
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Stefan M. schrieb: > Im Gegenteil, alles ist blitzeblank. Das heisst dann ist auch alles Fett weg. Damit ist der Poti dann noch schneller hinüber. Also zumindest irgendwie eine kleine Menge Fet an den Schleifer applizieren (Nadel?) Was ist das eigentlich für Fett? Silikonfett?
Der Andere schrieb: > Das heisst dann ist auch alles Fett weg. Damit ist der Poti dann noch > schneller hinüber. Also zumindest irgendwie eine kleine Menge Fet an den > Schleifer applizieren (Nadel?) > Was ist das eigentlich für Fett? > Silikonfett? Nein, das Fett bleibt erhalten. Fett ist ist nur im "Hals" des Potis, um die ein angenehmes, ruckfreies Drehen zu bewirken. Das Fett bleibt der Prozedur drin. Auf die Widerstandsbahn gehört höchstens anschliessend aber das besagte Teslanol ( ich kenne nichts besseres ). Fett hat dort nichts zu suchen. Welches Fett für die Potiachse verwendet wird, weiß ich leider auch nicht. Würde mich mal interessieren.
Sascha schrieb: > Dann löte das gute Ding doch erst mal aus sehe ich auch so, diese Potis sind doch wirklich leicht wiederzubeleben, auslöten, zerlegen, die Laschen aufbiegen und Stück für Stück auseinander nehmen bis die Träger mit der Kohlebahn frei liegen, dann gründlich mit Q-Tipp und Alk, Spiritus, Sprüchwäsche, Tunerspray, was halt da ist reinigen. Evtl. die Kohlebahn noch mit Sprühöl 88 o.ä. auf dem Q-Tipp einstreichen. Die Nieten die zur Kohlebahn gehen können noch mit Glasfaser Pinsel vom Osid befreit werden und ann den Übergang mit Silberleitlack um die Niete zur Kontaktierung einpinseln. Dann alles wieder zusammenbauen, so habe ich schon etliche Potis wieder repariert schneller als man Ersatz beschaffen kann wenn überhaupt. Das lohnt natürlich nur wenn die Kohlebahn noch ohne Riefen ist und vorhanden und nicht gebrochen. Klar kann es schief gehen, aber dann ist man auch nicht schlechter dran als wenn man das Poti nicht neu bekommt.
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Folgender Link beschreibt Restauration von Potis: http://etus-landgraf.com/FAQ/Poti.html Hier wird von jeglichen Reinigungssprays abgeraten und stattdessen eine mechanische Instandsetzung empfohlen.
Sören schrieb: > Folgender Link beschreibt Restauration von Potis: > http://etus-landgraf.com/FAQ/Poti.html ist ja fast wie ich es beschrieben hatte, guter Link! Die haben aber ein, zwei Dinge vergessen (meiner Meinung nach) Eine perfekte gereinigte Kohlebahn sollte nicht trocken bleiben, ich hatte als RFS Techniker noch gelernt die Bahn mit Sprühöl88 (nein nicht einsprühen!) einen Q-Tipp oder Wattestäbchen einsprühen und die Bahn zart einstreichen, gleitet viel schöner. Die Nietübergänge Lötfahne Kohlebahn wurden im vorigen Link überhaupt nicht beachtet, ich hatte dort schon Aussetzer ergo die Niete auf der Kohleseite mit Silberleitlack umfahren das sich eine schöne Silberschicht um die Niete zur Kohlebahn bildet, dünn und wenig versteht sich, so ist der Übergang Niete Kohle auch wieder wie neu.
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> Dann nochmal grundsätzlich die Frage: > Lässt sich so ein Poti öffnen und dann wieder schließen? > Dazu müssen diese Laschen auf- und wieder zugebogen werden. Grundsaetzlich ist das machbar. Ich habe einen sehr schoenen Yamaha wo das Gegenlager des Schleifers versilbert ist und so eine spezielle Reinigung auch schonmal brauchte. Es bedarf aber natuerlich schon etwas Geschick. Immer vorsichtig und niemals weiter biegen als notwendig und niemals auf dem Poti abstuetzen beim biegen. Dein Poti sieht aber ehrlich gesagt eher gewoehnlich aus. Du kannst mal folgendes probieren. 1. Mit reichlich Kontakt 60 reinigen. Also in alle Loecher reinspruehen, ruhig auch mal eine Stunde einwirken lassen. 2. Das Poti muss dann sehr gut gespuelt werden. Kontakt 60 muss komplett entfernt werden weil es Saeure enthaelt und auf Dauer alles zerstoert. (alle 5-10Jahre frisst sich das sogar durch seine Dose) Zum reinigen entweder Kontakt WL nehmen, Kontakt LR oder am billisten Isoprop. 3. Als letztes muss wieder eine Schutzschicht auf die Potibahn. Dafuer hatte Kontakt auch ein Spray. Allerdings habe ich davon jetzt die Bezeichnung vergessen. Wenn die Schleifbahn selbst nicht beschaedigt ist dann sollte es wieder funktionieren. Es gibt aber Potis von Billiggeraeten wo man edle Mechanik durch Fett im Poti simuliert hat. Es sollte sich halt satt drehen. Wenn du soetwas hast dann dreht es sich danach zu leichtgaengig. Olaf
Olaf schrieb: > 2. Das Poti muss dann sehr gut gespuelt werden. Kontakt 60 muss komplett > entfernt werden weil es Saeure enthaelt und auf Dauer alles zerstoert. Deswegen nie K60 sondern Tunerspray 600 nutzen! wenn schon nur sprühen
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