Forum: PC Hard- und Software VPN Kanalbündelung möglich?


von Jürgen D. (poster)


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Hallo,
vielleicht kennt hier ja jemand eine Lösung für mein Problem.
Ich würde gerne eine Kanalbündelung zweier VPN Tunnel zwischen zwei 
Standorten durchführen.

Am Standort A habe ich zwei Router, Fritzbox 7490, die jeder über einen 
VDSL 50/10 Anschluss verfügen. Diese stellen die Internen Netze 
192.168.10.x und 192.168.11.x zur Verfügung die physikalisch gekoppelt 
sind.
Beide Router bauen je einen VPN Tunnel zu den Router, auch eine 7490 mit 
dem Netz 192.168.20.x, an Standort B auf der an einen 100/100 
Glasfaseranschluss hängt.

Die Datengeschwindigkeit von A nach B ist jetzt ja durch die 10Mbit der 
einzelnen DSL Verbindungen begrenzt.

Jetzt die Frage, könnte man z.B. an beiden Standorten je eine RPI mit 
OpenVPN installieren die beide Tunnel parallel nutzt um dadurch einen 
Tunnel aufzubauen der dann etwa 20Mbit liefert?

Oder wüste da jemand eine andere Lösung?

Gruß Jürgen

von Lukey (Gast)


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von Lukey (Gast)


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Sogar noch näher an deinen Anforderungen: 
http://simonmott.co.uk/vpn-bonding
Google is your friend....

von Lukey (Gast)


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Ach ja: Wenn du  SSH anstatt VPN-Tunnel nimmst kannst du sogar den 
Datenverkehr darüber gzip-Komprimieren. Ob nen Rpi allerdings dafür 
schnell genug ist weis ich jetzt nicht.(und du bräuchtest auf beiden 
Seiten nen Rpi)

von Dr. Böhm (Gast)


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Jürgen D. schrieb:
> Beide Router bauen je einen VPN Tunnel zu den Router, auch eine 7490 mit
> dem Netz 192.168.20.x, an Standort B auf der an einen 100/100
> Glasfaseranschluss hängt.

Wie immer in diesen Fällen. Bitte keine Hilfestellung bei solch einem 
Gestammel leisten.

von Gerd E. (robberknight)


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Wenn es darum geht, daß durch beide (oder noch mehr) Leitungen eine 
einzige TCP-Verbindung beschleunigt werden soll, so zeigt die Erfahrung 
daß Du als finale Geschwindigkeit für Deine eine TCP-Verbindung nicht 
die Summe der Geschwindigkeiten der gebündelten Leitungen nehmen kannst.

Denn der Algorithmus, den TCP zum Ausnutzen der verfügbaren 
Leitungskapazität verwendet, reagiert empfindlich auf kleine 
Schwankungen in der Übertragung der beiden Leitungen und die Reihenfolge 
in der die Pakete empfangen werden.

Du kommst so mit zwei Leitungen gebündelt erfahrungsgemäß auf vielleicht 
die 1,3 bis 1,8 fache Geschwindigkeit einer Leitung. Hängt ab von 
minimalen Unterschieden der beiden Leitungen.

von Jürgen D. (poster)


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1,3 ist schon mal besser als 1,0 :)
Und da die beiden Leitungen von der Leitungskapazität ja recht gleich 
sind und zu den Zeiten wenn der Tunnel hauptsächlich genutzt werden 
soll, nachts zur Datensicherung, ansonsten unbenutzt, hoffe ich eher auf 
was in Richtung 1,8.

Danke Lukey, grade dein zweiter Link beschreibt ja meine Anforderung 
recht genau.
Das werde ich mal ausprobieren.

Da hatten mir bei Google die passenden Suchbegriffe gefehlt.
"bonding" ist da wohl das Zauberwort :)

von Markus M. (adrock)


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Naja, eigentlich kommt Bonding eher aus dem LAN Bereich zum Koppeln 
zweier lokaler Netzwerkinterfaces zu einem (auch link aggregation 
genannt).

Durch die Verwendung von SSH werden in dem Beispiel zwei lokale pseudo 
"tun" Interfaces zum Zielserver erzeugt, die dann aggeregiert bzw. 
"gebondet" werden.

Das funktioniert aber nur, weil die Tunnel direkt von den beteiligten 
Endpunkten aufgebaut werden. Außerdem hat das Ziel (im Beispiel der 
Server mit der "fat pipe" zwei IP Adressen, so dass das Routing 
entsprechend gesteuert werden kann).

Die Fritzboxen werden das so nicht unterstützen. Wenn Du die SSH-Tunnel 
wie im Beispiel von den Endpunkten (=Servern) aufbaust kann es 
funktionieren, aber das ganze Konstrukt ist schon relativ krank und wird 
viel Overhead erzeugen:

Nutzdaten -> TCP-Stack -> Bonding Interface -> tunx -> SSH -> TCP-Stack 
-> Physikalisches Interface -> Fritzbox -> VPN

Die Daten werden also sowohl doppelt (im Falle eines nicht-ipsec VPNs 
sogar dreifach :-) den TCP/IP-Stack durchlaufen und auch doppelt 
ver/entschlüsselt werden.

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