Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Rostige Schraubenzieher besser?


von tuner (Gast)


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Hallo,

weil ich grad meinen Kreuzschlitz vom Baumarkt ins Ätzbad getunkt habe 
um eine Platine rauszufischen...

Sollten nicht rostige Schraubenzieher besser greifen? Immerhin ist die 
Oberfläche deutlich rauher ergo mehr Reibung?

Wäre ja ein Verfahren, was man als Hobbyätzer sehr einfach nutzen 
könnte...


Gruß

von oszi40 (Gast)


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tuner schrieb:
> Hobbyätzer

Es gibt Diamant-Bits von Wiha. Die halten ewig.

von Stefan M. (derwisch)


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Ausserdem ist der Rost nicht sehr stabil.
Feinster Quarzsand sollte da besser gehen...
Und wie oft willst Du den Schraubendreher ins Ätzbad tauchen?
Irgendwann ist er weg.

von chris (Gast)


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Mike B. schrieb im Beitrag #4465774:
> Stichwort Schrauben "ziehen" und "drehen"

Man dreht Schrauben aber auch mit einem bestimmten AnZIEHmoment fest ;)

von Bauarbeiter (Gast)


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Mike B. schrieb im Beitrag #4465774:
> sry, aber "Schraubenzieher" ist für MICH so ein ziemliches Reizwort
> gerade bei technisch versierten Menschen

Ein Schraubenzieher ist eine Zange ;)

von Amateur (Gast)


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Mir hat einmal ein Koch gesagt, dass die rostfreien Messer nichts 
taugen. Vielleicht geht das bei Schraubenziehern in dieselbe Richtung.
Chrom oder glänzend sieht im Regal vielleicht gut aus, aber vielleicht 
verdeckt der auch sehr viel.

von laberhannes (Gast)


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Nochmal mein Beitrag zum Ekel-Beitrag :

"Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der 
Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben."
                                                   Alexander von 
Humboldt

von Klaus (Gast)


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@ Tuner

Das scheint zunächst eine gute Idee zu sein, aber ...

Werkzeuge werden ihrem Zweck und dem Ausgangsmaterial gemäß gestaltet. 
Und Objekte werden gemäß ihrer Form, ihrem Material und ihrer 
Beschaffenheit gegriffen.

So wird etwa ein Werkzeug zum greifen von nicht-metallischen Objekten, 
bei dem die Oberfläche wiederum für einen bestimmten Zweck gefertigt 
wurde, möglichst so gegriffen, dass ihre Oberfläche in der 
beabsichtigten Beschaffenheit erhalten bleibt.

Bei einer Platine ist die Oberfläche, nämlich die Kupferbahnen, genau 
das eigentliche, ihren Zweck bestimmende Element. Man wird also die 
Platine, nach Möglichkeit gar nicht an der Oberfläche fassen. Oder, 
falls das unvermeidlich ist, mit Gegenständen die eben nicht rauh wie es 
bei Rost üblich ist. berühren.

Vielmehr fasst man sie am Rand an, so das der Druck quer zur großen 
Fläche, also senkrecht auf den den begrenzenden Randflächen steht. Falls 
das dennoch unpraktikabel ist, - mir geht es auch oft so -, nimmt man 
eine Kunststoffpinzette, deren Flächen, mit denen die Platine berührt 
wird, geriffelt sind.

Die Riffelung besteht dabei aus etwa im mm-Bereich angeordneten 
Erhebungen. Eine andere Alternative wäre eine Aufrauhung, die aber mit 
Rost insofern nicht vergleichbar ist, dass Kunststoff wesentlich weicher 
ist und daher die Gleitreibung "sanfter" auf die Oberfläche der Platine 
wirkt.

Mit einer rostigen Oberfläche besteht prinzipiell die Gefahr, das Bahnen 
"angeschliffen" oder sogar beschädigt werden.

Das ist also ein unzweckmäßige Idee.

von Klaus (Gast)


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Als Beispiel für ein zweckmäßiges Werkzeug um Platinen aus dem Ätz- oder 
Entwicklungsbad zu angeln: 
http://www.reichelt.de/PZ-K/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=15042&artnr=PZ+K&SEARCH=Kunststoffpinzette

von Alexander S. (alex998)


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Klaus schrieb:
> @ Tuner

> Das ist also ein unzweckmäßige Idee.

Ich glaube es ging ihm darum dass der Schraubendreher besser in der 
SCHRAUBE greift.


Wenn der Schraubendreher zu glatt: Einfach mal mit ner Feile vorsichtig 
drüberstreichen...

von Klaus (Gast)


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Alexander S. schrieb:
> Klaus schrieb:
>> @ Tuner
>
>> Das ist also ein unzweckmäßige Idee.
>
> Ich glaube es ging ihm darum dass der Schraubendreher besser in der
> SCHRAUBE greift.
>

Ach so? Hm.

Dann bitte ich meine Bemerkungen als gegenstandslos zu betrachten.

von Tom (Gast)


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Man könnte auch Schraubendreher/zieher und Schrauben nehmen, die 
bauartbedingt für ihre Aufgabe (Drehmoment übertragen ohne 
rauszurutschen) geeignet sind. Dazu zählen Innensechskant und Torx, aber 
nicht Kreuzschlitz und Schlitz.

von Alexander S. (alex998)


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Tom schrieb:

> Innensechskant

Naja. Gerade Inbus nuddelt aber auch sehr schnell aus. Da ist Schlitz 
mit passendem Schraubendreher besser.

von oszi40 (Gast)


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Alexander S. schrieb:
> Wenn der Schraubendreher zu glatt: Einfach mal mit ner Feile vorsichtig
> drüberstreichen...
Alexander S. schrieb:
> Gerade Inbus nuddelt aber auch sehr schnell aus.

Anscheinend ist Dein Werkzeug aus Schokolade vom Weihnachtsmarkt. 
Hochfeste Schrauben und ordentliches Werkzeug hält länger. Mehr im 
Schraubenlexikon. 
http://www.schrauben-lexikon.de/td3-werkstoffe-stahl.asp

von Dieter W. (dds5)


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Alexander S. schrieb:
> Naja. Gerade Inbus nuddelt aber auch sehr schnell aus.


Das liegt hauptsächlich daran, dass Schrauben mit Innensechskant in den 
meisten Fällen mit (erheblich) mehr Drehmoment beaufschlagt werden als 
Schrauben mit Kreuz/Schlitz.

Man betrachte nur mal den Unterschied im Hebelarm zwischen den 
verschiedenen Dreh-Werkzeugen.

von Thomas B. (thombde)


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tuner schrieb:
> Sollten nicht rostige Schraubenzieher besser greifen? Immerhin ist die
> Oberfläche deutlich rauher ergo mehr Reibung?

Ich denke schon, wegen der rauen Oberfläche.

Werkzeugstahl mit hoher Härte und Verschleißfestigkeit rostet leider 
sehr schnell. Eigentlich ist die rostige Klinge ein gutes Zeichen.
Ist immer so ein Kompromiss zwischen Korrosionbeständigkeit und Härte.
Wenn die Klinge nicht rostet ist es meistens Edelstahl, der ist weich 
wie Butter und billige Baumarktware aus China.

Hat der Schraubendreher einen Namen?  :-)

Gruß
Thomas

Edit:
Es sei denn, es ist Baustahl (ST50) der ist relativ weich und rostet 
auch sehr schnell

: Bearbeitet durch User
von Chefkoch (Gast)


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Amateur schrieb:
> Mir hat einmal ein Koch gesagt, dass die rostfreien Messer nichts
> taugen.

Messer aus (rostendem) Karbonstahl schneiden in der Tat meist
ganz hervorragend und sind vergleichsweise preiswert zu haben.
Für erstklassige rostfreie Messer muss man dagegen weitaus mehr
Geld ausgeben.

von Old P. (Gast)


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So, nun iche auch noch....

"Zieher vs Dreher" ist für mich eindeutig: Es ist ein Schraubenzieher 
und basta! ;-)
Genau so wie ich zu einer Eisensäge noch immer Eisensäge sage und auch 
Anderes (bis zum Holz) damit säge. Diese offizielle "Metallbügelsäge" 
verursacht Zungenknoten und damit sägt es sich schlecht.

Zum Thema: Rostig ist Kacke, passiert aber jedem mal. Ich fand im Herbst 
einen Schraubenzieher im Garten, den ich lange suchte (echter 
Schmalcalda). Natürlich braun, aber egal. Er tuts noch immer, aber nicht 
besser als vorher.
Wenn Inbusschrauben ausnuddeln sind die aus Chinaweichblei, anders geht 
das nicht. Oder man steckt einen zölligen Inbusschlüssel in metrische 
Schrauben (oder umgekehrt). Diese zölligen Schrauben kommen (China sei 
dank) immer öfter vor, genau so wie billige Baumärkte zöllige 
Inbusschlüsselsätze als metrisch verkloppen.

Old-Papa

von Asko B. (dg2brs)


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Ha..., und noch einer.

Old P. schrieb:
> "Zieher vs Dreher" ist für mich eindeutig: Es ist ein Schraubenzieher
> und basta! ;-)
> Genau so wie ich zu einer Eisensäge noch immer Eisensäge sage und auch
> Anderes (bis zum Holz) damit säge. Diese offizielle "Metallbügelsäge"
> verursacht Zungenknoten und damit sägt es sich schlecht.

Sicher hat sich im Sprachgebrauch der "Schraubenzieher" durchgesetzt.
genauso wie etwa der "Zollstock", wo in unseren Breitengraden
sehr selten eine Zoll-Einteilung dran ist.
Der Begriff "Gliedermaßstab" ist einfach zu doof.
Was mir aber immer wieder auffaellt ist die "Wasserpumpenzange".
Ich benutze sowas beruflich hauefiger, jedoch habe ich noch nie
jemanden damit "Wasser pumpen" gesehen.
Aber der offizielle Begriff "Montagezange" ist auch irgenwie
neben den Schuhen.


Gruss Asko

von Asko B. (dg2brs)


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Old P. schrieb:
> Diese zölligen Schrauben kommen (China sei
> dank) immer öfter vor, genau so wie billige Baumärkte zöllige
> Inbusschlüsselsätze als metrisch verkloppen.

Ooooch, sach das nich....
Ich hatte schon mal das glueck davon zu profitieren.
Sonntags Maschine geliefert bekommen und musste den selben
Tag noch online gehen.
Wir klemmten/schweissten die Rohre an und der Elektriker
kaempfte mit dem Kabel-Tampen.
Ploetzlich ein aufschrei ...Schei... !
Die Inbus-Schrauben fuer die Kabelklemmen brauchten
einen 9-ner Schluessel, der im deutschen Werkzeugsatz
nicht vorhanden war. Da tat es der Imbussatz vom Discounter.
(Die Klimaanlage ging wie geplant in Betrieb)

Tags´s drauf hat sich der Elektriker einen Satz Imbusschluessel
bei seinem Harley-Haendler geordert.

Gruss Asko

von südländer (Gast)


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Asko B. schrieb:
> Sicher hat sich im Sprachgebrauch der "Schraubenzieher" durchgesetzt.
> genauso wie etwa der "Zollstock", wo in unseren Breitengraden
> sehr selten eine Zoll-Einteilung dran ist.

Wo sind den deine Breitengrade? Im Süden von D-Land sagen nur 
Nordlichter und Akademiker mit 2 Linken händen Zollstock, aber jeder der 
damit wirklich Arbeitet sagt Meterstab.

von Kurt (Gast)


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südländer schrieb:
> aber jeder der
> damit wirklich Arbeitet sagt Meterstab.

Bei uns heisst es Doppelmeter, da der Gliedermeter meistens 2 Meter hat.

von Asko B. (dg2brs)


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Kurt schrieb:
> südländer schrieb:
>> aber jeder der
>> damit wirklich Arbeitet sagt Meterstab.
>
> Bei uns heisst es Doppelmeter, da der Gliedermeter meistens 2 Meter hat.

Jetzt fehlen noch die User aus dem Südosten Deutschlands.   ;-)
Bei denen heisst das Ding "Schmiesch"  (von Schmiege)

Gruss Asko

von Thomas B. (thombde)


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Fragt mal nach was ein Feilkloben ist.
Die schütteln alle nur mit dem Kopf.

He, googeln gilt nicht :-)

Gruß und gute Nacht
Thomas

von Katatafisch (Gast)


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Asko B. schrieb:
> Kurt schrieb:
>> südländer schrieb:
>>> aber jeder der
>>> damit wirklich Arbeitet sagt Meterstab.
>>
>> Bei uns heisst es Doppelmeter, da der Gliedermeter meistens 2 Meter hat.
>
> Jetzt fehlen noch die User aus dem Südosten Deutschlands.   ;-)
> Bei denen heisst das Ding "Schmiesch"  (von Schmiege)
>
> Gruss Asko

Und was ist mit dem Gliedermaßstab? :-)

Und der Zollstock kann auch von dem mittelhochdeutschen "zol" (= 
abgeschnittenes Stück Holz) kommen.

Zum Thema Schraubendreher: Wenn der richtige Kopf gewählt wird, rutscht 
auch nichts ab. Häufigster Fehler den ich bei anderen sehe ist der 
Philips-Dreher in der Prozidrv-Schraube. Besonders im Akkuschrauber kann 
man so einen Schraubenkopf sichern, damit niemand mehr diese Schraube 
lösen kann.

von Jonny S. (zonk)


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Wera stellt spezielle Schraubendreher mit sogenannten "Lasertip-Spitzen" 
her.

http://www.conrad.at/ce/de/product/824665/

Diese greifen sehr gut. Über Lebensdauer kann ich noch nichts sagen - 
habe sie vielleicht 1 Jahr in privater Verwendung. Bisher keine 
Abnützung erkennbar.

von Axel L. (axel_5)


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Asko B. schrieb:
> Ha..., und noch einer.
>

> Was mir aber immer wieder auffaellt ist die "Wasserpumpenzange".
> Ich benutze sowas beruflich hauefiger, jedoch habe ich noch nie
> jemanden damit "Wasser pumpen" gesehen.
> Aber der offizielle Begriff "Montagezange" ist auch irgenwie
> neben den Schuhen.

Also ich habe damit schon häufiger Wasserpumpen und davon abgehende 
Rohre festgeschraubt. Genau genommen, benutze ich sie fast 
ausschliesslich dafür.

Gruss
Axel

von Chefkoch (Gast)


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> Also ich habe damit schon häufiger Wasserpumpen und davon abgehende
> Rohre festgeschraubt. Genau genommen, benutze ich sie fast
> ausschliesslich dafür.

Heimwerker verwenden dafür gerne eine "Wasserpumpenzange". Fachleute
nutzen dagegen eine Rohrzange, die sich weitaus  besser dafür eignet.

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