Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Welcher Kondensator für kleine Wechselspannung?


von M. S. (perilun)


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Hallo,

folgendes Problem:

ich habe als Quelle eine Wechselspannung im mV Bereich und will mit
einem Steckbrett unterschiedliche Schaltungsmöglichkeiten ausprobieren.
Dafür benötige ich einen Kondensator in der Größenordnung von ca. 40 µF.

Welchen würdet ihr empfehlen?

Vielen Dank!

von Dennis R. (dennis_ec) Flattr this


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Erklär bitte nochmal genauer was du brauchst.


Für mich hört es sich gerade so an:

Ich habe ein Bauteil mit ca 20mm Durchmesser und will das auf dem 
Kühlkörper befestigen.

Wie Warm ist es draußen?

von ArnoR (Gast)


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Willst du jetzt einen bestimmten Kondensator aus einem Katalog 
herausgesucht bekommen oder fragst du nach dem Typ (Folie, Keramik, 
Elko, ...)?
Im Prinzip kann man 40µF mit allen Typen bekommen, der Elko ist am 
kleinsten, aber gepolt; Keramik ist etwas größer und nicht sonderlich 
stabil; Folie ist sehr groß mit guten Eigenschaften.

von Der Andere (Gast)


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M. S. schrieb:
> Wechselspannung im mV Bereich

M. S. schrieb:
> Kondensator in der Größenordnung von ca. 40 µF.

Ob das so passt? Klingt irgendwie nach Entkoppelkondensator für ein 
schwaches (Audio)Signal. Und da kommen mir die 40µF ziemlich groß vor.

von M. S. (perilun)


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ArnoR schrieb:
> Willst du jetzt einen bestimmten Kondensator aus einem Katalog
> herausgesucht bekommen oder fragst du nach dem Typ (Folie, Keramik,
> Elko, ...)?
> Im Prinzip kann man 40µF mit allen Typen bekommen, der Elko ist am
> kleinsten, aber gepolt; Keramik ist etwas größer und nicht sonderlich
> stabil; Folie ist sehr groß mit guten Eigenschaften.

Am besten beides, sprich welchen würdet ihr verwenden? Ich würde gerne 
einen haben, welchen man einfach in das Steckbrett reinstecken kann, 
ohne löten oder etwas ähnliches.

Anwendung ist ein einfaches RCL-Schaltkreis mit zwei Widerständen 10 und 
16 Omega und einer Spule mit B=10 mT.

von Fritz (Gast)


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Nimm einen 60GW5470AA40M.

von M. S. (perilun)


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Fritz schrieb:
> Nimm einen 60GW5470AA40M.

Danke für die Antwort, ich würde gerne nicht über ebay oder Amazon, 
sondern z.B. bei reichelt oder rs oder einem ähnlichen Großhändler 
bestellen. Wenn es geht auch unter 3€.

: Bearbeitet durch User
von Achim S. (Gast)


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M. S. schrieb:
> bei reichelt oder rs oder einem ähnlichen Großhändler
> bestellen. Wenn es geht auch unter 3€.

bei den Anbietern in der Preisklasse und bedrahtet (fürs Steckbrett) 
werden für 40µF wahrscheinlich nur Elkos übrig bleiben.

M. S. schrieb:
> welchen würdet ihr verwenden?

Ich würde mir überlegen, welche Funktion der Kondensator hat und mich 
danach entscheiden (und dann zur Not ein paar Euro mehr für den 
Folienkondensator ausgeben, falls der Elko die Funktion nicht erfüllen 
kann). Welche Funktion erfüllt der Kondensator denn in deinem "einfachen 
RCL-Schaltkreis"?

von M. S. (perilun)


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Achim S. schrieb:
> M. S. schrieb:
>> bei reichelt oder rs oder einem ähnlichen Großhändler
>> bestellen. Wenn es geht auch unter 3€.
>
> bei den Anbietern in der Preisklasse und bedrahtet (fürs Steckbrett)
> werden für 40µF wahrscheinlich nur Elkos übrig bleiben.
>
> M. S. schrieb:
>> welchen würdet ihr verwenden?
>
> Ich würde mir überlegen, welche Funktion der Kondensator hat und mich
> danach entscheiden (und dann zur Not ein paar Euro mehr für den
> Folienkondensator ausgeben, falls der Elko die Funktion nicht erfüllen
> kann). Welche Funktion erfüllt der Kondensator denn in deinem "einfachen
> RCL-Schaltkreis"?

Ich würde diese beiden Experimente durchführen:

http://meettechniek.info/passive/magnetic-permeability.html

Er müsste hier eine Art RC-Integratorfunktion erfüllen.

: Bearbeitet durch User
von Achim S. (Gast)


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M. S. schrieb:
> Ich würde diese beiden Experimente durchführen:
>
> http://meettechniek.info/passive/magnetic-permeability.html
>
> Er müsste hier eine Art RC-Integratorfunktion erfüllen.

Na jetzt wird die Sache doch schon mal konkreter.

Ich kenne ähnliche Messaufbauten, bei denen der C tatsächlich eine 
Integrierfunktion hat. (Weil der Spannungsabfall an L proportional zu 
dB/dt ist und erst aufintegriert werden muss, um B darzustellen). Wenn 
man die magnetische Hysteresekurve auf dem Oszi darstellen will, braucht 
man die analoge Integration des Signals. Dafür sitzt der Kondensator in 
dieser Schaltung aber an der falschen Stelle (und er wäre auch falsch 
dimensioniert).

In dieser Schaltung soll der C einfach nur einen Gleichanteil abtrennen. 
Die Integration wird bei der Auswertung einfach dadurch erledigt, dass 
V_L durch 2*pi*f geteilt wird. Für den ersten Versuch kannst du dir also 
C ganz sparen, solange dein Funktionsgenerator symmetrisch um Null 
schwingt.

Im er zweiten Schaltung trennt C den DC-Spannunsabfall ab. Rein 
theoretisch ist ein Elko hier nicht ideal, weil er auch negative 
Spannung sieht. Praktisch stört das bei richtiger Dimensionierung 
wahrscheinlich nicht: der Elko geht von negativen Spannungen <500mV 
nicht kaputt, der genau Spannungsabfall am Elko geht nicht in die 
Messung ein (er muss nur klein bleiben).

Du musst darauf achten, dass du den Elko bezüglich des DC Stroms richtig 
polst und dass der Spannungsabfall am Elko klein bleibt. Für eine 
Messfrequenz von 100Hz wären mir 40µF zu wenig.

von M. S. (perilun)


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>
> Du musst darauf achten, dass du den Elko bezüglich des DC Stroms richtig
> polst und dass der Spannungsabfall am Elko klein bleibt. Für eine
> Messfrequenz von 100Hz wären mir 40µF zu wenig.


Erst einmal danke, dass du dir die Mühe gemacht hast alles durchzulesen!


Ich dachte eigentlich den Versuch bei 1kHz zu machen. Was würdest du für 
eine Kapazität denn nehmen?

: Bearbeitet durch User
von Achim S. (Gast)


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M. S. schrieb:
> dass du dir die Mühe gemacht hast alles durchzulesen!

hab ich nicht wirklich ;-)

M. S. schrieb:
> Ich dachte eigentlich den Versuch bei 1kHz zu machen. Was würdest du für
> eine Kapazität denn nehmen?

bei 1kHz entsprichen die 40µF einem kapazitiven Blindwiderstand von 
4Ohm. Das ist schon mal signifikant kleiner als der ohmsche 
Serienwiderstand (10Ohm) und ist damit halbwegs vernünftig. Aber 100µ 
oder ein paar hundert µF kosten als Elko nur Cent-Beträge, daher kannst 
du ruhig etwas höher gehen.
http://www.reichelt.de/Elkos-radial-105-C-1000-5000h/RAD-FC-100-16/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=84617&GROUPID=4000&artnr=RAD+FC+100%2F16

Bei 100Hz entspräche der 40µF-Elko einem 40Ohm Blindwiderstand, und das 
wäre mir im Vergleich zum 10Ohnm Serienwiderstand zu hochohmig.

von M. S. (perilun)


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Wenn du meinst, dass ein Elko nicht ideal wäre, welchen würdest du hier 
allgemein empfehlen, also ohne die Preisempfehlung??

von Achim S. (Gast)


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der "ideale" Kondensator (bezüglich Güte, Linearität und enger 
Kapazitätstoleranz) wäre Folie, aber den wirst du bei der Anwendung 
nicht zahlen wollen (ich zumindest würde es nicht tun).

Wenn der Kondensator tatsächlich zur Integration des induktiven 
Spannungsabfalls benutzt werden würde, dann wäre Folie die einzig 
sinnvolle Variante. Aber dann könntest du mit wesentlich kleineren 
Kapazitätswerten auskommen (weil du ihn in Serie mit einem wesentlich 
höherohmigen Widerstand betreiben würdest).

von M. S. (perilun)


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Danke für die Informationen, hoffe es klappt!

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