Gut, zugeggeben, China muss es nicht unbedingt sein, aber steht hier stellvertretend für so manche Fernost-Qualität die ich hier an einem Beispiel zeigen will. Mein alter Opel hat einen neuen Unterdrucksensor gebraucht. Kein Problem, bei eb** gibt es das Zeugs zum Spottpreis von 15-20 Euro (inkl Versand). Der FOH (freundliche Opel Händler) will schon mal 110 bis 140 Euro für ein solches Teil. Also schnell gekauft und rein damit in den Opel - und er fühlt sich wieder wohl. Das Beschlenigungsverhalten ist ganz neu, kein Ruckeln mehr, gaaaanz weiche Gas-Annahme, das neue Teil macht sich deutlich bemerkbar. Ein paar tausend Kilometer später fahre ich an einem feucht-kalten Dezemberabend in eine Nebelwand hinein. Es war wirlich eine Wand die sich da hinter einer Bergkuppe auftat. Sichtweite 100m und die Scheiben beschlugen spontan, ein halbe Minute später beschlugen die Scheiben auch innen, die Luft war einfach nur noch triefend nass. Nach zwei Minuten kam ein Kreisverker daher und ich bremste mit Schiebebetrieb, als die Motor- Kontrollleuchte mich warnte dass etwas nicht in Ordnung ist. Beim Rausfahren aus dem Kreisverker und Gasgeben hatte der Motor dann wieder die mir schon bekannten Schwierigkeiten beim Gas annehmen. Aha, der Unterdrucksensor .... Mein Opel war kaum mehr zu fahren, bis er dann nach längerer Stotterei selbständig auf Notbetrieb umschaltete und ich mich mit grell leuchtender Motor-Kontrollleuchte nach Hause schleppte. Da ich mir sicher war mit meiner Diagnose baute ich zuhause den Senser wieder aus und leistete mir das Vergnügen hineinzuschauen. Was sich beim Opel- Originalteil als Schwerstarbeit im Öffnen des Sensors erwies (harte, hermetisch dichte Verklebung der Plastikteile), war bei dem Nachbau-Teil ein Kinderspiel. Der Deckel war nur lose aufgesetzt (keine Dichtung oder Verklebung) und ich konnte ihn leicht mit einem Schraubendreher aus seiner Fassung hebeln. Zum Vorschein kommt ein kleines grünes Leiterplättchen mit ganz profaner Billig-SMD Technik. Zwei Mini-Potis helfen dabei die Toleranzen der kleinen Elektronik bzw. die des eigentlichen Sensors in den Griff zu bekommen. Was war passiert? Vermutlich hat Kondenswasser die Schaltung gestört, die feuchte Luft konnte ja ohne viel Probleme durch die nicht vorhandene Versiegelung in das Gehäuse eindringen. Die Korelation des Versagens zum Auftreten der Nebelwand war so deutlich dass es für mich daran keine Zweifel gibt. An den Lötstellen sind grössere Verunreinigungen zu sehen die die Leitfähigkeit durch Feuchtigkeit verbessern. Die scheinbaren Wasserspritzer auf der Vergussmasse sind Flussmittel-Reste vom Löten. Ich hatte keine Lust das defekte Ding durchzuspülen und nochmal einzubauen. Jetzt tut ein neuer gebrauchter Sensor vom Schrottplatz zuverlässig seinen Dienst. Ach ja, übrigens der alte Original-Sensor hielt nur knapp 300.000 km Im folgenden Beitrag noch die Bilder dazu.
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Verschoben durch Moderator
Was jetzt China-Flavor und was Opel-Flavor ist das überlasse ich euch es zu beurteilen ....
Bis vor zwei Minuten wußte ich nicht mal, daß meine zwei Opels soetwas besitzen :-)
Der Lacher wäre jetzt, wenn sich heraus stellt, dass die China-Version nur die erste Version von Opel wäre. :) Übrigens auch die Opelversion hat "Potis" drin, die werden in Hybridtechnik halt über lasergetrimmte Widerstände gelöst. Solche Nachbauten sind übrigens langfristig nicht das Problem. Das Problem ist, dass mittelfristig Chinesische Autos einfach besser werden als "westliche" und das zu geringeren Kosten.
Also mir gefällt das grüne Platinchen viel besser. Würde man da ein wenig Plastikspray drauf verteilen, hält das sicher viele, viele Jahre :-) Opel-Fahrer schrieb: > Bis vor zwei Minuten wußte ich nicht mal, daß meine zwei Opels soetwas > besitzen :-) Früher hatten se dazu den Unterdruckschlauch zum Zündverteiler. Geht ja heute nicht mehr, weil das alles ausm Rechner kommt. Und der muss dann trotzdem an den Unterdruck ran.
Die ganze Sache wundert mich jetzt mal gar nicht. Ich habe jetzt fast 12 Jahre Automotive in der Qualität hinter mir und inzwischen ist mir klar warum das alles so teuer ist...und warum das China Zeugs einfach nicht mithalten kann.
Bernd T. schrieb: > Die ganze Sache wundert mich jetzt mal gar nicht. > > Ich habe jetzt fast 12 Jahre Automotive in der Qualität hinter mir und > inzwischen ist mir klar warum das alles so teuer ist...und warum das > China Zeugs einfach nicht mithalten kann. Auf deine Erklärung bin ich jetzt gespannt, wenn des einzige Problem beim China-Nachbau war der fehlende Feuchtigkeitsschutz, und der rechtfertigt den Aufpreis kaum.
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