Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ersatz für Transistor in µA 723 Regler (TO-220) ges.


von ChristophK (Gast)


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In einem Einschubmodul von Tektronix aus der TM500er Serie befindet sich 
ein Spannungsregler, der von 11,5V gespeist wird und der am Ausgang +5V 
liefern soll.

Es geht um Q650 in der Schaltung. Der ist kaputt. Offen in allen 
Richtungen. Es handelt sich dabei um einen X44C282. (Angeblich sei der 
Hersteller GE).

Dafür suche ich Ersatz zum direkten Einbau, ohne Anschlüsse verdrehen zu 
müssen. In der Draufsicht sind die Anschlüsse v.l.n.r.

B-C-E

Auf dem Teil, was mir vorliegt - es ist wahrscheinlich das Originalteil, 
weil die Lötstellen unberührt waren - steht noch das NS (National Semi) 
Symbol und eine Zahl "035200" - sonst nichts weiter.

Gibt es irgendwo eine Transistor-Auswahl Datenbank, wo man Parameter, 
Gehäuseform angeben kann und dann aus einer Liste weiter auswählen kann?

Der Strom wird ja über einen 1 Ohm vom 723 gemessen. Kenne jetzt die 
Beziehung zwischen dem Rsc und der Stromlimitierung nicht.

von Nils (Gast)


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Das ist ja ein ganz normaler NPN Pass Transistor.

Ein Datenblatt habe ich jetzt nicht gefunden, aber die Sicherung von 1A 
gibt ja schon ein Hinweis darauf, wieviel Strom der Transistor maximal 
durchleiten muss.

Ich würde zum Versuch einfach mal einen TIP41 einbauen. Der hat das 
gleiche Pinout und verkraftet weitaus mehr Strom. Zudem hat er das 
gleiche Package, also kann man davon ausgehen, das er auch mit der 
anfallenden Abwärme zurecht kommt.

von hinz (Gast)


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Da tuts ein TIP31.

von MaWin (Gast)


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X44C282 ist ein militärischer Transistor mit der Nato-Nummer 
5961-01-023-1678 von 1976.
Wenn die militärische Spezifikation irrelevant ist, kannst du hier 
irgendwas nehmen, BD241 wäre handelsüblich.

von gk (Gast)


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In einer TEK Referenzliste habe ich als Typ D44C6 gefunden. Und immerhin 
gibt es auch ein Datenblatt davon:

http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/269977/SAVANTIC/D44C6.html

gk

von Paul B. (paul_baumann)


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Nils schrieb:
> Ich würde zum Versuch einfach mal einen TIP41 einbauen.

hinz schrieb:
> Da tuts ein TIP31.

Das sind  gute TIPs.
;-)

MfG Paul

von ChristophK (Gast)


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Danke für die TIPs und BD241 usw.
Reparatur geglückt. Zunächst nach Auswechseln des Längstransistors immer 
noch keine +5V da. Nach Auswechseln zweier Tantalperlen (15µF/25V, wovon 
eine direkt quer in dem Ausgangsspannungszweig lag - C650) war Spannung 
plötzlich da.

Grüße
Christoph

von Paul B. (paul_baumann)


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Na, da geht's doch, wenn's wieder geht!
:-)
ChristophK schrieb:
> Nach Auswechseln zweier Tantalperlen....

Das ist aber auch ein Dreckzeug...
:-(

MfG Paul

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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ChristophK schrieb:

> Nach Auswechseln zweier Tantalperlen

Hoffentlich gegen Alu-Elkos.

von hinz (Gast)


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Harald W. schrieb:
> ChristophK schrieb:
>
>> Nach Auswechseln zweier Tantalperlen
>
> Hoffentlich gegen Alu-Elkos.

Die Tantalperlen von heute sind nicht so hinterhältige Miststücke wie 
die aus den '70ern.

von Harald W. (wilhelms)


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hinz schrieb:

>> Hoffentlich gegen Alu-Elkos.
>
> Die Tantalperlen von heute sind nicht so hinterhältige Miststücke wie
> die aus den '70ern.

Und ich dachte immer, früher (tm) war alles besser. :-)

von ChristophK (Gast)


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Harald W. schrieb:
> ChristophK schrieb:
>
>> Nach Auswechseln zweier Tantalperlen
>
> Hoffentlich gegen Alu-Elkos.

Nein, aus Gründen der Bauform und weil ich in neuere Produktion durchaus 
Vertrauen habe, habe ich wieder Tantalperlen genommen. Und wenn's in 35 
Jahren wieder kaputt geht, dann ... na ja ..

--
Christoph

von ChristophK (Gast)


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...ach übrigens "von wegen" neuere Alu-Elkos: denen kann man auch nicht 
unbedingt trauen. Kann mich erinneren, daß es mal eine Serie von 
Motherboards gab (mag so 10-15 Jahre her sein), da explodierten 
reihenweise die on-board Elkos (pilzten oder beulten sich auf).

--
Christoph

von Alexander S. (alesi)


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ChristophK schrieb:
> Kann mich erinneren, daß es mal eine Serie von
> Motherboards gab (mag so 10-15 Jahre her sein), da explodierten
> reihenweise die on-board Elkos (pilzten oder beulten sich auf).

Das passiert auch heute noch bei einigen Motherboards (z.B.
bei meinem letzten, da waren gleich mehrere ausgebeult).

Mein Monitor hatte auch ausgebeulte Elkos, allerdings "erst" nach
über 10 Jahren.

von Paul B. (paul_baumann)


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>> Nach Auswechseln zweier Tantalperlen....
Paul B. schrieb:
> Das ist aber auch ein Dreckzeug...

Wer diese, meine Aussage für nicht lesenswert hält, dem wünsche ich eine 
Armada von Geräten, die damit bestückt sind -und jeden Tag ein anderes, 
was zum Teufel geht. Da ist die Langeweile schnell vorbei.

:-)

MgfG Paul

von axelr. (Gast)


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ich habe nochn paar DDR Elkos im weißen PlasteTöpfchen mit blauer 
Schrift. Die machen wenigsten keine Kurzschlüsse.

von Andrew T. (marsufant)


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ChristophK schrieb:
> da explodierten
> reihenweise die on-board Elkos (pilzten oder beulten sich auf).

Das lag/liegt an den sehr hohen Strömen, die diese Elkos wegen der 
onboard DC/DC Wandler stark belasten.

Etwas derartiges ist in den TM500 nicht zu befürchten, daher ist die 
aktuelle Empfehlung schon korrekt, das man auch normale AL-Elkos nehmen 
kann (heutzutage). Die sind inzwischen so gut vom ESR, das sie auch an 
kritischen Stellen (z.B. Tek 465/475 HV-Schaltregler) sehr gut 
mithalten.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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hinz schrieb:
> Die Tantalperlen von heute sind nicht so hinterhältige Miststücke wie
> die aus den '70ern.

Auch heutige Tantalperlen sind immer noch nicht für hohe Impulsströme 
geeignet. Sie haben daher in Netzteilen nichts zu suchen.

von hinz (Gast)


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Peter D. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Die Tantalperlen von heute sind nicht so hinterhältige Miststücke wie
>> die aus den '70ern.
>
> Auch heutige Tantalperlen sind immer noch nicht für hohe Impulsströme
> geeignet. Sie haben daher in Netzteilen nichts zu suchen.

Was der Bauer nicht kennt....

Lies mal "Surge in solid tantalum capacitors" von John Gill / AVX.

von Paul B. (paul_baumann)


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hinz schrieb:
> Was der Bauer nicht kennt....
>
> Lies mal "Surge in solid tantalum capacitors" von John Gill / AVX.

Ich denke, daß Peter aus Erfahrung spricht. In Büchern und Texten von 
Herstellern steht viel -auch viel Gutes. Nur: Lesen die Kondensatoren 
die Bücher selbst nicht und scheren sich einen Teufel um das, was ihnen 
an Eigenschaften nachgesagt wird.

SCNR
Paul

von Peter D. (peda)


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hinz schrieb:
> Lies mal "Surge in solid tantalum capacitors" von John Gill / AVX.

Worauf willst Du hinaus?

von hinz (Gast)


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Peter D. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Lies mal "Surge in solid tantalum capacitors" von John Gill / AVX.
>
> Worauf willst Du hinaus?

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