Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Probetag vor Einstellung ?


von Stefan D. (reverse)


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Hattet ihr schon mal als Ingenieur ein Probetag bevor ihr einen Vertrag 
bekommen würdet ?
Ich meine an einem Probetag was soll man da zeigen ? In der Produktion 
wo einem gezeigt wird wie man ein Gerät zusammen baut und dann einige 
davon zusammenbaut, versteh ich es noch, aber in einem Ingjob?
z.B. in der Hardwareentwicklung?
Oder ist von solch einer Firma nicht viel zu halten ?

von Markus (Gast)


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Naja fachlich wird die firma an einem tag wohl gar nix über dich 
erfahren... Sehr wohl aber haben die potentiellen abeitskollegen die 
möglichkeit herauszufinden ob du zu ihnen passt, ob sie mit dir zusammen 
arbeiten möchten... von daher finde ich EINEN Tag ok...

von c.m. (Gast)


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die wollen herausfinden ob du in das team passt, und nicht ob du 
fachlich 1a+ bist.
ersteres ist wichtig wegen der arbeitsatmosphäre, letztesers ist, den 
willen sich einzuarbeiten vorausgesetzt, erstmal garnicht wichtig.

von Jan H. (j_hansen)


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Abgesehen von den Soft-Skills: Vielleicht drücken sie dir einen 
Lötkolben in die Hand und schauen, auf welcher Seite du ihn anfasst :)

Du hast schon recht, dass man an einem Tag fachlich nicht viel zeigen 
kann. Allerdings habe ich auch schon Leute erlebt, wo ich mich nach 10 
Minuten schon gefragt habe, was die in ihrem Beruf zu suchen haben. An 
einem Personaler schummelt man sich vielleicht noch vorbei, aber die 
zukünftigen Kollegen ziehen bei den ganz hoffnungslosen Fällen ja 
vielleicht noch die Notbremse.

von Stefan D. (reverse)


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Ist dafür nicht die Probezeit ?
Beide Seiten können innerhalb von 2 Wochen kündigen. Einsatz von einem 
halben Monatsgehalt im schlimmsten Fall. Ist das Geld dazu schon zu 
schade? Wie verhält es sich dann später bei Gehaltserhöhungen ?

von Jan H. (j_hansen)


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Stefan D. schrieb:
> Wie verhält es sich dann später bei Gehaltserhöhungen ?

Wenn du Bedenken hast, dann lehne halt ab.

Für ein größeres Unternehmen sind die zwei Wochen Gehalt egal. Aber das 
Drumherum der Einstellung ist viel Aufwand, das man sich durch einen Tag 
Probearbeit ja vielleicht sparen kann.

von Gerd E. (robberknight)


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Stefan D. schrieb:
> Ist dafür nicht die Probezeit ?
> Beide Seiten können innerhalb von 2 Wochen kündigen. Einsatz von einem
> halben Monatsgehalt im schlimmsten Fall. Ist das Geld dazu schon zu
> schade?

In der Probezeit gekündigt zu werden ist insbesondere für den 
Arbeitnehmer ein Problem. Denn das heißt erst mal wieder mit dem Suchen 
von vorne anfangen, evtl. hat er sich schon ne Wohnung gesucht, Umzug 
gemacht,...
Das macht das Unternehmen nicht gerne wenn es nicht sein muss.

Auch die ganze Verwaltung und Einarbeitung im Unternehmen kostet 
einiges. Dann auch wieder mit dem Bewerbungsprozess von vorne anfangen, 
die Stelle wieder für einige Monate nicht besetzt,...

-> Für beide Seiten ist es viel besser, wenn man möglichst früh merkt, 
daß es nicht passt.

Ein oder 2 Tage Probearbeiten finde ich daher gar keine so schlechte 
Idee.

Dafür ein Gehalt zu fordern macht keinen Sinn: der Verwaltungsaufwand im 
Vergleich zur Summe wäre immens.

von Lexter (Gast)


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Wie wärs mit nem Probegehalt vor der Einstellung?

von michael_ (Gast)


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So ein Tag ist schnell rum und dient nur zum beschnuppern.
Man verliert da nichts.
Ich hatte auch mal sowas. Mit zwei Mitarbeitern ging es zur 
Funkaustellung.
Die haben sicher hinterher berichtet.
Ich hätte da anfangen können.

von Nemesis (Gast)


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Stefan D. schrieb:
> Ist dafür nicht die Probezeit ?

Erst mal muss der Betrieb groß genug sein, damit die Probezeit
und im Anschluss der Kündigungsschutz wirkt. Mehr steckt da
nicht dahinter. Manche Firmen nutzen diese Zeit auch um ein kleines
Projekt abzuwickeln und den MA dann möglichst unkompliziert wieder
los zu werden.

> Beide Seiten können innerhalb von 2 Wochen kündigen.

Die Probezeit ist für den Arbeitnehmer nur eine Zitterpartie.
Für den Arbeitgeber einen neuen MA zu testen. Danach wird Kündigen
für den AG schwieriger. Ein MA kann IMMER fristgerecht kündigen.

> Einsatz von einem
> halben Monatsgehalt im schlimmsten Fall. Ist das Geld dazu schon zu
> schade?

In der Regel haben die Firmen genug Geld, aber nicht die Eier in der
Hose eine Geldausgabe auch zu rechtfertigen. Bei Geld hört bekanntlich
der Spaß auf.

> Wie verhält es sich dann später bei Gehaltserhöhungen ?

Entweder durch Überzeugung oder Erpressung. Freiwillig ist man da
so gut wie immer knauserig.

michael_ schrieb:
> So ein Tag ist schnell rum und dient nur zum beschnuppern.
> Man verliert da nichts.

Höchstens, dass ein MA dabei ist, der einen von Anfang an nicht leiden
kann. Ist dann eine Sympathiefrage. Wenn es doch mit dem Job klappt,
sollte man in der Probezeit eine eher passive Position einnehmen und
möglichst nicht durch komische Ideen auffallen. Später kann man ja
dann seine Meinung vertreten.

von Ich (Gast)


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Jan H. schrieb:
> Abgesehen von den Soft-Skills: Vielleicht drücken sie dir einen
> Lötkolben in die Hand und schauen, auf welcher Seite du ihn anfasst :)

Probetag - finde ich inzwischen prima!

Da siehst du besser, was in der Firm abgeht, als nur bei einem netten 
tollen Vorstellungsgespräch und einem kleinen Rundgang durch die Firma.

Beispiel Lötkolben, der ist vorhanden, aber eher geeignet Kupferrohre zu 
löten als SMD-Bauteile oder das Werkzeug dort sieht so aus wie in Opas 
Werkzeugschublade im Gartenschuppen.

von Gästchen (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> In der Probezeit gekündigt zu werden ist insbesondere für den
> Arbeitnehmer ein Problem. Denn das heißt erst mal wieder mit dem Suchen
> von vorne anfangen, evtl. hat er sich schon ne Wohnung gesucht, Umzug
> gemacht,...
> Das macht das Unternehmen nicht gerne wenn es nicht sein muss.

Das ist zwar alles richtig, aber dieser "Probetag" ist gesetzlich 
überhaupt nicht geregelt und ist eine graue Zone. Das ist das Problem 
dabei.

Ich frage mich langsam warum die Firmen so auf diesen bescheuerten 
Probetag abfahren, haben da wieder die Unternehmensberater die Chefs mit 
ihrem Blödsinn zugetrollt? In einem Tag kann man kaum einen kennenlernen 
der sich erst zurecht finden muss, viel mehr fällt man auf 
Schauspieler/Poser rein, genau so kann an einem Tag ein falscher 
Eindruck über die Firma entstehen. Es ist viel sinnvoller sich an 
gesetzliche Vorgaben zu halten.

von Martin K. (Gast)


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Was passiert eigentlich, wenn am Probetag dem Probant ein Arbeitsunfall 
passiert?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan D. schrieb:
> Hattet ihr schon mal als Ingenieur ein Probetag bevor ihr einen Vertrag
> bekommen würdet ?
Hatten wir schon mal im Beitrag "Probearbeit während Arbeitsverhältnis"

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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> Jan H. schrieb:
>> An einem Personaler schummelt man sich vielleicht noch vorbei, aber die
>> zukünftigen Kollegen ziehen bei den ganz hoffnungslosen Fällen ja
>> vielleicht noch die Notbremse.
Stefan D. schrieb:
> Ist dafür nicht die Probezeit ?
Mein Glückwunsch. Dann hast du schon gekündigt und bist umgezogen und 
merkst nach 1 Tag, dass "es nicht passt". Oder du wirst nach 1 Monat 
gekündigt, weil "man" sich denkt: vielleicht packt er es noch...

Martin K. schrieb:
> Was passiert eigentlich, wenn am Probetag dem Probant ein Arbeitsunfall
> passiert?
Er muss ärztlich behandelt werden...
Was passiert eigentlich, wenn du bei einem Vorstellungsgespräch durch 
die Labore oder die Montage geführt wirst und etwas passiert?

: Bearbeitet durch Moderator
von Martin K. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Was passiert eigentlich, wenn du bei einem Vorstellungsgespräch durch
> die Labore oder die Montage geführt wirst und etwas passiert?

Dann bin ich Gast in der Firma und außerhalb der für Besucher 
zugänglichen Räume ist (hoffentlich) ein Betriebskundiger neben mir.

von Wolfgang H. (Gast)


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Hi, Markus,

> Naja fachlich wird die firma an einem tag wohl gar nix über dich
> erfahren... Sehr wohl aber haben die potentiellen abeitskollegen die
> möglichkeit herauszufinden ob du zu ihnen passt, ob sie mit dir zusammen
> arbeiten möchten... von daher finde ich EINEN Tag ok...

Gut möglich, dass mancher Personaler seine Entscheidung über die 
Einstellung von solch einem Urteil abhängig macht. (Was soll denn ein 
externer Personaldienstleister machen, der die Arbeitsstelle nicht mal 
besucht hat und selbst die Kandidaten nur von "geschönten" 
Bewerbungsunterlagen her "kennt"?)

Dann wählt der seine zukünftige Herzallerliebste wohl auch aus dem 
Versandhauskatalog nach Haarfarbe aus und das wars dann.

Nein, ich hatte mehrere Kollegen vom Typ "gnatschiger Hinterwäldner" 
oder im Fußballl der "Knurrer von Kerkrade": Wenig Worte, die notfalls 
aber schmerzhaft bissig.
Nach dem beschriebenen Probetag wäre die Ablehnung garantiert, das 
Fußballgenie Huub Stevens wäre dem Fußball verloren gegangen, weil der 
betreffende Personaler gute Kandidaten einfach ncht erkennen konnte.

Wer sich seine Personalstellen so deppert besetzt, der muss in Not sein.

Sondern: Es ist die Aufgabe des Teamleiters, die Kandidaten für die 
gemeinsame Aufgabe zu interessieren und sie dann dabei zu halten. Ist 
die Aufgabe interessant genug, lässt sich damit sogar ein 
Kleinkrimineller entkriminalisieren. Jedenfalls für die Dauer der 
gemeinsamen Aufgabe.
Die Entscheider in höheren Leitungsebenen müssen den Teamleiter dazu 
befähigen.
Wer denen im Zuge der "Verflachung der Hierarchien" die Möglichkeit dazu 
nimmt, der hat am falschen Ende gespart und bezahlt das mit 
Minderergebnissen der Teams.

Ciao
Wolfgang Horn

von Tobias (Gast)


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Wolfgang H. schrieb:
> nach dem beschriebenen Probetag wäre die Ablehnung garantiert

Das kann einer Firma egal sein. Wer genug Bewerber hat, kann auf 
Verdacht alle ablehnen, die Probleme machen könnten.

Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand, der den Probetag gut übersteht und 
menschenkompatibel ist, später Ärger macht, ist nämlich viel geringer 
als die, dass ein Sozialversager sich auf Dauer als toller Mitarbeiter 
erweist. Dass Menschen mit Sozialkompetenz grundsätzlich dümmer sind, 
reden sich nur die Kellerkinder ein.

von Tobias (Gast)


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Mist, Logik verbogen. Sollte heißen:

Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand, der den Probetag gut übersteht und
menschenkompatibel ist, später keinen Ärger macht, ist nämlich viel 
höher als die, dass ein Sozialversager sich auf Dauer als toller 
Mitarbeiter erweist.

von Karl (Gast)


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Martin K. schrieb:
> Was passiert eigentlich, wenn am Probetag dem Probant ein Arbeitsunfall
> passiert?

Dann bezahlt wie bei jedem Arbeitsunfall die Berufsgenossenschaft. Ob 
der AG danach einen Anschiss von der BG bekommt, weil er dich evtl. 
nicht richtig angemeldet hat, ist nicht dein Problem.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Tobias schrieb:
> Wolfgang H. schrieb:
>> nach dem beschriebenen Probetag wäre die Ablehnung garantiert
>
> Das kann einer Firma egal sein. Wer genug Bewerber hat, kann auf
> Verdacht alle ablehnen, die Probleme machen könnten.
>
> Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand, der den Probetag gut übersteht und
> menschenkompatibel ist, später Ärger macht, ist nämlich viel geringer
> als die, dass ein Sozialversager sich auf Dauer als toller Mitarbeiter
> erweist. Dass Menschen mit Sozialkompetenz grundsätzlich dümmer sind,
> reden sich nur die Kellerkinder ein.

Keiner kennt hier  die Firma.
Warum der TO ned Roß und Reiter nennt?
Feigheit?

Stefan D. schrieb:
> Oder ist von solch einer Firma nicht viel zu halten ?

Mehr Informationen wären vllt. weitaus hilfreicher.
Nur so mit den Bauch heraus gedacht, kannste alles vermuten!

von Wolfgang H. (Gast)


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Hi, Tobias,

> Wolfgang H. schrieb:
>> nach dem beschriebenen Probetag wäre die Ablehnung garantiert
>
> Das kann einer Firma egal sein.

Nun, der Fußballklub muss seine Position in der Tabelle wichtiger nehmen 
als das Geknurre seines Trainers.
Er braucht dazu den besten Trainer, den er kriegen und bezahlen kann - 
und dafür die passenden Auswahlkriterien und -verfahren.

Wenn der Vorstand seinem Personaler die schlechten Auswahlkriterien 
durchgehen lässt, dann muss er den Abstieg in die Amateurklasse halt 
hinnehmen.
Aber was hätten dann die Vereinsmitglieder gewollt?


> Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand, der den Probetag gut übersteht und
> menschenkompatibel ist, später Ärger macht, ist nämlich viel geringer
Durchaus.

> ... dass ein Sozialversager
Sorry, Huub Stevens ist das nicht. Sondern zu den Versagern gehören eher 
die Lemminge-Typen, die sich anpassen und den Abgas-Betrug ihrer 
Kollegen mitmachen, weil sie die Harmonie nicht stören wollen.

Erkenntnis für meine Arbeit: Harmoniegier ist auch schädlich. Ebenso das 
Verlangen danach.

Ciao
Wolfgang Horn

P.S.: Würde der TO hier "Ross und Reiter" nennen, droht ihm die Klage 
wegen Verleumdung.

P.P.S zum "Sozialversager" - so ist kein Mensch geboren. Aber im 
Dilbert-Comic kann der CEO seinen PHB, den Boss Dilberts, zu einem 
solchen machen. Das kann jeder, der die Befugnis dazu hat.

Ciao
W.H.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Wolfgang H. schrieb:
> P.S.: Würde der TO hier "Ross und Reiter" nennen, droht ihm die Klage
> wegen Verleumdung.

Die Wahrheit ist nie eine Verleumdung!

von Wolfgang H. (Gast)


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Hi, Cha-woma,

>> P.S.: Würde der TO hier "Ross und Reiter" nennen, droht ihm die Klage
>> wegen Verleumdung.
>
> Die Wahrheit ist nie eine Verleumdung!

Deshalb habe ich "droht" geschrieben. Um einerseits an die 
Gefährlichkeit solch einer Nennung in einem öffentlichen Forum zu 
erinnern, und um andererseits nichts verteidigen zu müssen, falls jemand 
anderer Meinung ist.


Ciao
Wolfgang Horn

von KennIch (Gast)


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Also - ich finde das gut.
Dazu kauft man auch als potentieller Mitarbeiter nicht "die Katze im 
Sack".
Mit einigermaßen offenen Augen kann man in einem Tag schon sehr viel 
erkennen. Besonders wenn es nicht der erste Arbeitsplatz ist. Ist die 
Firma gut organisiert, passen die Arbeitsmittel, sind Spuren von 
Arbeitsschutz oder auch das Gegenteil - überbordende Bürokratie zu 
erkennen? Dazu merkt man schnell ob einem die potentiellen Kollegen 
unsymphatisch sind - und man dort eh keine Freu(n)de haben wird.

von Stefan D. (reverse)


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Cha-woma M. schrieb:
> Keiner kennt hier  die Firma.
> Warum der TO ned Roß und Reiter nennt?
> Feigheit?
>
> Stefan D. schrieb:
>> Oder ist von solch einer Firma nicht viel zu halten ?
>
> Mehr Informationen wären vllt. weitaus hilfreicher.
> Nur so mit den Bauch heraus gedacht, kannste alles vermuten!

nö keine Feigheit, wollte die Frage allgemein halten, habe auch 
allgemein Antworten und Meinungen erhalten und bin den Antwortenden 
dankbar dafür.
@ Lothar , danke auch dir für den Link, werden mir den jetzt auch mal 
anschauen.

Allen einen schönen Tag/ Abend :)

von Niemand (Gast)


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Tobias (Gast)
> Das kann einer Firma egal sein. Wer genug Bewerber hat, kann auf
> Verdacht alle ablehnen, die Probleme machen könnten.
das machen die Großkopferten sowieso, und was meinst du warum die dann 
immer alles extern vergeben müssen und selber nichts wirklich gebacken 
bekommen?

> Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand, der den Probetag gut übersteht und
> menschenkompatibel ist, später Keinen Ärger macht, ist nämlich viel
> geringer als die, dass ein Sozialversager sich auf Dauer als toller
> Mitarbeiter erweist.
definiere "später keinen Ärger macht" ggü. "toller Mitarbeiter" für dich 
selber!
> Dass Menschen mit Sozialkompetenz grundsätzlich dümmer sind, reden sich
> nur die Kellerkinder ein.
Sozialkompetenz ist für viele LowPerformer ein Zwang oder die Gabe mit 
wenig Eigenständigkeit in der Masse nicht negativ aufzufallen, und ihre 
hohen Ziele so halbwegs ohne viel Eigeneinsatz zu erreichen.
Geschmeidigkeit und Anpassungsgabe erlebt man sehr oft bei 
Durchschnitts- typen mit Ansprüchen.
Nach der Probezeit entwickeln sich dazu die meisten Blender zu ihrer 
wahren Persönlichkeit.

Zum eigentlichen Thema: als Ing. stehst du mit einer viel höheren 
Erwartungshaltung da, als ein Techniker oder Facharbeiter.
Das Zusammenspiel in der Ebene ist wohl anspruchsvoller als weiter 
unten.
Also nutze die Chance oder lass sie sausen.
Die Aussattung dort, was die Arbeit betrifft, sind in der Position aber 
eher weniger wichtig. Umstände zwischen Kollegen und Vorgesetzten wirst 
du an dem Tag nicht wirklich erfahren können. Das sind aber die Merkmale 
eines Jobs, die man nicht einfach ändern kann, so wie die Ausstattung 
eines Arbeitsplatzes.

Du kannst dann ja mal berichten wie du dich entschieden hast und was 
dabei rauskam!
Roß und Reiter sind völlig uninteressant. Schon eher Branche und Größe 
vllt. noch Standort / Region der Firma.

von Stefan D. (reverse)


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Ich hatte auch eine andere Stelle schon in der Tasche, da habe ich dann 
geschrieben, das ich an den Probetag nicht teilnehmen kann. Zwei Tage 
später kam dann die Absage, bei der sie sich auf diesen Umstand berufen 
hatten, dass sie mit Probetagen gute Erfahrung gemacht haben.
Elektro Ing, Raum Stgt

: Bearbeitet durch User
von genervt (Gast)


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Stefan D. schrieb:
> Oder ist von solch einer Firma nicht viel zu halten ?

Arbeitsrecht beachten, wir hatten das Thema vor kurzem! => SUFU

von Niemand (Gast)


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> Elektro Ing, Raum Stgt
aber hoffentlich doch nicht Kornwestheim?

von Niemand (Gast)


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> ch hatte auch eine andere Stelle schon in der Tasche, da habe ich dann
> geschrieben, das ich an den Probetag nicht teilnehmen kann. Zwei Tage
> später kam dann die Absage, bei der sie sich auf diesen Umstand berufen
> hatten, dass sie mit Probetagen gute Erfahrung gemacht haben.
Wie kann man nur so aus allen Wolken fallen?
Du warst nur der Meinung die Stelle sicher zu haben?
Die Rechnung hast du dann wohl ohne den Wirt gemacht!
Als billige Rechtfertigung dient jeglicher Mumpitz, daran hast du doch 
wohl nicht geglaubt?
Das tendiert in Richtung absolute Abhängigkeit, die muß man sich als 
Ing. aber nicht bieten lassen, nicht in der Region!
Ist an Kornwestheim vllt. doch etwas dran?
Da sind so viele Stellen offen, die Verhältnisse passen auf deine 
Beschreibung!

von Niemand (Gast)


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genervt (Gast)

Stefan D. schrieb:
>> Oder ist von solch einer Firma nicht viel zu halten ?

> Arbeitsrecht beachten, wir hatten das Thema vor kurzem! => SUFU

mit AR hat das absolut gar nichts mehr zu tun, es geht um seine berufl. 
Zukunft, und nicht um irgendeinen Rechtsfall.

von Stefan D. (reverse)


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nix Kornwestheim (und auch keine Dienstleister), den langen Text versteh 
ich nicht

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Nie ohne Lohn arbeiten.
Schon die Apostel zogen los und bekamen ein Mahl und eine 
Schlafgelegenheit dafür, dass sie Gutes taten.

Zitat:
" Denn ein Arbeiter ist seiner Speise wert."

Matthäus - Kapitel 10

: Bearbeitet durch User
von Niemand (Gast)


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> Nie ohne Lohn arbeiten.
falscher Ansatz, der Lohn ist seine berufl. Zukunft, und die liegt auch 
in seinen Händen, und die ist mehr wert als für einen Tag Kohle zu 
sehen!

> nix Kornwestheim (und auch keine Dienstleister)
falsche Fährte von mir, DL meinte ich allerdings nicht, gibt es die dort 
in KW?
> den langen Text versteh ich nicht
dann bist du wohl noch etwas jung?

von Gästchen (Gast)


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Karl schrieb:
> Dann bezahlt wie bei jedem Arbeitsunfall die Berufsgenossenschaft. Ob
> der AG danach einen Anschiss von der BG bekommt, weil er dich evtl.
> nicht richtig angemeldet hat, ist nicht dein Problem.

Bist du dir sicher? Die Berufsgenossenschaft wird erst dann bezahlen 
wenn dein Probetag eindeutig als Arbeit definiert und abgesichert ist 
(Arbeitsvertrag etc.) Wenn nicht, dann wird die Genossenschaft nichts 
bezahlen. Und genau das Thema beschäftigt die Gerichte (mal googeln), 
daher wäre ich mir nicht so sicher dass die Genossenschaft das bezahlt.

von Gästchen (Gast)


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Stefan D. schrieb:
> Zwei Tage
> später kam dann die Absage, bei der sie sich auf diesen Umstand berufen
> hatten, dass sie mit Probetagen gute Erfahrung gemacht haben.
> Elektro Ing, Raum Stgt

So viel zum Thema Fachkräftemangel. Der Grund der Absage ist Mumpitz: 
wenn sie schon vom Anfang an keine Rücksicht auf die persönliche 
Situation eines Bewerbers nehmen, dann kannst du froh sein dort nicht 
arbeiten zu müssen. Wobei ich sagen muss dass Personaler mit ihrem 
bekannten Verhalten kaum die Firma repräsentieren können.

von F. F. (foldi)


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Niemand schrieb:
>> Nie ohne Lohn arbeiten.
> falscher Ansatz, der Lohn ist seine berufl. Zukunft, und die liegt auch
> in seinen Händen, und die ist mehr wert als für einen Tag Kohle zu
> sehen!

Geh mal zum Bäcker und sage du möchtest ein "Probebrötchen"! Du stellst 
ihm in Aussicht dann, wenn es geschmeckt hat mindestens eins zu kaufen.

Dass Leute sich immer wieder auf so was einlassen, hat uns erst in die 
Lage gebracht.
Aber viele denken, solange ich noch ein bisschen mehr habe als die unter 
mir, ist das ok.
Mittlerweile sind wir in Europa weit gefallen im Lohn und Gehalt, aber 
gleichzeitig sind die Reichen immer reicher geworden.
Krankenkasse ist auch schon ewig nicht mehr 50/50 und man diskutiert 
zaghaft, dass das wieder angepasst werden müssen.

Sicher könnte ich jetzt ein ganzen Buch schreiben, wo wir überall 
abgezockt werden, aber das erspare ich euch lieber.
Deshalb noch mal: Nie ohne Geld arbeiten!

: Bearbeitet durch User
von John D. (Gast)


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F. F. schrieb:
>
> Geh mal zum Bäcker und sage du möchtest ein "Probebrötchen"! Du stellst
> ihm in Aussicht dann, wenn es geschmeckt hat mindestens eins zu kaufen.

Keine Ahnung, wie das bei euch in DE ist, aber bei uns gibt es durchaus 
Proben, wenn eine Bäckerei ein neues Produkt herausgebracht hat. 
Außerdem sind natürlich die Kosten und der Aufwand, ein "Brötchen" auf 
eigene Kosten zu probieren etwas kleiner als jene, einen neuen Beruf 
auszuprobieren...

von F. F. (foldi)


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John, es geht doch ums Prinzip.

Die Unternehmen wollen für ihre Produkte Geld und wenn sie so etwas 
machen, wie du genannt hast, dann ist das auch einkalkuliert.

Vor 50 Jahren hätte dir jeder gesagt: "Pack dir mal an den Kopf, ohne 
Kohle arbeite ich nicht!" Heute kommt sogar der Druck aus den eigenen 
Reihen.
Es gibt ja nicht nur "Probetage", auch Probewochen und Monate.

Wieso, frage ich einfach mal, investieren (um beim Bäcker zu bleiben) 
die in die neuen Brötchen und geben die kostenlos ab, aber nicht in 
einen neuen Mitarbeiter?
Das sind alles Unternehmen die die Leute klein halten wollen und auch 
nur "klein gehaltene" Leute einstellen wollen.
Wenn du deinen Job kannst und was auf den Kasten hast, dann machst du so 
was nicht mit.

: Bearbeitet durch User
von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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F. F. schrieb:
> Es gibt ja nicht nur "Probetage", auch Probewochen und Monate.

Naja, Probetrage sind im gewerblichen und kaufmännischen Bereich für 
einfache Tätigkeiten üblich.
Oft aber nutzen die Firemninhaber sowas aus und schicken die Leute nach 
den Probetag oder gar die Wochen wieder weg.
Zum Frustabbau kann man mal bei der Krankenkasse seines Vertrauens 
anruft, da kann es schon sein das die dort vom Firmeninhaber wg. den 
Soz.-Beiträgen mal fragen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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F. F. schrieb:
> Wenn du deinen Job kannst und was auf den Kasten hast, dann machst du so
> was nicht mit.
JaJa, immer diese Sprüche kloppen!

von Cyblord -. (cyblord)


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F. F. schrieb:
> Nie ohne Lohn arbeiten.

Absolut richtig! Diese Regel ist so einfach und so einleuchtend, da weiß 
man schon von vornherein: Die Minderleister hier im Forum kapieren sie 
nicht und werden dagegen sein.

von Stefan D. (reverse)


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Macht auch nix, ich bin jetzt bei der ersten Firma angestellt, die 
Arbeitszeiten sind angenehm ( heut mal früher aus). passt schon :)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
> F. F. schrieb:
>> Nie ohne Lohn arbeiten.
> Absolut richtig! ... Die Minderleister hier im Forum kapieren sie nicht
> und werden dagegen sein.
So ein flach dahergelaberter Satz, aber echt.
Kein Ingenieur wird an 1 Kennenlern-Tag irgendwas nennenswertes 
leisten. Und wenn doch, dann sollte er erkennen, dass das die falsche 
Firma ist. Denn wenn ich da schon am ersten Tag solche Defizite 
erkenne, dann sind die systematisch und nicht ohne Weiteres änderbar. 
Man muss sich dann eben auch trauen und "Nein" zu der Firma sagen...
Ich bleibe dabei, ich finde die Idee gut.

von F. F. (foldi)


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Lothar M. schrieb:
> So ein flach dahergelaberter Satz, aber echt.
> Kein Ingenieur wird an 1 Kennenlern-Tag irgendwas nennenswertes
> leisten.

Sagt ja auch keiner, aber wenn die dich einstellen, dann haben beide 
eine tägliche Kündigungsfrist innerhalb der Probezeit.

Was meinst du, dass du an einem Tag weißt wie das Unternehmen tickt?

Die wollen nur sehen, ob du dich drücken lässt.
Das ist der absolut einzige Grund.

Die Gehaltsverhandlungen kommen erst nach diesem Tag.

Ganz ehrlich Lothar, ich dachte du stehst im Leben. Oder warst du schon 
lange nicht mehr draußen?
Wie ihr ja wisst, ich bin Service Techniker und bei vielen Kunden 
unterwegs.

Bei den Kunden, bei denen das so gemacht wird, da will ich nicht 
arbeiten.

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Karl schrieb:
>> Dann bezahlt wie bei jedem Arbeitsunfall die Berufsgenossenschaft. Ob
>> der AG danach einen Anschiss von der BG bekommt, weil er dich evtl.
>> nicht richtig angemeldet hat, ist nicht dein Problem.
>
> Bist du dir sicher? Die Berufsgenossenschaft wird erst dann bezahlen
> wenn dein Probetag eindeutig als Arbeit definiert und abgesichert ist
> (Arbeitsvertrag etc.) Wenn nicht, dann wird die Genossenschaft nichts
> bezahlen. Und genau das Thema beschäftigt die Gerichte (mal googeln),
> daher wäre ich mir nicht so sicher dass die Genossenschaft das bezahlt.

Das wird als Besucher abgerechnet, der die Firma besichtigen soll.
Ein Probearbeitstag wird doch per Handschlag gemacht, nichts 
schriftliches.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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F. F. schrieb:
> Sagt ja auch keiner, aber wenn die dich einstellen, dann haben beide
> eine tägliche Kündigungsfrist innerhalb der Probezeit.
Es geht doch für mich erst mal darum, dass ich aus so einer Aktion 
einen Vorteil habe: ich sehe mein künftiges Arbeitsumfeld mal einen 
ganzen Tag, ohne vorher gekündigt zu haben.


> Was meinst du, dass du an einem Tag weißt wie das Unternehmen tickt?
Nein, aber ich weiß dann schon mehr als nach anderthalb Stunden 
Bewerbungsgespräch. Ich war schon in Unternehmen, da wusste ich nach 2 
Stunden, dass ich dort nicht arbeiten werde.

F. F. schrieb:
> Ganz ehrlich Lothar, ich dachte du stehst im Leben. Oder warst du schon
> lange nicht mehr draußen?
Wo draußen? Und warum "draußen"?
Ich sags mal so: meinen letzten beiden Bacheloranden und mir hätte so 
ein Kennenlerntag nicht geschadet...

> Bei den Kunden, bei denen das so gemacht wird, da will ich nicht
> arbeiten.
Als Servicetechniker oder als Mitarbeiter? Kennst du solche Firmen?

: Bearbeitet durch Moderator
von Berufsberater (Gast)


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Markus schrieb:
> Naja fachlich wird die firma an einem tag wohl gar nix über dich
> erfahren...

Naja, die allerschlimmsten Luschen lassen sich mit so einem 
Probearbeitstag schon entlarven. Mehr aber auch nicht.

von F. F. (foldi)


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Lothar M. schrieb:
> Als Servicetechniker oder als Mitarbeiter? Kennst du solche Firmen?

Ich lernte und lerne immer wieder solche Firmen kennen. Die sind schon 
als Kunden nicht immer angenehm (um das milde auszudrücken), aber als AN 
willst du da nicht arbeiten, wenn du nicht musst.
Es mag Cha-woma M. als überheblich vorkommen und so war es sicher nicht 
gemeint.
Wenn man mit dem Rücken an der Wand steht, dann macht man das was nötig 
ist. Wenn man aber gerade anfängt oder jung genug ist, dann sollte man 
um solche Firmen einen riesen Bogen machen. Da hast du nichts zu sagen, 
kriegst wenig Geld von Anfang an und sie werden dich immer versuchen 
unter Druck zu setzen.
Diese Unternehmen (Ausnahmen mag es geben) sind moralisch verkommen.

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