Ich habe ein kleines Problem und will zuerst mal meine Situation beschreiben. Seid 9 Monaten bin ich in meinem ersten Job als Entwickler und im großen und ganzen bin ich auch zufrieden damit, obwohl ich teilweise schon sehr wenig Zeit habe, um mich in eine bestimmte Aufgabe reinzudenken. Alles sehr viel Stress, aber ich kann mich durch ein wenig Argumentationskunst einigermaßen bei den "alten Hasen" durchsetzen. Nun arbeiten wir in der Firma unter anderem mit radioaktiven Substanzen und mein Vorgesetzter hat mich dazu gedrängt den Strahlenschutzbeauftragten zu machen, da der Vorherige gekündigt hat. Ich habe angst weil ich nicht weiß was da auf mich zukommt. Ich wusste ja nichtmal das es soetwas gibt... Zum Schluss wird mir dann die Schuld in die Schuhe geschoben, wenn einer an Krebs stirbt, überspitzt gesagt. Kann mich der Chef dazu zwingen, oder ist das nur so ein pro-forma-job? Ich will ja jetzt deswegen nicht blöd dastehen.
Saladfingers schrieb: > Ich habe angst weil ich nicht > weiß was da auf mich zukommt. Ich wusste ja nichtmal das es soetwas > gibt... Zum Schluss wird mir dann die Schuld in die Schuhe geschoben, > wenn einer an Krebs stirbt, überspitzt gesagt. Du hast zumindest dann die Verantwortung für die Einhaltung von Vorschriften. Hast du mal nach Verantwortlichkeiten und Pflichten eines Strahlenschutzbeauftragten gegoogelt? Alternativ vom Bundesamt für Strahlenschutz Infos besorgen.
Saladfingers schrieb: > Nun > arbeiten wir in der Firma unter anderem mit radioaktiven Substanzen und > mein Vorgesetzter hat mich dazu gedrängt den Strahlenschutzbeauftragten > zu machen, da der Vorherige gekündigt hat. Ich habe angst weil ich nicht > weiß was da auf mich zukommt. -> Schon mal gelernt NEIN zu sagen? Wäre doch ein guter Zeitpunkt.
Ein paar Kenntnisse https://de.wikipedia.org/wiki/Strahlenschutzbeauftragter muss man schon haben. Einfach einen August aus der Menge rauspicken macht ihn nicht zum Strahlenschutzbeauftragten.
Saladfingers schrieb: > aber ich kann mich durch ein wenig > Argumentationskunst einigermaßen bei den "alten Hasen" durchsetzen. Das hört sich ein wenig danach an als wenn Du mit Rethorik gegen Berufserfahrung arbeitest. Das macht einen so richtig beliebt bei den alten Hasen. Die haben irgendwann keine Lust mehr mit dem Frischling Adam und Eva auszudiskutieren. Ist Dir mal in den Sinn gekommen das der 'Strahlenschutzbeauftragte' da eine willkommene Gelegenheit ist den ohnehin billigsten an einen weit entfernten Schreibtisch zu verbannen wo er allseits beliebte Dokumentationspflichten und Schulungen warnehmen darf ? Wie auch immer. Ist ein Job wie jeder andere auch in den man sich einlesen muß und der gewissenhaft zu erledigen ist. Einen erfahrenen Entwickler dafür abzustellen wäre absoluter Blödsinn. Mach den Job gut und halte die Augen weiter auf als den Mund, dann wird das schon nicht Dein Schaden sein.
Bei der Tätigkeit als Strahlenschutzbeauftragter kommt aus vorrangig darauf an, streng nach Vorschrift zu arbeiten, beginnend mit der Teilnahme an entsprechenden Kursen. Natürlich wird auch die Teilnahme an solch einem Kurs dokumentiert. Solange Du alle Formalitäten einhältst, kann Dir niemand ans Bein pinkeln, wenn bei einem Mitarbeiter der Verdacht besteht, dass er an den Folgen einer erhöhten Strahlenexposition erkrankt sein sollte. Am wichtigsten ist dabei, alle Kontrollfristen einzuhalten, die Einhaltung zu dokumentieren und am Besten durch Dritte gegenzeichnen zu lassen. Hausintern ist das aber eine eher undankbare Tätigkeit, da sie teilweise mit wichtigen Projektaufgaben kollidieren kann. Wenn beispielsweise ein Strahlungsmessgerät zum Kalibrieren eingeschickt werden muss, kann das währenddessen auch die vorübergehende Stilllegung der überwachten Anlage betreffen. Dann darfst Du als Strahlenschutzbeauftragter die Stilllegung auch gegen den Willen deutlich "ranghöherer" Mitarbeiter durchsetzen und die Kosten des Projektverzuges ggf. auf Dein eigenes Projekt buchen. Ähnlich wie bei Schulungen zur Arbeitssicherheit darfst Du dann auch noch Termine für die regelmäßigen Strahlenschutzunterweisungen finden und abstimmen, an denen dann jeder teilnehmen muss. Denjenigen, die dann nicht erscheinen, musst Du den Zugang zu den entsprechenden Anlagen entziehen, was auch zu anstrengenden Diskussionen führen kann. Aus meinem Studium erinnere ich mich auch noch an die Situation, dass bei einem Röntgendiffraktometer ein Kontrolllämpchen ausgefallen war. Da es sich hierbei um eine strahlenschutzrelevante Anzeige handelte, schaltete der zugehörige Röntgengenerator natürlich ab bzw. ließ sich nicht einschalten. Die institutsinternen (und gesetzlichen?) Richtlinien besagten, dass Reparaturen nur durch den Strahlenschutzbeauftragten persönlich durchgeführt oder von ihm beauftragt werden durften. Und der war gerade im Urlaub, wobei es keinen Vertreter gab. Erstaunlicherweise gab es während seiner Anwesenheit keine Probleme damit, dass ich einen Röntgengenerator fast vollständig zerlegte und dabei auch kleine Schaltungsänderungen durchführte. Es gab anschließend keine Kontrolle, ob meine Änderungen in irgendwelche Sicherheitskreise eingriffen. Aber die Lämpchen auf der Frontplatte hätte ich nicht selbst tauschen dürfen.
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Michael K. schrieb: > Saladfingers schrieb: >> aber ich kann mich durch ein wenig >> Argumentationskunst einigermaßen bei den "alten Hasen" durchsetzen. > > Das hört sich ein wenig danach an als wenn Du mit Rethorik gegen > Berufserfahrung arbeitest. Eigentlich besitzt Saladfingers damit sogar eine sehr gute Voraussetzung für die solche unliebsamen Tätigkeiten.
Frauenbeauftragter schrieb: > Schon mal gelernt NEIN zu sagen? Wäre doch ein guter Zeitpunkt. Das kann man aber besser verpacken. Man traue sich den Job schon zu, aber wäre zunächst mal mit dem Erlernen der für die Hauptaufgabe notwendigen Dinge schon ausgelastet, und würde warten bis man auch bei anderen Mitarbeitern über genügend Autorität verfüge, um die Strahlenschutzvorschriften durchsetzen zu können, denn nicht ist sinnloser als ein Strahlenschutzbeauftragter auf den niemand hört. Saladfingers schrieb: > kann mich durch ein wenig > Argumentationskunst einigermaßen bei den "alten Hasen" durchsetzen Oje, die hören dir also schon nicht mehr zu wenn du anfängst Unsinn zu labern und haben keine Lust mehr dir zu erklären was du alles noch nicht weisst.
Andreas S. schrieb: > Eigentlich besitzt Saladfingers damit sogar eine sehr gute Voraussetzung > für die solche unliebsamen Tätigkeiten. Stimmt auch wieder. Dann hat er ja einen intelligenten Chef der seine wahre Qualifikation gut erkannt hat.
Jetzt seid mal nicht ganz so gemein. Ihr alle wart auch mal jung und wisst, dass es solche und solche gibt. Es gibt auch genug alte Säcke, die die jungen erst mal auflaufen lassen und ja kein Wissen von sich aus preisgeben. Und manchmal wissen die neuen sogar was, was dann die alne Säcke nicht zugeben wollen. Bin selber ein alter Sack :-) Wie die Konstallation beim TO ist weiss man halt nicht.
Der Andere schrieb: > Jetzt seid mal nicht ganz so gemein. Das hat mit gemein nicht zu tun. Junge Ings neigen zum Klugscheissen weil heute ja alles viel geiler ist und man nun voll den Plan hat. Wir waren wohl alle so. Das nervt und man muß denen Zeit geben herauszufinden das die reale Welt ganz anders ist ohne dabei die Leistungsträger in den Wahnsinn zu treiben weil denen jemand am Arsch klebt der alles besser weiß aber alleine nichts gebacken bekommt. Ein Job in dem jemand der noch nicht viel kann und Probleme hat sich einzufinden eine Tätigket ausübt auf die keiner Bock hat ist doch eine schöne Abkühlphase und Bewährungsprobe. Immer noch besser als: Tschüß Erklärbär, hallo neuer Ing.
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