Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kontaktpaste / Kontaktspray für dry circuit - Erfahrungswerte


von Sebastian P. (dazligth)


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Themenstichworte:
Low-Level Contact Resistance
DRY CIRCUIT PHENOMENA
VARIABLE CONTACT RESISTANCE

Hallo zusammen, ich habe eine Batterieanwendung die Probleme macht. Das 
Gerät wacht alle paar Minuten für wenige Sekunden auf, macht was und 
legt sich wieder schlafen. Stromverbrauch im Sleep <1µA und ~50mA im 
Betrieb.
Im Feld sind ca. 100 Geräte in Betrieb und alle paar Monate 
"verabschiedet" sich ein Gerät temporär und fängt sich meist auch 
wieder.

Wir haben das jetzt über zwei Jahre lang auf den Punkt genau 
eingekreist. Es sind die Batteriekontakte und die spezielle Art der 
Anwendung(Strombelastung). Langfristige Abhilfe schaffen neue 
Batteriekontakte die z.B. vergoldet sind.

Wen es näher interessiert, hier gibt es Infos:
http://www.dtic.mil/dtic/tr/fulltext/u2/407824.pdf
http://www.te.com/documentation/whitepapers/pdf/3jot_9.pdf
http://www.cirris.com/learning-center/general-testing/special-topics/138-dry-circuit-testing

Frage jetzt an euch:
Hat sonst noch wer Erfahrungen mit solchen Themen gemacht?
Gibt es als Übergangslösung, professionelle und funktionierende 
Kontaktpasten für genau diesen Problemfall?
Kennt jemand Profis die man dazu kontaktieren kann?

: Verschoben durch User
von Dieter W. (dds5)


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Da Du schreibst "im Feld" gehe ich mal von Temperaturschwankungen aus.
Möglicherweise kommen auch noch Vibrationsbelastungen dazu.

Unter diesen Umständen kann es zu (sehr kleinen) Bewegungen zwischen 
Batterie und Kontakt kommen. Es entstehen dann durch Abrieb 
mikroskopisch kleine Teilchen, die oxidieren und den Kontakt 
unterbrechen können.

Im Prinzip reicht die Bedeckung der Kontaktstelle mit einer Pampe, die 
den Sauerstoff fernhält.

Für mechanische Meßstellen-Umschalter wurde da gerne medizinische 
Vaseline eingesetzt die auch gleichzeitig als Schmiermittel gewirkt hat.
Das ist aber schon länger als 30 Jahre her - vielleicht macht man das 
heute gaaanz anders.

von Richard (Gast)


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Eventuell kann Noalox helfen:
http://www.idealindustries.ca/products/wire_installation/accessories/noalox.php
Ist zwar fuer Aluminium gedacht, wir haben bei uns in der Firma aber 
auch mit Kupfer gute Erfahrungen gemacht. Vielleicht klappt das ja bei 
deinen Batteriekontakten auch.

von Sebastian P. (dazligth)


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Dieter W. schrieb:
> Für mechanische Meßstellen-Umschalter wurde da gerne medizinische
> Vaseline eingesetzt

Danke, bin für jeden Erfahrungswert dankbar.
Der Fehler tritt leider sehr selten auf, dementsprechend sollte es an 
Besten "gleich richtig" sein. Ich hab z.B die Sorge, dass jede Art von 
Leitpaste, die Sache noch schlimmer machen könnte.

Wär auch blöd nach ein paar Monaten festzustellen, dass es nix gebracht 
hat.

von Sebastian P. (dazligth)


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Richard schrieb:
> Eventuell kann Noalox helfen:

Ja danke, ein ähnliches Produkt hatte ich von Wago für deren Klemmen 
auch schon im Blick. Dient dem selben Zweck, Alu Leiter in Kupferklemmen 
zu benutzen.

conrad.de/de/kontaktpaste-alu-plus-wago-alu-plus-249-130-140202.html

Könnte einen Versuch wert sein. Vielleicht hat ja jemand in Bezug auf 
mein Problem Erfahrungen mit sowas.

von Hp M. (nachtmix)


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Sebastian P. schrieb:
> Langfristige Abhilfe schaffen neue
> Batteriekontakte die z.B. vergoldet sind.

Wirklich?
Ich bin noch nicht davon überzeugt, denn die Batterie selbst wird ja 
nicht vergoldet sein, und dann kann der Kontakt des edlen Goldes mit dem 
unedlen Stahlbecher ein Lokalelement hervorbringen, wodurch der Stahl 
-oder aus was sonst die Zelle besteht- korrodiert, - und schon hast du 
wieder den Wackelkontakt.
Das Vermeiden von jeglichen ionischen Verunreinigungen an den 
Kontaktpunkten durch grösste Sauberkeit und Reinigung vor der und bei 
der Montage könnte evtl. die Korrosion durch Lokalelementbildung 
verhindern.

In einer anderen Anwendung, bei allerdings viel höheren Strömen, habe 
ich übrigens den notorisch schlechten Kontakt zwischen dem Boden von 
NiCd-Akkus und der Kontaktfeder im Batteriefach, durch das Zwischenlegen 
einer dünnen Silberfolie deutlich verbessern können.

von Sebastian P. (dazligth)


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Danke Hp M. für deine Meinung.

Hp M. schrieb:
> Wirklich?
> Ich bin noch nicht davon überzeugt, denn ...

Tja, die oben hinterlegten Berichte/Untersuchungen suggerieren das es 
deutlich besser wird.
Wer weiß, es ist ja immer ein Zusammenspiel von vielen Faktoren.
Deshalb wollte ich hier mal nach "Erfahrungswerten" fragen.

> In einer anderen Anwendung, bei allerdings viel höheren Strömen, habe
> ich übrigens den notorisch schlechten Kontakt zwischen dem Boden von
> NiCd-Akkus und der Kontaktfeder im Batteriefach, durch das Zwischenlegen
> einer dünnen Silberfolie deutlich verbessern können.

Worin gründet sich denn deiner Meinung nach die Verbesserung?
Ist es die (Kontakt-)Oberfläche die verbessert wird?
Die "Sauberkeit" der Silberfolie?
Die Silberfolie selbst als "Edelmetall", dass nicht so schnell 
korodiert?
Das Zusammenspiel oberiger Punkte...?

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