Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannungswandler für portablen Betrieb eines ATtiny/ATmega


von Patrick S. (psar04)


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Hallo,

ich plane mit Hilfe eines ATmega bzw. ATtiny (z. B. 44A-PU bzw. 261A-PU) 
eine kleine IR-Fernbedienung mit 8 bis max. 10 Tasten zu bauen. Als 
Gehäuse habe ich vorgesehen das Gehäuse einer Fernbedienung für 
Funksteckdosen zu verwenden. Nun bin ich am überlegen, wie ich den 
Controller möglichst effizient mit Strom versorgen kann, sodass die 
Batterien lange durchhalten (180 Tage sollten es schon sein). 
Stromsparmodi des µC zu nutzen bekomme ich hin, aber wie versorge ich 
den µC am besten mit Energie?
Ich habe mich schon ein bisschen eingelesen, ich weiß allerdings 
trotzdem nicht, wie ich am besten vorgehe. Welcher Batterietyp empfiehlt 
sich? Dann habe ich davon gelesen, dass die Spannung möglichst an der 
unteren Grenze des µC gewählt werden sollte (also so 1.8 - 2.0 V). 
Hierfür lassen sich zum einen Step-up-Converter (etwa der TI TPS61002 
oder ONS NCP1402) bzw. low dropout-Regulatoren (z. B. TI TLV713) 
verwenden. Was empfiehlt sich in meinem Fall und wo bekomme ich die her? 
Bei Reichelt gibt es die nicht (vielleicht auch nur von anderen 
Herstellern und ich weiß nicht wie die dort heißen) und bei digikey gibt 
es auch nicht alle Bauteile nach denen ich gesucht habe bzw. zum Teil 
nur als 3000er Einheit.

Viele Grüße,
Patrick

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

2x AA oder AAA oder eine geeignete 3V-Li-Zelle?
Du mußt ja ohnehin den Strombedarf der IR-LED decken wenn Du nicht mit 
einem Zielfernrohr bedienen willst.

Gruß aus Berlin
Michael

von (c)chrizz (Gast)


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Patrick S. schrieb:
> Nun bin ich am überlegen, wie ich den
> Controller möglichst effizient mit Strom versorgen kann, sodass die
> Batterien lange durchhalten (180 Tage sollten es schon sein).
> Stromsparmodi des µC zu nutzen bekomme ich hin, aber wie versorge ich
> den µC am besten mit Energie?

Die einfachste lösung wär zwei ganz normale AA bzw AAA Batterien zu 
nehmen und die Schaltung mit 3V zu versorgen. Wird für die 
Batterielebensdauer keinen nennenswerten unterschied machen. Die Dinger 
sind kostengünstig und Du sparst dir die Frimelei mit step up etc., der 
ja auch noch Strom verbraucht.

Interessant dabei wär auch noch, welche Spannungsversorgung das 
Funkmodul benötigt.

Gruß

von (c)chrizz (Gast)


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Nachtrag:
1) war zu spät, zweitens die angabe IR Überlesen...

also zwei ganz normale AA / AAA

:)

von Patrick S. (psar04)


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Michael U. schrieb:
> Hallo,
>
> 2x AA oder AAA oder eine geeignete 3V-Li-Zelle?
> Du mußt ja ohnehin den Strombedarf der IR-LED decken wenn Du nicht mit
> einem Zielfernrohr bedienen willst.

Vielen Dank für die Antwort. Du meinst also, dass ich auf die 
Spannungswandlung komplett verzichten sollte? Das wäre natürlich am 
einfachsten. Ich hatte nur gedacht, dass ich mit der Wandlung auf z. B. 
1.8V noch etwas Energie einsparen kann, da die Controller ja in höheren 
Spannungsbereichen einen größeren Verlust/Stromaufnahme haben. Mit 
diesem Thema befasse ich mich gerade allerdings auch zum ersten Mal, 
vielleicht ist das auch quatsch und wegen dem Verlust bei der Wandlung 
lohnt sich das nicht...

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Patrick S. schrieb:
> Welcher Batterietyp empfiehlt sich?

Derjenige der auch jetzt im Gehäuse ist.

> Dann habe ich davon gelesen, dass die Spannung möglichst an der
> unteren Grenze des µC gewählt werden sollte (also so 1.8 - 2.0 V).

Ohne Belang. Du willst ja schließlich eine IR-LED bestromen. Danach 
richtet sich die minimal verwendbare Batterie-Spannung.

Tip: handelsübliche Fernbedienungen kommen heutzutage praktisch alle mit 
2 Alkali-Primärzellen aus. Primärzellen haben den Vorteil daß sie eine 
hohe Kapazität mit geringer Selbstentladung kombinieren. Außerdem sind 
sie robust und billig.

> Hierfür lassen sich zum einen Step-up-Converter (etwa der TI TPS61002
> oder ONS NCP1402) bzw. low dropout-Regulatoren (z. B. TI TLV713)
> verwenden. Was empfiehlt sich in meinem Fall

Gar keinen Spannungsregler verwenden, sondern den µC so wählen, daß er 
im erwarteten Bereich der Batteriespannung funktioniert. Die kleinen AVR 
mit 1.8V .. 5.5V sind da bestens geeignet.

von c-hater (Gast)


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Patrick S. schrieb:

> Vielen Dank für die Antwort. Du meinst also, dass ich auf die
> Spannungswandlung komplett verzichten sollte?

Natürlich. Alles andere ist Quatsch.

> Ich hatte nur gedacht, dass ich mit der Wandlung auf z. B.
> 1.8V noch etwas Energie einsparen kann, da die Controller ja in höheren
> Spannungsbereichen einen größeren Verlust/Stromaufnahme haben.

Nein. Die Controller haben nur dann bei höherer Spannung eine 
signifikant höhere Stromaufnahme, wenn sie laufen. Bei einer IR-FB 
müssen sie aber nur laufen, so lange ein IR-Kommando gesendet wird. Und 
während dieser Zeit ist sowieso die IR-LED der weitaus überwiegende 
Energieverbraucher.

Die weitaus überwiegende Zeit verbringt der Controller einer typischen 
IR-FB aber im Schlafmodus und da spielt die anliegende Spannung kaum 
noch eine Rolle. Ein Abwärtswandler verbraucht typischerweise in dieser 
überwiegenden Zeit sehr viel mehr Energie, als der Gewinn durch die 
geringere Spannung an der MCU einsparen könnte.

Allerdings kann man natürlich trotzdem noch ein klein wenig sparen, 
indem man nämlich für den "aktiven" Betriebsfall den Takt nur so niedrig 
wählt, wie wirklich unbedingt nötig. IR-Trägerfrequenz * 8 ist für AVR8 
so ungefähr das Mass der Dinge, um jeden beliebigen IR-Code senden zu 
können. Leider ist es aber nicht bei jedem AVR8 problemlos möglich, eine 
"gut passende" und gleichzeitig möglichst geringe Taktfrequenz 
einzustellen. Bei allen neueren (mit dem CLKPR-Register gesegneten) geht 
das aber unter Zuhilfenahme von OSCCAL recht gut.

Man kann damit letztlich den typischen Energieverbrauch kommerzieller 
FBs unterschreiten (wenn diese beschissen designed sind). Zumindest 
kommt man aber auf ziemlich genau den Verbrauch, denn auch die 
kommerziellen FB haben. D.h.: man erreicht zumindest dieselben oder 
sogar etwas bessere Batterielaufzeiten.

Die Wahl des geeigneten AVR8 für die Anwendung als IR-FB richtet sich 
also nach nur zwei Regeln: Erstens: CLKPR vorhanden? Wenn nicht: eher 
suboptimal. Die zweite Regel bezieht sich auf die Zahl der zu 
unterstützenden FB-Tasten. Dabei geht es primär um die Zahl der (nach 
Abzug des zur Steuerung der IR-LED nötigen) noch verfügbaren IO-Pins.

Bis 6 Tasten->Tiny13A oder Tiny25 (5 IOs)
Bis 30 Tasten->Tiny24 ode Tiny441 (11 IOs)
Bis 72 Tasten->Tiny2313A (17 IOs)

Mehr Tasten will (glaub' ich) sowieso niemand wirklich auf seiner FB 
haben. Und falls doch, gibt es ja noch das reiche Repertoire an 
neuzeitlichen ATmegas mit CLKPR und bis zu 31 Rest-IOs, welche bis zu 
240 Tasten möglich machen.

von Patrick S. (psar04)


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c-hater schrieb:
> Patrick S. schrieb:
> Die Wahl des geeigneten AVR8 für die Anwendung als IR-FB richtet sich
> also nach nur zwei Regeln: Erstens: CLKPR vorhanden? Wenn nicht: eher
> suboptimal. Die zweite Regel bezieht sich auf die Zahl der zu
> unterstützenden FB-Tasten. Dabei geht es primär um die Zahl der (nach
> Abzug des zur Steuerung der IR-LED nötigen) noch verfügbaren IO-Pins.
Vielen Dank für den nützlichen Hinweis. :)

> Bis 6 Tasten->Tiny13A oder Tiny25 (5 IOs)
> Bis 30 Tasten->Tiny24 ode Tiny441 (11 IOs)
> Bis 72 Tasten->Tiny2313A (17 IOs)
Dafür auch noch mal ein großes Dankeschön, es werden nur 8-10 Tasten. 
Wie kommst du auf die Angaben wie "Bis zu 30 Tasten"? Also welche 
Beschaltung hast du da im Hinterkopf? Da es ja nur so wenig Tasten 
werden, hätte ich vermutlich jeder Taste einen eigenen IO spendiert.

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