Forum: HF, Funk und Felder Leitungsdurchführung Messkammer EMV


von Student (Gast)


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Hallo, ich bräuchte mal den Ratschlag der EMV'ler hier. Ich möchte einen 
Prüfaufbau in einer geschirmten Halle um einen Sensor erweitern. Der 
Sensor generiert eine DC Spannung und soll über zwei 
4mm-Labormessleitungen aus der Halle zu einem Messgerät geführt werden. 
Bisher habe ich folgendes dazu gefunden:

"Die Wirkung eines noch so guten Schirmgehäuses wird sofort zunichte 
gemacht, wenn auch nur eine Leitung ungefiltert vom Störquellenraum in 
den geschirmten Raum verlegt wird und dort als Antenne wirken kann. Ein 
Schirm kann daher nur dann seinen Zweck erfüllen, wenn sämtliche ein und 
ausgehenden Energieversorgungs- und Steuerleitungen über Filter geführt 
werden." (Schwab, EMV)

Soweit so gut..

Ich brauche also für jeden dieser Messleitungen einen 
Durchführungsfilter über den man die Leitungen nach Außen führen kann.

Welche Filter werden dazu typischerweise genutzt und wie werden diese 
dimensioniert? Gibt es Filter, die man über die vorhandenen 
N-Kabeldurchführungen nutzen kann?

Bisher bin ich auf Durchführungskondensatoren und Netzfilter in 
unterschiedlichsten Baugrößen und Bauformen gestoßen...


Danke schonmal für die Hilfe :-)

von Pandur S. (jetztnicht)


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Eine EMV Halle hat diese Filter alle schon eingebaut.
Falls nicht, resp es um einem Hallennachbau geht... Das Filter muss das 
zu messende Spektrum wegmachen.
Mit einer Guete, die eben den Anforderungen entspricht. zB von DC bit 
3GHz mit 140dB oder aehnlich.

Daraus geht hervor wie man die Filter prufen kann.

von Thomas R. (thomas-rudloff)


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Würth u.a. hat Sub-D Opferstecker mit Filtern drin. Das einfaste ist, Du 
baust Dir so einen in die Wand ein. Meßkammern haben das aber 
üblicherweise schon drin bzw. der Betreiber hat Platten mit Verbindern 
die er dafür montiert.

von Soul E. (Gast)


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Student schrieb:

> Hallo, ich bräuchte mal den Ratschlag der EMV'ler hier. Ich möchte einen
> Prüfaufbau in einer geschirmten Halle um einen Sensor erweitern. Der
> Sensor generiert eine DC Spannung und soll über zwei
> 4mm-Labormessleitungen aus der Halle zu einem Messgerät geführt werden.
> Bisher habe ich folgendes dazu gefunden:

In der Hallenwand sind üblicherweise BNC-Durchführungen. Von denen 
nimmst Du zwei und setzt 4 mm-Adapter drauf. In Reihe mit dem BNC kommen 
TEM-Filter (die hat das Labor da). Zusätzlich werden die Sensorkabel 
verdrillt und durch eine Mantelstromzange gelegt (das ist so eine Art 
riesiger Klappferrit, hat das Labor auch da).

von Thomas R. (thomas-rudloff)


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soul e. schrieb:

> durch eine Mantelstromzange gelegt (das ist so eine Art
> riesiger Klappferrit, hat das Labor auch da).

Genau. Damit macht man aus dem Kabel eine Stromkompensationsdrossel. Bei 
Tests mit 3000V/m (kein Tippfehler. In Worten 3kV/m) hat sich das sehr 
bewährt, da man sich sonst das Meßequipment abschießt.

BTW, da hält jeder die Sicherheitsvorschriften freiwillig ein :-)

von Gerd E. (robberknight)


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Thomas R. schrieb:
> Bei
> Tests mit 3000V/m (kein Tippfehler. In Worten 3kV/m) hat sich das sehr
> bewährt

was für Equipment testet man denn mit 3000V/m? Ich kenne eher 3V/m und 
10V/m...

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