Hi Leute ich arbeite in meiner Abteilung in einem etwas grösserem Konzern in D. schon seit ein paar Jahren in einer trägen Organisation. Das ganze ist einer Matrixorganisation organisiert. Wir sind in einem Team mit mehreren Mitarbeitern und mehreren Softwaresystemen/und vielen Klein-Anwendungen. Mittlerweile sind in dem Team nur mehr 3 jüngere Leute, die das Know-how haben, 4 bestimmte, grössere Systeme zu betreuen. Dies sind Juristen-Anwendungen. Ich bin einer von den 3en. Die anderen machen so Klein-Anwendungen. Viele externe Mitarbeiter sind schon davongelaufen, Mitarbeiter zu bekommen ist schwierig. Der Chef hat auch nicht das tiefe, detaillierte, notwendige Know-how, steht auch bald vor der Rente. Anscheinend wurden schon oft zusätzliche Mitarbeiter beantragt, aber das wurde von den Personalchefs wiederum abgelehnt. Wir haben ein Problem mit den Kapazitäten, immer mehr Anforderungen werden an uns gestellt, wir müssen Lieferanten koordinieren, es wird extern entwickelt, Spezialentwicklungen müssen wir trotzdem machen, Changes werden eingeführt etc. etc. und in x Projekten müssen wir mit den Appl. teilnehmen und Changes fahren und es werden noch mehr dazu braucht es x Formulare und Excel zum Ausfüllen. Hat auch schon ne Aussprache gegeben, aber hilft noch nicht viel. Auch den Juristen ist es egal, wenn die Änderungen fordern, sollen die am besten gestern umgesetzt sein (mit den ITlern kann mans ja machen, die denken sich wahrscheinlich ihren Teil, bzw. wir sind nur die "Technik" für die). Obwohl wir Lieferanten, Changes koordinieren, Teilprojektleitung machen, sind wir im Gegensatz zu Juristen niedrig in der Hierarchie (und wahrscheinlich auch Gehalt!) eingestuft. Dass man dazu ein Studium und Berufserfahrung für unsere Tätigkeit braucht, ist denen anscheinend auch nicht bewusst, zudem ziemlich komplexe Prozesse verstanden werden müssen und auch noch juristische Kenntnisse, den mit denen über Anforderungen "verhandeln" ist auch nicht einfach... Verlange noch ein Zeugnis, verbessern wird sich da nicht mehr viel, denke ich... was sind eure Gedanken dazu?
achja.. das eine ist halt das Ressourcenproblem, das andere, die Juristen haben zum Teil fast kein Gefühl für IT Changemanagement.. die sollen am besten so schnell wie möglich umgesetzt werden. Wir werden sogar daran gemessen! Geht aber nicht, da unsere lahme IT Infrastruktur mit x-Tausend Formularen ausfüllen einen so behindert, dass man gar nicht zum Arbeiten kommt. Furchtbar. So musste den IT Frust beschreiben, mir gehts etwas besser und ihr versteht jetzt viell. besser, was ich meine.
Tim (Timmy) schrieb: > Verlange noch ein Zeugnis, verbessern wird sich da nicht mehr viel, > denke ich... was sind eure Gedanken dazu? Abspringen. Sofort. Wenn der Motor noch länger stottert, wird ein Baueropfer gesucht - und das Risiko liegt ziemlich hoch, das es dich erwischen kann.
... oder macht es wie die Piloten und Lockverführer. Werdet euch einig und lernt ein neues Wort. Ich weiß, es ist schrecklich schwierig, aber es hilft alles nichts. Also das Wort lautet: "Nein" oder ausführlicher: "Nein, keine Zeit". Ansonsten hilft nur noch die Ausstellung eines Zeugnisses und der Blick auf Alternativen. Der größte Feind in solchen Situationen ist die Gewohnheit. Die Lieblinge jeder Firma sind schon immer die Nicker gewesen.
sap-guru schrieb: > Abspringen. Sofort. achja, so schlimm meinst Du? ja vielleicht stimmts schon... übrigens ein Kollege macht immer oft krank, viel Ferien und reduziert auf 80%.. > > Wenn der Motor noch länger stottert, wird ein Baueropfer gesucht - und > das Risiko liegt ziemlich hoch, das es dich erwischen kann. ja kann sein :( wenn man solange dabei ist, merkt mans irgendwann gar nicht mehr.. einem Kollegen von mir ists auch so ergangen.. war dann auch zu einem Bauernopfer geworden.... Sebastian S. schrieb: > ... oder macht es wie die Piloten und Lockverführer. > > Werdet euch einig und lernt ein neues Wort. ja du hast recht! hab ich jetzt gemacht: "Nein". "Geht nicht". bin gespannt, wie es rauskommt am Schluss. Headline: Wir sind ja kein Wunschkonzert! Sebastian S. schrieb: > Ansonsten hilft nur noch die Ausstellung eines Zeugnisses und der Blick > auf Alternativen. Der größte Feind in solchen Situationen ist die > Gewohnheit. > > Die Lieblinge jeder Firma sind schon immer die Nicker gewesen. Richtig. Das ist so. Bin es auch schon länger und ein ehem. Kollege von mir auch, über 10 Jahre in derselben Firma, mit fast null Lohnerhöhung. Wenn man plötzlich was fordert, Jobrotation oder wenigstens eine Weiterbildung oder mal ne Lohnerhöhung weil man die letzten Jahre so brav gebuckelt hat, passiert plötzlich im Gespräch: eisiges Schweigen des Personalchefs, sorry können wir grad nicht, Firma baut aus etc.
vielleicht habe ich es nur deswegen da ein paar Jahre ausgehalten, da es vorher noch schlimmer war: da war ich auf Inbetriebnahme mit 12+ Std. Tagen..
Sebastian S. schrieb: > "Nein" oder ausführlicher: "Nein, keine Zeit". Wirklich korrekt heißt das "Nein, das kann ich nicht leisten."
Автомат К. schrieb: > Sebastian S. schrieb: > "Nein" oder ausführlicher: "Nein, keine Zeit". > > Wirklich korrekt heißt das "Nein, das kann ich nicht leisten." Also gibt man direkt zu, ein Minderleister zu sein. Sehr schön.
Ingenieur schrieb: > Also gibt man direkt zu, ein Minderleister zu sein. Sehr schön. Naja. Würde auch eher sagen: Für das Gehalt und unter der Anerkennung und der wenigen Ressourcen bin ich mit meinen 100% bereits ausgebucht.... Sag mal so: für richtig guten Lohn und Anerkennung würde ichs vielleicht machen, aber dann auch nur begrenzte Dauer...
>Die Lieblinge jeder Firma sind schon immer die Nicker gewesen.
... der Ingenieur wohl auch.
Immer nach dem Motto: A bissel was geht alleweil.
Fachfremde Kunden sind die Besten, etwas Geduld vorausgesetzt. Geduld bedeutet, jeder Handgriff wird verguetet, auch wenn er sich nachtraeglich als sinnlos herausstellt. Bei Juristen liegt das Geld auf der Strasse. Die eigene Verguetung hat da noch etwas Luft nach oben. Allenfalls muss man als externer Dienstleister auftreten. Nicht vergessen, wie bei Juristen ueblich, angebrochene Stunden werden voll verrechnet.
Tim (Timmy) schrieb: > ich arbeite in meiner Abteilung in einem etwas grösserem Konzern in D. > schon seit ein paar Jahren in einer trägen Organisation. Das ganze ist > einer Matrixorganisation organisiert. Kenn ich auch. Müssen in unsrer Organisation sinnlose Excel und Word Docs in ein Change-Tool einchecken um den Change bewilligt zu bekommen. Auskennen tut sich bei den Bewilligern niemand. Wir kennen uns klarerweise am besten mit unsrer eigenen Appl. aus. Von den Bewilligern schaut einfach nur jemand rein, ob etwas eingecheckt wurde. Und genehmigt das. Vielen ists einf
Michael schrieb: > Vielen ists einf ..vielen ists einfach zu blöd geworden und checken einfach leere PDF oder Excel ein. Haha! Wirklich so. Das ganze nennt sich "ITIL". Super Prozesse, wa?
Автомат К. schrieb: > Sebastian S. schrieb: >> "Nein" oder ausführlicher: "Nein, keine Zeit". > > Wirklich korrekt heißt das "Nein, das kann ich nicht leisten." Nö, das heisst: Wir müssen Projekt A, B, C, D machen. Zeitabschätzungen sind A: ..., B: ... bitte priorisieren. Die Verantwortung an die angeben, die dafür auch bezahlt werden.
Der Andere schrieb: > Nö, das heisst: > Wir müssen Projekt A, B, C, D machen. Zeitabschätzungen sind A: ..., B: > ... > bitte priorisieren. > > Die Verantwortung an die angeben, die dafür auch bezahlt werden. Genau! So würd ichs auch machen. Zusammen mit dem Auftraggeber priorisieren. Auch dem ist klar, dass jedem nur begrenzte Mittel (Budget, Zeit, Ressourcen..) zur Verfügung stehen. Im ist sogar lieber das ein hoch priorisiertes Projekt (A) bevorzugt erledigt wird und C eher irgendwann, logisch.. Oder D. schrieb: > Fachfremde Kunden sind die Besten, etwas Geduld vorausgesetzt. Geduld > bedeutet, jeder Handgriff wird verguetet, auch wenn er sich > nachtraeglich als sinnlos herausstellt. Bei Juristen liegt das Geld auf > der Strasse. Die eigene Verguetung hat da noch etwas Luft nach oben. > Allenfalls muss man als externer Dienstleister auftreten. Nicht > vergessen, wie bei Juristen ueblich, angebrochene Stunden werden voll > verrechnet. Ganz genau. Aber der liebe Tim (Timmy) arbeitet als Konzernsklave. Da ist nix mit externer DL / Vergütung verrechnen. Timmy schafft als Konzernsklave und muss tun, was er aufgetragen bekommt.
Tim (Timmy) schrieb: > Obwohl wir Lieferanten, Changes koordinieren, Teilprojektleitung machen, > sind wir im Gegensatz zu Juristen niedrig in der Hierarchie (und > wahrscheinlich auch Gehalt!) eingestuft. Immer wenn es jemanden besonders gut geht, bezahlt anderswo jemand den Preis dafür. Das seid in dem Fall ihr.
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