Forum: Ausbildung, Studium & Beruf [verspäteter Freitagsthread] Sinn der Arbeit


von Bullshit as a Service (Gast)


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Das Wochenende beginnt und damit auch die Freizeit. Viele Menschen, die 
in der Woche aktiv Arbeitszeit vernichten, verkriechen sich nun zuhause 
vor dem PC, ohne Kollegen, ohne endlose Meeting, ohne überzogene 
Kaffeepause. Und da ist sie nun die Leere, die Sinnlosigkeit. Jetzt gibt 
es nur noch eine Tätigkeit, die ihnen (und mir) in den Sinn kommt, 
nämlich das Internet mit mit den eigenen geistigen/-losen Ergüssen 
belasten. So ist es doch einmal angebracht im Rahmen dieser über den 
Sinn der eigenen Erwerbstätigkeit nachzudenken.

Hat eure Erwerbstätigkeit eurer Meinung nach einen Sinn, der darüber 
hinausgeht, dass das Geld jeden Monat auf euer Konto landet? Welchen?

Ursprünglich diente die Erwerbstätigkeit einmal der Bereitstellung von 
Waren und Dienstleistungen für den Bedarf der Menschen. Heute kommt es 
mir so vor, als würde höchstens noch die Arbeit der Mindestlohnopfer 
diesen Inhalt haben. Viele Tätigkeiten (auch gut bezahlte) scheinen 
dagegen keinen Zweck mehr zu erfüllen.

Ist es so, dass viele der modernen Berufe gar nicht das Arbeitsergebnis 
zum Ziel haben, sondern eher vom Nachdenken ablenken sollen? So etwas 
wie eine Arbeitstherapie?Sind viele Berufe nur noch ein Spiel der 
"Elite"? Dienen sie nur dem Zweck Karriere zu machen, ins nächste Level 
zu kommen, die Spielsucht zu befriedigen?

Wie hoch denkt ihr ist der relative Anteil an Berufen, deren Ziel nicht 
das Arbeitsergebnis sondern die Aspekte der Beschäftigung an sich sind?

von sz (Gast)


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reddit.com/r/financialindependence

Wenn du willst kannst du in 10 Jahren frei sein.

von (prx) A. K. (prx)


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Bullshit as a Service schrieb:
> Ursprünglich diente die Erwerbstätigkeit einmal der Bereitstellung von
> Waren und Dienstleistungen für den Bedarf der Menschen.

Der Anfang der gezielten Erwerbstätigkeit lag in der Spezialisierung 
frühester menschlicher Gesellschaften. Als nicht mehr jeder direkt die 
Früchte der eigenen Tätigkeit futterte (Sammeln, Jagd, Zucht, Vieh). Das 
funktionierte offensichtlich besser als jeder für sich.

Am Sinn hatte das freilich nichts geändert. Der lag damals schlicht und 
einfach darin, nicht zu verhungern. Nur wurde das etwas abstrakter. 
Anfangs verhungerte man sehr konkret und direkt, wenn man weder Futter 
fand noch Wild. Später verhungerte man, wenn man nicht in der Lage war, 
Futter gegen eigene Produkte oder Dienstleistungen einzutauschen.

> Hat eure Erwerbstätigkeit eurer Meinung nach einen Sinn, der darüber
> hinausgeht, dass das Geld jeden Monat auf euer Konto landet? Welchen?

Verändert hat sich das seit damals eigentlich nur, indem irgendwann Geld 
den direkten Tausch ersetzte. Soziale Stützung in der Gruppe (aka 
Wohlfahrt) durchzieht in unterschiedlichem Masse auch die Geschichte der 
Menschheit, nur deren Formalisierung in Form von klar geregelten 
Ansprüchen jener Menschen mit wenig an jene mit viel ist relativ modern.

Auf sinnlos gewordene Erwerbstätigkeit zu verzichten ist heute möglich. 
Wenn man die eigenen Ansprüche soweit reduziert, dass man mit dem 
auskommt, was man als Wohlfahrt erhält, oder was der Lebenspartner nach 
Hause bringt.

> Ist es so, dass viele der modernen Berufe gar nicht das Arbeitsergebnis
> zum Ziel haben,

Das letztliche Arbeitsergebnis war noch nie die Ware oder die 
Dienstleistung, sondern das, was du dir davon kaufen kannst. Leuten 
etwas zu verkaufen, das sie nicht brauchen, damit du dir etwas kaufen 
kannst, was du nicht brauchst, ist auch keine sehr neue Strategie. 
Funktioniert aber gut.

Sinn oder Sinnlosigkeit ist also auch eine Frage der eigenen 
Einstellung, und manchmal auch inwieweit man bereit ist, weit genug aber 
nicht zu zu weit zu denken und ggf. auch etwas Zynismus einfliessen zu 
lassen. Andernfalls kann es passieren, dass man an der empfundenen 
Sinnlosigkeit seiner Tätigkeit erkrankt und den gut bezahlten Job 
kündigt, ohne einen neuen Job zu haben (konkreter Fall aus der 
Bekanntschaft).

Beim drüber nachdenken sollte man auch etwas bescheiden sein. Ist es 
sinnvoll, etwas zu produzieren, das einzeln betrachtet schon morgen 
niemanden mehr interessiert? Nicht jeder kann Pyramidenbauer sein. Das 
Brötchen von heute ist morgen Scheisse, die Zeitung von heute verbrennt 
morgen im Ofen. Da ist zu viel Philosophieren eher schädlich.

: Bearbeitet durch User
von Bernd (Gast)


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Wer sein Leben zwischen Geburt und Tod vergeuden will, der arbeitet, 
alle anderen genießen.

Das ist auch der Unterschied zwischen Unter- und Oberschicht.

von Nemesis (Gast)


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Bullshit as a Service schrieb:
> Hat eure Erwerbstätigkeit eurer Meinung nach einen Sinn, der darüber
> hinausgeht, dass das Geld jeden Monat auf euer Konto landet? Welchen?

Das der Arbeitgeber nicht verhungert und im ideal im Wohlstand
(hohe Lebensqualität) leben kann.
Die Lohnsklaven helfen ihm dabei, denn allein würde er das gar
nicht schaffen. Den Lohn, den man für seine Arbeit erhält ist dagegen
ein Witz und ist so bemessen, dass man gerade so über die Runden kommt.
Es herrscht ein Verteilungskampf.
Das Glück hier zu den Gewinnern zu gehören hat aber nicht jeder.
Hätte die Gesellschaft kein Sozialsystem das für sozialen Frieden
sorgt, dann hätten wir längst wieder Krieg. In Gesellschaften wo
die Wirtschaftssysteme längst kollabiert sind, kann man sehen wie
sehr sich die Lebensqualität verschlechtert hat. In vielen Ländern
herrscht daher Krieg und Hungersnot.
Aber auch das Sozial-System ist nicht unendlich leistungsfähig.
Kollabiert dieses System, werden wir wieder den Worst-Case-Fall
bekommen. Die Anzeichen mehren sich. :(

von (prx) A. K. (prx)


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Bernd schrieb:
> Das ist auch der Unterschied zwischen Unter- und Oberschicht.

Wie herum verstanden? Unter den Leuten mit hohem Einkommen und sind 
viele, die zwischen Arbeit und Schlaf nur sehr wenig Zeit für sich und 
andere finden. Während jene aus der Unterschicht etliche noch genug Zeit 
finden, sich in der Kneipe mit Kumpels zu besaufen.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Nemesis schrieb:
> Das der Arbeitgeber nicht verhungert und im ideal im Wohlstand
> (hohe Lebensqualität) leben kann.

Ist es so formuliert als nicht selten ebenfalls erreichtes Ziel falsch?
"Das der Arbeitnehmer nicht verhungert und im Ideal im Wohlstand (hohe 
Lebensqualität) leben kann."

NB: Die Chefs grösserer Unternehmen sind meistens Angestellte, folglich 
eigentlich Arbeitnehmer. Und jene der darin Beschäftigten mit etwas 
Aktienbesitz sind deren Arbeitgeber. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Bernd (Gast)


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A. K. schrieb:
> Bernd schrieb:
>> Das ist auch der Unterschied zwischen Unter- und Oberschicht.
>
> Wie herum verstanden? Unter den Leuten mit hohem Einkommen und sind
> viele, die zwischen Arbeit und Schlaf nur sehr wenig Zeit für sich und
> andere finden.

Hohes Einkommen ist nicht die alleinige Definition von Oberschicht.

> Während jene aus der Unterschicht etliche noch genug Zeit finden, sich in
> der Kneipe mit Kumpels zu besaufen.

Saufen ist nicht notwendigerweise Genuss.

von (prx) A. K. (prx)


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Bernd schrieb:
> Hohes Einkommen ist nicht die alleinige Definition von Oberschicht.

Über Geld, ob Einkommen oder Besitz, sind nicht die einzig möglichen 
Definitionen, aber sehr verbreitet. Allein schon, weil relativ leicht 
mess- und erfassbar.

> Saufen ist nicht notwendigerweise Genuss.

Hier irrelevant. Nimm die dabei verbratene Zeit und setz was anderes 
ein, etwas was du als Genuss empfindest und finanzierbar ist. Manche 
betrachten es als Genuss, abends stundenlang an einem Zweirad 
rumzufeilen.

Klar, wenn du nur Jachten und Pferde geniessen kannst und andere 
Freizeitbeschäftigungen missachtest ...

: Bearbeitet durch User
von Bernd (Gast)


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> Nimm die dabei verbratene Zeit und setz was anderes ein, etwas was du als
> Genuss empfindest und finanzierbar ist.

Allein, dass du Genuss als verbratene Zeit wahrnimmst, zeigt schon, 
dass du eher auf einem protestantischen Arbeitsethos abzielst, statt aus 
dem Leben das maximale an Genuss herauszuholen.

von Alter Römer (Gast)


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Bullshit as a Service schrieb:
> Wie hoch denkt ihr ist der relative Anteil an Berufen, deren Ziel nicht
> das Arbeitsergebnis sondern die Aspekte der Beschäftigung an sich sind?

Alle Berufe. Was willste mit den ganzen Leuten anstellen? Brot und 
Spiele?

von Falk B. (falk)


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@ Bullshit as a Service (Gast)

>Kaffeepause. Und da ist sie nun die Leere, die Sinnlosigkeit. Jetzt gibt
>es nur noch eine Tätigkeit, die ihnen (und mir) in den Sinn kommt,
>nämlich das Internet mit mit den eigenen geistigen/-losen Ergüssen
>belasten. So ist es doch einmal angebracht im Rahmen dieser über den
>Sinn der eigenen Erwerbstätigkeit nachzudenken.

https://de.wikipedia.org/wiki/Depression

>Ursprünglich diente die Erwerbstätigkeit einmal der Bereitstellung von
>Waren und Dienstleistungen für den Bedarf der Menschen. Heute kommt es
>mir so vor, als würde höchstens noch die Arbeit der Mindestlohnopfer
>diesen Inhalt haben. Viele Tätigkeiten (auch gut bezahlte) scheinen
>dagegen keinen Zweck mehr zu erfüllen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Marx#Entfremdung_der_Arbeit

Das Problem ist nicht neu, spätestes seit Beginn der Industrialisierung 
vor ~ 200 Jahren gibt es das.

>Ist es so, dass viele der modernen Berufe gar nicht das Arbeitsergebnis
>zum Ziel haben, sondern eher vom Nachdenken ablenken sollen?

So wie Steine klopfen im Steinbruch? ;-)

>Wie hoch denkt ihr ist der relative Anteil an Berufen, deren Ziel nicht
>das Arbeitsergebnis sondern die Aspekte der Beschäftigung an sich sind?

Wie hoch ist der Wasserkopffaktor? Grob gesagt, je größer die Firma, 
umso größer. Das ist das allgemeine VEB-Problem.

https://de.wikipedia.org/wiki/Volkseigener_Betrieb

von Anekdötchen (Gast)


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Ach ja, das erinnert mich mal wieder an die Anekdote zur Senkung der 
Arbeitsmoral
http://www.aloj.us.es/webdeutsch/s_3/transkriptionen/l_26_str10_trans.pdf

von (prx) A. K. (prx)


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Bernd schrieb:
> Allein, dass du Genuss als verbratene Zeit wahrnimmst,

Seltsame Interpretation. Wo du doch vorhin saufen nicht als Genuss 
betrachtest. Zumal dein protestantisches Arbeitsethos das auch nicht so 
sieht. Hätte ich "investiert" geschrieben, wäre ich von dir wohl als 
neokonservativer Kapitalist abgeschrieben worden. ;-)

von Ingenieur (Gast)


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Bernd schrieb:
> Nimm die dabei verbratene Zeit und setz was anderes ein, etwas was
> du als
> Genuss empfindest und finanzierbar ist.
>
> Allein, dass du Genuss als verbratene Zeit wahrnimmst, zeigt schon, dass
> du eher auf einem protestantischen Arbeitsethos abzielst, statt aus dem
> Leben das maximale an Genuss herauszuholen.

Du hast die Aussage nicht verstanden. Die verbratene Zeit bezieht sich 
auf die Arbeitszeit, die viele Leute mit sehr hohem Einkommen 
aufbringen, und ihnen dadurch kaum mehr Freizeit bleibt. Im Prinzip 
haben sie so gesehen fast gar nichts von ihrem Geld. Da hat manch 
kleinerer Angestellter eine bessere Work-Life-Balance.

von (prx) A. K. (prx)


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Falk B. schrieb:
> Das Problem ist nicht neu, spätestes seit Beginn der Industrialisierung
> vor ~ 200 Jahren gibt es das.

Dass Leute unter Kommando arbeiten und sich ihnen selbst ein tieferer 
Sinn höchstens in Ernährung bzw. im Geld ergibt, das ist nicht erst seit 
Marx so. Söldner und Bordelle sind wahrlich keine Erfindung der Moderne.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>...sind wahrlich keine Erfindung der Moderne.

Die offizielle Abschaffung der Sklaverei ist auch noch nicht wirklich 
lange her.
Das diese in manchen Regionen der Erde de facto immer noch oder wieder 
besteht sei nur am Rande erwähnt.

von Arbeiter (Gast)


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Hmm,

Es ist eigentlich traurig das manche Menschen sich mit unfassbarer 
langeweile durch den Alltag schleppen müssen. Ich glaub grad im 
Ingenieursbereich gibts viele Zeitgenossen die sich schwachsinnigen, 
systembedingten Irrationalitäten unterwerfen müssen.
Wenn man z.B. seine Lebenszeit damit verschwendet ein Steuergerät für 
den Eierkocher (Sitzheizung) bauen zu müssen ist das doch echt traurig.
Darf nix kosten und ist eigentlich nicht kompliziert. Un irgendwie 
unfassbar unnötig. Trotz der eigentlich unkomplizierten 
Aufgabenstellungen dauern solche Trivialprojekte mehrere Jahre.

Als interessierter Ing. schaut man sich dann Pionierleistungen in der 
Raumfahrt an und denkt sich auch manchmal wie man sein Leben 
verschwendet.

Im endeffekt kommt man bei Feierabend dann auf den Gedankengang das man 
ja den Gazen scheiss in der Autoindustrie nur baut um mit dem Auto auf 
die Arbeit fahren zu können.

Ich denke es kann als technisch interessierter durchaus genussvoll sein 
an einem anspruchsvoen projekt teilnehmen zu dürfen, dass zumindest eine 
Sinnstiftende interpretation zulässt.

Eine auf Wissenschaft ausgelegte Gesellschaftsutopie wäre dann die 
nächsten Pfade die man unter der Dusche gedanklich beschreitet.
Arbeiten um gehobene grundbedürfnisse zu befriedigen sollte eigentlich 
nicht in dem jetzigen Umfang des Lebenszeitbedarfs nötig sein.
Gewisse Arbeiten müssen gemacht werden. (infrastrukturelles Zeug) Nur 
wär geteiltes Leid halbes leid. Die Leute könnten sich mit Sahen 
beschäftigen die sie interessieren. Ohne den Wirtschaftlichen Druck 
hinter dem ganzen zu haben. Es wird welche geben die nur auf Spass aus 
sind und es wird welche geben die "gesellschaftlich sinnvoller" 
unterwegs sind. Beide würden aber nicht falsch liegen un jeder hat seine 
berechtigung.

Arbeit ist also nicht das Problem sondern der Inhalt dieser.

von --- (Gast)


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Es gibt zwei Arten von Leuten die ihr Leben genießen können - die 
Oberschicht, die nicht mehr arbeiten müssen und trotzdem genug Geld 
haben und die Arbeiterschicht die genug Geld zum Leben hat, aber eine 
überschaubare Arbeitszeit. Letztere schrumpft immer mehr.

Die größten Arbeitssklaven sind die untere Arbeiterschicht, die trotz 
Arbeit nicht genug Geld zum Leben hat und die gehobene Arbeiterschicht, 
zu denen ich jetzt auch mal manche Ingenieure zähle. Die machen eine 
lange Ausbildung, bekommen teilweise schwer einen Job und müssen viele 
Stunden arbeiten. Sie bekommen zwar auch mehr Geld, aber im Vergleich 
zur Ausbildung und Arbeitszeit, ist es eher wenig. Manch Handwerker hat 
ein "besseres" Leben als viele gut ausgebildete Ingenieure.

von (prx) A. K. (prx)


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Arbeiter schrieb:
> Eine auf Wissenschaft ausgelegte Gesellschaftsutopie wäre dann die
> nächsten Pfade die man unter der Dusche gedanklich beschreitet.

Wenn ich von sogenannten wissenschaftlich erdachen Utopien höre, dann 
hoffe ich inständig, dass sie sich auf neue Duschen beschränken. 
Angesichts der desaströsen Ergebnisse diverser diesbezüglicher Versuche.

von klausi (Gast)


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Ich liebe Freitagsthreads.

Diese Sinnfrage hatte ich auch schon des öfteren mit einem Kollegen 
diskutiert.

Für was machen wir das? Für was arbeiten wir jeden Tag eigentlich 
sinnlose Jobs..
Für die meisten gibts nur mehr einen Sinn: immer etwas mehr zu 
verdienen.
Wie schon vorher beschrieben wurde, ist das Gehalt gerade so knapp wie 
möglich bemessen, um die Arbeitende Gesellschaft zu binden.
Dazu gibt es noch Sozialismus, dass die untersten Schichten und auch die 
normale Bevölkerung nicht tumultartig in eine Revolte ausbrechen.  Was 
ansonsten passiert, kann man gerade gut beobachten.

Der Kapitalismus funktioniert für ein paar wenige sehr gut: die die 
bereits über Kapital verfügen.
Und da läuft momentan einiges falsch.

Ich glaube es war Ökonomie Nobelpreisträger K. Rogoff der sagte:
In einem Bus der die Weltbevölkerung darstellt, mit ca. 65 Personen.
Hat 1 Person 50% des Vermögens, und der Rest die anderen 50%. So stellt 
sich momentan das Verhältnis dar.

Weiters, Gerade aktuell anscheinend:
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/standard/Jeder-dritte-Job-ist-sinnlos/story/12208026

von Arbeiter (Gast)


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A. K. schrieb:
> Arbeiter schrieb:
>> Eine auf Wissenschaft ausgelegte Gesellschaftsutopie wäre dann die
>> nächsten Pfade die man unter der Dusche gedanklich beschreitet.
>
> Wenn ich von sogenannten wissenschaftlich erdachen Utopien höre, dann
> hoffe ich inständig, dass sie sich auf neue Duschen beschränken.
> Angesichts der desaströsen Ergebnisse diverser diesbezüglicher Versuche.

Meine Dusche ist echt scheisse grad. Das wär schon ein Gewinn.

Ich sag ja nur das man darüber sinniert. Das es ggf. nicht funktioniert 
ist nicht unwarscheinlich. Kommunismus funktioniert auf Dauer genau si 
wenig wie Anarchie. Die Natur des Menschen lässt es nicht zu. Aber eine 
verschwendung von Lebenszeit findet schon statt. Ich bleib dabei. Unsere 
momentane Abeit wirft deutlich zu wenig ab. Wie geil wäre ejne 15h-Woche 
z.B.
Man macht halt 2 tage was was gemacht werden muss (zum leben geld 
verdienen) un den rest der wochd kann man sich um den wurf kümmern, 
hobbys betrieben, elektronik basteln. Größere projekte mit dafür 
vorgesehenen Vereinen in angriff nehmen usw.
Stattdessen verheizt man sinnlos seine zeit mit Belanglosigkeiten.

..

von Niemals ohne meine Sitzheizung (Gast)


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Arbeiter schrieb:
> Wenn man z.B. seine Lebenszeit damit verschwendet ein Steuergerät für
> den Eierkocher (Sitzheizung) bauen zu müssen ist das doch echt traurig.

Überhaupt nicht wahr. Hattest du schon einmal eine optimal geregelte 
Sitzheizung erleben dürfen? (BTW: Ich glaube, die Eierkocherregelung 
baut man eher in das BCM, GEM, ... [ersetzen durch herstellerspezifische 
Bezeichnung] oder das Sitz-SG ein)
Gut - aber eben nicht zu gut - gewärmte E... sind ein ungemeiner Zuwachs 
an Lebensfreude. Gerade zu gut gewärmte E... sind denkbar ungünstig, 
wenn man auch noch die hinteren Sitze seines Familienvans belegen will, 
oder (!) aber erst den Bedarf an Familienvans generieren will. Daher 
sind optimal gewärmte E..., zumindest auf dem Fahrersitz - da wo das 
Familienoberhaupt für gewöhnlich sitzt - alleine schon aus 
marktstrategischer Sicht füe jeden Fahrzeughersteller überlebenswichtig.

von Falk B. (falk)


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@Arbeiter (Gast)

>Ich sag ja nur das man darüber sinniert. Das es ggf. nicht funktioniert
>ist nicht unwarscheinlich.

Die Verwendung der doppelten Verneinung ist im Deutschen nicht unüblich 
;-)

> Kommunismus funktioniert auf Dauer genau si
>wenig wie Anarchie.

Immerhim eine wichtige Einsicht.

> Die Natur des Menschen lässt es nicht zu. Aber eine
>verschwendung von Lebenszeit findet schon statt. Ich bleib dabei. Unsere
>momentane Abeit wirft deutlich zu wenig ab.

Ansichtssache. Die Frage ist viel mehr, warum wir trotz immenser 
Produktivitätszuwächse der vergangenen Jahrzehnte immer noch 8h++ 
arbeiten (müssen)? Und warum Anfahrtswege zur Arbeit, aka. Pendeln im 
Schnitt deutlich größer geworden sind?

> Wie geil wäre ejne 15h-Woche

Damit kommt die Masse vorerst gar nicht klar. Langeweile, Konsumrausch 
und Exzess wären die Folge. Evolution statt Revolution. Die 35h Woche 
ist ja nicht neu, wird aber teilweise wieder zurück gefahren. Warum?

>Stattdessen verheizt man sinnlos seine zeit mit Belanglosigkeiten.

Darauf hat man doch aber auch Einfluß! Gerade heute muss man nicht jeden 
Scheiß machen, wenn man nicht jedem Trend und jedem Unsinn hinterher 
rennt.
Man kann ein Auto auch 10 Jahre und mehr fahren, muss nicht alle 3 Jahre 
was neues sein. Ebenso bei anderen größeren Kobsumgütern. Man muss nicht 
jedes Jahr ein neues Smartphone haben, neuen Laptop mit neuem 
Betriebssystem etc. Mein Laptop hier läuft seit 7 Jahren ohne Mucken, 
toi, toi, toi! Das spart nicht nur Geld sondern auch Zeit und mentale 
Energie, die man sonst in Gelderwerb bzw. Installation und Wartung der 
neuen Dinge stecken muss.

von Nemesis (Gast)


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--- schrieb:
> Manch Handwerker hat
> ein "besseres" Leben als viele gut ausgebildete Ingenieure.

Hoffentlich meinst du da nicht irgend welche Spezialisten.
Ein relativ großer Betrieb sucht hier wegen des Baubooms heftig
Elektriker. Lohn wird nach CGM-Tarifen (also nicht IGM) gezahlt.
Neugierig hab ich das mal recherchiert.
Einstiegsgehalt ca. 1800 Euro Brutto/Monat.
Den Ingenieur musst du mir mal zeigen der für so wenig arbeitet.
Mag ja sein, dass es Einzelfälle gibt, dass Handwerker wirklich gut 
verdienen, aber die Regel ist das sicher nicht. Dazu kommt ja noch
das Akademiker auf dem Arbeitsmarkt eine Minderheit sind. Die breite
Masse besteht halt aus dem im Mittelstand tätigen und da kann man
die Kosten leichter drücken, als bei der geistigen Elite.;-b

IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Die offizielle Abschaffung der Sklaverei ist auch noch nicht wirklich
> lange her.

Und das glaubst du? Schon die Pharaonen haben erkannt, das man die
Sklaven am besten ausbeuten kann, wenn man die sich selbst wirtschaften
lässt. Du bekommst nur deinen Lohn, durch den du dich selbst versorgst,
aber sehr häufig kein Vermögen machen kannst und ansonsten bleibst
du von anderen abhängig, die diese Schwäche ausnutzen.
Wie war das noch?: 10% der deutschen Bevölkerung besitzen knapp
über 50% des Bundesvermögens. Vor über einem Jahr waren das noch
unter 50%. Tendenz steigend.

von Claymore (Gast)


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Für Geld muss ich ja schon seit einiger Zeit nicht mehr arbeiten, weil 
ich ausreichend (semi-)passive Einnahmequellen zur Verfügung habe. Wenn 
für mich Arbeit nicht noch einen anderen Sinn hätte, würde ich es also 
auch nicht mehr machen.

Für mich hat arbeiten vor allem eine soziale Bedeutung. Ich verbringe 
gerne Zeit auf der Arbeit, weil viele meiner Kollegen/Mitarbeiter auch 
zumindest gute Bekannte, wenn nicht sogar Freunde sind.

Außerdem erledige ich größtenteils nur die Aufgaben, die mir Spaß 
machen. Alles andere wird delegiert, idealerweise an jemanden, dem die 
für mich ungeliebte Aufgabe auch Spaß macht. Das klappt nicht immer, 
aber oft. Jeder Mensch hat eben andere Interessen und es zeichnet ein 
gutes Team aus, dass man alle notwendigen Interessen vertreten hat.

Nemesis schrieb:
> Wie war das noch?: 10% der deutschen Bevölkerung besitzen knapp
> über 50% des Bundesvermögens. Vor über einem Jahr waren das noch
> unter 50%. Tendenz steigend.

Das ist ziemlich logisch wenn man sich anschaut, wie unbedarft Menschen 
mit ihren Ressourcen umgehen. Da wundert es nicht, dass die Leute, die 
sich geschickt verhalten, reicher werden. Und da es offensichtlich mehr 
Menschen gibt, die unbedarft handeln, verteilt sich der Reichtum 
logischerweise zu wenigen Menschen und nicht zu vielen. Das System würde 
letzteres aber auch ermöglichen, das ist nur eine Frage der Mentalität 
der Menschen. Und die kann auch kein Staat so einfach ändern, sondern 
allenfalls langfristig über mehrere Generationen begrenzt beeinflussen.

von Cyblord -. (cyblord)


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Claymore schrieb:
> Für Geld muss ich ja schon seit einiger Zeit nicht mehr arbeiten, weil
> ich ausreichend (semi-)passive Einnahmequellen zur Verfügung habe. Wenn
> für mich Arbeit nicht noch einen anderen Sinn hätte, würde ich es also
> auch nicht mehr machen.

Das Forum hier scheint ja voll von Privatiers und ausgesorgten 
Selbständigen. Erstaunlich...

von Claymore (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Das Forum hier scheint ja voll von Privatiers und ausgesorgten
> Selbständigen. Erstaunlich...

Das Forum ist vor allem voll vor Jammerern, die jeden, der besser im 
Leben klar kommt, anpöbeln müssen.

von Nemesis (Gast)


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Claymore schrieb:
> Da wundert es nicht, dass die Leute, die
> sich geschickt verhalten, reicher werden.

Das dürfte eine Frage der Intelligenz und der Moral sein.
Gelegenheit macht bekanntlich Diebe (oder mehr).
Dumme Menschen landen im Sozialsystem oder lassen sich in
prekären Jobs ausnutzen. Da nützt auch der Versuch nichts,
umzuverteilen, weil auch daran sich die Cleveren beteiligen.

von Cyblord -. (cyblord)


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Claymore schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Das Forum hier scheint ja voll von Privatiers und ausgesorgten
>> Selbständigen. Erstaunlich...
>
> Das Forum ist vor allem voll vor Jammerern, die jeden, der besser im
> Leben klar kommt, anpöbeln müssen.

Ach, ob jetzt Jammerer oder Schwätzer. Da dreh ich die Hand nicht für 
um.

von Versoffener Philosoph (Gast)


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Wilhelm Buch schrieb einmal:

Aus der Mühle schaut der Müller,
Der so gerne mahlen will.
Stiller wird der Wind und stiller,
Und die Mühle stehet still.

So geht's immer, wie ich finde,
Rief der Müller voller Zorn.
Hat man Korn, so fehlt's am Winde,
Hat man Wind, so fehlt das Korn.

Man könnte Nun "Korn" durch Arbeit und "Wind" durch Motivation ersetzen.

von --- (Gast)


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Nemesis schrieb:
> Ein relativ großer Betrieb sucht hier wegen des Baubooms heftig
> Elektriker

Bei Handwerkern sind oft die kleinen Betriebe besser als die Großen.
Dazu kommt noch, dass sich Handwerker viele kosten sparen können. Ich 
kenne genug, die sich von ihren Firmen Maschinen, Autos und alles was 
sie brauchen ausleihen können. Da wundert es dann nicht, wenn sich die 
Handwerker oft die größten Häuser bauen. Wo sie selber nicht mehr weiter 
kommen, hilft dann ein guter Freund den sie kennen. Das hat nicht mal 
was mit Schwarzarbeit zu tun.
Akademiker können theoretisch alles, aber praktisch siehts meist anders 
aus. Das soll natürlich nicht heißen, dass es keine Ausnahmen gibt.
Und Geld ist nicht alles

von Claymore (Gast)


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Nemesis schrieb:
> Das dürfte eine Frage der Intelligenz und der Moral sein.
> Gelegenheit macht bekanntlich Diebe (oder mehr).

Weder noch. Die Möglichkeiten sind völlig legal und überhaupt nicht 
unmoralisch. Man nimmt anderen nichts weg, die anderen wollen es ja gar 
nicht.

Und man muss nicht besonders schlau sein, um sie umzusetzen. Es geht 
weniger um fehlende Intelligenz als viel mehr Unwissen. Und manche Leute 
weigern sich, sich das Wissen anzueignen und es zu nutzen. Meist stecken 
falsche Moralvorstellungen oder einfach Angst dahinter (im Zweifelfall 
muss mal wieder die Telekomaktie her halten, wenn die Argumente 
ausgehen).

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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@Claymore,

hat eigentlich dein Friseur keine Zeit mehr, sich anzuhören, was du für 
ein toller Typ bist?

von Nemesis (Gast)


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Versoffener Philosoph schrieb:
> Hat man Wind, so fehlt das Korn.

Dafür wurden ja mal die Kornspeicher erfunden und die gabs
schon vor Christi Geburt.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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klausi schrieb:
> Der Kapitalismus funktioniert für ein paar wenige sehr gut: die die
> bereits über Kapital verfügen.
> Und da läuft momentan einiges falsch.

In Wahrheit leben wir in einem der reichsten, freiesten und sozialsten 
Länder der Welt. Unter den Industrienationen hat Deutschland eine der 
breitesten Verteilungen von Wohlstand. Das sind die Fakten.

Offensichtlich funktioniert die Soziale Marktwirtschaft -- in einem 
Staat mit einer Staatsquote nahe 50% von Kapitalismus zu sprechen zeugt 
nur von Unverständnis der Realität oder ideologischer Verblendung -- 
ziemlich gut. Und zwar nicht nur für jene, "die bereits über Kapital 
verfügen", sondern auch für die, welche für ihren Lebensunterhalt 
arbeiten müssen.

Arbeitnehmer tauschen ihre Arbeitskraft gegen ein regelmäßiges 
Einkommen, und wer das nicht will, kann die staatlichen Leistungen in 
Anspruch nehmen, oder sich selbst als Unternehmer versuchen; wer ein 
Unternehmen gründen will, wird dabei umfangreich unterstützt. Allerdings 
ist die Gründung eines Unternehmens nichts für Feiglinge, denn danach 
fällt man aus allen sozialen Sicherungssystemen heraus und muß selbst 
für seine Absicherung sorgen, und das Einkommen kommt nicht immer 
pünktlich und in vorhersagbarem Umfang.

Was ist es also, das hier Deiner Meinung nach falsch läuft? Daß 
Feiglinge, Faulpelze und Dummköpfe sich beschweren? Daß sich 
gelangweilte Ingenieure die Sinnfrage stellen, aber nicht auf die Idee 
kommen, sich eine andere Tätigkeit zu suchen? Solche Leute beschweren 
sich immer, weil sie weder wahrhaben noch zugeben können, daß der 
einzige Grund für ihre gefühlte Misere sie selbst sind.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Falk B. schrieb:
> Ansichtssache. Die Frage ist viel mehr, warum wir trotz immenser
> Produktivitätszuwächse der vergangenen Jahrzehnte immer noch 8h++
> arbeiten (müssen)?

Weil diese Produktivitätszuwächse in einen höheren Lebensstandard 
geflossen sind.

> Und warum Anfahrtswege zur Arbeit, aka. Pendeln im
> Schnitt deutlich größer geworden sind?

Nein, eigentlich nicht. In den letzten Jahrzehnten war es große Mode, 
"im Grünen" zu leben. Deswegen sind viele Leute aufs Land gezogen; hier 
in der Region (Aachen) war die Eifel so beliebt, daß Grundstücke und 
Immobilien dort teilweise sogar teurer waren als in der Aachener 
Innenstadt. Dazu trugen natürlich auch Vergünstigungen wie die 
Pendlerpauschale bei.

Erst in den letzten Jahren hat sich dieser Trend wieder umgekehrt, und 
die Leute wollen häufiger wieder in der Stadt wohnen. Dazu hat 
sicherlich die Steigerung der Lebensqualität in den Innenstädten durch 
verkehrsberuhigte Zonen, sowie die Abkehr vom Automobil beigetragen -- 
und letztlich führten diese Umstände heute dazu, daß der Wohnraum in den 
Städten knapp und damit natürlich auch teurer wird.

Andererseits sind viele Unternehmen aus den Innenstädten heraus auf die 
grüne Wiese gezogen, weil Bauland dort billig und die Verkehrsanbindung 
meistens besser ist als in den Städten. Auch dafür ist meine Heimatstadt 
Aachen mit ihren Gewerbegebieten ein gutes Beispiel.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Claymore schrieb:
> Nemesis schrieb:
>> Wie war das noch?: 10% der deutschen Bevölkerung besitzen knapp
>> über 50% des Bundesvermögens. Vor über einem Jahr waren das noch
>> unter 50%. Tendenz steigend.
>
> Das ist ziemlich logisch wenn man sich anschaut, wie unbedarft Menschen
> mit ihren Ressourcen umgehen. Da wundert es nicht, dass die Leute, die
> sich geschickt verhalten, reicher werden. Und da es offensichtlich mehr
> Menschen gibt, die unbedarft handeln, verteilt sich der Reichtum
> logischerweise zu wenigen Menschen und nicht zu vielen.

Das mag ein Aspekt sein. Ein anderer, IMHO deutlich stärkerer Aspekt ist 
aber, wie die Vermögenswerte zusammengesetzt sind und wie volatil deren 
Bewertung ist. Die großen Vermögen sind nämlich nicht liquide, sondern 
in Unternehmen und Immobilien gebunden, deren Wert und Bewertung je nach 
der aktuellen Wirtschaftslage und sogar modischen Trends wie der 
derzeitigen Landflucht schwankt.

Im Moment treffen dabei mehrere Faktoren aufeinander. Da sind zum Einen 
die gute Wirtschaftslage und die vollen Auftragsbücher der Unternehmen 
in D zu nennen, die dazu führen, daß die Unternehmen höher bewertet 
werden. Auf der anderen Seite ist da die Landflucht in die Städte zu 
nennen, was aufgrund der hohen Nachfrage an innerstädtischem Wohn- und 
Gewerberäumen zu einer höheren Bewertung führt. Außerdem hat die 
Finanzkrise von 2008 dazu geführt, daß Unternehmen und Immobilien 
schlechter bewertet wurden; nachdem sich die Welt, Europa und 
Deutschland von dieser Krise langsam wieder erholen, steigen auch diese 
Bewertungen wieder.

Insofern sind statistische Momentaufnahmen wie diese eigentlich wert- 
und sinnlos, und entbehren jeder echten Aussagekraft. Aber leider gibt 
es in unserem Land einen institutionalisierten Sozialneid, dem solche 
Aussagen natürlich wunderbar in den populistischen Kram passen. Leider 
haben die meisten unserer Mitbürger nicht genug Ahnung von solchen 
Zusammenhängen und lassen sich von populistischen Sozialneidern von 
rinks und lechts zu gerne täuschen -- schließlich läßt sich damit auch 
gut die Verantwortung für die eigene Lebens- und Vermögensplanung 
negieren.

von Claymore (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
> Offensichtlich funktioniert die Soziale Marktwirtschaft -- in einem
> Staat mit einer Staatsquote nahe 50% von Kapitalismus zu sprechen zeugt
> nur von Unverständnis der Realität oder ideologischer Verblendung --
> ziemlich gut.

Das tolle in Deutschland ist ja, dass die kapitalistischen 
Grundprinzipien gelten und selbst die Leute, die die Prinzipien nicht 
verstehen (wollen) nicht wirklich arm sind.

Sheeva P. schrieb:
> Insofern sind statistische Momentaufnahmen wie diese eigentlich wert-
> und sinnlos, und entbehren jeder echten Aussagekraft.

Was bei der Betrachtung auch fehlt ist das Grundniveau. Es ist aus 
meiner Sicht nicht schlimm, wenn die Arm-Reich-Schere auseinander geht, 
solange die "Armen" auch einen wachsenden Lebensstandard haben. Das gilt 
umso mehr, wenn die meisten Armen die Möglichkeit haben, reich zu 
werden, wenn sie denn wollten. Und beides ist in Deutschland der Fall.

von (prx) A. K. (prx)


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Sheeva P. schrieb:
> In Wahrheit leben wir in einem der reichsten, freiesten und sozialsten
> Länder der Welt. Unter den Industrienationen hat Deutschland eine der
> breitesten Verteilungen von Wohlstand. Das sind die Fakten.

Wer Fakten und Analysen gerne schriftlich hat:
http://web.stanford.edu/group/scspi-dev/cgi-bin/sites/default/files/Pathways-SOTU-2016.pdf

Seite 7, Übersicht über 10 Staaten: In der Besitzverteilung liegt D mit 
Platz 9 nicht ganz so gut wie Du schilderst. Bei Einkommensverteilung 
und Aufstiegschancen sieht es mit Platz 5 etwas besser aus und beim 
Arbeitsmarkt und dem sozialen Netz direkt gut (1 und 2).

Ist ein typisches Ergebnis. Bei solchen in den letzten Jahren gemachten 
Vergleichen liegen insgesamt die Skandinavier vorne, die Deutschen im 
Mittelfeld und die USA hinten. Vom Tellerwäscher zum Millionär (economic 
mobility) klappt demgemäss fast überall besser als dort, wo der Spruch 
herkommt.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Noch ein paar Links dazu:

Intergenerational Transmission of Disadvantage
http://www.oecd.org/els/38335410.pdf

Income Inequality, Equality of Opportunity, and Intergenerational 
Mobility
http://ftp.iza.org/dp7520.pdf

ECONOMIC MOBILITY IN AMERICA
http://www.brookings.edu/~/media/Research/Files/Reports/2008/2/economic%20mobility%20sawhill/02_economic_mobility_sawhill.PDF

SOCIAL JUSTICE IN THE OECD
http://www.bertelsmann-stiftung.de/bst/de/media/xcms_bst_dms_34886_34887_2.pdf

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Und für jene, die es gerne etwas kürzer und pointierter haben, gibt es 
den Blick auf die Mistgabeln, vom spitzen Ende her gesehen:

"The Pitchforks Are Coming… For Us Plutocrats"
http://www.politico.com/magazine/story/2014/06/the-pitchforks-are-coming-for-us-plutocrats-108014

: Bearbeitet durch User
von Walter S. (avatar)


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ach naja schrieb im Beitrag #4486155:
> oder sie einfach ignorieren.

mach ich gern, zwei Seiten Buchstabensuppe sind mir einfach zuviel

von (prx) A. K. (prx)


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Walter S. schrieb:
> ach naja schrieb im Beitrag #4486155:
>> oder sie einfach ignorieren.
>
> mach ich gern, zwei Seiten Buchstabensuppe sind mir einfach zuviel

Yep. Absätze sind für die Lesbarkeit zwingend.

von (prx) A. K. (prx)


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ach naja schrieb im Beitrag #4486253:
> Wer schlau ist, weiß auch warum.

Yep. So kann man seinem Ärger freien Lauf lassen, ohne riskieren zu 
müssen, dass es jemand liest. Eigentlich schade, weil mit deutlich mehr 
Niveau als oft. Daher mein obiger Versuch, die einzelnen Sätze 
rauszufischen.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Alle N*** außer Mutti!!!!

8-0

von A. H. (ah8)


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A. K. schrieb:
> Der Anfang der gezielten Erwerbstätigkeit lag in der Spezialisierung
> frühester menschlicher Gesellschaften. Als nicht mehr jeder direkt die
> Früchte der eigenen Tätigkeit futterte (Sammeln, Jagd, Zucht, Vieh). Das
> funktionierte offensichtlich besser als jeder für sich.

So wie ich diese Aussage lese sind hier Ursache und Wirkung vertauscht. 
Eine Spezies, bei der jeder für sich selber futtert, hätte es nie zu 
Intelligenz bringen können. Was den Menschen zum Menschen machte war 
weder Arbeit noch Tausch, sondern das Teilen. Solidarität ist folglich 
nicht die Folge der menschlichen Entwicklung, sondern deren 
Voraussetzung.

Das hängt mit unserem Gehirn zusammen, genauer gesagt mit seiner Größe 
und seinem Energiebedarf und der Tatsache, das beides zu massiven 
Problemen bei der Fortpflanzung führt.

Das Gehirn eines erwachsenen Menschen verbraucht ca.25% der Energie des 
Körpers. Bei den meisten Säugern hat das Gehirn bei der Geburt 
mindestens 50% seiner endgültigen Größe erreicht. Das würde beim 
Menschen bedeuten, dass die beiden Gehirne von Mutter und Kind am Ende 
der Schwangerschaft bereits ca. 40% des Energiebedarfes eines 
erwachsenen Menschen ausmachen würden. Das könnte der Körper der Mutter 
einfach nicht leisten.

Auch der Geburtskanal ist ein Problem, da dieser durch das Becken führt, 
das dafür eine hinreichend große Öffnung haben muss. Beim Menschen mit 
seinem aufrechten Gang trägt das Becken aber die inneren Organe, die 
Öffnung kann also nicht beliebig groß sein.

Daher hat der Mensch bei der Geburt das relativ zum Endgewicht kleinste 
Gehirn (nur etwa 20‑25%) und als einziger Säuger eine ausgeprägte 
Kleinkindphase, in der zunächst das Gehirnwachstum nachgeholt wird. 
(Deshalb ist gerade diese Zeit für die geistige Entwicklung des Kindes 
so prägend.) Auch die relativ lange Kindheit, in der das Kind ernährt, 
aber nicht mehr gestillt wird und die in erster Linie dem Lernen dient, 
ist einzigartig. Während der gesamten Zeit sorgt die Entwicklung des 
Gehirns für einen sehr hohen Energiebedarf, den die Mutter (oder auch 
die Eltern) alleine nie decken könnte(n).

Ein Schimpanse frisst das, was er fängt, alleine. (Man hat auch schon 
beobachtet, dass es getauscht wird, z.B. gegen sexuelle Gefälligkeiten.) 
Wissenschaftler sehen darin einen Grund, warum er es nie von den Bäumen 
geschafft hat. Der menschliche Jäger dagegen, das hat man bei noch 
natürlich lebenden Völkern heraus gefunden, verbraucht nur etwa 30% 
seiner Jagdbeute selbst. Der Rest kommt der Sippe zu Gute und zwar nicht 
durch Tausch, sondern durch Teilen. Anders wäre die Entwicklung eines 
solchen Gehirns wohl nicht möglich gewesen.

Der Tausch kam erst ins Spiel, als so viel Nahrung zur Verfügung stand, 
dass nicht mehr alles verbraucht wurde, als es also zum Mehrprodukt und 
zu Akkumulation kam. Böse Zungen behaupten ja, damit war ein Wendepunkt 
in der Entwicklung erreicht und seitdem befinden wir uns wieder auf dem 
Weg zurück in den Urwald. (Ich teile diese Ansicht zwar nicht, 
andererseits fällt es mir aber auch schwer, es angesichts der 
Entwicklung, die wir in den sich selbst als „hochentwickelt“ 
bezeichnenden Gesellschaften sehen, einfach so von der Hand zu weisen.)

von (prx) A. K. (prx)


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A. H. schrieb:
>> Der Anfang der gezielten Erwerbstätigkeit lag in der Spezialisierung
>> frühester menschlicher Gesellschaften. Als nicht mehr jeder direkt die
>> Früchte der eigenen Tätigkeit futterte
>
> So wie ich diese Aussage lese sind hier Ursache und Wirkung vertauscht.
> Eine Spezies, bei der jeder für sich selber futtert, hätte es nie zu
> Intelligenz bringen können.

Es spricht nichts dagegen, meinen Begriff "Mensch" hier grosszügig zu 
interpretieren und auch die Vorstufen der Entwicklung zum Menschen 
einzuschliessen. Mir ging es eher um Erwerbstätigkeit und Arbeitsteilung 
als um die exakte Definition von "Mensch".

: Bearbeitet durch User
von Sheeva P. (sheevaplug)


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A. K. schrieb:
> Walter S. schrieb:
>> ach naja schrieb im Beitrag #4486155:
>>> oder sie einfach ignorieren.
>>
>> mach ich gern, zwei Seiten Buchstabensuppe sind mir einfach zuviel
>
> Yep. Absätze sind für die Lesbarkeit zwingend.

Inhalte auch.

von (prx) A. K. (prx)


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Sheeva P. schrieb:
>> Yep. Absätze sind für die Lesbarkeit zwingend.
>
> Inhalte auch.

Nö. Formale Lesbarkeit setzt keine verwertbaren Inhalte voraus. Auch 
eine Zustimmung zum Inhalt (hier auch nicht durchgängig gegeben) ist 
zumindest bei mir keine Vorbedingung für Lesbarkeit, sofern die 
verwendete Sprache erträglich ist.

: Bearbeitet durch User
von Christian B. (casandro)


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Das Problem ist, dass man damals in den 1960ger Jahren die falschen 
Entscheidungen getroffen haben. Damals gab es einen Produktivitätsboom 
ausgelöst durch hochqualifizierte Fachkräfte aus der Kriegsproduktion 
die nach dem Ende des 2. Weltkriegs halt zum Beispiel weiter in 
Impulstechnik (Radar) gearbeitet haben und somit sich Bereichen wie dem 
Fernsehen und Computern zugewandt haben. Das hier ist eine Imageanzeige 
einer Firma damals:
http://blog.modernmechanix.com/what-means-most-to-an-engineer/

Jetzt haben Computer das Potential einen neuen großen Schritt in der 
Produktivität zu tun. Ein typisches Beispiel ist der 
Onlineversandhandel, den man im Prinzip auch fast ohne Personal machen 
könnte.

In den 1960ger Jahren war das im Prinzip schon absehbar. Man stand 
damals vor der Entscheidung entweder die Früchte der 
Produktivitätssteigerung gerecht zu verteilen, sprich 10 Stundenwoche 
bei effektiv gleichem Reallohn wie heute, finanziert durch eine 
"Maschinensteuer", oder einfach weiter wie bisher, darauf hoffen, dass 
es erst mal weiter Wachstum gibt (was es damals wirklich gab), und das 
Problem auf irgendwann in der Zukunft zu verschieben.

Das Problem haben wir halt jetzt. Anstelle das wir zum Beispiel ein 
Grundeinkommen haben, schieben wir krampfhaft Leute in unwürdige 
Niedriglohnjobs. Anstelle dass wir automatisierte Regallager bei Amazon 
haben, beuten wir Leute aus die Sachen von a nach b tragen. Anstelle 
dass wir automatisierte Bahnsysteme oder Hochgeschwindigkeitsnetze 
bauen, bauen wir Autos, damit noch mehr Leute im Stau stehen, etc...

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Claymore schrieb:
> Was bei der Betrachtung auch fehlt ist das Grundniveau. Es ist aus
> meiner Sicht nicht schlimm, wenn die Arm-Reich-Schere auseinander geht,
> solange die "Armen" auch einen wachsenden Lebensstandard haben. Das gilt
> umso mehr, wenn die meisten Armen die Möglichkeit haben, reich zu
> werden, wenn sie denn wollten. Und beides ist in Deutschland der Fall.

Ist Ungleichheit denn wirklich schlecht? Dazu hat die FAZ gerade einen 
bemerkenswerten Artikel veröffentlicht:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/arm-und-reich/waechst-die-ungleichheit-warum-ist-sie-schlecht-ein-schwerpunkt-14081565.html

Die Ungleichheit ist eine Triebfeder des Wachstums und eine 
Voraussetzung für gesamtgesellschaftlichen Fortschritt. Deswegen ist das 
ganze Gejammer letztlich nur Ausdruck einerseits der verbreiteten 
Feindschaft gegenüber Fortschritt und Wachstum, sowie andererseits eines 
institutionalisierten Sozialneides, der damit politische Bauernfängerei 
betreibt.

Das konnte man sehr schön dieser Tage sehen, als Ulrich Schneider vom 
Paritätischen Wohlfahrtsverband seinen aktuellen Agitprop unters Volk 
brachte. Methodisch sind die Ergebnisse des Herrn Schneider und seines 
Verbandes einfach kompletter Unsinn, wie sogar der traditionell eher 
linksorientierte SPIEGEL ausnahmsweise bemerkt hat. Trotzdem haben sich 
politische Akteure wie die Ex-SED, Gewerkschafter und Spezialdemokraten 
darauf gestürzt wie die Aasgeier, und politische Konsequenzen gefordert.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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A. K. schrieb:
> Wer Fakten und Analysen gerne schriftlich hat:
> 
http://web.stanford.edu/group/scspi-dev/cgi-bin/sites/default/files/Pathways-SOTU-2016.pdf
>
> Seite 7, Übersicht über 10 Staaten: In der Besitzverteilung liegt D mit
> Platz 9 nicht ganz so gut wie Du schilderst.

Rentenansprüche nicht eingerechnet: leider Unfug.

von Le X. (lex_91)


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Sheeva P. schrieb:
> Deswegen ist das
> ganze Gejammer letztlich nur Ausdruck einerseits der verbreiteten
> Feindschaft gegenüber Fortschritt und Wachstum, sowie andererseits eines
> institutionalisierten Sozialneides, der damit politische Bauernfängerei
> betreibt.

Das hat nichts mit Sozialneid zu tun.

Wenn das System zusammenbricht und die 
Unterschicht/Niedriglöhner/Aufstocker Amok laufen und Autos anzünden 
schadet dass letzendlich auch mir.
Wenn deutsche Firmen pleite gehen weil nur noch 10% der Einwohner sich 
Konsumgüter leisten können ist das für jeden hier schlecht.

Letzendlich ist soziale Stabilität und flächendeckende Gerechtigkeit 
über alle Schichten hinweg notwendig, auch um den Reichtum der 
Oberschicht zu erhalten.

von Claymore (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
> Ist Ungleichheit denn wirklich schlecht?

Ungleichheit ist weder gut noch schlecht, sondern einfach die Realität. 
Jeder Mensch ist individuell und hat individuelle Voraussetzungen. Von 
daher macht es von Anfang an keinen Sinn, auf Gleichheit zu pochen.

Wichtig ist nur, Ungleichheit und Ungerechtigkeit nicht zu vermischen. 
Oder Gleichheit und Solidarität.

Le X. schrieb:
> Letzendlich ist soziale Stabilität und flächendeckende Gerechtigkeit
> über alle Schichten hinweg notwendig, auch um den Reichtum der
> Oberschicht zu erhalten.

Wie schon gesagt folgt aus einer ungleichen Verteilung noch lange keine 
Ungerechtigkeit oder soziale Instabilität. Sowohl Gerechtigkeit als auch 
soziale Stabilität sind in Deutschland auf sehr hohem Niveau. Vielleicht 
nicht auf einem Spitzenplatz, aber wenigstens weit oben im Mittelfeld.

An der ungleichen Verteilung sind zumindest in Deutschland im 
wesentlichen die normalen Bürger selbst schuld, und nicht die 
Superreichen.

von Muddi, Leiterin der erfolgreichsten BRD (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
> Das konnte man sehr schön dieser Tage sehen, als Ulrich Schneider vom
> Paritätischen Wohlfahrtsverband seinen aktuellen Agitprop unters Volk
> brachte. Methodisch sind die Ergebnisse des Herrn Schneider und seines
> Verbandes einfach kompletter Unsinn, wie sogar der traditionell eher
> linksorientierte SPIEGEL ausnahmsweise bemerkt hat. Trotzdem haben sich
> politische Akteure wie die Ex-SED, Gewerkschafter und Spezialdemokraten
> darauf gestürzt wie die Aasgeier, und politische Konsequenzen gefordert.

Kein Bulshit, das Produktivwachstum der letzten 15 Jahre kommt nicht 
annähernd beim Volk an, bei den Sozialbedürftigen erst recht nicht, aber 
auch nicht, bei denen, die arbeiten. Sonst würde man auch nicht über IGM 
geifern und es als höchstes aller Gefühle ansehen, sondern es wäre 
einfach Standard. Da aber hier die Gehälter im Schnitt gehörig von der 
der Produktivität abgekoppelt wurden, konnten erst die extrem fetten 
Profite der 10 Prozent möglich gemacht werden. Dafür dreht der Rest der 
Bevölkerung den Euro immer öfter zweimal rum, manche können selbst den 
nicht mehr umdrehen, weil keiner mehr da ist.

von Claymore (Gast)


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Muddi, Leiterin der erfolgreichsten BRD schrieb:
> Da aber hier die Gehälter im Schnitt gehörig von der
> der Produktivität abgekoppelt wurden, konnten erst die extrem fetten
> Profite der 10 Prozent möglich gemacht werden.

Es steht immer noch jedem frei, sich an den "extrem fetten Profiten" zu 
beteiligen. Wer das aus Angst oder Konsumwahn nicht tut, ist selbst 
schuld und braucht niemanden anders dafür verantwortlich machen.

von Justin C. (towika)


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Ohne "die da oben" hätten auch einige Bessergestellte hier aus dem Forum 
eher wenig bis nichts. Seid froh, daß sich jemand hier in D noch Eure 
Gehälter leisten kann und will...

Was hier teilweise rumgejammert wird. Ich bin kein Sozialist, aber merkt 
hier eigentlich noch jemand, wie gut es uns in D geht? Mal ernsthaft 
drüber nachgedacht?

Wir haben keine Wirtschaftskrise, keinen Krieg, jeder, ob mit oder ohne 
Arbeit ein warmes Bett, ein Dach überm Kopf, warmes Wasser aus dem Hahn 
und was zu beißen. Die Grundbedürfnisse eines jeden in D sind gedeckt.

Und der Ing. sinniert über den Sinn des Lebens! War das alles!? Dafür 
soll ich arbeiten gehen? 8h rumsitzen und Eier schaukeln?

Ich sage Euch Meckerzauseln mal was: Ihr habt KEIN Problem! Auch der 
Hartzer kann heute beruhigt schlafen gehen, ohne morgen verhungern zu 
müssen oder sich zu fragen, wie er seine Kinder ernähren soll. Ein 
großer Teil der (süd)europäischen Nachbarn kann das nicht von sich 
behaupten. Selbst in diesen Demokratien ist die Wohlfahrt sehr begrenzt. 
Von Einwohnern anderer Länder brauchen wir gar nicht zu reden. Krisen 
und Kriege in vielen Regionen, Vertriebene, die einen Zukunftshorizont 
von nur ein paar Wochen haben. Länder, die durch den Klimawandel schwer 
getroffen sind oder bald sein werden.

DAS sind Probleme! Was wollt Ihr eigentlich? Die gleiche Herausforderung 
wie Oma und Opa nach dem Krieg: Wie bekomme ich alle satt und groß? Ihr 
habt keine Probleme, sondern Langeweile!

In diesem Sinne frei nach einem Buchtitel: Sorge Dich nicht, lebe!

: Bearbeitet durch User
von transzendent (Gast)


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Justin C. schrieb:
> Ohne "die da oben" hätten auch einige Bessergestellte hier aus dem
> Forum
> eher wenig bis nichts. Seid froh, daß sich jemand hier in D noch Eure
> Gehälter leisten kann und will...
>
> Was hier teilweise rumgejammert wird. Ich bin kein Sozialist, aber merkt
> hier eigentlich noch jemand, wie gut es uns in D geht? Mal ernsthaft
> drüber nachgedacht?
>
> Wir haben keine Wirtschaftskrise, keinen Krieg, jeder, ob mit oder ohne
> Arbeit ein warmes Bett, ein Dach überm Kopf, warmes Wasser aus dem Hahn
> und was zu beißen. Die Grundbedürfnisse eines jeden in D sind gedeckt.
>
> Und der Ing. sinniert über den Sinn des Lebens! War das alles!? Dafür
> soll ich arbeiten gehen? 8h rumsitzen und Eier schaukeln?
>
> Ich sage Euch Meckerzauseln mal was: Ihr habt KEIN Problem! Auch der
> Hartzer kann heute beruhigt schlafen gehen, ohne morgen verhungern zu
> müssen oder sich zu fragen, wie er seine Kinder ernähren soll. Ein
> großer Teil der (süd)europäischen Nachbarn kann das nicht von sich
> behaupten. Selbst in diesen Demokratien ist die Wohlfahrt sehr begrenzt.
> Von Einwohnern anderer Länder brauchen wir gar nicht zu reden. Krisen
> und Kriege in vielen Regionen, Vertriebene, die einen Zukunftshorizont
> von nur ein paar Wochen haben. Länder, die durch den Klimawandel schwer
> getroffen sind oder bald sein werden.
>
> DAS sind Probleme! Was wollt Ihr eigentlich? Die gleiche Herausforderung
> wie Oma und Opa nach dem Krieg: Wie bekomme ich alle satt und groß? Ihr
> habt keine Probleme, sondern Langeweile!
>
> In diesem Sinne frei nach einem Buchtitel: Sorge Dich nicht, lebe!


Dass in anderen Weltgegenden die Sitten verfallen und Gesellschaften 
dysfunktional werden, hat erst zur Folge, dass sie ihre Grundbedürfnisse 
nicht decken können. Dafür sind die Menschen beseelter und die 
Beziehungen untereinander besser.

Mag sein, dass hier Grundbedürfnisse gedeckt sind, aber manche Menschen 
hier haben auch noch einige geistige Grundbedürfnisse als sich den Magen 
voll zu hauen und dass das Bett warm ist.

Es geht darum, dass hier auch Dysfunktionalitäten auftreten und dass hat 
nichts mit profanen Dingen wie mit den drei oder mehr F's zu tuen.

Wieso wird denn nach Einwanderern und Fachkräften geschrien? Wieso wird 
den dauernd gewarnt, dass das Sozialgefüge in wenigen Jahrzehnten 
zusammenbricht und nicht nur das Renten- und Sozialsystem ein 
Schneeballsystem ist.
Wieso steigen die geistigen Krankheiten in diesem Land und auch immer 
mehr körperliche?
Wieso sind denn die meisten Haushalte in diesem Land Singlehaushalte, 
für die später es schwer wird, einen Pfleger zu finden.

Ich bin kein Untergangsphilosoph, aber es gibt genug rationale Stimmen, 
die warnen, dass Finanzsystem, Handelssystem und sogar die Onlinewelt 
zusammenbricht eben aufgrund der heutigen Dysfunktionalitäten.

Von daher sind deine "Alles-ist-Super"-Attitüde zumindest mich nicht 
überzeugen.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Le X. schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>> Deswegen ist das
>> ganze Gejammer letztlich nur Ausdruck einerseits der verbreiteten
>> Feindschaft gegenüber Fortschritt und Wachstum, sowie andererseits eines
>> institutionalisierten Sozialneides, der damit politische Bauernfängerei
>> betreibt.
>
> Das hat nichts mit Sozialneid zu tun.

Doch, natürlich hat das was mit Sozialneid zu tun, und zwar nicht nur 
mit dem institutionalisierten. Wie neidisch und mißgünstig viele 
ansonsten durchaus nette und kluge Menschen in D auf den Rest der Welt 
schauen, merkt man allerdings erst, wenn man mal ein paar Monate oder 
Jahre im Ausland gelebt hat. Und es sitzt tief -- beinahe immer, wenn 
mir jemand begegnet ist, der anderen nicht das Schwarze unter dem 
Fingernagel gönnt und aus dem Jammern nicht herauskommt, war es ein 
Deutscher.

Keine Ahnung, woher das kommt -- ich habe das nur bemerkt und auch von 
mehreren Freunden und Kollegen mit Auslandserfahrung bestätigt bekommen 
und sehe, daß diese Eigenart meiner Landsleute schamlos ausgenutzt wird 
von allerlei Leuten, die daraus politisches Kapital schlagen wollen.

> Wenn das System zusammenbricht und die
> Unterschicht/Niedriglöhner/Aufstocker Amok laufen und Autos anzünden
> schadet dass letzendlich auch mir.

Ach, wenn das System zusammenbricht... die Mär vom kurz vor dem 
Zusammenbruch stehenden System höre ich jetzt, seit ich lebe, und meine 
Eltern berichten glaubhaft, daß das zu ihren Lebzeiten schon genauso 
war. Mittlerweile habe ich die Ölkrise, das Waldsterben, Tschernobyl, 
die Kosten der Wiedervereinigung und sogar die große Finanzkrise von 
2008 überlebt, obwohl die doch angeblich schlimmer gewesen sein soll als 
der Schwarze Freitag von 1929.

Und obwohl mir ständig irgendwelche Leute erzählen, daß "das System" 
(was auch immer damit gemeint sein mag) bald "zusammenbricht" (was auch 
immer wiederum hiermit gemeint sein soll), geht es den Deutschen besser 
als je zuvor in ihrer Geschichte -- und zwar in jeder Hinsicht. Sei mir 
daher bitte nicht böse, wenn ich über das Gerede vom alsbald 
bevorstehenden Zusammenbruch nur noch mitleidig lächeln kann. :-)

> Wenn deutsche Firmen pleite gehen weil nur noch 10% der Einwohner sich
> Konsumgüter leisten können ist das für jeden hier schlecht.

Ganz bestimmt, aber ebendies ist ja nicht der Fall. Die Arbeitslosigkeit 
-- die das größte Armutsrisiko überhaupt ist, gesellschaftlich ebenso 
wie individuell -- ist so niedrig wie seit 25 Jahren nicht, und so kommt 
der wirtschaftliche Aufschwung natürlich auch bei den Bürgern an.

> Letzendlich ist soziale Stabilität und flächendeckende Gerechtigkeit
> über alle Schichten hinweg notwendig, auch um den Reichtum der
> Oberschicht zu erhalten.

Gegen soziale Stabilität habe ich überhaupt gar nichts, im Gegenteil bin 
ich froh darüber, in einem der sozialsten und stabilsten Länder der Welt 
zu leben und möchte darauf auch nichts ändern.

Aber mit dem Wort "Gerechtigkeit" kann (und will) ich nichts anfangen. 
Irgendwie schreibt sich jeder auf sein Fähnchen, für "Gerechtigkeit" 
sorgen zu wollen, aber was damit gemeint ist, bleibt nebulös.

Was ist das denn, diese omniöse Gerechtigkeit? Wenn alle gleich viel 
oder wenig haben? Wenn der Fleißige für seinen Einsatz belohnt wird? Ist 
es besser, wenn alle gleich wenig haben, oder wenn wenige viel mehr und 
die Übrigen etwas weniger, aber trotzdem mehr als wenig haben? Was 
verstehst Du unter Gerechtigkeit, und würdest Du einen Teil Deines 
Wohlstandes dafür opfern, um mehr Gerechtigkeit zu bekommen?

Aber mach einfach mal die Gegenprobe und frag', wer Ungerechtigkeit 
will. Dann erkennst Du schnell, daß das ein klassisches 
Allgemeinplätzchen aus dem Repertoire der politischen Bauernfängerei 
ist, das schon alle vom Kaiser über den GRÖFAZ bis zur DDR-Diktatur für 
sich vereinnahmt haben. Darum werde ich mittlerweile hellhörig, wenn mir 
einer erzählen will, daß er -- und natürlich nur er, ganz im Gegensatz 
zu allen anderen -- dafür sorgen wolle, daß es "gerechter" zuginge.

Gerechtigkeit, my arse. Und alle so "yeah". ;-)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Leute, habt ihr eigentlich schon mitbekommen, dass das hier vorrangig 
ein Technikforum ist?

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Muddi, Leiterin der erfolgreichsten BRD schrieb:
> Kein Bulshit, das Produktivwachstum der letzten 15 Jahre kommt nicht
> annähernd beim Volk an, bei den Sozialbedürftigen erst recht nicht, aber
> auch nicht, bei denen, die arbeiten. Sonst würde man auch nicht über IGM
> geifern und es als höchstes aller Gefühle ansehen, sondern es wäre
> einfach Standard. Da aber hier die Gehälter im Schnitt gehörig von der
> der Produktivität abgekoppelt wurden, konnten erst die extrem fetten
> Profite der 10 Prozent möglich gemacht werden. Dafür dreht der Rest der
> Bevölkerung den Euro immer öfter zweimal rum, manche können selbst den
> nicht mehr umdrehen, weil keiner mehr da ist.

Der Betrachtungszeitraum ist winzig, die besonderen Ereignisse vor und 
in diesem Zeitraum -- Stichworte: Folgen und Kosten der 
Wiedervereinigung und des Wiederaufbaus Ost, Agenda 2010, Finanz- und 
Wirtschaftskrise von 2008 -- führen im Ergebnis dazu, daß die 
Betrachtung unsinnig und unseriös ist.

Insbesondere die Wirtschafts- und Finanzkrise von 2008 hat dazu geführt, 
daß die großen Vermögen deutlich geschrumpft sind. Einfach dadurch, daß 
die Unternehmen und Immobilien, in die diese Vermögen investiert waren 
und/oder sind, enorme Wertverluste verzeichnet haben. Deswegen ist ein 
großer Teil der "extrem fetten Profite der 10 Prozent" der letzten Jahre 
einfach nur darauf zurückzuführen, daß die "10 Prozent" vorher "extrem 
fette Verluste" eingefahren haben. Warum ignorierst Du das? Weil es 
nicht besser verstehst, oder weil es nicht zu dem Gejammer paßt?

In den Neunziger und Nuller Jahren ging es der Wirtschaft schlecht, und 
es gab nur minimale Produktivitätszuwächse. Seit sich die Wirtschaft von 
ihrem Formtief in diesen Jahre erholt, kommt das Wachstum auch bei den 
Bürgern an. Einerseits, weil zuvor Arbeitslose wieder Arbeit haben, 
andererseits durch die Lohnsteigerungen der letzten paar Jahre.

Einfach nur auf die Produktivität zu schauen und alle anderen 
ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen zu ignorieren, ist 
bestenfalls dumm und schlimmstenfalls eine gezielte Verzerrung der 
Realitäten. "Extrem fette Profite" hat kaum jemand gemacht, der nicht 
entweder besonders geschickt und/oder risikoreich investiert, oder 
vorher in ähnlichem Umfang Vermögen eingebüßt hatte.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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transzendent schrieb:
> Dass in anderen Weltgegenden die Sitten verfallen und Gesellschaften
> dysfunktional werden, hat erst zur Folge, dass sie ihre Grundbedürfnisse
> nicht decken können.

Wahrscheinlich ist es Dir nicht aufgefallen, aber im größten Teil der 
übrigen Welt hat es noch nie etwas gegeben, das auch nur ansatzweise 
Ähnlichkeit mit dem hätte, was wir als funktionierende Gesellschaft 
ansehen. Siebzig Jahre Frieden und der größte Wohlstand, den es je in 
breiter Fläche gegeben hat, sind kein Unfall. Sondern sie sind das 
Ergebnis davon, daß wir in Europa und in Deutschland in den letzten 
siebzig Jahren das Allermeiste absolut richtig gemacht haben!

> Mag sein, dass hier Grundbedürfnisse gedeckt sind, aber manche Menschen
> hier haben auch noch einige geistige Grundbedürfnisse als sich den Magen
> voll zu hauen und dass das Bett warm ist.

Für geistige Bedürfnisse sind weder Staat noch Gesellschaft zuständig. 
Das ist eine ganz individuelle Veranstaltung, für die jeder selbst und 
alleine die Verantwortung trägt. Wenn Deine geistigen Bedürfnisse nicht 
befriedigt werden, dann such Dir ein Hobby. Schockier Deine Eltern und 
lies ein Buch!

> Wieso wird denn nach Einwanderern und Fachkräften geschrien?

Weil es zu wenige Fachkräfte gibt. Mein Arbeitgeber ist in den letzten 
fünf Jahren von 350 auf über 700 Mitarbeiter gewachsen, aber wir hätten 
genug Arbeit und Aufträge für 1000. Ich kenne etliche Kunden, bei denen 
ähnliche Probleme bestehen: es gibt einfach nicht genug Bewerber, die 
ausreichend qualifiziert sind.

> Wieso wird
> den dauernd gewarnt, dass das Sozialgefüge in wenigen Jahrzehnten
> zusammenbricht und nicht nur das Renten- und Sozialsystem ein
> Schneeballsystem ist.

Weil man aus der Panikmache prima politisches und ökonomisches Kapital 
schlagen kann. Und da Panik bekanntlich die Gedanken lähmt, ist es sehr 
hilfreich, Gegenwart und Zukunft möglichst schwarz zu malen. Damit kann 
man Versicherungen ebenso gut verkaufen wie politische, ökonomische und 
gesellschaftliche Umbaumaßnahmen. Das hat schon der Postkartenmaler aus 
Braunau gewußt und genutzt.

> Wieso steigen die geistigen Krankheiten in diesem Land und auch immer
> mehr körperliche?

Zum Beispiel, weil der Mangel an Fachkräften dazu führt, daß die, die es 
gibt, regelmäßig zu viel und zu lange arbeiten. Und natürlich auch 
daran, daß die Diagnostik immer besser wird: vieles, was heute als 
Krankheit be- und anerkannt ist, hätten wir vor zehn Jahren nichtmal 
erkannt.

> Ich bin kein Untergangsphilosoph, aber es gibt genug rationale Stimmen,
> die warnen, dass Finanzsystem, Handelssystem und sogar die Onlinewelt
> zusammenbricht eben aufgrund der heutigen Dysfunktionalitäten.

Die gibt es seit Nostradamus, und die Welt weigert sich immer noch 
beharrlich, unterzugehen.

> Von daher sind deine "Alles-ist-Super"-Attitüde zumindest mich nicht
> überzeugen.

Im Moment ist zwar vielleicht nicht alles super, aber doch ziemlich gut. 
Und für die Zukunft werden wir darauf vertrauen müssen, daß unsere 
Kinder und Enkel in der Zukunft ebenso lernen werden, diese zukünftigen 
Probleme zu lösen, wie wir das auch gelernt haben -- und lernen. Es 
nutzt auch nix, zu lange voraus planen zu wollen -- denn erstens kommt 
es anders, zweitens als man denkt.

Es würde ja schon reichen, das Gejammer und die Hysterie zurückzufahren 
und die Dinge anzugehen, die tatsächlich verbesserungswürdig sind. Aber 
glücklicherweise sind das bei Weitem nicht so viele, wie die Apologeten 
uns weismachen wollen.

von Ingenieur (Gast)


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Ich sehe den Sinn der Arbeit im Kaffeetrinken und Eierschaukeln. Dafür 
gibt es Geld (nicht zu knapp), mit dem man sich ein schönes Leben 
gestalten kann. Fertig.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Justin C. schrieb:

> Ich sage Euch Meckerzauseln mal was: Ihr habt KEIN Problem! Auch der
> Hartzer kann heute beruhigt schlafen gehen, ohne morgen verhungern zu
> müssen oder sich zu fragen, wie er seine Kinder ernähren soll. Ein
> großer Teil der (süd)europäischen Nachbarn kann das nicht von sich
> behaupten. Selbst in diesen Demokratien ist die Wohlfahrt sehr begrenzt.
> Von Einwohnern anderer Länder brauchen wir gar nicht zu reden. Krisen
> und Kriege in vielen Regionen, Vertriebene, die einen Zukunftshorizont
> von nur ein paar Wochen haben. Länder, die durch den Klimawandel schwer
> getroffen sind oder bald sein werden.
>
> DAS sind Probleme! Was wollt Ihr eigentlich? Die gleiche Herausforderung
> wie Oma und Opa nach dem Krieg: Wie bekomme ich alle satt und groß? Ihr
> habt keine Probleme, sondern Langeweile!

Das kann man nur unterschreiben.

95% der Weltbevölkerung würden sofort mit jedem hier in DE tauschen.

Wenn ich morgens eine Scheibe Brot abschneide oder den Wasserhahn 
aufdrehe, dann denke ich sehr oft daran, dass das schon 2000km weiter 
nicht selbstverständlich sein muss und dass bei einer Verabredung "heute 
Abend" längst nicht klar ist, ob man die noch wird wahrnehmen können.

Wenn man das aus dem Blick verliert, reicht es, mal etwas Zeit in einem 
anderen Land zu verbringen. So etwas nordet schnell wieder ein.

Was man aus seinem Leben macht, hängt nicht nur von einem selbst ab - 
aber: bei einem selbst kann man am leichtesten anfangen, etwas zu 
ändern.
Leider machen das viele, die unzufrieden sind, nicht.

> In diesem Sinne frei nach einem Buchtitel: Sorge Dich nicht, lebe!

So ist es. Bei uns heisst es immer: es gibt ein Leben vor dem Tod.

Wir geniessen unser Leben sehr und fühlen uns rundum wohl.

Was will man mehr? Genau: nix :-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Gästchen (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Wenn ich morgens eine Scheibe Brot abschneide oder den Wasserhahn
> aufdrehe, dann denke ich sehr oft daran, dass das schon 2000km weiter
> nicht selbstverständlich sein muss und dass bei einer Verabredung "heute
> Abend" längst nicht klar ist, ob man die noch wird wahrnehmen können.

Auch wenn mich einige dafür prügeln werden:
Ich denke mir sogar, dass wir hier viel zu viel Wohlstand haben. Es geht 
ja längst nicht mehr drum, dass jeder von uns genug zu Essen, einen 
Fernseher, einen PC und ein Auto hat. Und eine Urlaubsreise pro Jahr.
Nein, das reicht nicht mehr.
Heute muss es ein großes Auto mit viel PS, ein großer Flachbildfernseher 
sein (alle zwei Jahre neu), ein Smartphone, die jährliche Flugreise auf 
die Malediven, teures Superfood, Wasser in Plastikflaschen.

Das ist viel zu viel und unsinnig. Beispielsweise ist der Mehrwert eines 
stärker motorisierten Autos gegenüber einem schwächeren Modells nüchtern 
betrachtet exakt 0. Oder der Mehrwert eines nagelneuen Smartphones 
gegenüber einem älteren Modell. Oder oder....

Ich behaupte, außer Status fehlt einem nichts, wenn man ein schwach 
motorisiertes Auto hat, zum Sonnenbaden nur Urlaub in Italien macht 
statt auf den Malediven, ein altes Handy und einen alten PC hat.

Mit ein bischen Verzicht auf sinnlose Statussymbole könnten sich diesen 
Lebnsstiel viel mehr Menschen leisten. Die müssten dann Zuhause auch 
nicht weglaufen und dann bei uns aufschlagen, weil wir für sinnlose 
Statussymbole deren Heimatländer verwüstet haben.

PS:
Für die Wirtschaft wäre das völlig neutral, weil zwar weniger pro 
Person, dafür aber an viel mehr Personen verkauft werden kann - das 
Gesamtvolumen wäre mindestens gleich, eher sogar größer...

von Le X. (lex_91)


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Gästchen schrieb:
> PS:
> Für die Wirtschaft wäre das völlig neutral, weil zwar weniger pro
> Person, dafür aber an viel mehr Personen verkauft werden kann - das
> Gesamtvolumen wäre mindestens gleich, eher sogar größer...

Das ist der springende Punkt.
In allem anderen was du gesagt hast geb ich dir recht, aber nicht hier.

Für unsere Wirtschaft zählt nur schneller,höher,weiter.
Nachhaltige, durchdachte Waren will man nicht verkaufen weil man sich 
dadurch selbst das Grab schaufelt.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Gästchen schrieb:
> Heute muss es ein großes Auto mit viel PS, ein großer Flachbildfernseher
> sein (alle zwei Jahre neu), ein Smartphone, die jährliche Flugreise auf
> die Malediven, teures Superfood, Wasser in Plastikflaschen.

Willkommen in der Konsumgesellschaft :-)

Um dieses Konzept für sich selbst auszuhebeln, reicht eine einfache 
Überlegung: alles, was im Leben wirklich wichtig ist, gibt es nicht für 
Geld. Wenn man das erst einmal wirklich verinnerlicht hat (manchmal 
benötigt man dafür einen Tritt des Lebens in den Allerwertesten), dann 
verschieben sich die Prioritäten deutlich zu diesen Dingen hin. Und es 
tut sehr gut.

> Das ist viel zu viel und unsinnig. Beispielsweise ist der Mehrwert eines
> stärker motorisierten Autos gegenüber einem schwächeren Modells nüchtern
> betrachtet exakt 0. Oder der Mehrwert eines nagelneuen Smartphones
> gegenüber einem älteren Modell. Oder oder....

Für mich stellt sich immer die Frage, ob das Neue einen Gewinn bringt. 
Unser alter Polo bspw. fährt uns genauso trocken von A nach B wie es ein 
Cayenne täte. Gleichzeitig gewährt er mir viel mehr sonstige Freiheiten, 
weil ich für ihn viel weniger Lebenszeit investieren muss. Ich kann es 
mir unter anderem deshalb "leisten", mit Lebenszeit verschwenderisch 
umzugehen.

Konsum hat eben auch viel mit dem Schauen auf andere zu tun. Und da wird 
es immer einen geben, der mehr hat, größer ist usw.

Mich stört das nicht und wenn es mal wieder eine Unternehmesbesichtigung 
gibt, dann stelle ich unseren Polo oder den Kastenwagen ohne Probleme 
neben den Bentley :-)
Warum auch nicht?

> Für die Wirtschaft wäre das völlig neutral, weil zwar weniger pro
> Person, dafür aber an viel mehr Personen verkauft werden kann - das
> Gesamtvolumen wäre mindestens gleich, eher sogar größer...

Vor allem wäre es für die Menschen gesünder.

Höher? Schneller? Weiter?

Wozu?

von N. N. (clancy688)


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Chris D. schrieb:
> Um dieses Konzept für sich selbst auszuhebeln, reicht eine einfache
> Überlegung: alles, was im Leben wirklich wichtig ist, gibt es nicht für
> Geld.

Glücklich sein bedeutet nicht, alles zu haben, sondern nichts zu 
brauchen. :)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Richtig. Oder, um es mit Gandhis Worten zu sagen:

"Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für 
jedermanns Gier."

: Bearbeitet durch Moderator
von Cyblord -. (cyblord)


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Man könnte meinen wir sind hier im Brigitte Selbstfindungsforum...
Strickt ihr nebenbei einen Norwegerpullover und schlürft 
Bio-Kamillentee?
Kommen jetzt noch mehr billige Eso-Phrasen und ausgelutschte Zitate?

Diese Geschwafel von wegen "man braucht nicht viel" entstammt lediglich 
eurer völlig verzerrten Wahrnehmung. Ich wette ihr braucht ziemlich viel 
Luxus im Vergleich zu einem armen Schwein in der Sahelzone. Es ist doch 
der reine Hohn dass ihr euch hier im schönsten Wohlstand sonnt und 
gleichzeitig von Verzicht schwadroniert.

: Bearbeitet durch User
von Gästchen (Gast)


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Le X. schrieb:
> Für unsere Wirtschaft zählt nur schneller,höher,weiter.
> Nachhaltige, durchdachte Waren will man nicht verkaufen weil man sich
> dadurch selbst das Grab schaufelt.

Auch das muss kein Widerspruch sein. Die nachhaltigen Waren sind dann 
vom Wert her eben entspechend höher zu bewerten.
Der Kunde muss weniger oft neu kaufen, kauft dafür aber teurer.
Ich sehe da keinen Verlust, weder für den Kunden noch für den 
Produzenten.

von Cyblord -. (cyblord)


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Lu R. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Um dieses Konzept für sich selbst auszuhebeln, reicht eine einfache
>> Überlegung: alles, was im Leben wirklich wichtig ist, gibt es nicht für
>> Geld.
>
> Glücklich sein bedeutet nicht, alles zu haben, sondern nichts zu
> brauchen. :)

Ganz ehrlich, solltest du mal ne Lungenentzündung bekommen, würde ich 
dir gerne diesen Satz zuflüstern und dir dein Antibiotika abnehmen.
Mal sehen wie schnell ihr Hipster-Ökos dann nach dem ach so unnötigen 
Luxus schreien würdet.

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Gästchen schrieb:
> Auch das muss kein Widerspruch sein. Die nachhaltigen Waren sind dann
> vom Wert her eben entspechend höher zu bewerten.
> Der Kunde muss weniger oft neu kaufen, kauft dafür aber teurer.
> Ich sehe da keinen Verlust, weder für den Kunden noch für den
> Produzenten.

Kunde sagt: "Ist eh alles nur noch Ramsch- - also kaufe ich billig"
Unternehmen sagt: "Kunden wollen kein Geld für gute Ware mehr ausgeben, 
also produzieren wir billig"

Jetzt fehlt nur noch einer, der den Teufelskreis durchbricht :-)

von Paul B. (paul_baumann)


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Cyblord -. schrieb:
> Man könnte meinen wir sind hier im Brigitte Selbstfindungsforum...
> Strickt ihr nebenbei einen Norwegerpullover und schlürft
> Bio-Kamillentee?
> Kommen jetzt noch mehr billige Eso-Phrasen und ausgelutschte Zitate?
>
> Diese Geschwafel von wegen "man braucht nicht viel" entstammt lediglich
> eurer völlig verzerrten Wahrnehmung. Ich wette ihr braucht ziemlich viel
> Luxus im Vergleich zu einem armen Schwein in der Sahelzone. Es ist doch
> der reine Hohn dass ihr euch hier im schönsten Wohlstand sonnt und
> gleichzeitig von Verzicht schwadroniert.

Ich hätte nie gedacht, daß ich Dir mal uneingeschränkt Recht geben 
würde. Jetzt ist der Moment gekommen.

Erstaunt die Augen reibend
-Paul-

von Ingenieur (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Mal sehen wie schnell ihr Hipster-Ökos dann nach dem ach so unnötigen
> Luxus schreien würdet.

Warum so aggressiv?
Chris und andere hier haben doch recht, wenn sie in Frage stellen, warum 
man hier in Deutschland meint, immer noch mehr und mehr Wohlstand zu 
benötigen. Das resultiert doch nur in einem selbst geschaffenen 
Hamsterrad. Man muss auch einfach mal glücklich und zufrieden sein mit 
dem, was man (erreicht) hat, und nicht ständig mehr und mehr wollen. Ich 
genieße lieber ein freies, selbstbestimmtes Leben mit viel Freizeit als 
mir zum Beispiel einen Porsche zu kaufen!

von Cyblord -. (cyblord)


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Ingenieur schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Mal sehen wie schnell ihr Hipster-Ökos dann nach dem ach so unnötigen
>> Luxus schreien würdet.
>
> Warum so aggressiv?
> Chris und andere hier haben doch recht, wenn sie in Frage stellen, warum
> man hier in Deutschland meint, immer noch mehr und mehr Wohlstand zu
> benötigen.
Weil sie das nicht tun. Sie wollen den Anschein erwecken sie würden 
allem unnötigen Luxus abschwören und wären so zufrieden mit dem aller 
nötigsten(!!). Und das ist nichts als heuchlerisch. Einen Polo zu fahren 
anstatt einen Porsche hat mit Verzicht absolut nichts zu tun. Das ist 
halt ein Ritt auf der grade aktuellen Hipster-Öko-Eso-Vegan Welle.

von Klaus (Gast)


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Es ist eben nicht nur der Punkt das wir immer mehr wollen, sondern auch 
mit Menschen zusammenleben, die uns immer mehr wollen lassen. Und mit 
Menschen, die denjenigen ausgrenzen, der da nicht mit tun will.

Bemerkenswert ist, dass Einwendungen, die von Mäßigung sprechen, häufig 
mit persönlichen Herabsetzungen beantwortet werden. Jeder stellt den 
Lebensstil des Anderen in Frage und das ist schwer erträglich. Geht mir 
genauso.

Es wäre besser, wenn man eine Gesellschaft hätte, in der jeder so leben 
könnte wie er möchte. Abgesehen von Einzelnen sind die meisten durchaus 
willig für sich selbst zu sorgen. Schon weil sie damit auch 
Gestaltungsfreiheit haben. Und das sie für sich selbst sorgen wollen, 
sieht man auch daran, dass sie es ja auch unter den gegenwärtigen 
Umständen tun.

Aber fragen wir mal umgekehrt: Wer sind denn die Menschen, die die 
Porsches bauen? Doch nicht die, die sich ihn leisten können. Und die, 
die ihn bezahlen, können ihn nicht bauen.

Es ist witzlos, die gegenwärtige Situation, die Zufriedenheit und die 
Unzufriedenheit damit, auf kurze Erklärungen zurückführen zu wollen. Die 
Zusammenhänge sind komplex (gerade hier im Forum sollte das vielen klar 
sein). Sie lassen sich, - wie gesagt nicht ausschliesslich -, bis auf 
unsere Entstehung zurückführen, die als "Assimilation" beschrieben 
werden kann.

Spezialisierung ist sinnvoll, wenn man Effizienz betrachtet - aber 
Effizienz wurde zum Wert an sich, was, wie immer wenn sich Aspekte 
selbstständig gemacht werden, zu Extremen führt. Und die Kehrseite der 
Spezialisierung ist die Abhängigkeit. Mir wäre es lieber, wenn ich alles 
zum Leben notwendige so mit Ach und Krach hinkriegen würde, als wenn ich 
hocheffizient und schnell Schrauben in Motorblöcke kriegen oder Software 
entwickeln können würde und dafür, weil ich anders nicht daran kommen 
kann, diesen Job brauche weil ich sonst weder Wohnung noch Nahrung 
bekomme.
Im übrigen ist das Spezialisierungsargument widersprüchlich, denn jemand 
er tagtäglich alles zum Leben Notwendige selbst erzeugen muss, wird auch 
darin schliesslich hinreichend kompetent werden.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ingenieur schrieb:
> Das resultiert doch nur in einem selbst geschaffenen
> Hamsterrad. Man muss auch einfach mal glücklich und zufrieden sein mit
> dem, was man (erreicht) hat, und nicht ständig mehr und mehr wollen. Ich
> genieße lieber ein freies, selbstbestimmtes Leben mit viel Freizeit als
> mir zum Beispiel einen Porsche zu kaufen!

Zum Beispiel.

Es geht natürlich nicht um Totalverweigerung und ein Leben in der 
Diogenes-Tonne. Gesundheitsversorgung zähle ich nicht zu überflüssigem 
Luxus - denn dadurch habe ich ja den oben beschriebenen Mehrwert.

Oder mit Gandhi: Bedürfnisbefriedigung: ja, Gier: nein

Meiner Meinung nach entsteht dieses "immer mehr wollen" hauptsächlich 
durch das Sich-Vergleichen mit anderen. Wenn man sich schon vergleichen 
muss, dann eben bitte mit den restlichen 95% der Welt.

Vielleicht muss man so etwas auch mal vor Ort gesehen und Länder bereist 
haben, um das zu verinnerlichen. Uns geht es hier unglaublich gut.

Und wenn ich mich hier im Haus umschaue: wir haben doch eigentlich 
längst alles, was wir benötigen. Es ist für uns zumindest schon lange 
eine Sättigungsgrenze erreicht, ab der weiteres Geldausgeben in vielen 
Bereichen einfach vollkommen sinnlos geworden ist.

Für uns war die Konsequenz: weniger Arbeit, viel mehr Lebenszeit.
Ein Baustein dazu war die Selbstständigkeit.

von Fachkräftemangel, my ass! (Gast)


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Sheeva P. schrieb:


> Weil es zu wenige Fachkräfte gibt. Mein Arbeitgeber ist in den letzten
> fünf Jahren von 350 auf über 700 Mitarbeiter gewachsen, aber wir hätten
> genug Arbeit und Aufträge für 1000. Ich kenne etliche Kunden, bei denen
> ähnliche Probleme bestehen: es gibt einfach nicht genug Bewerber, die
> ausreichend qualifiziert sind.

Wenn man nicht nach Tarif zahlt und sich eher an 15 Euro brutto pro 
Stunde für einen gestandenen Ingenieur orientiert und die Vorstellung 
von ausreichend qualifiziert extrem weltfremd ist, dann ja, ansonsten 
nein.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
> Einen Polo zu fahren
> anstatt einen Porsche hat mit Verzicht absolut nichts zu tun. Das ist
> halt ein Ritt auf der grade aktuellen Hipster-Öko-Eso-Vegan Welle.

Du liest nicht, was ich schreibe.

Ein Polo bedeutet für mich eben nicht Verzicht.

Der Porsche liefert mir nur keinen Mehrwert und wäre in meinen Augen 
daher eine sinnlose Investition.

Im Gegenteil nimmt er mir eine Menge Lebenszeit, ist also ein 
Minusgeschäft.

Mit Öko usw. hat das nix zu tun.

von Ingenieur (Gast)


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Cyblord scheint mir etwas frustriert, weil er offensichtlich noch nicht 
auf dem Stand ist, dass er sich mit dem guten Gefühl entspannt 
zurücklehnt und auf das blickt, was er alles geschafft hat, um seine 
Schäfchen im Trockenen zu haben.
Wenn man erst einmal erkannt hat, was wirklich wichtig im Leben ist, 
dann kann man es schaffen, dass sich die Tretmühle langsamer statt 
schneller dreht (ich spreche nicht von Aussteigen, das ist wahrlich 
selten möglich).

von Klaus (Gast)


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Man darf nicht den Fehler machen, wie so oft in der Geschichte, 
radikale, revolutionäre Änderungen herbeiführen zu wollen. Alte 
Ideologien lediglich durch neue ersetzen; und eine umfassende Einigkeit 
sofort herbeiführen zu wollen. Das führt nur zu Gewalt und neuer 
Unterdrückung. Und das ist, meiner Meinung nach, die eigentlich 
wertvolle Lehre aus dem Kommunismus in Russland - nicht etwa allein die, 
dass der Mensch egoistisch ist. Er ist es nämlich nicht ausschliesslich. 
Man schaue sich nur einmal an, wie basisdemokratische Räte und im Grunde 
menschenfreundliche Leitfiguren des Kommunismus mit Gewalt von Leuten 
beseitigt wurden, die den Kommunismus zur Machtergreifung 
instrumentalisiert haben.

Die Lösung besteht aber ohnehin nicht in einer einzigen Ideologie - 
demnach will ich hier sicher nicht für die Erneuerung des Kommunismus 
schreiben. Es wäre viel besser wenn wir uns von Ideologien völlig 
verabschieden könnten. Vermutlich brauchen wir dafür noch einige Zyklen, 
falls wir das alles als Menschheit überleben.

Auch muss man berücksichtigen, dass die meisten Menschen weder die 
Kenntnisse noch die Fähigkeiten haben sich auszudrücken oder tief 
nachzudenken. Dennoch sind sie es wert, das man auch ihr Glück im Auge 
hat - so wie sie es verstehen. Interessant dabei ist, dass sie sich im 
wesentlichen unter den gegenwärtigen Verhältnissen irgendwie 
einzurichten verstehen. Zwar leiden sie Mangel und werden durch das 
Gesetz (das auf sie viel strenger angewendet wird, als auf die 
Wohlhabenden) gegängelt, aber irgendwie geht es doch. Was bedeutet das? 
Das alles in Ordnung ist? Sicher nicht. Nur das der Mensch sich anpasst.

von Claymore (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Auch wenn mich einige dafür prügeln werden:
> Ich denke mir sogar, dass wir hier viel zu viel Wohlstand haben. Es geht
> ja längst nicht mehr drum, dass jeder von uns genug zu Essen, einen
> Fernseher, einen PC und ein Auto hat. Und eine Urlaubsreise pro Jahr.
> Nein, das reicht nicht mehr.

Da stimme ich voll zu.

Dazu kommt ja noch, dass die Leute über ihrem Niveau leben und durch 
ihren Konsumwahn langfristig viel weniger von ihrem erwirtschafteten 
Geld haben.

Wenn man über sein Arbeitsleben permanent nur 20% seines Einkommens 
spart, kann man als reicher Mann in Rente gehen. Mit einem entsprechend 
größeren Anteil (und das ist als Techniker/Ingenieur in der Regel 
durchaus machbar) erreicht man das noch weit vor dem Rentenalter.

Cyblord -. schrieb:
> Diese Geschwafel von wegen "man braucht nicht viel" entstammt lediglich
> eurer völlig verzerrten Wahrnehmung. Ich wette ihr braucht ziemlich viel
> Luxus im Vergleich zu einem armen Schwein in der Sahelzone.

Das gilt aber genauso für jeden Hartz-IV-Empfänger. Der entscheidende 
Unterschied ist, dass man sich bewusst macht, in wie viel Luxus man lebt 
und man bewusst auf einen Teil seines möglichen Luxus zu verzichten.

von Tonleiter-PWMler (Gast)


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Wobei ja viele schon kein Auto aus Geldgründen haben, einen PC sehe ich 
weniger als Luxus an, den braucht heute fast immer. Außerdem, wenn alle 
Leute besonders die in anderen Industriestaaten, auf Luxus verzichten 
würden, gäbe es gerade in Deutschland noch mehr arbeitslose Ingenieure, 
denn die meisten Tätigkeiten sind im "Luxussegment" involviert.

von (prx) A. K. (prx)


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Tonleiter-PWMler schrieb:
> Wobei ja viele schon kein Auto aus Geldgründen haben

Zu keiner Zeit war selbstverständlich, dass jeder ein Auto hatte.

von Claymore (Gast)


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Tonleiter-PWMler schrieb:
> Außerdem, wenn alle
> Leute besonders die in anderen Industriestaaten, auf Luxus verzichten
> würden, gäbe es gerade in Deutschland noch mehr arbeitslose Ingenieure,
> denn die meisten Tätigkeiten sind im "Luxussegment" involviert.

Eben nicht. Die Arm-Reich-Schere würde wieder zu gehen, damit hätten die 
unteren Einkommensschichten sogar mehr Geld zur Verfügung. Die Leute 
würden nur weniger im Konsumrausch auf Pump leben und es würden mehr 
Ressourcen für wichtige Dinge zur Verfügung stehen.

von Kolophonium (Gast)


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>Die Leute würden nur weniger im Konsumrausch auf Pump leben und es würden
>mehr Ressourcen für wichtige Dinge zur Verfügung stehen.

Warst du nicht ein glühender Verfechter des Kapitalismus?

von genervt (Gast)


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Claymore schrieb:
> Wenn man über sein Arbeitsleben permanent nur 20% seines Einkommens
> spart, kann man als reicher Mann in Rente gehen.

Beitrag Gesetzliche Rentenversicherung: 18,7 Prozent!

Ohhh die Ironie!

von Claymore (Gast)


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Kolophonium schrieb:
> Warst du nicht ein glühender Verfechter des Kapitalismus?

Ich interpretiere Kapitalismus eben etwas anders als es von den 
Kommunisten/Sozialisten hier im Forum verstanden wird. Kapitalismus und 
Konsumwahn sind zwei verschiedene Dinge.

Es ist höchst kapitalistisch wenn man sein Einkommen nicht konsumiert, 
sondern investiert.

genervt schrieb:
> Beitrag Gesetzliche Rentenversicherung: 18,7 Prozent!

Die gesetzliche Rente bringt eben eine schlechte Rendite.

von Kolophonium (Gast)


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>Ich interpretiere Kapitalismus eben etwas anders als es von den
>Kommunisten/Sozialisten hier im Forum verstanden wird

Je, die gute alte Kommunismus/Sozialismus-Ausrede. Aber jeder hat das 
Recht auf seine private Kapitalismusdefinition


>Es ist höchst kapitalistisch wenn man sein Einkommen nicht konsumiert,
>sondern investiert.

Z.B. in die Produktion von Luxusgütern?

von Claymore (Gast)


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Kolophonium schrieb:
> Je, die gute alte Kommunismus/Sozialismus-Ausrede. Aber jeder hat das
> Recht auf seine private Kapitalismusdefinition

Das ist keine Ausrede. Und nein, meine Definition ist nicht privat, 
sondern wird von einer Menge anderer Leute mitgetragen.

Kolophonium schrieb:
> Z.B. in die Produktion von Luxusgütern?

Da die Wahrscheinlichkeit, dass der Konsumwahn aufhört, sehr gering ist, 
ist es kein Problem, sein Kapital auch dort zu investieren.

von Kolophonium (Gast)


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>Da die Wahrscheinlichkeit, dass der Konsumwahn aufhört, sehr gering ist,
>ist es kein Problem, sein Kapital auch dort zu investieren.

widerspricht irgendwie

>Die Leute würden nur weniger im Konsumrausch auf Pump leben und es würden
>mehr Ressourcen für wichtige Dinge zur Verfügung stehen.

Findest du nicht auch?

Typischer Fall "Was schert mich mein Geschwätz von vor 31 Minuten".

von Claymore (Gast)


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Das widerspricht sich kein bisschen. Das eine ist ein theoretisches 
Szenario. Ich habe nie gesagt, dass ich glaube, dass es eintritt. Das 
andere ist die Realität.

Ein typischer Fall von "ich verstehe einfach mal absichtlich die 
Aussagen falsch, weil sie mich sonst zum Umdenken bringen müssten".

von Kolophonium (Gast)


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>Das widerspricht sich kein bisschen.

Dialektik ist nicht so dein Ding, gelle.


>Ein typischer Fall von "ich verstehe einfach mal absichtlich die
>Aussagen falsch, weil sie mich sonst zum Umdenken bringen müssten".

Nun ja, du mußt ja auch nicht gerade umdenken, da du dir deinen 
Kapitalismus immer gerade passend definierst.


Argumentativ müßte demnächst die Neid-Keule von dir folgen.

von TU-Hans (Gast)


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Claymore schrieb:
> Die gesetzliche Rente bringt eben eine schlechte Rendite.

Das hängt doch davon ab wie lange man lebt ;). Mitunter kann sie eine 
sehr gute Rendite bringen.

von Claymore (Gast)


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Kolophonium schrieb:
> Dialektik ist nicht so dein Ding, gelle.

Textverständnis ist nicht so deins.

Kolophonium schrieb:
> Nun ja, du mußt ja auch nicht gerade umdenken, da du dir deinen
> Kapitalismus immer gerade passend definierst.

Ich definiere mir nicht den Kapitalismus, ich benutze eine anerkannte 
Definition. Geld zu investieren, um eine Rendite zu bekommen, ist nun 
einmal ein zentraler Punkt des Kapitalismus. Konsum ist es nicht. Das 
kannst du gerne auch in einem Lexikon nachlesen, falls dich das nicht 
überfordert.

Kolophonium schrieb:
> Argumentativ müßte demnächst die Neid-Keule von dir folgen.

Im Gegensatz zu dir habe ich Argumente und nicht nur Pöbelei.

von Claymore (Gast)


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TU-Hans schrieb:
> Das hängt doch davon ab wie lange man lebt ;). Mitunter kann sie eine
> sehr gute Rendite bringen.

Im Gegensatz zu Kapital hält die gesetzliche Rente aber nur ein Leben 
lang.

von Claymore (Gast)


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Claymore schrieb:
> Konsum ist es nicht.

Damit du mich nicht gleich wieder korrigierst: Der Konsum an sich ist 
natürlich ein Teil des Kapitalismus. Jeder Mensch konsumiert. Ich meinte 
in diesem Zusammenhang natürlich den blinden Konsumwahn und Konsum auf 
Pump.

von Kolophonium (Gast)


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>Im Gegensatz zu dir habe ich Argumente und nicht nur Pöbelei.

Kritisches Hinterfragen deiner Banalitäten ist für dich offenbar gleich 
Pöbelei.

Kleines Sensibelchen, wenn man nicht deinen Fähigkeiten als Unternehmer, 
Millionär und erfolgreicher Börseninvestor huldigt?

>Geld zu investieren, um eine Rendite zu bekommen, ist nun
>einmal ein zentraler Punkt des Kapitalismus. Konsum ist es nicht.

Wie möchtest du denn ohne Konsum Geld verdienen. Auf die Erklärung wäre 
ich jetzt mal wirklich gespannt.

von Kast (Gast)


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> Worst-Case-Fall
kannte ich bis jetzt noch nicht, ist so ähnlich wie LCD-Display

von Kolophonium (Gast)


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>Ich meinte in diesem Zusammenhang natürlich den blinden Konsumwahn und
>Konsum auf Pump.

Ja, du meinst ziemlich viel, wenn der Tag lang ist.

Aber Respekt, du hast den Widerspruch oder besser Fehler sogar selbst 
bemerkt. Geht doch.

Welches Lehrbuch des Kapitalismus unterscheidet jetzt übrigens zwischen 
sinnvollem und blinden Konsumwahn? Was sind die harten Kriterien?

von Claymore (Gast)


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Kolophonium schrieb:
> Kritisches Hinterfragen deiner Banalitäten ist für dich offenbar gleich
> Pöbelei.

Du hinterfragst gar nichts sachlich, sondern reitest nur auf 
Spitzfindigkeiten herum. Es spielt doch keine Rolle ob man das was ich 
mache jetzt dem Kapitalismus zuordnet oder nicht, wichtig ist nur, dass 
es funktioniert.

Kolophonium schrieb:
> Kleines Sensibelchen, wenn man nicht deinen Fähigkeiten als Unternehmer,
> Millionär und erfolgreicher Börseninvestor huldigt?

Jetzt muss ich doch mal direkt fragen: Wieso attackierst du mich ständig 
persönlich, anstatt sachliche Argumente zu liefern?

Kolophonium schrieb:
> Wie möchtest du denn ohne Konsum Geld verdienen. Auf die Erklärung wäre
> ich jetzt mal wirklich gespannt.

Na da bin ich dir mit der Erklärung doch zuvor gekommen.

von Claymore (Gast)


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Kolophonium schrieb:
> Welches Lehrbuch des Kapitalismus unterscheidet jetzt übrigens zwischen
> sinnvollem und blinden Konsumwahn? Was sind die harten Kriterien?

Der Witz ist, dass das überhaupt keine Rolle spielt. Der Kapitalismus 
muss nicht unterscheiden, ob Konsum sinnvoll oder sinnlos ist. 
Entscheidend ist, dass Kapital Rendite bringt. Wie das passiert, 
interessiert keinen.

Dass du das nicht kapierst, wundert mich natürlich nicht.

von Kolophonium (Gast)


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>...wichtig ist nur, dass es funktioniert.

Das funktioniert so gut, daß in den USA die Abgehängten Trump vielleicht 
sogar zum Präsidentschaftskandidaten macht


>Na da bin ich dir mit der Erklärung doch zuvor gekommen.

Ja, dein Sieg auf der ganzen Linie.


>Entscheidend ist, dass Kapital Rendite bringt. Wie das passiert,
>interessiert keinen.

Stimmt, die komplette Verantwortung für sein Tun zu übernehmen, ist 
nicht im Sinne des Kapitalismus.

>Dass du das nicht kapierst, wundert mich natürlich nicht.

Ich  denke nur über deinen knappen Renditehorizont hinaus. Aber das 
liegt dir in deiner Selbstgefälligkeit fern.

>Du hinterfragst gar nichts sachlich, sondern reitest nur auf
>Spitzfindigkeiten herum.

Spitzfindigkeit heißt wohl eher, ich möchte mich nicht mit meinen 
eigenen Aussagen auseinander setzen

>Jetzt muss ich doch mal direkt fragen: Wieso attackierst du mich ständig
>persönlich, anstatt sachliche Argumente zu liefern?

Neben deiner offenen Kritiklosigkeit könnte deine oberlehrerhafte 
Selbstgefälligkeit eine Rolle spielen.

von Claymore (Gast)


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Kolophonium schrieb:
> Stimmt, die komplette Verantwortung für sein Tun zu übernehmen, ist
> nicht im Sinne des Kapitalismus.

Es widerspricht dem auch nicht. Man muss nur wissen, auf welcher Seite 
man stehen möchte.

Kolophonium schrieb:
> Spitzfindigkeit heißt wohl eher, ich möchte mich nicht mit meinen
> eigenen Aussagen auseinander setzen

Wieso gibst du dann ständig unqualifizierte Kommentare dazu ab?

Kolophonium schrieb:
> Neben deiner offenen Kritiklosigkeit könnte deine oberlehrerhafte
> Selbstgefälligkeit eine Rolle spielen.

Ok, du willst mich also nur persönlich angreifen und gar nicht 
diskutieren. Und wieso tust du das? Berühren dich meine Aussagen in 
irgend einer Form? Offensichtlich scheine ich dich ja emotional zu 
treffen.

von Kolophonium (Gast)


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>Man muss nur wissen, auf welcher Seite man stehen möchte.

Ich schätze mal, du bist bestimmt immer auf der Seite der Stärkeren.


>Wieso gibst du dann ständig unqualifizierte Kommentare dazu ab?

Unqualifiziert in dem Sinne, daß dir der Sinn in deiner 
Rendite-Tellerrandbegrenzung nicht klar wird.


>Offensichtlich scheine ich dich ja emotional zu treffen.

Stimmt, ich kann konsequente Ignoranz nicht ausstehen. Mir fehlt eben 
deine konsequente Isolierung in deiner kleinen Renditewelt.

von Claymore (Gast)


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Kolophonium schrieb:
> Ich schätze mal, du bist bestimmt immer auf der Seite der Stärkeren.

Ich stehe auf jeden Fall nicht auf der Seite, die den Reichen das Geld 
in den Arsch schieben.

Kolophonium schrieb:
> Unqualifiziert in dem Sinne, daß dir der Sinn in deiner
> Rendite-Tellerrandbegrenzung nicht klar wird.

Ich kann mir schon denken, worauf du hinaus willst. Nur solange du das 
nicht sachlich formulieren kannst, ist es unqualifiziert.

Kolophonium schrieb:
> Stimmt, ich kann konsequente Ignoranz nicht ausstehen. Mir fehlt eben
> deine konsequente Isolierung in deiner kleinen Renditewelt.

Du willst mich nur so sehen, meine Aussagen in eine Ecke stellen. Du 
hast doch damit angefangen, mich als puren, seelenlosen Kapitalismus 
darzustellen. Und das obwohl ich eigentlich in eine ganz andere Richtung 
argumentiert habe.

Also weiter: Wieso versuchst du zwanghaft, meine Aussagen zu auszulegen, 
dass du mich persönlich und unsachlich attackieren kannst?

von Kolophonium (Gast)


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>Ich stehe auf jeden Fall nicht auf der Seite, die den Reichen das Geld
>in den Arsch schieben.

Erste Rückzugsgefechte?


>Ich kann mir schon denken, worauf du hinaus willst

Ich gebe dir gerne mehr Zeit zum Nachdenken.


>Also weiter: Wieso versuchst du zwanghaft, meine Aussagen zu auszulegen,
>dass du mich persönlich und unsachlich attackieren kannst?

Du unterschlägst, daß ich dein oberlehrerhaftes, selbstgefälliges 
Verhalten erwähnt habe.
Dazu gibt es übrigens einen äußerst sympathieerweckenden Thread, in dem 
du Chris D. penetrant erklärst, daß sein Vorgehen bei seiner 
Unternehmensführung falsch ist.

Ich kann mit Chris D. rosaroten Darstellungen nicht viel anfangen. Aber 
immerhin hat er aus eigener Kraft ein Unternehmen aufgebaut, daß ihm ein 
gutes Leben ermöglich.
Im Gegensatz zu dir hält er sich mit Belehrungen wohltuend zurück.

von Claymore (Gast)


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Kolophonium schrieb:
> Erste Rückzugsgefechte?

Nein, immer noch konsequent. Ich habe nie eine andere Meinung vertreten.

Kolophonium schrieb:
> Dazu gibt es übrigens einen äußerst sympathieerweckenden Thread, in dem
> du Chris D. penetrant erklärst, daß sein Vorgehen bei seiner
> Unternehmensführung falsch ist.

Auch das hast du falsch verstanden. Ich habe nie seine 
Unternehmensführung kritisiert.

Kolophonium schrieb:
> Im Gegensatz zu dir hält er sich mit Belehrungen wohltuend zurück.

Dafür ist seine Sturheit nicht zu überbieten. Das war auch der Grund, 
wieso ich es irgendwann aufgegeben habe.

von Kolophonium (Gast)


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>Ich habe nie eine andere Meinung vertreten.

Mal ein Vorschlag: Deutlicher und weniger mißverständlich formulieren.


>Auch das hast du falsch verstanden. Ich habe nie seine
>Unternehmensführung kritisiert.

Ja, ohne Mißverständnisse gäbe es so gar keinen Rückzug ohne 
Gesichtsverlust mehr.
Wenn ich mich richtig erinnere, hatte Chris D. dasselbe Gefühl.


>Dafür ist seine Sturheit nicht zu überbieten.

Gut, daß du mit Kritik so ganz anders umgehst.

von Henry G. (gtem-zelle)


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Sheeva P. schrieb:

> Weil es zu wenige Fachkräfte gibt. Mein Arbeitgeber ist in den letzten
> fünf Jahren von 350 auf über 700 Mitarbeiter gewachsen, aber wir hätten
> genug Arbeit und Aufträge für 1000. Ich kenne etliche Kunden, bei denen
> ähnliche Probleme bestehen: es gibt einfach nicht genug Bewerber, die
> ausreichend qualifiziert sind.

Der würde mit Sicherheit genügend Fachkräfte bekommen, wenn er ein 
vernünftiges Gehalt anbieten würde. Ist halt wie beim Bäcker, da 
bekommste auch keine Brötchen zum halben Preis, höchstens ein paar olle 
von gestern.

von Klaus R. (klaus2)


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...schade dass das eigentliche Thema wieder voll verfehlt wird. War 
grdstzl interessant, stelle ich mir auch ab & an, diese Frage(n).

Naja, vll wirds ja noch wieder etwas sachlicher.

Gruß, Klaus.

von Benji (Gast)


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Kolophonium schrieb:
>>einiges...

Ähem Kolophonium, also ehrlich, willst du es nicht verstehen?
Ist doch ganz einfach was Claymore hier von sicht gibt:

1) Geld investieren bringt Rendite (das ist Kapitalismus, bis hierher 
kommst noch mit?)

2) Weniger (unnützes) konsumieren bedeutet mehr Geld zum Investieren, 
ergo mehr Rendite (ganz einfach, oder?)

3) Wohin investieren? Hier bieten sich Hersteller von Luxus- und 
Konsumgüter an, z.B. deutsche "Premium"hersteller. Denn konsumieren tun 
die Leute unentwegt und sogar auf Pump

Da ist erstmal kein Widerspruch zu sehen.

Der findige Kapitalist kann sich darauf verlassen dass die Menschen eher 
mehr als weniger konsumieren in Zukunft, deswegen investiert er in 
Luxusgüter.

Wenn natürlich alle Menschen mit einem Mal erkennen würden dass der 
Konsumwahn nichts bringt, dass ein BMW oder Benz nicht notwendig ist, 
tja, dann hat der Kapitalist ein Problem denn dann hat er aufs falsche 
Pferd gesetzt.
Aber mal ehrlich: wie wahrscheinlich ist das?

PS: ich nehme Claymore nicht in Schutz. Der erzählt auch viel wenn der 
Tag lang ist. Z.B. sieht er sich befähigt, Chris D.s Anlageformen zu 
kritisieren obwohl er diese nicht kennt. Da hat er einfach nur Mist 
gelabert.
In diesem konkreten Fall hat er aber durchaus Recht während du, 
Kolophonium, anscheinend nur auf Gezanke aus bist.

von Kolophonium (Gast)


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>Ähem Kolophonium, also ehrlich, willst du es nicht verstehen?
>Ist doch ganz einfach was Claymore hier von sicht gibt:

Noch so ein Rendite-Tellerrand Limitierter. Die Banalitäten von Claymore 
mußt du nicht erklären.

Selbst Claymore hat begonnen die gesamten Auswirkunken des Kapitalismus 
zu erkennen und vielleicht sogar zu bewerten.

von Benji (Gast)


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Benji schrieb:
> In diesem konkreten Fall hat er aber durchaus Recht während du,
> Kolophonium, anscheinend nur auf Gezanke aus bist.

Kolophonium schrieb:
> Noch so ein Rendite-Tellerrand Limitierter. Die Banalitäten von Claymore
> mußt du nicht erklären.

Oh OK, du willst also wirklich nur jemanden ans Bein pissen. Dann noch 
viel Spaß dabei, ich rate aber eher zu Kamillentee und ab auf die Couch

von Kolophonium (Gast)


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>Oh OK, du willst also wirklich nur jemanden ans Bein pissen.

War aber nett von dir, daß du Claymore so in Schutz genommen hast.

von Claymore (Gast)


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Benji schrieb:
> Ähem Kolophonium, also ehrlich, willst du es nicht verstehen?
> Ist doch ganz einfach was Claymore hier von sicht gibt:

Du hast das 100% richtig wiedergegeben. Dass es da keinen Widerspruch 
gibt, weiß selbst der Kolodepp da. Wenn man pöbeln will, spielt die 
Wahrheit keine Rolle.

Benji schrieb:
> PS: ich nehme Claymore nicht in Schutz. Der erzählt auch viel wenn der
> Tag lang ist. Z.B. sieht er sich befähigt, Chris D.s Anlageformen zu
> kritisieren obwohl er diese nicht kennt. Da hat er einfach nur Mist
> gelabert.

Ich weiß, dass Chris hier wie ein Gott angesehen wird und jegliche 
Kritik quasi Blasphemie ist. Natürlich hat Chris sehr wohl etwas über 
seine "Anlageformen" gesprochen, nämlich dass er quasi sein ganzes Geld 
in sein Unternehmen steckt. Ich habe lediglich seine fehlende 
Diversifizierung und sein zu starkes Vertrauen in sein Unternehmen und 
Fähigkeiten kritisiert. Da hat er mit größter Sturheit reagiert. Mir 
blieb nichts weiter übrig, als ihn mit seinem Weg Glück zu wünschen. Ich 
würde ihm wirklich gönnen, dass seine Glückssträhne anhält. Das 
unterscheidet mich von den ganzen Pöblern hier, die würden nämlich in 
solchem Fall ein Scheitern wünschen.

Kolophonium schrieb:
> Noch so ein Rendite-Tellerrand Limitierter. Die Banalitäten von Claymore
> mußt du nicht erklären.

Nein, hätte er wirklich nicht. Du willst hier nur herum pöbeln, weil dir 
nicht passt, was ich sage.

Kolophonium schrieb:
> War aber nett von dir, daß du Claymore so in Schutz genommen hast.

Ja und wenigstens konnte er einen sachlichen Beitrag leisten.

von Kolophonium (Gast)


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>Du hast das 100% richtig wiedergegeben

Deine Rendite-Banalitäten standen nie in Zweifel. Es ging um 
weitergehende Verantwortlichkeiten im wirtschaftlichen Handeln.

Aber wie gesagt, daß ist für Rendite-Tellerrand Limitierte nicht 
relevant geschweige denn zu verstehen.

>Ich weiß, dass Chris hier wie ein Gott angesehen wird und jegliche
>Kritik quasi Blasphemie ist

Ja, neben Claymore darf es keine anderen Götter geben.

von Ingenieur (Gast)


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Claymore, merkst du eigentlich gar nicht, wie du diesen eigentlich 
interessanten Thread zerstörst und Allen mit deinem oberlehrerhaften 
Auftreten auf den Sack gehst?

von Kolophonium (Gast)


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Autor:  Claymore (Gast)
Datum: 02.03.2016 18:28
Kolophonium schrieb:
>> Kleines Sensibelchen, wenn man nicht deinen Fähigkeiten als Unternehmer,
>> Millionär und erfolgreicher Börseninvestor huldigt?

>Jetzt muss ich doch mal direkt fragen: Wieso attackierst du mich ständig
>persönlich, anstatt sachliche Argumente zu liefern


Autor:  Claymore (Gast)
Datum: 02.03.2016 21:12
>Ich weiß, dass Chris hier wie ein Gott angesehen wird und jegliche
>Kritik quasi Blasphemie ist.

Kleines soziales Gedankenexperiment für dich Claymore, was könnte Chris 
D. jetzt antworten wenn er du wäre? Na...

von Claymore (Gast)


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Kolophonium schrieb:
> Deine Rendite-Banalitäten standen nie in Zweifel. Es ging um
> weitergehende Verantwortlichkeiten im wirtschaftlichen Handeln.

Nein, darum ging es nicht. Das hast du einfach dazu gedichtet.

Aber wenn du es wissen willst: Verantwortung kann ich nur übernehmen, 
wenn ich Macht habe. Und im Kapitalismus bedeutet Besitz Macht. Ich kann 
diese Verantwortung wahrnehmen und kann zum Beispiel in meinem 
Unternehmen außerordentlich gute Arbeitsbedingungen schaffen (ist nicht 
meine Meinung, sondern die meiner Mitarbeiter). Kannst du das? Wer ist 
dann unverantwortlich?

Ingenieur schrieb:
> Claymore, merkst du eigentlich gar nicht, wie du diesen eigentlich
> interessanten Thread zerstörst und Allen mit deinem oberlehrerhaften
> Auftreten auf den Sack gehst?

Also machen sachliche Beiträge - nur weil sie eine unbeliebte Meinung 
vertreten und vielleicht nicht wie gewünscht formuliert werden - den 
Thread weniger kaputt als unqualifizierte, unsachliche persönliche 
Anfeindungen? Dass ich nicht lache.

Kolophonium schrieb:
> Kleines soziales Gedankenexperiment für dich Claymore, was könnte Chris
> D. jetzt antworten wenn er du wäre? Na...

Ich bin hier kein gottgleiches Wesen, weil bei mir nicht gleich 10 
Jünger kommen, die aggressiv meine Meinung vertreten würden und jeden 
mit anderer Meinung extrem beschimpfen. Von daher müsste seine Antwort 
wohl lauten: "Recht hat er wohl."

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Fachkräftemangel, my ass! schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>> Weil es zu wenige Fachkräfte gibt. Mein Arbeitgeber ist in den letzten
>> fünf Jahren von 350 auf über 700 Mitarbeiter gewachsen, aber wir hätten
>> genug Arbeit und Aufträge für 1000. Ich kenne etliche Kunden, bei denen
>> ähnliche Probleme bestehen: es gibt einfach nicht genug Bewerber, die
>> ausreichend qualifiziert sind.
>
> Wenn man nicht nach Tarif zahlt und sich eher an 15 Euro brutto pro
> Stunde für einen gestandenen Ingenieur orientiert und die Vorstellung
> von ausreichend qualifiziert extrem weltfremd ist, dann ja, ansonsten
> nein.

Wenn es so wäre, wie Du behauptest, dann könnte ich schon verstehen, 
warum wir keine qualifizierten Leute finden. Aber mein Arbeitgeber zahlt 
deutlich über Tarif, ich liege als Nichtstudierter sogar netto weit über 
Deinen 15 Euro; auch sonst ist mein Arbeitgeber äußerst angenehm und 
gibt sich jede erdenkliche Mühe, das angenehme Arbeits- und 
Betriebsklima zu pflegen. Mit Deinen Unterstellungen hättest Du Dich 
allerdings schon disqualifiziert; böswillige Miesepeter können wir 
nämlich nicht brauchen. ;-)

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Claymore schrieb:
> Tonleiter-PWMler schrieb:
>> Außerdem, wenn alle
>> Leute besonders die in anderen Industriestaaten, auf Luxus verzichten
>> würden, gäbe es gerade in Deutschland noch mehr arbeitslose Ingenieure,
>> denn die meisten Tätigkeiten sind im "Luxussegment" involviert.
>
> Eben nicht. Die Arm-Reich-Schere würde wieder zu gehen, damit hätten die
> unteren Einkommensschichten sogar mehr Geld zur Verfügung.

Wie kommst Du denn auf dieses schmale Brett?

von Henry G. (gtem-zelle)


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Sheeva P. schrieb:
...

Sheeva P. deine Geschichten aus tausend und einer Nacht sind hier wenig 
hilfreich.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Henry G. schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
> ...
>
> Sheeva P. deine Geschichten aus tausend und einer Nacht sind hier wenig
> hilfreich.

Es tut mir leid, daß Du die Wahrheit nicht ertragen kannst, und sie 
darum als Märchen abtun mußt. Und das Urteil, wie "hilfreich" diese 
Wahrheit hier ist oder meinetwegen nicht, steht Dir ohnehin nicht zu.

Es ist, und es bleibt eine Tatsache, daß es a) sehr gute Arbeitgeber 
gibt, die anständig bezahlen, ihre Sorgfaltspflicht ernst nehmen und 
sich gut um ihre Mitarbeiter kümmern. Und ebenso ist es eine Tatsache, 
daß auch solche Arbeitgeber trotzdem b) zu wenig qualifizierte 
Mitarbeiter finden.

Natürlich verstehe ich, daß diese Tatsachen für Leute, die sich selbst 
für qualifiziert halten, aber trotzdem keine ihnen angemessen 
erscheinende und bezahlte Arbeit finden, nicht leicht zu ertragen sein 
mögen. Und auch für Menschen, die mit ihrer Arbeit oder deren Bezahlung 
unzufrieden sind, sind diese Tatsachen sicherlich ebenso schwer zu 
ertragen wie für die Idioten, die glauben, daß alle Arbeitgeber böse 
Ausbeuter seien.

Aber merke: wenn Du die Wahrheit nicht vertragen kannst, liegt das 
Problem nicht an der Wahrheit.

von Henry G. (gtem-zelle)


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Och, ich kann sie vertragen, Frage ist nur, ob DU sie vertragen 
kannst...

von Claymore (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
>> Eben nicht. Die Arm-Reich-Schere würde wieder zu gehen, damit hätten die
>> unteren Einkommensschichten sogar mehr Geld zur Verfügung.
>
> Wie kommst Du denn auf dieses schmale Brett?

Entscheidend ist, dass die Leute nicht nur auf unnötigen Luxus 
verzichten, sondern das Geld stattdessen sinnvoll investieren. Wenn das 
eine Masse von Menschen tut, dann nehmen sie effektiv den Reicheren Geld 
weg.

Das ist natürlich nur ein hypothetisches Szenario, das werden wir in der 
Form wohl nicht erleben. Was zählt ist, dass man als Einzelner davon 
profitieren kann.

von Kolophonium (Gast)


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>Entscheidend ist, dass die Leute nicht nur auf unnötigen Luxus
>verzichten, sondern das Geld stattdessen sinnvoll investieren

Genau, die unteren Einkommensschichten, teilweise mit 8,5€/h, müssen nur 
auf unnötigen Luxus verzichten. So einfach ist das.


>Verantwortung kann ich nur übernehmen, wenn ich Macht habe. Und im >Kapitalismus 
bedeutet Besitz Macht.

Aus dem Poesie-Album der Rendite-Tellerrand Limitierten.

Gleich kommt bestimmt noch der Trickle-down-Theoriet. 
https://de.wikipedia.org/wiki/Trickle-down-Theorie

Wie war das noch mit selbstgefälligem, oberlehrerhaften Gehabe?!

>...kann zum Beispiel in meinem Unternehmen außerordentlich gute 
>Arbeitsbedingungen schaffen (ist nicht meine Meinung, sondern die meiner 
>Mitarbeiter).

Ich habe noch keine Chef erlebt, der sich nicht für einen guten Chef 
gehalten hat. Und alle Unternehmen haben ein tolles Betriebsklima und 
selbstverständlich sind die Mitarbeiter das wertvollste Gut.



>Das ist natürlich nur ein hypothetisches Szenario

Also keine Belege für dein tolles Konzept, eher selbstgebastelte 
Weltsicht.

von Claymore (Gast)


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Kolophonium schrieb:
> Genau, die unteren Einkommensschichten, teilweise mit 8,5€/h, müssen nur
> auf unnötigen Luxus verzichten. So einfach ist das.

Ich habe nicht vom Mindestlohnempfänger geredet. Aber ja, auch der hat 
im internationalen Vergleich noch Luxus, auch wenn da der Verzicht nicht 
so leicht fällt.

Kolophonium schrieb:
> Aus dem Poesie-Album der Rendite-Tellerrand Limitierten.

Wie oft willst du den Begriff noch wiederholen?

Kolophonium schrieb:
> Ich habe noch keine Chef erlebt, der sich nicht für einen guten Chef
> gehalten hat. Und alle Unternehmen haben ein tolles Betriebsklima und
> selbstverständlich sind die Mitarbeiter das wertvollste Gut.

Ich bin nicht der Chef - nicht direkt. Und wir hatten auch schlechte 
Zeiten. Da kann man das schon sehr gut vergleichen.

Ansonsten verlasse ich mich auf die nackten Zahlen. Quasi null 
Fluktuation in den letzten Jahren. Bei schlechtem Betriebsklima wäre das 
bei einem relativ kleinen Betrieb sicherlich höher.

Kolophonium schrieb:
> Also keine Belege für dein tolles Konzept, eher selbstgebastelte
> Weltsicht.

Dass "mein tolles Konzept" (deine Worte) für Einzelne funktioniert, ist 
vielfach erwiesen.

von Kolophonium (Gast)


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>Wie oft willst du den Begriff noch wiederholen?

So oft wie du deine Texte hier ablässt.

>Aber ja, auch der hat im internationalen Vergleich noch Luxus,
>auch wenn da der Verzicht nicht so leicht fällt.

Kommt jetzt der Vergleich mit Somalia, der Sahel-Zone oder so?

Welcher Luxus wäre denn jetzt für Arme deiner Meinung hier in DE 
verzichtbar?

>Ich habe nicht vom Mindestlohnempfänger geredet.

Von wem denn. Wer wäre bei der Arm-Reich-Schere denn jetzt arm in deinem 
Sinne? Alle zwischen 100-200k€?

>Und wir hatten auch schlechte Zeiten.

Etwa schlechtes Betriebsklima und schlechte Bezahlung?!


Zu deinem verquasten Verantwortungsbegriff. Auch der Obdachlose kann 
Verantwortung für sich und andere übernehmen.

Du reduzierst das in deiner begrenzten Weltsicht auf Macht und indirekt 
auf Geld.
Du gibst hier entsprechend den selbsternannten Welterklärer mit Hang zu 
penetranter Belehrung von oben herab. Siehe den Thread mit Chis D.

Im Feudalismus hatten die Feudalherren übrigens die gleiche Weltsicht 
wie du. Daß eben sie es sind, die ihren Untertanen ein sicheres Leben 
bieten.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Henry G. schrieb:
> Och, ich kann sie vertragen, Frage ist nur, ob DU sie vertragen
> kannst...

Nicht ich habe Dir unterstellt, die Unwahrheit zu sagen, oder behauptet, 
Deine Beiträge seien "nicht hilfreich", sondern umgekehrt.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Claymore schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>>> Eben nicht. Die Arm-Reich-Schere würde wieder zu gehen, damit hätten die
>>> unteren Einkommensschichten sogar mehr Geld zur Verfügung.
>>
>> Wie kommst Du denn auf dieses schmale Brett?
>
> Entscheidend ist, dass die Leute nicht nur auf unnötigen Luxus
> verzichten, sondern das Geld stattdessen sinnvoll investieren.

So wie ich das sehe, definiert die Begriffe "unnötig", "Luxus" und 
"sinnvoll investieren" jeder individuell für sich selbst.

> Wenn das eine Masse von Menschen tut, dann nehmen sie effektiv den
> Reicheren Geld weg.

Zuerst geht dabei denen das Geld aus, die für "die Reicheren" arbeiten 
und deren Luxusprodukte herstellen... und wenn der Kuchen kleiner wird, 
dann haben am Ende alle weniger.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Kolophonium schrieb:
> Genau, die unteren Einkommensschichten, teilweise mit 8,5€/h, müssen nur
> auf unnötigen Luxus verzichten. So einfach ist das.

Du laberst mit einer bemerkenswerten Konsequenz an Claymore vorbei. Gibt 
es da Deinerseits irgendwelche persönlichen Animositäten?

> Gleich kommt bestimmt noch der Trickle-down-Theoriet.
> https://de.wikipedia.org/wiki/Trickle-down-Theorie

Tja, die volkswirtschaftliche Realität in der Sozialen Marktwirtschaft 
ist, daß dieser Effekt ziemlich gut funktioniert.

> Ich habe noch keine Chef erlebt, der sich nicht für einen guten Chef
> gehalten hat. Und alle Unternehmen haben ein tolles Betriebsklima und
> selbstverständlich sind die Mitarbeiter das wertvollste Gut.

Die Frage ist doch nicht, wie der Chef über sich selbst denkt oder was 
das Unternehmen über sich selbst sagt. Sondern die Frage ist 
stattdessen, wie die Mitarbeiter über ihren Chef und ihr Unternehmen 
denken.

Übrigens haben die Mitarbeiter selbst einen großen und konkreten Anteil 
an der Gestaltung des Betriebsklimas. Ein schlechtes Betriebsklima liegt 
also nicht zwangsläufig an den Vorgesetzten. Weißt Du, so ein 
Betriebsklima ist ein zartes Pflänzchen, das schon ein einziger 
Kotzbrocken vergiften kann. Der will es aber natürlich nie gewesen 
sein...

Deine miese Diskussionsführung gegenüber Claymore mit Deinen böswilligen 
Unterstellungen und Deinen persönlichen Angriffen ist übrigens ein gutes 
Beispiel dafür, wie jemand ein Gesprächsklima nachhaltig vergiften kann. 
Zum Glück muß ich nicht mit solchen Leuten zusammenarbeiten.

von Henry G. (gtem-zelle)


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Justus M. schrieb im Beitrag #4494509:
> Der Sinn der Arbeit, zumindest in Deutschland, ist, der korrupten
> Politelite genügend Kapital für deren verwegene Pläne zur Verfügung zu
> stellen.
> Gollum(Schäuble) und IM Erika(Merkel) arbeiten für Soros et all.
> Macht Euch schlau.
> Stünden sämtliche Steuereinnahmen dem Deutschen Volk zur Verfügung, dann
> müßten Eure Frauen nicht einmal arbeiten.
> Die wahren Hintergründe dürfen aber in diesem Forum nicht kommuniziert
> werden.

Tja, dann müssten sie sich ja hier im Forum eingestehen, nicht zur 
geistigen Elite zu gehören, sondern nur manipulierte Arbeitsesel sind.

von Kolophonium (Gast)


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>Du laberst mit einer bemerkenswerten Konsequenz an Claymore vorbei.

Na, dann klär mich auf.

von Kolophonium (Gast)


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>Tja, die volkswirtschaftliche Realität in der Sozialen Marktwirtschaft
>ist, daß dieser Effekt ziemlich gut funktioniert

Belege deinerseits?

Aus dem Link:

"Führende Ökonomen, unter anderem die zwei keynesianisch orientierten 
Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften Paul Krugman und Joseph 
E. Stiglitz, bezweifeln hingegen die Gültigkeit der Theorie. So sagte 
Paul Krugman 2008 dazu: „Wir warten auf diesen Trickle-down-Effekt nun 
seit 30 Jahren – vergeblich.“[2] Ähnlich bezweifelte Joseph E. Stiglitz 
2012, dass „[…] an der sogenannten Trickle-down-Theorie […] auch nur ein 
Quäntchen Wahrheit“ wäre.[3]

2013 stellte Papst Franziskus in einem apostolischen Schreiben fest, 
dass die Trickle-down-Theorie ein „undifferenziertes, naives Vertrauen 
auf die Güte derer aus[drücke], die die wirtschaftliche Macht in Händen 
halten, wie auch auf die vergötterten Mechanismen des herrschenden 
Wirtschaftssystems.“ (Evangelii Gaudium, Nr. 54)"

Aber du kennst dich bestimmt besser aus.

von Brain-Plug (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
> Du laberst mit einer bemerkenswerten Konsequenz an Claymore vorbei. Gibt
> es da Deinerseits irgendwelche persönlichen Animositäten?

Naja, da ihr zwei mindestens Brüder im Geiste, im Extremfall ein und die 
selber Person seid, ist dies nicht weiter schlimm.
In Realitätsfremde, Extrem-Einseitigkeits-Darstellungen, Trollerei und 
Wortglauberei seid ihr zwei jedenfalls die Besten im ganzen 
Mikrocontroller-Cosmos.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Kolophonium schrieb:
>>Tja, die volkswirtschaftliche Realität in der Sozialen Marktwirtschaft
>>ist, daß dieser Effekt ziemlich gut funktioniert
>
> Belege deinerseits?

Wir leben in einem der reichsten, sozialsten und freiesten Länder der 
Welt. Sogar den Empfängern staatlicher Hilfeleistungen geht es besser 
als afrikanischen, asiatischen oder südamerikanischen Arbeitern und 
Bauern.

> "Führende Ökonomen, unter anderem die zwei keynesianisch orientierten
> Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften Paul Krugman und Joseph
> E. Stiglitz, bezweifeln hingegen die Gültigkeit der Theorie. So sagte
> Paul Krugman 2008 dazu: „Wir warten auf diesen Trickle-down-Effekt nun
> seit 30 Jahren – vergeblich.“[2] Ähnlich bezweifelte Joseph E. Stiglitz
> 2012, dass „[…] an der sogenannten Trickle-down-Theorie […] auch nur ein
> Quäntchen Wahrheit“ wäre.[3]
>
> 2013 stellte Papst Franziskus in einem apostolischen Schreiben fest,
> dass die Trickle-down-Theorie ein „undifferenziertes, naives Vertrauen
> auf die Güte derer aus[drücke], die die wirtschaftliche Macht in Händen
> halten, wie auch auf die vergötterten Mechanismen des herrschenden
> Wirtschaftssystems.“ (Evangelii Gaudium, Nr. 54)"

Ach ja, Krugman und Stiglitz, die Chefideologen linker Voodoo-Ökonomie 
und keynesianischer Schuldenmacherei. Schade nur, daß solche 
Voodoo-Ökonomien in der Praxis noch nie funktioniert haben und 
Schuldenmachen einen in die Abhängigkeit von seinen Geldgebern führt -- 
die Griechen können ein Lied davon singen, wie unangenehm die Folgen 
davon sind, wenn man langfristig und konsequent über seine Verhältnisse 
gelebt hat. Jaja, ich weiß, Krugi und Stigi haben dafür auch wieder ihre 
Patentrezeptchen, die vornehmlich daraus bestehen, die negativen Folgen 
der ausgeufernten Schuldenmacherei durch noch mehr Schulden zu 
bekämpfen...

Vermutlich gibt es Gründe dafür, warum viele renommierte Ökonomen die 
Herren Krugman und Stiglitz eher als Ideologen denn als Ökomomen sehen. 
Außerdem könnte ich natürlich noch anmerken, daß die beiden Herren nur 
über die USA sprechen und die dortigen Verhältnisse nicht auf Europa und 
noch weniger auf Deutschland übertragen werden können, aber: geschenkt. 
Wer Krugman und Stiglitz als "Belege" ins Feld führt, ist an solcherlei 
Details vermutlich nicht ernsthaft interessiert.

Und dann berufst Du Dich auch noch auf den Papst -- ich wußte gar nicht, 
daß die Würdenträger von irgendwelchen Glaubensgemeinschaften sich 
jemals durch besonders hohe ökonomische Kompetenz ausgezeichnet hätten, 
außer bei der Bereicherung von Institutionen ihrer jeweiligen Sekte. 
Angesichts des enormen Reichtums der katholischen Kirche, den dieselbe 
aber zusammenhält wie die schwäbische Hausfrau ihre Haushaltsgeld, kann 
Dein Christenpapi ja einfach mal mit gutem Beispiel vorangehen und 
ebenjene Güte walten lassen, die er bei der "wirtschaftlichen Macht" so 
arg vermißt. Aber "Evangelii Gaudium"... mein Latein ist etwas 
eingerostet: "witzige Evangelien"? Da scheint der Mann ja wenigstens 
Humor zu haben. ;-)

von Claymore (Gast)


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Kolophonium schrieb:
> Kommt jetzt der Vergleich mit Somalia, der Sahel-Zone oder so?
>
> Welcher Luxus wäre denn jetzt für Arme deiner Meinung hier in DE
> verzichtbar?

Das kann man nicht pauschal beantworten. Dazu müsste man sich konkret 
das Budget eines Mindestlohnempfängers anschauen.

Was man definitiv sagen kann, dass man in den größten Teilen 
Deutschlands mit Mindestlohn relativ gut leben kann und dabei noch etwas 
zurück legen kann.

Kolophonium schrieb:
> Von wem denn. Wer wäre bei der Arm-Reich-Schere denn jetzt arm in deinem
> Sinne? Alle zwischen 100-200k€?

Das ist schon eine völlig falsche Denkweise. Arm ist in diesem Sinne 
jeder, dessen Vermögen langsamer wächst als das Durchschnittsvermögen 
der Volkswirtschaft. Das ist die Definition der Arm-Reich-Schere.

Wenn ein Mindestlohnempfänger sein Vermögen in einem Jahr von 1000 auf 
2000 Euro steigert, zählt er in diesem Sinne als reich. Wenn er die 
Steigerung durchhalten würde, wäre er in wenigen Jahren Millionär und 
bis zur Rente Milliardär. Natürlich erreicht kaum ein Mensch 100% 
Steigerung pro Jahr über viele Jahre. Aber die Grenze zum reich werden 
liegt ja auch nur bei ca. 8%.

Kolophonium schrieb:
> Etwa schlechtes Betriebsklima und schlechte Bezahlung?!
Schlechtes Betriebsklima ja, schlechte Bezahlung nein. Da waren einfach 
ein paar schwierige Aufträge Schuld, die die Belegschaft an die Grenze 
der Leistungsfähigkeit gebracht haben. Heute verzichten wir auf solche 
Aufträge, das kostet zwar einige Hunderttausend Euro Gewinn, aber das 
Betriebsklima ist langfristig wichtiger.

Kolophonium schrieb:
> Zu deinem verquasten Verantwortungsbegriff. Auch der Obdachlose kann
> Verantwortung für sich und andere übernehmen.
Da kann man sich jetzt stundenlang über die Definition von 
"Verantwortung" streiten. Was aber klar ist, dass er das niemals in dem 
Maße tun kann wie es ein Arbeitgeber macht.

Kolophonium schrieb:
> Du reduzierst das in deiner begrenzten Weltsicht auf Macht und indirekt
> auf Geld.
Ja, mit Macht und Geld kann man mehr Verantwortung übernehmen. Das ist 
in menschlichen Gesellschaften seit Jahrtausenden so. Da kann ich doch 
auch nichts dafür.

Und ja, ich weiß, dass man Macht auch missbrauchen kann und dass das oft 
auch gemacht wird.

Sheeva P. schrieb:
> So wie ich das sehe, definiert die Begriffe "unnötig", "Luxus" und
> "sinnvoll investieren" jeder individuell für sich selbst.
Bei Ersterem stimmt das im Prinzip. Letzteres ist allerdings messbar, 
das kann man also schon allgemein definieren. Gut, vielleicht sollte man 
es nicht "sinnvoll" nennen, sondern "rentabel" oder ähnlich.

Sheeva P. schrieb:
> Zuerst geht dabei denen das Geld aus, die für "die Reicheren" arbeiten
> und deren Luxusprodukte herstellen... und wenn der Kuchen kleiner wird,
> dann haben am Ende alle weniger.

Der Kuchen wird ja nicht kleiner, er wird nur anders verteilt.

Der springende Punkt ist, dass das Geld von reichen Menschen zu einem 
großen Teil (>95..99%) als Kapital investiert ist und nicht konsumiert 
wird. Wenn das Kapital von anderen gehalten wird, ändert sich überhaupt 
nichts, außer dass die Gewinne auf mehr Schultern verteilt wird.

Die Reichen haben doch einen so großen Anteil am Kuchen, wenn man ihnen 
einen Teil weg nimmt, können sie sich immer noch ihre ganzen tollen 
Luxusgüter leisten.

von klausi (Gast)


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Claymore schrieb:
> Die Reichen haben doch einen so großen Anteil am Kuchen, wenn man ihnen
> einen Teil weg nimmt, können sie sich immer noch ihre ganzen tollen
> Luxusgüter leisten.

Ja. Was wäre die Lösung?  Eine gerechte Verteilung des Kuchens?
Wären damit alle Probleme gelöst? Oder würden die Preise anheben , da 
sich plötzlich jedermann sehr viel mehr leisten kann? Und die 
Volkswirtschaft zusammen brechen? Schwierig, sowas einzuschätzen..

Der Kapitalismus setzt halt voraus, dass man schon Kapital hat. Nur ein 
solcher mit Kapital kann profitieren.

von Claymore (Gast)


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klausi schrieb:
> Ja. Was wäre die Lösung?

Eine (natürlich rein hypothetische Lösung) Lösung wäre, dass jeder sich 
an den Gewinnen der Unternehmen beteiligt.

klausi schrieb:
> Eine gerechte Verteilung des Kuchens?

Gerecht heißt ja nicht unbedingt eine völlige Gleichverteilung.

klausi schrieb:
> Wären damit alle Probleme gelöst?

Ganz sicher nicht.

klausi schrieb:
> Oder würden die Preise anheben , da
> sich plötzlich jedermann sehr viel mehr leisten kann?

Das spielt bei meiner Lösung keine große Rolle, weil höhere Preise ja 
wieder höhere Gewinne bedeutet und jeder ja an den Gewinnen beteiligt 
ist.

klausi schrieb:
> Der Kapitalismus setzt halt voraus, dass man schon Kapital hat.

Nein! Kapital kann man auch von 0 aufbauen. Und das geht schneller als 
die meisten Menschen denken.

klausi schrieb:
> Nur ein
> solcher mit Kapital kann profitieren.

Das ist richtig. Trotzdem sind komischerweise ca. 90% der Deutschen gar 
nicht daran interessiert, Kapital aufzubauen und davon zu profitieren.

von klausi (Gast)


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Claymore schrieb:
> Das spielt bei meiner Lösung keine große Rolle, weil höhere Preise ja
> wieder höhere Gewinne bedeutet und jeder ja an den Gewinnen beteiligt
> ist.

Spielt schon eine Rolle: Die Inflation würde wohl bis in den Himmel 
schiessen.

Claymore schrieb:
> Nein! Kapital kann man auch von 0 aufbauen. Und das geht schneller als
> die meisten Menschen denken.

Achja? Vorschläge?
Zocken?!?
Bsp.: mit eigenem Lohn in hoch-riskant Biotech-Pennystocks investieren?

merke: Hohe Gewinne bedeuten hohes Risiko. Und das ist bei geringem 
Cashflow nötig. Ohne Risiko oder hohem Investitionskapital gibt es auch 
i.d.R. keine hohe Rendite...

von Claymore (Gast)


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klausi schrieb:
> Spielt schon eine Rolle: Die Inflation würde wohl bis in den Himmel
> schiessen.

Nein, spielt eben keine Rolle, weil die Leute an den entsprechend massiv 
steigenden Gewinnen beteiligt sind. Aber wie gesagt, das ist ein rein 
hypothetisches Szenario, das so niemals eintreten wird. Von daher ist 
dieses Was-Wäre-Wenn-Spiel ziemlich sinnlos.

klausi schrieb:
> Achja? Vorschläge?
> Zocken?!?
> Bsp.: mit eigenem Lohn in hoch-riskant Biotech-Pennystocks investieren?

Natürlich nicht zocken, sondern sinnvoll investieren. Ich gebe hier 
keine konkreten Anlagetipps, das Internet bietet da genügend Literatur. 
Nur ein kleiner Tipp: Kein Trader, Profi-Investor oder Fondsmanager 
schlägt langfristig den Markt.

klausi schrieb:
> merke: Hohe Gewinne bedeuten hohes Risiko. Und das ist bei geringem
> Cashflow nötig.

Nein, das ist gar nicht nötig. Ich behaupte ja nicht, dass man von 100 
Euro im Monat Millionär wird.

Das Risiko ist logischerweise geringer, weil die Alternative ein 
garantierter Totalverlust ist.

von Defätist (Gast)


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Die Wirtschaft in den Industriestaaten ist im Niedergang wegen 
parasitärer Verluste.
Darf man das sagen mit "parasitären Verlusten", wie wir E-Techniker es 
machen bei Systemen, wo die Energie nicht vollständig in Wirkleistung 
umgesetzt wird? Ist das schon politisch unkorrekt?

Wenn heute jemand was erwirtschaftet und aufbaut, partizipieren schon zu 
viele parasitäre Elemente an seiner Schaffenskraft. Ein Unternehmer muss 
extrem viele Beiträge für die auch sachfremde Leistungen abdrücken für 
die GEZ, IHK, und viele verschiedene Steuer, die er nur mit viel Aufwand 
zum Teil zurückfordern kann.
Und diese Abzocke kommt noch vor dem ersten Euro Gewinn auf einem zu.

Diese Steuer kommen dann auch nicht wieder dem Wirtschaftsstandort zu 
Gute und auch die Wirtschaftsförderung hält sich arg in Grenzen.

Stattdessen werden sachfremde Leistungen mit diesen Steuern bewilligt 
und vergeben an:

- minderleistende Beamte samt ihrer großzügigen Pensionen
- Wirtschaftsflüchtlinge
- Renten für Ossis und Spätaussiedler
- Politikerbezüge
- den riesigen Apparat der Staatspropaganda ("öffentliche-rechtliche 
Anstalten")
- Asylindustrie
- faules Pack
- ...

Viele parasitäre Elemente wollen also an der Wirtschaftsleistung 
partizipieren und erzeugen somit zu viel Dissipation.

Die Motivation zur Leistung sinkt dramatisch ab, da hier die 
Leistungsträger keinen angemessen Ertrag von ihrer Arbeitsleistung 
haben.

Somit ist so ein parasitäres und dissipatives Wirtschaftssystem nicht 
mehr leistungsfähig, unfähig zur Dynamik und Wachstum und langfristig 
zum Zusammenbruch verdammt.

von Positron (Gast)


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Defätist schrieb:

> Ist das schon politisch unkorrekt?

Der Beitrag ist auf jeden Fall ein guter Weg zu einer Anzeige wegen 
Volksverhetzung.

> Wenn heute jemand was erwirtschaftet und aufbaut, partizipieren schon zu
> viele parasitäre Elemente an seiner Schaffenskraft.

Was hasst du denn in deinem Leben bisher aufgebaut, was gesellschaftlich 
relevant wäre, oder überhaupt?

> Ein Unternehmer muss
> extrem viele Beiträge für die auch sachfremde Leistungen abdrücken für
> die GEZ, IHK, und viele verschiedene Steuer, die er nur mit viel Aufwand
> zum Teil zurückfordern kann.

Das Prinzip bei steuern ist, dass man sie gerade nicht zurückbekommt.

> Diese Steuer kommen dann auch nicht wieder dem Wirtschaftsstandort zu
> Gute und auch die Wirtschaftsförderung hält sich arg in Grenzen.

Und die Milliarden, die der Staat in Bankenrettung, Abwrackprämie, 
Subventionen, etc. versenkt hat, sind was?

> Viele parasitäre Elemente wollen also an der Wirtschaftsleistung
> partizipieren und erzeugen somit zu viel Dissipation.

Darum geht die Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland auch immer 
weiter auseinander: Weil die Reichen so wenig profitieren.

> Somit ist so ein parasitäres und dissipatives Wirtschaftssystem nicht
> mehr leistungsfähig, unfähig zur Dynamik und Wachstum und langfristig
> zum Zusammenbruch verdammt.

Dann verpiss dich doch einfach irgendwo hin, wo es besser ist. China zum 
Beispiel, da brummt die Wirtschaft, staatliche Medienpropaganda gibt es 
garnicht und generell wird das Leben dort kaum reglementiert.

Oder in die USA! Dort wird Leistung so sehr gewürdigt, dass viele 
Menschen gleich zwei oder drei Jobs annehmen. Weil es sich einfach 
lohnt!

von Claymore (Gast)


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Solange die "parasitären Elemente" nur Geld und keine Produktivität 
kosten, spielt das überhaupt keine Rolle. Das Geld bleibt ja weiter im 
Wirtschaftskreislauf.

Dafür haben wir ein politisch und sozial sehr stabiles System. Das ist 
einer der wichtigsten Voraussetzungen für unsere starke Wirtschaft. Wenn 
wir dann noch eine höhere Aktionärsquote und einen staatlichen 
Pensionsfonds (der in kürzester Zeit der größte der Welt sein könnte) 
hätte, wäre es fast perfekt.

Auch in Unternehmen gibt es intern diese "parasitären Elemente". 
Trotzdem verdienen sich die meisten dumm und dämlich. Manchmal gibt es 
eher zaghafte Versuche, dem Herr zu werden (das ist dann wieder das x-te 
Stellenabbauprogramm), aber wirklich eliminieren kann man das nicht.

Die staatliche Bürokratie halte ich übrigens für sehr viel effizienter 
als die typische Konzernbürokratie.

von Defätist (Gast)


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Positron schrieb:
> Der Beitrag ist auf jeden Fall ein guter Weg zu einer Anzeige wegen
> Volksverhetzung.


Wir leben hier in einer Demokratie und die Demokratie muss auch 
Meinungen aushalten können, die durchaus - wie meine - technisch kalt 
sind.
Ich will aber nicht zu Hass und Gewalt aufrufen und die einzelnen 
Gruppen auch nicht verleumden, böswillig verächtlich machen oder 
beschimpfen.

Ich will nur Tacheles reden.

Ich sage nur, dass das System nicht funktionieren kann, wenn es zu einem 
Kassensturz kommen sollte, weil die Ausgaben die Einnahmen um ein 
Vielfaches übersteigen.

Nationalökonomen haben schon behauptet, dass alle Schulden insgesamt, 
wenn man noch die Rentenansprüche und Pensionsforderungen insgesamt 
beziffert, bei ca. 15 Billionen EURO liegen würden.

15 Billionen EURO!!! Die USA, größte Schuldennation der Welt, haben die 
Summe als ausschließlich explizite Schulden bei einer 4-fach größeren 
Bevölkerung.

Da ist nicht die Bevölkerung schuld, einzelne Gruppen sind nicht Schuld 
und einzelne Personen schon mal gar nicht, es ist einfach ein System, 
das nicht mehr lange funktionieren kann.
Von daher will ich meinen Beitrag so verstanden wissen, dass das System 
schlecht ist und keine einzelnen Gruppen oder Einzelpersonen eingreifen.

Mein Bild der Gesellschaft und Geschichte ist somit eines, dass von 
anonymen, nicht menschengemachten Kräften vorangetrieben wird, durch 
Sachzwänge, soziale Determinanten, sozialer Notwendigkeit und Tendenzen, 
die die Menschen und auch nicht ihre Führer beherrschen könne.

von Anna91 (Gast)


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Defätist schrieb:
> Darf man das sagen mit "parasitären Verlusten", wie wir E-Techniker es
> machen bei Systemen, wo die Energie nicht vollständig in Wirkleistung
> umgesetzt wird?

Der Beitrag... Sowas gibt doch kein Ingenieur von sich. Was ist das Ziel 
hinter der Story? Soll jemanden politischer Extremismus unterstellt 
werden? Thread schließen, das war von Anfang an eine Tollstory, die sich 
garantiert keiner "aus der Technik" ausgedacht hat.

von Defätist (Gast)


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Anna91 schrieb:
> Defätist schrieb:
>> Darf man das sagen mit "parasitären Verlusten", wie wir E-Techniker es
>> machen bei Systemen, wo die Energie nicht vollständig in Wirkleistung
>> umgesetzt wird?
>
> Der Beitrag... Sowas gibt doch kein Ingenieur von sich. Was ist das Ziel
> hinter der Story? Soll jemanden politischer Extremismus unterstellt
> werden? Thread schließen, das war von Anfang an eine Tollstory, die sich
> garantiert keiner "aus der Technik" ausgedacht hat.


Ich bin kein politischer Extremist, ich bin im Gegenteil sogar 
apolitisch, habe mit Politik nichts zu gehe nicht einmal zur Wahl.

Mein Beitrag ist verunglückt muss ich sagen, die Begriffe sind wohl 
tatsächlich will zu harsch und könnten als beleidigend, verleumderisch 
und verächtlich machend aufgefasst werden.

Ich habe keine andere Meinung als zum Beispiel die Personen Prof. Gunnar 
Heinsohn, Thilo Sarrazin, Dirk Müller etc.

Nur die können sich bei gleichem Sachverhalt ihre gleichen Ansichten wie 
meine in einer wissenschaftlich und nicht justiziablen Weise ausdrücken.

Die Moderatoren sollten meinen Beitrag dann bitte löschen.

von Positron (Gast)


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Defätist schrieb:

> Ich bin kein politischer Extremist, ich bin im Gegenteil sogar
> apolitisch, habe mit Politik nichts zu gehe nicht einmal zur Wahl.

Halts Maul, Heiner.

von Mani W. (e-doc)


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Defätist = Jemand, der mut- und hoffnungslos ist und die eigene Sache
für aussichtslos hält...

: Bearbeitet durch User
von Claymore (Gast)


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Mani W. schrieb:
> Defätist = Jemand, der mut- und hoffnungslos ist und die eigene Sache
> für aussichtslos hält...

Man findet immer einen Grund, wieso andere am eigenen Misserfolg schuld 
sind. Der Kollege ist auch nur ein Jammerer, wie es hier im Forum so 
typisch ist.

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