Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Vorgesetzten nicht beurteilt - "mangelnde Mitarbeit"?


von Mitarbeiter (Gast)


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Hallo Forum,

Ich weiß, die Frage ist was für den Betriebsrat und abhängig von euren 
Antworten plane ich mich auch an diesen zu wenden.
Ich arbeite bei einem Konzern, bin vor 2 Jahren in einem Programm für 
junge Mitarbeiter dort eingestiegen. Jetzt ist das Programm zu Ende und 
ich war mit der Bewertung nicht zufrieden (reine B-Note bezüglich meiner 
Mitarbeit bei Programm-Veranstaltungen, nichts bezüglich meiner 
fachlichen Leistung). Aber es steht im Tool und lässt mich schlecht 
Aussehen.
Daraufhin habe ich bei der entsprechenden Person nachgefragt ob das 
bedeutet das ich zu wenig mitgearbeitet habe, und den Hinweis gebracht 
das ich merklich mehr in dieser Hinsicht getan habe als die meisten 
meiner Kollegen (die die gleiche Bewertung bekommen haben wie ich). Die 
Antwort: gerade keine Zeit und Mitarbeiter werden grundsätzlich nicht 
miteinander verglichen.

Soso, Mitarbeiter werden nicht miteinander verglichen. Puls und 
Blutdruck leicht erhöht aber so wichtig ist es nun auch nicht, also gut 
sein lassen.

Und dann kam eine halbe Stunde später eine Email mit "Programm Ziel 
Erreichung" im Titel und einem Satz a la "habe ich was übersehen oder 
hast du mir das nie geschickt?" bezüglich zweier Fragebogen von Mitte 
letzten Jahres. Bei dem einen sollte ich meine Unterkunft (die ich mir 
selbst ausgesucht habe) bewerten, bei dem anderen meine jeweilige 
Aufgabe, die "Programmleitung" (also die Person um die es hier gerade 
geht) und meinen damaligen Vorgesetzten. Jeweils mit der Frage "was war 
gut" und "was kann besser gemacht werden".

Mein früherer Vorgesetzter ist bei der Email auch noch auf CC. Man fragt 
nach und wird direkt angeschwärzt.

Puls stark erhöht, das kann doch wohl nicht sein. Ich habe diesen 
Fragebogen (excel Datei mit Namensfeld) damals nicht ausgefüllt, weil 
ich doch bescheuert sein muss meinen Vorgesetzten oder den 
Programmleiter nicht-anonym zu bewerten, und jetzt soll das meine 
mangelnde Mitarbeit zeigen. Das man diese Person nicht ehrlich 
beurteilen sollte sieht man ja schon allein daran das mein damaliger 
Vorgesetzter CC gesetzt wurde.

Seh ich irgendetwas hier falsch? Gibt es einen Grund das nicht mit dem 
Betriebsrat abzuklären (der dann allerdings sofort weiß um wen es geht)? 
Hätte ich diesen Fragebogen wirklich ausfüllen müssen? Wie gesagt, es 
geht jetzt um "Recht kriegen", nicht wie wichtig diese Bewertung für 
mich ist.

(Nein kein Freitags-Thread, ist alles ernst da wirklich so heute 
geschehen).

Danke!

von klausi (Gast)


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Mitarbeiter schrieb:
> Puls und
> Blutdruck leicht erhöht aber so wichtig ist es nun auch nicht, also gut
> sein lassen.

Mitarbeiter schrieb:
> Puls stark erhöht, das kann doch wohl nicht sein.

Mitarbeiter schrieb:
> Ich weiß, die Frage ist was für den Betriebsrat und abhängig von euren
> Antworten plane ich mich auch an diesen zu wenden.
Hi Mitarbeiter!
Evtl. würde ich mal etwas gegen deinen hohen Puls und Blutdruck machen. 
:)
Vielleicht schlagt dir ja der Betriebsrat schon etwas vor.
Mal runterkommen, etwas Sport betreiben ;-)

Ansonsten: ja
das ist eine Lektion, die man in der unfairen und harten Welt der 
Wirtschaft lernt. die 10er Regel. Fachkenntisse machen nur 10 % der 
Bewertung aus. Der Rest anscheinend Sympathie, Empathie, arrogantes 
Auftreten, Bwler halt. da haben ehrliche, hart arbeitende Menschen wie 
wir, Ingenieure meist das Nachsehen. Hatte auch Bwl Vorlesungen in 
meinem Studium. Will denen aber nicht nacheifern, sondern es besser 
machen!

Die Chefs die man bekommt sind in erster Regel Trottel und die merken 
das leider auch nicht, dass sie inkompetent sind. Nur im Glücksfall 
kommt man wirklich zu kompetenten Vorgesetzten, die die Lage verstehen 
und nachvollziehen können. Meine meisten Chefs hatten nicht mal ne Uni 
oder FH von innen gesehen, was traurig ist.

Die haben dann natürlich anhand fehlendem Wissen falsche 
Schlussfolgerungen gezogen und schlechte Bewertungen veranlasst, ohne 
die Hintergründe zu kennen. Oft war auch totale Inkompetenz die Ursache, 
die wurden einfach irgendwie durch Seilschaften auf ihre Positionen 
gehievt, ohne Leistung oder Fachkenntnis bewiesen zu haben. Und das ist 
in meinen Augen pure Frechheit!

von Sebastian S. (amateur)


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>Ich arbeite bei einem Konzern, bin vor 2 Jahren in einem Programm für
>junge Mitarbeiter dort eingestiegen.

Vielleicht solltest Du mal das kleingedruckte zum Programm lesen. Werden 
einfach integrale Teile unter den Teppich gekehrt, so kann sich das 
negativ auf die Gesamtbeurteilung auswirken.

Nachträglich ankommen und sagen: "Das ist doch nicht so wichtig" gilt 
dabei nicht.

Natürlich kannst Du jederzeit davon ausgehen, dass "dem" Deine Nase 
nicht gefallen hat.

Vielleicht hat aber den Betrieb außer Deiner Arbeitskraft noch anderes 
interessiert - egal ob sinnvoll oder nicht.

"Programm für junge Mitarbeiter" klingt nicht nach: "Hau rein und gut 
so".
Möglicherweise wurde das ganze sogar gefördert, egal ob vom Betrieb oder 
von außerhalb, um bestimmte Daten zu erhalten...

von Peter_ (Gast)


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Ihr denkt auch aber auch jede Woche eine neue Story aus...

von Rudi Radlos (Gast)


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Sebastian S. schrieb:
> Möglicherweise wurde das ganze sogar gefördert, egal ob vom Betrieb oder
> von außerhalb, um bestimmte Daten zu erhalten...

Könnte es sein, daß die Anzahl der Stellen in der Firma
kleiner als die Anzahl der bisherigen Mitarbeiter ist?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Mitarbeiter schrieb:
> Ich habe diesen Fragebogen (excel Datei mit Namensfeld) damals nicht
> ausgefüllt,

Du hast eine ganz klare Arbeitsanweisung nicht umgesetzt. Warum sollte 
man das nicht als mangelnde Mitarbeit werten? Wenn Du in der Schule oder 
im Studium eine Hausaufgabe nicht erledigt hättest, wäre das genauso 
durch eine schlechte Note sanktioniert worden. Wenn Du mit der 
Aufgabenstellung nicht einverstanden wärst, hättest Du Dich dazu gleich 
äußern müssen statt das ganze einfach monatelang auszusitzen. Du kannst 
also letztendlich froh sein, nicht schon vorher eine Abmahnung wegen 
Arbeitsverweigerung kassiert zu haben. Das Leben ist kein Streichelzoo.

von Mitarbeiter (Gast)


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Rudi Radlos schrieb:
> Sebastian S. schrieb:
> Möglicherweise wurde das ganze sogar gefördert, egal ob vom Betrieb oder
> von außerhalb, um bestimmte Daten zu erhalten...
>
> Könnte es sein, daß die Anzahl der Stellen in der Firma
> kleiner als die Anzahl der bisherigen Mitarbeiter ist?

Nein, es ist ein größerer Konzern.

Andreas S. schrieb:
> Wenn Du mit der Aufgabenstellung nicht einverstanden wärst, hättest Du
> Dich dazu gleich äußern müssen statt das ganze einfach monatelang
> auszusitzen.

So kann man es natürlich auch sehen, und vielleicht hast du Recht. Aber 
wieso muss ich mir Arbeit machen weil andere sich nicht an Gesetze 
halten? Antwortest du auf jede Spam Mail? Würdest du auf eine 
unbegründete Rechnung antworten? Natürlich ist es hier ein wenig anders, 
da innerhalb einer Firma, die Person war mir allerdings nicht 
Weisungsbefugt. Daher die Frage: ist es rechtens so etwas zu verlangen?

von Nonick (Gast)


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Aus dem was du geschrieben hast würde ich ableiten, dass das ganze 
Programm reiner Show Effekt der Personaler a la "Wir tun was für den 
Führungsnachwuch!" ist.
Derartiges kenne ich zu genüge. Damit versucht man auf der einen Seite 
den Vorstand zu beindrucken und auf der anderen, den Nachwuchs von den 
Hochschulen zu ködern und an die Firma zu binden.
Ernste Absichten, daraus tatsächlich geeignete Kandidaten an 
Leitungsfunktionen heranzuführen, konnte ich bisher nicht erkennen.

Stellen mit fach- oder disziplinarischer Führung werden im Allgemeinen 
nicht danach vergeben, ob ein Kandidat ein solchen Programm durchlaufen 
hat. Nach oben fällt, wer zum richtigen Zeitpunkt die Entscheider kennt. 
Vitamin B, also. Und das sind eben die Netzwerker, die sich zum Beispiel 
während solcher Programme an die Entscheider heranmachen und durch ihre 
joviale, selbstbewußte Art aufzufallen wissen.

Dass du damals den Fragebogen kommentarlos nicht ausgefüllt hast, war 
unklug.
Die wollten doch keine ehrlich Kritik lesen! Das will selten jemand und 
schon garnicht von jemandem, der von unten nach oben möchte.
Selbstdarstellung und den richtigen Ton treffen war hier gefragt.

Der Betriebsrat ist nicht dein Ansprechpartner für dein Anliegen.
Der kennt das ganze Prozedere besser als du und wird dich, wenn 
überhaupt, eher schulterklopfend abfertigen.
Der Betriebsrat spielt auch nur die ihm zugedachte Rolle und pißt nur 
jemandem ans Bein, wenn er vorher selber angepißt wurde oder es sich um 
justiziable Sachverhalt handelt, bei dem er eben handel muß, weil das so 
im BVG steht.

Zieh daraus deine Lehren, verbuch es unter Berufserfahrung.

von Autor (Gast)


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Kann Nonick nur zustimmen :-)

von Rudi Radlos (Gast)


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Nonick schrieb:
> Programm reiner Show Effekt der Personaler a la "Wir tun was
Kann sein.

> Der Betriebsrat ist nicht dein Ansprechpartner für dein Anliegen
Fragen kostet nix. Aus Fehlern kann man lernen.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Mitarbeiter schrieb:
> So kann man es natürlich auch sehen, und vielleicht hast du Recht. Aber
> wieso muss ich mir Arbeit machen weil andere sich nicht an Gesetze
> halten?

Gegen welches Gesetz wurde denn verstoßen? Falls es sich eindeutig um 
einen Straftatbestand gehandelt haben sollte, wobei hier nicht davon 
auszugehen ist, hättest Du mit Deinem Vorgesetzten umgehend über den 
Sachverhalt sprechen müssen. Wenn er an der Sache beteiligt gewesen sein 
sollte, hättest Du Dich an die Compliance-Abteilung wenden müssen.

Ansonsten hättest Du demjenigen, der Dir den Fragebogen geschickt hat, 
freundlich antworten müssen, egal ob Du den Fragebogen ausfüllst oder 
nicht. Es ging nur darum, Dein Verhalten gegenüber Mitarbeitern aus 
anderen Abteilungen zu testen, und da hast Du grandios versagt.

> Antwortest du auf jede Spam Mail?

Natürlich nicht. Die Tatsache, dass Du aber von Kollegen an Dich 
persönlich adressierte Nachrichten als Spam abtust, zeigt sehr deutlich 
Deines Geisteshaltung.

> Würdest du auf eine unbegründete Rechnung antworten?

Das würde ich im Einzelfall prüfen. Die üblichen Spam-Rechnung würde ich 
ignorieren, bei echten Geschäftspartnern antworten, es sei denn, dass 
das explizite Nichtbeantworten aus juristischen Gründen geboten wäre. 
Falls ich mir unsicher wäre, würde ich meinen Steuerberater oder Anwalt 
fragen, wie die korrekte Reaktion aussähe. Es hinge auch sehr davon ab, 
an welche meiner "Persönlichkeiten" (Privatperson, Einzelunternehmer, 
durch mich vertretene juristische Personen) die Rechnung gerichtet wäre, 
denn die Bestimmungen von BGB und HGB können an der Stelle deutlich 
unterschiedlich aussehen.

> Natürlich ist es hier ein wenig anders,
> da innerhalb einer Firma, die Person war mir allerdings nicht
> Weisungsbefugt.

Und damit ist die Sache doch endgültig klar. Und Du wunderst Dich immer 
noch über die Feststellung, Du würdest nicht hinreichend mitarbeiten? 
Einen neuen Mitarbeiter, der Anliegen von nicht weisungsbefugten 
Kollegen einfach ignoriert, würde ich hochkant rausschmeißen. Vielleicht 
ist das bei Dir nur deswegen nicht geschehen, weil das Förderprogramm 
für junge Mitarbeiter mit öffentlichen Mitteln subventioniert wurde.

> Daher die Frage: ist es rechtens so etwas zu verlangen?

Das ist irrelevant. Du hast falsch auf das Anliegen reagiert und suchst 
nun nach Schuldigen. In Wirklichkeit stimmt Deine Einstellung zur Arbeit 
einfach nicht.

: Bearbeitet durch User
von Mitarbeiter (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> In Wirklichkeit stimmt Deine Einstellung zur Arbeit einfach nicht.

Danke Andreas, diesen Blickwinkel habe ich gebraucht! Ich werde nicht 
darauf eingehen wieso/welche deiner Vorwürfe ich für nicht zutreffend 
halte, aber ich werde definitiv deine Argumente im Hinterkopf behalten 
damit mir der nächste Text nicht so negativ ausgelegt werden kann.

Nonick schrieb:
> Aus dem was du geschrieben hast würde ich ableiten, dass das ganze
> Programm reiner Show Effekt der Personaler a la "Wir tun was für den
> Führungsnachwuch!" ist.
> Derartiges kenne ich zu genüge. Damit versucht man auf der einen Seite
> den Vorstand zu beindrucken und auf der anderen, den Nachwuchs von den
> Hochschulen zu ködern und an die Firma zu binden. Ernste Absichten,
> daraus tatsächlich geeignete Kandidaten an Leitungsfunktionen
> heranzuführen, konnte ich bisher nicht erkennen.

Ich befürchte dies ist großteils zutreffend. Nichtsdestotrotz konnte ich 
während dieser Zeit Erfahrungen sammeln die sonst nicht möglich gewesen 
wären und bereue es nicht.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Was ist denn so schwierig an einer Bewertung. Man schreibt natuerlich 
nicht der Chef sei eine Pfeife.

Das Wichtigste ist positiv zu sein !!

Eher :
Der Vorgesetzte haette Verbesserungspotential im fachlichen Wissen was 
das Projekt betrifft.

Dreister :
Der Vorgesetzte gebe sich fachlich Muehe im fachlichen Wissen was das 
Projekt betrifft.

Frech :
Der Vorgesetzte haette interessante fachliche Ansaetze was das Projekt 
betrifft.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Das ist angewandter Doppelsprech.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Was willst du denn ?

Regel 1 : Immer positiv bleiben, sonst werden die Leute demotiviert.
          Da laesst sich nichts machen.

Regel 2a : Sagen was man zu sagen hat.
oder
Regel 2b : Alles andere sagen, sodass vielleicht auffaellt was fehlt.
oder
Regel 2c : Irgendwas von sich geben

von wendelsberg (Gast)


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Mitarbeiter schrieb:
>> Könnte es sein, daß die Anzahl der Stellen in der Firma
>> kleiner als die Anzahl der bisherigen Mitarbeiter ist?
>
> Nein, es ist ein größerer Konzern.

Und Du bist der Meinung, da kommt das obige nicht vor?

wendelsberg

von Cyblord -. (cyblord)


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Oder D. schrieb:

>
> Eher :
> Der Vorgesetzte haette Verbesserungspotential im fachlichen Wissen was
> das Projekt betrifft.
>
> Dreister :
> Der Vorgesetzte gebe sich fachlich Muehe im fachlichen Wissen was das
> Projekt betrifft.
>
> Frech :
> Der Vorgesetzte haette interessante fachliche Ansaetze was das Projekt
> betrifft.

Und du denkst, ein solch peinliches Gestammel, jenseits jeglicher 
Grammatik, würde jemand anderen außer DIR schlecht aussehen lassen?

: Bearbeitet durch User
von lalala (Gast)


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Vor allem: was sind Deine Ziele in der Firma, und denkst Du, Du wirst 
sie erreichen sobald Du mit der Betriebsratbazooka wild herumfuchtelst?

von Gästchen (Gast)


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Nonick schrieb:
> Der Betriebsrat ist nicht dein Ansprechpartner für dein Anliegen.

Warum denn nicht? Ich finde dass der Betriebsrat hier genau der richtige 
Ansprechpartner ist. Ich habe oft mitbekommen wie diese künstlich 
aufgeblasene Probleme plötzlich sehr klein werden sobald man sich an den 
Betriebsrat gewendet hat. Und plötzlich war war alles nur ein 
"Missverständnis" wie BWL-er es immer sagen.
Erkläre einfach fair und sachlich was dich verunsichert hat und was 
genau dein Problem ist ohne jemanden anzuschwärzen. Ohne solches 
Feedback wird dieser Blödsinn einfach weiter getrieben. Zu einem Betrieb 
in der Firma gehört auch saubere Kommunikation ohne jemandem eine Falle 
zu stellen.

PS: Einen Vorgesetzten beurteilen der auf "CC" steht, was für ein 
Schwachsinn. Schon erstaunlich an welchen einfachen Aufgeben BWL-er 
scheitern.

von Wolfgang H. (Gast)


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Hi, "unbotmässiger Mitarbeiter",

einen allgemeingültigen Rat kann es nicht geben, weil die Frge in den 
einen Unternehmen so - und in anderen anders gehandhabt wird.

In einem Unternehmen, in dem "von oben nach unten durchregiert wird", da 
müssen die Unteren den jeweil Oberen erstklassige Bewertungen 
ausstellen, da ist Widerspruch gegen Züchtigung das Startsignal für 
Mobbing - und wird der Gang zum Betriebsrat bekannt, gilt man als Memme, 
als Muttersöhnchen und landet erst in der unveröffentlichen Rangliste 
der Mitarbeiter in der Abstiegszone und nach dem nächsten Sozialplan bei 
der ARGE.

Aber das muss nicht sein. Wie es ist, das erfährst Du besser von 
erfahrenen Kollegen. Oder Du fängst einen nicht-freigestellten 
Betriebsrat unauffällig ab und fragst den um Rat.

Ciao
Wolfgang Horn

von andy (Gast)


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Andreas S. schrieb:
....
> Und damit ist die Sache doch endgültig klar. Und Du wunderst Dich immer
> noch über die Feststellung, Du würdest nicht hinreichend mitarbeiten?
> Einen neuen Mitarbeiter, der Anliegen von nicht weisungsbefugten
> Kollegen einfach ignoriert, würde ich hochkant rausschmeißen.
....

Was redest du denn für einen Mist???? Tut mir leid, ich möchte dich 
nicht persönlich angreifen, aber du hörst dich selbst nach einem BWLer 
an. So ein Schwachsinn kann nur von so einem Luftverwirbeler kommen, 
oder du steckst selbst seit längerem in einer leitenden Position.

von sebastian (Gast)


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Andreas S. schrieb:
>> Antwortest du auf jede Spam Mail?
>
> Natürlich nicht. Die Tatsache, dass Du aber von Kollegen an Dich
> persönlich adressierte Nachrichten als Spam abtust, zeigt sehr deutlich
> Deines Geisteshaltung.

Wenn die Nachricht nicht signiert (und der Fingerprint sollte natürlich 
zuvor schon über die Hauspost bekanntgemacht worden sin) war, ist 
grundsätzlich davon auszugehen, dass es sich hier um Phising handelt...
Aber vielleicht mangelt es dir hier wirklich einfach an IT-Grundwissen;)

von Nemesis (Gast)


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andy schrieb:
> oder du steckst selbst seit längerem in einer leitenden Position.

Andreas ist sein eigener Chef und so sieht er die Sache auch.
Vor einem Arbeitsgericht bekäme er allerdings sehr wahrscheinlich
seine Rechtsauffassung wieder realistisch zurecht gerückt,
insbesondere wenn er sich nicht der Abmahnung bedient bevor
er jemanden raus schmeißt. Würde dann für Ihn teuer werden.

Andreas S. schrieb:
> Du hast eine ganz klare Arbeitsanweisung nicht umgesetzt.

Man muss nicht Betriebsblind sein wie die obere Etage das oft
zeigt und manchmal auch vor macht. Auch schriftliche
Arbeitsanweisungen müssen nicht dumm befolgt werden.
Es kommt eben darauf an um was es konkret geht.

> Warum sollte man das nicht als mangelnde Mitarbeit werten?

Weil Mitarbeiter keine Sklaven sind und auch einen Sachverhalt
auf Zulässigkeit, Zumutbarkeit oder sonstige Gefahren bewerten
dürfen und sogar in Grenzen ein Mitbestimmungsrecht haben.

> Wenn Du in der Schule oder
> im Studium eine Hausaufgabe nicht erledigt hättest, wäre das genauso
> durch eine schlechte Note sanktioniert worden.

Dort wird ja nur deine Lernfähigkeit auf den Prüfstand gestellt.
Die Entscheidung z.B. Waffen oder sonst potenziell gefährliches
Zeug zu produzieren, trägt der AN mit.

> Wenn Du mit der
> Aufgabenstellung nicht einverstanden wärst, hättest Du Dich dazu gleich
> äußern müssen statt das ganze einfach monatelang auszusitzen.

Ne, muss es nicht, es sei denn die Rechte des Individums werden
respektiert und eine Art Widerspruchsrecht wird vom Chef eingeräumt.
Wenn nicht, kann das jeder aus sitzen und gegebenenfalls seinen
Widerspruch in einem ordentlichen Verfahren ausdrücken.
Keiner braucht sich selbst Schaden zu zufügen.

> Du kannst
> also letztendlich froh sein, nicht schon vorher eine Abmahnung wegen
> Arbeitsverweigerung kassiert zu haben. Das Leben ist kein Streichelzoo.

Seit wann bekommt man eine Abmahnung vorher? Wenn dir ein strittiger
Sachverhalt in einem Rechtsverhältnis nicht passt, hast du schon aus
eigenem Interesse die Pflicht (neben dem Recht) es zu rügen, aber
der AN hat selbstverständlich ein Widerspruchsrecht. Verzichtest
du darauf, kann man davon ausgehen, dass du den strittigen Sachverhalt
akzeptierst oder zumindest tolerierst.

Chefs sind keine Götter, sondern haben ihre Grenzen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Mitarbeiter schrieb:
> Seh ich irgendetwas hier falsch?

Ja!

Du bist bei einem Konzern, da erwarten die den Winke-Mann in der Linie.
Wer nicht auf jedes Handzeichen hüpft, auf jeden Pfiff die Ohren hoch 
stellt und auf jedes "fass" wüst knurrt. Ist kein getreuer Konzern-MA.
Der Untertan in moderner Form ist das Ziel!

Oder frei nach japanischer Sichtweise:
"Ein Nagel der raussteht muß eingeschlagen werden!"

von Wolfgang H. (Gast)


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Tja, Cha-woma M.,

> Oder frei nach japanischer Sichtweise:
> "Ein Nagel der raussteht muß eingeschlagen werden!"

Das muss nicht überall so sein. Aber schlimm, wenn der Börsenwahn den 
Faschismus über die Hintertür wieder dort einführt, wo er 1945 
ausgemerzt schien:

„Der Börsenwahnsinn hat Unternehmens- und Investorenziele gleichgesetzt. 
Ein kollektiver Irrtum.“ (Prof. Malik)

Denn diese "japanische Sichtweise" ist nichts anderes als die 
bedingungslose Unterwerfung der Klugen unter ihre Bosse, ganz egal, ob 
die ihre Macht wegen noch größerer Klugheit bekommen haben - oder aus 
anderen Gründen.

Abe wer sich solch einer Meute zugesellt hat, der muß mitheulen.

Mich interessiert, ob ein Arbeitsrichter "faschistoide Organisation" als 
einen Kündigungsgrund akzeptiert, welcher den kündigenden Arbeitnehmer 
von allen Nachteilen befreit.

Ciao
Wolfgang Horn

von Kolophonium (Gast)


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>schlimm, wenn der Börsenwahn den
>Faschismus über die Hintertür wieder dort einführt, wo er 1945
>ausgemerzt schien:

Bist du in der Lage, das etwas näher auszuführen oder möchtest du nur 
wieder mal mit heroischen Buzzwords um dich werfen.

Ist dir eigentlich das Konzept des "Audiatur et altera pars" (lateinisch 
für „Gehört werde auch der andere Teil.“ geläufig?

Schon interessant, wie du dich bei jedem Beitrag die Arbeitswelt 
betreffend für den TO völlig kritiklos in die Bresche wirfst.

von Wohlsein (Gast)


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Du bist aber auch naiv. Wenn das CC von der Person mit drinn steht 
schreibt was die haben wollen und fertig. Dass das alles Unsinn ist ist 
nat. klar aber dagegen als kleine Wurst anzukämpfen ist mehr als naiv. 
So läuft das nun mal im Konzern und Andy S. hat auch recht, das geht 
schon in Richtung Arbeitsverweigerung und wird nat. nicht gern gesehen. 
Kannst ja zum Betriebsrat rennen, formal bekommst du vielleicht recht, 
brauchst aber nicht glauben dass du in dem Laden lange bleiben wirst, da 
fliegste bei nächster Gelegenheit raus.
Tipp: Such dir was anderes, du bist nicht konzerntauglich. Sonst wirste 
noch öfters gegen die Wand laufen, solange du noch nicht freigesetzt 
worden bist.

von Wolfgang H. (Gast)


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Hi, Kolophonium,

> Bist du in der Lage, das etwas näher auszuführen
Ja, kurz und knapp.

Zuerst der Idealzustand - aus meiner Sicht:
1. Unternehmen kämpfen um ihre Zukunft im Markt. Denn wer verliert, der 
ist draußen.
2. So wahr "ex unitate vires", so sehr sind Unternehmen mit Miteinander 
im Vorteil. Es macht nichts, wenn die einen ihr Kapital einschießen, die 
anderen die Kraft ihrer Muskeln und Dritte ihren Beitrag - und wenn sie 
alle den gemeinsamen Erfolg "gerecht" unter sich aufteilen.
4.So fiktiv die Gerechtigkeit, so sehr die Tarifeinigung der beste 
Behelf, so o.k. ist auch, wenn die gemeinsame Ernte so aufgeteilt wird, 
dass die Schwachen zumindest so viel bekommen, dass sie gern bleiben.

Folgerung: Der Wert "Zukunft für unser Unternehmen!" steht über den 
Interessen der einzelnen Tarifpartner.

Der kranke Zustand: Jede, wo der eine Tarifpartner die anderen 
ausbeutet. Eine gute Möglichkeit dazu ist der Börsenwahn: Wenn das 
Interesse "Gewinn für Kapitalgeber" über allen anderen Interessen steht.

Dicke Anzeichen dieses Übels waren im Starterthread zu lesen. Im 
Gegeneinander ist kein Vertrauen mehr, der Opportunismus überwiegt. Dann 
ist Herrschaftsgebaren eine Alternative, um im Gegeneinander weniger 
schlecht dazstehen als andere.

Kurz und knapp genug?

> Ist dir eigentlich das Konzept des "Audiatur et altera pars" (lateinisch
> für „Gehört werde auch der andere Teil.“ geläufig?
Kannte ich so nicht. Aber Hemingway mit seinem Trick, das 
Offensichtliche auszusparen, damit der Leser es selbst ergänze.

> Schon interessant, wie du dich bei jedem Beitrag die Arbeitswelt
> betreffend für den TO völlig kritiklos in die Bresche wirfst.
Einem, der den Mut aufbringt, hier eine Frage zu stellen, unterstelle 
ich, dass er seine Frage ernst meint. (Es sei denn, es gibt Anlässe zur 
Vermutung einer Trollerei.)

Ciao
Wolfgang Horn

von Rick M. (rick-nrw)


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Mitarbeiter schrieb:
> weil
> ich doch bescheuert sein muss meinen Vorgesetzten oder den
> Programmleiter nicht-anonym zu bewerten, und jetzt soll das meine
> mangelnde Mitarbeit zeigen.

Dann bewerte ihn doch!

Zwischen Arxxxxxch und Supertyp bleibt viel Spielraum!

Du musst mit dem noch einige Zeit zusammenarbeiten -oder?

Hast Du was anderes - Papierkorb.

Musste bisher meinen Vorgesetzten nie direkt bewerten.

Den Einsatz bei einem Kunden über einen Dienstleister habe ich nett und 
kritisch bewertet.
Kritik war sachlich, der Einsatz war langfristig, ...

Sollte Dir das ganze nicht gefallen, schaue dich schnellstmöglichst nach 
etwas anderem um.

Man kann auch mit einem Lächeln durch den Arbeitsalltag laufen - mit dem 
Stinkefinger in der Tasche.

von Kolophonium (Gast)


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>Kurz und knapp genug?

was hat das jetzt mit Faschismus zu tun?!


>Einem, der den Mut aufbringt, hier eine Frage zu stellen, unterstelle
>ich, dass er seine Frage ernst meint.

Mut, um hier im Forum anonym eine Frage zu stellen? Da bewundere ich 
eher deinen Mut hier unter deinem Klarnamen aufzutreten.


>Es sei denn, es gibt Anlässe zur Vermutung einer Trollerei.

Ja, das ist in diesem Unterforum eigentlich ausgeschlossen.


>Aber Hemingway mit seinem Trick, das
>Offensichtliche auszusparen, damit der Leser es selbst ergänze.

Hilf mir auf die Sprünge, welche Offensichtlichkeit hast du jetzt 
ausgespart?


>> Ist dir eigentlich das Konzept des "Audiatur et altera pars" (lateinisch
>> für „Gehört werde auch der andere Teil.“ geläufig?

>Kannte ich so nicht.

Das ist jetzt nicht dein Ernst!!

Mal zum Nachdenken: Du glaubst ernsthaft, daß ein Mitarbeiter wegen 
solch einer Lappalie abgestraft wird, ohne daß etwas Anderes dahinter 
steckt.

von Theo (Gast)


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Kolophonium schrieb:
> Du glaubst ernsthaft, daß ein Mitarbeiter wegen solch einer Lappalie
> abgestraft wird, ohne daß etwas Anderes dahinter steckt.

Doch doch

von Wolfgang H. (Gast)


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Hi, "Kolophonium"

> was hat das jetzt mit Faschismus zu tun?!
Ah, das war Dein Interesse.

Die Bezeichnung "Faschismus" ist dermassen zerredet worden, dass sie 
schon lange kein Begriff mehr ist.
Auf die Fragen "wie konnte der Schrecken von 1933 bis 1945 entstehen? 
Was waren die wesentlichcsten Denkfehler des Teufels in Menschengestalt? 
Was könnten wir lernen, um eine Wiederholung zu vermeiden?" bin ich auf 
folgende Antworten gekommen:
1. Grundsätzlich sind Faschisten überheblich und verstossen gegen diese 
"Goldene Regel":
„Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu!“ 
(„Quod tibi fieri non vis, alteri ne feceris!“, „Goldene Regel“, 
römisches Sprichwort)
2. Diese Bösartigkeit ist nicht auf die Zeit von 1933 bis 1945 
beschränkt, sondern sie lässt sich auch in den Hexenjagden und 
Religionskriegen finden.
Und heute eben auch in der Wirtschaft.

Der Taylorismus, die Organisation der Arbeit nach dem Prinzip "Trennung 
von Kopf- und Handarbeit" war mal so realistisch, wie mit jedem neuen 
Einwandererschiff eine weitere Welle an un- und fehlqualifierten 
Arbeitnehmern in die USA gespült wurden, die aus reiner Not 
arbeitswillig waren.

"Die Kunst des Managements besteht ohnehin darin, mit weniger Wis-sen, 
als es die Mitarbeiter haben, diese zu führen." (Bernd Pischets-rieder, 
Ex-BMW)
Heute gilt eher dies - oder sollten sich die Anzeichen häufen, dass die 
Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt wieder Richtung Verdummung geht?

PHB, Dilberts Plagegeist, ist das Muster eines Managers, der mit 
qualifizierten Mitarbeitern so umgeht, als wären sie dumm. So falsch das 
ist, so überheblich ist das. Wäre PHB keine Comicfigur, hätte er sich im 
selbstverschuldeten Gegeneinander gegen seine Wertschaffenden längst 
aufgerieben - und wäre längst am Herzinfarkt gestorben.

Zu Deiner Frage zurück: Wer andere Denkfehler für die Ursachen des 
Faschismus hält, der findet auf dieselben Fragen andere Antworten.
Aber ihc meine - wo auf die Einhaltung der Goldenen Regel geachtet wird, 
da wiederholt sich die Schreckenszeit nicht.


> Mut, um hier im Forum anonym eine Frage zu stellen?
Ja, denn wer eine Frage stellt, der muss mit schmerzenden Antworten 
rechnen. Ob er seinen Namen offenbart oder nicht.

> Da bewundere ich eher deinen Mut hier unter deinem Klarnamen aufzutreten.
Danke, aber ich schreibe grundsätzlich nur das, was ich für richtig 
halte.
Gelegenlich irre ich mich auch, mit jedem Jahrzehnt aber etwas weniger 
als vorher.
>
>>Es sei denn, es gibt Anlässe zur Vermutung einer Trollerei.
>
> Ja, das ist in diesem Unterforum eigentlich ausgeschlossen.
>
> Hilf mir auf die Sprünge, welche Offensichtlichkeit hast du jetzt
> ausgespart?
Er war und ist berühmt für seine Kunst, mit wenigen Worten viel zu 
beschreiben - indem er den Leser anregte, das Ausgelassene selbst hinzu 
zu denken.
>
> Mal zum Nachdenken: Du glaubst ernsthaft, daß ein Mitarbeiter wegen
> solch einer Lappalie abgestraft wird, ohne daß etwas Anderes dahinter
> steckt.
Solange ich keinen Anlass habe, mehr zu vermuten, lasse ich das - 
schließe es aber nicht aus.
So sehr Manager gegeneinander ausgespielt werden, so sehr ist der ärgste 
Feind des Managers sein Freundlichkeit heuchelnder Kollege. Da darf sich 
keiner eine Blösse geben, da muss sich jeder absichern und sich seine 
Sündenböcke heranziehen, bis er sie braucht. Sodeute ich tatsächlich 
komische Geschichte des TOs.

Ciao
Wolfgang Horn

von Ingenieur (Gast)


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Der Thread-Ersteller hat's aus eigenem Verschulden heraus verkackt und 
ist jetzt bei seinem Chef unten durch, will das aber nicht wahrhaben, so 
einfach ist die Sachlage. Zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung besteht 
ganz offensichtlich eine große Diskrepanz.

von Ingenieur (Gast)


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Wenn er jetzt noch zum Betriebsrat rennt, hat er gute Chancen, dass er 
sich eine berufliche Karriere im Unternehmen komplett verbaut.

von Daniel F. (Firma: IT) (daniel_f745)


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Ingenieur schrieb:
> Wenn er jetzt noch zum Betriebsrat rennt, hat er gute Chancen,
> dass er sich eine berufliche Karriere im Unternehmen komplett verbaut.

Quatsch.

Also eins muss ich schon klar sagen:

Wie manche hier sofort Arbeitgeberhörig sind fällt schon auf, warum? 
Meist haben diejenigen selbst eine Firma..

Wenn ich einen Sachverhalt möglichst sachlich klären will, gehe ich 
natürlich zum Betriebsrat. Dafür ist der doch da!!

Ausserdem ist so ein "Trainee" immer im Nachteil im Vgl. zu schon länger 
im Konzern arbeitenden, unfähigen "Chefs". Genau um solche Missstände 
aufzudecken, geht man zum Betriebsrat.

Der Kollege hat ein Recht dazu. Was für einen Grund hat er, sich da zu 
verbiegen? Ich wäre da hart.

Und wenn alles nichts hilft, dann geh ich halt. So inkompetente 
Führungskräfte findet man wie Sand am Meer, irgendein beliebiger 
Konzernjob findet man sicher.

Die Schwierigkeit ist es eher eine wirklich gute Anstellung zu finden. 
Da hilft nur noch Glück. Man kann das schwer abschätzen. Bei ner 
Einstellung lügen doch beide Seiten, dass sich die Balken biegen.

von Wolfgang H. (Gast)


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Wozu diese Häme, "Ingenieur"? (Beitrag #4490256)

> so einfach ist die Sachlage.
Nein, das ist sie nicht. Oder - sie ist ähnlich einfach wie die 
Begründung des Pöbels für eine Hexenverbrennung.

Sondern:

"Bewertet mich!" - dieser Appell eines Bosses an seine Mitarbeiter ist 
bereits ein schwerer Führungsfehler. Wie die Frage "Schatz, war ich 
gut?" nach nur wenigen turbulenten nächtlichen Minuten.

Zum Fehlerhaften am Führungsfehler gehört der Widerspruch in der 
Doppelbotschaft aus "bewertet mich" und "sonst setzt es Strafe!"
Der Widerspruch nötigt den Mitarbeiter zur Heuchelei, zur Lüge.
Diese Nötigung verwirrt ihr Opfer und provoziert Fehlreaktionen - die 
nach den Maximen eines Rechtsstaats selbstverständlich nicht dem Opfer 
anzulasten sind, sondern dem Täter.

Wobei der gar nicht mal im Boss zu sehen ist, sondern in der Expertin 
der "Human Resources", die dem Boss eine schlechte Bewertung angedroht 
hat, sollte er nicht von all seinen Mitarbeiter eine "Bewertung" 
beibringen.

Die Sachlage ist sicher noch komplizierter - und eben nicht "einfach". 
Alles Weitere erst nach der Obduktion.

Disput darüber verschwendet nur die Zeit des TO.

Falls seine Situation dafür günstig ist - was ihm kein Forum beurteilen 
kann, aber sein Status der Naivität eines Neulings kommt ihm da zugute - 
dann könnte er die Anti-Strategie gegen "divide et impera" anwenden: Im 
persönlichen Gespräch mit seinem Täter ansprechen, warum er die 
Aufforderung zur Bewertung nicht so ernst genommen hat, wie die 
HR-Abteilung sie tatsächlich gemeint hatte, nämlich als Druckmittel 
gegenüber dem Täter.

Aber - so laut das Gejammere über den Mangel an Fachkräften, wird der TO 
nur so "sanft" bestraft werden, wie das mit dem Vorwurf "mangelnder 
Mitarbeit" ja bereits geschehen ist.


Zum Überleben im Beruf gehört leider nicht nur das, was den Anfängern 
beigebracht wird.

Ciao
Wolfgang Horn

von Wolfgang H. (Gast)


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Ja, Daniel, aber ...

> Wie manche hier sofort Arbeitgeberhörig sind fällt schon auf, warum?
Wo "von oben nach unten durchregiert wird", wie der SPIEGEL zitierte, 
solch faschistoide Strukturen nötigen dazu.

> Wenn ich einen Sachverhalt möglichst sachlich klären will, gehe ich
> natürlich zum Betriebsrat. Dafür ist der doch da!!
Ja, dafür ist der da. Aber in manchen Unternehmen bedeuted der Gang zu 
ihm auch die Weichenstellung in die Tarif-Laufbahn mit dem Verbot des 
Aufstiegs zur Delegation von Verantwortung, verbunden mit 
außertariflichen Gehältern: "Was für eine Memme, der Petzer heult sich 
gleich beim BR aus!"

> So inkompetente Führungskräfte findet man wie Sand am Meer,
Beispiel: Dilberts Plagegeist, genannt "PHB". So tolpatschig er sich 
verhält, so leicht es, ihn als inkompetent abzustempeln.
Aber wer stellt Inkompetente ein? Wer befördert sie auch noch zu 
Abteilungsleitern? Niemand macht das absichtlich. Aber die Verwirrtung 
eines CEOs kann vielversprechende Neulinge in Ar...löcher verwandeln. 
Der Fisch beginnt immer am Kopf zu stinken.


> Bei ner Einstellung lügen doch beide Seiten, dass sich die Balken biegen.
Wie lügt eine verwirrte Person? Mir scheint, "Verwirrung" bedeutet 
"Widersprüche im Denken und Handeln, die als Lügen gedeutet werden 
können".

Ciao
Wolfgang Horn

von genervt (Gast)


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Wolfgang H. schrieb:
> Aber wer stellt Inkompetente ein? Wer befördert sie auch noch zu
> Abteilungsleitern? Niemand macht das absichtlich.

Warum fällt mir da das Dilbert-Prinzip ein?

von Ingenieur (Gast)


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Wolfgang H. schrieb:
> Wozu diese Häme, "Ingenieur"? (Beitrag #4490256)

Es ist keine Häme, es ist purer, nüchterner Realismus.

von Wolfgang H. (Gast)


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Hi, "genervt",

>> Aber wer stellt Inkompetente ein? Wer befördert sie auch noch zu
>> Abteilungsleitern? Niemand macht das absichtlich.
>
> Warum fällt mir da das Dilbert-Prinzip ein?

Das Dilbert-Prinzip ist eine demagogische und populistische 
Halbwahrheit, die den Triremen-Ruderern im antiken Griechenland 
geschmeichelt hätte, nur der Ruderer mit den dicksten Muskeln eigne sich 
als Nachfolger für den Navigator.
Was damals offensichtlicher Quatsch war, das ist auch heute nicht 
richtig. Natürlich stemmt sich jeder, der noch bessere Resultate bringen 
soll, gegen den Verlust eines tüchtigen Mitarbeiters. Aber die 
Anforderungen an "den besten Navigator" sind andere als die an "den 
besten Ruderer".


Hi, "Ingenieur",

ok, dann was das realistisch gemeint - las sich aber wie Häme.


Ciao
Wolfgang Horn

von Nemesis (Gast)


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Daniel F. schrieb:
> Da hilft nur noch Glück.

Oder besser Klinken putzen wie blöde.

Daniel F. schrieb:
> Bei ner
> Einstellung lügen doch beide Seiten, dass sich die Balken biegen.

Diejenigen, die am ehesten in gewachsenen gestärkten Situationen
sitzen, neigen am meisten dazu. Ein Bewerber ist da immer in der
schwächeren Position und daher sind die in der Regel auch ehrlicher.
Auf Arbeitgeberseite herrscht dagegen in der Regel blanker
Opportunismus.

Wolfgang H. schrieb:
> Der Fisch beginnt immer am Kopf zu stinken.

Oft stinkt da nur der Kopf, aber der Rest hat dann keine andere Wahl
als mit zu stinken.

Wolfgang H. schrieb:
> "Was für eine Memme, der Petzer heult sich
> gleich beim BR aus!"

Hat doch Vorteile für den Vorgesetzten. Da der Mensch sein eigener
Todfeind ist, können schon Kleinigkeiten reichen um eine Katastrophe
auszulösen. So einen Gedankengang hat sicher schon jeder mal gehabt.
Gesetze(Abschreckung) und Religionen(verlieren sich wegen 
Teilnahmslosigkeit) können zwar einiges vermeiden, aber andere 
Anlaufstellen (BR) können hier deeskalierend wirken.
Funktioniert allerdings nicht immer und so mancher Fischkopf hat das
mit seiner Gesundheit oder seinem Leben bezahlt.
Vor Jahren hat in meiner Gegend mal ein Mitarbeiter der gekündigt
wurde und noch Lohn verlangte, kurzerhand seinen Ex-Chef und dann sich
selbst erschossen. Der Worst-Case-Fall. Einen BR gabs nicht.

von Wolfgang H. (Gast)


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Hi, Nemesis, Du Gott des gerechten Zorns,

> Daniel F. schrieb:
>> Bei ner Einstellung lügen doch beide Seiten, dass sich die Balken biegen.

> Diejenigen, die am ehesten in gewachsenen gestärkten Situationen
> sitzen, neigen am meisten dazu.

Neigen muss keiner. Das passiert schon, wenn er sich der Situation 
beugt.

> Oft stinkt da nur der Kopf, aber der Rest hat dann keine andere Wahl
Klar. Weisungsrecht.

> Wolfgang H. schrieb:
>> "Was für eine Memme, der Petzer heult sich gleich beim BR aus!"
>
> Hat doch Vorteile für den Vorgesetzten.
Die er sich wahrscheinlich durch schlimme Nebenwirkungen erkauft.

> Da der Mensch sein eigener Todfeind ist
Nicht absichtlich. Aber beispielsweise als Nebenwirkung seiner Esslust.

Ciao
Wolfgang Horn

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