Forum: Offtopic Anrufe von angeblichem "Help and Support Center"


von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

In den letzten Tagen kamen immer wieder Anrufe mir unbekannter Quelle. 
Folgende Nummern wurden übertragen:
1
02275  90702  Kerpen-Buir
2
02205  90907  Rösrath
3
02225  90300  Meckenheim
4
0228  590704  Bonn

Bei der 0222590300 (vor einigen Tagen) war nichts zu hören und ich legte 
auf.

Heute rief 0227590702 an und ich war anwesend und nahm ab. Zunächst war 
wieder absolute Stille, dann meldete sich jemand auf deutsch mit einem 
nicht-englischen Akzent als "Help and Support Center". Ich legte direkt 
auf. Keine Lust mich mit diesen Ganoven zu unterhalten...

Das Muster dieser Nummern sieht doch stark danach aus, dass sie ohne 
Sinn und Verstand frei erfunden wurden.

: Bearbeitet durch User
von Jeffrey L. (the_dude)


Lesenswert?

Das renommierte und seriöse Fachblatt für Internetkultur und 
multimediale Bildung weiß mehr:
http://www.chip.de/news/Fake-Anrufe-bringen-Trojaner-Warnung-vor-falschen-Microsoft-Mitarbeitern_75584009.html


Im übrigen erscheint es mir als extrem aufwendig, auf diese Art und 
Weise seine Trojaner unters Volk zu bringen, aber anscheinend 
funktioniert es doch...

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Abhilfe gegen solche Flötenfränze:
Wenn Du eine Fritzbox hast, kannst Du diese Nummern auf den internen 
Anrufbeantworter leiten lassen und dort statt gesprochenem Text das Lied 
"Help!" von den Beatles aufsingen. Ich glaube, daß das eine Weltpremiere 
wäre: "Help!" interpretiert vom Uhu.

When I was younger, so much younger than today
I never needed anybody's help in any way
But now these days are gone, I'm not so self assured
Now I find I've changed my mind and opened up the doors

http://avm.de/service/fritzbox/fritzbox-7390/wissensdatenbank/publication/show/51_Rufumleitung-in-FRITZ-Box-einrichten/

MfG Paul

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Jeffrey L. schrieb:
> Im übrigen erscheint es mir als extrem aufwendig, auf diese Art und
> Weise seine Trojaner unters Volk zu bringen, aber anscheinend
> funktioniert es doch...

Das fällt unter Social Engineering. Die Erfolgsquote ist relativ hoch.

von Vlad T. (vlad_tepesch)


Lesenswert?

hatte letztens gelesen, wie sich da jemand kreativ dieser Anrufe 
entledigt hat:

Automatische Weiterleitungen der Nummern untereinander ;-)
Solange du ne Festnetzflat hast und das normale Nummern oder die 
Zielnummer sogar 0800 kannst du die Leute ein wenig beschäftigen.

von Oliver S. (phetty)


Lesenswert?

Mit Asterisk könnte man diese Rufumleitung sogar aufzeichnen. Was 
vermutlich höchst illegal wäre.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Vlad T. schrieb:
> Automatische Weiterleitungen der Nummern untereinander ;-)

Woher weist du, dass das die wirklichen Ursprungs-Rufnummern sind?

Ich vermute eher, dass die Kerle einfach irgend welche Fantasienummern 
mitgeben - das Muster in den Nummern spricht m.A. stark für diese 
Hypothese...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Uhu U. schrieb:
> Ich vermute eher, dass die Kerle einfach irgend welche Fantasienummern
> mitgeben

Yep.  Ich habe neulich einen Anruf von vorgeblich +859 gesehen – diese
Ländervorwahl gibt es nicht.

Offenbar haben wir jetzt dank (schlampiger) VoIP die gleichen Zustände
wie bei Email/SMTP, bei dem jeder alles behaupten kann.  Nein, noch
schlechter als bei SMTP, denn dort kann ich mir zumindest noch ansehen,
inwiefern ich den Received-Headers noch trauen kann.

von Vlad T. (vlad_tepesch)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Yep.  Ich habe neulich einen Anruf von vorgeblich +859 gesehen – diese
> Ländervorwahl gibt es nicht.

+85 scheint es doch zu geben die 9 gehört dann wohl zur restlichen 
nummer, oder ist der Teil der Ländervorwahl eindeutig gekennzeichnet? 
Ich hab bei nummern immer das Problem, dass ich nie weiß, wo die vorwahl 
aufhört und die Nummer anfängt


Uhu U. schrieb:
> Ich vermute eher, dass die Kerle einfach irgend welche Fantasienummern
> mitgeben


war mir nicht bewusst, dass das geht

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Vlad T. schrieb:
> +85 scheint es doch zu geben die 9 gehört dann wohl zur restlichen
> nummer, oder ist der Teil der Ländervorwahl eindeutig gekennzeichnet?

Die 85er Gruppe ist 3stellig. 850 ist Nordkorea, 859 ist frei.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Vlad T. schrieb:
> Ich hab bei nummern immer das Problem, dass ich nie weiß, wo die vorwahl
> aufhört und die Nummer anfängt

Es gibt 1-3 Stellen aber keine innere Logik.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> Es gibt 1-3 Stellen aber keine innere Logik.

Dochdoch, die Sortierung erfolgt nach Wichtigkeit:

+1 USA und Kanada

Siehste!

Wie, und die anderen? Die andern sind unwichtig. qed

von Mein grosses V. (vorbild)


Lesenswert?

Paul B. schrieb:
> Ich glaube, daß das eine Weltpremiere wäre: "Help!" interpretiert vom Uhu.

Trällern die eigentlich oder krächzen die mehr?

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Mein grosses V. schrieb:
> Paul B. schrieb:
>> Ich glaube, daß das eine Weltpremiere wäre: "Help!" interpretiert vom Uhu.
>
> Trällern die eigentlich oder krächzen die mehr?

Meist sind sie ziemlich einsilbig. Nur, wenn sie Grund zur Freude haben, 
setzen sie noch ein "J" vor ihren Ruf.
;-)

mfG Paul

: Bearbeitet durch User
von Mein grosses V. (vorbild)


Lesenswert?

Paul B. schrieb:
> Meist sind sie ziemlich einsilbig. Nur, wenn sie Grund zur Freude haben,
> setzen sie noch ein "J" vor ihren Ruf.

Wenn eine Uhin vorbeifliegt?

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Timm T. schrieb:
> Wie, und die anderen? Die andern sind unwichtig. qed

Zirkelschlüsse sind keine Beweise...

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Wenn ich direkt neben dem Telefon sitze, nehme ich meistens recht 
schnell ab - deswegen bei beiden Anrufen, die ich abgenommen habe, die 
absolute Stille zu Beginn.

Dahinter verbirgt sich mit ziemlicher Sicherheit ein 
Callcenter-Computer, der präventiv wählt und mit einer gewissen 
Langsamkeit des Opfers rechnet.

von Vlad T. (vlad_tepesch)


Lesenswert?

Das hat mit deiner (nicht)Langsamkeit nichts zu tun.
Da werden Nummern gewählt und erst wenn jemand ran geht, wird ein freier 
Mitarbeiter gesucht.
Wenn gerade keiner frei ist, kanns auch mal passieren, das niemand ran 
geht.

War vor Jahren doch mal Thema

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Vlad T. schrieb:
> Das hat mit deiner (nicht)Langsamkeit nichts zu tun.

Es gibt ein Optimum und das versuchen diese Programme irgendwie zu 
erreichen - seriöse Firmen wollen ja ihre Kundschaft möglichst nicht mit 
sinnlosen Leeranrufen ärgern...

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Seriöse Firmen, richtig. Den anderen ist das egal...

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Uhu U. schrieb:
> Ich vermute eher, dass die Kerle einfach irgend welche Fantasienummern

Jörg W. schrieb:
> Offenbar haben wir jetzt dank (schlampiger) VoIP die gleichen Zustände
> wie bei Email/SMTP, bei dem jeder alles behaupten kann.

das war doch schon bei ISDN so, in einem Fax konnte man jede Nummer 
eintragen die mit der eigentlichen Tel.Nummer nix zu tun hat, das geht 
auch in Telefonanlagen und sogar im Telefon.

Also nie darauf vertrauen das die angezeigt Nummer echt ist, von daher 
würde jede Gegenmaßnahme auf diese Nummer ins Leere laufen oder die 
falschen treffen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Joachim B. schrieb:
> das war doch schon bei ISDN so,

Nein.

> in einem Fax konnte man jede Nummer
> eintragen die mit der eigentlichen Tel.Nummer nix zu tun hat

Im Faxheader.  Das ist sowas wie das, was du auf den Briefkopf eines
Papierbriefes schreibst, da kannst du auch draufschreiben, du seist
der König von Polen.

Aber auf der Transportebene war ISDN noch sicher: wenn du versucht
hast, eine dir nicht zugeteilte Rufnummer abgehend im ISDN-Protokoll
anzugeben, hat dein Carrier diese durch deine Default-Nummer ersetzt.

Der Empfänger konnte sich dadurch bei einer angezeigten Nummer drauf
verlassen, dass diese zum anrufenden Teilnehmer passt.  Die einzige
Alternative dazu war, dass der Teilnehmer die Anzeige der Nummer
unterbinden lassen konnte, dann wurde sie vom Carrier an „normale“
Gesprächsteilnehmer nicht weitergereicht, sondern nur an besondere
Dienste (Notrufnummern bspw.).

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Nein.
>
>> in einem Fax konnte man jede Nummer
>> eintragen die mit der eigentlichen Tel.Nummer nix zu tun hat
>
> Im Faxheader.  Das ist sowas wie das, was du auf den Briefkopf eines
> Papierbriefes schreibst, da kannst du auch draufschreiben, du seist
> der König von Polen.
>
> Aber auf der Transportebene war ISDN noch sicher

dann ging das nur in Nebenstellenanlagen?

Ich hatte nur mit den Endgeräten zu tun und erinnere mich nur dunkel das 
ich da auch Phantasienummern eintragen konnte

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Joachim B. schrieb:
> dann ging das nur in Nebenstellenanlagen?

Kann sein.  Ins Telekomnetz hat man jedenfalls keine Fake-Nummern
bekommen.

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Das ist sowas wie das, was du auf den Briefkopf eines
> Papierbriefes schreibst, da kannst du auch draufschreiben, du seist
> der König von Polen.

Das Alles und noch viel mehr, würd' ich machen, wenn ich König von 
Deutschland wär'.

https://www.youtube.com/watch?v=zNcpnjHevTg

MfG Paul

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Matthias L. schrieb:
> Seriöse Firmen, richtig. Den anderen ist das egal...

Diese Callcenter-Programme werden ja in erster Linie für seriöse 
Callcenter gemacht. Dass eine Kopie von Gaunern benutzt wird, kann das 
Programm nicht erkennen.

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Uhu U. schrieb:
> Dass eine Kopie von Gaunern benutzt wird, kann das
> Programm nicht erkennen.

Und? Was hast Du nun unternommen?

MfG Paul

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> dann ging das nur in Nebenstellenanlagen?
>
> Kann sein.  Ins Telekomnetz hat man jedenfalls keine Fake-Nummern
> bekommen.

Richtig, "CLIP no screening" gab's nur bei Anlagen-Anschlüssen. Da 
konnte man dann zwar Phantasienummern eintragen, man durfte aber nicht 
und man darf es in Deutschland auch heute noch nicht. Siehe §66k Abs.2 
TKG. Als Betreuer solcher Anlagen musstest du bestimmt eine 
entsprechende Vergatterung unterschreiben...

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Aber auf der Transportebene war ISDN noch sicher: wenn du versucht
> hast, eine dir nicht zugeteilte Rufnummer abgehend im ISDN-Protokoll
> anzugeben, hat dein Carrier diese durch deine Default-Nummer ersetzt.

Ich meine mich zu erinnern, dass Nummern-Schummelei beim ursprünglichen 
Signalisierungsprotokoll 1TR6 möglich war.

Bei DSS1 kann der Carrier diese Funktion freigeben. Was bei 
Firmenanschlüssen durchaus Sinn ergeben kann. Beispielsweise wenn ein 
Fax von einer Aussenstelle über die Zentrale versendet wird, aber die 
Nummer der Aussenstelle als Anruferkennung im ISDN stehen soll.

> Der Empfänger konnte sich dadurch bei einer angezeigten Nummer drauf
> verlassen, dass diese zum anrufenden Teilnehmer passt.

Das wird nur beim Übergang vom Endkunden ins Netz kontrolliert. Du als 
Normalo kannst also niemandem eine falsche Anrufernummer vortäuschen. 
Aber wenn der Anrufer über einen Anschluss mit Freigabe der 
Anrufernummer ausgelöst wird, dann kann da alles drin stehen. Folglich 
kann man sich also auch bei DSS1 nur darauf verlassen, dass die andere 
Seite die eigene Nummer sieht. Nicht aber, dass die angezeigte Nummer 
auch die des Anrufers ist.

Bei Anrufen aus dem Ausland dürfte sowieso alles offen sein. So wie ich 
die Telkos einschätze, prüfen die nicht einmal, ob wenigstens der 
Länderpräfix passt.

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Paul B. schrieb:
> Und? Was hast Du nun unternommen?

Eine simple Frage ist nicht lesenswert?

Ich habe den Eindruck, daß sich manch Einer lieber im Glanze des ihm 
Geschehenen sonnt, als das Übel einfach abzustellen. Normalerweise ist 
so Etwas nicht mal ein Kopfschütteln wert, weil man sich dessen ganz 
einfach entledigen kann. Weiter oben beschrieb ich, wie.

MfG Paul

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> So wie ich die Telkos einschätze, prüfen die nicht einmal, ob wenigstens
> der Länderpräfix passt.

So scheint es ja nun zu sein, wenn man sogar einen nicht zugewiesenen
Länderprefix unterjubeln kann.

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Googelt doch mal nach "Rufnummern spoofing", da gibt's Infos dazu, wie 
solche gefälschten Rufnummern zustande kommen. Meist sind die Ursprünge 
keine klassischen Telkos, sondern VoIP-Serviceprovider, gerne auch mit 
Firmensitz im Ausland.

Der Betreiber des angerufenen Anschlusses kann gegen die gefälschte 
Rufnummer, die ihm aus dem Fremdnetz übermittelt wird, wenig 
unternehmen, er kennt ja nicht die Rufnummernkontingente aller fremden 
Netzbetreiber.

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Matthias L. schrieb:
> Der Betreiber des angerufenen Anschlusses kann gegen die gefälschte
> Rufnummer, die ihm aus dem Fremdnetz übermittelt wird, wenig
> unternehmen, er kennt ja nicht die Rufnummernkontingente aller fremden
> Netzbetreiber.

Er kann sie in seine Sperrliste eintragen.

MfG Paul

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Welche Sperrliste?

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Matthias L. schrieb:
> Welche Sperrliste?

Die von der Haustelefonanlage. Fritzbox beipielsweise.

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> Die von der Haustelefonanlage. Fritzbox beipielsweise.

Ja, das meinte ich. Hier bei mir sind nun im Laufe von 2 Jahren ungefähr 
10 solcher ominöser Nummern eingetragen, deren Benutzer einen schönen 
Text vom Anrufbeantworter zu hören bekommen.

MfG Paul

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Paul B. schrieb:
> Er kann sie in seine Sperrliste eintragen.

Wenn du dir jetzt das Eingangsposting durchliest, dann kommen sie
(bei Uhu) jedesmal mit einer anderen Nummer.  Die Chance, dass sie
mit einer Nummer aus der Sperrliste nochmal auftauchen, dürfte daher
geringer sein als die, dass der möglicherweise legitime Inhaber der
gefaketen Nummer vielleicht mal irgendwann sinnlos in diese Sperrliste
tappt.

Das ist doch ungefähr so, wie wenn ich Paul Baumann in meinem
Mailserver blockiere, weil mir mal jemand aus Mesopotamien Spam
zugeschickt hat, in dem er sich als Paul Baumann ausgegeben hat.

Eine Sperrliste hat doch nur Sinn gegen reale Nummern (oder Fälscher,
die so blöd sind, jedesmal die gleiche zu nehmen).

von J.-u. G. (juwe)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> (oder Fälscher,
> die so blöd sind, jedesmal die gleiche zu nehmen)

Selbst dann hat die Sperrliste nicht viel Sinn. Es sei denn, sie sind 
zusätzlich noch so blöd, dort, wo sie schonmal abgeblitzt sind, nochmal 
anzurufen.

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Ich meinte mit "Betreiber des angerufenen Anschlusses" den 
Netzbetreiber, nicht den Anschlussinhaber - da haben wir also aneinander 
vorbei geschrieben. Sorry.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Matthias L. schrieb:
> Ich meinte mit "Betreiber des angerufenen Anschlusses" den Netzbetreiber

Nun, selbst der könnte aber zumindest nicht existierende Länderkenner
abweisen.

von Mein grosses V. (vorbild)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Kann sein.  Ins Telekomnetz hat man jedenfalls keine Fake-Nummern
> bekommen.

Doch das ging. Ich habe schon Anrufe mit '110' im Display bekommen.

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Wenn du dir jetzt das Eingangsposting durchliest, dann kommen sie
> (bei Uhu) jedesmal mit einer anderen Nummer.

Das habe ich gelesen. Die 2. Nummer aus Rösrath habe ich hier in meiner 
Sperrliste gefunden. Dort trug ich sie vor etwa einem halben Jahr ein.
Das heißt: Sie wurde nicht speziell für den Uhu generiert und sie wird 
wohl auch nicht aus Mesopotamien stammen.

Ich entschuldige mich dafür, helfen zu wollen. Es wird bei dieser Art 
von Thema nicht wieder geschehen.

Ich habe meinen Weg gefunden, mit dieser Art Anruf umzugehen, mir 
genügt, nicht mehr damit behelligt zu werden.

MfG Paul

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Matthias L. schrieb:
>> Ich meinte mit "Betreiber des angerufenen Anschlusses" den Netzbetreiber
>
> Nun, selbst der könnte aber zumindest nicht existierende Länderkenner
> abweisen.

Stimmt - aber was nützt das? Dann nutzen die Spammer eben ausgedachte 
oder real existierende, aber dennoch gefälschte Rufnummern - was die 
meisten davon ja ohnehin tun. Wo ist der Nutzen dieser Filterfunktion?

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Mein grosses V. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Kann sein.  Ins Telekomnetz hat man jedenfalls keine Fake-Nummern
>> bekommen.
>
> Doch das ging. Ich habe schon Anrufe mit '110' im Display bekommen.

Und woher willst du wissen, dass der Anrufer aus dem Telekomnetz kam??

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Paul B. schrieb:
> Die 2. Nummer aus Rösrath habe ich hier in meiner Sperrliste gefunden.

Das wäre doch eine durchaus mitteilenswerte Information gewesen - meinst 
du nicht auch?

Statt sie weiter zu geben, rätst du mir zu diesem Schwachsinn: 
Beitrag "Re: Anrufe von angeblichem "Help and Support Center"" und 
wunderst dich auch noch, dass du damit nicht ankommst...

von Jeffrey L. (the_dude)


Lesenswert?

Paul B. schrieb:
> Das habe ich gelesen. Die 2. Nummer aus Rösrath habe ich hier in meiner
> Sperrliste gefunden. Dort trug ich sie vor etwa einem halben Jahr ein.
> Das heißt: Sie wurde nicht speziell für den Uhu generiert und sie wird
> wohl auch nicht aus Mesopotamien stammen.


Paul, hast Du schonmal beobachten können dass ein und dieselbe Nummer 
mehrmals anruft, bzw. siehst Du das in Deiner Sperrliste?

Ich habe bis jetzt immer darauf verzichtet solche Nummern in die (bei 
mir noch leere) Sperrliste einzutragen. Hatte immer das Gefühl dass 
solche Anrufe sowieso nie zweimal von der selben Nummer kommen.
Sei es aufgrund einer Sperrung durch die RegTP oder weil sich die Gauner 
vorsorglich immer wieder neue Nummern besorgen...

von Vlad T. (vlad_tepesch)


Lesenswert?

wie kommt es eigentlich überhaupt, dass ihr solche Anrufe bekommt? Wo 
kriegen die die Nummer her?

Zufallswahl kann es ja nicht sein, so oft ihr scheinbar angerufen 
werdet, während ich noch nie sowas hatte.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Vlad T. schrieb:
> wie kommt es eigentlich überhaupt, dass ihr solche Anrufe bekommt? Wo
> kriegen die die Nummer her?

Vielleicht aus dem Telefonbuch, oder noch einfacher: durch Probieren mit 
dem Zufallsgenerator?

Wenn "Kein Anschluss unter dieser Nummer" kommt, streicht man sie aus 
der Liste, wenn nicht, probiert man es so lange, bis man jemanden an der 
Leitung hat - der Telefoncomputer des Callcenters machts möglich.

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Die Rufernummer ist beliebig fälschbar. Nicht fälschbar ist aber die 
IP-Adresse des Rufers, zumindest wenn es über VoIP geht.

Gibt es eine Möglichkeit, die IP-Adresse heraus zu bekommen?

von Bastian W. (jackfrost)


Lesenswert?

Unsere dritte Nummer war mal eine zeitlang im Telefonbuch. Auf der 
Nummer haben dann alle möglichen Callcenter angerufen. Geholfen hat da 
nur ein AB in der Frutzbox der sofort rangeht und dann nach kurzer Zeit 
auflegt und nichts aufzeichnet. Damit würden die Coldcalls "sabotiert" 
es ist dann schnell ruhig geworden. Und die die auf der "normalen" 
Nummer gemeint haben sie müssen nerven haben eine Umleitung bekommen.

Im Anruflog hat man dann gesehen das die Nummern erschalle 4 - 8 Wochen 
probiert haben. Von den Nummern hier hat es zum Glück noch keiner 
probiert.

Gruß JackFrost

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Jeffrey L. schrieb:
> Paul, hast Du schonmal beobachten können dass ein und dieselbe Nummer
> mehrmals anruft, bzw. siehst Du das in Deiner Sperrliste?

Ja, ich finde sie in der Anrufliste, wenn ich immer mal dort über die 
Fritz-Box-Oberfläche hineinsehe.
Da ja kein Klingeln mehr ausgelöst wird, ist das das einzige Zeichen 
dafür.

MfG Paul

von Jeffrey L. (the_dude)


Lesenswert?

Paul B. schrieb:
> Ja, ich finde sie in der Anrufliste, wenn ich immer mal dort über die
> Fritz-Box-Oberfläche hineinsehe.
> Da ja kein Klingeln mehr ausgelöst wird, ist das das einzige Zeichen
> dafür.


Ja und tauchen jetzt dann immer die selben Nummern mehrmals im Log auf?

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Jeffrey L. schrieb:
> Ja und tauchen jetzt dann immer die selben Nummern mehrmals im Log auf?

Jaha.

MfG Paul

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

IP-Adressen

In der 7270 unter Telefonie | Eigene Rufnummern | Sprachübertragung 
stehen IP-Adressen der Anrufer. Allerdings gehören die alle in den 
Adressblock meines Providers.

Das sieht stark danach aus, dass die Original-Adressen dort umgesetzt 
werden.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Vorhin kam wieder so ein Anruf - in Abwesenheit:
1
02225 90407

Wenn man dort anruft kommt eine Meldung, dass die Rufnummer nicht 
vergeben ist.

von Mike J. (linuxmint_user)


Lesenswert?

Uhu U. schrieb:
> Wenn man dort anruft kommt eine Meldung, dass die Rufnummer nicht
> vergeben ist.

Diese Probleme gibt es ja schon seit weit über 10 Jahren und es hat sich 
noch keiner darum gekümmert um diesen Missstand zu beheben ... es 
interessiert sich einfach keiner in der Politik oder bei der Telekom 
dafür.

Es gibt viele Betrüger die sich damit finanzieren, aber da kein 
Politiker dadurch geschädigt wird oder einfach nur genervt wird macht 
man nichts.

Es ist doch eigentlich sehr einfach ein Telefongespräch so weiter zu 
leiten dass der Absender eindeutig identifiziert werden kann.

Man will diesen Missstand aber aus irgend einem Grund aufrecht erhalten.
Der Grund wäre mal interessant.

Ich habe mal mit ein paar Datenschutzbeauftragten darüber gesprochen und 
dass solch eine eindeutige Identifizierung doch wichtig wäre, denn 
irgend ein Gauner kann durch diesen Fehler die Telefonnummer einer mir 
bekannten Person annehmen und irgend welchen Schindluder damit treiben.


Es gab auch vor einiger Zeit den Fall dass ein Polizist in Zivil meint 
meinen Personalausweis sehen zu müssen weil er sich meine Daten 
aufschreiben will.

Theoretisch könnte der Typ aber auch irgend wer sein ... kann ich doch 
nicht wissen ob dass ein richtiger Polizist ist und in Berlin und 
Umgebung sind auch schon Fake-Polizisten rumgelaufen und haben Geld 
eingetrieben.

Ich frage also nach seinem Ausweis damit er sich identifizieren kann.
Er selbst hatte keinen Ausweis dabei und er wurde wütend auf mich dass 
ich hier nicht kooperiere.
Nur sein Kollege hatte ein Ausweis :-/ und auf dem "Ausweis" stand 
nichts was mich davon überzeugen konnte dass er ein richtiger Polizist 
ist ... das sah einfach nach nichts aus.

Außerdem, selbst wenn es ein richtiger Ausweis gewesen wäre, dann hätte 
ich ihn nicht als Polizeiausweis identifizieren können da mir das Wissen 
darüber fehlt wie ein Polizeiausweis aussieht.
Es könnte also ein beliebiges in Plastik geschweißtes Stück Papier sein 
auf dem irgend etwas drauf steht.

... Ich hätte ein Foto von seinem Ausweis machen sollen.

Dann wurde gesagt dass er mich mit auf das Revier mit nimmt um meine 
Identität zu bestimmen.

Jetzt ist der aber irgend wer und ich gehe doch nicht mit irgend wen 
mit, das hat mir meine Mutter schon gesagt als ich ganz klein war.
Also muss er erst richtige Polizei holen die sich ausweisen können und 
auch danach aussehen, denn nur mit denen würde ich mitgehen.

Es war Freitag, ich hatte noch etwas zu tun und ich hatte kein Lust mich 
zur Wache fahren zu lassen da es im meiner Stadt keine Wache mehr gibt 
und er erst Leute anrufen müsste die mich dann im Polizeiauto mitnehmen 
und wahrscheinlich nicht mal wieder zurück schaffen.

Ich habe also gefragt weshalb sie gerade mich angeschwult (ja ich dacht 
erst die beiden sind schwuchteln) äh ... gefangen haben, aber sie 
meinten das könnten sie nicht sagen, nur dass ein bewaffneter Mann aus 
der größeren Nachbarstadt in Richtung Berlin mit dem Zug unterwegs ist 
der angeblich so ähnlich aussieht wie ich.

Hier wäre ein App ganz nützlich, so dass man nachfragen kann ob ein 
entsprechender Polizist oder auch Zivilpolizist wirklich der ist der er 
vorgibt zu sein.


Hier gibt es genau das gleiche Probleme wie bei der 
Telefon-Anruferidentifizierung, denn wenn das nicht funktioniert oder 
nur dann funktioniert wenn es niemanden gibt der diese Schwachstellen 
ausnutzt, dann ist das System untauglich.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Och Gottchen, jetzt bekommt euch mal wieder ein. So ein Aufstand wegen 
ein paar Anrufen.

Immerhin bekommt man dadurch keinen Virus, der einen den ganzen PC 
verschlüsselt.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Timm T. schrieb:
> Immerhin bekommt man dadurch keinen Virus, der einen den ganzen PC
> verschlüsselt.

Was meinst du wohl, warum diese Typen sich als "Help and Support Center" 
ausgeben? Um einem einen Guten Tag zu wünschen?

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Mike J. schrieb:
> nur dass ein bewaffneter Mann aus
> der größeren Nachbarstadt in Richtung Berlin mit dem Zug unterwegs ist
> der angeblich so ähnlich aussieht wie ich.

Na da kannst du ja direkt froh sein, dass sie dich nicht gleich in 
Putativ-Notwehr erschossen haben...

von Vlad T. (vlad_tepesch)


Lesenswert?


von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Mike J. schrieb:
> Es ist doch eigentlich sehr einfach ein Telefongespräch so weiter zu
> leiten dass der Absender eindeutig identifiziert werden kann.

Oh großer Meister, erleuchte uns - wie denn???

Darüber haben sich schon diverse kluge Köpfe ohne wirklich 
befriedigendes Ergebnis Gedanken gemacht, also, wenn du eine geniale 
Lösung hast, dann immer 'raus damit!

Bedenke bei deinem Lösungsvorschlag bitte, dass es viele Tausend Netz- 
und Dienstanbieter weltweit gibt und dass die eindeutige Kennung des 
Absendes eben auf der Absenderseite generiert wird.

Mike J. schrieb:
> Außerdem, selbst wenn es ein richtiger Ausweis gewesen wäre, dann hätte
> ich ihn nicht als Polizeiausweis identifizieren können da mir das Wissen
> darüber fehlt wie ein Polizeiausweis aussieht.

Also, dass der erste Polizist keinen Dienstausweis dabei hatte, ist 
natürlich ein Fauxpas erster Güte, der muss sich legitimieren können. 
Dass du nicht weißt, wie ein echter Polizei-Dienstausweis aussieht, das 
ist aber dein Problem und nicht seines. Zum Einen hat die Berliner 
Polizei Ausweis- und Abzeichenmuster unter der Stadt-Website berlin.de 
eingestellt 
(https://www.berlin.de/polizei/verschiedenes/artikel.89925.php) und zum 
Anderen, nun, man kann ja mal auf einer Polizeiwache vorbeischauen und 
mit den Menschen dort reden - auch wenn das den Einen oder Anderen 
überrascht, doch, bei der Polizei arbeiten überwiegend ganz normale 
Menschen. Und wenn man die ganz normal anspricht, dann sind sie meist 
auch recht hilfsbereit. Da bekommt man also recht einfach einen echten 
Dienstausweis zu sehen.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Matthias L. schrieb:
> Bedenke bei deinem Lösungsvorschlag bitte, dass es viele Tausend Netz-
> und Dienstanbieter weltweit gibt und dass die eindeutige Kennung des
> Absendes eben auf der Absenderseite generiert wird.

Diese eindeutige Kennung wäre bei VoIP ja eigentlich die IP-Adresse - 
sollte man denken. Ist aber nicht so: der Provider - zumindest meiner - 
trägt eine Adresse aus seinem eigenen Adressblock dafür ein.

Eine Anfrage beim Provider wurde sehr schnell mit der Auskunft 
beantwortet: "wir haben leider keinen Zugriff auf die gewünschten 
Informationen".

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Uhu U. schrieb:
> trägt eine Adresse aus seinem eigenen Adressblock dafür ein.

Irgendwo müssen ja die über verschiedene Carrier einlaufenden
Anrufe gebündelt und an dich weitergereich werden.  Schließlich
willst du ja auch von Leuten angerufen werden können, die kein
VoIP benutzen.

von Heinz L. (ducttape)


Lesenswert?

Das Folgende hat bei mir ganz gut gegen die Brüder funktioniert. Einfach 
sobald der CCA abhebt folgenden Spruch aufsagen (einfach nicht zuhören 
was er labert, sondern den Sermon ablassen):

"Guten Tag. Danke dass Sie angerufen haben. Ihr Anruf kann zu 
Qualitätssicherungszwecken aufgezeichnet und im Internet veröffentlicht 
werden. Falls sie dies nicht wünschen muss ich diesen Anruf jetzt 
beenden. Stimmen Sie zu?"

Falls darauf kein eindeutig zu identifizierendes JA kommt, Spruch 
wiederholen. EGAL was der sagt, egal wie er tobt, egal womit er kommt. 
Da hilft ihn auf Stumm zu schalten während man selbst redet. 
Anschließend so 5-10 Sekunden geben um die gewünschte Antwort zu geben.

Einer hat mal tatsächlich 5 Mal den Spruch ausgehalten. JA gesagt hat 
bisher keiner. Sollte sich dran was ändern stell ich das Ergebnis auf 
YouTube zur Begutachtung aus.

In letzter Zeit ruft aber keiner mehr an. :(

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Uhu U. schrieb:
> Diese eindeutige Kennung wäre bei VoIP ja eigentlich die IP-Adresse -
> sollte man denken. Ist aber nicht so: der Provider - zumindest meiner -
> trägt eine Adresse aus seinem eigenen Adressblock dafür ein.
>
> Eine Anfrage beim Provider wurde sehr schnell mit der Auskunft
> beantwortet: "wir haben leider keinen Zugriff auf die gewünschten
> Informationen".

Naja - eine IP-Adresse ist aber nunmal keine E164-Rufnummer - und die 
Protokolle der Telefonie-Vermittlung spezifizieren nur die Übermittlung 
von Rufnummern.

Verstehe ich dich richtig - bei einem Anruf aus einem VoIP-Fremdnetz 
trägt dein Provider eine Dummy-Rufnummer aus seinem eigenen 
Rufnummernbereich ein, die dann bei dir statt der beim Absender 
generierten Absendernummer angezeigt wird? Das wäre ja arg kreativ - da 
wär's ja noch besser, den Absender komplett 'rauszulöschen, sodass bei 
dir "Unbekannter Anrufer" angezeigt wird.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Uhu U. schrieb:
> Was meinst du wohl, warum diese Typen sich als "Help and Support Center"
> ausgeben?

Aber sowas wie ein Gehirn hast Du noch, oder? Du willst mir doch nicht 
erzählen, Du würdest auf deren Anruf hin denen Zugriff zu Deinem Rechner 
geben.

Also, was jammerst Du? Einfach ignorieren, die Spinner.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Schließlich
> willst du ja auch von Leuten angerufen werden können, die kein
> VoIP benutzen.

Ein Callcenter ohne VoIP?

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Warum fällt mir immer dieser Lied-Titel ein, je länger dieses Thema hier
wiedergekäut wird?

https://www.youtube.com/watch?v=Gf1WT8VEZxk

MfG Paul

von Mike J. (linuxmint_user)


Lesenswert?

Matthias L. schrieb:
> und zum
> Anderen, nun, man kann ja mal auf einer Polizeiwache vorbeischauen

Ich war ein mal in einer Polizeiwache weil ich den Diebstahl meines 
Fahrrades angezeigt habe und da hat mir niemand seinen Ausweis gezeigt.

Irgend wie ist auch sehr ätzend dass jede Stadt ihre eigene kleine 
Webseite hat, jede ist anders und man muss erst lernen wie man sich dort 
zurechtfindet.

Es gibt ja auch keine Richtlinien was man alles wissen muss, dann kann 
man auch nicht verlangen dass man es nicht weiß.

Ich kenne auch Polizisten, aber ich bin nie auf die Idee gekommen deren 
Ausweise anzuschauen.

Matthias L. schrieb:
> Bedenke bei deinem Lösungsvorschlag bitte, dass es viele Tausend Netz-
> und Dienstanbieter weltweit gibt

Es reicht wenn man das erst mal in Deutschland löst.
Willst du mir echt sagen dass es nicht möglich ist ein Datenpaket von 
Anschluss A nach B über verschiedene Server zu schicken und dabei die 
Nummer des zugehörigen Anschlusses nicht zu verfälschen?

Wenn man die Nummer selbst eintragen kann, so wie es teilweise ja üblich 
ist, dann ist ja das schon das Problem. Man darf sowas einfach nicht 
mehr erlauben und überlässt die Zuordnung der Nummer irgend welchen 
Privaten Call-Centern.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Heinz L. schrieb:
> Das Folgende hat bei mir ganz gut gegen die Brüder funktioniert. Einfach
> sobald der CCA abhebt folgenden Spruch aufsagen (einfach nicht zuhören
> was er labert, sondern den Sermon ablassen):

Das ist mir zu kindisch.

Mich stören auch diese Anrufe nur mäßig - meistens kommen sie, wenn ich 
nicht da bin, oder das Telefon abgeschaltet ist. (Heute morgen, als ich 
noch won knusprigen Ratten und leckeren Igeln träumte, kamen wieder 
zwei. Jetzt beginnen sich die Nummern zu wiederholen.)

Mich interessiert daran nur eines: kann ich irgendwie dazu beitragen, 
dass die Behörden die Hunde am Wickel bekommen.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Matthias L. schrieb:
> Verstehe ich dich richtig

Nein, das verstehst du falsch.

Uhu U. schrieb:
> trägt eine Adresse aus seinem eigenen Adressblock dafür ein.

Die "Dummy-Rufnummer" haben die Lumpen selbst eingetragen.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Timm T. schrieb:
> Aber sowas wie ein Gehirn hast Du noch, oder? Du willst mir doch nicht
> erzählen, Du würdest auf deren Anruf hin denen Zugriff zu Deinem Rechner
> geben.

Weiter als an deinen eigenen Bauchnabel denkst du wohl nicht...

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Mike J. schrieb:
> Es reicht wenn man das erst mal in Deutschland löst.
> Willst du mir echt sagen dass es nicht möglich ist ein Datenpaket von
> Anschluss A nach B über verschiedene Server zu schicken und dabei die
> Nummer des zugehörigen Anschlusses nicht zu verfälschen?
>

Natürlich reicht eine nationale Lösung NICHT, da viele Anbieter von 
CallCenter-Dienstleistungen nun mal im Ausland sitzen. Und wenn der 
VoIP-Anbieter in Weitweitwegland seinen Call über drei Transitnetze 
endlich zum Netzübergang der Telekom in Deutschland geroutet hat, wie 
soll die Telekom dann beurteilen, dass die in Weitweitwegland angegebene 
Absenderrufnummer dem tatsächlichen Absender nicht gehört? Anhand des 
weltweiten Rufnummernverzeichnisses? Das gibt es schlichtweg nicht!

"Das muss irgendwie gehen" ist kein Lösungsvorschlag.

> Wenn man die Nummer selbst eintragen kann, so wie es teilweise ja üblich
> ist, dann ist ja das schon das Problem. Man darf sowas einfach nicht
> mehr erlauben und überlässt die Zuordnung der Nummer irgend welchen
> Privaten Call-Centern.

Bei welchem Anbieter mit Sitz in Deutschland ist das möglich? Zeig mal! 
Wie oben bereits geschrieben, wäre das entgegen des §66k TKG, die BNetzA 
könnte/sollte/müsste auf einen Anstoß hin dagegen vorgehen.

@Uhu:
Also was nun? "der Provider - zumindest meiner - trägt eine Adresse aus 
seinem eigenen Adressblock dafür ein" und "Die "Dummy-Rufnummer" haben 
die Lumpen selbst eingetragen" sind ja nun völlig verschiedene Aussagen!

Wenn der Anruf aus einem Fremdnetz kommt, hat dein Provider natürlich 
keine Möglichkeit, den Call-Ursprung herauszubekommen, denn er kann ja 
nicht in den Bereich des fremden Providers hineinregieren.

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Mike J. schrieb:
> Ich war ein mal in einer Polizeiwache weil ich den Diebstahl meines
> Fahrrades angezeigt habe und da hat mir niemand seinen Ausweis gezeigt.

Na, und hast du mal gefragt?

> Irgend wie ist auch sehr ätzend dass jede Stadt ihre eigene kleine
> Webseite hat, jede ist anders und man muss erst lernen wie man sich dort
> zurechtfindet.

Also, Google funktioniert in jeder Stadt und den Treffer von Berlin habe 
ich auch über eine Suchmaschine gefunden.

> Es gibt ja auch keine Richtlinien was man alles wissen muss, dann kann
> man auch nicht verlangen dass man es nicht weiß.

Das mit der doppelten Verneinung musst mal üben. Ansonsten MUSS man 
nicht wissen, wie ein Polizeiausweis aussieht - du WILLST es aber 
wissen. Dann musst du dich aus selbst kümmern!
>
> Ich kenne auch Polizisten, aber ich bin nie auf die Idee gekommen deren
> Ausweise anzuschauen.

Selbst schuld. Und dann beschwesrt du dich darüber, dass du nicht weißt, 
woran man echte Polizisten erkennen kann? Was schwebt dir denn vor?

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Matthias L. schrieb:
> Wenn der Anruf aus einem Fremdnetz kommt, hat dein Provider natürlich
> keine Möglichkeit, den Call-Ursprung herauszubekommen, denn er kann ja
> nicht in den Bereich des fremden Providers hineinregieren.

Wieso? Bei einer http-Verbindung gehts doch auch. Und VoIP ist letztlich 
auch nur ein Protokoll wie http.

Es kann doch nicht sein, dass der Provider bei VoIP als Zwangsproxy 
dazuwischen hängen muß.

: Bearbeitet durch User
von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Wir reden von einer Telefonverbindung, denn die Gespräche kommen an 
deinem Telefon an. Das ist NICHT http! Dass da auch Protokolle im Spiel 
sind, das stimmt schon - aber was die nun übertragen können und was 
nicht, das steht in deren Spezifikationen und nicht in deinem 
Bauchgefühl. Und "VoIP" ist überhaupt kein Protokoll. Natürlich sind für 
reine Internet-Telefonie-Verbindungen von IP-Adresse zu IP-Adresse 
Signalisierungen und Verbindungen anhand eben dieser IP-Adressen möglich 
- aber sobald irgendwo ein Netzübergang zum Telefonnetz im Spiel ist, 
dann geht die Signalisierung eben nur anhand der Telefonnummer. Eine 
Rufnummer ist keine IP-Adresse und umgekehrt auch nicht.

Uhu U. schrieb:
> Es kann doch nicht sein, dass der Provider bei VoIP als Zwangsproxy
> dazuwischen hängen muß.

Hä? Was stellst du dir denn vor, wie der Verbindungsaufbau von 
Irgendwoaufderwelt zu deinem Telefon(!)anschluss funktioniert und wie 
das ohne Provider funktionieren soll??

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Matthias L. schrieb:
> Wir reden von einer Telefonverbindung, denn die Gespräche kommen an
> deinem Telefon an.

Die kommen bei mir über VoIP an und die Fritzbox speichert zu jeder 
Telefonnummer des Anrufers auch eine IP-Adresse.

> Das ist NICHT http!

Aber beides läuft als Datenpaket über DAS Netz. Da steht doch totsicher 
im Header eine Adresse, wo das Ding her kommt und eine, wo es hin soll. 
Und dass ein Callcenter an einem Bündel Kupferadern analog angeschlossen 
ist, ist doch mittlerweile ziemlich unwahrscheinlich.

Wenn ich mir die Liste in der FB ansehe, dann haben alle Anrufer eine 
IP-Adresse aus dem Adressblock meines Providers und die Anrufer haben 
garantiert nicht alle über Analogtelefon oder aus dem Netz meines 
Providers angerufen.

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Uhu, sorry, aber du gibst hier gerade den Bindl. Du postulierst Dinge, 
die du dir im stillen Kämmerlein so vorstellt, als todsicher gegeben und 
gehst auf Rückfragen inhaltlich nicht ein. Willst du nun etwas verstehen 
oder nur Recht haben? Für den letzteren Fall: Gut, du hast Recht und ich 
meine Ruhe.

Für den anderen Fall:
Es gibt bei der Telefonie nicht "das Netz", sondern deren viele und die 
sind über Netzübergänge miteinander gekoppelt. Auch wenn irgendwo im 
Verbindungsaufbau immer ein IP-Netz im Spiel ist, gibt es keine 
diensteübergreifend einheitlichen Protokolle.

Und das Spam-Callcenter hat nicht deine IP-Adresse angerufen (die sich 
wahrscheinlich als dynamische IPv4-Adresse ohnehin öfter mal ändert), 
sondern deine Rufnummer. Egal ob das nun ein VoIP-Callcenter ist und 
dein Anschluss ebenfalls ein VoIP-Anschluss ist, das ist kein Call 
direkt von IP-Adresse zu IP-Adresse, sondern da ist mindestens ein 
Netzübergang ins und/oder aus einem Telefonnetz mit im Spiel. Und ein 
Telefonnetz muss (heute noch) mit Anschlüssen umgehen können, die ohne 
IP-Adresse daherkommen - und der gemeinsame Nenner ist da die 
Signalisierung anhand der Rufnummer. Wenn weltweit mal nur noch 
IPv6-Adressen und VoIP-Telefonanschlüsse im Einsatz sind, dann sind die 
Rufnummern endgültig überflüssig. Aber das dauert noch...

Der für deinen Spammer wahrscheinliche Rufaufbau ist vom VoIP-Callcenter 
in einem Fremdnetz ausgehend. Da wird eine gefälschte Rufnummer 
mitgegeben und eine echte IP-Adresse. Da wird deine Rufnummer gewählt, 
also kann maximal geprüft werden, ob dein Anschluss beim selben Provider 
ist. Falls nicht, kann der Spammer-Provider deine IP-Adresse nicht 
erkennen und muss daher zum Telefonie-Netzübergang routen, denn die ihm 
einzig bekannte Zieladresse ist deine Telefonnummer! So. Dieser 
Telefonie-Netzübergang stellt fest, dass dein Anschluss in einem anderen 
Netz liegt. Also schaut er anhand der Rufnummer, zu welchem fremden 
Telefonie-Netzübergang er den Call routet. Diese beiden Netzübergänge 
sprechen über ein Telefonie-Protokoll wie z.B. ITU #7 oder dergleichen 
miteinander - und diese Protokolle kennen üblicherweise keine 
IP-Adressen, sondern nur Rufnummern. Spätestens hier ist die 
Absender-IP-Adresse also verschwunden. Das ist sowas wie NAT, nur dass 
auch noch unterschiedliche Formate im Spiel sind. Da können noch mehrere 
Zwischenstationen im Spiel sein, irgendwann kommt der Call dann bei 
deinem Provider an. Der sieht anhand deiner Rufnummer, dass du einen 
VoIP-Anschluss hast und gibt als Absender die Daten mit, die er kennt - 
und das ist nur die auf Anruferseite angegebene Absenderrufnummer, die 
dein provider selbst nicht überprüfen kann. Dazu trägt er noch eine 
IP-Adresse ein, das kann eigentlich nur die des eigenen Gateways sein, 
denn eine von der Anruferseite kennt er ja nicht.

von Mike J. (linuxmint_user)


Lesenswert?

Matthias L. schrieb:
> Bei welchem Anbieter mit Sitz in Deutschland ist das möglich? Zeig mal!
> Wie oben bereits geschrieben, wäre das entgegen des §66k TKG, die BNetzA
> könnte/sollte/müsste auf einen Anstoß hin dagegen vorgehen.

Diese Call-Center mit Sitz in Deutschland rufen dich zu unmöglichen 
Zeiten an und sagen natürlich nicht wer sie beauftragt hat, also kannst 
du niemandem einen Verstoß melden.

Ich dachte mal dass man sagen kann dass man an dem Tag um die Uhrzeit 
angerufen wurde und dann könnte die Telekom rausfinden wer bei einem 
angerufen hat ... das ist aber leider ein Irrtum da man ja selbst keine 
Fangschaltung eingerichtet hat was wiederum Geld kostet.

Die Leute vom Datenschutz haben auch gemeint dass es 
datenschutzrechtlich problematisch sei und man diese Firmen eh nicht 
finden kann da man die echte Nummer nicht ermitteln kann da der Anruf 
aus dem Internet kommt.

Was für ein Schwachsinn. Wenn der Anruf nicht eindeutig identifiziert 
werden kann woher er kommt, dann leitet man ihn einfach nicht weiter!

Das ist ja quasi eine Einladung an Kriminelle was aktuell betrieben 
wird.


> Wenn der Anruf aus einem Fremdnetz kommt, hat dein Provider natürlich
> keine Möglichkeit, den Call-Ursprung herauszubekommen, denn er kann ja
> nicht in den Bereich des fremden Providers hineinregieren.

Die Anrufe müssen ja von A nach B weiter geleitet werden und ohne dem 
Wissen wo A sich befindet kann man ein Datenpaket auch heutzutage nicht 
zu B schicken.
Man muss nur diese Information mitschicken und dafür ist höchstens eine 
kleine Änderung eines Protokolls nötig.
Es geht, es sind nicht viele Veränderungen notwendig und es ist mit 
Sicherheit nicht viel Arbeit.

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

Mike J. schrieb:
> Die Anrufe müssen ja von A nach B weiter geleitet werden und ohne dem
> Wissen wo A sich befindet kann man ein Datenpaket auch heutzutage nicht
> zu B schicken.

Es. Geht. N I C H T. Um. Datenpakete!

!

!!

!!!

Ist denn das wirklich so schwer? Es geht um oldschool ISDN/PSTN- 
Telefonverbindungen! Auch wenn die abschnittsweise irgendwie über 
Internet-Verbindungen übertragen werden, sind es dennoch 
Telefonverbindungen und eben keine End-2-End-Datenverbindungen. Versuch 
doch wenigstens mal, das direkt in meinem vorherigen Post geschriebene 
zu verstehen! Da werden die von einem Anschluss generierten Datenpakete 
eben nicht direkt zum anderen Anschluss geleitet!

Mike J. schrieb:
> Was für ein Schwachsinn. Wenn der Anruf nicht eindeutig identifiziert
> werden kann woher er kommt, dann leitet man ihn einfach nicht weiter!

Dann darf ein Provider also keine Calls aus fremden Telefonnetzen 
vermitteln?! Was für ein Schwachsinn! Und Anrufe mit unterdrückter 
Rufnummer gehören gleich mal völlig verboten? Und das soll dem 
Verbessern des Datenschutzes dienen?? Auhauhauera...

Die Frage, bei welchem Telefonie-Anbieter in Deutschland denn eine 
erfundene Absenderrufnummer generiert werden kann, ist noch offen. DU 
hast das behauptet, also zeig doch bitte mal! Und dass das Call-Center 
in Deutschland sitzt, mag sein, muss aber nicht. Es gibt auch im Ausland 
Call-Center mit sehr gut Deutsch sprechenden Mitarbeitern. Aber auch ein 
Call-Center in Deutschland kann seine Calls über einen VoIP-Provider im 
Ausland abwickeln.

Mike J. schrieb:
> Man muss nur diese Information mitschicken und dafür ist höchstens eine
> kleine Änderung eines Protokolls nötig.
> Es geht, es sind nicht viele Veränderungen notwendig und es ist mit
> Sicherheit nicht viel Arbeit.

Also, möglich ist das, keine Frage. Na, dann mach doch mal. Ist ja ganz 
einfach und nicht viel Arbeit. Ich geb' auch noch einen Tipp, wo du 
anfangen kannst, nämlich hier: 
https://www.itu.int/rec/T-REC-Q.763-199912-I/en Da stehen die 
grundlegenden Parameterbeschreibungen für den ISUP im 
ITU-Zeichengabesystem #7, was in Telefonnetzen immer noch sehr 
verbreitet ist. Da gehören auch noch weitere Dokumente dazu, das merkst 
du dann schon. Und die internationale Abstimmung nicht vergessen!

Und das für eine sterbende - aber aktuell eben noch lebendige - Technik. 
Die letzte Aktualisierung dieses Protokolls gab's 1999. Ich fürchte, 
viele Mitstreiter wirst du nicht finden - und irgendwen, der das 
Vorhaben finanzieren möchte, schon dreimal nicht.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Zur technischen Seite, und weshalb das auch dann kein TCP/IP ist, wenn 
es welches ist: Da muss man schon zwischen der Signalisierung der Anrufe 
und dem Routing der einzelnen Strecken des Informationsträgers 
unterscheiden. Die OSI Layer auf der Rechnung haben.

Um mal auf der klassischen Telefonie anzufangen: Das ist keine 
Paktvermittlung, wie IP, sondern Leitungsvermittlung. Da werden also 
nicht wie in IP unabhängige Pakete herumgeschoben, sondern mit dem Anruf 
werden bidirektional verwendete Leitungen geschaltet, echte (anno 
Pokahontas) oder logische.

Das verläuft nacheinander, wird Teilstrecke für Teilstrecke einzeln 
aufgebaut. Ist die gesamte Strecke aufgebaut, dann dann steht implizit 
auch der Rückweg, über die gleiche Leitung wie der Hinweg. Eine 
funktionsfähige Adresse fürs Rückwärts-Routing à la TCP/IP ist deshalb 
nicht nötig.

Im letzten Stück ist dem zuständigen Carrier also nur die Kennung der 
Leitung zu seinem Nachbarcarrier bekannt, nicht aber die Kennungen für 
die gesamte Strecke. Und diese Kennung hat nichts mit der Telefonnummer 
des Absenders zu tun, sondern ergibt sich völlig unabhängig davon aus 
der Art des Trägers (beispielsweise Channel-IDs in ATM).

Wenn das dann beim Angerufenen als IP-Telefonie ankommt, dann ist diese 
Kennung zwar eine IP-Adresse (und Port). Aber nur die der letzten 
Teilstrecke. Weil auch bei IP-Telefonie der Datenpfad nicht unbedingt 
direkt von Endkunde zu Endkunde geht, sondern Zwischenstationen enthält. 
Zwischenstationen, die zwischen IP-Telefonie und klassischer Telefonie 
umsetzen, oder zwischen verschiedenen Codecs umcodieren.

Damit ist also auch bei IP-Telefonie dem Carrier nur bekannt, von 
welchem Carrier er das gekriegt hat, nicht aber die definitive 
Anrufernummer dazu. Die Anrufernummer ist technisch nicht erforderlich 
und infolgedessen nicht zuverlässig.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Zur politischen Seite: Eine Möglichkeit, den Angerufenen von der Nummer 
des Anrufers in Kenntnis zu setzen, ist vorhanden. Da sie technisch 
nicht erforderlich ist (s.o.) ist aber jeder Carrier von der Kooperation 
seines Kollegen/Konkurrenten und der korrekten Nutzung durch Kunden mit 
"CLIP no screening" Recht angewiesen. Brachialmethoden à la "wer nicht 
spurt fliegt raus" würden nur dazu führen, dass man mindestens für 
internationale Gespräche wieder das Frollein vom Amt bemühen müsste.

von Matthias L. (limbachnet)


Lesenswert?

@A.K.: DANKE!

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.