Guten Abend! Eine Frage die mir heute durch den Kopf geisterte: Was ist der deutsche Traum? Ihr kennt ja bestimmt den "amerikanischen Traum", vom Tellerwäscher zum Millionär. Mit viel Fleiß und Einsatz aus der Armut zum Reichtum hocharbeiten, aber nicht über mehrere Generationen - sondern im eigenen Leben, für sich selbst. In der kleinen Mittagsrunde konnten wir uns nicht auf einen "deutschen Traum" einigen. Hier im µC.net wollen wohl viele Chefentwickler werden und 100k knacken, dabei Dienstwagen fahren und vom Sabbatical zum Malle-Urlaub jetten. Was auffällt: Man ist und bleibt immer abhängig, kraxelt nur in der Struktur höher. Gehalt und Dienstwagen zahlt der Konzern, unverwirklichte Ideen bekämpft der gute Arbeitnehmer nach Feierabend in der Muckibude. Über'n Teich scheint man mehr wert auf Selbstverwirklichung zu legen: Eine eigene Werkstatt oder Start-Up - und wenns nicht klappt hat man Lebenserfahrung gesammelt. Bei uns hat man dann eher seinen Lebenslauf ruiniert und vor dem Personaler das Gesicht verloren. Eine Google-Suche stimmt auch sehr negativ. Eher schreibt die deutsche Presse über Einwanderung und schlechten Rap, als Fortschritt für den kleinen Mann zu fordern. Was meint ihr, gibt es ihn überhaupt, den deutschen Traum?
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Traumtänzer schrieb: > Was meint ihr, gibt es ihn überhaupt, den deutschen Traum? Einst war es der Traum vom 1000 Jährigen Reich und der Herrschaft über die ganze Welt. Scheint so, als wenn es seither weniger Träumer gibt. Vielleicht ganz gut so.
Optimismus und Lebensfreude gehören jedenfalls nicht zum deutschen Traum. Man muss was haben, worüber man meckern und mosern kann, sonst ist der Deutsche unglücklich. Unter den europäischen Staaten ist dein Ideal der Selbstverwirklichung den Zahlen nach bestens in Griechenland zu finden, während die Skandinavier dabei sehr schlecht abschneiden: http://www.wirtschaftundschule.de/aktuelle-themen/unternehmen-markt/selbststaendigkeit/selbststaendigkeit-in-zahlen/
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zwischen dem Traum von der Mitbestimmung auf der Welt (nachdem das deutsche Reich den Wettlauf um die Kolonien glatt verpennt hatte) und den Allmachtsfantasien eines Gefreiten liegt ein kleiner Unterschied Den Traum von der Mitbestimmung/Föööhrerschaft/Vorherrschaft hat Deutschland in Europa durch seine geografisch zentrale Lage und seine Wirtschaftsmacht quasi frei Haus erfüllt bekommen, obwohl Bundes-Angie das jetzt nicht zu sehr in den Vordergund stellt und höflicherweise doch immer in Kooperation mit F/I/E arbeitet. was allerdings den Traum des kleinen Mannes angeht dürfte wohl der Stern auf der Motorhaube und die eigenen 150m² Wohnfläche ganz weit vorne liegen so profan es auch sein mag zu viel mehr als schnöden Konsum reicht es offenbar nicht mehr (die Lämmer wurden gut erzogen in 65 bzw. 25 Jahren Marktwirtschaft)
PS: Wenn man Selbständigkeit als amerikanischen Traum sieht, dann ist dieser Traum am schlechtesten verwirklicht --- in den USA. ;-) http://www.oecd-ilibrary.org/sites/9789264125476-de/07/01/04/index.html?contentType=&itemId=%2Fcontent%2Fchapter%2F9789264125469-61-de&mimeType=text%2Fhtml&containerItemId=%2Fcontent%2Fserial%2F23073764&accessItemIds=
Traumtänzer schrieb: > Über'n Teich scheint man mehr wert auf Selbstverwirklichung zu legen: > Eine eigene Werkstatt oder Start-Up - und wenns nicht klappt hat man > Lebenserfahrung gesammelt. Bei uns hat man dann eher seinen Lebenslauf > ruiniert und vor dem Personaler das Gesicht verloren. Die Realität sieht aber ganz anders aus. Der Anteil an den Selbständigen ist in den USA niedriger als in Deutschland. Am höchsten ist der Anteil an Selbständigen in Südeuropa. http://www.brandeins.de/archiv/2010/selber-machen/selbststaendigkeit-in-zahlen/
Wenn man sich die Geschichte und die heutige Realität so ansieht ist "der deutsche Traum" wohl möglichst viele andere, möglichst effektiv zu denunzieren um sich selbst überlegen zu fühlen. :(
Ausgeträumt schrieb: > in Südeuropa Weil es sonst halt keine Jobs gibt. Mein "Traum" ist es meinen Job weiter zu amchen, als Facharbeiter bis 40 (derzeit 30) noch die 90.000-100.000 zu knacken (sollte ohne großen Aufwand möglich sein), es mir neben meinem interessanten Job gut gehen zu lassen, ggf. Eigentum erwerben, aber auch nicht zwingend, viel mit meiner Familie zu reisen und meinem Kind(ern) einen guten Start in ihr Leben zu ermöglichen. Was will ich mit mehreren Millionen wenn ich dazu auf jeden Fall die ersten Jahre 60-80h ackern muss (Und mehr steckt ja in den USA auch nicht dahinter, außer man hat einen Supertolle Idee). Kann ich mir auch nicht so viel mehr leisten, alles was ich brauche kann ich mir auch von meinem IGM Gehalt kaufen.
Bin zwar Österreicher, aber der "Deutsche Traum" liegt ja sehr nahe... Dass Alle Deutsch sprechen können... Fantastisch, Sarkastisch, Ironisch gemeint...
Mani W. schrieb: > Dass Alle Deutsch sprechen können... Noch einer, der einen Zaun ziehen will. Denn da sagt man doch, nichts trenne mehr als die gemeinsame Sprache. ;-)
Bier, Fußball und Merkel. Sorry, für einen Smiley reichts heute nicht. Gruß, Holm
A. K. schrieb: > Man muss was haben, worüber man meckern und mosern kann, sonst > ist der Deutsche unglücklich. Meine Fresse! Immer diese beknackten Pauschalisierungen. Jetzt reicht es aber endgültig! Und ein für alle Mal!
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Der amerikanische Traum ist eigentlich eine falsche Vorstellung, die sich durch die Medien und durch Erzählungen verselbständigt hat. Es ist eine Metapher, die sich irgendwie als Realität eingebrannt hat. In jedem Land kann man vom Tellerwäscher zum Millionär werden. Das ist aber eher von der Durchsetzungskraft der Person abhängig. Ich unterstelle sogar jedem "selfmade" Millionär eine gewisse Skrupellosigkeit und somit einen Hang zu krimineller Energie. Sehr viele, die es "weit" gebracht haben schei... auf die Bedürfnisse anderer oder auf korrektes eigenes soziales Verhalten. Egal wo auf der Welt.
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Stefan M. schrieb: > Der amerikanische Traum ist eigentlich eine falsche Vorstellung, > die > sich durch die Medien und durch Erzählungen verselbständigt hat. > Es ist eine Metapher, die sich irgendwie als Realität eingebrannt hat. > > In jedem Land kann man vom Tellerwäscher zum Millionär werden. > Das ist aber eher von der Durchsetzungskraft der Person abhängig. > Genau so. Man sollte vielleicht noch erwähnen dass: - der US-amerikanische Markt liberaler ist, d.h. dem angehenden Millionär werden weniger Hürden auferlegt - die Traum-geplatz-ich-leb-jetzt-unter-der-Brücke-Quote kriegt keiner mit, d.h. die Erfolgreichen bleiben in Erinnerung, die Gescheiterten sieht keiner Nichtsdestotrotz ist es letzlich ja egal ob ich als Selbstständiger oder als Angestellter mein Leben finanziere. Da hat jeder seine eigene Vorstellung was für ihn sinnvoll ist. Aber zur Ursprungsfrage: "Was ist der deutsche Traum?". Puh, gute Frage. Ich glaube nicht dass es sowas gibt, weil jeder andere Ziele im Leben hat. Einige wollen Haus bauen, Kinder kriegen, Baum Pflanzen. Der nächste lebt gerne in nen Rattenloch um seinen 7er BMW erhalten zu können weil er es als Statussymbol erachtet. Der Nächste definiert sich über seine Reisen, will sich als Weltenbummler darstellen und backpackt durch 3.-Welt-Länder. Wieder der Nächste springt auf den Bio-Öko-Vegan-Zug auf. Einem Anderen reicht es widerum als Hartzer den ganzen Tag gammeln zu dürfen. Jeder wie er meint. Ich würde fast sagen: der deutsche Traum besteht darin, Tun und Lassen zu können was man will. Jeder hier kann sein Leben bis zu einem gewissen Grad so gestalten wie er möchte. Und ich finde, darin sind wir verdammt gut, auch wenn uns selbst das oft nicht auffällt.
Der Amerikanische Traum ist längst tot. Die Idee, dass jeder reich werden kann wenn er ein bischen Talent und ein wenig Glück hat und hart dran arbeitet, ich glaub inzwischen hat's jeder begriffen dass das nicht funktioniert. Man kann sich den Arsch abarbeiten und kommt trotzdem nirgendwo hin. Wie Hartmann es richtig gesagt hat: "The new American Dream is hitting the lottery jackpot, for everything else is dead and gone". Nun, als Österreicher kann ich den Deutschen Traum sicher nicht definieren. Aber ich kenn den Österreichischen Traum: Bis 18 Sängerknabe, ab 18 Beamter. Und danach vielleicht noch Lippizaner werden.
Heinz L. schrieb: > Der Amerikanische Traum ist längst tot. Die Idee, dass jeder reich > werden kann wenn er ein bischen Talent und ein wenig Glück hat und hart > dran arbeitet, ich glaub inzwischen hat's jeder begriffen dass das nicht > funktioniert. Man kann sich den Arsch abarbeiten und kommt trotzdem > nirgendwo hin. Würd ich so nicht unterschreiben. Es gibt doch ein paar Self-Made-Milliardäre, auch noch in diesem Jahrtausend und Jahrzehnt...
Heinz L. schrieb: > ich glaub inzwischen hat's jeder begriffen dass das nicht > funktioniert. Nein, durchaus nicht. Aber viele derer, die es mittlerweile gemerkt haben, sind dieser Tage bei Trump oder Sanders gelandet.
Ich träumt', es gäb' kein UvD mehr, kein Früh- und auch kein Abend-Appell und auf dem großen Exerzierplatz dreht sich ein Kettenkarussell. ;-) MfG Paul
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Deutscher Traum Haus im Grünen, zweimal im Jahr Urlaub in der Sonne, schönes Auto vor der Tür, Grillen im Garten, kein stressiger Job ohne Überstunden, Vereinsleben (Schützen, Fussball, usw), Lottogewinn, ....
Ich glaube ja, dass man den deutschesten aller Träume bei Goethe findet: „Werd ich beruhigt je mich auf ein Faulbett legen, So sei es gleich um mich getan! Kannst du mich schmeichelnd je belügen, Daß ich mir selbst gefallen mag, Kannst du mich mit Genuß betrügen – Das sei für mich der letzte Tag! Die Wette biet ich!“ oder, wie es am Ende des Textes heißt: „Gerettet ist das edle Glied der Geisterwelt vom Bösen, wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen. Und hat an ihm die Liebe gar von oben teilgenommen, begegnet ihm die selige Schar mit herzlichem Willkommen.“ Leider war dieser Anspruch der deutschen Dichter und Denker für Otto Normalverbraucher wohl doch etwas hoch angesetzt und so hat der das stets strebende Bemühen dann einfach reduziert auf „schaffe, schaffe, Häusle bauen“. Übrigens ist der Haken an den Träumen ja, dass sie zu Ende sind, sobald man aufwacht. So halte ich dann den amerikanischen Traum auch nur für schön, solange man noch nicht in der Realität – sprich dem real existierende Amerika – angekommen ist, und das ist sowohl im wörtlichen wie auch im übertragenen Sinne gemeint.
A. K. schrieb: > Optimismus und Lebensfreude gehören jedenfalls nicht zum deutschen > Traum. Man muss was haben, worüber man meckern und mosern kann, sonst > ist der Deutsche unglücklich. Stimmt! Mir geht es prima - ich kann nicht genug klagen! Arbeit Mist, Benzin teuer, Chef ein Arxxx, Frau hat wieder mal Kopfschmerzen, und wehe die Sonne scheint am Wochenende, dann ist meine gute Laune ganz weg.
Rick M. schrieb: > Deutscher Traum > Haus im Grünen, zweimal im Jahr Urlaub in der Sonne, schönes Auto vor > der Tür, Grillen im Garten, kein stressiger Job ohne Überstunden, > Vereinsleben (Schützen, Fussball, usw), Lottogewinn, .... Ja der Deutsche-Traum. Seine kleine, heile Welt, mit Brettern vernageln und alles niedermachen was dran Pinkeln könnte. Und natürlich besser sein als der Nachbar.
Le X. schrieb: > Heinz L. schrieb: >> Der Amerikanische Traum ist längst tot. Die Idee, dass jeder reich >> werden kann wenn er ein bischen Talent und ein wenig Glück hat und hart >> dran arbeitet, ich glaub inzwischen hat's jeder begriffen dass das nicht >> funktioniert. Man kann sich den Arsch abarbeiten und kommt trotzdem >> nirgendwo hin. > > Würd ich so nicht unterschreiben. > Es gibt doch ein paar Self-Made-Milliardäre, auch noch in diesem > Jahrtausend und Jahrzehnt... Bitte um die Liste jener, die vorher nicht bereits aus entsprechend begüterter Familie stammten (bzw. selbst bereits einen entsprechenden Grundstock hatten um darauf aufzubauen), sagen wir mal seit der Jahrtausendwende.
Heinz L. schrieb: > Bitte um die Liste jener, die vorher nicht bereits aus entsprechend > begüterter Familie stammten (bzw. selbst bereits einen entsprechenden > Grundstock hatten um darauf aufzubauen), sagen wir mal seit der > Jahrtausendwende. Mit maximal 16 schon Selfmade-Milliardär wär etwas eng. Wenn es ein paar Jahre mehr sein dürfen, kämen mir beispielsweise Larry Ellison, Larry Page und Sergey Brin in den Sinn.
Heinz L. schrieb: > Le X. schrieb: >> Heinz L. schrieb: >>> Der Amerikanische Traum ist längst tot. Die Idee, dass jeder reich >>> werden kann wenn er ein bischen Talent und ein wenig Glück hat und hart >>> dran arbeitet, ich glaub inzwischen hat's jeder begriffen dass das nicht >>> funktioniert. Man kann sich den Arsch abarbeiten und kommt trotzdem >>> nirgendwo hin. >> Der Traum lebt durchaus weiter, auch wenn er vielleicht immer schwerer zu realisieren ist. Ich finde aber den Gegensatz zu Deutschland schon interessant, der amerikanische Traum ist in erster Linie, sein eigener Herr zu werden und dann viel oder am besten mehr Geld zu verdienen. Der deutsche Traum ist dagegen doch eher der eines besser gefütterten Sklaven. Gruss Axel
A. K. schrieb: > Heinz L. schrieb: >> Bitte um die Liste jener, die vorher nicht bereits aus entsprechend >> begüterter Familie stammten (bzw. selbst bereits einen entsprechenden >> Grundstock hatten um darauf aufzubauen), sagen wir mal seit der >> Jahrtausendwende. > > Mit maximal 16 schon Selfmade-Milliardär wär etwas eng. Wenn es ein paar > Jahre mehr sein dürfen, kämen mir beispielsweise Larry Ellison, Larry > Page und Sergey Brin in den Sinn. Elon Musk.
Der deutsche Traum besteht vermutlich darin, nirgendwo anzuecken und unauffällig aber gut durchzukommen. Hauptsache, man steht nicht schlecht vor den Nachbarn da. Ansonsten will man natürlich frei, unabhängig und und sauindividuell sein, aber selbstverständlich nur in den oben genannten Grenzen. Wenn man dabei hin und wieder noch heimlich seinen passiv-aggressiven Gelüsten fröhnen kann, um sich die eigenen Frustrationen abzureagieren, ist alles in Butter. D-Traum Ahoi! 8-)
Daniel C. schrieb: > Der deutsche Traum besteht vermutlich darin, > nirgendwo anzuecken und unauffällig aber gut durchzukommen. > Hauptsache, man steht nicht schlecht vor den Nachbarn da. - total überbewertet > Ansonsten will man natürlich frei, unabhängig und und sauindividuell > sein, aber selbstverständlich nur in den oben genannten Grenzen. - geschafft ;))) -ist schon alles in Butter. Namaste
Axel L. schrieb: > Der deutsche Traum ist dagegen doch eher der eines besser gefütterten > Sklaven. Ein solider Satz von Vorurteilen ist aber ebenfalls essentieller Teil des Deutschen Traums.
Rick M. schrieb: > Deutscher Traum > Haus im Grünen, zweimal im Jahr Urlaub in der Sonne, schönes Auto vor > der Tür, Grillen im Garten, kein stressiger Job ohne Überstunden, > Vereinsleben (Schützen, Fussball, usw), Lottogewinn, .... Danke aber das ist weit von meinem Traum entfernt. und die hütte reicht es zu mieten auf alles andere verzichte ich gern und die Karre ist mehr Werkzeug als Prozsubjaekt. Namaste
Traumtänzer schrieb: > In der kleinen Mittagsrunde konnten wir uns nicht auf einen "deutschen > Traum" einigen. https://www.youtube.com/watch?v=a6kMtliW4rc
Traumtänzer schrieb: > Was meint ihr, gibt es ihn überhaupt, den deutschen Traum? Mit einem 200-PS-Auto und 200 km/h über Autobahnen brettern, auf denen es keine Geschwindigkeitsbeschränkung,keine Schlaglöcher und keine Baustellen gibt?
"Schaffe, Spare, Häusle baue" sagt man sich im Süden. Für den Norden hätten wir die Preußischen Tugenden: https://de.wikipedia.org/wiki/Preu%C3%9Fische_Tugenden Und im Rheinland orientiert man sich am Kölner Grundgesetz: http://koelnwiki.de/wiki/K%C3%B6lner_Grundgesetz MfG,
A. K. schrieb: > Axel L. schrieb: >> Der deutsche Traum ist dagegen doch eher der eines besser gefütterten >> Sklaven. > > Ein solider Satz von Vorurteilen ist aber ebenfalls essentieller Teil > des Deutschen Traums. Dann belege doch einfach mal das Gegenteil. Gruss Axel
Jürgen S. schrieb: > Traumtänzer schrieb: >> Was meint ihr, gibt es ihn überhaupt, den deutschen Traum? > > Mit einem 200-PS-Auto und 200 km/h über Autobahnen brettern, auf denen > es keine Geschwindigkeitsbeschränkung,keine Schlaglöcher und keine > Baustellen gibt? Jürgen, Du hast absolut nicht unrecht. Autobahnfahren ist schon etwas Tolles. Allerdings ist es für den Alltag wenig relevant. ;-) Und wenn dann 400 PS (AMG-Version des CLA 250 oder so) oder gleich 700 PS (Golf HPG 3.6) und selbstverständlich mindestens 250 km/h. 200 schafft heutzutage jeder klobige Diesel-SUV. Sogar Schrottkisten wie Ford Kuga etc. :-P Schön wäre es natürlich auch, im Lotto zu gewinnen und sich einen Veyron kaufen zu können. :D
Claus M. schrieb: > Traumtänzer schrieb: >> Was meint ihr, gibt es ihn überhaupt, den deutschen Traum? > > Einst war es der Traum vom 1000 Jährigen Reich Du weißt aber schon dass es ein 1000 jähriges Reich auf deutschem Boden gab? Das wollte man lediglich wiederholen. Etwas neues wäre das aber nicht gewesen.
Cyblord -. schrieb: > Du weißt aber schon dass es ein 1000 jähriges Reich auf deutschem Boden > gab? Hilf meinen Geschichtskenntnissen auf die Sprünge. Welches Reich meinst du?
Winfried J. schrieb: > Danke aber das ist weit von meinem Traum entfernt. > und die hütte reicht es zu mieten auf alles andere verzichte ich gern > und die Karre ist mehr Werkzeug als Prozsubjaekt. Sehe ich auch so. Glücklich werden, durch Konsum von Dingen die sich finanziell nicht jeder leisten kann ist immernoch fest in den Köpfen eingebrannt. Ich befasse mich seit einiger Zeit aktiv und bewusst damit, genau das auszublenden. Und siehe da, ich freue mich mehr und mehr an den kleinen Dingen und Erlebnissen. Das ist tatsächlich machbar(!)
Chr. M. schrieb: > Cyblord -. schrieb: >> Du weißt aber schon dass es ein 1000 jähriges Reich auf deutschem Boden >> gab? > > Hilf meinen Geschichtskenntnissen auf die Sprünge. > Welches Reich meinst du? Heiliges Römisches Reich deutscher Nation (später Bezeichnung). Gegründet von Karl dem Großen im Jahr 800 mit der Krönung zum Kaiser. Untergegangen 1806 mit Abdankung des Kaisers und Auflösung des Reiches. Sicher hatte das Reich der Gründung nicht mehr viel mit dem Reich am Ende gemeinsam, aber formal bestand es ohne Unterbrechung.
Axel L. schrieb: >> Ein solider Satz von Vorurteilen ist aber ebenfalls essentieller Teil >> des Deutschen Traums. > > Dann belege doch einfach mal das Gegenteil. Ich soll mich unglücklich machen? Seltsame Idee.
Stefan M. schrieb: > Und siehe da, ich freue mich mehr und mehr an den kleinen Dingen... Ich auch -ich habe endlich die Schachtel mit den M2-Muttern wiedergefunden. :-) mfG Paul
Cyblord -. schrieb: > Gegründet von Karl dem Großen im Jahr 800 mit der Krönung zum Kaiser. > Untergegangen 1806 mit Abdankung des Kaisers und Auflösung des Reiches. Eher nicht. Karl ist Kaiser des Frankenreiches gewesen, aber nicht von "Deutschland". Selbst die Reichsteilung unter Karls schwachem Sohn (Vertrag von Verdun, 843) und die Machtübernahme von "Ludwig dem Deutschen" im Ostreich ist immer noch (zu) früh. Typischerweise setzt man die Ottonen an den Anfang, also Heinrich von Sachsen als erster gesamtdeutscher König, dem die 5 Stammesherzogtümer mehr oder weniger gehorchten. Das war im Jahr 919. Heinrich ist es auch gewesen, der mit Hilfe von Burgenbau und seiner legendären Panzerreiterei den unaufhaltsamen Wikingern und den gefährlichen Ungarn ordentlich aufs Maul gab. Richtig herausgebildet und als Zentralstaat gefestigt hat sich das Reich später unter Otto I., hauptsächlich wegen des Reichskirchensystems und weil Otto das Dasein des Reisekönigs bzw. Reisekaisers peu à peu abschaffte. 1806 gehe ich mit. Stichwort Reichtsdeputationshauptschluß. Aber Deutschland im Jahre 800? Das ist bedenkliche rechtskonservative Geschichtskittung. :-P Die Anfänge mögen soweit zurückgehen, vielleicht kann man das sogar mit viel Phantasie und Hurrapatriotismus bis Chlodwig (Merowinger!!!) ziehen, irgendwann wird es jedoch albern. Das gleiche gilt nämlich auch für Frankreich. Und Norditalien.
Dipl.- G. schrieb: > 1806 gehe ich mit. Stichwort Reichtsdeputationshauptschluß. Aber > Deutschland im Jahre 800? Das ist bedenkliche rechtskonservative > Geschichtskittung. :-P Ja man kann da sicher streiten. Das ist schon alles Interpretationssache. Aber es war diese 1000 Jahre ein mehr oder weniger durchgehend bestehendes Kaiserreich. Aber von "Deutschland" war nicht die Rede. Sondern von einem Reich auf deutschem Boden. Das ist ein kleiner Unterschied. Mit Deutschland oder dem Heute hat das alles natürlich wenig bis gar nichts zu tun. Selbst das Prinzip eines Nationalstaates war zu der Zeit gar nicht bekannt. Aber was hat das mit "Rechtskonservativ" zu tun? Das wäre es vielleicht, würde man daraus eine irgendwie geartete Überlegenheit ableiten. Das sehe ich aber nirgends und wäre auch albern. Noch nicht mal die Nazis haben versucht daraus Kapital zu schlagen. Da waren aj eher die Germanen hoch im Kurs. Allerdings die Idee eines 1000 jährigen Reiches stammt natürlich schon daher. Die hat man sich nicht aus dem nichts ausgedacht.
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▶ J-A von der H. schrieb: > jeder kann reich werden - aber nicht alle! Volker Pispers. :D Mensch, daß er so plötzlich aufgehört hat :( :( :(
▶ J-A von der H. schrieb: > jeder kann reich werden - aber nicht alle! Ja weil die Armutsgrenze in Relation zum landesweiten Durchschnittseinkommen definiert ist - diese Definition lässt nur einen Weg Armut abzubauen zu: -> allen das Gleiche zahlen (unäbhängig von Erfahrung,Effizienz, Arbeitsleistung). MfG,
Fpga K. schrieb: > Ja weil die Armutsgrenze in Relation zum landesweiten > Durchschnittseinkommen definiert ist - Nicht der Durchschnitt, sondern der Median. Jener Betrag, bei dem jeweils die Hälfte drüber und drunter liegt. Der hat im Gegensatz zum Durchschnitt die interessante Eigenheit, dass eine Umverteilung des Geldes von Mittelschicht zu Oberschicht die Armutsgrenze reduziert, somit danach weniger Leute arm sind.
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A. K. schrieb: > Fpga K. schrieb: >> Ja weil die Armutsgrenze in Relation zum landesweiten >> Durchschnittseinkommen definiert ist - > > Nicht der Durchschnitt, sondern der Median. Jener Betrag, bei dem > jeweils die Hälfte drüber und drunter liegt. Der hat im Gegensatz zum > Durchschnitt die interessante Eigenheit, dass eine Umverteilung des > Geldes von Mittelschicht zu Oberschicht die Armutsgrenze reduziert, > somit danach weniger Leute arm sind. Deswegen sind wir ja auch ein reiches Land!
D. I. schrieb: > Deswegen sind wir ja auch ein reiches Land! Yep. Denn das wird vom Bruttoinlandsprodukt pro Kopf bestimmt, also vom Durchschnitt. Der ändert sich bei Verschiebungen innerhalb der Bevölkerung nicht.
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ein Traum wäre es, dass man in D überall gleiche Gesetze haben könnte. Nur mal so als Beispiel: 's fängt schon damit an, dass ein Kind, das die Schule von einem zum anderen Bundesland wegen eines Umzugs wechselt, an gewissen Themen die man in der Schule behandelt (z.B. an der Prozentrechnung) vorbei kommt. In der vorherigen Schule war das noch nicht dran und in der nächsten war man damit schon durch.
▶ J-A von der H. schrieb: > ein Traum wäre es, dass man in D überall gleiche Gesetze haben könnte. > > Nur mal so als Beispiel: > 's fängt schon damit an, dass ein Kind, das die Schule von einem zum > anderen Bundesland wegen eines Umzugs wechselt, an gewissen Themen die > man in der Schule behandelt (z.B. an der Prozentrechnung) vorbei kommt. > In der vorherigen Schule war das noch nicht dran und in der nächsten war > man damit schon durch. Tja das stimmt zum Teil. Die Bildung ist die heilige Kuh des Förderalismus in Deutschland. Die letzte Bastion der Länder. Aber gerade hier wäre eine einheitliche Bildung, mit einheitlichem Lehrplan wünschenswert. Man schafft es aber noch nicht einmal zu zentralisierten Prüfungen. Ein Zentralabi und analog dazu zentrale Mittlere Reife und Hauptschulprüfungen wären ein Anfang. Jedes Land könnte dann mit seiner Bildungsidee individuell an die Sache rangehen und die Schüler darauf vorbereiten. Aber am Ende sind die Anforderungen, das Ziel, für alle gleich. Den Weg können sich dann die Länder selber aussuchen. Aber selbst dazu reicht es nicht. Und wenn es mal so weit kommt, dann kann man sicher sein, man einigt sich auf den kleinsten Nenner und Länder mit einfachem ABI (wie Hessen) werden der Maßstab, und nicht Bayern oder BW.
Cyblord -. schrieb: > Jedes Land könnte dann mit seiner > Bildungsidee individuell an die Sache rangehen und die Schüler darauf > vorbereiten. Aber am Ende sind die Anforderungen, das Ziel, für alle > gleich. Da würde so manche innovative Bildungsidee augenblicklich scheitern.
Richard H. schrieb: > Cyblord -. schrieb: >> Jedes Land könnte dann mit seiner >> Bildungsidee individuell an die Sache rangehen und die Schüler darauf >> vorbereiten. Aber am Ende sind die Anforderungen, das Ziel, für alle >> gleich. > > Da würde so manche innovative Bildungsidee augenblicklich scheitern. Nicht unbedingt. Der Weg zum Ziel könnte von den Ländern ja weiterhin frei gewählt werden und wenn das eine Land das in 7 Jahren oder halber Unterrichtsstundenzahl schafft, dann werden andere Länder dort nachfragen, ohne wie bisher zu sagen: "War klar, ist ja da auch viel einfacher!". Aber eine Vergleichbarkeit der Abiturleistung halte ich auch für wichtig. Es kann doch nicht sein, dass es beim hessische Abi heisst: "Geschenkt!" und man Bayern ein schweres Abitur unterstellt. Da hat Cyblord Recht. --- Zum Traum: Den deutschen Traum gibt es ebenso wenig wie es den Deutschen gibt. Auch haben längst nicht alle Amis den (angeblichen) amerikanischen Traum. Auch dort wollen die meisten lieber leben :-)
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Richard H. schrieb: > Da würde so manche innovative Bildungsidee augenblicklich scheitern. Hahaha, was für "innovative" Bildungsideen bitte? Die Innovation, daß Bayern die Abiturprüfungen ganz innovativ auf einem iPad machen läßt. Welches soweit abgespeckt ist, daß darauf nur ein Schreibprogramm läuft. Man also quasi ein Blatt Papier mit beschissener Haptik in den Händen hält. Und die Möglichkeiten eines Tablets in die Tonne tritt. Oder die Innovation, Astronomie als Schulfach wegzustreichen und in den Physikunterricht zu integrieren. Weil der Physiklehrer natürlich, wenn er weiß, daß es eh nicht Prüfungsstoff ist, das dann nicht hinten runterfallen läßt. Scheiß drauf, wann die Sonne aufgeht sagt mir mein iPhone, und wie ich den Polarstern finde muß ich nicht wissen, gibt GPS. Oder die Innovation, Lehrer in den Sommerferien zum Arbeitsamt zu schicken, weil man dann die Lohnkosten umverteilen kann und nicht selbst tragen muß. Oder jungen Lehrern, die sich vom Studium kommmend eine Existenz aufbauen und eine Familie haben wollen, eine halbe Stelle anzubieten, von der man nicht leben kann. Sie können ja noch nebenbei Zeitungen austragen. Oder die Innovation, 6 Jahre im Voraus zu wissen, wieviele Schüler man ungefähr haben wird, und dann trotzdem dazustehen und festzustellen: Ups, da hätten wir mal Lehrer einstellen müssen, jetzt haben wir nicht genug. Keine Firma kann so gut vorausplanen wie die Schulministerien mit ihren Schülerzahlen, und trotzdem bekommen die das nicht hin. Oder wollen nicht. Die größte Innovation in den letzten Jahren war: Die interaktive Tafel. Und da stehen dann die Lehrer davor und lassen sich von den Schülern zeigen, wo die einzuschalten geht.
Cyblord -. schrieb: > dann kann man sicher sein, man einigt > sich auf den kleinsten Nenner und Länder mit einfachem ABI (wie Hessen) > werden der Maßstab, und nicht Bayern oder BW. Wenn das Abi in Bayern und BW so toll ist, wie kommt es dann, daß wir den Studenten aus Bayern und BW erstmal Nachhilfe in Mathe und Physik geben mußten, als sie nach Thüringen zum Studium kamen?
Timm T. schrieb: > Cyblord -. schrieb: >> dann kann man sicher sein, man einigt >> sich auf den kleinsten Nenner und Länder mit einfachem ABI (wie Hessen) >> werden der Maßstab, und nicht Bayern oder BW. > > Wenn das Abi in Bayern und BW so toll ist, wie kommt es dann, daß wir > den Studenten aus Bayern und BW erstmal Nachhilfe in Mathe und Physik > geben mußten, als sie nach Thüringen zum Studium kamen? Ach na klar [edit Mod]. Dein Beitrag davor war schon peinlich. Mach nur so weiter, man soll niemanden aufhalten der sich blamieren will ;-) Edit durch MOD: Einfach mal Beiträge ohne Beleidigungen zu schreiben sollte auch einem Cyblord möglich sein.
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Cyblord -. schrieb: > Dein Beitrag davor war schon peinlich. Mach > nur so weiter, man soll niemanden aufhalten der sich blamieren will ;-) Cyblord oder Timm im Lauf hält nicht einmal das Abi auf! (Alte mongolische Volksweisheit) ;-) MfG Paul
Cyblord -. schrieb: > Dein Beitrag davor war schon peinlich. Peinlich sind die Bayern, die überall mit ihrem tollen bayrischen Abi prahlen, mit der Begründung, daß das verwässert würde und ihrem Pochen auf Förderalismus seit mittlerweile Jahrzehnten eine einheitliche Bildungspolitik und vergleichbare Abschlüsse verhindern, und wenn man dann mal nachhakt, ist das ganze tolle bayrische Abi nur heiße Luft. Wenn jemand aus Bayern in ein anderes Bundesland zieht, mit Kind zu Beginn der 8. Klasse, dann kommt sein Kind in eine Klasse, die schon 1 oder 2 Jahre Chemie, Physik und Bio hatte. Aber das bayrische Kind holt diese 1 oder 2 Jahre natürlich locker auf. Chemie und Physik sind sowieso völlig überbewertet, hautsache wir haben von der 5. bis zu 12. durchgehend Katholische Religion.
Cyblord -. schrieb: > hier wäre eine einheitliche Bildung, mit einheitlichem Lehrplan > wünschenswert. Man schafft es aber noch nicht einmal zu zentralisierten > Prüfungen. Ein Zentralabi und analog dazu zentrale Mittlere Reife und > Hauptschulprüfungen wären ein Anfang. Wir sind hier doch nicht in der DDR.
Timm T. schrieb: > von der 5. bis zu 12. durchgehend Katholische Religion Man stelle sich vor, Adam und Eva wären Asiaten gewesen. Statt des Apfels hätten sie die Schlange gegessen. Problem Sündenfall gelöst. ;)
Timm T. schrieb: > Wenn das Abi in Bayern und BW so toll ist, wie kommt es dann, daß wir > den Studenten aus Bayern und BW erstmal Nachhilfe in Mathe und Physik > geben mußten, als sie nach Thüringen zum Studium kamen? Nun wenn man in Bayern am Computer studiert - sprich Mathesoftware, physical modeling etc nutzt, während man in Thüringen noch an der Grundlagenausbildung anno Einstein festklebt und alles per Hand und Rechenschieber lösen können muß. ;-)
der deutsche Traum scheint es zu sein, die eigene Muttersprache irgendwann ganz gegen etwas einzutauschen, das für Englisch gehalten wird.
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