Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Welcher Schrittmotor?


von Basti K. (bas3008)


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Hallo,

ich bin auf der Suche nach einem passenden Schrittmotor für mein 
Projekt. Ich habe schon auf vielen Webseiten geschaut, viele 
Datenblätter durchgelesen. Aber da ich eigentlich nicht vom Fach bin, 
habe ich Schwierigkeiten, die Daten zu vergleichen, da nicht immer die 
gleichen Bezeichnungen verwendet werden oder sogar manchmal einfach 
fehlen (so scheint es mir jedenfalls).

Ich weiß aber, was der Schrittmotor können soll. Vielleicht könnt ihr 
mir ja bei der Auswahl (am besten gleich mit Treiber) helfen.

- Der Welle des Motors soll über ein kleines Zahnrad ein großes Zahnrad 
drehen (Übersetzung 2:1). Das große Zahnrad lässt sich ab einem 
Drehmoment von ca. 0,08 Nm bewegen.
- Das große Zahnrad soll sich mit maximal ca. 1 Umdrehung pro Sekunde 
drehen, was also heißt, die Welle des Motors soll sich mit maximal 
100-120 RPM drehen können.
(Das große Zahnrad braucht übrigens nur eine Umdrehung, in beide 
Richtungen, je nach Ansteuerung machen. Falls das irgendwie vom Relevanz 
ist.)

Was schön wäre, aber letztendlich nicht muss:
- möglichst kleine Bauform
- möglichst niedrige Spannung / Stromaufnahme
- möglichst leise
(- möglichst günstig ;-) )

Vielen Dank im Voraus.

Viele Grüße,
Bas3008

von Karl (Gast)


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Basti K. schrieb:
> - Der Welle des Motors soll über ein kleines Zahnrad ein großes Zahnrad
> drehen (Übersetzung 2:1). Das große Zahnrad lässt sich ab einem
> Drehmoment von ca. 0,08 Nm bewegen.

Da sind doch deine Daten. Wir groß soll das Zahnrad sein (in mm) dann 
suchst du dir einen Motor, der konstruktiv zu Rest passt und deinen 
preislichen Vorstellungen entspricht. Wie wär es mit sowas:

http://www.ebay.de/itm/DE-Ship-Nema-11-Stepper-Motor-1-8deg-Bipolar-0-67A-12Ncm-28x28x51mm-4-wires-DIY-/231657793073?hash=item35efe16631:g:FdMAAOSwHnFVzZ2j

von Basti K. (bas3008)


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Hallo Karl, danke für die Antwort. Die Zahnräder habe ich nur als 
nützliche Information erwähnt, die suche ich mir schon selber.

Zum Link:
- Woran sehe ich, dass der Motor 120 RPM schafft?
- er hat ein "Holding torque" von 12Ncm, also 0,12Nm, reicht das?
- zum Betrieb brauche ich dann 6,2V?

Viele Grüße
Bas3008

von rxlo (Gast)


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welche auflösung soll dein stepper haben?

(also wie viele schritte soll er pro umdrehung besitzen?)

von Basti K. (bas3008)


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rxlo schrieb:
> welche auflösung soll dein stepper haben?
>
> (also wie viele schritte soll er pro umdrehung besitzen?)

Das ist denke ich nicht soo wichtig, ich habe gelesen, dass 200 Schritte 
"normal" sind, das würde sicher gehen.

von Janus (Gast)


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Welche Gründe sprechen gegen einen DC-Motor mit Positionsgeber?

von Basti K. (bas3008)


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Janus schrieb:
> Welche Gründe sprechen gegen einen DC-Motor mit Positionsgeber?

Sind die nicht lauter? Welche Vorteile hätten die denn?

von Karl (Gast)


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Basti K. schrieb:
> Die Zahnräder habe ich nur als
> nützliche Information erwähnt, die suche ich mir schon selber.

Ja, aber die Zahnräder müssen halt irgendwie zum Motor passen. Es nützt 
nichts, wenn der Motor eine 6 mm Welle hat, aber die Zahnräder so groß 
sind, dass sie mit 8 mm vorgebohrt sind.

> Zum Link:
> - Woran sehe ich, dass der Motor 120 RPM schafft?
> - er hat ein "Holding torque" von 12Ncm, also 0,12Nm, reicht das?
> - zum Betrieb brauche ich dann 6,2V?
>
> Viele Grüße
> Bas3008

Die Drezahl ist da nicht angegeben, aber 120 U/min ist nicht sonderlich 
viel. Bis 1000 U/min ist kein Problem, wenn es drüber geht, müsste man 
sich erkundigen. Das Haltemoment (Holding torque) ist beim Schrittmotor 
immer das größte Moment, das er erzeugen kann.  Mit zunehmender 
Drehzahl, wird denn das Drehmoment geringer. Ob die 12Ncm reichen hängt 
halt davon ab wie genau du deine 8 Ncm ermittelt hast. Etwas Luft nach 
oben kann nie schaden.

Schrittmotorensteuerungen arbeiten als Stromquelle, die Spannung ist 
daher ehr irrelevant. Bei deinem Kenntnisstand würde ich jedenfalls zu 
einem fertigen Treiber raten:

http://www.ebay.de/itm/DE-CNC-Single-Axis-TB6600-DC12-48V-Phase-Hybrid-Schrittmotor-Treiber-Controller-/301865505612?hash=item464896134c:g:178AAOSwnLdWtB6a

Lies dir auch ein bisschen wissen an, ich fand das hier ganz nützlich:

http://www.schrittmotor-blog.de/

von Janus (Gast)


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Basti K. schrieb:
> Sind die nicht lauter?

Nein, sondern leiser.

> Welche Vorteile hätten die denn?

z.B.:
- einfachere Ansteuerung
- kein Ruckeln
- größere Auswahl
- weniger EMV-Probleme
- oft preiswerter

von Basti K. (bas3008)


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Karl schrieb:
> Basti K. schrieb:
>> Die Zahnräder habe ich nur als
>> nützliche Information erwähnt, die suche ich mir schon selber.
>
> Ja, aber die Zahnräder müssen halt irgendwie zum Motor passen. Es nützt
> nichts, wenn der Motor eine 6 mm Welle hat, aber die Zahnräder so groß
> sind, dass sie mit 8 mm vorgebohrt sind.
>
Da würde ich notfalls ne kleine Kupplung zwischen machen :P

>> Zum Link:
>> - Woran sehe ich, dass der Motor 120 RPM schafft?
>> - er hat ein "Holding torque" von 12Ncm, also 0,12Nm, reicht das?
>> - zum Betrieb brauche ich dann 6,2V?
>>
>> Viele Grüße
>> Bas3008
>
> Die Drezahl ist da nicht angegeben, aber 120 U/min ist nicht sonderlich
> viel. Bis 1000 U/min ist kein Problem, wenn es drüber geht, müsste man
> sich erkundigen. Das Haltemoment (Holding torque) ist beim Schrittmotor
> immer das größte Moment, das er erzeugen kann.  Mit zunehmender
> Drehzahl, wird denn das Drehmoment geringer. Ob die 12Ncm reichen hängt
> halt davon ab wie genau du deine 8 Ncm ermittelt hast. Etwas Luft nach
> oben kann nie schaden.
>
Vielen Dank für die Information! Das hilft schonmal sehr weiter. Ja, in 
den 8 Ncm sind Luft nach oben drin :)

> Schrittmotorensteuerungen arbeiten als Stromquelle, die Spannung ist
> daher ehr irrelevant. Bei deinem Kenntnisstand würde ich jedenfalls zu
> einem fertigen Treiber raten:
>
> 
http://www.ebay.de/itm/DE-CNC-Single-Axis-TB6600-DC12-48V-Phase-Hybrid-Schrittmotor-Treiber-Controller-/301865505612?hash=item464896134c:g:178AAOSwnLdWtB6a
>
> Lies dir auch ein bisschen wissen an, ich fand das hier ganz nützlich:
>
> http://www.schrittmotor-blog.de/

Auf der Seite war ich schon das eine oder andere mal, kam mir aber recht 
unübersichtlich und für mein Wissen zu tiefgehende vor. Aber danke für 
den Link.

von Karl (Gast)


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Das ist aber alles ziemlich pauschal

Janus schrieb:
> z.B.:
> - einfachere Ansteuerung

Man braucht auch eine H-Brücke und eine Positionsauswertung. Wie kann 
man einen DC-Motor stoppen? (Also positionshalten wie ein 
Schrittmotor?). Mit einem passenden Treiber reicht ein NE555 und ein 
Richtungsschalter zur Ansteuerung.

> - kein Ruckeln

Lässt sich mit im Mikroschrittbetrieb verringern.

> - größere Auswahl

Auch für Endkunden?

> - weniger EMV-Probleme

Eine ordentliche Erdung reicht dem Endanwender

> - oft preiswerter

was zu beweisen wäre.

von Basti K. (bas3008)


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Karl schrieb:
> Bei deinem Kenntnisstand würde ich jedenfalls zu einem fertigen Treiber
> raten:
>
> Ebay-Artikel Nr. 301865505612

Der schaut ziemlich groß aus, im Gegensatz zu dem, was ich bisher als 
Treiber kenne ... mit wie viel Volt sollte ich den dann betreiben?

von Karl (Gast)


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Basti K. schrieb:
> Der schaut ziemlich groß aus, im Gegensatz zu dem, was ich bisher als
> Treiber kenne ... mit wie viel Volt sollte ich den dann betreiben?

Ist für den Motor vielleicht auch etwas überdimensioniert. Gibt sicher 
auch ähnliches, was kleiner ist. Der Treiber sollte halt mehr als die 
0,6 A (je nach dem was du für einen Motor verwendest) des Motors haben. 
Prinzipiell gilt je mehr Spannung um so besser. Bei deinen Drehzahlen 
ist es aber weniger wichtig. Wenn du halt irgendein Netzteil zwischen 12 
und 48 V hast (z. B. von einem Notebook), kannst du damit erstmal 
anfangen.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Janus,

>> Welche Vorteile hätten die denn?
>
> z.B.:
> - einfachere Ansteuerung
> - kein Ruckeln
> - größere Auswahl
> - weniger EMV-Probleme
> - oft preiswerter

Soso. Weniger EMV dank Bürstenfeuer? Und ob eine richtige 
Positionsregelung incl deren Parametrierung für einen Einsteiger 
wirklcih einfacher ist als ein Takt-/Richtungssignal für einen fertigen 
Treiber zu erzeugen? Auch das mit der Auswahl und dem Preis glaube ich 
dir nicht. Für eine Positionsregelung benötigt man immerhin einen 
ordentlichen Geber.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Karl,

> Basti K. schrieb:
>> Der schaut ziemlich groß aus, im Gegensatz zu dem, was ich bisher als
>> Treiber kenne ... mit wie viel Volt sollte ich den dann betreiben?
>
> Ist für den Motor vielleicht auch etwas überdimensioniert. Gibt sicher
> auch ähnliches, was kleiner ist.

Da ist auch die Beschreibung überdimensioniert. Das Datenblatt von 
Toshiba (dem in dem Treiber angeblich verwendeten Chip) sagt zum max. 
Strom:
IOUT = 5.0 A (absolute maximum ratings, peak)
IOUT = 4.5 A (operating range, maximal value)

Also maximal 4,5A, nicht 5,0A. Und das entspricht dann auch nur 
3,15A(eff) Phasenstrom. Aber für so einen kleinen Motor immernoch mehr 
als genug. Da reichen ausnahmsweise vermutlich selbst die kleinen 
Breadboards mit einem IC von TI oder Allegro.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Michael B. (laberkopp)


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Karl schrieb:
> Bei deinem Kenntnisstand würde ich jedenfalls zu
> einem fertigen Treiber raten:

Ich würde nicht zu so einem gigantischen Treiber raten.

Seine Untersetzung ist schlecht gewählt.
Wenn er 60upm haben will, bringt es eine Untersetzung nicht, die den 
Motor mit nur 120upm laufen lässt. Schrittmotoren schaffen 1000upm. 
Höhere Getriebeuntersetzung heisst der Motor kommt mit weniger Kraft 
aus.

Hier ein kleiner
http://www.ebay.de/itm/Schrittmotor-9V-0-9-Grad-240mA-KP39EM1-/191654890790?hash=item2c9f858d26:g:oVIAAOSwd0BVwxJi
der mit höherer Übersetzung ausreichend schnell und ausreichend kräftig 
wäre (aber in dem Angebot nicht superbillig).
Ansteuerung per L293D (ohne Mikroschritt, ohne Stromregelung).

Basti K. schrieb:
> Sind die nicht lauter? Welche Vorteile hätten die denn?

Lauter sind sie durch die höhere Drehzahl. Vor allem aber sind sie bei 
gleicher Kraft viel kleiner. Allerdings kann man sie nicht so schön in 
Schritten steuern, sondern muss die Position regeln per Encoder. 
Beispiel Modellbauservo. Die sind alle mit DC Motoren aufgebaut und 
einem Poti als Encoder. Ansteuerung in deinem Fall vielleicht per 
TLE4206/MC33030.

http://www.ebay.com/itm/DC3v-6v-20mm-long-shaft-100rpm-Mini-micro-gear-motor-metal-gear-box-slow-speed-/231589320794
(nicht besonders langlebig, wenn der also dauernd arbeiten soll eher 
unterdimensioniert).

von Karl (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Ich würde nicht zu so einem gigantischen Treiber raten.

Was heißt "gigantisch", wo ist das Problem bei einem fertigen Treiber?, 
Die gibt es ähnlich auch kleiner.

Michael B. schrieb:
> Wenn er 60upm haben will, bringt es eine Untersetzung nicht, die den
> Motor mit nur 120upm laufen lässt. Schrittmotoren schaffen 1000upm.

Schrittmotoren laufen aber hervoragend mit kleinen Drehzahlen (im 
Gegensatz zu DC-Motoren). 120 U/min macht 400 Schritte pro Sekunde. 
Spätestens bei Halbschritten läuft der sehr ordentlich rund.

Michael B. schrieb:
> Hier ein kleiner
> Ebay-Artikel Nr. 191654890790

Die Aussenmaße sind größer als der von mir vorgeschlagene. Er ist nur 
sehr kurz.

Michael B. schrieb:
> der mit höherer Übersetzung ausreichend schnell und ausreichend kräftig
> wäre (aber in dem Angebot nicht superbillig).

Ich habe die Übersetzung einfach mal als gegeben akzeptiert. Bei 1000 
U/min wird er auf jeden Fall nicht mehr das nötige Drehmeoment bringen, 
wenn man ihn nur so ansteuert:

Michael B. schrieb:
> Ansteuerung per L293D (ohne Mikroschritt, ohne Stromregelung).

Michael B. schrieb:
> Vor allem aber sind sie bei
> gleicher Kraft viel kleiner.

Nein, man braucht um eine Drehmeoment zu übertragen einen 
Mindestwellendurchmesser. Der Durchmesser geht in dritter Potenz in die 
Tragfähigkeit ein. Außerdem braucht man wenn überhaupt ein Getriebe, was 
auch wieder Platz braucht.

Michael B. schrieb:
> Ebay-Artikel Nr. 231589320794
> (nicht besonders langlebig, wenn der also dauernd arbeiten soll eher
> unterdimensioniert).

Das Spielzeug macht nur 80 U/min bei 4Ncm. Die Leistung ist also für das 
Vorhaben zu gering.

von Basti K. (bas3008)


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Michael B. schrieb:
> Seine Untersetzung ist schlecht gewählt.
> Wenn er 60upm haben will, bringt es eine Untersetzung nicht, die den
> Motor mit nur 120upm laufen lässt. Schrittmotoren schaffen 1000upm.
> Höhere Getriebeuntersetzung heisst der Motor kommt mit weniger Kraft
> aus.

Danke für die Antwort. Vielleicht wäre dann ja ein Zahnriemen als 
Verbindung günstiger, dann könnte ich eine höhere Untersetzung wählen, 
bspw. 8:1 und der Motor dreht dann mit 480 UPM.
Hätte das Nachteile? Wird der Motor bei höherer Drehzahl dann 
signifikant lauter? So etwas würde ich vermeiden wollen.

von Martin (Gast)


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1-2 U/s ist ideal für einen Schrittmotor. 8 Ncm ist auch problemlos. 
Schau die Datenblätter bei Nanotec an. Auch wenn Du keinen Motor von 
denen kaufst, haben andere Motore mit ähnlicher Abmessung/Spulendaten 
dann vergleichbare Werte.
NEMA17 ist eine übliche Grösse, etwas überdimensioniert für 4 Ncm.

"Leise" und "Schrittmotor" schliesst sich aus. Am besten wäre als 
Treiber der TMC2130, kauf das Evalkit und spiel ein paar Tage damit 
herum. Die Doku ist abschreckend, aber der TMC2130 hat ein paar wirklich 
nette Features, mit denen man einen Motor u.U. fast lautlos hinbekommt.

- Martin

von bianchifan (Gast)


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Basti K. schrieb:

> - Das große Zahnrad soll sich mit maximal ca. 1 Umdrehung pro Sekunde
> drehen, was also heißt, die Welle des Motors soll sich mit maximal
> 100-120 RPM drehen können.
Das ist nicht sonderlich viel, das schafft praktisch jeder.

> - möglichst kleine Bauform
> (- möglichst günstig ;-) )
Das widerspricht sich, Tendenziell..je kleiner, desto teurer.
Klein und günstig:
Aus alten Diskettenlaufwerken, evtl. auch Druckern e.t.c ausbauen ;)
Ab und an werden bei ihhbäh schon mal irgendwelche Überbestände 
veräußert, ich hatte da mal einen Posten kurze Nema17 mit 
aufgeflanschtem optischen Encoder für einen schmalen taler abgegriffen.

> - möglichst niedrige Spannung / Stromaufnahme
Dett jeht nett, P = U * I  ;)

> - möglichst leise
Von den oben beim Querlesen genannten Treibern rate ich ab, wir 
schreiben das jahr 2016.
Ich rate zu Pololu/Stepstick kompatiblen Treibern, wie sie im 
Reprap-Sektor weit verbreitet sind.
Dann kannst Du ein wenig mit Mikroschritten rumspielen und die 
Auswirkungen kennen lernen.
Als universellen Treiber empfehle ich welche mit DRV8825, die reagieren 
etwas unempfindlicher als Allegros auf Spannungsspitzen.
Besonders leise und richtig angewandt u.U. sogar unhörbar sind 
Trinamics, Stichwort "Silent Stepstick".

von Basti K. (bas3008)


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Martin schrieb:
> NEMA17 ist eine übliche Grösse, etwas überdimensioniert für 4 Ncm.

Tippfehler, oder wo kommen die 4 Ncm her?

bianchifan schrieb:
> Besonders leise und richtig angewandt u.U. sogar unhörbar sind
> Trinamics, Stichwort "Silent Stepstick".

Würdest du dann auch zum TMC2130 raten?

von Michael B. (laberkopp)


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Karl schrieb:
> Schrittmotoren laufen aber hervoragend mit kleinen Drehzahlen

Es ist aber unsinnig, wenn man einen kleinen Motor haben will.
Denn auch wenn er langsamer als möglich läuft, bekommt ein Schrittmotot 
nicht relevant mehr Drehmoment.
Ein Getriebe hingegen setzt das Tempo runter und das Drehmoment hoch.
Also reicht ein kleinerer Motor. Auch mit Getriebe kleiner.


Karl schrieb:
> Nein, man braucht um eine Drehmeoment zu übertragen einen
> Mindestwellendurchmesser.

Blödsinn. Ein DC Motor ist kleiner als ein gleich kräftiger 
Schrittmotor.
Das ist einfach so, und liegt nicht am Wellendurchmesser, der bei 0.08Nm 
eh nicht so überragend dick sein müsste.

Karl schrieb:
> Das Spielzeug macht nur 80 U/min bei 4Ncm.

Nicht ganz. Es schafft 32Ncm, dann aber bei 0rpm. Bei 60rpm also 11Ncm. 
Das hält er nicht im Dauerlauf aus, daher mein Hinweis.

von Michael B. (laberkopp)


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Martin schrieb:
> "Leise" und "Schrittmotor" schliesst sich aus.

Richtig.

Leise und Metallgetriebe auch.

Leise und Zahnriemen passt schon eher.

Leise und Glockenankermotor passt gut.

Aber der dreht wiederum bei so kleiner Bauform sehr schnell.

Und zu allem gehört noch die fragwürdige Langlebigkeit.

Modellbauspielzeug hält halt bloss 100 Stunden.

von Karl (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Blödsinn. Ein DC Motor ist kleiner als ein gleich kräftiger
> Schrittmotor.

Sagen wir es mal so, ein Schrittmotor ist ein Lanz Buldog und ein 
DC-Motor ist ein Motorroller. Beide haben 8 PS.

von Martin (Gast)


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Basti K. schrieb:
>> NEMA17 ist eine übliche Grösse, etwas überdimensioniert für 4 Ncm.
>
> Tippfehler, oder wo kommen die 4 Ncm her?
0.08 Nm sind 8 Ncm, dann stand da was von 2:1-Übersetzung. Klar ginge 
auch Direktantrieb bei dem Moment. Oder hab ich da was überlesen?

>> Besonders leise und richtig angewandt u.U. sogar unhörbar sind
>> Trinamics, Stichwort "Silent Stepstick".
>
> Würdest du dann auch zum TMC2130 raten?
Auf jeden Fall probieren. Wie Bianchifan richtig anmerkt, sind wir im 
neuen Jahrtausend angekommen und man muss keinen L293D mehr einsetzen. 
Leider ist dieser Gedanke z.B. bei der 3D-Drucker-Community noch nicht 
angekommen, weswegen aktuelle 3D-Drucker immer noch lärmen wie eine 
Feuerwehrsirene.
(OT: Auch für dein Einsatz einer 8-Bit-Gurke a la Arduino würde man in 
meiner Firma eine schriftliche Ausnahmegenehmigung der Geschäftsleitung 
brauchen /OT)

Der TMC2130 hat viele verschiedene Modi, die je nach Anforderung 
(Drehzahl, Moment, Dynamik) funktionieren können oder nicht. Die Doku 
ist wenig hilfreich, man muss sich viel selbst erschliessen. Aber wenn 
das Teil läuft, ist es der Hammer. Unbedingt ausprobieren!

- Martin

von Basti K. (bas3008)


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Martin schrieb:
> 0.08 Nm sind 8 Ncm, dann stand da was von 2:1-Übersetzung.

Ah, das Drehmoment halbiert sich dann? Daran hab ich noch gar nicht 
gedacht ...

von Basti K. (bas3008)


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Martin schrieb:
> 8-Bit-Gurke a la Arduino

Arduino bzw Moteino wollte ich eigentlich nehmen :D Gibts da etwa auch 
etwas besseres/zeitgemäßeres? Wollte den Motor per Potentiometer 
steuern...

von Martin (Gast)


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Arduino hat seine Berechtigung für Leute, die überhaupt keinen Plan 
haben und nur durch Ausprobieren herausbekommen, auf welcher Seite man 
einen Lötkolben anfassen darf. Man kann sehr schnell ganz einfache 
Projekte realisieren, steht aber auch schnell an, wenns ein bisschen 
mehr sein darf.

Zeitgemässer wäre ein Cortex M3 oder M4. Ich nutze die Dinger 
professionell und kann Dir nicht wirklich fundiert einen Tip geben, was 
für den Einstieg gut geeignet wäre. Sicher nicht schlecht sind die STM32 
von ST http://www.st.com/web/en/catalog/mmc/FM141/SC1169 , ein STM32F0 
mit einem Nucleo 
http://www.st.com/web/en/catalog/tools/FM116/SC959/SS1532/LN1847 oder 
Discovery- 
http://www.st.com/web/en/catalog/tools/FM116/SC959/SS1532/LN1848 board 
ist ein günstiger Einstieg. Siehe auch hier 
http://www.mikrocontroller.net/articles/ARM#ARM_Cortex_M3.
Lass Dich von den tausenden Seiten Doku nicht schocken. Das meiste ist 
für Peripherie notwendig, die Du nie brauchen wirst.

Was die Entwicklungsumgebung betrifft, ist das Geschmackssache - ich 
habe keine Lust mehr, mich mit Bugs von Gratis-Umgebungen herumzuärgern. 
Ich nutze privat Rowley Crossworks ($150), für den Anfang könntest Du 
IAR oder Keil (gratis codesizebegrenzt 32 kB) versuchen. Da läuft 
wirklich alles perfekt und ist gut dokumentiert, das ist am Anfang finde 
ich wirklich wichtig. Wenn die 32 kB voll sind, kannst Du immer noch 
überlegen, was Du Dir dann antun willst.

- Martin

von Karl (Gast)


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Basti K. schrieb:
> Arduino bzw Moteino wollte ich eigentlich nehmen :D Gibts da etwa auch
> etwas besseres/zeitgemäßeres? Wollte den Motor per Potentiometer
> steuern...

Ich glaube für den Kentnissstand und das Projekt ist es ausreichend. Du 
must halt über legen was du willst.
a) Das Projekt mit mäßigen Aufwand zeitnah realisieren.
b) Möglichst alles selber machen und die Elektronik von Grund auf 
erlernen.

Wenn du a) vor hast, dann such dir einen Schrittmotor, passenden Treiber 
mit EN/DIR/PUL-Eingang und nimm einen Arduino. Dann fängst du mit dem 
Arduino an, lässt ein paar LEDs in Abhängigkeit des Potis blinken und 
kannst dann den Motortreiber dran hängen.

Wenn du b) möchtest hast du deutlich mehr Aufwand. Alleine das Aufbauen 
der Hardware und das ansteuern des Schrittmotors dürfte dich min. ein 
Jahr beschäftigen, bis es auf dem Niveau einer (billigen) fertigen 
Lösung mit Mikroschrittbetrieb läuft.

von Basti K. (bas3008)


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@Karl: so wie a) mache ich es momentan, die LEDs blinken schon fröhlich 
:)

Martin schrieb:
> NEMA17 ist eine übliche Grösse, etwas überdimensioniert für 4 Ncm.

Welcher würde sich dann anbieten? Wenn ich das richtig verstehe, ich 
"NEMA 17" nur ein Standard, wie "DIN A4". Also gibt es die auch von 
verschiedensten Herstellern?

Btw: Das Evalkit vom TMC2130 habe ich online für 150€ gefunden. So viel 
wollte ich eigentlich nicht ausgeben ...

von m.n. (Gast)


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Martin schrieb:
> (OT: Auch für dein Einsatz einer 8-Bit-Gurke a la Arduino würde man in
> meiner Firma eine schriftliche Ausnahmegenehmigung der Geschäftsleitung
> brauchen /OT)

Bleib mal auf dem Teppich. Ein Atmega reicht locker zur Ansteuerung aus.

Basti K. schrieb:
> Arduino bzw Moteino wollte ich eigentlich nehmen :D Gibts da etwa auch
> etwas besseres/zeitgemäßeres? Wollte den Motor per Potentiometer
> steuern...

Schaltungen für Geschwindigkeitsregelung per Poti:
http://mino-elektronik.de/Generator/takte_impulse.htm#bsp3
nur Schritte erzeugen mit ATtiny25
http://mino-elektronik.de/Generator/takte_impulse.htm#bsp6
oder per RS232 bedienen
http://mino-elektronik.de/Generator/takte_impulse.htm#bsp8

Ich habe noch weitere Programme in Arbeit, z.B. zwei Stepper mit 2 x 
Poti mit ATmega328/Arduino UNO.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Basti,

> Martin schrieb:
>> 0.08 Nm sind 8 Ncm, dann stand da was von 2:1-Übersetzung.
>
> Ah, das Drehmoment halbiert sich dann? Daran hab ich noch gar nicht
> gedacht ...

Was glaubst Du, warum man Getriebe einsetzt? ;)

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Martin (Gast)


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m.n. schrieb:
> Bleib mal auf dem Teppich. Ein Atmega reicht locker zur Ansteuerung aus.

Gar keine Frage. Was mich daran stört: Du hast einen gewissen Aufwand, 
um Dich in Prozessor, Tools etc. einzuarbeiten. Wenn Du erstmal auf der 
Arduino-Schiene bist, wechselst Du nicht so schnell. Am Anfang ist ein 
kleiner Prozessor vielleicht etwas einfacher in den Griff zu bekommen, 
aber mittelfristig behindert er Dich. Wenn Du etwas mit motor control zu 
tun hast und Regler implementieren willst, behindert Dich die lahme 
8-Bit-Festkommaarithmethik enorm. Mit einem Cortex M4 schreibst Du 
einfach "float f;" und fertig...

von A. B. (sfalbuer)


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Auch nicht schlecht, der Vorschlag, einen Schrittmotor mit einem Cortex 
M3 zu steuern. Dafür reicht theoretisch ein Attiny10 völlig aus! Die 
Arduino-Schiene bietet mittlerweile auch bessere Chips als die 
AVR-Reihe.(z.B das hier: https://www.pjrc.com/teensy/ ) Für alle die an 
funktionierenden Lösungen und nicht an der Neuerfindung des Rades 
interessiert sind ist Arduino ne feine Sache! Aber das nur am Rande.

Wie wärs denn hier mit:

http://www.ebay.de/itm/A4988-Schrittmotor-Treiber-Board-3D-Drucker-CNC-Arduino-RepRap-RAMPS-WS-/191792126960

http://www.ebay.de/itm/A4988-Schrittmotor-Treiber-Board-3D-Drucker-CNC-Arduino-RepRap-RAMPS-WS-/191792126960

Standard Lösung für 3D-Drucker und sicher auch für dich völlig 
ausreichend. Dazu ein Arduino mit ein paar Zeilen Code und fertig ist 
der Spaß!

: Bearbeitet durch User
von Basti K. (bas3008)


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Thorsten O. schrieb:
> Was glaubst Du, warum man Getriebe einsetzt? ;)

Drehmoment runter, Drehzahl hoch, hm? Wie gesagt, nicht vom Fach :P

A. B. schrieb:
> Wie wärs denn hier mit:
>
> Ebay-Artikel Nr. 191792126960
>
> Ebay-Artikel Nr. 191792126960

Vor/Nachteile gegenüber dem TMC2130?

von m.n. (Gast)


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Martin schrieb:
> Was mich daran stört: Du hast einen gewissen Aufwand,
> um Dich in Prozessor, Tools etc. einzuarbeiten.

und dann

> Mit einem Cortex M4 schreibst Du
> einfach "float f;" und fertig...

Na, merkst Du was?
Wenn es sein muß schreibe ich beim AVR auch 'float f' oder auch 'double 
x'.

von Karl (Gast)


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Basti K. schrieb:
> Welcher würde sich dann anbieten? Wenn ich das richtig verstehe, ich
> "NEMA 17" nur ein Standard, wie "DIN A4". Also gibt es die auch von
> verschiedensten Herstellern?

NEMA ist genauer nur die Definition der "Flanschgröße". Die gibt es von 
verschiedenen Herstellern mit diversen Haltemomenten und 
unterschiedlichen Spulenstrom. NEMA 17 ist eigentlich schon viel zu groß 
für das Drehmoment, was du brauchst. Allerdings, wenn die die 
Abmessungen nicht weiter stören ist die Größe auch nicht besonders 
hinderlich. Wie gesagt, du musst dir halt ein paar für dich verfügbare 
Bezugsquellen anschauen und dich auf ein Modell festlegen, das 
mechanisch auch passt und deinen Preisvorstellungen entspricht. Ein 
teures Industriemodell verspricht dabei sicher eine längere Lebensdauer 
als ein Chinaimport. Da musst du mal abschätzen wie oft/lange das ganze 
laufen soll. Aber zum probieren und zum Hausgebrauch wird sicher auch 
der Chinaimport reichen.

von Martin (Gast)


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Basti K. schrieb:
> Welcher würde sich dann anbieten? Wenn ich das richtig verstehe, ich
> "NEMA 17" nur ein Standard, wie "DIN A4". Also gibt es die auch von
> verschiedensten Herstellern?
NEMA 17 bezeichnet nur das Lochbild. Entsprechende Motore gibt es wie 
Sand am Meer. Such auf ebay nach NEMA 17. Natürlich ist es da mit den 
Daten etwas dünn.
Als Beispiel kannst Du bei Nanotec schauen 
http://de.nanotec.com/produkte/250-st4118-schrittmotor-nema-17/
Ein ST4118S0706 würde mit 24 V bis ca. 200 U/min 20 Ncm liefern. Leicht 
überdimensioniert also.
Ein ST2818M1006 würde es auch tun, ist kleiner, aber teurer. NEMA 11 
fändest Du auch auf ebay.
Oder hier ein anderer Motor: 
http://www.watterott.com/de/Stepper-Motor-Bipolar-200-Steps/Rev-35x28mm-10V-500mA

>
> Btw: Das Evalkit vom TMC2130 habe ich online für 150€ gefunden. So viel
> wollte ich eigentlich nicht ausgeben ...
Du brauchst nur die eine Hälfte mit dem TMC2130, kostet aber immer noch 
75 EUR und Du musst die Ansteuerung selber programmieren.

Wenn Du es Dir nicht leisten kannst, mach doch einen guten 
Projektbeschrieb und schreib an Trinamic, dass Du mittelloser Schüler 
seist, Dich in das Gebiet einarbeiten willst und ihre Treiber verwenden 
willst, sie sollen Dir ein Evalkit schenken oder günstiger geben. 
Werbung haben sie nämlich nötig (Idealerweise würdest Du die Ergebnisse 
auf einem Blog, Deiner Homepage oder auf youtube dokumentieren). Fragen 
kostet nix.

Ich seh grad, hier http://www.watterott.com/de/SilentStepStick gibt es 
ein wirklich billiges Board dazu. Ist allerdings nur der 2100, bei dem 
man wohl nicht alle Features konfigurieren kann.

von Dieter F. (Gast)


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Martin schrieb:
> Arduino hat seine Berechtigung für Leute, die überhaupt keinen Plan
> haben und nur durch Ausprobieren herausbekommen, auf welcher Seite man
> einen Lötkolben anfassen darf.

Martin schrieb:
> Was die Entwicklungsumgebung betrifft, ist das Geschmackssache - ich
> habe keine Lust mehr, mich mit Bugs von Gratis-Umgebungen herumzuärgern.
> Ich nutze privat Rowley Crossworks ($150), für den Anfang könntest Du
> IAR oder Keil (gratis codesizebegrenzt 32 kB) versuchen. Da läuft
> wirklich alles perfekt und ist gut dokumentiert, das ist am Anfang finde
> ich wirklich wichtig. Wenn die 32 kB voll sind, kannst Du immer noch
> überlegen, was Du Dir dann antun willst.

O.K., mal wieder ein Cortex-Jünger auf Stimmenfang :-)

Für die Entscheidung, welcher Schrittmotor - bei den gestellten 
Anforderungen (... maximal 100-120 RPM ...) mal abgesehen von Bauform, 
Größe etc. ist der Prozessor doch wohl vollkommen Wurscht. Das packt 
auch ein ATTiny / ATmega (sogar in der Inkarnation eines Arduino) 
locker.

Also pups bitte woanders - passt hier nicht hin :-)

von Martin (Gast)


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m.n. schrieb:
> Wenn es sein muß schreibe ich beim AVR auch 'float f' oder auch 'double
> x'

Au ja. Probier mal folgendes auf dem AVR:

  while(1)
    {
    xn = x + dt  s  (y - x);
    ynn = y + dt * (x * (r - z) - y);
    zn = z + dt * (x  y - b  z );

    x=xn;y=ynn;z=zn;

    DAC_SetChannel1Data(DAC_Align_12b_R,(int16_t)(x*50.0f)+2048);
    DAC_SetChannel2Data(DAC_Align_12b_R,(int16_t)(y*50.0f)+2048);
    }
Das ist eine Simulation des Lorenz-Attraktors. Gibt wunderhübsche Kurven 
auf einem alten analogen Oszi im XY-Modus. Auf einem STM32F4 läuft das 
mit 1.8 MHz Updaterate. Single cycle float multiply...
Das ist natürlich Spielerei, aber z.B. bei einem Motorregler ist die 
Frage, ob Du mit Positions-PID und Strom-PI fertig bist, bevor der 
nächste PWM-Zyklus anfängt. In float programmierst Du das einfach 
runter, in Festkomma auf dem 8-Bitter übst Du eine Weile, bis der 
I-Anteil keinen Overflow mehr hat und der D-Anteil Auflösung genug.

Natürlich könnte man mit dem Arduino auf den Mond fliegen. Aber will man 
das?

von m.n. (Gast)


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Martin schrieb:
> Ich seh grad, hier http://www.watterott.com/de/SilentStepStick gibt es
> ein wirklich billiges Board dazu. Ist allerdings nur der 2100, bei dem
> man wohl nicht alle Features konfigurieren kann.

Im Grunde reicht schon ein L6219, wenn es 1/2 Schritt sein darf. Den 
gibt es sogar noch im DIL24-Gehäuse: 
http://www.reichelt.de/L-6219/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=9764&artnr=L+6219&SEARCH=l6219

Martin schrieb:
> Natürlich könnte man mit dem Arduino auf den Mond fliegen. Aber will man
> das?

Lass Dich doch auf den Mond schießen - und vergiss Deinen M4 nicht :-(

von Dieter F. (Gast)


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Martin schrieb:
> Au ja. Probier mal folgendes auf dem AVR:
>
>   while(1)
>     {
>     xn = x + dt  s  (y - x);
>     ynn = y + dt * (x * (r - z) - y);
>     zn = z + dt * (x  y - b  z );
>
>     x=xn;y=ynn;z=zn;
>
>     DAC_SetChannel1Data(DAC_Align_12b_R,(int16_t)(x*50.0f)+2048);
>     DAC_SetChannel2Data(DAC_Align_12b_R,(int16_t)(y*50.0f)+2048);
>     }


Was hat das mit dem Problem des TO zu tun?

von bianchifan (Gast)


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Basti K. schrieb:
>> Ebay-Artikel Nr. 191792126960
>>
>> Ebay-Artikel Nr. 191792126960
>
> Vor/Nachteile gegenüber dem TMC2130?

Wie oben bereits geschrieben, ich rate eher zu einem DRV8825, die 
Allegros sind sehr empfindlich.
Einmal im falschen Moment den Motor (inm stromlosen Zustand) bewegt und 
sie sind gehimmelt.

Der TMC2130 ist noch neu, fertige Treiber von Watterott sind z.Zt. wohl 
nur als Einzelstücke innerhalb eines ausgesuchten Personenkreises im 
Umlauf.
Der TMC2100 sollte für Deine Zwecke absolut reichen, sofern Du es 
geräuschlos möchtest. Vergessen hatte ich zu erwähnnen, dass die Tiramic 
zwar mit 5/12V funktionieren, ihre wirklichen Stärken aber erst ab 24V 
ausspielen können.

von Basti K. (bas3008)


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bianchifan schrieb:
> Der TMC2130 ist noch neu, fertige Treiber von Watterott sind z.Zt. wohl
> nur als Einzelstücke innerhalb eines ausgesuchten Personenkreises im
> Umlauf.

Bei Digikey gibts den. Warum also nicht den 2130 statt 2100?

von Michael B. (laberkopp)


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Martin schrieb:
> Natürlich könnte man mit dem Arduino auf den Mond fliegen. Aber will man
> das?

Man ist schon mit viel weniger als eine Arduino ATmega328 auf dem Mond 
gewesen.

Waren die Ingenieure damals einfach klüger und arbeitsamer als du es 
heute bist ?

Aber hier schlagen Leute exotische iCs von Trinamic vor, massiv 
überdimensionierte Cortex ARMs, ohne daß man überhaupt weiss, was der OP 
eigentlich will.

Möglichst klein, leise, stromsparend soll es sein, aber er beginnt schon 
mit dem falschen Getriebe und wir wissen nicht wie haltbar es sein muss 
und wie genau die Umdrehungsgeschwindigkeit eigentlich eingehalten 
werden muss.

Ein Plattenspieler wird jedenfalls nicht mit Schrittmotoren und ARM 
Cortex betrieben, ist aber darauf getrimmt möglichst leise zu laufen, 
vielleicht soll es ja in die Richtung gehen.

von W.S. (Gast)


Angehängte Dateien:

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bianchifan schrieb:
> Wie oben bereits geschrieben, ich rate eher zu einem DRV8825, die
> Allegros sind sehr empfindlich.
> Einmal im falschen Moment den Motor (inm stromlosen Zustand) bewegt und
> sie sind gehimmelt.

Das halte ich für sehr gewagt.

Meine Erfahrung ist, daß die SM-Treiber von TI sich ausgesprochen zickig 
verhalten - und zwar so zickig, daß ich sie entnervt auf meine 
persönliche schwarze Liste gesetzt habe.

Bei den Allegros muß man sich den richtigen aussuchen. Die popligsten 
haben bipolaren Endstufen drin mit Sättigungsspannungen von fast 3 Volt. 
Da verglüht der Chip schon bei dem kleinsten Schrittmotor. Die besseren 
haben unipolare Endstufen mit RDSon im Bereich um die 0.3 Ohm. Das geht 
dramatisch besser. Allerdings sollte man die Leiterplatte passend 
gestalten, so daß man die Wärme gut verteilt kriegt und am besten die 
ganze LP auf einen Kühlkörper schrauben kan, ohne dabei Signale im 
Bottomlayer kurzzuschließen. Die geradezu winzigen QFN-gehäuse brauchen 
das dringendst.

Wer hingegen einen richtig knuffigen Schrittmotortreiber haben will, der 
sollte sich bei ON (LV8772) eindecken. Die sind immer noch die 
solidesten Arbeitstiere.

W.S.

von Dieter F. (Gast)


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W.S. schrieb:
> Meine Erfahrung ist, daß die SM-Treiber von TI sich ausgesprochen zickig
> verhalten - und zwar so zickig, daß ich sie entnervt auf meine
> persönliche schwarze Liste gesetzt habe.

Also das, was der TO anfragt kann man sicher z.B. für Schrittmotore mit 
einem

https://www.pololu.com/product/1182

bedienen. Den setze ich auch - ohne Probleme - ein. Ist etwas 
"frickelig", was den "Arbeitspunkt" angeht, aber wenn man das mal 
eingestellt hat ist alles prima.

Ich bin zu wenig Profi um einen Motor empfehlen zu können - da gibt es 
hier ganz andere Kapazitäten - aber es muss hier nicht in eine 
Prozessor-Schlacht ausarten ... das wäre stark am Thema vorbei ...

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Was meinst du mit frickelig, das Einstellen der Referenzspannung? Kann 
man bei dem Board immernoch die Referenzspannung so irsinnig hoch 
drehen?

Ich habe mir eben mal endlich die Zeit genommen, mit dem Pololu A4983 
Board zu spielen, was ich mir vor ca. 2 Jahren mal zum Testen gekauft 
habe. Inzwischen gibts das schon wieder nicht mehr (ersetzt durch das 
von dir genannte Board mit dem A4988). Hat wohl zu viele Ausfälle 
gegeben. Kein Wunder, wenn man die Referenzspannung bis 1,6V 
(entsprechend 4,0A peak!) einstellen kann. Und das mit so einem 
Wackelpoti.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Dieter F. (Gast)


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Thorsten O. schrieb:
> Was meinst du mit frickelig, das Einstellen der Referenzspannung? Kann
> man bei dem Board immernoch die Referenzspannung so irsinnig hoch
> drehen?

Ja :-(

Daher - "frickelig" - aber wenn es einmal eingestellt ist, ist es O.K. 
:-)

von A. B. (sfalbuer)


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Ich würde den SilentStepStick - Trinamic TMC2100 nehmen! Der ist ähnlich 
einfach zu bedienen wie die Allegro Dinger, geht aber weniger schnell 
kaput! Mir sind schon zwei abgeraucht ohne dass ich sagen könnte was 
schief gelaufen ist. Der Preis stimmt auch.

von m.n. (Gast)


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A. B. schrieb:
> Mir sind schon zwei abgeraucht ohne dass ich sagen könnte was
> schief gelaufen ist.

Diese Aussage ist gut für Vorurteile und schlecht für Dich.
Von den A4982 ist mir noch keiner kaputt gegangen, auch nicht durch An- 
Abstecken des Motors im Betrieb. Dafür leiste ich mir allerdings den 
Luxus von Schutzdioden an den Ausgängen und hinreichender Kühlung.

Die TMC sind mir an den Ausgängen zu schlapp und auch zu teuer. Einzig 
die minimale Versorgungsspannung >= 4,75 V kann sie für einige 
Anwendungen interessant machen.

von bianchifan (Gast)


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Basti K. schrieb:
> Bei Digikey gibts den. Warum also nicht den 2130 statt 2100?

Wenn Du einige tausend abnehmen möchtest und eine entsprechende 
Wartezeit einkalkuliert, mag das so sein.
Dann sind das immer rohe Chips, die auf ein passendes Trgermaterial 
geklebtt werden wollen, ich hatte aber eher fertige Treibermodule im 
Hinterkopf.
Watterott wollte die schon im September in Umlauf bringen.. nur mal so 
nebenbei.

Den TMC2100 hatte ich ausschließlich bzgl. der Lautstärke empfohlen, 
persönlich kenne ich nur dem TMC360..und der ist leise!
http://www.photofreak.de/elektronik/silentstepstick-review/238

W.S. schrieb:
> Bei den Allegros muß man sich den richtigen aussuchen.

Aus Gründen der Einfachheit, Erhältlichkeit und Finanzmitteleinsatzes 
habe ich Pololu/Stepstick kompatible Module empfohlen, die reichen IMHO 
allemal aus.

W.S. schrieb:
> Allerdings sollte man die Leiterplatte passend
> gestalten, so daß man die Wärme gut verteilt kriegt

Da hast Du vollkommen recht, die Wärme wird sowohl bei den Allegros als 
auch den Texas' über die Unterseite abgeführt, das ist ein knallharter 
Designfehler bei den Pololu/Stepsticks. Da der TE sein Motoren 
sicherlich nicht mit 2A bestromen muss, ist das unbedeutend.
Watterott hat es beim TMC2100 Silent Stepstick übrigens noch rechtzeitig 
gemerkt und korrigiert..

m.n. schrieb:
> Von den A4982 ist mir noch keiner kaputt gegangen, auch nicht durch An-
> Abstecken des Motors im Betrieb. Dafür leiste ich mir allerdings den
> Luxus von Schutzdioden an den Ausgängen und hinreichender Kühlung.

Zum Kaputt gehen darfst Du gerne bei Pololu nachlesen:
https://www.pololu.com/product/1182
https://www.pololu.com/docs/0J16

Schutzdioden sind eigentlich im Chip vorhanden, Peng macht es wohl 
trotzdem. Es ist richtig, dass einige Genossen ihre Treiber mit 
schnellen Schottkys zukleistern, ein DRV8825 verträgt ein paar Volt mehr 
und ist summasummarum schlichtweg günstiger.

von Basti K. (bas3008)


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bianchifan schrieb:
> Vergessen hatte ich zu erwähnnen, dass die Tiramic
> zwar mit 5/12V funktionieren, ihre wirklichen Stärken aber erst ab 24V
> ausspielen können.

Ich wollte den Motor bzw. den Treiber ganz gerne mit ner Batterie 
betreiben. Ist der TMC2100 mit 12V genauso leise wie mit 24V? Ansonsten 
würde ich dann zwei in Reihe geschaltete 12V Batterien nehmen, um auf 
die 24V zu kommen. (Es sei denn, euch fällt was besseres/günstigeres 
ein)

von m.n. (Gast)


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bianchifan schrieb:
> Zum Kaputt gehen darfst Du gerne bei Pololu nachlesen:

Das ist mir zuviel Text.
Aber den Bildern nach zu urteilen, wie an einem Steckbrettaufbau 
Störungen gemessen werden, dürfte der Inhalt ohnehin nicht von Belang 
sein.
Gerade bei diesen Treibern ist ein sauberes Layout von großer Bedeutung.

bianchifan schrieb:
> Es ist richtig, dass einige Genossen ihre Treiber mit
> schnellen Schottkys zukleistern,

Wenn das richtig ist, dann mache ich es doch besonders gerne. Die paar 
Dioden sind kostengünstiger als eine Reparatur.

von Basti K. (bas3008)


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Basti K. schrieb:
> (Es sei denn, euch fällt was besseres/günstigeres
> ein)

Da ist mir gerade selbst was günstigeres eingefallen. Lieber mehrere 
Mignonzellen und mit Spannungswandler auf 12/24V

von Basti K. (bas3008)


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Ich überlege, ob ich auch einen Motor von Trinamics nehme, z.B. den QMot 
QSH2818-32-07. Der ist laut Beschreibung auf die Treiber von Trinamics 
abgestimmt, und dann habe ich keine Chinaware.

Was meint ihr, macht das Sinn oder ist es irgendwo 
überdimensioniert/unnötig?

von Basti K. (bas3008)


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bump

von A. B. (sfalbuer)


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Naja die Behauptung dass der Motor perfekt zur Steuerung passt ist wohl 
eher eine Marketing Strategie.. ein China Motor wird auch funktionieren. 
Soll deine Anwendung 24/7 in Betrieb sein? Ist der Motor die 
Schwachstelle deiner Konstruktion oder fällt nicht vorher eher was 
anderes aus? Am Ende ist das eine Glaubensfrage.. ähnlich wie bei 
Musikliebhabern die ewige Diskussion um Analog und Digital, CD und Vinyl 
und so weiter.

Vielleicht hilft dir das hier:

http://www.schrittmotor-blog.de/tag/china/

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