Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Step Down und Solarpanel Frage


von Ae 0. (moviesdown)


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Hallo,

ich bin neu hier und hoffe, mir kann jemand helfen... bzw. mir eine 
frage beantworten.

Also, ich habe vor meine Soloaranlage zu erweitern. Sie ist "nur" für 
die Außenbeleuchtung, WLAN und Server (Dauerbetrieb) gedacht.

So, dank 2 neuer Katzen, schaffe ich es nicht mehr die Akkus über die 
Sonne zu laden. Ein neues, bzw. größeres Modul muß also her. Soweit so 
gut. Nun hab ich mich mal umgeschaut und mir würde gebrauchte Module 
reichen (da günstiger). Naja, aber selbst wenn ich neue Module nehme, 
sind die Module die über 30 Volt Spannung haben günstiger als die 12 
Volt Module. (ich habe alles auf 12 Volt ausgelegt).

Jetzt die Frage: Kann ich es so aufbauen: Solarzelle -> Step Down Regler 
-> AkkuLaderegler -> Akku?

Funktioniert das? Oder bricht die Spannung der Zelle zu weit zusammen? 
Oder schwingt sich da was auf? Den Step Down Regler habe ich noch in 
meinem Fundus. (500 Watt Regler)

von Harald W. (wilhelms)


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Ae 0. schrieb:

> Jetzt die Frage: Kann ich es so aufbauen: Solarzelle -> Step Down Regler
> -> AkkuLaderegler -> Akku?

> Nein: Solarzelle -> AkkuLaderegler -> Akku -> Step Down Regler!

von Ae 0. (moviesdown)


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Äh, das wird wohl nicht so gehen...

Wie geschrieben, alles ist auf 12 Volt ausgelegt, also auch der 
Solarladeregler und natürlich auch der Akku. Deshalb der Step 
Downzwischen Zelle und Laderegler.

von Sascha (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Ae 0. schrieb:
>
>> Jetzt die Frage: Kann ich es so aufbauen: Solarzelle -> Step Down Regler
>> -> AkkuLaderegler -> Akku?
>
>Nein: Solarzelle -> AkkuLaderegler -> Akku -> Step Down Regler!

Ja, wenn man mehrere Akkus hat und die in Reihe schaltet.

Wenn man nur einen 12V Akku hat: Solarzelle, MPPT Solarladeregler (da 
ist ein Step-Down integriert), Akku.

Sowas hier: 
http://www.ebay.de/itm/Neu-Solar-Laderegler-Solarregler-SOLARPANEL-MPPT-30A-LCD-12V-24V-USB-Port-/251453620409?hash=item3a8bcdc0b9:g:xagAAOSwjVVVsK1n

Der normale Step-Down saugt dir die Spannung des Solarmoduls runter 
wodurch du dich meilenweit vom MPP entfernst.

von SeiStill (Gast)


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Ae 0. schrieb:
> Äh, das wird wohl nicht so gehen...
>
> Wie geschrieben, alles ist auf 12 Volt ausgelegt, also auch der
> Solarladeregler und natürlich auch der Akku. Deshalb der Step
> Downzwischen Zelle und Laderegler.

Normale Solarregler haben normalerweise einen Eingang bis 30V, das 
sollte also auch fuer deine Solarzelle/panel reichen.... Aus denen kommt 
dann automatisch 12-14V fuer deinen Akku

von Harald W. (wilhelms)


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Ae 0. schrieb:

> Deshalb der Step Down zwischen Zelle und Laderegler.

Das Problem ist, das ein normaler Stepdown an dieser Stelle nicht
funktioniert (latch-up-Effekt). Also entwedert 12V-Module oder
einen speziellen MPP-Solarregler nehmen.

von Uwe S. (regionalligator)


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Ae 0. schrieb:
> dank 2 neuer Katzen, schaffe ich es nicht mehr die Akkus über die
> Sonne zu laden.

Das müssen ja ziemlich große Pumas sein, die auf den Zellen 
schlafen...;-)


Normale Abwärts-Schaltregler oder DC/DC-Wandler haben einen negativen 
Eingangswiderstand, und liegen bei Versorgung durch Fotovoltaik 
praktisch niemals auch nur in der Nähe des Arbeitspunkts. Ausnahmen sind 
winzige Regler, deren Eigenstromverbrauch recht deutlich ins Gewicht 
fällt. Beides macht natürlich keinen Sinn.

Es braucht einen Schaltregler, der eine Eingangsspannungsauswertung hat, 
und je nach deren Höhe mehr oder weniger Ausgangsstrom freigibt.

von Mani W. (e-doc)


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Ae 0. schrieb:
> So, dank 2 neuer Katzen, schaffe ich es nicht mehr die Akkus über die
> Sonne zu laden. Ein neues, bzw. größeres Modul muß also her.

Und Du glaubst wirklich, dass ein grösseres Modul die Lage entspannt?


Wenn bei einer Serienschaltung von Einzelzellen im Modul auch nur
eine abgedeckt wird, sinkt sofort die Leistung - da genügt ein
schönes großes Blatt eines Baumes....

Wenn Du das Photovoltaikmodul mit 45 Grad Neigung montierst, dann
hast Du mehrere Vorteile:



Die Katzen rutschen ab

Schnee rutscht schneller ab

Die Selbstreinigung des Moduls durch Regen funktioniert besser

In der Winterzeit steht die Sonne in einem tieferen Winkel,
also bessere Ausnutzung

von Uwe S. (regionalligator)


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Mani W. schrieb:
> Wenn bei einer Serienschaltung von Einzelzellen im Modul auch nur
> eine abgedeckt wird, sinkt sofort die Leistung - da genügt ein
> schönes großes Blatt eines Baumes....

Hey, das war eigentlich ein Witz! Die Katzen werden wohl nicht auf den 
Zellen liegen, sondern z.B. nachts ständig einen PIR-Melder 
aktivieren...kann man jedenfalls mal so vermuten.

von Mani W. (e-doc)


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Uwe S. schrieb:
> Die Katzen werden wohl nicht auf den
> Zellen liegen, sondern z.B. nachts ständig einen PIR-Melder
> aktivieren...kann man jedenfalls mal so vermuten.

Ja klar! Das habe ich nicht bedacht...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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SeiStill schrieb:
> Normale Solarregler haben normalerweise einen Eingang bis 30V, das
> sollte also auch fuer deine Solarzelle/panel reichen.... Aus denen kommt
> dann automatisch 12-14V fuer deinen Akku
Nur kommt dann aus dem Panel eben nur die halbe Leistung, weil es 
weilenweit vom MPP entfernt betrieben wird.
Ich mache das in meiner Gartenlaube auch: ein 30V Panel hängt über den 
Solarregler an einem 12V Akku. Und natürlich "erzeugt" das Panel beim 
Laden nur 13V und seinen Nennstrom. Das heißt also ganz einfach: das 
Modul könnte 30V, somit sind die restlichen 17V für die Katz.

Weil aber bei voller Beleuchtung die Leistung sowieso mehr als reicht 
macht mir das nichts aus. Als positiven Nebeneffekt verbuche ich dabei, 
dass das Panel schon bei geringer Beleuchtung die nötigen 13V erreicht 
und mit der "Erhaltungsladung" beginnt...

von Mani W. (e-doc)


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PV-Module mit 36 Zellen einsetzen, dann liegt die Leerlaufspannung
bei ca. 21 V, der Punkt maximaler Leistung bei ca. 17 V und zum
Laden eines 12 V Akkus fließt dann so ziemlich der Kurzschlußstrom
des Moduls in den Akku...


Außerdem nimmt die Leerlaufspannung mit zunehmender Temperatur ab,
dabei ist noch genug Reserve zum Laden, auch wenn das Modul dann
70 Grad erreicht...


Das Modul sollte ausreichend Platz für Hinterlüftung haben, bei einem
50W Modul wäre der Ladestrom dann bei ca. 3,5 A...


Und bei z.B. 12,5 V Akkuspannung ergäbe das dann immer noch 43 Watt,
also reicht ein normaler Laderegler...

: Bearbeitet durch User
von Ae 0. (moviesdown)


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Hallo,

super, danke für eure Antworten. Dann werde ich mir wohl doch eher eine 
von der Spannung her kleineres Panel besorgen.

Schade, war ja eine Möglichkeit.

Dank euch nochmal.

von Uwe S. (regionalligator)


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Ae 0. schrieb:
> Schade, war ja eine Möglichkeit.

In der Tat, das war wirklich eine Möglichkeit. Ich hätte es genau so 
gemacht.

Kauf dir einfach einen Abwärtsregler mit Speicherdrossel (keinen 
DC/DC-Wandler mit Trafo), und greif in dessen Strombegrenzung ein. Dazu 
reicht meist schon ein BC546 /BC556 mit Zenerdiode und zwei, drei 
Widerständen, der erst bei Erreichen von Eingangsspannung X die 
Stromregelung frei gibt.
Schon hast du einen Wandler, der stets nur am Arbeitspunkt der Zelle 
anläuft, die Ausgangsspannung stabil hält, und das Ganze mit hohem 
Wirkungsgrad macht.

von Michael B. (laberkopp)


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Ae 0. schrieb:
> Jetzt die Frage: Kann ich es so aufbauen: Solarzelle -> Step Down Regler
> -> AkkuLaderegler -> Akku?

Normale step down Regler regeln die Ausgangsspannung und belasten damit 
die Solarzelle wenn langsam die Sonne aufgeht so weit, daß ihre Spannung 
einbricht. Sie ist dann im dead lock.

MPP maximum power point Regler vermeiden diesen dead lock.

Aber auch schon einfache ungeregelte step down reichen aus, ein NE555 
steuert den Transistor im Tiefsetzsteller mit festem Tastverhältnis, so 
macht man aus einem 50V Panel ein 19V Panel mit entsprechend mehr Strom.

Das ist einfacher aufzubauen als ein MPP.

von Nikolai H. (Gast)


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Es gibt Step-Down Regler mit einstellbarer Under-Voltage-Lockout. Diese 
kann man mittels Spannungsteiler auf die Spannung des MPP des Panels 
einstellen (bzw. etwas darunter). Dann wird sowohl die Eingangsspannung 
als auch die Ausgangsspannung geregelt, wobei die Eingangsspannung 
priorität hat.

von Sascha (Gast)


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Bekommt man auch sehr simpel mit ner BJT Schaltung am Feedback Pin hin, 
dann kann man jeden beliebigen Step Down Controller nehmen.

Das ist dann natürlich die Constant-Voltage Methode der MPP, da muss man 
sich entscheiden ob man bei Sonnenschein volle Leistung haben will oder 
bei Bewölkung.

Wenn einen ein paar Prozentpunkte Wirkungsgrad nicht weiter stören kann 
man das so machen.

von Michael B. (laberkopp)


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Nikolai H. schrieb:
> Es gibt Step-Down Regler mit einstellbarer Under-Voltage-Lockout.

Das nützt nicht viel, weil Solarpanels schnell eine hohe 
Leerlaufspannung erreichen die aber bei zu wenig Sonne schon bei 
geringster Belastung einbricht.

Legt man einen grossen Elko an den Eingang, läuft der Wandler aber 
immerhin jedesmal an und geht wieder aus.

von Sascha (Gast)


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Doch, das nützt. Ist die CV Methode. Aber wenn zuwenig Sonne da ist, ist 
halt zu wenig Sonne da. Da machste auch mit tollen MPP Algorithmen nix 
mehr dran.

Nur wenn Sonne da ist, bleibst du damit schön in der Nähe des MPP. 
"Nähe" ist hier das Schlüsselwort.

Und nen Eingangselko hat eh jeder Spannungswandler und der reicht auch.

Ob der Wandler jetzt immer wieder rebootet ist Wurst, in dem Zustand hat 
man eh nur mW, wenn die nie in der Last ankommen stört das nicht weiter.

Man kann sich eh nur entscheiden ob man bei Beschattung oder bei 
direkter Sonne den MPP treffen will, denn CV ist halt kein richtiges 
MPPT.

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