Forum: Haus & Smart Home Austausch Neozed gegen 3P+N für Zuleitung UV


von N. N. (nobbi75)


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Hallo,

Ich habe in meiner Garage einen kleinen Unterverteiler mit einer 
(unbenutzten) 16A Starkstromdose und wenigen Steckdosen (FI und B16 
Sicherungen). Eigentlich hätte vermutlich ein einzelner normaler 
Stromkreis gereicht.

Die Zuleitung ist leider nur mit 5x6qmm (ca 15m) gelegt worden und kann 
nicht ausgetauscht werden.

In der Haupverteilung wurde mit 3x35A Neozed abgesichert. Um den 
Nulleiter zusätzlich zu schützen/zu überwachen würde ich gerne mit einem 
3P+N LSS B25 die Leitung von der Verteilung zur Garage absichern und 
gegen die Neozed austauschen.

Kann man das machen oder ist das nicht zulässig?
Das hätte auch den Vorteil die UV mit einem "klick" abzuschalten.

Danke

Nobbi

von Marc S. (marc_s86)


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Norman L. schrieb:
> Um den Nulleiter zusätzlich zu schützen/zu überwachen würde ich gerne
> mit einem 3P+N LSS B25

Also ich bin nicht vom Fach, aber ist ein lss nicht ein 
Leitungsschutzschalter und bräuchtest du für diesen Fall nicht einen 
Fehlerstrom-Schalter(=FI=RCD)?

von Amateur (Gast)


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Was willst Du denn beim Nullleiter überwachen?

Einzig ein FI könnte sinnvoll sein. In der Drehstromausführung brauchen 
die aber Platz.

von Alexander H. (brojeckt)


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Der Neutralleiter muss nicht abgesichert werden.

Wenn Du die Leitung zur Garage allpolig freischalten willst kannst Du 
das per 4-poligem Hauptschalter tun - oder wie schon erwähnt per 
FI-Schutzschalter.

Allerdings kann ich nicht nachvollziehen, was der Zweck des Ganzen sein 
soll.

von N. N. (nobbi75)


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Hallo,
der Drehstrom  Fi sitzt dafür in der Garage.

Ich will verhindern das der Nullleiter überlastet wird, wenn Starkstrom+ 
Steckdose genutzt wird.
Die Neozed Vorsicherungen haben ja 3x35A...wenn es ganz dumm kommt, 
könnte der Nulleiter somit 3x35 A abbekommen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ist bei dir „Starkstrom“ = Dreiphasen-Wechselstrom?

Du solltest dich ansonsten mal über die Grundlagen von
Dreiphasen-Wechselstrom informieren … der von dir heraufbeschworene
Fall existiert nicht: wenn da jemand an allen drei Außenleitern 35 A
abnimmt, fließt über den Neutralleiter rein gar nichts.  Der kritische
Fall (bezüglich des Nulleiter) wäre es, wenn nur zwei Außenleiter
maximal belastet werden.  Aber auch dann fließen über den N (wenn ich
mich jetzt nicht gedanklich vertan habe) nur 35 A.

von N. N. (nobbi75)


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Jörg W. schrieb:
> Ist bei dir „Starkstrom“ = Dreiphasen-Wechselstrom?
>
> Du solltest dich ansonsten mal über die Grundlagen von
> Dreiphasen-Wechselstrom informieren … der von dir heraufbeschworene
> Fall existiert nicht: wenn da jemand an allen drei Außenleitern 35 A
> abnimmt, fließt über den Neutralleiter rein gar nichts.  Der kritische
> Fall (bezüglich des Nulleiter) wäre es, wenn nur zwei Außenleiter
> maximal belastet werden.  Aber auch dann fließen über den N (wenn ich
> mich jetzt nicht gedanklich vertan habe) nur 35 A.

Ja sorry. Ganz normaler 3 phasiger Wechselstrom.
Habe gelesen. Dass man einen 3P+N nehmen soll wenn der Querschnitt evt. 
nicht ausreicht bzw. man an 3 phasigem Wechselstom mehrere einphasige 
Verbraucher anschließt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Norman L. schrieb:
> [Wenn] man an 3 phasigem Wechselstom mehrere einphasige
> Verbraucher anschließt.

Der Punkt bei Dreiphasensystemen ist doch, dass die Außenleiter alle
um 120 ° gegeneinander versetzt sind.  Einseitig unsymmetrische
Belastung (alle Last hängt an nur einem Außenleiter) ist da der
pathologische Fall: dann muss der volle Rückstrom vom Neutralleiter
getragen werden (bis zu dem Verbindungspunkt, an dem auch von anderen
Außenleitern Rückstrom ankommt).

Drei gleiche Lasten an den Außenleitern – auch, wenn es kein
Drehstrom-Verbraucher als solches ist, sondern bspw. eine Heizung
mit 3 x 5 kW – kompensieren sich im Rückstrom vollständig.  Der
Neutralleiter führt dann gar nichts mehr, weil alles zwischen den
(phasenversetzten) Außenleitern fließt.

Daher schließt man heutzutage bei Neuinstallationen auch einen E-Herd
in Wohnungen dreiphasig an, denn dann hebt sich (je nachdem, was
gerade betrieben wird) ein Teil des Rückstroms auf.

von N. N. (nobbi75)


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Ah okay... Danke.

Dann bin ich mit meinen 3x35A auf der sicheren Seite mit 6qmm auf ca. 
15m?

Also wäre meine Überlegung Quatsch einen 3P+N zu nehmen? Wofür sind die 
denn dann überhaupt gut?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Norman L. schrieb:

> Dann bin ich mit meinen 3x35A auf der sicheren Seite mit 6qmm auf ca.
> 15m?

Sehe ich so, aber ich bin kein Elektriker.  Ich kann dir nur die
technische Seite erklären, nicht die rechtliche. ;-)

> Also wäre meine Überlegung Quatsch einen 3P+N zu nehmen? Wofür sind die
> denn dann überhaupt gut?

Keine Ahnung.

von Peter II (Gast)


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Norman L. schrieb:
> Dann bin ich mit meinen 3x35A auf der sicheren Seite mit 6qmm auf ca.
> 15m?
ja

> Also wäre meine Überlegung Quatsch einen 3P+N zu nehmen? Wofür sind die
> denn dann überhaupt gut?
Um Allpolig zu trennen. Dabei wird aber auch nicht der Strom im N 
gemessen. Sie Trennen nur beim abschalten den N mit.

von TestX (Gast)


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Denk daran, dass Neozeds eine andere Auslösecharakteristik haben als die 
0815 Baumarkt LSS Typ B.
Gerade als Absicherung für Unterverteilungen benutzt man meisten 
Schmelzsicherungen.

Unterverteilungen werden normalerweise mit 16mm² angeschlossen...und das 
hat schon seinen Grund (Auslösestrom der Sicherung beachten!)
Bei einer solchen Veränderung der Anlage gilt dann auch kein 
Bestandsschutz mehr. Besser wäre es imho die Leitung nur für 3*20A zu 
nutzen..

von N. N. (nobbi75)


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TestX schrieb:
> Denk daran, dass Neozeds eine andere Auslösecharakteristik haben als die
> 0815 Baumarkt LSS Typ B.
> Gerade als Absicherung für Unterverteilungen benutzt man meisten
> Schmelzsicherungen.
>
> Unterverteilungen werden normalerweise mit 16mm² angeschlossen...und das
> hat schon seinen Grund (Auslösestrom der Sicherung beachten!)
> Bei einer solchen Veränderung der Anlage gilt dann auch kein
> Bestandsschutz mehr. Besser wäre es imho die Leitung nur für 3*20A zu
> nutzen..

Das war ja der erste Grund meiner Anfrage, da ich statt 16qmm nur 6qmm 
habe...und das ganze auf der sicheren Seite haben möchte.

von Harald W. (wilhelms)


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Norman L. schrieb:

> Das war ja der erste Grund meiner Anfrage, da ich statt 16qmm nur 6qmm
> habe...und das ganze auf der sicheren Seite haben möchte.

Dann wäre es das einfachste, kleinere Neopzed-Sicherungen z.B.
25A, zu verwenden. Die Gefahr, den NL zu überlasten, besteht
bei Verbrauchern mit Phasenverschiebung zwar theoretisch,
praktisch kann man aber davon ausgehen, das sich die drei
Phasenströme im NL weitghehend gegenseitig auslöschen (Wie
bereits von anderen gesagt).

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