Guten morgen, ich habe als Programmierübung für C# mal ein kleines tool geschrieben, welches die Tastatureingabe mitprotokolliert. Nachdem das wunderbar geklappt hat, habe ich noch einen mailclient eingefügt welcher die mitgeloggte Zeichenfolge beim herunterfahren des PCs an meine mailadresse sendet. Für meine Verständnisse ist das schon ein keylogger und gilt daher allgemein als Virus, oder? Interessanter Weise erkennt weder Avira noch F-Secure oder Kaspersky das "tool" als Schädling*. Ich bin immer davon ausgegangen, dass auch unbekannte Viren anhand von heuristik erkannt werden. Ein Programm welches die Tastatureingabe abfängt und dabei noch einen mailclient beinhaltet müsste da doch sofort auffallen!? Wieso also bemerkt niemand meinen Virus? liegt es vlt. daran dass es ein Windows-Forms-Anwendung ist und eben kein Konsolenprogramm welches im Hintergrund läuft? __________________________________________________ *Avira (free) ist auf meinem privaten PC zuhause, F-Secure hat ein Studienkollege** und Kaspersky habe ich auf einer VM laufen lassen... **dem Studienkollege habe ich das tool gezeigt, er wußte was ich installiere und natürlich haben wir das Programm wieder gemeinsam von seinem PC gelöscht!
Wahrscheinlich ist das Übel noch nicht oft genug aufgefallen? Frag doch mal Avira.
aber müsste hier nicht ein guten scanner die laufenden Prozesse analysieren, mittels heuristik müsste man die Absicht eines solchen Programms doch erahnen können!?
AntiVir Programme sind per se meist doof, sie hinken immer den Viren hinterher oder erfüllen zu übereifrig ihren Dienst und meckern weil sie was VERMUTEN. Ich habe mir ein GLZ Programm geschrieben was übers BIOS auf Hardwareadressen die RTC zugreift und das in Dateien schreibt und Alarmregister der RTC schreibt, stört die Virenscanner nicht, aber mein Keyboardtreiber von Cherry wirrd regelmäßig angemeckert keine gültige system Abbilddatei, bla blub, schon mehrfach nachgeladen und installiert antivir lernt es einfach nicht.
Maik, der unwissende Anfänger schrieb: > aber müsste hier nicht ein guten scanner die laufenden Prozesse > analysieren, mittels heuristik müsste man die Absicht eines solchen > Programms doch erahnen können!? nein, das schreiben zwar die Hersteller von Antivieren-Programmen aber das ist nicht möglich, bzw. einfach umgehbar. Jeder Mailprogramm nimmt Tastatureingaben entgehen und verschickt sie dann als Mail. Und wenn die Virenscanner das mitbekommen würden, dann würden die Viren aus 2 Prozessen bestehen, einer liest die Tastatur der andere sendet die Daten.
Peter II schrieb: > Jeder Mailprogramm nimmt Tastatureingaben entgehen und verschickt sie > dann als Mail. Klar, die List eines "fiesen" Programms liegt ja aber darin, dass die Eingabe mitgeschrieben wird, während eigentlich ein anderes Programmfenster aktiv ist, allein das ist ja schon veräterisch. Ich jedenfalls traue nach dieser Nummer einem Virenscanner nicht mehr sehr viel Intelligenz zu...
Maik, der unwissende Anfänger schrieb: > mittels heuristik müsste man die Absicht eines solchen > Programms doch erahnen können!? Heuristik ist Marketing-Blabla und und dient nur dazu, daß sich der Virenscanner regelmäßig meldet und man sich geschützt fühlt. Bis jetzt hat kein Virenscanner die Absicht unbekannten Codes erahnen können und so irgendwelche Infektionen verhindert.
Maik, der unwissende Anfänger schrieb: > Wieso also bemerkt niemand meinen Virus? liegt es vlt. daran dass es ein > Windows-Forms-Anwendung ist und eben kein Konsolenprogramm welches im > Hintergrund läuft? Hast Du Deinen Virus den Scannerherstellern gemeldet? Dort wird er analysiert und seine charakteristische Signatur in die Datenbank aufgenommen. Ein neuer Virus befällt irgendwelche Rechner, die Admins merken es, melden den Befall, Kasperski analysiert, und im nächsten Update ist der dann drin. Bis dahin bist Du ungeschützt.
Maik, der unwissende Anfänger schrieb: > Ich jedenfalls traue nach dieser Nummer einem Virenscanner nicht mehr > sehr viel Intelligenz zu... Prima, dann hast du ja was gelernt :-) Merke: keine Software ersetzt Brain 1.0.
Maik, der unwissende Anfänger schrieb: > Für meine Verständnisse ist das schon ein keylogger und gilt daher > allgemein als Virus, oder? Als potentieller Schädling. Der Begriff "Virus" steht im engeren Sinn für eine bestimmte Ausbreitungweise. Wird allerdings nicht nur in diesem Sinn gebraucht.
Won K. schrieb: > Bis jetzt hat kein Virenscanner die Absicht unbekannten Codes erahnen > können und so irgendwelche Infektionen verhindert. Es gibt bestimmte Verhaltensmuster, die eine Scanner-Sandbox als Hinweis darauf nutzen kann, dass ein Programm nicht koscher ist. Dass Scanner ziemlich löchrig sind (Grössenordnung Scheunentor) sollte sich allerdings herumgesprochen haben.
Maik, der unwissende Anfänger schrieb: > die List eines "fiesen" Programms liegt ja aber darin, dass die > Eingabe mitgeschrieben wird, während eigentlich ein anderes > Programmfenster aktiv ist Sagt wer? Es gibt unzählige Programme, die aus verschiedensten Gründen einen Tastatur-Hook benutzen, das ist ja auch eine ganz offizielle Windows-Funktion. Unmoralische Absichten kann keine Software durchschauen, Menschen meistens auch nicht. Und nur so auf Verdacht zu handeln bringt uns in eine Umwelt mit Rasterfahndung, wo harmlose Bürger prophylaktisch erschossen werden, nur weil sie Ihre Miete bar bezahlen und Terroristen das auch oft tun. Alles schon dagewesen, dass hiess damals nur nicht Heuristik, und geworben wurde damit auch nicht. Auch ein Virenprogramm, das ständig Falschmeldungen produziert, ist einfach nur unbrauchbar. Georg
Joachim B. schrieb: > AntiVir Programme sind per se meist doof, sie hinken immer den Viren > hinterher oder erfüllen zu übereifrig ihren Dienst und meckern weil sie > was VERMUTEN. Peter II schrieb: > nein, das schreiben zwar die Hersteller von Antivieren-Programmen aber > das ist nicht möglich, bzw. einfach umgehbar. Won K. schrieb: > Heuristik ist Marketing-Blabla und und dient nur dazu, daß sich der > Virenscanner regelmäßig meldet und man sich geschützt fühlt. A. K. schrieb: > Dass Scanner > ziemlich löchrig sind (Grössenordnung Scheunentor) sollte sich > allerdings herumgesprochen haben. Georg schrieb: > Unmoralische Absichten kann keine Software durchschauen ... > Auch ein Virenprogramm, das ständig Falschmeldungen produziert, ist > einfach nur unbrauchbar. Langsam scheint sich die Erkenntnis durchzusetzen, daß AV-Software kaum schützt. Vor zwei Jahren wurde ich dafür noch runtergemacht: Beitrag "Unzuverlässigkeit von Antivirus am praktischen Beispiel"
Muss ein Virus sich nicht auch vervielfältigen können, damit es zum Virus wird?
Richtig, deswegen ist das erstellte Programm maximal ein Trojaner...
??? schrieb: > Richtig, deswegen ist das erstellte Programm maximal ein Trojaner... Dann müsste es die angegebene Funktion heimlich im Hinterund machen und offiziell vorgeben, was für den Benutzer sinnvolles zu tun. Ganz davon abgesehen ist "Trojaner" auch falsch. Es heißt "trojanisches Pferd". Die Trojaner waren eigentlich die, die davon getäuscht wurden.
Rolf Magnus schrieb: > Ganz davon abgesehen ist "Trojaner" auch falsch. Es heißt "trojanisches > Pferd". Die Trojaner waren eigentlich die, die davon getäuscht wurden. Die Täuscher waren auch damals schon die Griechen.
Richard H. schrieb: > Die Täuscher waren auch damals schon die Griechen. ...sagte der Bildzeitungsleser ;-(
asdf schrieb: >> Die Täuscher waren auch damals schon die Griechen. > > ...sagte der Bildzeitungsleser ;-( Der trägt das "auch ... schon" dazu bei. Den Rest sagte Homer. Von der Bildzeitung wird er nicht viel gehabt haben, denn man weiss zwar nicht wirklich, ob es ihn überhaupt gab, wohl aber aber dass er blind war.
Alles Schlangenöl :-P Es werden für jede verdächtige Datei Hashwerte errechnet, nur sind die nicht eineindeutig, daher kommt es das man z.B. einen sehr bekannten Virus mit ein paar eingestreuten nops oder Umstellung innerhalb des Codes am besten noch mit expliziten gotos so verändern kann das keine Erkennung greift. Umgekehrt werden immer wieder reguläre saubere Programme als Virus erkannt weil entweder der Hashwert übereinstimmt oder eben die Heuristik die Wahrscheinlichkeit als zu hoch einschätzt. Am sichersten ist man wenn man nur Quellen nimmt die eineindeutig sind und nicht einfach alles anklickt was bei 0 nicht auf den Bäumen ist.
fefeimitator schrieb: > Es werden für jede verdächtige Datei Hashwerte errechnet so einfach ist es zum Glück nicht. Es werden Codeblöcke gesucht. Ein Hash über die komplette Datei macht keinen sinn, denn man kann bei einer exe beliebiges hinten dran schreibe und könnte das damit umgehen.
asdf schrieb: > Richard H. schrieb: >> Die Täuscher waren auch damals schon die Griechen. > > ...sagte der Bildzeitungsleser ;-( Du hast meinen Text schon mal in der Bildzeitung gesehen und glaubst jetzt, dass ich ihn auch von dort habe? Damit hast Du Dich als Bildzeitungsleser geoutet.
Damals im Informatik Studium mussten wir im Grundstudium einen Beweis führen, dass es keine Software geben kann die von einer anderen Software bestimmt, ob diese beliebige Eigenschaften erfüllt oder nicht. Soweit ich mich erinnere, lässt sich diese Aufgabe auf das Halteproblem reduzieren. Deshalb kann es auch keine Software (Virenscanner) geben, die feststellt, ob ein Programm "böse" ist oder nicht.
Richard H. schrieb: > Text schon mal in der Bildzeitung gesehen Wasserblau schrieb: > ob diese SW beliebige Eigenschaften erfüllt oder nicht Wenn ich mich so erinnere, gab es auch Vorlesungen über KI. https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCnstliche_Intelligenz
Peter II schrieb: > fefeimitator schrieb: >> Es werden für jede verdächtige Datei Hashwerte errechnet > > so einfach ist es zum Glück nicht. Es werden Codeblöcke gesucht. Ein > Hash über die komplette Datei macht keinen sinn, denn man kann bei einer > exe beliebiges hinten dran schreibe und könnte das damit umgehen. Aha und wie werden dann die "Codeblöcke" erkannt ? Automatischer Disassembler der dann den mathematischen Beweis führt das es genau der böse Viruscode ist ? Ich brauche ja nur den Debugcode und zusätzliches sinnloses neu hinein compilieren und schon passen Deine Codeblöcke nicht mehr überein. Und sobald ein dritter, Stichwort Flughafen, Deinen Notebook mal kurz "prüft" ist der "Bundestrojaner" drauf ... Außer natürlich Du hast kein MS oder Linux, sondern BSD oder Solaris installiert und zwar verschlüsselt und mit BIOS Paßwort, was aber auch umgangen werden kann. Und dann kommt der "freundliche" TSA Knabe und greift Dir erstmal in den Schritt, könnte ja 'ne Bombe drin sein wenn Du nicht Dein Paßwort herausrückst. Virenscanner machen ein System nicht sicherer, vor allem wenn z.B. sie selber zum Einfallstor werden, Stichwort Autoupdate und Remotecheck ... Wenn ich jetzt einen Keylogger schreibe der sich als Treiber installiert oder Systemdienst kann ich z.B. kompromittierte Signaturen nehmen und dann ist alles zertifiziert und sicher und keiner meckert rum. Alleine der Layer den MS extra für Virenscanner in die API gebaut hat ermöglicht jedem erfahrenen Systemprogrammierer genau das auszunutzen was eigentlich einen einfacheren Schutz dastellen sollte. Wenn man es wirklich "sicher" haben will muß man genau wissen was man installiert und ob man nicht lieber statt Autoupdates einen kompletten Offline-Installer regelmäßig runterlädt und den von einer zuverlässigen Quelle installiert. Womit wir beim Grundübel sind, was ist heute noch zuverlässig ? DNS läßt sich manipulieren, maninthemiddle, getükte Zertifikate usw. usf. Rapid-Development gibt's ja auch für Scriptkiddies, siehe nur der "Hack" der Bundesregierung, einfach mal bei Heise nachlesen. Und die haben bestimmt gaaaanz teure Exklusivverträge mit "Schlangenölverkäufern" ;-)
fefeimitator schrieb: > Aha und wie werden dann die "Codeblöcke" erkannt ? über ein Vergleich? > Automatischer Disassembler der dann den mathematischen Beweis führt das > es genau der böse Viruscode ist ?` warum Disassembler, man kann auch binary code Vergleichen? > Ich brauche ja nur den Debugcode und zusätzliches sinnloses neu hinein > compilieren und schon passen Deine Codeblöcke nicht mehr überein. Auch dann bleiben einige Codeblöcke bestehen. Was glaubst du sonst wie Viren die verschieden exe'en befallen können sonst erkannt werden? Dabei bleibt ein Teil von Virus immer gleich, die nächste Stufe waren dann selbst modifizierende Viren - aber auch das gibt es teile die gleich bleiben.
Hallo, ich habe früher auch mal eine Win32-API-Software programmiert die im Tray sitzt, sämtliche Tastatureingaben überwacht und dann im Hintergrund auf bestimmte Tasten reagiert. Avast hat mein Programm nach dem Starten automatisch analysiert, als möglichen Trojaner eingestuft und daraufhin automatisch blockiert. Ich habe denen dann die Datei mit der Info "Fehlalarm" zugesendet und nach ein paar Updates wurde mein Programm dann nicht mehr als Gefahr eingestuft. Damit will ich jetzt weder ein Lanze für AV-Programme brechen noch Avast irgendwie empfehlen, aber es hängt schon ein Stück weit davon ab, WELCHE AV-Software man verwendet und WIE diese eingestellt ist.
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