Als Softwareentwickler ist man doch quasi auch Künstler, zumindest wenn
man viel schreibt ("Schriftsteller"), zum Beispiel Quellcode mit
Kommentaren, und wenn man Zeichnungen anfertigt (UML...).
Könnte man sich dann in der Künstlersozialkasse versichern? Zumindest in
der Anfangszeit, wenn man noch nicht so viel Einkommen hat, ist die
Krankenkasse ein ziemlicher Batzen... Über die KSK ist das um einiges
günstiger, und man wäre auch noch rentenversichert.
Der primäre Zweck Deiner Arbeit ist nicht die Erschaffung von Kunst,
sondern eine Ingenieurtätigkeit. Ein Mathematiker wird sich auch nicht
als Künstler ausgeben können, selbst wenn der Gleichungen aufschreibt,
die von Menschen mit entsprechenden mathematischen Verständnis als
besonders ästhetisch empfunden werden. Ebenso wird ein UML-Diagramm
schwerlich als Picasso durchgehen, und für einen kommentierten
Sourcecode wirst Du keinen Literaturpreis einheimsen können (falls doch,
stimmt irgendetwas nicht mit Deinem Code, wage ich zu behaupten)
physiker schrieb:>> Als Softwareentwickler ist man doch quasi auch Künstler, zumindest wenn>> man viel schreibt ("Schriftsteller"), zum Beispiel Quellcode mit>> Kommentaren, und wenn man Zeichnungen anfertigt (UML...).> Und Deine Kunden lesen den Code/die Doku zur Unterhaltung?
Das könnte durchaus potential haben! :D
Quatsch. Wer UML malt und im Code dokumentiert, der ist kein echter
Programmierer!
Guter Code ist selbsterklärend!! Doku ist was für Noobies.
(Kommentar könnte Ironie enthalten)
Jay W. schrieb:> Man muss für die Versicherung in der KSK ggfls. auch Ausstellungen,> Kritiken, öffentliche Nennungen... nachweisen.
Sollte kein Problem sein, mitarbeit am Bundestrojaner, der ja öffentlich
genannt und kritisiert wird, oder Software für die Verwaltung von
Patientendaten im Zusammenhang der EZB... Da gibts schon Stoff! ;)
Kurzes Statement meinerseits:
Ich will niemals im Leben den Code eines Entwicklers lesen müssen, der
der Meinung war, er erschafft beim Programmieren Kunstwerke.
Einfach privat versichern lassen, dann irgendwann wieder angestellter
werden (unter 58k findet man bald mal nen Job) und wieder auf die
soziale umsteigen.
Sollte man halt am Besten machen wenn man jung ist.
Es gibt Zuschüsse für Gründer damit die Sozialbeiträge abgesichert sind
soviel ich weiß, das sagt einem natürlich keiner am Anfang. Der
vertrottelte Staat kommt lieber und nimmt nur was er kann - ohne aktiv
zu informieren (ja selbst das ist für ihn bereits zu viel ein Merkblatt
auszuteilen wo draufsteht wo und wie's lang geht -- mehr wäre eigentlich
nicht notwendig..)
Bimbo schrieb:> Könnte man sich dann in der Künstlersozialkasse versichern?
Nein, wie man leicht daran erkennen kann, dass aus Sicht der BWLer nicht
entscheidend ist WER programmiert, sondern der billigere Inder oder
Ukrainer absolut austauschbar in Projekten einsetzbar ist statt den
verwöhnten Deutschen oder Amerikanern.
Man möchte bei Software zwar das Urheberrecht bemühen, sieht aber die
Erstellung nicht als Kunstwerk an sondern nur das Ergebnis.
So ist halt unsere Rechtsprechung. Wer verheiratet ist, steht bei
Arbeitslosigkeit füreinander ein, zahlt dafür nur ein mal vom Einkommen
15% Krankenkasse und bekommt Steuervergünstigungen. Wer
nicht-verheiratet zusammenlebt soll zwar ebenso bei Arbeitslosigkeit
füreinander einstehen, keine Sozialhilfe etc., zahlt aber Steuern wie
ein Single und 15% GKV für sich und dann noch mal GKV für die
Einkommenlose.
Gesetze sind abstrus, unlogisch und nur einseitig interessengesteuert,
so ist die Welt. Auch wenn das für einen Inforamtiker schwer zu
verstehen ist.
Michael B. schrieb:> Gesetze sind abstrus, unlogisch und nur einseitig interessengesteuert,> so ist die Welt.
Ich heb mein Glas und salutier dir, Universum
Dir ist ganz egal ob und wer ich bin
Du bist ungerecht und deshalb voller Hoffnung
Ich setzte alles, warte auf den Wind
Programmieren gehört zu den Geisteswissenschaften.
Künstler haben nur Talent, das andere oder viele nicht haben.
Das ist der Unterschied. Für den Freiberufler sind beides
aber zulässige Kriterien. Es spricht aber nichts dagegen
sich künstlerisch zu betätigen und nebenbei hobbymäßig zu
programmieren oder umgekehrt. Wie weißt man als Künstler
denn das nach?
Auch wenn der Threadersteller sowieso ein Troll ist (man beachte den
Namen):
Ein Entwickler könnte mit Hilfe von Software ein Kunstwerk erschaffen.
Dann wäre aber das fertige Produkt das Kunstwerk, und nicht etwa der
Sourcecode oder die Dokumentation.
Manche Leute sind der Meinung, dass bestimmte Computerspiele ein
Kunstwerk darstellen. Auch manche Demos könnte man wohl dazu zählen. In
diversen Museen gibt es Installationen mit Computergrafiken.
Das nützt aber im Endeffekt alles nichts, wenn die Künstlersozialkasse
dies nicht als Kunst anerkennt bzw. den Programmierer nicht als Künstler
ansieht. Und die entscheidet nun mal, wen sie aufnimmt und wen nicht.
Schreib doch nebenher ein Buch (übers Programmieren, dir als
Programmierkünstler wird ja bestimmt ein Thema einfallen), dann brauchst
Du keine argumentativen Verrenkungen bezüglich Deiner Tätigkeit machen.
Und wenn Du es in LaTeX schreibst kannst Du sogar das Buch selbst
programmieren statt es einfach nur schnöde geradeaus zu schreiben, also
quasi drei Fliegen mit zwei Klappen erschlagen.
Bernd K. schrieb:> Schreib doch nebenher ein Buch
Na dann hat er Einnahmen aus dem Buch und aus seiner
Programmiertätigkeit, und wenn die aus dem Buch höher sein sollten, dann
wäre das sein Hauptberuf und er könnte in die KSK.
Bimbo schrieb:> Als Softwareentwickler ist man doch quasi auch Künstler, zumindest wenn> man viel schreibt ("Schriftsteller"), zum Beispiel Quellcode mit> Kommentaren, und wenn man Zeichnungen anfertigt (UML...).
In gewisser Weise gibt`s Analogien:
SW ist nicht patentierfähig, dafür aber gilt das Urheberrecht!
Nur ab der Rechbenbuchschreiber Adam Riese ein Künstler ist?
Oder Humbold mit seinem Kosmos?
Cha-woma M. schrieb:> In gewisser Weise gibt`s Analogien:> SW ist nicht patentierfähig, dafür aber gilt das Urheberrecht
Eine Welt voller Künstler. Unsere Kinder erstmal - malen und schreiben
wie die Wilden (Künstler) - wir doch auch in unserer Kindheit. Kann man
solch einen doch sicher erworbenen Künstlerstatus eigentlich aberkannt
bekommen?
Wir sind alle Künstler - warum weiß das keiner?
Cha-woma M. schrieb:> Bimbo schrieb:>> Als Softwareentwickler ist man doch quasi auch Künstler, zumindest wenn>> man viel schreibt ("Schriftsteller"), zum Beispiel Quellcode mit>> Kommentaren, und wenn man Zeichnungen anfertigt (UML...).
Der Bimbo hat Recht! Das gilt für uns alle! Weg mit den Steuern, wir
sind alle Künstler von klein auf!!!
Bimbo schrieb:> Könnte man sich dann in der Künstlersozialkasse versichern?
Sich freiwillig als Nichtangehöriger bei der KSK zu versichern, ist so
ziemlich das Schlechteste, was man machen kann. Die zahlen nämlich an
Nichtkünstler nichts. Insbesondere nicht, wenn diese vor der Altersrente
jahrelang dann als Techniker programmiert haben und eine Rente bekommen.
Abkassieren tun die aber gerne.
>Wir sind alle Künstler - warum weiß das keiner?
So wie der Typ der die Bedienungsanleitung zusammenklickt, eine Stellung
als Schriftsteller beanspruchen kann - also auch ein Künstler;-)
Bimbo schrieb:> Als Softwareentwickler ist man doch quasi auch Künstler, zumindest wenn> man viel schreibt ("Schriftsteller"), zum Beispiel Quellcode mit> Kommentaren, und wenn man Zeichnungen anfertigt (UML...).
Und wer soll diese - Deine - Kunst dann lesen?
Und wer soll das dann verstehen wollen?
Vielleicht solltest Du "Saftware" entwickeln, so wie Red Bull oder
Coca Cola...
Dann wirst Du auch Erfolg haben können...
Vielen Dank für Eure Antworten! Ich weiß jetzt wie ich's mach: Ich
verkaufe das readme-file als Gedicht, ausgedruckt und mit handgemalten
Verzierungen. Kann sich der Kunde irgendwo hinhängen. Die Software
gibt's gratis dazu.