es gibt Funktionsgeneratoren die 30MHz oder auch 50MHz können und dabei 15Vss mit steilen Flanken an 50 Ohm bereitstellen können. Übliche preisgünstige DDS-Generatoren (ELV, China) liefern oft geringere Amplitude. Frage: Gibt es preisgünstige Endstufen die man an preiswerte DDS-Generatoren anhängen kann oder ist man besser dran wenn man so eine Endstufe ggf. aus einem älteren defekten Generator ausschlachtet?
Matthias W. schrieb: > oder ist man besser dran wenn man so eine Endstufe ggf. > aus einem älteren defekten Generator ausschlachtet? Bei defekten Generatoren ist meist die Endstufe defekt...
Ich habe so einen 50 MHz-Funktionsgenerator, der kann 20 Vss mit 7 ns. Seine Endstufe ist diskret aufgebaut. Ich würde jetzt vielleicht bei CRT-Treibern nachsehen, weiß aber nicht, ob die die Impedanz können, selbst wenn alle 3 Ausgänge parallel geschaltet werden.
Für 15 Vss in eine doppelseitig terminierte 50 Ω Leitungen fallen die ganzen populären xDSL-Treiber raus. Da bleibt wohl nur ein diskreter Aufbau, oder irgendwelche speziellen und sehr teuren ICs über. 15 Vss offen ist andererseits kein Problem für diese Art von Treiber, die normalerweise +-12 V oder mehr schaffen. Wenn das für eine spezifische Anwendung ist, kann man auch die Quellterminierung weglassen. Dann gehen besagte Treiber wieder, aber die angeschlossene Leitung muss sauber terminiert sein!
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Vielleicht sowas wie der THS3001, oder (eigentlich noch besser) THS3202 (letzterer allerdings nur bis (empfohlene) 15V). Vor allem letzterer hat eine ordentliche SlewRate, und sollte selbst bei 100MHz noch voll aussteuern können. Allerdings sind das CFA, also mit Strom-Rückkopplung, in Verbindung mit hoher Gain-Bandwidth und Slewrate. Da sollte dem Design der Leiterplatte viel Aufmerksamkeit gewidmet werden
ArnoR schrieb: > Bei defekten Generatoren ist meist die Endstufe defekt... das wäre dann natürlich ungünstig.
Uwe B. schrieb: > Ich habe so einen 50 MHz-Funktionsgenerator, der kann 20 Vss mit 7 ns. > Seine Endstufe ist diskret aufgebaut. ja. So kenne ich das auch. Der Aufwand an Teilen ist da recht groß. Einen Bausatz für so etwas gibt es wohl nicht irgendwo? Oder eine Platine aus China? Will da mal jemand eine Platine machen? Meines Wissens sind fertige Verstärker meist reichlich teuer. > Ich würde jetzt vielleicht bei CRT-Treibern nachsehen, weiß aber nicht, > ob die die Impedanz können, selbst wenn alle 3 Ausgänge parallel > geschaltet werden. Danke für den Hinweis Uwe.
Marian . schrieb: > Da bleibt wohl nur ein diskreter > Aufbau, oder irgendwelche speziellen und sehr teuren ICs über. Danke Marian ! das habe ich befürchtet. diskret ist nicht so einfach da aufbauabhängig. Da kann leicht etwas zu schwingen anfangen. Nicht jede Schaltung ist stabil bei jeder Last. Die Last ist jedoch oft nicht ideal. Es kommt dann zu Reflexionen und Signalverzerrungen. es wird wohl Gründe geben wenn noch heute solche Verstärker meist diskret sind. China-Geräte verwenden womöglich oft ICs? Daher die kleinere Ausgangsspannung? Was steckt denn in so einem Rigol?
Der LT1210 könnte mit der Anstiegszeit knapp werden, aber der ADA4870 müsste ausreichen. EVA-Board um die 100€, Chip ca 15€ bei Mouser http://www.analog.com/en/products/amplifiers/operational-amplifiers/high-output-current-amplifiers-greaterthanequalto-100ma/ada4870.html Arno
Viele der modernen Funktionsgeneratoren nutzen relativ normale ICs für den Ausgang. Entweder DSL Treiber, oder einige (z.B. 3) Operationsverstärker parallel. 15 Vss bekommt man damit für den Offenen Ausgang, bzw. etwa 8 V_ss mit Abschluss. Damit die Last keine große Rückwirkung hat, hat man im Funktionsgenerator und ähnlichem i.A. einen Verstärker mit 50 (oder etwas weniger) Ohm in Reihe zum Ausgang. Das ist zwar von der Leistung nicht so effizient, wie direkt an Verstärker für 50 Ohm (etwa HF Endstufe für Amateurfunk), aber dafür halt unempfindlich auf verschiedene Lasten und auch Kurzschlussfest.
arno_h schrieb: > ADA4870 müsste ausreichen. EVA-Board um die 100€, Chip ca 15€ bei Mouser > http://www.analog.com/en/products/amplifiers/operational-amplifiers/high-output-current-amplifiers-greaterthanequalto-100ma/ada4870.html Danke Arno. Das ist sicher viel einfacher als ein diskreter Aufbau.
Lurchi schrieb: > Damit die Last keine große Rückwirkung hat, hat man im > Funktionsgenerator und ähnlichem i.A. einen Verstärker mit 50 (oder > etwas weniger) Ohm in Reihe zum Ausgang. Das ist zwar von der Leistung > nicht so effizient, wie direkt an Verstärker für 50 Ohm (etwa HF > Endstufe für Amateurfunk), aber dafür halt unempfindlich auf > verschiedene Lasten und auch Kurzschlussfest. Leider weiss man dann aber nicht, wie gross die Spannung wirklich ist, die der FG in die Last (z.B. MOSFET-Gate) schickt.
Lurchi schrieb: > Viele der modernen Funktionsgeneratoren nutzen relativ normale ICs für > den Ausgang. Entweder DSL Treiber, oder einige (z.B. 3) > Operationsverstärker parallel. Danke Lurchi ! Das ist viel einfacher als ein diskreter Aufbau wo man die Endstufe auch schützen muss. > Damit die Last keine große Rückwirkung hat, hat man im > Funktionsgenerator und ähnlichem i.A. einen Verstärker mit 50 (oder > etwas weniger) Ohm in Reihe zum Ausgang. Das ist zwar von der Leistung > nicht so effizient, wie direkt an Verstärker für 50 Ohm (etwa HF > Endstufe für Amateurfunk), aber dafür halt unempfindlich auf > verschiedene Lasten und auch Kurzschlussfest. oft sind mehrstufige Abschwächer da die 50 Ohm Ausgangswiderstand haben. Das bedeutet natürlich auch Verlust.
Steile Flanken sind nur EINE Forderung! Viel Anspruchsvoller ist: (Zusätzlich!) geringster Klirrfaktor (SFDR > 90dBFS) für Sinus UND kein Überschwingen bei Rechteck (sogar bei high-Z ohne 50R). Bei hoher Peak-Spannung kommen an 50R schon ordentliche Leistungen und Ströme für die HF-Endstufe zusammen. Ich habe mir mal den Schaltplan eines Agilent-FKTgen angeschaut - seeehr aufwendig mit (?Phasenschieber-Kette?) und etlichem Aufwand diskret aufgebaut, der warscheinlich den Frequenzgang und Klirrfaktor verbessert. Da braucht man viel ERFAHRUNG um so eine Endstufe mit solchen Werten hinzubekommen... ...oder die Einstellung "ich kann das besser & billiger wie die"...
Matthias W. schrieb: > oft sind mehrstufige Abschwächer da die 50 Ohm Ausgangswiderstand haben. > Das bedeutet natürlich auch Verlust. Ja, ein Dämpfungsglied ist immer eine Möglichkeit, eine einigermaßen brauchbare Zwangsanpassung zu erreichen. Mit einem 6-dB-Dämpfungsglied schwankt die Last des Verstärkes nur noch maximal zwischen 30 und 83 Ω. Deine 15Vss entsprechen ca. 0,5 W an 50 Ω, d. h. der Verstärker müsste dann 2 W bringen, das geht schon noch. (Ja, ich weiß, das bezieht sich auf Sinus, aber zeigt zumindest die Größenordnung.)
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Reichelt: LT1210 CT7 13,50 € Bandbreite: 55MHz 900 V/µs Versorgungsspannung: ± 5 V bis ± 15 V 1.1A Minimum Output Drive Current
mich wundert halt daß Funktionsgeneratoren manchmal recht günstig gebraucht zu bekommen sind. Wobei eine potente Endstufe mit hoher Ausgangsspannung, viel Bandbreite, steilen Flanken und wenig Überschwingen verbaut sein kann. Wenn man aus so einem Gerät die Endstufe ausbaut oder nur diese davon nutzt so klingt das viel preisgünstiger als ein üblicher Breitbandverstärker. Vermutlich liegt es daran daß diese Breitbandverstärker eher selten nachgefragt werden im Vergleich zu Funktionsgeneratoren. Töllner verwendete diskrete Endstufen, Philips, Kontron, Fluke, Wavetek, Leader etc. Der Vorteil diskreter Lösungen ist daß man im Falle eines Defekts leichter Teile findet die passen könnten als wenn ein spezielles IC verwendet wurde das nach wenigen Jahren abgekündigt wird ohne daß es einen vergleichbaren Ersatz dafür gibt. Hameg verwendete in den Oszilloskopen preisgünstige Teile und erreichte recht brauchbare Bandbreite. Keine Ahnung ob Verstärker aus einem Oszilloskop ggf. auch nutzbar gemacht werden könnten.
Christoph K. schrieb: > Reichelt: LT1210 CT7 13,50 € > Bandbreite: 55MHz 900 V/µs > Versorgungsspannung: ± 5 V bis ± 15 V > 1.1A Minimum Output Drive Current Danke Christoph. Die Toellner-Generatoren nutzen +-24V für die Endstufe. Die Transistoren haben Kühlsterne die auf ein kleines Blech gehen. 1A sind damit eher nicht machbar.
Hallo, damit Du mal eine Vorstellung vom Aufwand bekommst, lade dir hier das Manual herunter http://www.ko4bb.com/manuals/93.198.173.8/Philips_PM5193_Service_Manual.pdf dann studiere Seite 95 Peter
Christoph K. schrieb: > Reichelt: LT1210 CT7 13,50 € > Bandbreite: 55MHz 900 V/µs > Versorgungsspannung: ± 5 V bis ± 15 V > 1.1A Minimum Output Drive Current Der reicht aber nur für Sinus. Sobald andere Signalformen ins Spiel kommen reichen die 55MHz und 900V/us Slew Rate nicht mehr aus um saubere Ausgangssignale zu bekommen. Da sind die bereits erwähnten THS3001 besser geeignet.
Radiofox schrieb: > http://www.ko4bb.com/manuals/93.198.173.8/Philips_PM5193_Service_Manual.pdf > dann studiere Seite 95 Danke Peter ! Auf S.52 des Dokuments zum PM5193 steht bei Step 47 eine rise/falltime von 10.5ns. Die Endstufe ist recht komplex. OP-gesteuerte Stromquellen oben und unten. 20V-Versorgung. Nachgeschalteter Abschwächer. Siehe die Bilder.
diese Endstufe aus dem PM5134 hat 18ns Anstiegszeit. Der Abschwächer ist auch für 50 Ohm aufgebaut.
@Lurchi (Gast) >Damit die Last keine große Rückwirkung hat, hat man im >Funktionsgenerator und ähnlichem i.A. einen Verstärker mit 50 (oder >etwas weniger) Ohm in Reihe zum Ausgang. Das ist zwar von der Leistung >nicht so effizient, wie direkt an Verstärker für 50 Ohm (etwa HF >Endstufe für Amateurfunk), aber dafür halt unempfindlich auf >verschiedene Lasten und auch Kurzschlussfest. Wobei es auf die 50Ohm des Ausgangs eigentlich gar nicht so sehr ankommt, sofern da nicht noch zusätzliche Filterschaltungen im Ausgang hängen @Matthias W. (matt007) >http://www.analog.com/en/products/amplifiers/opera... >Danke Arno. Das ist sicher viel einfacher als ein diskreter Aufbau. So viel einfacher ist das nicht unbedingt. Da kommt es schon sehr auf das PCB-Design an, damit das nicht gerade in die Hose geht. Siehe Hinweise in den DBs, oder Appnotes.
Die CFAs in PowerPAK und ähnlichen Packages erreichen die angegeben Ausgangsleistungen auch nur auf aufwändigen Platinen (mindestens vier Lagen, dick Kupfer überall, etliche Vias), und natürlich sowieso nur, wenn die Metallplatte korrekt flächig angelötet wird. Da irgendwie von oben einen Kühlkörper draufzukleben kann man vergessen. Die Werte vom ADA4870 sind z.B. für eine sechslagige Platine mit 35 und 50 µm Kupfer und gut 140 Vias unterm Chip. Und auf die andere Seite der Platine kann man gar keine Bauteile packen, weil da ein 5x5 cm Kühlkörper flächig aufgeschraubt wird.
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dies ist eine Endstufe aus dem KH2200 von 1979. 30MHz und 10ns Anstiegszeit. Es gibt da auch eine optionale Schutzschaltung für den Ausgang.
@ Christoph Kessler (db1uq) (christoph_kessler) Reichelt: LT1210 CT7 13,50 € Bandbreite: 55MHz 900 V/µs Im DB steht aber was von 35MHz. Wenn es um größere Pegel (Vpp=15V) und größere Frequenzen geht (30 bzw. 50MHz), dann ist der schon überfordert (20MHz scheinen wohl gerade noch zu gehen).
Uwe B. schrieb: > Ich habe so einen 50 MHz-Funktionsgenerator, der kann 20 Vss mit 7 ns. > Seine Endstufe ist diskret aufgebaut. Hast Du einen Plan dazu den Du posten kannst?
Marian . schrieb: > Die CFAs in PowerPAK und ähnlichen Packages erreichen die angegeben > Ausgangsleistungen auch nur auf aufwändigen Platinen (mindestens vier > Lagen, dick Kupfer überall, etliche Vias) das klingt aufwendig. In den Toellner-Generatoren ist das wohl eher nur 2 lagig - diskret aufgebaut. Beim PM5134 war es auch so. > Die Werte vom ADA4870 sind z.B. für eine sechslagige Platine mit 35 und > 50 µm Kupfer und gut 140 Vias unterm Chip. Und auf die andere Seite der > Platine kann man gar keine Bauteile packen, weil da ein 5x5 cm > Kühlkörper flächig aufgeschraubt wird. ok. Bei den modernen China-Generatoren wird es wohl auch so sein. Eine Reparatur stelle ich mir da schwer vor. Beim Toellner war es recht einfach. Die beiden Endstufentransistoren raus - neue rein. Der Kühlkörper ist da sehr rasch abschraubbar.
Matthias W. schrieb: > dies ist eine Endstufe aus dem KH2200 von 1979. Diese Endstufe ist mit +-25V versorgt.
Matthias W. schrieb: > Es gibt da auch eine optionale Schutzschaltung für den > Ausgang. auch bei den Toellner-Generatoren gab es Ausführungen mit einer Schutzschaltung für den Ausgang (vor Fremdspannung).
Matthias W. schrieb: > Uwe B. schrieb: >> Ich habe so einen 50 MHz-Funktionsgenerator, der kann 20 Vss mit 7 ns. >> Seine Endstufe ist diskret aufgebaut. > > Hast Du einen Plan dazu den Du posten kannst? http://www.nousnexus.com/Manuals/Wavetek_166_Manual.pdf Die Endstufe arbeitet mit +-22V. Das müsste für deutlich mehr als 30 Vss reichen. Was die SRF2573/4 im Treiber für Exoten sind, weiß ich nicht. Die restlichen 2Nxxxx sind wohl nicht besonders ausgefallen. Uwe Nachtrag: Die SRF2573/4 scheinen 1. ein wesentlicher Teil des Geheimnisses, wie die 7 ns bei 20 Vss (3000 V/µs) zu erreichen sind, zu sein, 2. praktisch nicht mehr erhältlich zu sein (außer vielleicht https://www.netcomponents.com/sitemap/SRF2573.html) und 3. ist kein Datenblatt mehr davon zu finden. Erwähnt fand ich sie noch in http://www.amplifier.cd/Test_Equipment/other/wavetek95.html.
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Uwe B. schrieb: > http://www.nousnexus.com/Manuals/Wavetek_166_Manual.pdf vielen Dank Uwe. > Nachtrag: Die SRF2573/4 scheinen 1. ein wesentlicher Teil des > Geheimnisses, wie die 7 ns bei 20 Vss (3000 V/µs) zu erreichen sind vielleicht gibt es ja etwas ähnliches noch.
Uwe B. schrieb: > http://www.nousnexus.com/Manuals/Wavetek_166_Manual.pdf hier der Plan der schnellen Endstufe, die Teilelage und der Abschwächer dazu.
hier die Endstufe eines Toellner-Geräts. Betrieben mit +-24V.
Matthias W. schrieb: > hier die Endstufe eines Toellner-Geräts. T218 und T219 sind ja gute HF Transistoren. Muss ich mir gleich besorgen.
hier die Endstufe des prozessorgesteuerten Tabor 8550 50MHz-Geräts. Leider sind die Bauteilwerte kaum zu erkennen. Die Endstufe ist schnell.
Jens G. schrieb: > Vielleicht sowas wie der THS3001, oder (eigentlich noch besser) THS3202 > (letzterer allerdings nur bis (empfohlene) 15V). Danke Jens.
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