Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Werkstudententätigkeit stimmt mit Vertiefung nicht


von MKNH (Gast)


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Guten Abend,

ich fange im nächsten Semester mit dem Master der E-technik mit 
Vertiefung Automatisierungstechnik an, und möchte parallel zu dem 
Studium als Werkstudent arbeiten, um Erfahrungen zu sammeln. Heute bekam 
ich eine Zusage für eine Stelle, jedoch im einem anderen Bereich der 
E-Technik( Embedded Systems). Sehen die Arbeitgeber später diese 
Tätigkeit als Erfahrung oder nicht?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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MKNH schrieb:
> E-technik mit Vertiefung Automatisierungstechnik ...
> anderen Bereich der E-Technik( Embedded Systems).
Wie kommst du darauf, dass das etwas so grundlegend Anderes sein 
könnte?

> Sehen die Arbeitgeber später diese Tätigkeit als Erfahrung oder nicht?
Mit ein klein wenig Nachdenken kannst du ihnen das gewinnbringend 
verkaufen. Oder meinst du, Maschinen werden heute noch von 
Schützschaltungen gesteuert?

von polb (Gast)


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Ist völlig egal. Die meisten Absolventen landen eh in ganz anderen 
Bereichen als ihren Vertiefungen. Falls du es im Bachelor noch nicht 
begriffen hast, ein Studium ist etwas anderes als eine Ausbildung. Darum 
können Physiker, Energietechniker oder Wirtschaftsingenieure auch als 
Softwareentwickler arbeiten.

von Johannes O. (jojo_2)


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In meinem Studium habe ich festgestellt, dass es sehr hilfreich sein 
kann, wenn ich ein breites Verständnis aufbaue. Also auch mal ruhig weit 
über den Tellerrand schauen.
Du wirst NIE zu 100% nur das machen, auf das du dich vertieft hast.

von Wissender (Gast)


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polb schrieb:
> Ist völlig egal. Die meisten Absolventen landen eh in ganz anderen
> Bereichen als ihren Vertiefungen. Falls du es im Bachelor noch nicht
> begriffen hast, ein Studium ist etwas anderes als eine Ausbildung. Darum
> können Physiker, Energietechniker oder Wirtschaftsingenieure auch als
> Softwareentwickler arbeiten.

Schwachsinn. Die können vielleicht ein bisschen Prototyping mit Python 
und numpy machen, das wars.
Kann ein Informatiker jetzt auch als Elektroniker arbeiten, weil er nen 
Mikrocontroller in ne einfache Schaltung integrieren kann?

von JaKlar (Gast)


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Embedded passt doch gut zu Automatisierungstechnik. Vieles aus dem 
Uni-Studium brauchst du sowieso nicht. Da ist echte erste praktische 
Erfahrung im Embedded-Bereich doch was tolles.
Außerdem macht das Studium doch eh nur Spaß, weil man Hiwi/Werkstudent 
ist ...

von oszi40 (Gast)


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MKNH schrieb:
> Sehen die Arbeitgeber später diese
> Tätigkeit als Erfahrung oder nicht?

Kommt ganz drauf an, das Bundeskanzleramt nimmt lieber Physiker :-) Nun 
überlege bitte selbst ob es Dir was nützt und liegt.

von pilf (Gast)


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Wissender schrieb:
> Schwachsinn. Die können vielleicht ein bisschen Prototyping mit Python
> und numpy machen, das wars.
> Kann ein Informatiker jetzt auch als Elektroniker arbeiten, weil er nen
> Mikrocontroller in ne einfache Schaltung integrieren kann?

Glaub was du willst. Ich kenne zahlreiche Wirtschaftsingenieure und 
Physiker die nicht nur Applikationen programmieren, sondern auch 
Lowlevel Treiber, Bootloader und Ähnliches für Automotive Steuergeräte 
mit ASIL Qualifizierung.

Selbst wenn du Informationstechnik oder Ähnliches studierst, bereitet 
nur ein Bruchteil der Veranstaltungen wirklich intensiv auf so einen Job 
vor. Das Grundstudium ist meist identisch mit dem der Energietechniker 
und nur in ein paar Veranstaltungen anders als das der 
Wirtschaftsingenieure. Diese ganzen 3-6cp Einführungsveranstaltungen 
bringt man sich ruckzuck on the job selbst bei.

von Wissender (Gast)


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pilf schrieb:
> Wissender schrieb:
>> Schwachsinn. Die können vielleicht ein bisschen Prototyping mit Python
>> und numpy machen, das wars.
>> Kann ein Informatiker jetzt auch als Elektroniker arbeiten, weil er nen
>> Mikrocontroller in ne einfache Schaltung integrieren kann?
>
> Glaub was du willst. Ich kenne zahlreiche Wirtschaftsingenieure und
> Physiker die nicht nur Applikationen programmieren, sondern auch
> Lowlevel Treiber, Bootloader und Ähnliches für Automotive Steuergeräte
> mit ASIL Qualifizierung.

Lowlevel Treiber, Bootloader und dergleichen sind ja auch ziemlich 
billig. Bei numerischen Aufgaben, die i.d.R. extrem performancekritisch 
sind, fehlen halt massiv die Grundlagen von Komplexitätstheorie, 
dynamischer Programmierung, ggf. Cacheverhalten, usw. Das kann sich ein 
Physiker mit Sicherheit aneignen, ein Informatiker kanns von Haus aus.

Bei Businessanwendungen fehlen den WIngs die Grundlagen des 
Softwareengineering. Da kommts normalerweise stark auf die Erfahrung an, 
die man aber erstmal sammeln muss. Ich kann mir kaum vorstellen, dass 
jemand aus der Branche einen frischen WIng einstellt, der keine Ahnung 
hat was SOLID bedeutet.

von Durchstapler (Gast)


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MKNH schrieb:
> ich fange im nächsten Semester mit dem Master der E-technik mit
> Vertiefung Automatisierungstechnik an,
> einem anderen Bereich der
> E-Technik( Embedded Systems).

Automatisierungstechnik = Sensorik + Embedded + Leistungssschalter

passt also sehr gut den Werksstudentthema. Als Werksstudent lernt man 
Umgang mit Messgeräten, Inbetriebnahme, praktische Problemanalyse, 
Integration ins Team - das kann jeder Ing. gut gebrauchen.

von Dein Troll (Gast)


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pilf schrieb:
> Glaub was du willst. Ich kenne zahlreiche Wirtschaftsingenieure und
> Physiker die nicht nur Applikationen programmieren, sondern auch
> Lowlevel Treiber, Bootloader und Ähnliches für Automotive Steuergeräte
> mit ASIL Qualifizierung.

Ja, Steuergeräte für VW z.B., dafür müssen dann die armen Hunde ran!!1

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