Forum: Haus & Smart Home Länge des Link-Kabels (Glasfasermodem <-> Router)


von Michael K. (brutzel)


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Hallo,

zuerst einmal die Kurzfassung: Wie lang darf das "Link-Kabel" - ein 
normales Netzwerkkabel - zwischen (Telekom-)Glasfasermodem und Router 
maximal sein, ohne die Funktion zu beeinträchtigen??

Lange Fassung ...

Jetzige Situation:
Der Telefonanschluss befindet sich in einer Ecke der Wohnung 
(Mehrfamilienhaus), also ziemlich "weit ab vom Schuss". Von dort wurde 
vor Urzeiten vom freundlichen Post-Techniker ein graues 
Telefon-Verlegekabel (4-adrig, rot/blau) über etwa 13m bis in den Flur 
der Wohnung zu einer Telefondose gelegt. In DSL-Zeiten (DSL 768) wurde 
diese Telefondose dann durch einen Splitter ersetzt. Ein weiteres graues 
Kabel (siehe oben; war noch ein Rest von damals) läuft von dort bis zum 
Router, der in einem anderen Raum steht; insgesamt sind es vom 
Telefonanschluss bis zum Router etwa 20m. Das analoge Telefon steht im 
Flur und ist über ein kurzes Kabel mit dem Splitter verbunden.
Über die Jahre hat sich an dieser Konstellation nichts geändert - außer, 
dass das Ganze schon lange mit DSL 16.000 & IPTV läuft (und einem 
neueren Splitter). Alles funktioniert einwandfrei: Geschwindigkeit im 
grünen Bereich, keine Verbindungsprobleme.

Neue Situation:
- Renovierung des Raums, in dem der Router steht.
- Umstellung auf VoIP.
- VDSL oder Glasfaser (Telekom).

Aus dem zweiten Punkt ergibt sich natürlich die Notwendigkeit, das 
Telefon zukünftig an den Router anschließen zu müssen (oder zu können, 
s.u.). Das ist mit Hilfe einer Dose im "Routerraum" und einem Kabel 
zwischen dieser Dose und einer Telefondose im Flur aber kein großes 
Problem. Außerdem soll ohnehin ein kabelloses Telefon verwendet werden, 
die Dose wäre nur eine Art "Fallback".

Das alte Telefonverlegekabel wollte ich (noch VDSL im Blick) durch ein 
Cat-7-Verlegekabel ersetzen und im Routerraum dann eine entsprechende 
Netzwerkdose installieren, an die ich den Router per Patchkabel 
stöpsele. Kabel und Zubehör sind bereits gekauft.

Nun haben wir die Info bekommen, dass bei uns evtl. ein 
Glasfaseranschluss möglich sein wird. Mein Problem ist nun, dass 
zwischen Anschluss (dann also Glasfasermodem) und Router eben die 
genannten 20 Meter liegen. Den Router in diese Ecke zu stellen und 
mehrere (mindestens 3) Netzwerkkabel von dort zu verlegen, ist keine 
Option, ebensowenig ausschließlich WLAN.

Meine eigentliche Frage steht ja schon am Anfang:
Wie lang darf das "Link-Kabel" zwischen Glasfasermodem und Router 
maximal sein? Ich habe keine Ahnung, um was es sich dabei überhaupt 
handelt (Signale und Protokoll) und kann darüber auch nichts finden. 
Ethernet wäre natürlich in diesem Fall gut, aber es ist ja auch möglich, 
dass das Netzwerkkabel für etwas anderes "missbraucht" wird.

In der Anleitung eines entsprechenden Telekom-Routers habe lediglich 
gelesen, dass man das mitgelieferte Link-Kabel durch ein längeres 
Netzwerkkabel ersetzen darf. Dort steht aber nicht, wie lang ... 
Vielleicht weiß ja jemand hier etwas darüber; sonst muss ich mich wohl 
bei der TK von Pontius bis Pilatus mit ungewissem Ausgang durchklingeln.

: Gesperrt durch Moderator
von eagle user (Gast)


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Versuch macht kluch ;) Wenn es wider Erwarten nicht funktionieren sollte 
(normal sind 90m erlaubt), stellst du den Speedport direkt neben das 
Glasfasermodem. Das 20m-Kabel kommt in eine der gelben Buchsen. Ans 
andere Ende des Kabels kommt ein einfacher Switch. Damit bekommst du für 
20 bis 30 Euro auch mehr als 4 Anschlüsse für PCs.

von (prx) A. K. (prx)


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Michael K. schrieb:
> zuerst einmal die Kurzfassung: Wie lang darf das "Link-Kabel" - ein
> normales Netzwerkkabel - zwischen (Telekom-)Glasfasermodem und Router
> maximal sein, ohne die Funktion zu beeinträchtigen??

Die erfinden das Rad nicht neu. Das ist stinknormales Ethernet.

von Max M. (jens2001)


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von Michael K. (brutzel)


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Vielen Dank für die Antworten. Dass es sich um Ethernet handelt, ist 
natürlich optimal. Ich kann das Kabel dann vorerst für DSL verwenden und 
später bei Glasfaser als Ethernet-Kabel einsetzen.
Die Idee mit dem Switch ist auch nicht schlecht, falls es doch nicht 
klappt (was aber bei Ethernet und 20m wohl eher unwahrscheinlich ist).

von Niemand (Gast)


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A.K.
> Die erfinden das Rad nicht neu. Das ist stinknormales Ethernet.
Am DSL-Eingang (blau) des SP W724V liegt nie und nimmer schon Ethernet 
an!
Über 2-Draht-Cu geht xDSL auch über NW-Kabel der Kontakte 4 u. 5 und 
sicher mehr als nur max. 90 mtr.!

von Oliver R. (orb)


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Niemand schrieb:
> Am DSL-Eingang (blau) des SP W724V liegt nie und nimmer schon Ethernet
> an!

Deshalb ist der DSL-Eingang ja auch grau und die blaue Link-Buchse für 
den Anschluß am Glasfasermodem gedacht.

von FooBar (Gast)


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Kann man so nicht eindeutig sagen.

Antwort 1: Bei "ordentlicher" Verkabelung gehen problemlos 100 Meter.
Antwort 2: Es sollten maximal 10 Meter sein. Niemals mehr.

Zu Antwort 1: Das Glasfasermodem wird entweder (ältere Teile) 1GbE oder 
(modernere Teile) 2.5GbE anbieten.

Wegen des Framing-Overheads macht zumindest bei einem 
Gigabit-Glasfaseranschluss die Verwendung von 2.5GbE Sinn (bei 
500/250Mbit ist es furzegal). Denn 1GbE schafft netto maximal 792Mbit 
(mit der im WAN maximal möglichen MTU). Man bezahlt also für 1000Mbit, 
und die Glasfaser könnte das auch locker liefern (vorausgesetzt, die 
GPON-Nachbarn in der Straße laden nicht gerade alle gleichzeitig Videos 
herunter -- in der Regel wird die Faser mit 2.5Gbit nämlich auf 8-10 
Leute gesplittet).
Nur: Obwohl die Bandbreite generell verfügbar wäre, bekommt man sie 
nicht, und zwar nie, weil eben das Kupferkabel nicht mitspielt.

Sowohl 1000BASE-T als auch 2.5GBASE-T sind für 100m Kabellänge 
spezifiziert, für 2.5GBASE-T ist aber Cat-5e oder 6 notwendig, ein 20 
Jahre altes Cat-5 Kabel tut es also nicht! Manche Leute behaupten 
geringere maximale Längen (z.T. 50m oder 30m) oder behaupten eine stete 
Abnahme der Geschwindigkeit mit der Leitungslänge. Wenn das so ist, dann 
ist die Verkabelung unsachgemäß. Eine dem jeweiligen Standard 
entsprechende, korrekte Umsetzung garantiert die entsprechende volle 
Geschwindigkeit bis (mindestens) zur spezifizierten Länge. Darüber 
hinaus... hier gibt es Drachen.

Zu Antwort 2: Moderne Switches/Router implementieren sogenanntes "Green 
Ethernet". Hierbei werden einerseits die Ports inaktiver Teilnehmer 
zeitweilig abgeschaltet und bei Bedarf reaktiviert. Andererseits wird 
die Leitungslänge gemessen. Liegt diese unter 10 Metern, dann schaltet 
der Port generell in einen Niedrigenergiemodus und verbrät nur noch ein 
Zehntel der Energie. Fast alle Leitungen in fast allen Installationen 
sind weniger als 10 Meter lang, daher funktioniert diese Strategie 
ausgezeichnet.

Das ist gar nicht so sehr wegen Umweltschutz interessant, oder weil man 
in 5 Jahren 3 Cent Strom spart, sondern deshalb, weil im Switch deutlich 
weniger Wärme entsteht, die Komponenten halten also länger.

20 Meter sind also ungünstig, weil deutlich mehr Energieverbrauch und 
Wärme als nötig. Aber "funktionieren" muss das selbstverständlich 
einwandfrei.

Beitrag #7285747 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7285775 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Kleiner (Gast)


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Michael K. schrieb:
> zuerst einmal die Kurzfassung: Wie lang darf das "Link-Kabel" - ein
> normales Netzwerkkabel - zwischen (Telekom-)Glasfasermodem und Router
> maximal sein, ohne die Funktion zu beeinträchtigen??

Das "Modem" gibt es auch in der Bauform SFP:

https://geizhals.de/telekom-digitalisierungsbox-glasfasermodem-40823569-a2729190.html
https://geizhals.de/zyxel-gigabit-gpon-sfp-type-sfu-pmg3000-d20b-a2730107.html

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