Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Für IGM-Tarif aufs Land ziehen?


von pilf (Gast)


Lesenswert?

Ich höre hier immer viel Gejammer über die Bezahlung und Arbeitgeber 
heutzutage. Aber dann erlebe ich wie IGM-Unternehmen wie Preh große 
Probleme haben HW- und SW-Entwickler zu finden, weil es ländlich gelegen 
ist in Bayern an der Grenze zu Hessen.

Würde euch das tatsächlich von einem interessanten Job abhalten? Ich 
lebe lieber ländlich mit IGM-Tarif und größer günstiger Wohnung, fahre 
dafür am WE nach München, Frankfurt und Prag.

von genervt (Gast)


Lesenswert?

hmmm...

IGM schöne und gut, aber das bedeutet ja nicht zwingend, dass die Jobs 
auch entsprechend eingruppiert sind.

Irgendwo ist da ein Haken, weil, wenn eine Unternehmen mit IGM auf dem 
Land Probleme hat Leute zu bekommen, was machen dann die Unternehmen 
ohne IGM erst?

von pilf (Gast)


Lesenswert?

Das ist nicht das erste ländliche Unternehmen was nach IGM zahlt und 
wegen der Lage Probleme hat Fachkräfte zu finden.
Ihr müsst auf den Seiten der IGM mal alle Unternehmen abklappern, nicht 
nur die OEMs plus Siemens, Conti, ZF und Bosch.
BMW, Audi und co werden die Türen eingerannt, aber Tier1 Zulieferer die 
noch wirklich selbst entwickeln werden nicht mal gefunden, weil mehr als 
50km außerhalb der nächsten Großstadt. Dabei kann man sich so einen sehr 
hohen Lebensstandard ermöglichen.

von genervt (Gast)


Lesenswert?

pilf schrieb:
> Ihr müsst auf den Seiten der IGM mal alle Unternehmen abklappern, nicht
> nur die OEMs plus Siemens, Conti, ZF und Bosch.

Irgendwie sind die Firmen auf den IGM-Seiten nicht zu finden.

von F. F. (foldi)


Lesenswert?

genervt schrieb:
> Irgendwo ist da ein Haken,

Nein, es ist doch bei den Ärzten auch so. Die guten Ärzte wollen 
hervorragend bezahlt werden und in der Großstadt leben.

von pilf (Gast)


Lesenswert?

Schau dir die Geschäftsstellen an, die für dich in Frage kommen. Jede 
veröffentlicht Mitteilungen zu bestimmten Verhandlungen, Streiks usw, so 
dass offensichtlich ist wer dazu gehört 
http://www.igmetall-bayern.de/geschaeftsstellen/

http://netkey40.igmetall.de/homepages/schweinfurt/unsereaktionen/sondermaschinenbauvonprehinbadneustadtweiteruntertarifbindung.html

http://www.automobil-industrie.vogel.de/preh-baut-neues-entwicklungszentrum-in-bad-neustadt-a-490590/

von Hans_Dampf (Gast)


Lesenswert?

pilf schrieb:
> Ich höre hier immer viel Gejammer über die Bezahlung und Arbeitgeber
> heutzutage. Aber dann erlebe ich wie IGM-Unternehmen wie Preh große
> Probleme haben HW- und SW-Entwickler zu finden, weil es ländlich gelegen
> ist in Bayern an der Grenze zu Hessen.


Habe mich mal umgesehen auf der Seite von Preh. Die machen einen 
Denkfehler bei der Suche. Die suchen sehr erfahrene Leute, die schon 
mehrere Jahre mit verschiedenen Tools auf mindestens 2 sich 
überschneidende Gebiete gearbeitet haben.
Solche Leute gibt es, aber die haben schon alle einen Job und werden 
auch nicht mehr einfach so ihren Arbeitgeber verlassen wegen einer Preh 
GmbH, von der ich zum ersten mal gehört habe.
Die Unternehmen werden ihre fähigsten Leute mit den von Preh verlangten 
Fähigkeiten unter allen Umständen behalten wollen, der Markt gibt also 
solche Leute nicht her, weil Ingenieure auch nicht so mobil sind.

Besser wäre es von suchenden Firmen, Absolventen oder Werkstudenten 
einzustellen, die allmählich aufgebaut und zur Fachkraft entwickelt 
werden.

Das kostet nicht mehr, als ein gestandenen Spezialisten einzustellen, da 
hier die Gehälter für Absolventen/Studenten deutlich niedriger sind.

von Delmenhorster Geek-Girl (Gast)


Lesenswert?

pilf schrieb:
> ernehmen was nach IGM zahlt und
> wegen der Lage Probleme hat Fachkräfte zu finden.
> Ihr müsst auf den Seiten der IGM mal

Immer das gleiche schrieb im Beitrag #4505138:
> Völlig richtig. Solche Firmen sind oft völlig außer dem Radar von vielen
> Jobsuchern. Dabei bieten ländliche IGM Tarif Firmen Bedingungen, die man
> sonst nirgends auf der Welt hat. Oft sehr bezahlbare Lebenshaltungs- und
> Immobilienpreise und in Bayern häufig noch wunderschöne Landschaften
> dazu udn das bei Top Gehältern. Dort wo die OEMs sind können sich meist
> nur noch Chefs und reiche Erben Immobilien leisten.

So schaut es aus.
IGM ländlich: deutlich mehr Reallohn, weil niedrige 
Lebenserhaltungskosten und auch weniger Konkurrenz.

Nachteil ist halt: weit ab vom Schuss, aufm Dorf ^^
Muss jeder für sich selbst entscheiden.

von pilf (Gast)


Lesenswert?

Hans_Dampf schrieb:
> Habe mich mal umgesehen auf der Seite von Preh. Die machen einen
> Denkfehler bei der Suche. Die suchen sehr erfahrene Leute, die schon
> mehrere Jahre mit verschiedenen Tools auf mindestens 2 sich
> überschneidende Gebiete gearbeitet haben.
>
> Besser wäre es von suchenden Firmen, Absolventen oder Werkstudenten
> einzustellen, die allmählich aufgebaut und zur Fachkraft entwickelt
> werden.

Welches Unternehmen sucht nicht erfahrene Leute? Dort sind auch 
Berufseinsteiger ausgeschrieben, aber das kannst du eben bei keinem 
SW-Architekten oder leitenden Positionen machen.

von Delmenhorster Geek-Girl (Gast)


Lesenswert?

Problem ist halt: Man kann nicht mal schnell auf Party oder ins 
Restaurant, ohne das scheiß Auto bemühen zu müssen. Und trinken (ALK) 
kann man dann auch nix. Das gleiche gilt für alle weiteren 
Großstadt-Exklusivitäten (Ärzte, Kultur, Shopping etc.). Nach einer Zeit 
kann einem das echt auf den Sack gehen, wenn man wegen jeder Sache 50km 
zur nächsten Großstadt fahren muss ;=)

Aber das ist wohl eine individuelle Abwägung.
Einige kommen damit gut zurecht, andere weniger.

Ich selbst komme mit Dorf längerfristig nicht zurecht. Ich muss in einer 
Großstadt oder im Randgebiet einer Großstadt wohnen. Die Einöde des 
Dorfes würde mich Melancholia-artig zermürben.

von F. F. (foldi)


Lesenswert?

Delmenhorster Geek-Girl schrieb:
> Nachteil ist halt: weit ab vom Schuss, aufm Dorf ^^
> Muss jeder für sich selbst entscheiden.

Das ist nicht der Haken. Ich lebe seit über 20 Jahren im Münsterland und 
werde mich auch in 20 Jahren nie heimisch fühlen, weil die eine ganz 
andere Mentalität haben (um das mal milde auszudrücken). In meiner 
eigenen Stadt habe ich zu niemanden mehr engeren Kontakt. Alle die ich 
hier kenne (außer die Jäger und die kenne ich auch nur sehr 
oberflächlich), sind hier auch her gezogen und denen geht es umgekehrt 
auch so. Die Münsterländer bleiben lieber (und besser) unter sich.

von Delmenhorster Geek-Girl (Gast)


Lesenswert?

F. F. schrieb:
> Delmenhorster Geek-Girl schrieb:
>> Nachteil ist halt: weit ab vom Schuss, aufm Dorf ^^
>> Muss jeder für sich selbst entscheiden.
>
> Das ist nicht der Haken. Ich lebe seit über 20 Jahren im Münsterland und
> werde mich auch in 20 Jahren nie heimisch fühlen, weil die eine ganz
> andere Mentalität haben (um das mal milde auszudrücken). In meiner
> eigenen Stadt habe ich zu niemanden mehr engeren Kontakt. Alle die ich
> hier kenne (außer die Jäger und die kenne ich auch nur sehr
> oberflächlich), sind hier auch her gezogen und denen geht es umgekehrt
> auch so. Die Münsterländer bleiben lieber (und besser) unter sich.

Das kann ein Haken sein, je nachdem wie man damit zurecht kommt. 
Mentalität ist natürlich auch so eine Sache, zugegeben. Wobei so wie 
sich die Großstädte nach Merkels Einladung jetzt entwickeln, ist gutes 
doitsches Dorf vielleicht doch die bessere Alternative xD

von F. F. (foldi)


Lesenswert?

Immer das gleiche schrieb im Beitrag #4505160:
> aber viel günstiger lebt.

Das ist auch nur augenscheinlich so, denn auf dem Land fährst du schon 
größere Strecken und dadurch verlagern sich die Kosten nur. Essen und 
wohnen wird günstiger, aber alles ums Auto teurer.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Wo liegt Bad Neustadt an der Saale?

von pilf (Gast)


Lesenswert?

Delmenhorster Geek-Girl schrieb:
> Problem ist halt: Man kann nicht mal schnell auf Party oder ins
> Restaurant, ohne das scheiß Auto bemühen zu müssen. Und trinken (ALK)
> kann man dann auch nix. Das gleiche gilt für alle weiteren
> Großstadt-Exklusivitäten (Ärzte, Kultur, Shopping etc.). Nach einer Zeit
> kann einem das echt auf den Sack gehen, wenn man wegen jeder Sache 50km
> zur nächsten Großstadt fahren muss ;=)

Schweinfurt und Fulda sind mit dem Auto in 30min erreicht. In der 
Großstadt musst du dann halt in die Straßenbahn, die gewöhnlich nicht 
viel günstiger als 20km mit dem Auto ist.

Dafür stehst du nie im Stau. Mal ehrlich: Wie viele Leute machen täglich 
am Abend in der Woche was außerhalb ihres Grundstücks.

Bad Neustadt z.B. fügt mit dem großen Rhön Klinikum über so gute Ärzte 
das selbst Nationalspieler zur Behandlung kommen.

von F. F. (foldi)


Lesenswert?

Immer das gleiche schrieb im Beitrag #4505182:
> Ich
> brauche keine Szene Bars und Veganer Lädern, mir sind bodenständige
> Menschen viel lieber.

Obwohl es das auch gibt, nur nicht immer direkt zwei Straßen weiter. Und 
für alles andere gibt es Internet. Ist eh besser als in den Geschäften 
was zu suchen, was dort mehr kostet und meist nicht mal da ist.

von Delmenhorster Geek-Girl (Gast)


Lesenswert?

Immer das gleiche schrieb im Beitrag #4505182:
> pilf schrieb:
>> Schweinfurt und Fulda sind mit dem Auto in 30min erreicht. In der
>> Großstadt musst du dann halt in die Straßenbahn, die gewöhnlich nicht
>> viel günstiger als 20km mit dem Auto ist.
>>
>> Dafür stehst du nie im Stau. Mal ehrlich: Wie viele Leute machen täglich
>> am Abend in der Woche was außerhalb ihres Grundstücks.
>>
>> Bad Neustadt z.B. fügt mit dem großen Rhön Klinikum über so gute Ärzte
>> das selbst Nationalspieler zur Behandlung kommen.
>
> Das ist so. Ich lebe zwar woanders, aber erlebe das genauso. Ich
> verdiene über 90k und Häuser sind hier sehr bezahlbar. Mieten tun hier
> in meiner Gegend fast nur Leute mit Hilfsarbeiterjob, Vollbeschäftigung
> herrscht hier. Kriminalität ist kaum bekannt und Staus gibt es kaum
> welche. Ich habe auch schon in München gelebt, wo man teilweise über
> 1-1,5 Stunden braucht, wenn man zur Rush Hour vom Süden in den Norden
> der Stadt will. Mit dem ÖPNV braucht man oft auch lange, wenn man noch
> umsteigen und warten muss und gefährlich ist es teilweise auch noch,
> weil gerade Nachts viele, sagen wir mal, Problemfälle, unterwegs sind.
> Häuser sind in München kaum bezahlbar, hier wohnen Handwerker und
> Supermarktverkäufer im Eigenheim, in MÜnchen nur reiche Erben und Chefs.
> Das ist der Unterschied. Das leben hier ist viel entspannter. Ich
> brauche keine Szene Bars und Veganer Lädern, mir sind bodenständige
> Menschen viel lieber.

OK, das stimmt natürlich.
Als Hamburger brauche ich mit dem ÖPNV von Harburg bis Jenfeld 
(Luftlinie 11km) oftmals länger als vom Hamburg HBF bis Bremen HBF 
mittels Metronom. Pendeln innerhalb der Großstadt kann echt ein Krampf 
sein, wobei das ihmo auch von der Stadtgröße abhängt: Bremen ist da noch 
recht angenehm, Hamburg und Berlin aber zu monströs und weitläufig.

Häuser und Wohnungen sind in Hamburg für den normalen Angestellten 
praktisch unbezahlbar.

Magst Du das mit den nächtlichen Problembären in der Größstüdt etwas 
näher spezifizieren ;D ^^

von Ingenieur (Gast)


Lesenswert?

Vorsicht Leute, beim User "Immer das gleiche" handelt es sich um den 
allseits berüchtigten Heiner!

von Rick M. (rick-nrw)


Lesenswert?

pilf schrieb:
> Würde euch das tatsächlich von einem interessanten Job abhalten?

In welcher Situation ist jemand?
Arbeitslos, IGZ/BAP-Scherztarif-Leih-Ing., ...
Single, Familie mit 3 Kindern, ....

Hans_Dampf schrieb:
> Solche Leute gibt es, aber die haben schon alle einen Job und werden
> auch nicht mehr einfach so ihren Arbeitgeber verlassen wegen einer Preh
> GmbH, von der ich zum ersten mal gehört habe.

So sehe ich das auch.
Einige Kollegen möchten auch eher wieder in ihrer Heimatregion arbeiten, 
die wären über passende Angebote froh.

pilf schrieb:
> Aber dann erlebe ich wie IGM-Unternehmen wie Preh große
> Probleme haben HW- und SW-Entwickler zu finden, weil es ländlich gelegen
> ist in Bayern an der Grenze zu Hessen.

Das das Unternehmen ländlich liegt, dürfte nicht das Hauptproblem sein.

Ich würde Bad Neustadt an der Saale München vorziehen.
Suche derzeit aber eher wieder was im Rheinland.


genervt schrieb:
> IGM schöne und gut, aber das bedeutet ja nicht zwingend, dass die Jobs
> auch entsprechend eingruppiert sind.

Aber das kann man ja beim Vorstellungsgespräch abklären.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

genervt schrieb:
> hmmm...
>
> IGM schöne und gut, aber das bedeutet ja nicht zwingend, dass die Jobs
> auch entsprechend eingruppiert sind.
Genau.
> Irgendwo ist da ein Haken, weil, wenn eine Unternehmen mit IGM auf dem
> Land Probleme hat Leute zu bekommen, was machen dann die Unternehmen
> ohne IGM erst?
Die weinen dann den Kommunalpolitikern die Hosen voll.
Bekommen dann einen Forschungscampus, wo "Fachkräfte" vor der Tür 
ausgebildet werden. Und dann stellen die Unternehmen nicht die 
versprochenen dualen Studenten bereit.
Dann heulen die Kommunalpolitiker den Unternehmern die Hosen voll.
So geschehen in der Provinz zur tschischen Grenze:
http://www.tvaktuell.com/mediathek/video/technologie-campus-cham-in-der-krise/

O-Ton des Landrat Löffler:
"Wenn halt keine Studenten aus der Region koommen, dann holen wir uns 
Tschechen."

Alles klar?

von pilf (Gast)


Lesenswert?

Nochmal: Es wird nach IGM Tarif bezahlt (siehe links weiter oben). 
Ingenieure liegen bei EG8-12 wie überall in Bayern, außer AT.

Es gibt solche Wirren Konstrukte nicht, wo ein Unternehmen in der IGM 
ist, aber Ingenieuren weniger als die EG8 bezahlt. Hier ist nicht die 
Rede von irgendeinem IGM-Haustarif wie ihn VW in seinen Werken und der 
FE bietet. Die Entgeltgruppen sind so vorgegeben und da stellt sich 
mindestens der Betriebsrat quer, vermutlich wird man aber auch rechtlich 
angreifbar.

von Ingenieur (Gast)


Lesenswert?

pilf schrieb:
> Nochmal: Es wird nach IGM Tarif bezahlt (siehe links weiter oben).
> Ingenieure liegen bei EG8-12 wie überall in Bayern, außer AT.
>
> Es gibt solche Wirren Konstrukte nicht, wo ein Unternehmen in der IGM
> ist, aber Ingenieuren weniger als die EG8 bezahlt.

EG8 ist für einen Ingenieur viel zu niedrig, selbst für einen blutigen 
Anfänger völlig inakzeptabel. Und warum schließt du AT aus, das ist dort 
für Ingenieure wohl nicht vorgesehen, was soll das?

Damit hast du die These von oben mit der niedrigen Einstufung indirekt 
voll bestätigt!

von Bundel (Gast)


Lesenswert?

pilf schrieb:
> Würde euch das tatsächlich von einem interessanten Job abhalten? Ich
> lebe lieber ländlich mit IGM-Tarif und größer günstiger Wohnung, fahre
> dafür am WE nach München, Frankfurt und Prag.

Ist wohl ne Einstellungsache und der Partner müsste dann ja auch einen 
Job auf dem Land finden so sonst ist quasi nix gewonnen.

Städte haben schon ihren Charme. Ich glaube es ist auch leichter von dem 
Dorf in die Stadt zu ziehen als von der Stadt in ein Dorf.

von Wurzelpeter (Gast)


Lesenswert?

pilf schrieb:
> Nochmal: Es wird nach IGM Tarif bezahlt (siehe links weiter oben).
> Ingenieure liegen bei EG8-12 wie überall in Bayern, außer AT.
>
> Es gibt solche Wirren Konstrukte nicht, wo ein Unternehmen in der IGM
> ist, aber Ingenieuren weniger als die EG8 bezahlt. Hier ist nicht die
> Rede von irgendeinem IGM-Haustarif wie ihn VW in seinen Werken und der
> FE bietet. Die Entgeltgruppen sind so vorgegeben und da stellt sich
> mindestens der Betriebsrat quer, vermutlich wird man aber auch rechtlich
> angreifbar.

EG 9 ist Einstieg für bachelor. EG 10 für Master.
EG 8 ist keine entgeltgruppe für studierte.

von pilf (Gast)


Lesenswert?

Ingenieur schrieb:
> EG8 ist für einen Ingenieur viel zu niedrig, selbst für einen blutigen
> Anfänger völlig inakzeptabel. Und warum schließt du AT aus, das ist dort
> für Ingenieure wohl nicht vorgesehen, was soll das?

Verstehst du überhaupt was AT bedeutet? Das ist aussertariflich, d. h. 
die IGM hat damit überhaupt nichts zutun. Jedes Unternehmen kann dir so 
einen Vertrag anbieten, natürlich auch außerhalb der IGM.

Ich habe den Bereich EG8 bis EG12 für Ingenieure in Bayern nicht 
festgelegt. Wenn dich was stört, kannst du dich gerne in der IGM 
engagieren und mehr durchsetzen. Das ist natürlich vom 
Verhandlungsgeschick und der Erfahrungen sowie der Position abhängig.

Bedenke jedoch: ein EG10 Ing hat in Bad Neustadt viel mehr Kaufkraft als 
ein EG11 Ing in München.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

pilf schrieb:
> Bedenke jedoch: ein EG10 Ing hat in Bad Neustadt viel mehr Kaufkraft als
> ein EG11 Ing in München.

Ja, nur wenn der Laden dann in 15 Jahren wg. Standortverlagerung 
geschlossen wird. Ist der IGM-Ing 15 jahre älter und damit für den 
lokalen Arbeitsmarkt zu alt! Und darf dann als Fernpendler sein Glück 
suchen!

Und auf´s Land für einen Automotiv-Zuli?
Die Diskussion hatten wir eh schon vor kurzen.
Beim Automotiv-Zuli ist man doch eher Rudersklave des OEM!
Da würde ich lieber zu einer Firma die wirkliche eigene Produkte hat 
raten.
Ned so Zuli-Zeug, wo die OEM`s sich alle Rechte übereignen lassen, um in 
0,nix irgendeinen Konkurrenten dann den Auftrag zuzuschieben!

von pilf (Gast)


Lesenswert?

Cha-woma M. schrieb:
> Ja, nur wenn der Laden dann in 15 Jahren wg. Standortverlagerung
> geschlossen wird.
> Beim Automotiv-Zuli ist man doch eher Rudersklave des OEM!
> Da würde ich lieber zu einer Firma die wirkliche eigene Produkte hat
> raten.
> Ned so Zuli-Zeug, wo die OEM`s sich alle Rechte übereignen lassen, um in
> 0,nix irgendeinen Konkurrenten dann den Auftrag zuzuschieben!

Es wird tatsächlich gerade bei einem IGM-Betrieb in Bad Neustadt massiv 
entlassen, aber das ist Siemens. Das Risiko hast also auch bei VW, Conti 
und Siemens wie du gerade siehst. Preh hingegen baut dort gerade ein 
neues Entwicklungszentrum. Es gab selbst nach der Krise keine 
Entlassungen.
Es gibt selbstverständlich auch Produkte die nicht geschützt sind. Das 
wichtigste ist aber das Knowhow, wodurch du entsprechende Produkte immer 
wieder erstellen und anbieten kannst, inklusive der nötigen 
Produktionsstraßen.

Wenn es dir Spaß macht beim OEM die ganze Zeit vor Powerpoint, 
Outlook/Lotus und Lastenheften zu sitzen, bitte. Ich bevorzuge zu 
entwickeln, denn ich bin nicht Ingenieur geworden um nur einzukaufen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

pilf schrieb:
> Wenn es dir Spaß macht beim OEM die ganze Zeit vor Powerpoint,
> Outlook/Lotus und Lastenheften zu sitzen, bitte. Ich bevorzuge zu
> entwickeln, denn ich bin nicht Ingenieur geworden um nur einzukaufen.

So haben schon Viele gedacht, und sind über die Schiene AlgI nach AlgII 
als Ing. zum Pfandsammler geworden!

von Johannes O. (jojo_2)


Lesenswert?

pilf schrieb:
> Würde euch das tatsächlich von einem interessanten Job abhalten? Ich
> lebe lieber ländlich mit IGM-Tarif und größer günstiger Wohnung, fahre
> dafür am WE nach München, Frankfurt und Prag.

Auf dem Land leben? Sehr gerne, würde niemals in die Stadt ziehen.
Für den Job umziehen? Niemals.

von pilf (Gast)


Lesenswert?

Cha-woma M. schrieb:
> So haben schon Viele gedacht, und sind über die Schiene AlgI nach AlgII
> als Ing. zum Pfandsammler geworden!

Ich kenne niemanden bei dem sowas passiert ist. Kannst du das mit Zahlen 
untermauern?

Was hat es den Leuten von Opel und Nokia gebracht beim OEM zu arbeiten? 
Was bringt es gerade den Leuten von Siemens oder VW?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

pilf schrieb:
> Was hat es den Leuten von Opel und Nokia gebracht beim OEM zu arbeiten?
> Was bringt es gerade den Leuten von Siemens oder VW?

U.U. einen vernüftigen Sozialplan mit Beschäftigungsgesellschaft z.B.
Oder Out-placement wo die Zielfirma den neuen MA für ein Jahr bezahlt 
bekommt!

von Rick M. (rick-nrw)


Lesenswert?

Johannes O. schrieb:
> Auf dem Land leben? Sehr gerne, würde niemals in die Stadt ziehen.
> Für den Job umziehen? Niemals.

Gratulation, wenn Du Dir diese Haltung leisten kannst!

von Wurzelpeter (Gast)


Lesenswert?

Rick M. schrieb:
> Johannes O. schrieb:
> Auf dem Land leben? Sehr gerne, würde niemals in die Stadt ziehen.
> Für den Job umziehen? Niemals.
>
> Gratulation, wenn Du Dir diese Haltung leisten kannst!

Im Umland von München kann man sich das sicher leisten. Wenn man erhöhte 
Fahrzeiten in Kauf nimmt und nicht in 10 Minuten zu Fuß in die Arbeit 
laufen will.

von Rick M. (rick-nrw)


Lesenswert?

Wurzelpeter schrieb:
> Im Umland von München kann man sich das sicher leisten. Wenn man erhöhte
> Fahrzeiten in Kauf nimmt und nicht in 10 Minuten zu Fuß in die Arbeit
> laufen will.

Die Frage ist dann, wie viel Zeit möchte man für das tägliche Pendeln in 
Kauf nehmen?
10 Minuten zu Fuß hatte ich noch nie.
30 Minuten einfache Fahrt mit dem Auto, auch völlig OK.
Wo fängt die persönliche Schmerzgrenze an, bei normalen Verkehr.

von Wurzelpeter (Gast)


Lesenswert?

Einfach eine Stunde sehe ich noch als erträglich  an.
Aber das ist ja für jeden anders.
Derzeit hab ich 35 bis 45 Minuten  je nach Verkehr. Zu 90 Prozent unter 
40.

Manche pendeln auch von Landshut oder noch weiter 2h plus.

von polf (Gast)


Lesenswert?

Cha-woma M. schrieb:
> U.U. einen vernüftigen Sozialplan mit Beschäftigungsgesellschaft z.B.
> Oder Out-placement wo die Zielfirma den neuen MA für ein Jahr bezahlt
> bekommt!

Und was haben solche Beschäftigungsgesellschaften bei Opel gebracht?
Outplacement in Bad Neustadt, 1400 Leute (noch mehr geplant), wo sollen 
die denn hin? Hast du noch mehr so grandiose Ideen?

Es ist illusorisch/naiv zu glauben, dass du sicher bist, weil der 
Konzern groß ist (siehe auch EON, RWE, wer hätte das mit den AKW bis vor 
Fukushima schon geglaubt?). Wie gesagt, Conti, Siemens, Opel, Nokia, 
alle haben schon das Gegenteil bewiesen. Wer bleibt heutzutage schon 
sein Leben bei einem einzigen Unternehmen.

Es ist aber auch nicht angemessen Unternehmen wie Preh vorzuwerfen bald 
pleite zu gehen. Die können sich 1. IGM leisten, 2. gibt es sie schon 
grob ein Jahrhundert und 3. wachsen sie im Schnitt weit über den OEMs. 
Schau dir das Produktportfolio an, viel diversifizierter als es die 
meisten OEMs sind.

von Claymore (Gast)


Lesenswert?

polf schrieb:
> Und was haben solche Beschäftigungsgesellschaften bei Opel gebracht?
> Outplacement in Bad Neustadt, 1400 Leute (noch mehr geplant), wo sollen
> die denn hin? Hast du noch mehr so grandiose Ideen?

Wenn 20 Jahre im Konzern nicht gereicht haben, um ausgesorgt zu haben, 
hat man was gewaltig falsch gemacht. Ganz besonders in einer so billigen 
Gegend. Dazu kommt ja auch noch die fette Abfindung, die locker mal mehr 
als ein Jahresgehalt (auch netto) ausmacht. Die meisten Stellen werden 
eh durch Frührente abgebaut. Außerdem gibt es ja eine Menge Leute, die 
wegen des Jobs dort hin gezogen sind und genauso auch wieder weg ziehen 
können und meistens sogar im Konzern bleiben können.

Leute, die weder finanziell gesichert noch örtlich flexibel sind, müssen 
auch nicht gehen. Kündigungen sind bei einem solchen Stellenabbau sehr 
selten.

von Autor (Gast)


Lesenswert?

Wurzelpeter schrieb:
> pilf schrieb:
> Nochmal: Es wird nach IGM Tarif bezahlt (siehe links weiter oben).
> Ingenieure liegen bei EG8-12 wie überall in Bayern, außer AT.
> Es gibt solche Wirren Konstrukte nicht, wo ein Unternehmen in der IGM
> ist, aber Ingenieuren weniger als die EG8 bezahlt. Hier ist nicht die
> Rede von irgendeinem IGM-Haustarif wie ihn VW in seinen Werken und der
> FE bietet. Die Entgeltgruppen sind so vorgegeben und da stellt sich
> mindestens der Betriebsrat quer, vermutlich wird man aber auch rechtlich
> angreifbar.
>
> EG 9 ist Einstieg für bachelor. EG 10 für Master. EG 8 ist keine
> entgeltgruppe für studierte.

Kleine IGM Unternehmen stufen niedriger ein - FAKT.

5000 Mann IGM bei mir in BW Bachelor Maschbau ERA9... bei Bosch dann 
eher ERA12. Es gibt also Unterschiede aber auf dem Land ist auch alles 
billiger. Ist also in Ordnung

von Nemesis (Gast)


Lesenswert?

Autor schrieb:
> Ist also in Ordnung

So was würde ich Planwirtschaft nennen.
Selbst wenn man das Spiel mit spielen wollte, muss man erst mal
eine Wohnung betriebsnah finden. Schon mal den Wohnungsmarkt gecheckt?
Mittlerweile gibts so gut wie nichts.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Nemesis schrieb:
> Schon mal den Wohnungsmarkt gecheckt?
> Mittlerweile gibts so gut wie nichts.
Echt!
Dann würde ich mich mal in der Single-Börse umsehen!

von pilb (Gast)


Lesenswert?

Nemesis schrieb:
> Selbst wenn man das Spiel mit spielen wollte, muss man erst mal
> eine Wohnung betriebsnah finden. Schon mal den Wohnungsmarkt gecheckt?
> Mittlerweile gibts so gut wie nichts.

Liegt das an den vielen Flüchtlingen derzeit?

von Johannes O. (jojo_2)


Lesenswert?

Rick M. schrieb:
> Johannes O. schrieb:
>> Auf dem Land leben? Sehr gerne, würde niemals in die Stadt ziehen.
>> Für den Job umziehen? Niemals.
>
> Gratulation, wenn Du Dir diese Haltung leisten kannst!

Um es mal zu relativieren: Ich wohne recht nah an der Autobahn. Ich komm 
von hier aus in 20-30 Minuten (einfach) in die Arbeit. Bin im etwas 
weiteren Umland von München. Ja, bin auch mal insgesamt 3 Stunden pro 
Tag insgesamt gependelt, da hab ich noch wo anders gearbeitet.

Es gibt aber auch weitere Gründe die es praktisch unwirtschaftlich 
machen, umzuziehen:
- In diesem Haus hier kann ich mit minimalen Kosten wohnen, woanders 
nicht.
- Ich bin nicht der einzige der umziehen müsste... die Freundin bräuchte 
dann auch nen neuen Job.

von Dussel (Gast)


Lesenswert?

Nemesis schrieb:
> Schon mal den Wohnungsmarkt gecheckt?
> Mittlerweile gibts so gut wie nichts.
Was heißt mittlerweile bei dir? Vor zwei Jahren habe ich in einer 
Kleinstadt eine Wohnung gesucht. Die zweite, bei der ich angerufen habe, 
ich ich bekommen. Das waren 40m^2 für weniger Miete als ich jetzt für 
18m^2 in einer Großstadt bezahle. Davor habe ich in der gleichen Stadt 
die erste Wohnung bekommen zu ähnlichen Bedingungen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Wurzelpeter schrieb im Beitrag #4506369:
> Autor schrieb:
>> Kleine IGM Unternehmen stufen niedriger ein - FAKT.
>
> Beim dem von mir zitierten wurde behauptet der IGM TV sieht Studierte ab
> EG8, das ist eben falsch.
Schon der Satz zeigt, dass hier nicht nach Tätigkeit sondern nach 
Abschluß eingruppiert wird!
Der BR ist wohl dann auch mehr ein Sippenversorgungswerk, da wird der 
Nachwuchs schon mit der Muttermilch auf Firmenkosten gepammpert.
Wer dann die Augen aufhält sieht schon bei den Lehrlingen den Nachwuchs 
von Firmenangehörigen in den Laden eintreten.
Oft ist es  dann so, das die nach dem Abschluß garned so lange mehr in 
der Firma bleiben, sondern dann weiterwandern in den ÖD oder zum OEM. Je 
nachdem wo der Sippenverband bessere Drähte hin hat.
Zuvor lassen  die sich eine Weiterbildung zum IHK-Meister oder Techniker 
noch sponsern!
Ganz Dreiste haben den Nachwuchs dann über die Schiene "Duales Studium" 
auf Firmenkosten  "tutto completto" studiern lassen.

> Dass dann beim KMU eher nicht alle die letzte EG erreichen ist wohl
> wahr.

Irgendwo müssen ja die Ressourcen für die Sippenwirtschaft herkommen!

von Nemesis (Gast)


Lesenswert?

Dussel schrieb:
> Was heißt mittlerweile bei dir? Vor zwei Jahren habe ich in einer
> Kleinstadt eine Wohnung gesucht.

Vor einem Jahr gabs hin und wieder ja noch was, aber seid dem
immer mehr Neubürger kamen, ist das Angebot immer weniger geworden.
Wenn was frei wurde, haben sich gleich die Kommunen drauf gestürzt.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Dussel schrieb:
> Nemesis schrieb:
>> Schon mal den Wohnungsmarkt gecheckt?
>> Mittlerweile gibts so gut wie nichts.
> Was heißt mittlerweile bei dir? Vor zwei Jahren habe ich in einer
> Kleinstadt eine Wohnung gesucht. Die zweite, bei der ich angerufen habe,
> ich ich bekommen. Das waren 40m^2 für weniger Miete als ich jetzt für
> 18m^2 in einer Großstadt bezahle. Davor habe ich in der gleichen Stadt
> die erste Wohnung bekommen zu ähnlichen Bedingungen.

40m², 18m² was sind das für Wohnungen? Studentenbuden? Hartz-Sicher? 
Eventuell sieht da der Markt außerhalb der Studentenstädte nicht so 
schlecht aus. Die Zielgruppe ist deutlich kleiner. Selbst mit 40m² tritt 
man sich zu zweit auf die Füße. Kinderplanung kann man abhaken. Das ist 
nur was für Singles ohne Perspektive oder halt Hartzer.

von F. F. (foldi)


Lesenswert?

Jau, nicht ganz so krass, aber habe mir ähnliche Fragen gestellt. Wenn 
da Möbel stehen, kann man sich kaum noch drehen, ohne irgendwo 
anzustoßen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

F. F. schrieb:
> Jau, nicht ganz so krass, aber habe mir ähnliche Fragen gestellt. Wenn
> da Möbel stehen, kann man sich kaum noch drehen, ohne irgendwo
> anzustoßen.

Mensch, ihr stellt euch wieder an!
An der Decke ist doch noch Platz!
Da schraubt man einfach drei Stühle und einen Tisch an und schon schon 
kann TK-Pizza und Pasta genießen!

von pilf (Gast)


Lesenswert?

Nemesis schrieb:
> So was würde ich Planwirtschaft nennen.
> Selbst wenn man das Spiel mit spielen wollte, muss man erst mal
> eine Wohnung betriebsnah finden. Schon mal den Wohnungsmarkt gecheckt?
> Mittlerweile gibts so gut wie nichts.

Vielleicht liegt es wie bei allen schlechter zahlenden Unternehmen 
schlicht an geringeren Einnahmen. Ein DAX-Unternehmen hat einfach andere 
finanzielle Möglichkeiten.

Aber da sieht man wie die Diskussion wieder ins lächerliche abdriftet. 
Sonst heulen hier alle rum, dass man heutzutage nur noch bei Leihbuden 
was findet, die einen quer durch Deutschland schubsen. Jetzt bietet man 
IGM an und plötzlich ist eine EG-Stufe niedriger nicht okay. Die 
Tatsache, dass man dort ein ganzes Einfamilienhaus für die Miete einer 
münchnener Ein- oder Zweizimmerwohnung bekommt, wird dann gerne 
übersehen.

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> 40m², 18m² was sind das für Wohnungen?

> Die Zielgruppe ist deutlich kleiner.

Die Mieter müssen es dann ebenso sein.

Cyblord -. schrieb:
> Kinderplanung kann man abhaken.

Es geht im Liegen und im Stehen
-selbst im Fliegen soll es gehen.

;-)
MfG Paul

von DevEloper (Gast)


Lesenswert?

pilf schrieb:

Bei ähnlichen Firmen habe ich mich auch schon beworben. Es ist immer das 
selbe: Suchen den Supertypen der schon jahrelange Erfahrung in ihre 
Tool/Technologie-combo genau reinpasst. Kennst ein Framwork nicht aber 
ähnliche? -> Passt nicht, next please! Und wenn du vorschlägst dass du 
doch schnell in die Materie einarbeiten kannst, weil man ja ähnliches 
schon kennt und jahrelang gemacht hast - EINARBEITE - da verziehen sie 
die Gesichter als hättest du gerade in die Hosen geschissen!
Gesucht wird der 100% passgenau Kandidat der soofrt loslegen kann, 
darunter macht mans nicht als Firma, egal ob sie in einer Inzuchteinöde 
liegen, man ist ja schliesslich selbsternannter Weltmarktführer, 
Hiddenchampion und hat auch sonst den Bezug zur Realität verloren.
Und wenn ich schon Automobilzulieferer lese, in die Branche setze ich 
keinen Fuss mehr rein. Die ganzen täglichen Anfragen dazu von 
Headhuntern wandern ungelesen in den Müllordner.

von Markus (Gast)


Lesenswert?

Was ist an IGM-Tarif so gut ?

Mag sein, daß die Löhne leicht höher sind als in nicht-tarifgebundenen 
Klitschen.

ABER: Anstelle eines sehr niedrigen Lohnes zahlen IGM-Betriebe niedrige 
Löhne, aber angesichts der Qualifikation immer noch ein Witz....
Daß die anderen (nicht-IGM) so besch***** sind, heißt noch lange nicht, 
daß IGM-Betriebe viel besser sind.

von Wurzelpeter (Gast)


Lesenswert?

85000 aufwärts niedriges  Gehalt? Ok...

von Ingenieur (Gast)


Lesenswert?

Markus schrieb:
> ABER: Anstelle eines sehr niedrigen Lohnes zahlen IGM-Betriebe niedrige
> Löhne, aber angesichts der Qualifikation immer noch ein Witz....
> Daß die anderen (nicht-IGM) so besch***** sind, heißt noch lange nicht,
> daß IGM-Betriebe viel besser sind.

Du bist aber schlecht informiert. Hast du dir schon einmal ausgerechnet, 
was ERA 11b oder 12b in Bayern in Zahlen bedeuten? 75k - 95k sind schon 
gutes Geld (die 75k natürlich für eine 35h Woche!). Hinzu kommen 
natürlich die jährlichen Tarifrunden und Erfolgbeteiligungen.

Also ich fühle mich als als Ingenieur definitiv überbezahlt.

von Ich (Gast)


Lesenswert?

Ingenieur schrieb:
> Also ich fühle mich als als Ingenieur definitiv überbezahlt.

Sag das bloss nicht deinem Chef!

von Wurzelpeter (Gast)


Lesenswert?

Also ich fühle mich nicht uberbezahlt, aber halt fair bezahlt. Selbst 
für Großraum München

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

DevEloper schrieb:
> Und wenn ich schon Automobilzulieferer lese, in die Branche setze ich
> keinen Fuss mehr rein. Die ganzen täglichen Anfragen dazu von
> Headhuntern wandern ungelesen in den Müllordner.

Ja, die Zuli`s sind schon ganz schön krass für Entwickle&Co., wobei ich 
noch nicht mal das entwickeln mennen würde was da abläuft!
Was aber besonders schlimm ist, dass die Zuli`s sich 
Entwicklungsdienstleister bedienen.
Als Ing. in der Entwicklung biste ratz fatz auf der Straße wenn der OEM 
den Auftrag dann streicht.
Da schon lieber als AÜG`ler beim OEM!

von Claymore (Gast)


Lesenswert?

Markus schrieb:
> ABER: Anstelle eines sehr niedrigen Lohnes zahlen IGM-Betriebe niedrige
> Löhne, aber angesichts der Qualifikation immer noch ein Witz....
> Daß die anderen (nicht-IGM) so besch***** sind, heißt noch lange nicht,
> daß IGM-Betriebe viel besser sind.

Da schlägt eine beliebte psychologische Falle wieder zu. Wenn man seine 
eigene Ausbildung als sehr schwer empfindet, dann wird man sie sehr hoch 
bewerten. Aber eigentlich bedeutet das nur, dass man eher schlecht war.

Die Wahrheit ist, dass ein Ingenieursstudium nicht so wahnsinnig 
anspruchsvoll ist. Ja, man braucht mathematisches Talent oder viel Fleiß 
(oder eine Mischung aus beidem) und die meisten Menschen könnten das 
Studium nicht schaffen. Aber deshalb verdient man ja auch schon deutlich 
mehr als der durchschnittliche Deutsche.

Und dabei gibt es noch nicht einmal einen direkten Zusammenhang zwischen 
Qualifikation und Verdienst. Viel wichtiger ist, dass man eine Arbeit 
abliefert, mit der Unternehmen Geld verdienen und deshalb überhaupt erst 
die Möglichkeit haben, Leute dafür entsprechend zu bezahlen. Gibt es 
diesen Bedarf nicht, gibt es auch kein Gehalt. Umgekehrt bedeutet das 
aber auch, dass man nicht unbedingt eine tolle Qualifikation braucht, um 
gut Geld zu verdienen. Das gilt auch für die typischen Konzernjobs, für 
die man zu 95% mit einem Ingenieursstudium hoffnungslos überqualifiziert 
ist.

Jeder, der der Meinung ist, zu wenig Gehalt zu bekommen, kann sich 
selbst am Unternehmertum versuchen und wird dann feststellen, dass das 
Geld nicht magisch auf dem Konto erscheint, sondern dass man tatsächlich 
etwas tun muss, wofür Kunden Geld bezahlen. Diesen Zusammenhang sehen 
die meisten Angestellten heute leider nicht mehr.

von Schubi Damdam (Gast)


Lesenswert?

Claymore schrieb:
> ....und die meisten Menschen könnten das
> Studium nicht schaffen.

Realitätsverlust.
Die meisten Menschen machen Abitur und studieren, um nicht richtig 
arbeiten zu müssen. Das ist der Grund, warum es an Facharbeitern fehlt:
Da steckt das Wort "Arbeit" drin.

von Claymore (Gast)


Lesenswert?

Schubi Damdam schrieb:
> Die meisten Menschen machen Abitur und studieren, um nicht richtig
> arbeiten zu müssen.

Aber die wenigsten studieren Ingenieurswissenschaften. Und darum ging es 
hier.

von er sie es (Gast)


Lesenswert?

Schubi Damdam schrieb:
> Realitätsverlust.
> Die meisten Menschen machen Abitur und studieren, um nicht richtig
> arbeiten zu müssen.

körperlich arbeiten

von FaultyVaulty (Gast)


Lesenswert?

Also ich lebe am Rande von München in einem Mehrfamilienhaus ganz oben, 
um KEINEN Kontakt mit Menschen aufbauen zu müssen. Auf dem Dorf musst Du 
Dich mit dem Nachbarn abgeben, oder wirst als Sonderling abgestempelt, 
als Penthousebewohner lebst Du so anonym wie nur irgendwie möglich, wenn 
gewünscht. Die Nachbarn bekommen im Treppenhaus ein flüchtiges "Hallo" 
und das war's. Ich würde meine Nachbarn auf der Straße gar nicht 
erkennen.

von Rick M. (rick-nrw)


Lesenswert?

FaultyVaulty schrieb:
> Also ich lebe am Rande von München in einem Mehrfamilienhaus ganz oben,
> um KEINEN Kontakt mit Menschen aufbauen zu müssen.
> Auf dem Dorf musst Du Dich mit dem Nachbarn abgeben,

Denen kann man auch aus dem Weg gehen, wenn man möchte.

> oder wirst als Sonderling abgestempelt,

Würde Dich das stören?
Das trifft doch wahrscheinlich genau auf Dich zu, oder täusche ich mich 
da?

Es gibt auch Wohnungen oder Häuser etwas außerhalb eines Dorfes, am Ende 
der Straße, am dunklen Waldesrand. :-)

von mec (Gast)


Lesenswert?

FaultyVaulty schrieb:
> Also ich lebe am Rande von München in einem Mehrfamilienhaus ganz
> oben,
> um KEINEN Kontakt mit Menschen aufbauen zu müssen. Auf dem Dorf musst Du
> Dich mit dem Nachbarn abgeben, oder wirst als Sonderling abgestempelt,
> als Penthousebewohner lebst Du so anonym wie nur irgendwie möglich, wenn
> gewünscht. Die Nachbarn bekommen im Treppenhaus ein flüchtiges "Hallo"
> und das war's. Ich würde meine Nachbarn auf der Straße gar nicht
> erkennen.

Also mir geht das am Gartenzaun stehen und mit dem Nachbarn quatschen 
irgendwie ab, so unterschiedlich kann das sein ;)

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

mec schrieb:
> Also mir geht das am Gartenzaun stehen und mit dem Nachbarn quatschen
> irgendwie ab, so unterschiedlich kann das sein ;)

Dann reis deine Wände ein und zieh einen Zaun ein!
So einfach ist das"

von Ingenieur (Gast)


Lesenswert?

FaultyVaulty schrieb:
> Also ich lebe am Rande von München in einem Mehrfamilienhaus ganz
> oben, um KEINEN Kontakt mit Menschen aufbauen zu müssen.

Aber der Mensch ist doch ein soziales Wesen und sucht geradezu den 
Umgang mit anderen Menschen, da ist von der Natur so vorgesehen. Daher 
frage ich mich, was wohl mit Dir nicht stimmt?

Außerdem, ist ein Penthouse am Rand von München nicht unbezahlbar teuer?

von F. F. (foldi)


Lesenswert?

Ingenieur schrieb:
> Außerdem, ist ein Penthouse am Rand von München nicht unbezahlbar teuer?

Alleine diese Frage lässt verstehen, dass FaultyVaulty nicht den Kontakt 
mit Nachbarn nicht so sehr schätzt.

Im Münsterland, gerade in der Stadt, in der ich lebe, fragen dich die 
Leute ganz gezielt und geschickt aus und scheinen sich diese 
Erkenntnisse auch noch aufzuschreiben. Sie wissen eigentlich belanglose 
Sachen noch nach Jahren.

Ich beschreibe das mal am eigenem Beispiel:

Als wir unser Haus fertig hatten und mit Nachbarn zusammen standen, 
fragten sie nach wann wir denn geheiratet hätten (was bis da noch 
belangloses Geplenkel war), um dann festzustellen wann bei uns 
"gekränzt" werden kann.
Ein weiteres Beispiel:
Wir unterhielten uns über Kindergarten und im Verlauf auch über die 
Beiträge.
Ich sagte dann, zu welcher Gruppe ich gehöre, worauf ein Nachbar gleich 
schloss, dass ich ja über xxx xxx DM verdienen müsse.
Ich wäre niemals auf diese Idee gekommen und schon gar nicht dies 
auszusprechen.

In meiner Stadt habe ich keine tieferen Kontakte mehr und nach über 20 
Jahren fühle ich mich hier auch nicht heimisch.
Sobald ich in Rente bin, ziehe ich auch weit weg von hier.

Jetzt denken sicher einige, dass ich auch so ein Sonderling bin, aber 
alle Leute mit denen ich hier näheren Kontakt habe, sind hier her 
gezogen und haben nahezu die gleichen Erfahrungen gemacht und bleiben 
lieber auch "unter sich", mit Leuten die hier her gezogen sind.
Sicher, man kann hier gut leben, aber man muss sich klar sein, dass man 
nie dazu gehört. Irgendwann will man das dann auch nicht mehr.

von klausi (Gast)


Lesenswert?

F. F. schrieb:
> Sicher, man kann hier gut leben, aber man muss sich klar sein, dass man
> nie dazu gehört. Irgendwann will man das dann auch nicht mehr.

Ok aber ist es das alles wert. ;-)

Besser zu die Bayern ziehn, da gibt's gute Löhne und die haben eine 
"Packen wirs an" Mentalität.. !

von Rick M. (rick-nrw)


Lesenswert?

klausi schrieb:
> Besser zu die Bayern ziehn, da gibt's gute Löhne und die haben eine
> "Packen wirs an" Mentalität.. !

Bayern ist groß!
Statt "Packen wirs an!" gibt es dann ein "Des basst scho!"

F. F. schrieb:
> In meiner Stadt habe ich keine tieferen Kontakte mehr und nach über 20
> Jahren fühle ich mich hier auch nicht heimisch.
> Sobald ich in Rente bin, ziehe ich auch weit weg von hier.

Wohin ziehst du dann?
Hast Du dort mehr tiefere Kontakte?

von polb (Gast)


Lesenswert?

Rick M. schrieb:
> klausi schrieb:
>> Besser zu die Bayern ziehn, da gibt's gute Löhne und die haben eine
>> "Packen wirs an" Mentalität.. !
>
> Bayern ist groß!
> Statt "Packen wirs an!" gibt es dann ein "Des basst scho!"

Klingt schon sehr nach Franken :-)

Leider driftet es hier wie so oft immer stärker vom eigentlichen Thema 
ab.

von Ingenieur (Gast)


Lesenswert?

polb schrieb:
> Klingt schon sehr nach Franken :-)
>
> Leider driftet es hier wie so oft immer stärker vom eigentlichen Thema
> ab.

Ach was, Gschmarri! ;-)

von F. F. (foldi)


Lesenswert?

Rick M. schrieb:
> Wohin ziehst du dann?
Vermutlich in den Norden. Auf jeden Fall in der Nähe von guten 
Möglichkeiten zu surfen.

> Hast Du dort mehr tiefere Kontakte?
Sicher. War ja auch während meiner Bundeswehrzeit (4 Jahre) dort. Aber 
bin gern am Wasser und das ist der Hauptgrund.
Da ich ursprünglich aus Essen komme, habe ich sicher eine deutlich 
andere Mentalität als die Leute hier und auch als die an der Küste, aber 
hier, das ist (trifft sicher nicht auf alle zu) ein ganz hinterhältiges 
Volk.
Eigentlich komme ich überall gut klar (hier auch, wenn es im Job ist), 
aber es gibt Mentalitäten die einfach gut zueinander passen. Bei den 
Hessen zum Beispiel, da kann ich hinfahren wo ich will, die mögen mich 
und ich die.
Selbst die Bayern, sie sind zwar anfangs vorsichtig, aber dann sind die 
alle ganz locker.
Da ich gut auf Leute zugehen kann und wirklich kommunikativ bin, hätte 
ich das nie erwartet, weil ich vorher auch niemals negative Erfahrungen 
gemacht habe. Aber hier ist alles ganz anders.
Das sie hinterhältig sind, liegt wohl daran, dass sich früher die Dörfer 
untereinander bekämpft haben. Diese Abneigung ist noch heute zwischen 
einzelnen Dörfern hier deutlich zu spüren und wird auch offen 
ausgesprochen.
Selbst von Dorf zu Dorf ist das unterschiedlich. Ein Dorf in der Nähe, 
mit denen komme ich auch gut klar. Das sagen übrigens auch die anderen 
Zugereisten über dieses Dorf.
Überall wo schon mehr "Durchmischung" stattgefunden hat, sind die Leute 
auch umgänglicher.
Wenn man hier jemanden anfangs oberflächlich kennen lernt, scheinen die 
äußerst nett zu sein, doch die Hinterhältigkeit bekommt man erst später 
mit.
Auch das Wort "Neugierde" scheint hier erfunden worden zu sein.

: Bearbeitet durch User
von Basti (Gast)


Lesenswert?

Echt interessant. Wobei Essen nur 200-300 km weit von Münster sein 
sollte. Und das macht so viel aus.

Früher gab es eine Strafe, die Verbannung. Kriminelle Leute wurden aus 
Strafe weg von Ihrer Umgebung geschickt. Heute nenn sich das 
Flexibilisierung.

von Mephistohopeless (Gast)


Lesenswert?

Basti schrieb:
> Früher gab es eine Strafe, die Verbannung. Kriminelle Leute wurden aus
> Strafe weg von Ihrer Umgebung geschickt. Heute nenn sich das
> Flexibilisierung.

Nee, das ist weniger Strafe als Schutz der Verbliebenen vor den 
Verbannten. Macht man heute noch im Osten so: Die Altkommies können den 
Frohsinn Ihrer Yuppie-Kinder kaum ertragen und "flexibiliesieren" Ihre 
Nachwendekinder in den Westen. Jedenfalls die nicht das Gefühle des 
Verloren-habens der Eltern teilen. - Eigentlich WinWin - die Kinder 
frönen den Konsum und die Alten fühlen sich in ihrer Ostalgie bestätigt. 
}:-)

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Basti schrieb:
> Echt interessant. Wobei Essen nur 200-300 km weit von Münster sein
> sollte. Und das macht so viel aus.
>
> Früher gab es eine Strafe, die Verbannung. Kriminelle Leute wurden aus
> Strafe weg von Ihrer Umgebung geschickt.

Siehe hierzu auch "Scherbengericht" (Antikes Griechenland).

von Stimmt (Gast)


Lesenswert?

Basti schrieb:
> Heute nenn sich das
> Flexibilisierung.

Ich bin gerade am Ende meiens Studiums und muss sagen, dass die meisten 
zwar gerne hier wohnen bleiben wollen, aber wahrscheinlich der Großteil 
für den ersten Job quer durch Deutschland ziehen muss. Alleine die 
Abschlussarbeiten waren bei Unternehmen im Umkreis von ca. 300 
Kilometern.

Wenn man dann noch bedenkt, dass der erste Job faktisch immer auf 1 oder 
2 Jahre befristet ist würde ich gerne mit den Leuten vor 30 Jahren 
tauschen. Da war diese "Felxibilität" was den Wohnort angeht noch nicht 
so extrem wie heute.

Die Unternehmen wünschen sich Bewerber, denen die Wohnort komplett egal 
ist und alles für den Job aufgeben und wundern sich dann, dass diese 
Multiflexibelen Mitarbeiter sofort wieder weg sind, wenn sich irgendwo 
in Deutschland eine bessere Perspektive bietet.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Stimmt schrieb:
> Wenn man dann noch bedenkt, dass der erste Job faktisch immer auf 1 oder
> 2 Jahre befristet ist
Wer erzählt euch so einen Unsinn? Eine befristete Stelle würde ich als 
Absolvent nur annehmen wenn ich vorher wirklich alles andere 
ausgeschöpft habe.

> würde ich gerne mit den Leuten vor 30 Jahren
> tauschen.
Dann verhalte dich auch so und mache klar dass du eine unbefristete 
Stelle suchst und verwerfe alle anderen von vornherein.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Basti schrieb:
> Echt interessant. Wobei Essen nur 200-300 km weit von Münster sein
> sollte. Und das macht so viel aus.

Meiner Schätzung nach dürften das nicht einmal 100km sein :-)

> Früher gab es eine Strafe, die Verbannung. Kriminelle Leute wurden aus
> Strafe weg von Ihrer Umgebung geschickt. Heute nenn sich das
> Flexibilisierung.

Ja, man bezahlt einen ordentlichen Preis. Deswegen habe ich damals auch 
"im Ausland arbeiten" kritisch gesehen. Viele Bindung zerbrechen dabei 
und FB/Telefon etc. kann das Persönliche nicht ersetzen.

Der münsterländer Westfale ist sicherlich nicht immer einfach - und 
Foldi scheint da eine üble Gegend erwischt zu haben. Wir Ostwestfalen 
sind dagegen geradezu aufgeschlossen <:-}

Hier am Rand der Eifel habe ich mich (dank meiner Frau) damals recht gut 
und schnell eingelebt. Hier ist noch etwas Rheinland vorhanden.

Stadt oder eher Land? Schwierige Entscheidung, wenn man die Hintergründe 
nicht kennt. Wenn man gerne in der Natur ist, sieht das sicherlich 
anders aus als wenn man jeden Tag in Clubs unterwegs ist.

Wobei eigentlich alle unsere "städtischen" Bekannten, die auf die Stadt 
wegen ihrer vielen Angebote schwören, diese sehr wenig nutzen. Da sind 
wir ja fast mehr in Köln/Bonn/Koblenz unterwegs als die in ihren 
eigenen Städten.

Nur für IGM-Tarif würd eich jedenfalls nicht aus meiner Umgebung 
wegziehen - egal wo sich diese befindet. Soziale Bindungen haben bei uns 
ein deutliches Übergewicht zu allem Monetärem.

von Stimmt (Gast)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Dann verhalte dich auch so und mache klar dass du eine unbefristete
> Stelle suchst und verwerfe alle anderen von vornherein.

Als ich 2008 nach meiner Ausbildung in den Arbeitsmarkt gestartet bin 
habe ich in 11 Monaten! 3 Zeitverträge (bei meiner Ausbildungsfirma) 
bekommen. Der dritte Vertrag war auf einen Monat befristet! Und jetzt am 
Ende des Studiums sehe ich eine Menge meiner Freunde und Bekannte in 1 
Jahresverträge einsteigen. Ich mache jetzte erstmal noch den Master, mal 
schauen wie es in 1,5 Jahren ausschaut. Aber ich sehe da schwarz. Wie 
soll man sich zu solchen Bedingungen etwas im Leben aufbauen?

von F. F. (foldi)


Lesenswert?

Basti schrieb:
> Wobei Essen nur 200-300 km weit von Münster sein
> sollte. Und das macht so viel aus.

Uhi, noch ein erheblicher Unterschied. Münsterland ist nicht Münster.
Die Münsteraner und Münster selbst sind von den meisten Leuten der 
ländlichen Bevölkerung verhasst.
Münster ist, allein durch die Uni, wieder ne ganz andere Hausnummer. Bin 
da zwar nur mal zum Einkauf oder sonst was, also nie länger, aber es ist 
dort alles viel freundlicher und offener.

von F. F. (foldi)


Lesenswert?

Stimmt schrieb:
> Die Unternehmen wünschen sich Bewerber, denen die Wohnort komplett egal
> ist und alles für den Job aufgeben und wundern sich dann, dass diese
> Multiflexibelen Mitarbeiter sofort wieder weg sind, wenn sich irgendwo
> in Deutschland eine bessere Perspektive bietet.
>
Wohl wahr!

von F. F. (foldi)


Lesenswert?

Chris D. schrieb:
> Der münsterländer Westfale ist sicherlich nicht immer einfach - und
> Foldi scheint da eine üble Gegend erwischt zu haben. Wir Ostwestfalen
> sind dagegen geradezu aufgeschlossen <:-}

Die Ostwestfalen sind dagegen die so was von einfach zu handhaben. Die 
sind dagegen absolute Frohnaturen.
Wenn du hier geschäftlich her kommst, wirst du sagen, "Was hat Foldi da 
bloß erzählt?", aber wenn du ne Weile hier lebst, dann weißt du, dass 
das so ist, wie ich es sage.
Die Münsterländer sagen von sich selbst, "man muss mit Ihnen einen Sack 
Salz gegessen haben", um mit ihnen klar zu kommen.
Auch die Nachbarschaftsfeste, Geburtstage und welche tausend Gründe, die 
sie hier zum feiern (eher saufen) haben, bringen dich nicht näher. 
Irgendwann will man das auch gar nicht mehr.
Aber Miete (mein Haus ist ja weg) und das Bauen ist hier absolut 
bezahlbar und die Landschaft ist schön. Daher kann man das ertragen. 
Solange du alle auf einen recht großen Abstand hältst und ihnen nur das 
erzählst, was sie auch so über dich erfahren können, ist es ganz 
erträglich.
Könnte ja mal einen Ratgeber, "Leben im Münsterland", schreiben. :-)

von Timo (Gast)


Lesenswert?

Stimmt schrieb:
> Wenn man dann noch bedenkt, dass der erste Job faktisch immer auf 1 oder
> 2 Jahre befristet ist würde ich gerne mit den Leuten vor 30 Jahren
> tauschen. Da war diese "Felxibilität" was den Wohnort angeht noch nicht
> so extrem wie heute.

Vor 30 oder 40 Jahren wurden ja auch noch wirklich Leute gesucht. Damals 
gab es wirklich einen Fachkräftemangel. Da haben sogar Leute einen Job 
als Ingenieur bekommen selbst wenn sie ihr Studium kurz vor Ende 
abgebrochen haben. Damals fand in den Firmen auch noch eine Einarbeitung 
für Anfänger statt. Heute können sich die Firmen hingegen alles 
erlauben, können alle Forderungen stellen aber müssen selber nichts für 
die Arbeitnehmer tun. Die Fachkräfteschwemme machts möglich.

von klausi (Gast)


Lesenswert?

Timo schrieb:
> Damals fand in den Firmen auch noch eine Einarbeitung für Anfänger
> statt.

Bist du Zeitzeuge?

von Timo (Gast)


Lesenswert?

klausi schrieb:
>> Damals fand in den Firmen auch noch eine Einarbeitung für Anfänger
>> statt.
>
> Bist du Zeitzeuge?

Ich selbst nicht. Aber ich kenne Zeitzeugen.

von Mephistohopeless (Gast)


Lesenswert?

Timo schrieb:
> Heute können sich die Firmen hingegen alles
> erlauben, können alle Forderungen stellen aber müssen selber nichts für
> die Arbeitnehmer tun. Die Fachkräfteschwemme machts möglich.

Hat die die PDS-Propaganda-Abteilung zu Forumtrollerei nach 
Putins-Vorbild verurteilt?!

von klausi (Gast)


Lesenswert?

Mephistohopeless schrieb:
> Timo schrieb:
> Heute können sich die Firmen hingegen alles
> erlauben, können alle Forderungen stellen aber müssen selber nichts für
> die Arbeitnehmer tun. Die Fachkräfteschwemme machts möglich.
>
> Hat die die PDS-Propaganda-Abteilung zu Forumtrollerei nach
> Putins-Vorbild verurteilt?!

Jetzt also links.

von Mitleser (Gast)


Lesenswert?

Mod, hauch wech den Scheiss!

von polb (Gast)


Lesenswert?

Timo schrieb:
> Vor 30 oder 40 Jahren wurden ja auch noch wirklich Leute gesucht. Damals
> gab es wirklich einen Fachkräftemangel. Da haben sogar Leute einen Job
> als Ingenieur bekommen selbst wenn sie ihr Studium kurz vor Ende
> abgebrochen haben. Damals fand in den Firmen auch noch eine Einarbeitung
> für Anfänger statt. Heute können sich die Firmen hingegen alles
> erlauben, können alle Forderungen stellen aber müssen selber nichts für
> die Arbeitnehmer tun. Die Fachkräfteschwemme machts möglich.


Prüfe bitte die Arbeitslosenstatistik, bevor du so einen Unsinn 
erzählst. In den 80er Jahren gab es mit Abstand die meisten 
Arbeitslosen.
Auch die 1990er Jahre hast du wohl verschlafen. Die älteren Ingenieure 
heulen mir immer was vor wie gut wir es heutzutage im Vergleich zu 
damals haben. Damals hat angeblich kaum jemand im ersten Jahr nach 
Abschluss was gefunden. Heutzutage sind alle tauglichen Leute spätestens 
nach 6 Monaten im Job.

Siehe Tabelle zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit in dem Link: 
http://www.bpb.de/geschichte/deutsche-einheit/lange-wege-der-deutschen-einheit/47242/arbeitslosigkeit
Beim interpretieren bitte berücksichtige wann die DDR zur BRD dazu kam.

von Fpgakuechle K. (Gast)


Lesenswert?

Stolzer AfD-Wähler schrieb im Beitrag #4508591:
> Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen unterbinden
>
> Die AfD fordert die Politik auf, den Missbrauch von Leiharbeit und
> Werkverträgen in der Wirtschaft sowie in Landesinstitutionen und
> Behörden zu beenden.

So ein Satz gegen Mißbrauch findet sich in jeden Parteiprogramm und in 
keinem dafür. In Forderungen aufstellen unterscheidet sich die AfD nicht 
von anderen.

von Halbkreisingenieur (Gast)


Lesenswert?

polb schrieb:
> Heutzutage sind alle tauglichen Leute spätestens
> nach 6 Monaten im Job.

Wobei tauglich sein, heute ein schmaler Bereich geworden ist. Die 
Industrie ist da in letzter Zeit ein bisschen von Sinnen geworden und 
lassen die immer schwereren Bedingungen (Absatzmärkte, globale 
Konkurrenz, Energie- und Rohstoffkosten) an den Bewerbern und 
Mitarbeitern aus. Im Endeffekt sind trotz des technologischen 
Fortschritts die Produkte deshalb oft schlechter/mängelbehafteter als 
noch vor 10 Jahren dank Zinskapitalimus in der Sackgasse. Ich rede da 
noch nicht mal von Obsoleszenz. Am Ende ruiniert der Zinskapitalismus 
die Wirtschaft.

von Mephistohopeless (Gast)


Lesenswert?

Halbkreisingenieur schrieb:
> Im Endeffekt sind trotz des technologischen
> Fortschritts die Produkte deshalb oft schlechter/mängelbehafteter als
> noch vor 10 Jahren dank Zinskapitalimus in der Sackgasse.

Nöh, schlecht konstruierte Produkte sind die Folge fachliche Schwächen 
in der Konstruktions/Produktion - da hat das zugrundeliegende 
Wrtschaftssytem herzlich wenig Anteil.

Die Mentalität der lokalenBelegschaft mag noch eine Rolle spielen, also 
das Angestellte trotz sehr guter Ausbildung kein Interesse an 
Ingenieurtechnischen Höchstleistungen haben (Karriereverweigerung). Das 
konnte man nahezu flächendeckend in der Elektronikindustrie der DDR 
beonachten.

von Panzer H. (panzer1)


Lesenswert?

Mephistohopeless schrieb:
> Die Mentalität der lokalenBelegschaft mag noch eine Rolle spielen, also
> das Angestellte trotz sehr guter Ausbildung kein Interesse an
> Ingenieurtechnischen Höchstleistungen haben (Karriereverweigerung). Das
> konnte man nahezu flächendeckend in der Elektronikindustrie der DDR
> beonachten.

Waren da nicht eher die von oben vorgegebenen Randbedingungen bzw. der 
eingeschränkte Zugang zu gewissen Technologien (CoCom-Embargo) und 
Devisen das Problem?

von Bitwurschtler (Gast)


Lesenswert?

Panzer H. schrieb:
> Waren da nicht eher die von oben vorgegebenen Randbedingungen bzw. der
> eingeschränkte Zugang zu gewissen Technologien (CoCom-Embargo) und
> Devisen das Problem?

Offiziell sicher, aber das Problem fehlende Technologien selbst 
entwickeln zu müssen kennt jede HiTech-Industrie.
Und selbst wenn es für jeden Ingenieur eine eigene IBM-Konsole gegeben 
hätte - das ändert nix an 0-Bock Einstellung.

von Benji (Gast)


Lesenswert?

Bitwurschtler schrieb:
> ffiziell sicher, aber das Problem fehlende Technologien selbst
> entwickeln zu müssen kennt jede HiTech-Industrie.
> Und selbst wenn es für jeden Ingenieur eine eigene IBM-Konsole gegeben
> hätte - das ändert nix an 0-Bock Einstellung.

Kann nicht sein!
Laut Zeitzeugenaussagen hier im Forum waren die Ossis doch alle super 
ausgebildete Spezialisten!
Hochmotivierte Profis die trotz der begrenzten Möglichkeiten der DDR 
technische Höchstleistungen vollbracht haben!

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

Stimmt schrieb:
> Wenn man dann noch bedenkt, dass der erste Job faktisch immer auf 1 oder
> 2 Jahre befristet ist würde ich gerne mit den Leuten vor 30 Jahren
> tauschen.

Vor 30 Jahren gab`s sowas wie "befristet" noch nicht!
Und Zeitarbeit, war genauso gut bezahlt wie der Job beim OEM.
Und die "Freiberufler" beim OEM waren die King`s´, die standen besser da 
wie  jeder AT`ler!

> Da war diese "Felxibilität" was den Wohnort angeht noch nicht
> so extrem wie heute.

Da war`s auch  ned so anders. Die Großstädte und Metropolen mit geringen 
Wachstum,  die tief im Strukturwandel waren (z.B. Ruhrgebiet) oder 
Hochschulstandorte die am "Zonenrand" lagen, dort mußte min. 1/3  der 
Absolventen der Ing.-Studiengänge die Zelte Abbrechen.
(Aus Berlin gingen die wenigsten weg (offiziell), die hatten Angst zum 
Bund zu müssen oder zum Zivi abrücken zu müssen.)
Klar aber auch die Großstädte und Metropolen die forschungs- und 
industrielastig waren, da gab`s immer einen Job, zwar ned die 
Wunschfirma, das Wunschgehalt und auch ned die Wunschbranche.
Aber wegzeihen mußte aus Hamburg Köln, Frankfurt München, Nürnberg 
Stuttgardt nur, wenn er halt berufliche Sonderwünsche hatte.

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

Benji schrieb:
> Kann nicht sein!
> Laut Zeitzeugenaussagen hier im Forum waren die Ossis doch alle super
> ausgebildete Spezialisten!
> Hochmotivierte Profis die trotz der begrenzten Möglichkeiten der DDR
> technische Höchstleistungen vollbracht haben!

Du mußt differenzieren:
Wer an einer Universität studierte hatte bis zum Diplom, hatte immer das 
gleiche Niveau wie an anderen Hochschulen.
Die Ingenieurschulen waren bis zur Wende nix anderes als die alten 
Ingenieurschulen der BRD.
Die FH`s hatten von Anfang an die Zielsetzung einen Abschluß im Sinne 
des Diplom I (GH) zu verleihen.
Im Verbund mit Universitäten od. TU`s konnte dann im Zuge eines 
Zusatzstudienganges das Universitätsdiplom (Diplom II (GH)) erlangt 
werden. Machten zwar ned viele, war aber überall möglich!
Als Zugangsvoraussetzung war auch eine min. 12 jährige Schulausbildung 
mit  Fachabitur zwingen vorgesehen.
Angangs (bis 75-78) mag es ja noch gegangen sein wie bei den alten 
Ing.-Schulen sich einzuschreiben. Aber ich glaube das war auch nicht die 
Regel. Denke da waren schon im Vorfeld verpflichtend Zugangssemester 
vorgesehen, die dann später als Leistungs-Klassen an der FOS angesiedelt 
wurden.
Die Schiene über Techniker+Zusatzquali Fachhochschulreife, war nur ein 
Nebenweg, der nicht oft genutzt wurde (Technikerschule kostet halt paar 
Euronen mehr, auch damals schon),  und entspricht den Abschluß an einer 
Fachakademie.
Also die Voraussetzungen zum Zugang an eine FH waren schon Mitte der 
70`er weit höher als an den Ingenieurschulen der DDR bis 1989.
Das höhere Anspruchsniveau  des  FH-Diploms zum Fachschul-ing. der DDR 
liegt damit auf der Hand, auch wenn`s halt die DDR-Ing. der alten Schule 
nicht glauben wollen!

von pilf (Gast)


Lesenswert?

Genau darum geht es in diesem Thread, die der DDR und ihre Qualität. 
Weiter so, hochgebildete Elite xD

von ddr2 (Gast)


Lesenswert?

Das ist ein hochbrisantes Thema: Das Niveau von Schulen die es nicht 
mehr gibt in einem Land das es nicht mehr gibt vor 50 Jahren !!!!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

pilf schrieb:
> Genau darum geht es in diesem Thread, die der DDR und ihre Qualität.
> Weiter so, hochgebildete Elite xD

Und deshalb ist das Ex-Zonenrand "Neustadt an der Saale" für mich auch 
eine "NO-GO-Zone".
Dort sind die Firmen nach der Wende von den Fachkräften aus der DDR 
überschwemmt worden und die DDR-Fachschul-Ing. sind in den Firmen seit 
dem die technologischen Schrittmacher!

Neustadt an der Saale liegt knapp 8 km hinter der Ex-Zonengrenze.
40 Jahre lang war die Gegend in Reichweite der MfRW der NVA und 
Westgruppe der Sovietarmee!
Was glaubst du  was da noch am Schluß gelebt hat?
Ich sags dir:
Rentner, Alk`s und Honk`s!

von Mephistohopeless (Gast)


Lesenswert?

ddr2 schrieb:
> Das ist ein hochbrisantes Thema: Das Niveau von Schulen die es nicht
> mehr gibt in einem Land das es nicht mehr gibt vor 50 Jahren !!!!

Ja, das ist mindestens genauso brisant wie über das Niveau des 
Fachkräftemangels  zu diskutieren, den es ja seit postulierten 50 Jahren 
nicht mehr gibt. Gegründet auf eine Kapitalismuskritik eines vor über 
100 Jahren verstorbenen Rauschebarts, die dieser mit Daten einer Art 
Wirtschaftens begründet wie sie zur Zeit der Dampfmaschine praktiziert 
wurde, also ebenfalls über 100 Jahre obsolet.

von DDR-Geschädigter (Gast)


Lesenswert?

Cha-woma M. schrieb:
> Und deshalb ist das Ex-Zonenrand "Neustadt an der Saale" für mich auch
> eine "NO-GO-Zone".
> Dort sind die Firmen nach der Wende von den Fachkräften aus der DDR
> überschwemmt worden und die DDR-Fachschul-Ing. sind in den Firmen seit
> dem die technologischen Schrittmacher!

Könnten diese DDR-Ings. auch etwas mit dem Niedergang von Nixdorf 
Computer nach den Wende zu tun haben?
Ich habe für Nixdorf gearbeitet bis ich was besseres fand beim 
Mittelstand. Ich habe den Laden auch deshalb verlassen weil die 
DDR-Ings. mir auf den Zeiger gingen.

von Mephistohopeless (Gast)


Lesenswert?

DDR-Geschädigter schrieb:
> könnten diese DDR-Ings. auch etwas mit dem Niedergang von Nixdorf
> Computer nach den Wende zu tun haben?

Hm interessannte These, Quimonda (Infineon in Dresden) ist tot, Global 
Foundries (AMD in Dresden)  kurz davor,.... Alles beim Start grundsolide 
Unternehmen die mit (fatal?) hohen Anteil an DDR-Ings. am Laufen 
gehalten werden sollten. IGM-Tarif, städtisches Umfeld -> alles für die 
Katz.

von Ex-Nixdorfer (Gast)


Lesenswert?

Mephistohopeless schrieb:
> DDR-Geschädigter schrieb:
>> könnten diese DDR-Ings. auch etwas mit dem Niedergang von Nixdorf
>> Computer nach den Wende zu tun haben?
>
> Hm interessannte These, Quimonda (Infineon in Dresden) ist tot, Global
> Foundries (AMD in Dresden)  kurz davor,.... Alles beim Start grundsolide
> Unternehmen die mit (fatal?) hohen Anteil an DDR-Ings. am Laufen
> gehalten werden sollten. IGM-Tarif, städtisches Umfeld -> alles für die
> Katz.


Das ist so oder so hoffnungslos gewesen. Die reine Fertigung ist nur in 
Niedriglohnländern profitabel.

Die Entwicklung kann überall sein, muss nicht standortgebunden sein. 
Also muss sie auch nicht in Dresden sein. Sie kann auch in Indien, 
Israel, England, Taiwan oder USA sein können, wenn die Firma global 
aufgestellt ist, wie es bei AMD und Infineon der Fall ist.
Wenn Dresden keine Ergebnisse liefert, werden die Aufgaben auf die 
anderen Zentren verteilt und der Standort dicht gemacht.

von Halbkreisingenieur (Gast)


Lesenswert?

Im Osten wurden viele Firmen über Subventionen angelockt, und wenn die 
weg sind, dann gehen auch die Firmen. Dann noch die niedrigsten Löhne in 
der gesamten BRD, fast gleich auf mit den östlichen Grenzländern. Das 
hat die Konzerne inkl. dann die Zulieferer ebenfalls angelockt.
Die Halbleiterindustrie ist eh größtenteils im Arsch und Fertigung lohnt 
sich nur noch, wo es keinen Umweltschutz gibt und Energie so gut wie nix 
kostet. Beides in Deutschland nicht der Fall.

von Spaminator (Gast)


Lesenswert?

DDR-Geschädigter schrieb:
> Könnten diese DDR-Ings. auch etwas mit dem Niedergang von Nixdorf
> Computer nach den Wende zu tun haben?
> Ich habe für Nixdorf gearbeitet bis ich was besseres fand beim
> Mittelstand. Ich habe den Laden auch deshalb verlassen weil die
> DDR-Ings. mir auf den Zeiger gingen.

Was suchen die DDR-Ings denn in Paderborn?

von pilf (Gast)


Lesenswert?

Es fehlen nur noch die Verschwörungstheorien zwischen all diesem Unsinn 
der letzten 30 Beiträge...

von Mitleser (Gast)


Lesenswert?

> Was glaubst du  was da noch am Schluß gelebt hat?
> Ich sags dir: Rentner, Alk`s und Honk`s!

Nicht zu vergessen die Deppenapostrophler! ;-)  Übrigens findet man
Alkis überall, denn Ethanol-Abusus zieht sich quer durch alle Gesell-
schaftsschichten, ganz unabhängig vom Bildungsgrad oder Einkommen.

von Ex-Nixdorfer (Gast)


Lesenswert?

Spaminator schrieb:
> DDR-Geschädigter schrieb:
>> Könnten diese DDR-Ings. auch etwas mit dem Niedergang von Nixdorf
>> Computer nach den Wende zu tun haben?
>> Ich habe für Nixdorf gearbeitet bis ich was besseres fand beim
>> Mittelstand. Ich habe den Laden auch deshalb verlassen weil die
>> DDR-Ings. mir auf den Zeiger gingen.
>
> Was suchen die DDR-Ings denn in Paderborn?

Das war direkt nach der Wiedervereinigung, ich kann mich nicht mehr gut 
daran erinnern. Es ging darum, neue Nixdorf-Werke in den neuen 
Bundesländern aufzubauen und die technologische Erneuerung dort 
voranzutreiben.
Daher wurden dort neue Werke aufgebaut und auch neue Leute, natürlich 
alles Ostdeutsche, dort eingestellt vom Ingenieur bis zum 
Maschinenbediener.

Diese aber kamen, ich glaube das waren weniger als tausend, nach 
Paderborn, um hier ihr Handwerk zu lernen und die Firmenkultur kennen zu 
lernen, das war so eine Art Ausbildung für sie.

Durch den Zusammenbruch und der Fusion von Siemens wurde aber vor allem 
durch die Siemens-Manager klar, dass bei Nixdorf die Manager bisher nur 
Unsinn verzapft hatten und irrationale Projekte angeschoben hatten. Der 
Laden sich mehrmals übernommen und keine Zukunft.

Die Ostprojekte wurden eingestellt, aber aus politischen Gründen durften 
die Ossis bei Siemens-Nixdorf in Paderborn bleiben und weiter arbeiten. 
Bei Nixdorf hat so oder so nie was richtig funktioniert und mit den 
neuen Kollegen, die eigentlich aber von der Mentalität her nach 
Paderborn passten, war für mich der Zeitpunkt gekommen, die Flucht aus 
der neuen zu ergreifen zu einem Mittelständler, der zwar auch wegen 
Ostgeschäfte boomte, aber wenigstens war dort der Sachverstand auf einem 
höheren Level als bei Nixdorf.

von Zurück zum Thema (Gast)


Lesenswert?

Umziehen für die Arbeit siehe ich mitterlweile als problematisch an.

Die Firmen wollen Dich nicht haben, falls Du deren weltfremden 
Anforderungen nicht zu 200% erfüllst.

Wenn Sie Dich aber doch haben wollen, ist es fast noch schlimmer.

Dann erzählen Dir die Firmen irgendein Scheiß, wie toll und super es bei 
denen ist. Ach ne, sorry, die "Firmen" sind nicht böse. Aber die Leute 
die Dich einstellen wollen, tun das NUR UM EINEN PERSÖLICHEN VORTEIL für 
deren Karriere daraus zu ziehen. Nix mit Wohle der Firma oder so ein 
Scheiß.

Darum erzählen diese Leutchen alles mögliche. Lügen und eigene verzerrte 
Wahrnehmung damit Du für die einen Vorteil bringst.

Stell Dich mal vor, Du kündigst eine gute Stelle und ziehst 500 km 
weiter weg von der Stadt in irgendeinen Scheißdorf. Weil die "Firma" und 
die Stelle dort so supertoll ist. Und dann kommt das Erwachen. Schon 
einige Leute erlebt, die das durchgemacht haben.

Wenn man das riskiern will, dann NUR zu einem IGM Betrieb. Warum? Weil 
wenigstens einige Standards bezüglich Güte des Arbeitsplatzes meistens 
eingehalten werden. Nicht immer, das ist klar, aber die Dichte von 
beschissenen Stellen ist bei nicht IGM Betriebe höher.

Und umziehen für den Job würde ich nur nach dem Studium empfehlen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Zurück zum Thema schrieb:
> Und umziehen für den Job würde ich nur nach dem Studium empfehlen.
Ansichtssache

Man sollte nicht gleichzeitig den Arbeitgeber wechseln und den Wohnort.
Den wenn es schiefgeht, z.B. die Firma kommt in eine Schieflage und es 
wird Ballast abgeworfen (vulgo Entlassungen). Dann sich die 
Neueinstellungn immer die am ersten gehen müssen.
In so einem Fall hat man nur Schulden und Ärger an so einen Wechsel.

von pilf (Gast)


Lesenswert?

Dann wohnt man halt zunächst in einer Pension oder mietet sich sonstwo 
ein möbliertes Zimmer bis man ein Gefühl für das Unternehmen und seinen 
eigenen Wert dort hat. In Kleinstädten zahkt man für 18 Übernachtungen 
in der Regel weniger als 500 pro Monat.

Sonst dürften die meisten deiner Meinung nach nie wechseln. Nicht alle 
Unternehmen sind in Großstädten.

von Ingenieur (Gast)


Lesenswert?

pilf schrieb:
> Dann wohnt man halt zunächst in einer Pension oder mietet sich
> sonstwo ein möbliertes Zimmer bis man ein Gefühl für das Unternehmen und
> seinen eigenen Wert dort hat.

Diese Zeiten sind genauso für mich vorbei wie Camping-Urlaub. Es ist 
unter meiner Würde, mich wochenlang wie ein Monteur in eine Pension 
einzumieten, und das für ein Job in irgendeinem Scheiß-Kaff. Nein, 
danke!

von er sie es (Gast)


Lesenswert?

Zurück zum Thema schrieb:
> Umziehen für die Arbeit siehe ich mitterlweile als problematisch an.

Klar, sehe ich auch so.

Nur es gibt eine Abwägen der Gründe für einen Umzug.

Wenn ich einen halbwegs gut bezahlten Job in meiner Heimat habe, ziehe 
ich doch nicht um, weil ich in Weit-Weit-Weg am Arsch der Welt 20% mehr 
Kohle verdiene.

Ich ziehe nach einer gewissen Zeit um, wenn ich keinen Job mehr habe, 
bzw. bald nicht mehr haben werde und ich zeitnah in der Gegend nichts 
finde.

Die erste Zeit sucht man sich ein möbliertes Zimmer / Wohnung.

von pilf (Gast)


Lesenswert?

er sie es schrieb:
> Wenn ich einen halbwegs gut bezahlten Job in meiner Heimat habe, ziehe
> ich doch nicht um, weil ich in Weit-Weit-Weg am Arsch der Welt 20% mehr
> Kohle verdiene.

Die Frage richtete sich an all die Leute, die hier ständig rumheulen, 
dass es heutzutage nur Leihbuden gibt, kaum jemand über 60k verdient, 
... .
Natürlich ziehen die wenigsten Zufriedenen für ein bisschen mehr Gehalt 
um. Ich habe es trotzdem getan und bin überglücklich, weil der 
Altersdurchschnitt viel niedriger ist, so dass die Kollegen nicht den 
halben Tag rummaulen und auch die Arbeit ist viel interessanter, 
richtige Entwicklung und nicht nur Powerpoint-/Excelschubserei.

von SKY (Gast)


Lesenswert?

Der Altersdurchschnitt ist geringer und deshalb maulen die Kollegen 
nicht den ganzen Tag rum.

Deshalb bist du überglücklich, umgezogen zu sein.

von pilf (Gast)


Lesenswert?

Neben dem Geld und der Arbeit, ja. Du solltest wenigstens versuchen zu 
verstehen, was du liesst, bevor du es widergibst bzw zumindest 
versuchst.

von Ingenieur (Gast)


Lesenswert?

SKY schrieb:
> Der Altersdurchschnitt ist geringer und deshalb maulen die
> Kollegen nicht den ganzen Tag rum.

Stimmt, junge Leute maulen ja nicht, die sind generell immer mit allem 
zufrieden. Seltsame Ansicht.

> Deshalb bist du überglücklich, umgezogen zu sein.

Das ist ja immer relativ, wer weiß schon wo er so herkommt, wenn er 
schon Bad Neustadt an der Saale toll findet. Vielleicht aus Bitterfeld.

von pilf (Gast)


Lesenswert?

Die Aussage war nicht, dass junge Leute überhaupt nicht maulen. Auch 
nicht, dass Bad Neustadt so schön ist. Versuche wenigstens zu verstehen 
was du liesst.

Ich kenne jetzt aber auch kaum eine schöne deutsche Stadt, Innenstädte 
sehen doch alle gleich aus. Selbst Hamburg und München beeindrucken da 
nicht.

von Rick M. (rick-nrw)


Lesenswert?

pilf schrieb:
> Ich kenne jetzt aber auch kaum eine schöne deutsche Stadt,

ich kenne aber ein paar sehr hässliche!

pilf schrieb:
> Ich habe es trotzdem getan und bin überglücklich, weil der
> Altersdurchschnitt viel niedriger ist, so dass die Kollegen nicht den
> halben Tag rummaulen und auch die Arbeit ist viel interessanter,
> richtige Entwicklung und nicht nur Powerpoint-/Excelschubserei.

Wie alt warst du da?
Mit oder ohne Familie?
War die vorige Firma so überaltert und bestand nur aus 
Powerpoint-/Excelschubserei?
(...)

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Rick M. schrieb:
> pilf schrieb:
>> Ich kenne jetzt aber auch kaum eine schöne deutsche Stadt,
>
> ich kenne aber ein paar sehr hässliche!

Oh ja, Berlin, Leipzig, Erfurt z.B. Eigentlich alle größeren Städte in 
der Zone.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

er sie es schrieb:
> Die erste Zeit sucht man sich ein möbliertes Zimmer / Wohnung.

Wo das aber auch schon wieder ned für "fast umsonst" zu haben ist.

von Rick M. (rick-nrw)


Lesenswert?

Cha-woma M. schrieb:
> Wo das aber auch schon wieder ned für "fast umsonst" zu haben ist.

Kostet Geld! Wenn man sich da aber selbsr verpflegen kann, kommt das 
günstiger als Absteige+Essen gehen.

Nochmal, ich muss erstmal einen Grund haben, für einen Job umzuziehen, 
egal ob aufs Land oder in die Großstadt, egal ob IGM-Tarif oder 
Handwerkstarif-Ost-Bayern.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Rick M. schrieb:
>> pilf schrieb:
>>> Ich kenne jetzt aber auch kaum eine schöne deutsche Stadt,
>>
>> ich kenne aber ein paar sehr hässliche!
>
> Oh ja, Berlin, Leipzig, Erfurt z.B. Eigentlich alle größeren Städte in
> der Zone.

Eigentlich gibt´s in D-land keine schönen Städte.
Entweder wurden die im 2 WK zerbombt, oder aber im Zuge des 
Wirtschaftswunders kaputt modernisiert. Das trifft vorallem die kleinen 
Städte mit den kaputt modernisiert!

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Cha-woma M. schrieb:
> Eigentlich gibt´s in D-land keine schönen Städte.

Eigentlich sind die Städte schön, die nicht im Krieg zerstört wurden.
Einige Beispiele: Wernigerode, Goslar, Quedlinburg, Heidelberg, 
Rotenburg
ob der Tauber.

MfG Paul

von Claymore (Gast)


Lesenswert?

Klar zieht kaum einer um, wenn er einen guten Job hat und sozial am 
Wohnort verwurzelt ist. Hier gibt es aber ständig Leute, die nicht 
umziehen, obwohl sie arbeitslos sind oder über miese Arbeitsbedingungen 
und den schlechten Arbeitsmarkt klagen. Die Leute sind nur dann richtig 
kreativ, wenn sie sich Ausreden ausdenken, wieso sie nicht umziehen 
könnten. Eine Pension ist zu unbequem. Ein Zimmer kostet Geld. Wow. Das 
zeugt von der Weitsicht einer Eintagsfliege. Da braucht es nicht 
wundern, wenn die Leute in ihrer Heimat keinen vernünftigen Job finden.

von pilf (Gast)


Lesenswert?

Genau darum ging es mir. Wie oft ich hier schon einen Unsinn vom "IGM 
Disneywunderland" und so einen Quatsch gelesen habe, nur hier.
Denkt ihr etwa die Leute bei VW und Audi sind alles gebürtige 
Wolfsburger und Ingolstädter?

von Dortmunder Jung (Gast)


Lesenswert?

pilf schrieb:
> Genau darum ging es mir. Wie oft ich hier schon einen Unsinn vom
> "IGM
> Disneywunderland" und so einen Quatsch gelesen habe, nur hier.
> Denkt ihr etwa die Leute bei VW und Audi sind alles gebürtige
> Wolfsburger und Ingolstädter?


Sicher geht keiner nach Wolfsburg, wenn die Kohle nicht stimmt. Das gilt 
sogar für die Profis des VFL. Die haben extra sogar eine 
"Wolfsburg-Zulage" in ihren Verträgen drin.
Vor allem die Wolfsburger "Mittelschicht" ist gar nicht so bürgerlich, 
vor allem nicht in Hinblick auf Bildung.

Bei Ingolstadt sieht es nicht besser aus.

von Claymore (Gast)


Lesenswert?

pilf schrieb:
> Genau darum ging es mir. Wie oft ich hier schon einen Unsinn vom "IGM
> Disneywunderland" und so einen Quatsch gelesen habe, nur hier.

Das kann ich auch nicht nachvollziehen. Es gibt 2 Mio 
IG-Metall-Mitglieder, das sind etwa 5% aller 
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. Dazu kommt noch eine 
Dunkelziffer an Nicht-Gewerkschafter, die dennoch vom Tarifvertrag 
profitieren. Ergo: Tariflohn ist eher die Regel, und auf keinen Fall die 
Ausnahme.

pilf schrieb:
> Denkt ihr etwa die Leute bei VW und Audi sind alles gebürtige
> Wolfsburger und Ingolstädter?

Es gibt eben auch Menschen, die es als Herausforderung betrachten, aus 
der Heimat weg zu ziehen. Oder die gar nicht bleiben wollen. Manche 
Leute gehen sogar freiwillig ins Ausland.

von Ingenieur (Gast)


Lesenswert?

Oh Mann, jetzt wird hier von pilf (das ist der kleine Stiefbruder von 
polb) und Claymore (ehemals Minefields) schon über das Jammern 
gejammert. Tiefer können die beiden nun wirklich nicht mehr sinken. 
Fehlen eigentlich nur noch Heiner und Michael S., dann ist die Runde des 
Grauens komplett.

von Claymore (Gast)


Lesenswert?

Ingenieur schrieb:
> Oh Mann, jetzt wird hier von pilf (das ist der kleine Stiefbruder von
> polb) und Claymore (ehemals Minefields) schon über das Jammern
> gejammert.

Und du jammerst darüber, dass wir über das Jammern jammern. :)

von F. F. (foldi)


Lesenswert?

Claymore schrieb:
> Claymore

Wie bist du eigentlich auf den Nick gekommen?

von Abzockrepublik Doitschland (Gast)


Lesenswert?

Claymore schrieb:
> pilf schrieb:
>> Genau darum ging es mir. Wie oft ich hier schon einen Unsinn vom "IGM
>> Disneywunderland" und so einen Quatsch gelesen habe, nur hier.
>
> Das kann ich auch nicht nachvollziehen. Es gibt 2 Mio
> IG-Metall-Mitglieder, das sind etwa 5% aller
> sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. Dazu kommt noch eine
> Dunkelziffer an Nicht-Gewerkschafter, die dennoch vom Tarifvertrag
> profitieren. Ergo: Tariflohn ist eher die Regel, und auf keinen Fall die
> Ausnahme.

 Wenn bei dir max. die Hälfte schon die Regel ist, dann ja.

von Rick M. (rick-nrw)


Lesenswert?

Claymore schrieb:
> (...) Dazu kommt noch eine
> Dunkelziffer an Nicht-Gewerkschafter, die dennoch vom Tarifvertrag
> profitieren. Ergo: Tariflohn ist eher die Regel, und auf keinen Fall die
> Ausnahme.


IGZ ist auch ein Tariflohn der Zeitarbeit.
Da liegt ein Ingenieur Basis 40h/Woche,
wenn er in höchste Stufe kommt bei 40k€/a.

In der Tarifstruktur IG-Metall dürfte er wohl etwas mehr bekommen.

Zumn Thema, ich kann über die 40k€/a IGZ-Scherztarif nundesweit 
verfügbar jammern oder mir überlegen, ob ich nicht für IGM-Tarif aufs 
Land ziehe, sofern das mir mein privates Umfeld erlaubt.

Nun gibt es Gegenden, die mir landschaftlich oder vom Menschenschlag 
eher besser oder weniger gut passen.
Ostfriesisches Tiefland ist halt was anderes als fränkische Schweiz, 
wobei die Jobs eher in Franken sind.

Einen tollen IGM-Job, 35h/Woche, 30Tage Urlaub, + Prämien, .... in 
heimatnähe (Aufgewachsen, verwurzelt, ...) in einem großen Konzern mit 
tollen Kollegen und Super-Chefs haben wohl die wenigsten.

Aber mit ein paar Abstrichen kann man auch ganz gut leben und nur leise 
jammern.

: Bearbeitet durch User
von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Rick M. schrieb:
> Einen tollen IGM-Job, 35h/Woche, 30Tage Urlaub, + Prämien, .... in
> heimatnähe (Aufgewachsen, verwurzelt, ...) in einem großen Konzern mit
> tollen Kollegen und Super-Chefs haben wohl die wenigsten.

Nicht alle aber viele, wenn man die Sippenverbände anschaut die in 
deutschen IGM-Betrieben rumlaufen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Naja, IGM Tarif und Eingruppierung sind oft auch Ergebnis von
Angebot und Nachfrage.
Und da die Katastrophe aus dem Jahr 2009 nicht eintratt, und statt 
dessen eine Schwemme kann,
http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/fachkraeftemangel-warum-die-ingenieurluecke-doch-nicht-kam-a-1027793.html
braucht man auch nicht das Zahlen, was die IGM-Disneyworld-PR in ihren 
Flyern den Leuten weis machen will!

von pilf (Gast)


Lesenswert?

Was zahlt die IGM denn nicht? Ich wohne ländlich und bin mit Ende 20 in 
der EG10b, zusätzlich zahlt die Firma eine betriebliche Altersvorsorge 
(für jeden MA).

von Claymore (Gast)


Lesenswert?

Abzockrepublik Doitschland schrieb:
> Wenn bei dir max. die Hälfte schon die Regel ist, dann ja.

Bitte genau lesen.Ich habe geschrieben "eher die Regel, als eine 
Ausnahme". Bei über 5% aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 
kann man garantiert nicht mehr von einer Ausnahme sprechen.

Rick M. schrieb:
> IGZ ist auch ein Tariflohn der Zeitarbeit.
> Da liegt ein Ingenieur Basis 40h/Woche,
> wenn er in höchste Stufe kommt bei 40k€/a.

Bitte genau lesen. Ich habe explizit von der IG-Metall geredet, nicht 
von anderen Gewerkschaften und anderen Tarifverträgen.

von Alex (Gast)


Lesenswert?

Viele Dummlaberer hier.
Ich würde überall hinziehen um einen Job als Elektroingenieur zu 
bekommen.

von Ingenieur (Gast)


Lesenswert?

Alex schrieb:
> Viele Dummlaberer hier.
> Ich würde überall hinziehen um einen Job als Elektroingenieur zu
> bekommen.

Warum so wahllos? Ich würde mir an deiner Stelle lieber die Rosinen 
herauspicken, den IG Metalltarif empfinde ich schon sehr fair, wenn er 
denn bezahlt wird. Na und in einer schönen Gegend wohnen will man ja 
auch, schließlich besteht das Leben nicht nur aus Arbeit!

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Ingenieur schrieb:

> schließlich besteht das Leben nicht nur aus Arbeit!

Hmm mein Chef widerspricht dir an dieser Stelle.

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Cyblord -. schrieb:
> Hmm mein Chef widerspricht dir an dieser Stelle.

Na, da bleib noch ein wenig an der Arbeit, um den Chef nicht zu 
verdrießen. Es ist ja schließlich erst 17 Uhr und Freitag.
;-)
SCNR
Paul

von pilf (Gast)


Lesenswert?

Hans_Dampf schrieb:
> Solche Leute gibt es, aber die haben schon alle einen Job und werden
> auch nicht mehr einfach so ihren Arbeitgeber verlassen wegen einer Preh
> GmbH, von der ich zum ersten mal gehört habe.

Auch mittelständisch geprägte Unternehmen können ein gutes 
Betriebsklima, gute Bezahlung und interessante Arbeit (iDrive, 
Batteriemanagement, HMI, etc.) offerieren.

Wie z.B. diese anyonyme Umfrage-Ergebnisse von Mitarbeitern aller Stufen 
aufzeigt:
http://www.rhoenundsaalepost.de/lokales/aktuelles/art2826,404993

Dass das Unternehmen an seinem Deutschen Hauptsitz festhält, zeigt sich 
dadurch:
http://www.automobil-industrie.vogel.de/preh-baut-neues-entwicklungszentrum-in-bad-neustadt-a-490590/

von mimimu (Gast)


Lesenswert?

Große Mittelständler zahlen nach Tarif und sind nicht so bürokratisch 
wie Großkonzerne. Das stimmt schon.

von HalloWach (Gast)


Lesenswert?

mimimu schrieb:
> Große Mittelständler zahlen nach Tarif und sind nicht so
> bürokratisch wie Großkonzerne. Das stimmt schon.

Ach was, Bürokratie ist gar nicht so schlecht, dann muss man weniger 
richtig arbeiten, und die Work-Life-Balance passt. :-)

von NurEinNick (Gast)


Lesenswert?

mimimu schrieb:
> Große Mittelständler zahlen nach Tarif und sind nicht so
> bürokratisch
> wie Großkonzerne. Das stimmt schon.


Bürokratie fängt da an, wo der Sachverstand nicht da ist, wo keiner so 
richtig weiß, was er zu tun hat und was geschehen sollte, wo man den 
eigenen Mitarbeitern nicht traut und auch manchmal nicht mal sich 
selbst, da flüchtet man in Bürokratie.

Für ein Konzern mit mehreren tausend Mitarbeitern ist Bürokratie von 
Nöten, aber ich habe auch schon Mittelständler mit 300 Mitarbeitern 
erlebt, wo dieser Laden die Hardcore-Bürokratie von Großkonzernen 
übertreffen hat, gerade aus den oben genannten Gründen.

Gerade kleiner Dienstleister und Ingenieurbüros, wo jeder dem anderen in 
seinen Fähigkeiten und seinem Sachverstand vertraut und in seinen 
eigenen auch, ist so gut wie gar keine Bürokratie vorhanden und die 
Effizienz ist viel besser. Jeder weiß intuitiv zu jeder Zeit, was zu tun 
ist.
Es kommt nicht von ungefähr, dass oftmals die eigentliche Arbeit bei den 
Konzernen die kleinen Dienstleister und Ingenieurbüros verrichten.

von moonman (Gast)


Lesenswert?

dafür würden manche auch auf den mond ziehen

von Fsld (Gast)


Lesenswert?

Ich stelle mir das gerade richtig vor, wie jemand sich von seinen 
Freunden und vielleicht auch Familie verabschiedet. Nochmal die 
bekannten Straßen entlang spaziert und tief atmet. Dann das letzte 
Schnitzel und Bier.

Mit Tränen in den Augen gehts dann auf den Mond. Ständig in dem 
komischen Anzug, frei bewegen geht nicht. Ganz komisches Gefühl, Muskeln 
schwinden, Gegenstände fliegen rum. Toilettengang übel.

Moonman, du irrst dich. Keiner zieht auf den Mond!

von Ironic (Gast)


Lesenswert?

Mabch 1er solls bereut haben, siehe Windradhersteller xxcon.

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Fsld schrieb:
> Ständig in dem
> komischen Anzug, frei bewegen geht nicht. Ganz komisches Gefühl, Muskeln
> schwinden, Gegenstände fliegen rum. Toilettengang übel.

Das ist ja noch nicht einmal das Schlimmste: Viel schlimmer ist, daß auf 
dem Mond keine Rosen blühen:

https://www.youtube.com/watch?v=f6zX2JuKiPI
;-)
MfG Paul

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.