Sehr geehrte uC Community, für ein Studienprojekt baue ich ein Sicherheitssystem für einen Prüfstand mit Raspberry Pi auf. Dieser enthält Temperatursensoren und Rauchmelder und ähnliches und soll bei detektiertem Fehler Den Prüfstand ausschalten und eine E-mail versenden. Der Teil mit dem Prüfstand ausschalten bereitet mit im Moment Schwierigkeiten. Hat jemand eine Idee wie/womit man das am besten realisieren kann. Ich möchte ungern direkt (über ein Relais) mit der PI 230V schalten. Welche anderen Möglichkeiten gibt es hier? Gibt es vielleicht Standards bei der Schaltschrankeinrichtung für einen solchen Fall? Das Sicherheitssystem an sich soll natürlich weiter laufen. Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen
Mounir A. schrieb: > Ich möchte ungern direkt (über ein Relais) mit der PI 230V schalten. Warum nicht?
Ich habe ein bisschen gesucht, und habe kein relais gefunden dass mit 5V von der Pi 230V schaltet. Außerdem wird das in einer Firma verwendet. Es wird darauf Wert gelegt, das alles sicher ist und den Richtlinien entspricht. Deshalb dachte ich es wäre besser, wenn man schon fertige Bauteile verwendet und nicht noch rumlötet und selber viel verkabelt.
Sie merken vielleicht schon, ich habe nicht allzu große Ahnung von Elektronik.
Ist es überhaupt zulässig, dass die Sicherheitseinrichtungen (Brandmelder, Temperatur usw.) nur in Software ausgewertet werden und dann in Software der Strom abgeschalten wird? Meiner Meinung nach sollte der Sicherheitskreis in Hardware ausgeführt werden. (Brandmelder löst aus -> Schütz schaltet Strom ab) Anschließend kannst Du den "Melder" auswerten und deine eMail versenden. (Brandmelder = "low", Spannung ="low" -> Brandmelder hat ausgelöst und Spannung abgeschalten) Deine Sicherheitssignale sollten low-active sein, damit auch ein abgefallenes Kabel detektiert werden kann. (eine fehlerhafte Verbindung wäre dann "low" und würde einen Fehler verursachen) Mirko
Fuer Sicherheit (mit Bastelhardware sowieso fraglich) muss der Ansatz aber sein, dass nur EINgeschaltet wird, wenn erkannt wird, dass alles gut ist. Wenn nicht, dann bleibt der Pruefstand aus. wendelsberg
Mounir A. schrieb: > Es wird darauf Wert gelegt, > das alles sicher ist und den Richtlinien entspricht. Und dann einen PI um Sicherheit zu gewährleisten? 230V ... und welcher Strom bzw. welche Leistung hat der Prüfstand? -> Halbleiterrelais oder SSR
Mounir A. schrieb: > Außerdem wird das in einer Firma verwendet. Es wird darauf Wert gelegt, > das alles sicher ist und den Richtlinien entspricht. Ahh, zu spaet gesehen. Ob Du Bastelhardware fuer sicherheitskritische Dinge richtlinenkonform verwenden kannst, ist mehr als fraglich. wendelsberg
wendelsberg schrieb: > dass nur EINgeschaltet wird, wenn erkannt wird, dass alles > gut ist. Einfach alle Abschaltvorrichtungen in eine Reihe schalten. (Brandmelder, Temperaturschalter, Not-Aus, ...) Wenn nur einer aus der Reihe tanzt, geht es nicht einzuschalten. Allerdings kann man so schlecht detektieren, wenn mehrere ausgelöst haben. (immer nur bis zum ersten in der Kette) Andererseits könnte man alle Melder auch Mehrfach-AND verknüpfen. Aber da weiß ich nicht, wie das Sicherheitstechnisch aussieht. (aktive Bauelemente) Mirko
Hallo, zuerst einmal muss ich fragen: "Sicherheitssystem" wie in "Maschine sichern, damit sie nicht kaputt geht", oder "Sicherheitssystem" wie in "Menschen sichern, damit diese nicht durch die Maschine getötet werden". Falls es nur um die Maschine geht, dann ist der Ansatz mit dem Relais schon der Richtige, es gibt eine Vielzahl fertiger Relais-Boards, die mit 5V geschaltet werden können. Bleibt nur, das richtige auszusuchen, was von der Leistungsaufnahme und der Leistungsart (induktiv oder resistiv) abhängt. Alternativ nimmt man das Relais, um damit einen Maschinen-Schütz zu schalten. Falls es um Menschen geht: Hört sich vielleicht blöd an, aber mit Deinem jetzigen Wissenstand darfst Du das nicht. Für die Sicherheit von elektrischen, elektronischen und elektronisch-programmierbaren Geräten gibt es allgemeine (IEC 61508) und fachspezifische Normen (z.B. ISO 26262 für Automotive). Allen diesen Normen ist gemein, dass sie fordern, dass nur Menschen, die wissen was sie tun sich um die Entwicklung der Sicherheit kümmern dürfen. In der Regel bedeutet das, dass man mindestens 3 Jahre fachspezifisch im Bereich "Funktionale Sicherheit" unterwegs gewesen sein muss, um verantwortlich eine entsprechende Entwicklung durchzuführen. Nichtbeachtung führt dazu, dass Du und Dein Prof sich im Zweifelsfall wegen Fahrlässigkeit vor Gericht zu verantworten haben (und fahrlässige Tötung macht sich nicht gut im Lebenslauf...). Abgesehen davon ist der RasPi vermutlich nicht für diese Aufgabe geeignet, da ihm entsprechende Überwachungsmaßnahmen fehlen (wer sagt denn, dass nicht der RasPi falsch rechnet?). Eine kurze Einführung (und das ist nicht ironisch gemeint, die Normen haben teilweise mehrere 100 Seiten) bietet http://www.industry.siemens.com/topics/global/de/safety-integrated/maschinensicherheit/sicherheitsnormen/Documents/Einfuehrung_und_Begriffe_zur_funktionalen_Sicherheit_von_Maschinen_und_Anlagen_2013.pdf Schöne Grüße, Martin
MirkoB schrieb: > Einfach alle Abschaltvorrichtungen in eine Reihe schalten. > (Brandmelder, Temperaturschalter, Not-Aus, ...) > Wenn nur einer aus der Reihe tanzt, geht es nicht einzuschalten. > > Allerdings kann man so schlecht detektieren, wenn mehrere ausgelöst > haben. > (immer nur bis zum ersten in der Kette) Richtig. Sicherheitskritische Dinge mit (ggf. zertifizierter) Hardware. Die Diagnose kann ja dann der Pi uebernehmen. wendelsberg
Hallo, erstens mal arbeiten die GPIOs des Raspberrys auf 3,3V, dafür müsstest du dann einen Relaistreiber hernehmen/bauen. Und falls es so sicherheitskritisch und im Industrieumfeld ist, würde ich dafür eher eine Siemens LOGO/SPS für nehmen.
Vielen Dank erstmal für die Antworten. Ich habe das ganze nicht richtig erläutert. Also die Räumlichkeiten in der Firma haben an sich schon ein Sichertheitssystem, das unabhängig voin allem arbeitet. Das Sicherheitssystem mit der Raspberry soll nur in dem Fall verwendet werden, wenn keine Mitarbeiter anwesend sind (über NAcht oder Wochenende, bei LAngzeittest von Steuergeräten.). Es soll halt den Strom abschalten des Prüfstandes und dem Werkschutz mitteilen wo die Störung ist. Also Menschen sind dann zu dem Zeitpunkt keine vorhanden.
Wenn du dich von den 230V fernhalten möchtest, dann schau Dir mal Funk-Steckdosen an. Den Sender kannst du direkt an den Raspberry Pi anschließen.
MirkoB schrieb: > Meiner Meinung nach sollte der Sicherheitskreis in Hardware ausgeführt > werden. (Brandmelder löst aus -> Schütz schaltet Strom ab) In heutigen Sensoren mit entsprechend SIL-STufen werkelt immer ein )oder mehrere) Prozessoren mit SW :) Es wäre aber klärenswert welche Sicherheit denn gewünscht oder gefordert wäre, denn wenn der Prüfstand abraucht und dadurch das gebäude in Brand gerät ... weil der RPI eingeschafen ist ... rgds
Mounir A. schrieb: > Vielen Dank erstmal für die Antworten. > Ich habe das ganze nicht richtig erläutert. > Also die Räumlichkeiten in der Firma haben an sich schon ein > Sichertheitssystem, das unabhängig voin allem arbeitet. > Das Sicherheitssystem mit der Raspberry soll nur in dem Fall verwendet > werden, wenn keine Mitarbeiter anwesend sind (über NAcht oder > Wochenende, bei LAngzeittest von Steuergeräten.). > Es soll halt den Strom abschalten des Prüfstandes und dem Werkschutz > mitteilen wo die Störung ist. > Also Menschen sind dann zu dem Zeitpunkt keine vorhanden. Und das wird von jemandem entwickelt... Mounir A. schrieb: > Sie merken vielleicht schon, ich habe nicht allzu große Ahnung von > Elektronik. ???? rgds
Mounir A. schrieb: > Sie merken vielleicht schon, ich habe nicht allzu große Ahnung von > Elektronik. und vom PI Das kann nur jemand denken dem noch nie auf einem PI das Dateisystem verreckt ist, sei es durch Spannungsunterbrechung beim Schreiben oder weil die SD Karte aufgab oder die SD Kartenkontakte! Der Rest wäre ja lösbar, USV für den PI, read only Dateisystem, galvanische Trennung für die Sensoren und Schaltspannung, ABER den PI im Dauereinsatz vor Ausfall schützen für professionelle Anwendungen eher nicht! was mir passiert ist: ein open ssh Zertifikat ausläuft und man erst mal nicht mehr über ssh an den PI kommt.
Stefan U. schrieb: > Wenn du dich von den 230V fernhalten möchtest, dann schau Dir mal > Funk-Steckdosen an. Den Sender kannst du direkt an den Raspberry Pi > anschließen. Gibt es sowas auch mit KAbelverbundung anstatt Funk. Das Porblem bei Funk ist, dass mehrere Systeme in unmittelbarer Nähe zueinander betrieben werden. Es könnte ja passieren, dass das Funksignal nicht nur den betroffenen ausschaltet, sondern auch den daneben zum Beispiel.
Hallo, Mounir A. schrieb: > Also Menschen sind dann zu dem Zeitpunkt keine vorhanden. Schön zu hören. Trotzdem ganz dringend die Haftungsfrage klären - wer zahlt, wenn der Pi auf einen Maschinenfehler nicht reagiert und deswegen die Maschine zerstört wird / aufgrund eines Kurzschlusses der Strom und damit die Produktion ausfällt / der Raum abbrennt - oder das Gebäude? Zumindest dies kann man vertraglich regeln, Schäden an Menschen allerdings nicht (hoffentlich ist der Nachtwächter nicht gerade auf seiner Runde, wenn der Pi versagt). Ach ja - glaubst Du tatsächlich, dass sich die Mitarbeiter auch während ihrer Anwesenheit nicht auf das Sicherheitssystem verlassen? Wahrscheinlicher ist es, dass sie sogar das Sicherheitssystem ungewollt auf die Probe stellen (Belastung ändern, Blätter auf Lüftungsschlitze legen,...) Schöne Grüße, Martin
Funk gesteuerte Steckdosen sind codiert. Jede Steckdose hat einen eigenen Code. Für verkabelte Lösungen hast du ja schon Vorschläge bekommen. Relaisplatinen werden bei Ebay und Amazon in allen Varianten angeboten. Du must halt nur welche mit geeigneten Relais heraus suchen.
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