Hallo, ich habe eine Frage: Ich benutze in einer Schaltung diesen Spannungsregler: http://www.ti.com/lit/ds/symlink/tl760m33-q1.pdf Eingangspannung ist 11V. Der Schaltkreis sieht so aus: Ub Pin -> 0,51Ohm -> Diode (Verpolungschutz) -> 2x 10uF Kerko + 100nF (direkt am Eingangspin) -> LDO Input. Outputpin -> 100nF -> 2x 10uF Damit "summt" der LDO. Frequenz geschätzt 10-12kHz. Die Ausgangsspannung ist auch nicht ganz sauber. Bei der 100uS Auflösung kann man Sägezahn erkennen mit 300mV Differenz. Was kann da los sein? Oder ist das kein richtiger LDO? Im Datenblatt steht nicht, dass es ein Linearregler ist, aber ich gehe erst mal davon aus. Habe die bei mir in der Kiste gefunden, und wollte die für einen Versuchsaufbau nutzen. Danke
Wie passten Ausgangskapazität und deren EST zu den Anforderungen im DB? LDOs sind oft anspruchsvoll.
Guck dir mal im Datenblatt die Grafiken an. Kerkos haben einen niedrigen ESR, womit der LDO womöglich nicht richtig arbeiten kann. Du könntest mal versuchen alle drei Kondensatoren am Ausgang durch einen Elko zu ersetzen.
Das ist eine Gute Frage. Habe auch daran gedacht. Mir sind leider ein paar Angaben nicht klar. Laut der Linken Grafik ist ESR von 1.6 Ohm immer gut. Das rechte Diagramm verstehe ich nicht ganz. Besonders das untere 1/ESR 1/1,6 Ohm ist bei mir 0,6. Ich denke "1/" ist falsch. Genau so wie "100mF" Mein Problem ist dazu noch, dass ich den ESR von meinem Kerko nicht kenne. Das ist dieser hier: http://www.samsungsem.com/kr/support/product-search/mlcc/__icsFiles/afieldfile/2015/08/14/S_CL21A106KOQNNNF.pdf Sehe da keine Angabe zum Widerstand.
Kerkos haben in der Regel einen sehr niedrigen ESR im ein- bis zweistelligen mOhm Bereich. Das liegt daran, dass Kerkos aus mehreren parallelen Schichten bestehen und sich der ESR mit jeder Schicht verkleinert(wie bei der Parallelschaltung von Widerständen auch).
Hallo Alexander, bei den "100mF" handelt es sich wohl tatsächlich um einen Tippfehler im Datenblatt. Ansonsten ist das zweite Diagramm allerdings schlüssig. Hier findest du die Charakteristik von deinem Kerko: http://www.samsungsem.com/kr/front/downloadcms.do?path=/kr/support/product-search/mlcc/__icsFiles/afieldfile/2014/11/05&fileName=C_CL21A106KOQNNNF.pdf Damit bewegst du dich je nach Last durchaus im "instabilen" Bereich des Reglers. Somit ist der Tipp mit dem Elko sicherlich nicht verkehrt. Viele Grüße, Marcel
Das 1/ESR in der 2ten Grafik müsste richtig sein, da der LDO mit einer größeren Kapazität am Ausgang nicht so leicht zum Schwingen neigt und der ESR mit steigender Kapazität kleiner werden kann. Es sollten 100uF sein ja, wenn man in der Grafik nach links geht, dann steht auf derselben Höhe 0,01. Quadriert man 0,01 erhält man 100u.
Danke für die Antworten. Meine Schaltung zieht aktuell sehr wenig Strom. 20mA wehh überhaupt. Schalte ich einen 51 Ohm Widerstand als Last dazu, verschwindet das Pfeifen. Das heißt ESR muss größer werden, oder? Danke
Genau, der von dir vorgeschlagene ESR von 1,6Ohm wäre wohl ganz gut. Allerdings bekommst du das nur mit einem Elko oder Tantalkondensator hin. Wie hoch soll denn der maximale Strom werden?
Ich schätze die mittlere Stromaufnahme auf 50mA. Es sind aber relativ kurze (ca 10mS) Strompeaks von 300mA zu erwarten.
Ausm Bauch heraus würde ich einen Elko mit 100uF mit einer Spannungsfestigkeit von mindestens 6,3V für den Ausgang empfehlen. Der ESR könnte so in die Richtung 1,2Ohm gehen, dann dürfte er länger halten. Wenn er einen Ripplestrom von mehr als 500mA verträgt, dann dürftest du ausreichend Reserven haben.
Man könnte auch einfach einen Widerstand vor die Kerkos bauen. In einigen DBs schon als Empfehlung gelesen ...
Tom schrieb: > Wie passten Ausgangskapazität und deren EST zu den Anforderungen > im DB? > LDOs sind oft anspruchsvoll. Das ist nicht zwingend so. Drum heißt es genau schaun. Aber dieser Regler ist ja ein echter Gourmet, was Kapazitäten angeht... Es gibt durchaus viele, die auch mit Kerkos stabil sind. Zum Beispiel der hier: http://ww1.microchip.com/downloads/en/DeviceDoc/22075b.pdf Alternativ schalte zum Kondensator einen Serienwiderstand von 1E2 oder was auch immer nötig, ist um auf 1,6Ohm zu kommen.
Hatte vorhin mal bei Digikey geguckt und ich bin dort nicht wirklich fündig geworden, was einen Elektrolyt-basierten Kondensator mit größerem ESR betrifft. Der Trend geht dort eher zu Kondensatoren mit niedrigerem ESR. Ich würde dir raten, den Regler in Zukunft eher zu meiden und kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es genügend Regler gibt, die explizit für den Betrieb mit Kerkos optimiert sind. Das steht dann auch so im Datenblatt. Oft gibt es dann auch Empfehlungen, welche Modelle genau geeignet sind.
Eine andere Frage: In der Schaltung sind ja noch viel mehr Kondensatoren. Beim uC sind 100nF + 1uF an jeden VDD Pin vorgeschrieben, sowie einige weitere 10uF Kerkos auf der Platine verteilt. Werden diese Kapazitäten den sensiblen LDO nicht beeinflussen? Oder soll man nach dem Output Pin einen 1 Ohm Widerstand in Reihe schalten und die restliche Schaltung dahinter. Ist in meiner Praxis noch nie vor gekommen so ein Unfug.
Alexander A. schrieb: > Ich benutze in einer Schaltung diesen Spannungsregler: > http://www.ti.com/lit/ds/symlink/tl760m33-q1.pdf LDO-Regler neigen grundsätzlich zum Schwingen, was mit deren speziellen Innennenschaltungen zusammenhängt. Deshalb sollte man sie nur dort verwenden, wo man sie auch braucht. In diesem Fall sollte man sich penibel an die im Datenblatt angegebenen Beschaltungsregeln halten und auch einen vernünftigen Aufbau wählen. Ansonsten sind solche Probleme wie Deine vorprogrammiert.
> Ansonsten sind solche Probleme wie Deine vorprogrammiert.
Was ist der Unterschied zwischen programmiert und vorprogrammiert?
Alexander A. schrieb: > Werden diese Kapazitäten den sensiblen LDO nicht beeinflussen? Im Prinzip ist das schon möglich. Aber oft passiert es nicht, weil die verteilten Kondensatoren so "weit weg" vom LDO sitzen, dass die parasitäre Induktivität der Zuleitung die Wirkung des Kondensators auf den LDO "entschärft" - Alexander A. schrieb: > Ist in meiner Praxis noch nie vor gekommen so ein Unfug. wenn die verteilten Kondensatoren sehr nahe an den LDO rankommen, dann musst du sie mit berücksichtigen. Oder einen LDO nehmen, der mit dem niedrigen ESR klarkommt. Oder einen Linearregler nehmen, der kein LDO ist (z.B. das Urgestein 7805 oder LM317) und der diese Probleme nicht kennt.
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