Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Trennrelais. Wie unkontrollierbaren Ausgleichstrom behandeln?


von Christian B. (christian_buchner)


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Hallo,

aufgrund diverser Verbraucher im KFZ und öfteren längerer Stops mit 
nicht laufendem Motor wollte ich die "Verbraucherbatterie" von der 
normalen zum Schutz von der Starterbatterie trennen.
Hier stieß ich sodann auf Vollelektronische Trennrelais. Diese können 
200A und kurzzeitig bis zu 800A (3-5sek) schalten und trennen die 
Batterien voneinander. Eingeschaltet wird dieses automatisch sobald 
dieses erkennt das der Motor läuft und die LiMa die Batterie lädt.

So weit, so gut.

Nur finde ich keinerlei Infos zu den Batterien.

Müssen diese gleich sein? Also V, Ah und A oder kann auch die 
Starterbatterie weiterhin eine 330A Batterie bleiben und als 
"Verbraucherbatterie" eine 680A Batterie oder müssen beide gleich sein?

Wenn die Verbraucherbatterie nun leerer oder entladender als die 
Starterbatterie ist und die LiMa schaltet das Relais ein fließt doch ein 
hoher Ausgleichsstrom oder nicht?

Die Batterien sollen sich ja nun nicht gegenseitig entladen.

Die Massen werden Karosseriemäßig verbunden. Der Pluspol mittels 
Trennrelais.

Als Kabel kommen 40mm² aus dem CarHifi zum einsatz. Gesichert vor und 
nach dem Relais mit 200A Sicherungen.

von Christian B. (christian_buchner)


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Hat keiner Informationen dazu?

von MaWin (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Müssen diese gleich sein?

Die Spannung muss gleich sein.

Der Umladestrom wird durch die Leitung mit dem Relais zwischen beiden 
begrenzt und muss auch im schlechtesten Fall (eine Batterie leer, die 
andere voll) kleiner sein als der maximale Strom (deine 330A wären das 
bei dir).


Christian B. schrieb:
> Als Kabel kommen 40mm² aus dem CarHifi zum einsatz.

Kann ein Nachteil sein, eventuell brauchst du dann eine ganze Kabelrolle 
um den nötigen Widerstandswert zu erreichen. Klingeldraht geht aber auch 
nicht, der Widerstand wäre zwar hoch aber dann ist die Leitung so kurz, 
daß sie auf die kurze Länge nicht die Verlustleistung los wird ohne die 
Isolierung zu schmelzen.

von Thomas S. (thommi)


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Die beiden Batterien müssen nicht die gleiche Kapazität haben. Bei 
gleichen Batterien fliessen auch hohe Ausgleichströme, wenn eine 
Batterie leer ist, und zu der anderen parallel dazugeschaltet wird.

Das ist aber halb so wild, denn diese Ströme fliessen nur kurz.

Bei meinem T4 Multivan ist ein 40A Trennrelais (ohne Sicherungen 
zwischen den Batterien (!)) verbaut, und die Leitung hat nur 6 mm². Das 
ist original so ab Werk verbaut.

Habe da aber auch vor und nach dem Trennrelais nachträglich Sicherungen 
verbaut.

Deine Variante mit dem Nagares-Relais, welches ich vermute, ist schon OK 
so.

Du solltest jedoch zwei Batterien gleichen Typs verwenden, wenn du beide 
Batterien nur über die Lichtmaschine lädtst, also Blei-Säure, auch wenn 
die als Zweitbatterie eher nicht geeignet ist, denn sie mag nicht so 
viele Lade-/Entladezyklen, es sei denn, es wäre eine Solarbatterie.

Du kannst auch Blei-Gel, oder AGM als Zweitbatterie verbauen, die wird 
aber mit der LiMa nie richtig voll und neigt dann zur vorschnellen 
Sulfatierung. Die benötigt eine höhere Ladespannung.

Daher solltest du sie regelmässig mit einem entsprechenden Ladegerät 
(Cetek oder Fraron) wieder voll aufladen.

Da du die Zweitbatterie wohl eher nicht in einem PKW, sondern in einem 
Campingbus betreibst, wäre ein Campingstromanschluss mit fest verbautem 
Lader sowieso zu empfehlen.

von Michael B. (laberkopp)


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Thomas S. schrieb:
> Du kannst auch Blei-Gel, oder AGM als Zweitbatterie verbauen, die wird
> aber mit der LiMa nie richtig voll und neigt dann zur vorschnellen
> Sulfatierung.

Eher umgekehrt: BleiGel mag mit 13.8V nicht so übervoll geladen werden 
wie wartbare Bleisäure-Akkus bis 14.4V, und gast daher beim Laden auf 
14.4V und verliert Kapazität die nicht durch Wider-Auffüllen 
ausgeglichen werden kann.

Nur eine nicht-wartbare Calcium-Batterie akzeptiert eine höhere Spannung 
bis 15V ohne übermässig zu gasen.

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