Hallo zusammen, Ich habe eine Frage bezüglich der Wirkung von *magnetischen Wechselfeldern* auf die differentielle Eingänge von Instrumentenverstärkern. Im Anhang habe ich einen Aufbau beigefügt. Links habe ich eine 1kOhm Wheatstonesche Brücke. Die Versorgungsspannung der Brücke ist 2V, d.h. die differentiellen Signale schwingen um 1V herum. Die differentiellen Signale haben ein Spektrum von DC-12MHz. Rechts habe ich einen Instrumentenverstärker (genauer den AD8421: http://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/AD8421.pdf) Nun befindet sich der gesamte Aufbau in einem magnetischen Wechselfeld mit derselben Frequenz wie die differentiellen Signale. Die Feldstärke beträgt bis zu 1.5mT. Dabei treten die Wechselfelder in die Fläche, die von den differentiellen Signalen aufgespannt wird, fast senkrecht ein. Wie kann ich den Einfluss der dabei induzierten Spannung modellieren, da diese sich in der Realität in meinen Messungen stark auswirkt? Kann ich da einfach eine Spannungsquelle an die zwei differentiellen Leitungen packen? Sieht der Verstärker die Signale als Gleichtaktsignal oder als differentielles Signal? Um den Einfluss der Wechselfelder zu verkleinern, habe ich die Leitungen bereits verdrillt, aber eine kleine Fläche an der Brücke und am Verstärker bekommt man trotzdem da die Pins etwas voneinander entfernt sind (SOIC8 Gehäuse). Vielen Dank, virus01
Um die Probleme zu wissen ist doch schon viel. Nun wird's schwierig. Das Nutzsignal ist auf derselben Frequenz wie die Stoerung. Dh, eine aufgespannte Leiterflaeche induziert bezueglich dem Nutzsignal einen DC-Offset. Erzaehl doch mal worums geht. Allenfalls muesste mann etwas am Aufbau aendern.
Ich versuche mit der Wheatstonesche Brücke die magnetische Feldstärke eine Spule zu messen.(Sensor basiert auf den magnetoresistiven Effekt). Mit dem Offset habe ich eigentlich keine Probleme. Es ist eher so, dass ich bei höheren Frequenzen (>2MHz) ein stärkeres Signal kriege als bei niedrigeren (Bei gleichbleibender magnetischer Feldstärke). Deswegen vermute ich die induzierte Spannung überlagert sich mit dem Nutzsignal und verstärkt diese. Jetzt weiß ich nur nicht in welcher Weise. Sind dabei beide diff. Signale betroffen und damit ein Gleichtaktsignal? Wird das Gleichtaktsignal vielleicht in ein differentielles Signal umgewandelt? Eigentlich sind ja differentielle Signale immun gegen Störungen von Außen, aber es sind hier halt starke und höherfrequente Felder vorhanden. Danke
Hallo, kannst Du den Bereich nicht zusätzlich abschirmen? HF-Gehäuse, http://www.schubert-gehaeuse.de/images/Weissblechgehaeuse_1.jpg Mumetall, Folie http://www.orgoneshop.com/?open=71&product=113 mfg klaus
Das Problem ist, ich will gerade das messen, was ich abschirme. D.h. mindestens der Sensor und ein Teil der differentiellen Leitung sind im Feld. Aber als Abschirmung des Verstärkers und der Schaltung die danach die Signale verarbeitet werde ich den Tipp mit dem Weissblechgehäuse mal im Hinterkopf behalten. Ab welcher Frequenz ist das Gehäuse wirksam? Das sind ja solche wie in den Empfängern in TV-Receivern. Irgendwo habe ich gelesen erst ab 20MHz. Das wäre etwas spät/weit für meine Anwendung. Ich weiß dass das Mu-Metall für relativ niedrige Frequenzen geeignet ist, aber mit denen habe ich keine Probleme. Danke virus01
:
Bearbeitet durch User
Uli, der Wilde schrieb: > Dh, eine > aufgespannte Leiterflaeche induziert bezueglich dem Nutzsignal einen > DC-Offset. Oha, du hast gerade den Gleichstromtransformator erfunden. Wechselfelder kann man auch mit möglichst dicken Platten aus gut leitendem Material (Cu, Al) abschirmen, bei Gleichfeldern hilft nur magnetisierbares Material, -Weicheisen oder Mumetall (Permalloy). Vielleicht kannst du so etwas oberhalb und unterhalb deiner Leiterplatte anbringen. Aber Vorsicht, das Feld wird dabei nur verdrängt und konzentriert sich dafür an den Kanten der Platten. Evtl. hilft es aber auch die symmetrische Leitung nicht zu layouten sondern sie in Form zweier miteinander verdrillter CuL-Drähte auszuführen und ggfs. noch zusätzlich in einem Metallrohr oder anderer Abschirmung zu führen. P.S.: Rostilj J. schrieb: > Deswegen > vermute ich die induzierte Spannung überlagert sich mit dem Nutzsignal > und verstärkt diese. ... oder schwächt sie ab. Das hängt von der Polarität ab. Eine Phasenverschiebung ist auch möglich. Jedenfalls zunächst als Differenzspannung, aber durch Unsymmetrien können auch Gleichtaktkomponenten auftreten. Hast du schon mal an die Verwendung einer Kompensationsspule gedacht? Die ordnet man auf einem verformbaren Stück Draht o.ä. an, damit man sie durch Verbiegen genau auf Minimum justieren kann.
:
Bearbeitet durch User
>die differentiellen Signale schwingen um 1V herum. Die differentiellen >Signale haben ein Spektrum von DC-12MHz. Rechts habe ich einen >Instrumentenverstärker (genauer den AD8421: ... >Nun befindet sich der gesamte Aufbau in einem magnetischen Wechselfeld >mit derselben Frequenz wie die differentiellen Signale. Die Feldstärke Ich habe eher den Eindruck, der AD8421 ist vollkommen ungeeignet für Dein Vorhaben. Denn der kann doch gerade mal eine UnityGain von 10MHz. Wie willst Du damit 12MHz abhandeln wollen? Und seine PSRR (Gleichtaktsignalunterdrückung) geht praktisch gegen 0 bei 12MHz (ist ja noch nichtmal in dessen Diagrammen vermerkt). Da muß man sich nicht wundern, daß am Ausgang die Störung größer als das Nutzsignal wird. Ich denke, Du brauchst einen deutlich höherfrequenteeren Instrumentenverstärker.
Rostilj J. schrieb: > Aber als Abschirmung des Verstärkers und der Schaltung die danach die > Signale verarbeitet werde ich den Tipp mit dem Weissblechgehäuse mal im > Hinterkopf behalten. Ab welcher Frequenz ist das Gehäuse wirksam? Das > sind ja solche wie in den Empfängern in TV-Receivern. Irgendwo habe ich > gelesen erst ab 20MHz. Das wäre etwas spät/weit für meine Anwendung. Bei mir habe ich zumindest das 50 Hz Netzbrummen (nebst Oberwellen) erfolgreich abschirmen können. Ich habe einen hochwertigen RIAA Phonovorverstärker gebaut. Die Nennverstärkung beträgt 40 dB (bei 1 kHz) und 60 dB bei 9 Hz. Um die Störungen besser messen zu können habe ich die beiden Kanäle in Reihe geschaltet. Das 50 Hz Brummen wurde somit mit ca. 114 dB verstärkt. Ich konnte die Wirksamkeit der verschiedenen Schirmungen so quantitativ besser beurteilen. Ohne besondere Schirmung trat der Sinus deutlich mit bis zu 0,2 Veff auf. Letztlich verschwand der Sinus im Rauschen bei 50 mVeff. Die Störungen konnte ich noch bis 30-35 mVeff herunterdrücken. Das Spektrum der Störungen war niederfrequenter Art, wurde so bis 120 dB verstärkt. Was mich dann doch etwas überraschte, LTspice hatte in der Simulation ein (Output) Rauschen im Frequenzbereich 30 Hz - 20 kHz von 32,7 µV je Kanal vorausgesagt. Das Weissblechgehäuse hat eine Wandstärke von 0,83 mm. Magnetfelder im mT - Bereich dürften da deutlich geschwächt werden. Ab 50 kHz wird der Skineffekt zusätzlich dämpfen. Bei der Suche nach Mumetall stiess ich auf Folie aus Mumetall. Das könnte auch interessant sein. mfg klaus
Jens G. schrieb: > Und seine PSRR (Gleichtaktsignalunterdrückung) geht praktisch gegen 0 PSRR ist die Unterdrückung vom Störungen auf der Versorgung. Die Unterdrückung von Gleichtaktstörungen heisst CMRR.
Die Tipps zu der Schirmung werde ich versuchen mal anzuwenden. Niederfrequente Felder stören mich wie gesagt nicht. Die Wandstärke der Schirmung für höherefrequente Felder muss ich glaube ich nach der Skintiefe auslegen. Die Leitungen habe ich bereits als CuL-Drähte ausgeführt und sehr gut verdrillt. Der Effekt war da etwas kleiner, aber immernoch da. Ich habe mal die differentiellen Signale im Oszi direkt beobachtet. Ich habe einen Sensor genommen, der eine höhere Spitze-Spitze-Spannung der differentiellen Signale rausgibt, die Signale bis zu 2 SMA Stecker gebracht und direkt an den Oszi geschaltet (1meg Abschluss). Dabei habe ich tatsächlich eine Phasenverschiebung gesehen bis zu dem Punkt, an dem beide Signale phasengleich sind. Es ist ungefähr auch der Punkt, an dem dieser Sensor dabei seine Bandbreite erreicht. Dann aber erhöhe ich die Frequenz weiter (auf 2MHz und mehr) und ein differentielles Signal wird dabei stärker als das andere. Dadurch erreiche ich diese unerwünschte Verstärkung. Im Anhang habe ich mal ein Bild aus dem Oszi hinzugefügt (Feldfrequenz 4 MHz). In Geld ist der Strom gegeben, der das magnetische Feld erzeugt. In Blau und Bila habe ich die differentiellen Signale und in Rot die Differenz der beiden Signale gegeben. Die Differenz ist ja für meinen Verstärker entscheidend. Man sieht ja hier ganz gut, dass die Differenz nur deswegen entsteht, weil das eine Signal größer als das andere ist. Meine Vermutung ist, dass dies an der induzierten Spannung liegt. Ich kann mir nur noch nicht genau modellieren und mir ausmalen, wie diese auf die Leitung wirkt und warum auf die eine mehr als die andere. Kompensatitonsspule finde ich gerade nur im Zusammenhang mit Blindleistungskompensation!? Haben die einen ähnlichen Effekt wie Ferritperlen? Danke
:
Bearbeitet durch User
Bei kleiner Verstärkung habe ich mit selber erzeugten differentiellen Signalen mit dem 8421 eine Bandbreite bis zu 8MHz erreicht. Ich muss auch erstmal nicht höher kommen. PSRR sollte denke ich kein Problem darstellen, eher dann CMRR, was ebenfalls nicht aufgeführt ist für höhere Frequenzen, aber ich schätze mal noch etwa 40dB bei 1MHz, da muss ich mal bei Analog Devices nachfragen. Da ich nicht so eine große Verstärkung brauche (verwende um die G (Gain)=10), sind bei mir die niederfrequenten Störungen glaube ich nicht so ausgeprägt. Der AD8421 hat dabei auch eine ziemlich gute CMRR für 50Hz von 100dB glaube ich, denke da sieht man nichts von den niedrigen Frequenzen. Mumetall-Folie habe ich auch mal gefunden, scheint aber etwas unpraktisch zum Handhaben zu sein. Außerdem muss man da mit der Sättigung aufpassen. Zurzeit scheint es jedoch so, dass ich diese Art der Abschirmung nicht brauche, sonder etwa ab 1MHz. Danke
Also, das Magnetfeld einer Luftspule wuerd ich rechnen, nicht messen wollen. Trotzdem, fassl die geometrische Konfiguration zu komplex ist muss man messsen. Da das Stoersignal, sprich Nutzsignalanteile aber neben dem Sensor vorbei, wahrscheinlich als Offset einkoppelt, muss man eben kalibrieren. Im Falle eines Magnetfeldes hat man das Glueck, das auch zu koennen. Schau nach unter Helmholtz. Das bedeutet bei einer Doppelkreisspulen konfiguration, bei der der Abstand gleich dem Durchmesser ist, hat man im innerten geometrischen Drittel eine ausgezeichnete Homogenitaet. Diese Konfiguration laesst sich hervorragend rechnen und auch bauen. Solange man die Eigenresonanz viel hoeher wie die Messfrequenz haelt kann man einiges messen. Zurueck zur urspruenglichen Frage. Das Stoersignal und das Nutzsignal lassen sich so nicht trennen. Falls man die beiden trennen wollte, muesste man die Anregung der Wheatstonbruecke mit AC machen... Irgendwie kam noch nicht raus, ob das Testobjekt der Sensor, oder das selbst Feld ist.
Ich benutze eine kleine Zylinderspule die mir etwa ein Wechselfeld von 2mT erzeugt und dort drinnen habe ich dann meinen Sensor. Ich denke das Feld sollte da drinnen ebenfalls recht homogen sein. Ich weiß nicht ob ich mit der Helmholtz-Spule ein Feld mit höherer Frequenz hinkriege. Das Feld in der Zylinderspule schätze ich über eine Rechnung ab und sweepe die Frequenzen einmal durch von DC bis etwa 8MHz und messe dabei mein verstärktes Ausgangssignal. Wegen DC kann ich leider keine AC-Kopplung machen. Danke
Rostilj J. schrieb: > Kompensatitonsspule finde ich gerade nur im Zusammenhang mit > Blindleistungskompensation!? Haben die einen ähnlichen Effekt wie > Ferritperlen? Nein, das ist ein (Luft-)Spülchen, das man mit der gestörten Spannung in Reihe schaltet, und dessen Induktionsspannung etwas grösser ist als die Störung. Durch Justieren der Richtung der Spule kann man die induzierte Spannung dann soweit abschwächen, dass sie die Störspannung gerade aufhebt. Du könntest auch parallel zu deinen Signaladern ein zweites Paar verlegen, dessen Störspannung ebenso gross ist, aber gegenphasig. Rostilj J. schrieb: > Dabei habe > ich tatsächlich eine Phasenverschiebung gesehen bis zu dem Punkt, an dem > beide Signale phasengleich sind. Es ist ungefähr auch der Punkt, an dem > dieser Sensor dabei seine Bandbreite erreicht. Dann aber erhöhe ich die > Frequenz weiter (auf 2MHz und mehr) und ein differentielles Signal wird > dabei stärker als das andere. Kann es sein, dass das durch kapazitive Kopplung von der Erregerspule auf den Sensor zustande kommt?
:
Bearbeitet durch User
@Hp M. (nachtmix) >Jens G. schrieb: >> Und seine PSRR (Gleichtaktsignalunterdrückung) geht praktisch gegen 0 >PSRR ist die Unterdrückung vom Störungen auf der Versorgung. >Die Unterdrückung von Gleichtaktstörungen heisst CMRR. Oh ja, sorry. Aber CMRR ist bei 12MHz auch im Ar... @Rostilj Jemoj (virus01) >PSRR sollte denke ich kein Problem darstellen, eher dann CMRR, was So lange die Betriebsspannung schön sauber, ist dann ja. >ebenfalls nicht aufgeführt ist für höhere Frequenzen, aber ich schätze >mal noch etwa 40dB bei 1MHz, da muss ich mal bei Analog Devices >nachfragen. Die werden Dier wohl nix definitves sagen könne, weild er IC einfach nicht für solche Frequenzen ausgelegt, spezifiziert und vermessen ist. >Da ich nicht so eine große Verstärkung brauche (verwende um die G >(Gain)=10), sind bei mir die niederfrequenten Störungen glaube ich nicht >so ausgeprägt. Der AD8421 hat dabei auch eine ziemlich gute CMRR für >50Hz von 100dB glaube ich, denke da sieht man nichts von den niedrigen >Frequenzen. Wieso plötzlich niederfrequente Störungen. Ging es nicht um Störungen im Bereich der Nutzfrequenz? Wenn man also Deine Rechnungweiterechnet, dann ist CMRR bei 10MHz nur noch 20dB, und bei G=10 nur noch 0dB. Also gar nix mehr ...
Hp M. schrieb: > Nein, das ist ein (Luft-)Spülchen, das man mit der gestörten Spannung in > Reihe schaltet, und dessen Induktionsspannung etwas grösser ist als die > Störung. > Durch Justieren der Richtung der Spule kann man die induzierte Spannung > dann soweit abschwächen, dass sie die Störspannung gerade aufhebt. > > Du könntest auch parallel zu deinen Signaladern ein zweites Paar > verlegen, dessen Störspannung ebenso gross ist, aber gegenphasig. Achso, d.h. die Richtung muss so gewählt werden, dass das Magnetfeld immer dieselbe Wirkung auf die Spule als auch auf die Signalleitungen hat. Deswegen will ich die Wirkung des Magnetfelds auf meine Signalleitungen erstmal modellieren und verstehen, damit ich sowas anwenden kann. Schalte ich dann einfach in jeder Leitung zwei dieser kleinen Spulen dazu, bzw. verdrille die differentiellen Leitungen, bilde dann aus jeder einen kleine Luftspule und verdrille die dann weiter zusammen bis zum Verstärker? Zum zweiten Tipp: Wo schließe ich denn das zweite paar an, falls ich sowas versuche will? Der Aufbau ist schon recht klein, ich bilde praktische an den differentiellen Anschlüssen des Sensors eine kleine Fläche und an den Anschlüssen des Instrumentenverstärkers. Diese sind sehr kleine, aber wohl genügend. Danke
Jens G. schrieb: > Wieso plötzlich niederfrequente Störungen. Ging es nicht um Störungen im > Bereich der Nutzfrequenz? > Wenn man also Deine Rechnungweiterechnet, dann ist CMRR bei 10MHz nur > noch 20dB, und bei G=10 nur noch 0dB. Also gar nix mehr ... Ich wollte nur nochmal sagen, dass ich kein Problem mit niederfrequenten Störungen habe, sondern ab etwa 2MHz Probleme kriege. Ja wenn ich so weiterrechte könnte das echt ein Problem sein mit dem geringen CMRR bei höheren Frequenzen. Aber ich sehe das Problem ja ohne den Verstärker (siehe Oszibild). Ich denke ich muss daran arbeiten, den Effekt den man da jetzt z.B. bei 4MHz in der Abbildung sieht, zu verringern. Danke Nochmal das Problem aufgegriffen: Wenn ich einen Sensor zur Messung des Magnetfeldes benutze dessen Ausgangssignal (differentielles Peak-to-Peak) bei z.B. 800kHz bereits auf nur 20mV einbricht (bei 30kHz sind es noch 200mV), kriege ich dann ab etwa 1-2MHz eine immer höhere Differenzspannung (bis zu 120mV). Diese wird durch meine Verstärker verstärkt und somit mein Ergebnis verfälscht. Die Vermutung ist, dass diese nur durch die induzierte Spannung hervorgerufen wird. Dann bricht das Signal ab etwa 8, 9 MHz mit Verstärker wieder ein, da dann seine Verstärkung abfällt. Schließe ich die differentiellen Signale direkt an den Oszi (ohne Verstärker) an, sehe ich, dass die Differenzspannung kontinuierlich ansteigt. (siehe Bild oben)
:
Bearbeitet durch User
Sind die Oszigramme mit Brücke aufgenommen? Frage nur, da eine Spule pur ohne Massebezug auch ein differentielles Signal abliefern würde (wäre vielleicht auch einen Test wert) Eigentlich könnte man kapazitive Effekte dafür verantwortlich machen - gewisse Phasenverschiebung von 10° haste ja. Also vermutlich die Brücke nicht sehr symmetrisch ausgebaut (evtl. auch gegenüber Umgebung)
:
Bearbeitet durch User
Jens G. schrieb: > Sind die Oszigramme mit Brücke aufgenommen? Frage nur, da eine > Spule pur > auch ein differentielles Signal abliefern würde (wäre vielleicht auch > einen Test wert) > Eigentlich könnte man kapazitive Effekte dafür verantwortlich machen - > gewisse Phasenverschiebung von 10° haste ja. Also vermutlich die Brücke > nicht sehr symmetrisch ausgebaut (evtl. auch gegenüber Umgebung) Die Oszigramme sind nur mit der Brücke (Sensor) aufgenommen. Die differentiellen Signale dabei direkt über 2 SMA Buchsen und Coaxialkabel an den Oszi. Also die Brücke hat tatsächlich eine Kapazität intern (parallel zu jedem Widerstand), die mir die Bandbreite begrenzt. Messungen am Network-Analyzer ergaben aber, dass die beiden Ausgänge symmetrisch über alle nötigen Frequnzen sind. Durch die begrenzte Bandbreite des Sensors sollte ich ja keine Signale mehr über 1MHz kriegen. Später werde ich andere Sensoren verwenden (mit mehr Bandbreite), deswegen habe ich vorhin die 8,12 MHz erwähnt und warum mir der Frequenzbereich wichtig ist. Ich kriege halt über 1MHz dann dieses unsymmetrische Signal (aber phasengleich). Ich werde versuchen einen Schirm um die Leitungen zu benutzen und den Effekt mal nachmessen. Ich darf halt nicht alles abschirmen, da ich ja das Feld messen will. Danke für die zahlreichen Beiträge
:
Bearbeitet durch User
Rostilj J. schrieb: > kriege ich dann > ab etwa 1-2MHz eine immer höhere Differenzspannung (bis zu 120mV). Diese > wird durch meine Verstärker verstärkt und somit mein Ergebnis > verfälscht. Die Vermutung ist, dass diese nur durch die induzierte > Spannung hervorgerufen wird. Induktiv oder kapazitiv. Beide Komponenten nehmen mit steigender Frequenz zu, während dein Nutzignal (Hallgenerator?) wohl kaum noch 1mV beträgt. Bei konstanter Magnetfeldstärke wird insbesondere bei den hohen Frequenzen die Spannung der Erregerspule ziemlich hoch sein und die kapazitive Kopplung nimmt ebenfalls zu, so dass insgesamt diese Störkomponente quadratisch zu f steigt. Hast du die Erregerspule, wenn sie mehrere Windungen hat, elektrostatisch abgeschirmt? P.S.: Allerdings ist auch mir nicht klar, weshalb du einen so lahmen Verstärker für HF nimmst.
:
Bearbeitet durch User
Eine Wheatstonebruecke von 1kOhm mit 1MHz laufen zu lassen ist schon sportlich. Denn eine kleine Kapazitaet von zB 160pF mit 1kOhm haben eine Grenzfrequenz von 1MHz. Verdrille Leitungen haben schnell mal 100pF/m, ich wuerd sagen, man kann iregndwas messen. Auch Signalueberhoehungen.
Hp M. schrieb: > Induktiv oder kapazitiv. Beide Komponenten nehmen mit steigender > Frequenz zu, während dein Nutzignal (Hallgenerator?) wohl kaum noch 1mV > beträgt. > > Bei konstanter Magnetfeldstärke wird insbesondere bei den hohen > Frequenzen die Spannung der Erregerspule ziemlich hoch sein und die > kapazitive Kopplung nimmt ebenfalls zu, so dass insgesamt diese > Störkomponente quadratisch zu f steigt. > Hast du die Erregerspule, wenn sie mehrere Windungen hat, > elektrostatisch abgeschirmt? Der Sensor basiert auf den magnetoresistiven Effekt. Die Kapazität des Sensors wird da sehr schnell wirksam, sodass mein differentielles Signal bis 800kHz abfällt. Dann aber steigt es ab 1MHz an. Ich weiß nicht ob es induktiv oder kapazitiv ist, man sieht aber dass die differentiellen Signale phasengleich sind, aber unterschiedlich in der Amplitude. Guter Hinweiß mit der kapazitiven Kopplung. An diese habe ich garnicht gedacht. Die Spule hat einen Durchmesser von 1cm, in diese bringe ich den Sensor ein. Ich habe da etwa 30 Windungen benutzt. Elektrostatisch habe ich nichts abgeschrimt. Kann das ein Problem sein? Danke
Ja. sicher, denn das militesla kommt nicht von nichts. Da musst du ein paar volt an der spule anlegen. Ein kakzitive Kopplung bedeutet das Spulensignal erscheint grad am Ausgang. Testen, durch auf den Rucken drehen des Sensors. Ist die Phase gleich geblieben ?
Uli, der Wilde schrieb: > Eine Wheatstonebruecke von 1kOhm mit 1MHz laufen zu lassen ist > schon > sportlich. Denn eine kleine Kapazitaet von zB 160pF mit 1kOhm haben eine > Grenzfrequenz von 1MHz. Verdrille Leitungen haben schnell mal 100pF/m, > ich wuerd sagen, man kann iregndwas messen. Auch Signalueberhoehungen. Die Brücke mit 15kOhm hat etwa eine Kapazität von 30pF. Stimmt, durch verdrillen verringere ich die Grenzfrequenz nur noch, aber ich weiß echt nicht was ich dann nach der Grenzfrequenz messe. Danke
Uli, der Wilde schrieb: > Ja. sicher, denn das militesla kommt nicht von nichts. Da musst du > ein > paar volt an der spule anlegen. Ein kakzitive Kopplung bedeutet das > Spulensignal erscheint grad am Ausgang. > Testen, durch auf den Rucken drehen des Sensors. Ist die Phase gleich > geblieben ? Der Sensor misst nur in seiner Längsachse (SOIC8 Gehäuse) positiv und negativ. Was erreiche ich, wenn ich den Sensor auf der Rücken drehe? Phasenverzögerung andersrum oder? Ich hab mal im Anhang paar Messung beigefügt (Sensor normal drinnen). 100kHz noch alles gut, 900kHz auch erwartet wegen den Kapazitäten, 2MHz phasengleich und unterschiedlich stark (-->Problem). Auf den Rücken drehen versuche ich auch noch. Vielen Dank
Eben. Kopplungen. Mach mal kapazitive Kopplungen weg durch einen eingeschobenen Masseschirm. Die Schwierigkeit dabei : Wirbelstroeme verhindern.
Uli, der Wilde schrieb: > Eben. Kopplungen. Mach mal kapazitive Kopplungen weg durch einen > eingeschobenen Masseschirm. Die Schwierigkeit dabei : Wirbelstroeme > verhindern. Falls ich es morgen zeitlich schaffe, werde ich einen Masseschirm mal einbauen. Soll das dann so aussehen wie ich es skizziert habe im Anhang? Der Sensor ist dabei ebenfalls auf Masse gelegt. Die Zylinderachse zeigt in die Zeichenebene hinein. Wie lang sollte der Schirm sein? Die Wirbelströme werden ja dann mein Magnetfeld abschwächen !? Vielen Dank
:
Bearbeitet durch User
Der Masseschirm darf nicht geschlossen sein, denn sonst ist er ein Kurzschluss und das Feld ist kaputt. Also einen Schnitt gegenueber dem Erdpunkt genuegt.
Uli, der Wilde schrieb: > Der Masseschirm darf nicht geschlossen sein, denn sonst ist er ein > Kurzschluss und das Feld ist kaputt. Also einen Schnitt gegenueber dem > Erdpunkt genuegt. Sry verstehe nicht so ganz, ist wohl recht spät :) Ich darf ihn nicht als Hohlzylinder in die Spule einfügen sonst kreisen die Wirbelstrome und machen mein Feld kaputt? Danke
Mach auf der Gegenseite des Erdanschlusses einen Schnitt in der Schirm, dann ist er nicht mehr geschlossen fuer einen induzierten Strom. Heisst es gibt keinen Wirbelstrom. Als kapazitiven Schirm genuegt er aber.
In Ordnung ich verstehe, ich werde es morgen mal versuchen und von den Ergebnissen dann berichten. Vielen Dank für die zahlreichen Antworten :) Schönen Abend noch
So hallo zusammen, Ich hab heute neue Erkenntnisse gewonnen. Außerdem habe ich den Tipp mit der Schirmung gegen el. Felder angewandt. Im Anhang habe ich paar Bilder eingefügt. Das erste Bild zeigt den Aufbau. Dabei habe ich für die Messungen den IC (also die Brücke) U$1 rausgenommen und an die differentiellen Signale nur einen Widerstand R1 parallel geschaltet (90kOhm, 15kOhm). Diese Leitungen habe ich dann an die SMA Buchsen weitergeleitet und dann per coax an das Oszi. Man sieht hier das Ergebnis für eine Frequenz von 3MHz einmal ohne Schirmung im Inneren der Spule und einmal mit Schirmung. Man sieht deutlich einen Unterschied. Kann ich da jetzt sagen, dass die kapazitive Kopplung vermindert wurde oder habe ich einfach irgendwie das Magnetfeld verändert? Der Unterschied in der Amplitude der beiden Signale war mir zunächst nicht erklärbar, dann ist mir aber aufgefallen, dass ich unter einer der Leitungen eine Versorgungsleitung und eine GND Leitung route (beigefügt im 4. Bild... ich weiß das ist ganz schlecht für diff. Leitungen. Wenn, dann muss ich beide gleichmäßig kreuzen, außerdem sollte man die Bypass-Kapazität oben behalten. War wegen einem engen Aufbau nicht möglich, da überlege ich mir aber noch was) -> wahrscheinlich schwächt/verstärkt diese Versorgung und GND Leitung über kapazitive Kopplung diese differentielle Leitung, was zu unsymmetrien führt. Stimmt das so? Nun habe ich auch mit der Brücke das Signal vermessen, einmal mit und einmal ohne innere Schirmung. Die diff. Signale wurden mit der Schirmung in der Amplitude gut abgeschwächt, aber die waren dann soweit phasenverschoben, dass sich insgesamt ein stärkeres Differenzsignal mit Schirmung ergab, als ohne Schirmung... Danke, Schöne Grüße, virus01
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.