Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Verbindung zweier unterschiedlicher Massen


von energetic (Gast)


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Hi,

ich habe eine 12v-Batterie, aus der ein Chinesen-Board (von dem ich 
leider keine schaltpläne oder ähnliches habe) für einen tda7294 +/-32v 
macht.

Bei meiner Schaltung (die bereits auf Platine geätzt ist) bezieht sich 
alles auf ein und dieselbe Masse. Benötigt werden bei der Schaltung 
+/-32v und +12v. Leider driftet die neu definierte Masse von dem 
Spannungsboard bei Belastung ab, weswegen es keine 12v mehr zwischen 
Batteriepluspol und der neuen Masse sind.
Jetzt die Frage: Kann man gefahrlos den Minus-Pol der Batterie mit der 
vom Board definierten Masse verbinden? Oder kommt es evtl. zu großen 
Ausgleichsströmen?
Klingt vielleicht etwas wirr die beschreibung, aber ich denke die Skizze 
sollte es klar machen.

Vielen Dank schonmal,
energetic

von Michael B. (laberkopp)


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energetic schrieb:
> Kann man gefahrlos den Minus-Pol der Batterie mit der
> vom Board definierten Masse verbinden?

Wegen

energetic schrieb:
> von dem ich leider keine schaltpläne oder ähnliches habe

kann es keine definitive Aussage geben, niemand kennt alle "Chinesen 
Boards" und nicht alle sind gleich.

von Pete K. (pete77)


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energetic schrieb:
> etwas wirr die beschreibung

Ja, etwas...

Was ist das für ein Board und wie ist es definiert? Was heisst "bei 
Belastung"? 2A oder 20A?

Bitte etwas genauere Angaben.

Vermutlich ist Dein Board für die Belastung nicht geeignet, oder die 
Batterie kann den Strom nicht liefern und daher bricht die Spannung ein. 
Schon mal mit einem 12V Netzgerät probiert?

von Jens G. (jensig)


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Wenn In und Out galvanisch getrennt sind, kann man die idR. immer 
zusammenschalten wie man will.
Eigentlich sollte man das auf der Leiterseite sehen, ob In und Out 
getrennt sind. Dann sollte auch ein kleiner Trafo oben drauf sein, und 
nicht einfach nur eine fette Drossel.
Genaueres liese sich evtl. sagen, wenn es ein Foto von oben und unten 
gibt ...

von energetic (Gast)


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Hab ich mir schon gedacht, dass man das ohne Pläne so pauschal nicht 
sagen kann.
Also es handelt sich um diese Board:

http://www.ebay.de/itm/201406050570?_trksid=p2060353.m2749.l2649&ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT

Vielleicht kann jemand von euch mit dem Foto schon etwas anfangen...

von Jens G. (jensig)


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@Pete K. (pete77)

>Vermutlich ist Dein Board für die Belastung nicht geeignet, oder die
>Batterie kann den Strom nicht liefern und daher bricht die Spannung ein.
>Schon mal mit einem 12V Netzgerät probiert?

Alles unwichtig. Lese nochmal alles durch, und schau mal sein Bild an - 
er belastet das Board (also dessen +/-32V) ja gar nicht.

: Bearbeitet durch User
von energetic (Gast)


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Doch, ich belaste die +/-32 schon, dadurch driftet die Masser ja erst 
ab. Das hab ich auf dem Bild nur der Übersichtlichkeit halber nicht 
eingezeichnet.
Unbelastet sind alle Spannungen wie gewünscht.

Die Batterie ist ein Bleigelakku, also die sollte schon ordentlich 
liefern können. Habs aber auch schon mit einem Labornetzteil gemacht, 
ist nicht anders.

Die Belastung war nicht so hoch. Das Problem tritt auch bei unter 1A 
auf.

von Uwe .. (uwegw)


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Hast du auf der Platine mal gemssen, ob Eingangs-GND und Ausgangs-GND 
verbunden sind?

Und wie stark bricht die Spannung überhaupt ein? 1mV? 1V? 10V?

von Jens G. (jensig)


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Ok, ging nicht sauber aus der Beschreibung hervor, zumal eine 
Masseverschiebung bei 32V-Belastung nicht direkt logisch ist.
Aber egal, Bilder von oben/unten sollten hier weiterhelfen.

von Michael B. (laberkopp)


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energetic schrieb:
> Also es handelt sich um diese Board:

Miss, ob GND (und +32 und -32) vom Augang irgendeine ohm'sche Verbindung 
zu GND und +12V des Eingangs haben.

Es kann gut sein, daß in der Schaltung
http://www.yuan-jing.com/12v-to-32v-dc-to-dc-converter-board-a
eine galvanische Trennung vorliegt und dein Aufbau (Verbinden Eingang 
GND und Ausgang GND) möglich ist, ohne beispielsweise Strommmess-Shunts 
zu überbrücken.

Ein TL494 steuert über 2 x 2 IRFZ44 und 2 Doppel-Schottkys scheinbar 
ohne Spannungsregelung.

Aber achte auf den notwendigen grossen Kühlkörper auf den du die Laschen 
der überstehenden Bauteile isoliert voneinander schrauben muss, also mit 
Glimmerscheibe.

von energetic (Gast)


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Also das wäre mal das, was ich messe. Die Masse am Ausgang des Boards 
verschiebt sich also um ca. 11V zur Batterie.

Wenn ich den Widerstand zwischen den beiden GND ein/ausgängen des Boards 
messe, steigt der Wert kontinuierlich. Also vermutlich keine ohmsche 
Verbindung vorhanden. Selbiges gilt für +/-32 zu den Eingängen am Board.

von energetic (Gast)


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Und hier noch das Bild von unten. Das von oben gibts ja auf der 
ebay-Seite.

von Noch einer (Gast)


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Sieht nach dieser Schaltung aus.

http://www.oocities.org/siliconvalley/circuit/4135/icecct/dc-dc.jpg

Auf dem ersten Ebay-Bild sieht man eine dicke Leitung vom Trafo 
GND-Sekundär auf einen kleinen gelben Kondensator und einen Widerstand.

Versteht ihr den Sinn des Widerstandes R32 ?

von batman (Gast)


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energetic schrieb:
> Jetzt die Frage: Kann man gefahrlos den Minus-Pol der Batterie mit der
> vom Board definierten Masse verbinden? Oder kommt es evtl. zu großen
> Ausgleichsströmen?

Messen! Kostet schlimmstenfalls ne Sicherung.

von Sebastian S. (amateur)


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Die meisten Spannungswandler trennen Primär- und Sekundärseite.
Diese sollten auch möglichst getrennt bleiben.

Ein einfaches Mittel: Die Widerstandsmessung zwischen Primär- und 
Sekundärmasse. Sind sie verbunden, so bringt eine erneute Verbindung 
nichts. Sind sie nicht verbunden, so sollte das auch so bleiben.
Also am Einfachsten: Keine Verbindung.

von Michael B. (laberkopp)


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Sebastian S. schrieb:
> Sind sie verbunden, so bringt eine erneute Verbindung
> nichts. Sind sie nicht verbunden, so sollte das auch so bleiben.
> Also am Einfachsten: Keine Verbindung.

Er will und muss sie extern verbinden, weil das angeschlossene Gerät GND 
von 12V und GND von +/-32V verbunden haben will.

Er ist also froh, wenn sie intern nicht verbunden sind.

von tom69 (Gast)


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energetic schrieb:
> Also das wäre mal das, was ich messe. Die Masse am Ausgang des Boards
> verschiebt sich also um ca. 11V zur Batterie

Nimm eine 12 V 21 W Kfz Glühbirne und verbinde GND Eingang mit GND 
Ausgang über diese Glühbirne. Führe deine Messungen noch einmal durch.

Wenn die Glühbirne bei diesen Vorgang leuchtet ist die Schaltung für 
deine Zwecke ungeeignet. Wenn sie nicht leuchtet,  und deine 
Spannungsmessung normale Werte anzeigt, kannst du beide GND's verbinden.

von Michael B. (laberkopp)


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tom69 schrieb:
> Wenn die Glühbirne bei diesen Vorgang leuchtet ist die Schaltung für
> deine Zwecke ungeeignet.

Nicht wirklich.

Er hat ja das Problem, daß die Spannugen sich verschieben, weil sie 
offenbar getrennt sind, es gibt also eine Belastung relativ zu beiden 
Massepegeln, also irgendeinen Strom durch die Lampe.

Und es ist ok, wenn er sie verbindet (falls nicht schon im Wandler eine 
Verbindung herrscht zu einem anderen Punkt als dem Minuspol der 12V).

von Noch einer (Gast)


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>falls nicht schon im Wandler eine Verbindung herrscht zu
>einem anderen Punkt als dem Minuspol der 12V

Sieht so aus, als gäbe es keine andere Verbindung - man kann die beiden 
GND verbinden.

In den Fotos und diversen Schaltplänen zu DC-DC-Wandlern für 
Autoverstärker finden wir nur einen Widerstand und Kondensatoren 
zwischen den beiden GND.

Bleibt die Frage, warum betreibt der Hersteller so einen Aufwand. Warum 
zusätzliche Bauteile, wenn er die GND auch direkt verbinden kann?

von batman (Gast)


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Weil der Anwender den Massepunkt lieber selbst festlegt. Gerade bei 
Audioanwendungen wichtig zur Minimierung von Störeinstreuung. Außerdem 
kann man so verschiedene Spannungsquellen kaskadieren.

von energetic (Gast)


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Erstmal vielen Dank für die vielen Antworten! :)

Ich habs jetzt einfach mal probiert und es funktioniert tatsächlich 
(ohne dass einem alles um die Ohren fliegt).

Der Strom, der dann durch die Verbindung fließt beträgt 23mA, das ist 
noch gut verkraftbar.

Grüße,
energetic

von Alfred B. (alfred_b979)


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Womit genau hast Du "die Massen" verbunden? Multimeter auf Strommessung? 
Oder bestimmte Last, und Spannung gemessen, dann daraus den Strom 
berechnet?

von Jens G. (jensig)


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@ Noch einer (Gast)
>Bleibt die Frage, warum betreibt der Hersteller so einen Aufwand. Warum
>zusätzliche Bauteile, wenn er die GND auch direkt verbinden kann?

Es gibt auch Anwendungen, wo man die Massen nicht verbinden will. Da 
wäre eine direkte Verbindung einfach nur hinderlich.

@energetic (Gast)
>Ich habs jetzt einfach mal probiert und es funktioniert tatsächlich
>(ohne dass einem alles um die Ohren fliegt).

>Der Strom, der dann durch die Verbindung fließt beträgt 23mA, das ist
>noch gut verkraftbar.

Das ist bestimmt diese RC-Kombination unten zw. den kleineren Elkos, 
welche offensichtlich Ausgangsmasse mit den 12V des Eingans verbindet. 
Man müsste also zw. beiden Punkten den Wert des R der RC-Kombination 
messen können, was dann auch mit den 23mA korrelieren sollte.

von energetic (Gast)


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@Alfred B.
Ich habs direkt mit dem Multimeter auf Strommessung gemacht ;)

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