Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zu Kondensatormotor


von BE (Gast)


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Hallo,

ich habe eine grundsätzliche Frage zu Einphasen- Induktionsmotoren, also 
einen Kondensatormotor:

ich habe hier einen solchen Motor bekommen, dieser hat als Aufschrift
"4 pole".

Am Motor ist ein Startkondensator (125 µF) fest angebracht, außerdem 
befindet sich noch ein fliehkraftgesteuerter Abschaltmechanismus auf dem 
Anker.

Aus diesen Motor kommen 4 Anschlüsse(je zwei für eine Wicklungen):
Diese Wicklungen sind original auf einen zweipoligen Stecker gelegt 
worden (also diese Wicklungen parallel geschalten), ohne einen weiteren 
Betriebskondensator zu verwenden.

Meine Frage: Warum wurde hier ein Betriebskondensator nicht verwendet, 
oder wird nicht in jeder Bauform ein ein solcher Kondensator verwendet?

Mit freundlichen Grüßen
B.E.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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BE schrieb:
> Am Motor ist ein Startkondensator (125 µF) fest angebracht

Für einen Startkondensator ist das trotz allem ein sehr hoher Wert. Der 
C hat mit Sicherheit nur 2 Anschlüsse?

BE schrieb:
> Diese Wicklungen sind original auf einen zweipoligen Stecker gelegt
> worden (also diese Wicklungen parallel geschalten), ohne einen weiteren
> Betriebskondensator zu verwenden.

Wie ist denn da der Startkondensator verschaltet? Mach doch mal ein Foto 
der Anschlüsse und des Typenschildes, sofern vorhanden.
Es könnte immerhin sein, das der Betriebskondensator fest und nicht 
sichtbar im Motor verbaut ist. Das kann dir eine Widerstandsmessung der 
beiden Wicklungen verraten.

von BE (Gast)


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Der Startkondensator hat 120 µF; ist auch nur 2-polig.

Der Stecker ist bereits entsorgt, auf dem Bild sieht man die 4 Ausgänge:
Blau,Schwarz und Grau, und Braun.

Der Stecker war wie gesagt 2polig, 1. auf Grau und Braun; 2.pol auf 
Schwarz und Blau.

Bei Durchgangsprüfung haben Grau-Blau und Braun-Schwarz einen Durchgang,
Beim Abschalten des Kondensators durch den Fliehkraftregler hat nur noch 
Blau-Grau einen Durchgang.

Der Wiederstand ist bei beiden 3,6 Ohm, falls das relevant ist.

Habe auch im Gehäuse keinen anderen C gefunden...

Ich habe schon Motoren dieser Art zum Laufen gebracht, aber dem stehe 
ich auf dem Schlauch...

von michael_ (Gast)


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Der Kondensator mit 120V ?
Welche Spannung hat der Motor selbst?

von BE (Gast)


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100 Volt

von hinz (Gast)


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BE schrieb:
> Meine Frage: Warum wurde hier ein Betriebskondensator nicht verwendet,
> oder wird nicht in jeder Bauform ein ein solcher Kondensator verwendet?

Wird bei Bohrmaschinen gerne so gemacht, dient angeblich als 
Blockierschutz.


Hast du mal vom Kondensator zu den vier Anschlüssen gemessen?

von nemesis... (Gast)


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BE schrieb:
> 100 Volt

Was willst du denn damit?
Vertick das Ding und such dir was gängiges.
Ein 230/110V-Trafo käme dich viel teurer.

von hinz (Gast)


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nemesis... schrieb:
> BE schrieb:
>> 100 Volt
>
> Was willst du denn damit?
> Vertick das Ding und such dir was gängiges.
> Ein 230/110V-Trafo käme dich viel teurer.

Und wenn er in Japan wohnt?

von Sascha (Gast)


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Jo den Kondensator musst du für Betrieb an 230V AC ersetzen. Der lebt 
sonst nicht lang.

Funktionsweise recht einfach: Das Ding läuft mit der Hilfswicklung über 
den Kondensator an bis eine gewisse Drehzahl erreicht ist, dann wird die 
Hilfswicklung abgetrennt und nur noch die Hauptwicklung bestromt. Motor 
dreht sich in die gleiche Richtung weiter, Prinzip Anwurfmotor.
Ich hab bis heute nicht verstanden warum eine einzelne Wicklung für den 
Betrieb reicht, aber wenn das Herr Tesla damals verstanden hat, reicht 
mir das.

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