Hi Leute, ich habe mir mal den Schaltplan vom S041P von Siemens angeguckt. Dieser ist ein FM-ZF-Verstärker mit Demodulator im 14-Poligen DIP-Gehäuse. Ich wollte mir diesen Chip mit Transistoren nachbauen, weil auch alle Widerstandswerte dranstehen. Datenblatt: http://www.semicon-data.com/pdf/SHS/S0/S041P.pdf Jetzt meine Frage: Auf Seite 2 im Datenblatt ist der Schaltplan zu finden. Hier gibt es aber zwei Transistoren, wo kein Pfeil dran ist. Also es ist nicht klar, ob es PNP oder NPN ist. Oder ist das eine spezielle Art?! Vielen Dank im Voraus für eure Antworten!
Zeichenfehler. Das sind npn-Transistoren. Das Ganze ist eine Gilbertzelle. https://de.wikipedia.org/wiki/Gilbertzelle
Kannst davon ausgehen, daß alle Transistoren gleiche Polung, also NPN haben.
Ok, danke! Und warum wird das da nicht gleich eingezeichnet?
Manu schrieb: > Kann ich BC547C dafür benutzen? Nein. Für eine simple Demonstration vielleicht, aber ansonsten sind solche Innenschaltungen alles andere als dafür geeignet, eine Nachbauanleitung zu sein. Willst du nur das Prinzip verstehen lernen, oder willst du sowas richtig benutzen? Wenn letzteres, was spricht dagegen, einen S041P direkt zu nehmen oder einen anderen derartigen Mischer? Ich könnte dir noch К140МА1 überlassen, das ist die reine Gilbertzelle ohne nachgesetzten Verstärker. Oder du nimmst dir den Klassiker TBA120S (alias A220D).
Manu schrieb: > ich habe mir mal den Schaltplan vom S041P von Siemens angeguckt. Dieser > ist ein FM-ZF-Verstärker mit Demodulator im 14-Poligen DIP-Gehäuse. Ich > wollte mir diesen Chip mit Transistoren nachbauen Das kannst du gleich vergessen. Die Innenschaltung integrierter Schaltkreise macht ganz heftig davon Gebrauch, daß die integrierten Transistoren praktisch identische [1] Kennwerte haben. Ein symmetrischer Mischer ist ein Paradebeispiel dafür. Wenn du den mit diskreten Transistoren nachbaust, wird er bestenfalls ein bißchen funktionieren. Heißt: die erreichbaren Daten werden viel bis sehr viel schlechter sein. Und sich bei Temperaturänderung ebenfalls drastisch verändern. Wenn man die Schaltung versteht, dann kann man manchmal etwas mit einem Transistor-Array machen, weil auch da die Transistoren sehr gut gematcht sind. Andererseits gibt es Arrays nur bis 4, höchstens 5 Transistoren. Und die mit 5 Transistoren haben dann oft schon interne Verbindungen die man u.U. nicht gebrauchen kann. [1] manchmal auch nicht identisch, sondern absichtlich und vorhersagbar verschieden. Bspw. zwei Transistoren in einem Stromspiegel, der ein Spiegelverhältnis von 2:1 oder 3:1 (statt 1:1 für identische Transistoren) hat. Manchmal sind solche Transistoren im Datenblatt mit 2 oder 3 Emitter-Pfeilen gezeichnet.
Vieles in dem Chip lebt davon, dass die Schaltung nicht nur sehr symmetrisch aufgebaut ist, sondern - systembedingt - sehr geringe Toleranzen der beteiligten Halbleiter untereinander beinhaltet. Diese sind auch noch sehr gut thermisch gekoppelt, etwas was Otto Normal nur sehr schwer nachbauen kann.
Ein diskreter Nachbau vom S041P ( FM-ZF-Verstärker ) dürfte kaum realistisch sein.Wenn man aber den S042P ,einen Mischer / Modulator nachbauen möchte, sollte das machbar sein, mit 6 x BC547B. Auch eine vorherige Schaltungssimulation sollte möglich sein. Dort hat jemand einen Nachbau probiert: http://www.radiomuseum.org/forum/mw_modulator_mit_differenzverstaerker.html Ab Datum 12.Aug.14
Der Zeichenfehler ist schon in den Siemens-Datenbüchern "Lineare Schaltungen" von 1974/75 und 1977 enthalten. Der S041 wurde immer als die low-power-Version des TBA120 bezeichnet.
Ok, danke für die Antworten! Einerseits wollte ich gerne ein UKW Superhet mit wenig Spulen und HF-Trafos bauen, da diese nicht mehr so leicht zu bekommen sind. Andererseits interessieren mich solche Innenschaltungen, da ich anhand diesen Schaltplänen nachvollziehen kann, wie die Bausteine aufgebaut sind und wie sie funktionieren.
Manu schrieb: > Einerseits wollte ich gerne ein UKW Superhet mit wenig Spulen und > HF-Trafos bauen, da diese nicht mehr so leicht zu bekommen sind. Glaub' mir: alle Alternativen zu Spulen und HF-Trafos sind noch schwerer zu beherrschen als diese.
Manu schrieb: > Andererseits interessieren mich solche Innenschaltungen, da ich anhand > diesen Schaltplänen nachvollziehen kann, wie die Bausteine aufgebaut > sind und wie sie funktionieren. Für dieses Prinzip gab es mal eine Version in der rfe (Zeitung) mit diskreten Bauelementen. Das war dann der Vorläufer des DDR IC A220. Es lohnt aber nicht, das nachvollziehen zu wollen. Schon damals nicht.
Jörg W. schrieb: > Für eine simple Demonstration vielleicht, aber ansonsten sind solche > Innenschaltungen alles andere als dafür geeignet, eine Nachbauanleitung > zu sein. Da kann man als Beispiel auch den NPN-Transistor bringen: Das sind zwei anti-seriell geschaltete Dioden. Mit zwei 4148er kann man dennoch keinen Transistor bauen.
Jörg W. schrieb: > Glaub' mir: alle Alternativen zu Spulen und HF-Trafos sind noch > schwerer zu beherrschen als diese. Naja, mit Keramikfiltern spart sich einen Teil der Abgleicharbeit.
Hallo Manu, Wenn Du eine Gilbertzelle mit einzelnen Transistoren bauen möchtest, empfehle ich Dir unbedingt ein Video vom W2AEW zum Thema, der demonstriert das dort nämlich. https://www.youtube.com/watch?v=7nmmb0pqTU0 Viel Spass und Erfolg :-)
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.