Moin, ich bin auf der Suche nach einem Multimeter für die Elektronikentwicklung. Bis jetzt hatte ich das Fluke 87V ins Auge gefasst, was auch alle meine Anforderungen erfüllt. Nun bin ich auf das BRYMEN BM869S gestoßen. Das BM869S scheint ziemlich gut zu sein und mit 203€ auch bezahlbar. Wie sind eure Erfahrungen/Langzeiterfahrungen mit dem BM869S? Taugt das Multimeter was?! http://www.tme.eu/en/details/bm869/portable-digital-multimeters/brymen/bm869s/ http://www.brymen.com.tw/product-html/cata860/BM860_Catalog.pdf
Es gibt bei YouTube einige Tests, wo es recht gut abschneidet. Z.B. https://youtu.be/K-4L2JarVxA Im eevblog Forum gibt es auch noch Infos.
Hatte mir - auch aufgrund der positiven Meinungen allerortes - gerade den kleineren Bruder, das Brymen 867S, bei TME gekauft. Gleichwertiges von Fluke/Keysight sprengt leider mein Budget. Also was soll ich sagen :-) Ich habe zum Vergleich nur ein uraltes METEX (Voltcraft) Multimeter. Also meine Eindrücke: - Die Verarbeitung ist OK. - Es misst echt flott, auf jeden Fall mehr als die 2 Messungen/Sekunde wie bei UNI-T oder vgl. - Der Durchgangsprüfer/Piepser reagiert auch flott - Die LCD_Hintergrundbeleuchtung kann man allerdings nicht permanent anschalten, sie schaltet sich nach einiger Zeit automatisch ab - Ist durch den Gummimantel schon nicht ganz klein, aber geht noch Ansonsten tut es bisher was es soll...
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Die Bewertungen die ich bis jetzt gesehen habe loben das Multimeter als Geheimtipp. Irgendwer hier im Forum mit Langzeiterfahrungen?
Patrick S. schrieb: > Irgendwer hier im Forum mit Langzeiterfahrungen? Die dürften schwer zu finden sein. Brymen gibt es zwar schon seit mehr als 20 Jahren (mindestens seit 1994), aber die Firma war in unseren Breitengraden bis vor vielleicht drei, vier Jahren völlig unbekannt. Mittlerweile weiß man, dass Brymen der OEM hinter diversen Multimetern ist, aber soweit ich weiß keines das in Deutschland besonders bekannt ist. Brymen legt keinerlei Wert auf Marketing, was ich nicht unsympathisch finde. Deren Webseite ist ein Trip zurück in die 90er. Technisch weiß man, dass Brymen nicht einfach 08/15 Multimeter mit Multimeter-ICs von der Stange zusammenbastelt, sondern eigene ICs verwendet. Sie sind auch einer der wenigen No-Name Hersteller, dessen CAT-Angaben usw. man wohl trauen kann und die keinen Schmu mit Prüfsiegeln machen.
Viele Berichte sind auf EEV blog zu finden, auch mit Innenfotos. Für Elektronikentwicklung würde ich mir aber keins kaufen (auch kein Fluke Hand DMM). Die Sicherheitsmerkmale sind hier uninteressant und die Messmöglichkeiten und Genauigkeit billigerer Modelle anderer Marken sind auch nicht schlechter. (Wenn Elektronikentwicklung allerdings Wechselrichter o.ä. beinhaltet, sollte man genau von diesen billigeren Alternativen aber besser die Finger lassen...) Gruß Achim
Etrick schrieb: > Die Messmöglichkeiten und Genauigkeit billigerer Modelle > anderer Marken sind auch nicht schlechter. Ich habe mir mal für ~200€ ein Agilent gekauft. U.a. weil es eine hohe Genauigkeit hat und RMS Messungen bis zu einigen 10kHz kann. Ab und zu braucht man sowas, wenn man etwas tiefer in die Elektronik einsteigen will. 90% aller Messungen mache ich aber mit einem Billigmultimeter. Das ist kaum ungenauer, weil ich es ja ab und an mit dem genauen Agilent überprüfen kann. Gerade für Anfänger ist ein Multimeter für ca. 25€ sinnvoll, weil das nicht so stark "schmerzt", falls man es mal "errmordet".
Den Anfänger-Status bin ich schon lange los. :D Mein aktuelles DMM ist ein Fluke 115
Ich habe auch das BRYMEN BM869S und bin insgesamt sehr zufrieden damit. Das einzige Manko was mich stört ist die Ergonomie des Drehschalterknopfes. Beim Verdrehen muß man sehr in der Mitte bei der Drehachse seine Finger positionieren, was bei mir eine leichte Verkrampfung der Handmuskeln auslöst. Müßte ich jetzt professionell damit arbeiten und häufig die Programmwahl umschalten, würde ich versuchen den Drehknopf auszutauschen oder auf dem Drehknopf noch eine Kunstoffleiste aufkleben.
...jetzt interessiert mich mal, was man bei einer Entwicklung so messen möchte, für das mein 20€ Peaktech nicht reichen würde? Für die "richtigen" Messungen nimmt man halt ein Oszi. Oder? Ich habe ein Fluke auf der Arbeit und das ist objektiv scheiße. Daher habe ich mir noch ein Peaktech gekauft und nutze dort nun das. Rein aus persönlichem Protest gg den DMM Voodoo. WENN man ein solches DMM natürlich voll ausreizt (wie?), OK - aber die "normalen" Nachteile sind schon so groß, dass es in 90% aller Fälle es nicht wert ist. Klaus.
Es gibt schon Unterschiede. Z.B. wenn man bei höheren Frequenzen noch halbwegs korrekte Werte haben will (>50kHz). Außerdem messen viele DMM in der Nähe starker emag. Felder falsch (übrigens auch ein Modell von Fluke für teuer Geld hat das Problem) oder sind sicherheitstechnisch schlecht: steht CAT IV drauf, ist aber nicht drin. Wer in solchen Bereichen misst, sollte schon etwas Geld zusätzlich ausgeben. Allerdings: viele DMM haben noch nie solche Messobjekte zu Gesicht bekommen und da wäre die Ausgabe unnötig. Gruß Achim
Etrick schrieb: > Z.B. wenn man bei höheren Frequenzen noch halbwegs korrekte Werte haben > will (>50kHz). Bei solch hohen Frequenzen haben aber auch hochpreisige Multimeter schon Probleme. Kommt denn das Brymen so hoch?
Temperatur-Bereich: Kennt jemand Updaterate und Auflösung des 896s, erstens am Gerät und zweitens in der PC-Software? Benötige 0,1 Grad Auflösung und 2 Messungen pro Sekunde für einen Vorgang mit Wasser. Gerät soll ja 5 Messungen/Sekunde haben, aber möglicherweise gilt das nicht für den T-Bereich und/oder über USB. Im Manual steht nix.
Hallo Dietmar, die Auflösung ist 0,1 Grad am Gerät und mit der PC-software. Mit der PC-Software sind knapp zwei Messungen pro Sekunde möglich, am Gerät nur eine pro Sekunde. Anbei ein Screenshot von der Datenliste mit beiden Temperatursensoren. Peter
Nachtrag, mit nur einem Temperatursensor sind am Gerät ungefähr drei Messungen pro Sekunde möglich. Peter
Gibt es eine Windows-Alternative zur Brymen-Software? Die ist ja schaurig - wie aus den 90er-Jahren entkommen. Kann unter Windows 8 nicht mal die Fenster ohne Überlappung arrangieren. Vor allem aber loggt sie von den offensichtlich mit hoher Updaterate ankommenden Werte (die digitale Anzeige der Software ändert sich sehr schnell) nur einen Teil, d.h. sie loggt langsamer als möglich - etwa 2 Werte pro Sekunde. Ich habe sigrock gefunden (https://sigrok.org/wiki/Supported_hardware#Multimeters, https://sigrok.org/wiki/Sigrok-meter), verstehe aber nicht, wie das funktioniert. Die Kommandozeilenparameter werden nirgendwo erklärt bzw. mit einer (1) Zeile im Wiki (https://sigrok.org/wiki/Getting_started_with_a_multimeter). Wie spezifiziert man unter Windows 8 einen USB-Port? Hat jemand diese Software unter Windows zum Laufen gebracht?
Hallo Dietmar, hier gibt es einen Selbstbauadapter mit Software: http://www.eevblog.com/forum/testgear/brymen-bm869(867)-alternative-software/msg1034767/#msg1034767 Mit dem originalen Adapter funktioniert die Software leider nicht. Peter
Ach, vergiss das Brymen... hier kann man sich ein echtes Düwi-Multimeter für nur 10€/Tag leihen (50€ Kaution). Ein Wunderwerk der Technik. Es bietet sogar eine akustisch-haptische Rückmeldung - wenn‘s knallt und in der Hand heiß wird, war Spannung drauf. ;o) Der Verleiher scheint es echt ernst zu meinen mit seinem Angebot: https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/-vermiete-multimeter-strommesser-mieten-leihen-/678125617-239-1220
> Mit dem originalen Adapter funktioniert die Software leider nicht.
Schade - den Brymen-Adapter habe ich schon. Mit der Originalsoftware
geht schnelles Loggen, wenn man die Intervallautomatik abschaltet, auf
manuelle Erfassung umstellt und im schnellen Takt auf den Button "Manual
Aquisition" klickt. Jetzt muss ich noch eine Möglichkeit finden, diese
Klicks automatisch zu generieren.
Der "Auto Mouse Click Generator" schafft es. Damit kommt man an ca. 5 Daten pro Sekunde - übrigens auch bei der Temperatur. https://sourceforge.net/projects/superclick
Was auch 5 Thermoelement-Samples/s mit einem (1) Sensor am Brymen liefert, ist die sigrok-Software. Installation (danach funktioniert die Brymen-Software nicht mehr *) unter Win 8.1 64bit getestet: - sigrok-Installer ausführen - "Zadig (sigrok-cli)" aus der Startmenügruppe "sigrok" ausführen, um im folgenden den USB-HID-Treiber von Brymen gegen den von sigrok benötigten auszutauschen - Im Options-Menü dieses Programms "List all Devices" wählen - Gerät "Superior DMM" auswählen - "Replace Driver" anklicken - DMM abstecken und wieder anstecken - "sigrok command-line tool" aus der Startmenügruppe "sigrok starten". Das ist nur eine normale Eingabeaufforderung (bei der leidiglich sigrok-cli schon als Arbeitsverzeichnis gesetzt ist) - In der Shell zum Anzeigen der Messdaten (endlos bis CTRL-C) eingeben: sigrok-cli -d brymen-bm86x --continuous - In der Shell zum Speichern der Daten in der Datei D:\output (endlos bis CTRL-C) eingeben: sigrok-cli >d:\output -d brymen-bm86x --continuous Man kann ein Programm schreiben, das die Output-Datei lesend öffnet, während sigrok-cli hineinschreibt (z.B. um mit Java/Processing eine Live-Kurve zu programmieren). * Rückkehr zum alten Treiber: - Rechtsklick auf "Superior DMM" im Geräte-Manager (unter USB-Geräte) - "Deinstallieren" audwählen, dabei "Die Treibersoftware für dieses Gerät löschen" anhaken - Brymen 869S abstecken und wieder anstecke
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