Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Temperaturen genau Kontaktlos messen, unabhängig von der Oberfläche ?


von Celvin (Gast)


Lesenswert?

Hallo

zur Kontaktlosen Messung von Oberflächentemperaturen gibt es 
Infrarotthermometer.
Leider ist es aber nun so das die Oberflächenbeschaffenheit und die 
Farbe der Oberfläche das Messergebnis teilweise stark verfälschen 
beeinflussen.
Gibt es mittlerweile Kontaktlose Thermometer bzw. Verfahren bei den die 
Oberflächeneigenschaften egal sind und immer das Ergebnis den entspricht 
welches eine kontaktbehaftete Messung bringen würde?

Natürlich soll es sich um bezahlbare Verfahren und Geräte handeln - also 
eine "ernsthafte" Wärmebildkamera scheidet schon mal aus.
Auch vorher vom Anwender vorzunehmende Korrekturen oder Material 
abhängige Eingaben sind keine Lösung da die genauen Parameter meist 
unbekannt sind bzw. schon die Begrifflichkeiten der Parameter nicht 
bekannt sind.

mfg

   Kelvin

von Der Andere (Gast)


Lesenswert?

Nein

von Der Andere (Gast)


Lesenswert?

Nachtrag:
Siehe hierzu die Diskussion in:
Beitrag "Re: Flir One brauchbar oder Spielzeug"

von Dieter W. (dds5)


Lesenswert?

Celvin schrieb:
> Gibt es mittlerweile Kontaktlose Thermometer bzw. Verfahren bei den die
> Oberflächeneigenschaften egal sind und immer das Ergebnis den entspricht
> welches eine kontaktbehaftete Messung bringen würde?

Es gibt Pyrometer, die bei 2 verschiedenen Wellenlängen messen und 
daraus den Quotienten bilden. Das funktioniert aber nur brauchbar, wenn 
der Emissionsgrad für beide Wellenlängen gleich ist.

Billig ist so was aber auf jeden Fall nicht.

Um welche Materialien und Temperaturbereiche geht es denn?

: Bearbeitet durch User
von Celvin (Gast)


Lesenswert?

Hallo

es geht nicht um eine bestimmte Anwendung, sondern er darum ob es ein 
Verfahren gibt bei den man, ohne großartig nach zu denken, Temperaturen 
im allgemeinen Lebensbereich kontaktlos Messen zu können.
Also z.B. in der Tiefkühltruhe "einfach" die Oberflächentemperatur der 
Verpackung zu messen, wie hoch die Temperatur einer Hauswand ist, wie 
Warm der Block eines  Verbrennungsmotor ist usw.
Also ganz grob halt ein Messbereich zwischen -35°C und so etwa 400°C und 
egal ob die Oberfläche Mattschwarz, spiegelnd oder sogar Wasserklar ist.

Das es so etwas Universelles und einfach zu nutzenden nicht gibt, hatte 
ich allerdings schon vermutet.
Scheinbar gibt es so etwas aber auch nicht wenn ich den 
Temperaturbereich deutlich einengt.

Celvin

von Kai S. (kai1986)


Lesenswert?

Hallo,

leg mal deine Genauigkeit fest, mit der du messen willst. Aus dem Bauch 
heraus würde ich sagen bei einer Genauigkeit von plus-minus 5°C 
funktioniert das mit einem Standard Infrarotthermometer mit einem 
Epsilon von 0,9.
An der Physik lässt sich da nix ändern. Die Abstrahlung vom Pack ist 
damit festgelegt und als billige Auswertemethode bleibt da nur das, was 
eh von der Oberfläche kommt gesammelt auszuwerten. Für eine detailierte 
Auswertung brauchst du irgend etwas in die Richtung Spektrometer, was 
sich dann gleich wieder auf den Preis niederschlägt. Wärmebildkameras 
nutzen dafür das Bild der Digitalkamera, um die Oberfläche grob zu 
bestimmen, aber die hast du ja preislich schon ausgeschlossen. Bleibt 
dir also nur zu warten, bis sich die Technik soweit weiter entwickelt 
hat, bis auch ne heute gute Wärmebildkamera nur noch 50€ kostet.

Gruß Kai

von W.A. (Gast)


Lesenswert?

Celvin schrieb:
> Gibt es mittlerweile Kontaktlose Thermometer bzw. Verfahren bei den die
> Oberflächeneigenschaften egal sind und immer das Ergebnis den entspricht
> welches eine kontaktbehaftete Messung bringen würde?

Wie stellst du dir das vor?

Wenn du die Temperaturstrahlung verwenden möchtest, um auf die 
Temperatur des Körpers zu schließen, musst du damit leben, dass die 
Abstrahlung mit der vierten Potenz von der Temperatur und linear vom 
Emissionsgrad abhängt. Die Physik wirst du so leicht nicht ändern 
können.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Celvin schrieb:

> Leider ist es aber nun so das die Oberflächenbeschaffenheit und die
> Farbe der Oberfläche das Messergebnis teilweise stark verfälschen
> beeinflussen.

Bei den meisten Anwendungen ist die Lösung dafür, einen Pad
mit definiertem Emissionsfaktor auf die zumessende Oberfläche
aufzukleben. Solche Pads kann man fertig kaufen.

von Dieter W. (dds5)


Lesenswert?

Wenn auch Gefriergut gemessen werden soll kommen nur Pyrometer bzw. 
IR-Kameras mit einem Wellenlängenbereich von ca. 9 bis 14µm in Frage.

Die meisten organischen Stoffe liegen da bei Epsilon um die 0,9 bis 
0,98.
Auch Glas und eloxiertes Aluminium kommen in den Bereich.

Metalle, besonders wenn sie blank und glänzend sind, sind damit nur mit 
großen Fehlern zu messen.

Nicht von ungefähr sind z.B. Laserspiegel mit Gold bedampft, da ist der 
Emissionsgrad vielleicht bei 0,01 bis 0,02.

Germanium und Silizium wiederum sind bei diesen Wellenlängen so gut 
durchlässig, dass man sie als Material für Linsen benutzt.

Für die von Harald genannten Pads eignet sehr gut selbstklebendes Band 
aus Kapton, das ist auch ausreichend wärmebeständig.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.