Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik LM317T mit µC ansteuern


von Jakob (Gast)


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Hallo zusammen,
ich möchte ein LM317T per µC ansteuern. Ziel ist es den Ausgang vom 
LM317T auf eine Spannung zwischen 1,25V und 24V einstellen zu können.
Der OPV wird vom µC über einen 5V Rail_to_Rail DAC (DAC7512E) 
angesteuert. Am Ausgang wird die Spannung wieder mit dem µC gemessen.
Meine Frag ist: kann der LM317T so "vernünftig" abeiten oder fehlt noch 
was an der Schaltung?
Besten Dank!

von Joachim B. (jar)


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könnte klappen, wäre mir aber zu umständlich,

ich würde ein I2C Poti nehmen und damit den unteren Teiler R nachbilden.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Jakob schrieb:

> ich möchte ein LM317T per µC ansteuern. Ziel ist es den Ausgang vom
> LM317T auf eine Spannung zwischen 1,25V und 24V einstellen zu können.

Mit 24 V Eingangsspannung wird der LM317 niemals 24V Ausgangsspannung 
erreichen. 21V sind realistisch erwartbar.

> Meine Frag ist: kann der LM317T so "vernünftig" abeiten oder fehlt noch
> was an der Schaltung?

Da fehlt noch die Mindestlast für dem LM317. Am sinnvollsten wäre dafür 
der obligatorische Widerstand von 240R (220 gehen auch) zwischen Ausgang 
und Adj-Anschluß. D1 muß keine Schottky sein und ist auch sonst 
normalerweise nicht nötig. C1 gehört nicht direkt an den Ausgang des 
OPV. Entweder weglassen oder einen Widerstand von einigen 10R zwischen 
OPV-Ausgang und C1/Adj.

Ich würde die Schaltung nicht so bauen. Wenn du die Spannung ohnehin 
schon mit einem OPV verstärkst, schalte dem OPV einfach noch einen 
Transistor als Emitterfolger nach. Die Gegenkopplung natürlich erst nach 
dem Transistor anschließen, so daß der BE-Spannungsabfall vom OPV mit 
ausgeregelt wird. Der OPV muß ein Typ sein, der eingangsseitig bis GND 
funktioniert und ausgangsseitig möglichst weit an Vcc kommt.

von Harald W. (wilhelms)


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Axel S. schrieb:

> schalte dem OPV einfach noch einen Transistor als Emitterfolger nach.

Ja, diskreter Transistor statt Spannungsregler.

von Route_66 (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>
>> schalte dem OPV einfach noch einen Transistor als Emitterfolger nach.
>
> Ja, diskreter Transistor statt Spannungsregler.

...denn den Kurzschluss- und Übertemperaturschutz im LM 317 braucht ja 
kein Mensch!.

von Jakob (Gast)


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Der LM317 braucht eine Mindestlast von 1,25 V / 240 Ohm = 5 mA.
Dafür kommen 240 (220...270) Ohm zwischen OUT und ADJ.
Diese 5 mA müssen aber irgendwo hin...

Bei kleineren Ausgangsspannungen schluckt die der LM321 nicht
so gerne:

Output Current Sinking bei Vout = 2 V:
min 10 mA bei 25 °C
min  5 mA bei 85 °C   ... da wird es langsam eng!

Output Current Sinking bei Vout = 0,2 V:
min 12 µA bei 25 °C

Über die Temperatur betrachtet kommst du nicht sicher unter 3 V
Ausgangsspannung des LM317.

von Gerd E. (robberknight)


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Du hast die komplette Gegenkopplung des LM317 aufgebrochen und baust die 
über den Weg ADC-µC-DAC-OPV wieder nach. Das macht das Ganze um 
Größenordnungen langsamer.

Stell Dir z.B. mal den Anschaltvorgang vor:
- Spannung aus, µC aus
- Spannung wird angelegt und ist ziemlich fix auf 24V
- Der µC ist gerade erst am Starten
- Der DAC ist noch aus und gibt irgendwas aus
- Der OPV gibt kein Signal an den LM317 daß die Sollspannung irgendwann 
erreicht ist
- Die Ausgangsspannung schießt immer weiter hoch
- Irgendwann stirbt Dein µC und was da sonst noch so dran ist

Dann kommt natürlich noch dazu daß das Ganze wegen der Verlangsamung 
jetzt ziemlich leicht ins Schwingen geraten kann.

Mein Vorschlag daher:
Nimm ein I2C-programmierbares Poti. Damit kannst Du die 
Regeleigenschaften des LM317 voll erhalten und dennoch die Sollspannung 
vorgeben.

von Jan H. (jan_h565)


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Warum nicht direct ein power opamp verwenden ? Solche opamps gibt in 
Ampere bereich. Ich habe den OP547 dafur verwendet, functioniert sehr 
gut. So ein Opamp kan auch Strom senken, und ist dann auch schneller in 
die Regelung.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Gerd E. schrieb:
> Du hast die komplette Gegenkopplung des LM317 aufgebrochen und baust die
> über den Weg ADC-µC-DAC-OPV wieder nach.

Nein.

Der LM317 regelt seine Ausgangsspannung so nach, daß er genau seine 
interne Referenzspannung (von 1.23V) zwischen Ausgang und Adj Anschluß 
stehen hat. Wenn man die Spannung an Adj vorgibt, dann kriegt man am 
Ausgang des LM317 genau jene 1.23V mehr. Regeln tut der LM317 trotzdem 
noch ganz allein.

> Mein Vorschlag daher:
> Nimm ein I2C-programmierbares Poti.

Laß mich raten: du bist ein Arduino-Nutzer? Elektronische Potis sind so 
gar nicht Teil einer Lösung ...

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Jan H. schrieb:
> Warum nicht direct ein power opamp verwenden ?

Weil er teurer ist als der vorgeschlagene Transistor. Weil er schlechter 
zu kühlen ist. Weil er seine eigenen Probleme mitbringt (dynamische 
Stabilität, Offset, Drift).

> So ein Opamp kan auch Strom senken

Was aber anscheinend gar nicht gebraucht wird. Zumindest der LM317 kann 
das (auch) nicht.

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