Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Fehlersuche Heizungssteuerung Bremo KTX-4


von Transistorius (Gast)


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Hallo

habe eine defekte Heizkörper Steuerung von Bremo. Der Defekt äußert sich 
dadurch, dass sämtliche Anzeigen am Display aufleuchten und wieder 
erlischen, etwa 1 mal pro Sekunde. Auf Eingaben reagiert das Gerät nciht 
mehr

Ich hab die Steuerung nun auseinandergenommen. Anbei ein Bild von der 
Plantine. Auf der anderen Seite sitzt eine um 90° gedrehte Platine, auf 
der Anschlussklemmen und ein Triac installiert sind. Der Triac ist in 
Ordnung, hab ihn sicherheitshalber getasucht, keine Änderung (darum ist 
nun an den Anschlussstellen der Platine noch dunkles Flussmittel)

Links unten sitzt ein Kondensator, ein Pin ist mit + markiert. Dort 
liegen etwa 4,8V an, die dauernd und synchron mit dem Displayeffekt 
abfallen unter 4V.

Ich habe mit Spannungsregulierung anhand von Widerständen kaum 
Erfahrung. Wie würdet ihr den Fehler weiter eingrenzen?

: Verschoben durch User
von Thomas B. (thombde)


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Vielleicht bekomme ich gleich wieder Minuspunkte.

Bitte den Typ von der Platine ,Heizung u.Version posten.

Gruß
Thomas

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Transistorius schrieb:
> Ich habe mit Spannungsregulierung anhand von Widerständen kaum
> Erfahrung.

Das wird auch hier nicht mit Widerständen alleine gemacht. Unten links 
sitzt ein -5V Regler 79L05 mit 100mA max. Strom und rechts ist die dicke 
Z-Diode DZ1. Welche Spannung diese hat, ist auf dem Bild nicht zu sehen, 
sie sollte aber konstant sein, wenn man über der Z-Diode misst.
Deine Lötungen da oben sehen aber nicht gut aus. Verkohlte Platine kann 
übrigens leitfähig werden und Nebenwiderstände und sogar Schlüsse 
produzieren.

Gegen Pin 5 am 79L05 (GND) gemessen, sollte an Pin 2,3,6 und 7 sowas wie 
-8 bis -15V stehen, der konstante -5V Ausgang liegt auf Pin 1.  Wenn da 
was schwankt ist entweder der 79L05 defekt oder der Eingang sinkt unter 
die Grenze dessen, was der Chip ausregeln kann. Ab etwa -7V wirds zu 
eng.

von Transistorius (Gast)


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wenn ich den Vout des Spannungsreglers vom Rest der Schaltung abklemme, 
liegen dort stabile -5V an. Am Eingang mess ich 9,7V.

Verbinde ich den Pin wieder mit dem Rest, mess ich dort <4V, am Eingang 
liegen dann noch 5V an. Zwischen Vout und SChaltung mess ich etwa 7mA.

Die ZenerDiode ist 10V (1N4740)


Kann dies auf einen defekten Spannungsregler hindeuten? Ich würd ihn ja 
tauschen, hab aber keine negativ Regler auf Lager...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Transistorius schrieb:
> Kann dies auf einen defekten Spannungsregler hindeuten?

Eigentlich nicht, denn wenn am Eingang nur noch 5V liegen, kann er ja 
nix mehr regeln und der Ausgang sackt unter die Regelgrenze ab.
Die Frage ist jetzt, woher die Eingangsspannung für den Regler kommt und 
warum die keine 7mA mehr liefern kann. Das sollte deine nächste Aufgabe 
sein.
Da du ja weisst, das Pin 5 des Reglers der Bezugspunkt ist, kannst du 
jetzt mal am unteren Anschluss der Z-Diode messen, der dann über D2 in 
Richtung Regler verschwindet. Evtl. bezieht der Regler ja seine Spannung 
daher.
Auf welche Spannung brichts über der Z-Diode ein, wenn der Fehler aktiv 
ist?

Ein Foto der Leiterseite könnte auch hilfreich sein.

Achso, und miss doch mal am oberen Anschluss des dicken 100 Ohm 
Widerstandes R1 gegen Masse. Es sieht so aus, als ob das der 
Vorwiderstand für die Z-Diode ist.

: Bearbeitet durch User
von Alex (Gast)


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Hallo,

hast du das Problem lösen können?
Ich habe denselben Fehler...

von hinz (Gast)


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Alex schrieb:

> Ich habe denselben Fehler...

Aber du wirst es bestimmt schaffen ein Foto der anderen Seite der 
Leiterplatte zu posten.

von Alex (Gast)


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Hier ein Foto von der Rückseite und
dem Anschluss - Triac und Varistor, sind aber in Ordnung.

von Alex (Gast)


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noch ein Bild

von Alex (Gast)


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...

von hinz (Gast)


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Alex schrieb:
> Hier ein Foto von der Rückseite und
> dem Anschluss - Triac und Varistor, sind aber in Ordnung.

Und die beiden X-Kondensatoren?

von Uwe D. (monkye)


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Hallo Zusammen,

das Problem habe ich auch - gibt es dazu eine Lösung oder zumindest 
einen Schaltplan?

Offenbar bricht die Stromversorgung zyklisch zusammen, die Fehlersuche 
geht mit Schaltplan schneller...

Könnt Ihr helfen?

Einen schönen Abend,

Uwe

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Uwe K. schrieb:
> Offenbar bricht die Stromversorgung zyklisch zusammen

Na, dann check mal das hier:

hinz schrieb:
> Und die beiden X-Kondensatoren?

von Alex (Gast)


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Sorry für die Fragen, aber wie kann ich die testen?

von Uwe D. (monkye)


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OK, die Kondensatoren tauschen wäre kein Thema - weil ich für andere 
Schaltungen kürzlich einen Sack voll gekauft habe, damit diverse 
Sensoren in UP-Dosen "bestromt" werden.

Schade das der Themenstarter aufgegeben hatte. Hätte mindestens 2 Leuten 
geholfen eine schnelle Lösung zu haben...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Alex schrieb:
> Sorry für die Fragen, aber wie kann ich die testen?

Ohne Kapazitätsmessgerät oder Komponententester gar nicht. In diesem 
Fall tauschst du sie einfach gegen neue.
Die Chancen stehen sehr gut, das dann alles wieder spielt. Die Nummer, 
die die Jungs da verbaut haben, heisst 'Kondensatornetzteil' und krankt 
immer an diesen Kondensatoren. Ist eine billige Netzteilmethode, die dem 
Heizungshersteller mehr Geld in die Kasse spült.

von Uwe D. (monkye)


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So, endlich das Teil abgebaut, zerlegt und dann die zwei Kondensatoren 
rausgenommen.

Die Kapa-Werte sind wie erwartet mit jedem "Knaller" kleiner geworden.
1. 330nF --> 187nF
2. 150nF --> 106nF

Leider habe ich nur den 150nF Kondensator in der passenden (baulichen) 
Größe da, so dass ich bis kommende Woche warten muss...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Uwe D. schrieb:
> Schade das der Themenstarter aufgegeben hatte. Hätte mindestens 2 Leuten
> geholfen eine schnelle Lösung zu haben...

Er hat allerdings nicht das entscheidende Bild der Leiterseite gepostet, 
das uns, die wir keine solche Heizungssteuerung zuhause haben, gezeigt 
hat, das da die üblichen Verdächtigen, nämlich die X Kondensatoren 
hausieren. Sonst wäre der Tipp schon im März gekommen. Ich schrieb 
damals:
Matthias S. schrieb:
> Ein Foto der Leiterseite könnte auch hilfreich sein.

Hat er nie gemacht.

: Bearbeitet durch User
von Uwe D. (monkye)


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...ja, das stimmt. @Alex hatte am 5. Oktober dafür Bilder nachgeschoben.

Ich schiebe dann die Ergebnisse + Bilder später nach. Das Pket wird ja 
frühestens Dienstag da sein...

von hinz (Gast)


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Uwe D. schrieb:
> ...ja, das stimmt. @Alex hatte am 5. Oktober dafür Bilder
> nachgeschoben.

Eine Erfolgsmeldung ist überfällig. ;-)


> Ich schiebe dann die Ergebnisse + Bilder später nach. Das Pket wird ja
> frühestens Dienstag da sein...

Und auch du wirst dich mit funktionierender Steuerung melden...

von Uwe D. (monkye)



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Auf der Vorderseite muss nur die rückwärtige Leiterplatte - markiert 
durch die roten Rechtecke - von der vorderen abgelötet werden. Eine 
Entlötpumpe war hilfreicher als Entlötlitze.
Insgesamt sollten bei durchschnittlichem Geschick 30 Minuten reichen.

von Alex (Gast)


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Vielen Dank für den Tipp, ich werde mir die Kondensatoren besorgen und 
austauschen.

Gibt es da Qualitätsunterschiede bei den Herstellern?
Ich hatte die Steuerung schon mal ersetzt bekommen, war noch auf 
Garantie (nicht ganz 2 Jahre), jetzt - wieder nach 2 Jahren - derselbe 
Defekt.

Oder muss ich damit leben, dass ich alle 2 Jahre die Kondensatoren 
tauschen muss? ;)

von Uwe D. (monkye)


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Hallo Alex,

also bei mir hielten die Teile jetzt 3 Jahre. Es wäre sicher besser, 
wenn die zulässigen Spannungen höher wären z.B. 400VAC anstatt 305VAC.

Ansonsten bliebe nur der Versuch eine andere Lösung zu finden für die 
Stromversorgung...

Glücklich macht mich das auch nicht wenn ich das lese.

Viele Grüße,

Uwe

von hinz (Gast)


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Alex schrieb:
> Gibt es da Qualitätsunterschiede bei den Herstellern?

Die gibt es, aber die hier verbauten von Hua Jung sind nicht schlecht.


Uwe D. schrieb:
> Es wäre sicher besser,
> wenn die zulässigen Spannungen höher wären z.B. 400VAC anstatt 305VAC.

Erstmal 305VAC statt 275VAC.

von Alex (Gast)


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Danke nochmals für eure Hilfe!
Funktioniert alles wieder, nachdem ich die beiden
X-Kondensatoren getauscht habe.

Hoffentlich halten die neuen ein wenig länger ;)

Viele Grüße

von Uwe D. (monkye)


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...und mein Paket ist heute erst beim Lieferanten weg...

Aber schön das es wieder geht, da bin ich zuversichtlich das es bei mir 
auch klappt.

@Hinz: Du hast recht, auch in meiner Bestellung sind die jetzt 
vorgesehen.

Ein schönes Wochenende Euch allen,

Uwe

von Uwe D. (monkye)


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...Ta-ta...

Es funktioniert wieder wie gewünscht. Bei mir waren allerdings nur 
250VAC Kondensatoren verbaut, insofern sind die jetzt eingesetzten 
305VAC Versionen nochmal einen Zacken besser.

Auf jeden Fall kann ich sagen: Danke an alle Mithelfer und erfolgreich 
abgeschlossen.


Uwe

von Ursula (Gast)


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Guten Morgen,

meine KTX-4 ist zwei Jahre alt.
Alle Anzeigen blinken, nach ca. 2 Stunden geht sie auf "O" und reagiert 
auf keine Eingaben.
Soll ich das Ding jetzt auch auseinandernehmen und die Kondensatoren 
tauschen?

U.

von Murkser (Gast)


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Ja

von Michael (Gast)


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Hallo an alle,

ich hatte den gleichen Fehler und konnte ihn dank eurer Tips reparieren, 
obwohl ich kein Experte bin. Ich habe 405er WIMA x-Kondensatoren von 
Conrad genommen, die auch von den Abmessungen super passen.

Vielen Dank an alle für die Infos!

Grüße
Michael

von Andreas Schäfer (Gast)


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Super! Anleitung hat funktioniert. KTX-4 gibt es unter dem Handelsnamen 
TREMA und ANAPONT.

von Hans-Jürgen Seidel (Gast)


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Wie hast du die Platine herausgekriegt?
Mit einem 60 Watt Lötkolben ging es jedenfalls nicht!!! Entlötpumpe und 
-litze halfen nicht.
Respekt!!!  Jürgen

von Rolf Stirnemann (Gast)


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Michael schrieb:
> Ich habe 405er WIMA x-Kondensatoren von
> Conrad genommen, die auch von den Abmessungen super passen.

Hallo

Interessant, diesen Blog zu lesen. In der Tat bin ich auch ein 
Leidensgenosse von defekten Steuergeräten. Ich habe meine bei Anapont 
gekauft, hier die Historie:

             1 Steuergerät:   02.2010
             2 Steuergerät:   07.2013
             3 Steuergerät:   01.2017
             4 Steuergerät:   04.2019 (noch nicht ersetzt)

Ich finde es skandalös, dass bekannte Fehler nicht behoben werden. Wenn 
ich den Inhalt dieses Blogs richtig interpretier, so liegt der Fehler an 
den zwei Kondensatoren, korrekt?

Die Frage an Michael: Hast zu allenfalls die Conrad Artikel Nummer der 
beiden Kondensatoren, die rein passen? Bei meinem Steuergerät ist ein 
dickerer mit 33nF und ein dünnerer mit 15nF verbaut (s. Foto).

Vielen Dank und Grüsse

Rolf

von Toni Tester (Gast)


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Rolf Stirnemann schrieb:
> Ich finde es skandalös, dass bekannte Fehler nicht behoben werden.

Naja - wenn Dein Steuergerät defekt ist und Du das weißt, obliegt es ja 
Dir, das zu reparieren - insofern kannst Du Dir da nur an die eigene 
Nase fassen.

> Wenn ich den Inhalt dieses Blogs richtig interpretier, so liegt der Fehler
> an den zwei Kondensatoren, korrekt?

Wenn das Steuergerät nicht mehr funktioniert und die beiden 
Kondensatoren als Fehlerursache ausgemacht bzw. als defekt 
diagnostiziert werden, dann liegt der Fehler an diesen, ja. Folgefehler 
oder damit zusammenhängende Fehler anderer Bauteile können jedoch nie 
ausgeschlossen werden.

==========

Falls Du allerdings mit "bekannte Fehler" meinst, dass der Hersteller 
hier in der Schuld ist und eine bekannte Schwachstelle seines Geräts 
nachbessern sollte, so ist das zunächst genau das: Deine Meinung.
Denn Deinem Posting ist ja zu entnehmen, dass das Steuergerät 
ordnungsgemäß jeweils mindestens für die Gewährleistungszeit 
funktionierte. Insofern - ja, es ist nicht schön, dass der Hersteller 
hier so eine Sollbruchstelle einbaut, die zuverlässig kurz nach Ablauf 
der Gewährleistung versagt - aber rein rechtlich hat er alles richtig 
gemacht, und es gibt keinen Anlass für einen "Skandal".

Das gefällt Dir nicht? - Tipp: In zwei Monaten sind wieder Wahlen. Daher 
wäre jetzt die Zeit, Deine Abgeordneten zu ihrer Meinung diesbezüglich 
sowie eventuellen Änderungsplänen zu befragen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Rolf Stirnemann schrieb:
> Bei meinem Steuergerät ist ein
> dickerer mit 33nF und ein dünnerer mit 15nF verbaut (s. Foto).

Da liegt ein Ablesefehler vor. Oben ist ein 150nF (0,15µF) und unten ist 
ein 330nF (0,33µF) Kondensator. Bitte wieder durch X2 Typen ersetzen und 
am besten welche mit höherer Spannungsfestigkeit, dann halten sie etwas 
länger.

von Bernd (Gast)


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Hallo, nach 4 Jahren hat sich bei mir der gleiche Fehler eingestellt. Da 
der Fehler bekannt ist habe ich gar nicht mehr gesucht sondern direkt 
die beiden Kondensatoren gewechselt. Leider war der 330nF von der 
Baugröße etwas zu groß. Gerät funktioniert wieder einwandfrei.

von Norbert (Gast)


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Danke Euch allen ! Ich habe im Oktober 2022 denselben Fehler mit der 
KTX4 (blinkende LED´s und keine Heizung mehr) und hoffe, das Teil nun 
mit Eurer Hilfe reparieren zu können. Nochmals vielen Dank !
Norbert

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