Hallo zusammen, in Stellenausschreibungen "Entwickler Embedded Hardware" lautet die Formulierung sehr häufig "gerne auch Elektrotechniker mit vergleichbarer Qualifikation". Ich selbst habe bei meiner Technikerausbildung den Schwerpunkt auf Mikrocontrollertechnik und Softwareentwicklung gelegt und mit "sehr gut" und "gut" in diesen Bereichen abgeschlossen bzw. dort auch Abschlussprüfung geschrieben. Zudem habe ich während meiner Technikerausbildung (über 3 Jahre) im Entwicklungsbereich als Elektroniker gearbeitet und habe oft in Absprache (Ingenieur schaute zum Schluss drüber und musste selten etwas nachbessern) mit dem zuständigen Ingenieur bereits Schaltungen entwickelt und zum Teil auch freigegeben und in die Produktion gebracht. Hobbymäßig beschäftige ich mich zumdem mit Mikrocontrollern und schreibe gelegentlich auch mal etwas Software in C. Bisher dachte ich immer, mit diesen Vorraussetzungen könnte ich den Einstieg zum Entwickler schaffen und habe mir daher gute Chancen bei Bewerbungen eingeräumt. Bisher habe ich aber immer nur Absagen bekommen. Nachforschungen meinerseits haben ergeben, dass sich die Arbeitgeber dann oft für einen "frischen" Absolventen (Batchelor ohne Berufserfahrung, frisch von der Uni) entschieden wurde, selten kam ein Techniker zum Zug. Denke ich zu optimistisch oder hatte ich bisher nur "Pech"? Bzw. was muss denn der Techniker mitbringen, um lt. der Stellenbeschreibung dann eingestellt zu werden? Bzw. sollte ich mich in Zukunft nicht mehr auf solche Stellen bewerben, da ich eh keine Chance habe, bzw. auf welche Stellen könnte ich eine realistische Chance haben? Ich bin derzeit am Überlegen, wie ich weiter vorgehe, um in den nächsten Jahren eine entsprechende Entwicklerstelle zu bekommen, abgesehen von einem Studium. Vielleicht könnt Ihr mir weiterhelfen bzw. welche Tipps hat ihr für mich? Vielen Dank! Gruß E-Techniker
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@Moderator: Vielleicht den Titel ändern in "Entwicklertätigkeit als E-Techniker, möglich oder unmöglich?" Ist etwas irreführend. Danke!
Ich finde sowohl deine Berufsausbildung als auch die Berufserfahrung in dem relevanten Bereich ausreichend, um solch eine Entwicklerstelle zu bekommen. Wahrscheinlich klappt das, wie du gesehen hast, nicht bei der ersten Bewerbung, aber es wird klappen. Bewerb dich einfach weiter auf solche Stellen. Würde bestimmt nicht schaden dein "etwas C" in "erweiterte C-Kentnisse" zu entwickeln. Die Tatsache, dass für solche Stellen Bacheloranten eine höhere Chance hätten, würde für mich nur Sinn machen, wenn du unverhältnismäßig viel forderst oder viel älter als der typische Bachelorant bist.
In meinem Konzern bekommen Techniker eher selten eine Ing-Stelle. Die Fälle die ich kenne sind welche die sich intern hochgearbeitet haben. Für einen externen Techniker ist es wohl bei uns unmöglich.
Frustrierter E-Techniker schrieb: > Ich bin derzeit am Überlegen, wie ich weiter vorgehe, um in den nächsten > Jahren eine entsprechende Entwicklerstelle zu bekommen, abgesehen von > einem Studium. Da hast Du doch schon den Punkt getroffen: "abgesehen von einem Studium". Es gibt völlig unbestritten sehr gute Techniker, die fachlich besser sind als schlechte oder mittelmäßige Ingenieure oder vergleichbare Akademiker. Wenn es darum geht, eine technisch einfache Baugruppe zu entwickeln, kann das ein sehr guter Techniker genauso gut. In vielen Fällen steckt der Teufel jedoch im Detail, z.B. wenn es um Abschätzungen von Einsatzbereichen, "Zwischen-den-Zeilen-Lesen" von Datenblättern, Systemarchitekturen usw. geht. Dafür muss man eben eine wissenschaftliche Ausbildung genossen haben; leider erkennt man ohne diese auch nicht, warum das dabei erworbene Hintergrundwissen so wichtig ist. Aus der Kombination von akademischem Hintergrundwissen und technischer Projekterfahrung ergeben sich dann intuitiv richtige Entscheidungen. Ein Anfänger übersieht manche wichtigen Punkte oder fängt an, wie ein Blöder draufloszurechnen. Ein reiner Praktiker bastelt drauflos. Ein erfahrener akademisch ausgebildeter und in der praktischen Anwendung erfahrener Entwickler "weiß" eben, welche Lösungen gut sind und welche nicht. In vielen Unternehmen geht es jedoch auch rein um die Einhaltung formaler Hirarchien. Dies ist zum Teil berechtigt, weil dadurch Diskussionen vermieden werden, zum anderen auch um Standesdünkel. Ein Problem entsteht dann, wenn ein hervorragender Mitarbeiter auf eine Position gesetzt wird, für die er trotz fachlicher Eignung eigentlich nicht formal qualifiziert ist. Plötzlich kommen nämlich die eher schlechten und mäßig guten Leute an und verlangen ebenfalls eine Beförderung, die man ihnen aber natürlich niemals gewähren würde.
Laser schrieb: > Die Tatsache, dass für solche > Stellen Bacheloranten eine höhere Chance hätten, würde für mich nur Sinn > machen, wenn du unverhältnismäßig viel forderst oder viel älter als der > typische Bachelorant bist. @Laser: Ich bin 27 Jahre alt und habe zudem eine Berufsausbildung als Mechatroniker. Gehaltsmäßig habe ich ein üblichliches Technikergehalt (ca. 45k€) gefordert
Weiter probieren! Arbeite an deiner "Vermarktungsstrategie".
Name schrieb: > In meinem Konzern bekommen Techniker eher selten eine Ing-Stelle. > Die Fälle die ich kenne sind welche die sich intern hochgearbeitet > haben. Für einen externen Techniker ist es wohl bei uns unmöglich. So wie beschrieben war es auch bei den Unternehmen, die ich bisher kennengelernt habe.
Frustrierter E-Techniker schrieb: > Ich bin 27 Jahre alt und habe zudem eine Berufsausbildung als > Mechatroniker. Gehaltsmäßig habe ich ein üblichliches Technikergehalt > (ca. 45k€) gefordert Das könnte ein Grund sein, warum Bachelorabsolveten bevorzugt werden. Die kriegen nämlich in etwa das gleiche Geld zum Einstieg. Gibt man nun Technikern die gleiche Menge, kann das zu Unruhe in der Abteilung führen. Ein anderer Grund wäre dass die Bachelorabsolventen schon studiert haben. Wer weiß, ob du nicht ein Jahr später noch ein Studium anfängst, weil dich plötzlich die Forschung oder eine Führungsposition reizt. Dieses Risiko hat der Chef bei den meist jüngeren Absolventen nicht.
Erstens lernst du, dass das mit dem Fachkräftemangel nicht weit her ist.
Zweiten bedeutet
> "gerne auch Elektrotechniker mit vergleichbarer Qualifikation".
in Wirklichkeit "Im Notfall, wenn sich jemand mit überragenden
Erfahrungen und überragenden Zeugnissen bewerben würde, würden wir die
Bewerbung nicht sofort aussortieren.".
Da der "Notfall", nämlich der Fachkräftemangel, nicht eintritt, und die
Bachelors Schlange stehen, kommst du nicht zum Zug.
Natürlich kannst du dich weiter auf solche Stellen bewerben. Vielleicht
hast du irgendwann Glück. Drauf wetten würde ich nicht. Mit 27 ist es
vermutlich besser, dass du dir eine Stelle als Facharbeiter suchst und
versuchst dich hochzuarbeiten.
Beschwerden sind übrigens an die Leute zu richten, die dir die
Technikerausbildung schöngeredet haben.
Hi, Zuerst einmal in Anlehnung an deinen neuen Wunsch-Thread Titel: JA - Es IST Möglich mit dem Technikerabschluss als Hardwareentwickler zu arbeiten. Das geht sogar mit "nur" Facharbeiterbrief. Ich kenne da einige... Und das nicht nur beim 3 Mann Betrieb sondern auch bei Betrieben mit ettlichen 100 Mitarbeitern. Nur wenn es dann wirklich in den Bereich der großen Mittelständler oder gar Konzerne geht wird die Luft extremst dünn. Kenne genau EINE Person mit "nur" TEchniker auf einer solchen Stelle bei einem Konzern... Und der ist auch noch ein "Eigengewächs" ABER: Es ist sehr schwer da reinzukommen! Viel Viel viel schwieriger als mit einem Studienabschluss. Letztendlich muss man es leider ganz klar sagen: Selbst ein Bachelorabsolvent der "nur" den Studieninhalt kennt ist für eine Entwicklungstätigkeit eigendlich gnadenlos unterqualifiziert. DAs Niveau was in der Technikerschule gelehrt wird ist als Basis für eine solche Tätigkeit ein Witz... Ein Bachelorabsolvent hat aber zumindest bereits die theoretischen Grundlagen so das ihm die Einarbeitung in die praktische Tätigkeit leichter fallen dürfte. Zumindest wird dies von den Firmen unterstellt! Jetzt ist es natürlich so, das eine Vielzahl an Absolventen gerade, in den Naturwissenschaftlichen Bereichen, NICHT nur den reinen Lehrstoff kennen. Zumindest vor der ZEit der großen "Mangelpropaganda" haben die Allermeisten ja ihre Ausbildung/Studienrichtung nach den Interessen ausgewählt. Damit geht dann in den nmeisten Fällen eine schon lange bestehende Beschäftigung mit dem Thema aus Interesse einher. (In erster Linie natürlich praktisch, aber etwas Therie ist für die Praxis halt auch zwingend) Das kombiniert mit einem Bachelorabschluss ist dann schon oft eine sehr gute Grundlage für den Berufseinstieg in der Entwicklung. Ob jemand mir Bachelorabschluss die Theorie kann ergibt sich zumindest näherungsweise aus den Noten. Wie gut sein Praxiswissen ist kann ich in einem Bewerbungsgespräch ganz nebenbei -ohne das der es überhaupt merkt- im Smalltalk nach ein paar Sätzen zumindest gut eingrenzen. Einem Techniker hingegen fehlt die tiefere Theorie. Da hat er durch Abschluss keinen Beleg dafür. Daher muss er diesen Nachweis durch andere Möglichkeiten erbringen. In erster Linie kommt da eine schon langjährige erfolgreiche Tätigkeit als Entwickler in Betracht. - Nur muss man dafür erst einmal eine solche Anstellung finden. Und das ist der Teufelskreis der nur schwer zu durchbrechen ist! Und das spiegelt sich dann auch so in der Realität wieder. Wie gesagt, ich kenne einige die deutlich oberhalb ihrer "Papierqualifikation" arbeiten! Aber bei nehezu allen wo ich den Werdegang kenne ist es so das die erst einmal innerhalb einer Firma - wo sie als normaler Facharbeiter oder gar Auszubildender begonnen haben- aufgestiegen sind und erst nach einer mehrjährigen Tätigkeit auf höherer Ebene überhaupt an einen Wechsel gedacht haben. Dann mit den Tätigkeitsnachweisen in der Tasche! Zudem haben die meisten eine nachweisbare langjährige Hobbytätigkeit auf hohem Niveau hinter sich und daraus naturgemäß ein Wissen deutlich oberhalb des Ausbildungsniveaus. (Nachprüfbar z.B. durch Wettbewerbsteilnahmen in jungen Jahren, teilnahme oder gar Dozententätigkeit in entsprechenden Arbeitsgruppen an Schulen oder ähnlichen Einrichtungen oder halt wie in meinem Umfeld öfter eine abgelegte Amateurfunkprüfung bereits in sehr jungen Jahren) Mit einem Direkteinsteig von 0 auf 100 kenne ich persöhnlich keinen. Aber das alles hilft dir leider nicht weiter... ISt aber leider die "IST" Situation! Frustrierter E-Techniker schrieb: > Denke ich zu optimistisch oder hatte ich bisher nur "Pech"? Bzw. was > muss denn der Techniker mitbringen, um lt. der Stellenbeschreibung dann > eingestellt zu werden? Das WISSEN eines STUDIERTEN und die Fähigkeit dieses auch in der Bewerbung und vor allem im Bewerbungsgespräch glaubhaft zu machen. In Kombination mit langer Praxiserfahrung hat man dann durchaus Chancen. Problem ist aber das "Glaubhaftmachen" Tätigkeitsnachweise sind da der beste Nachweis. Belege über langjährige Hobbytätigkeit sind zumindest sehr hilfreich. (Je höher das Niveau um so besser! Gewonnene Wettbewerbe, langjährige "Betreuertätigkeit" in einer Arbeitsgruppe oder halt die, immerhin staatliche, Amateurfunkprüfung bereits in Mittelsstufenzeiten sind da schon eine wirklich gute Basis) Und natürlich den ganzen nicht Fachrelevanten Kram. Aber das ist wohl selbstverständlich. ABER um es noch einmal klar zu sagen: Das alles kann einen HÖCHSTENS bis zum Vorstellungsgespräch bringen. Und da wirst du als formal "Unterqualifizierter" doppelt und dreifach so kritisch beäugt wie jemand der auf dem Papier alles mitbringt. Da musst du wirklich 110% Sattelfest in der Materie sein, sonst ist es Chancenlos. Wenn du nur "gleichgut" bist wird fast immer der mit dem Papier den Vorzug bekommen. > > Bzw. sollte ich mich in Zukunft nicht mehr auf solche Stellen bewerben, > da ich eh keine Chance habe, bzw. auf welche Stellen könnte ich eine > realistische Chance haben? Das kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. Oben schrieb ich das eine Voraussetzung ist das der Bewerber ÜBER DASSELBE Wissensniveau wie ein STUDIERTER verfügen muss. SChätze dich selbst ein. HAst du dieses Wissen, dir fehlen aber bloß die Nachweise - Oder aber du hast doch nur das Niveau der Technikerschule. Im ersten Fall bewerbe die ruhig weiter, im zweiten LASSE ES! Dann sind die typischen Technikerstellen die bessere Wahl. Aber auch da gibt es gute Stellen! Einen wichtige Frage -auch zur Einschätzung- wäre noch: Du schreibst oben das du dich auf einige Stellen beworben hast wo dann am Ende meist (also nicht immer) einem Bachelor der Vorzug gegeben wurde. Wie weit bist du denn da in der Regel gekommen? Bis zum Vorstellungsgespräch oder kam selbst das nicht zu stande? Wenn du immer nur deine Papiere zurückbekommen hast, dann fehlte den Firmen ganz klar noch etwas an deiner Qualifikation. Dann scheitert es schon daran das die dir von deinen Papieren die Tätigkeit nicht zutrauen. KAnn einfach das fehlen wichtiger Infos in deiner Bewerbung bedeuten, aber auch das du ganz einfach unrealistische Ziele hast und wirklich jede Grundlage fehlt. Bist du bis zu den Bewerbungsgesprächen gekommen sind die PApiere schon ausreichend, aber du hast einfach nicht überzeugt. Das kann wieder an tatsächlich unzureichenden Fachwissen liegen oder einfach am allgemeinen Auftreten. Z.B. das du dein Wissen nicht rüberbringen konntest. Oder aber etwas völlig Fachfremden. Wenn die Chemie nicht Stimmt bringen auch die besten Fachlichen fertigkeiten nichts. > Ich bin derzeit am Überlegen, wie ich weiter vorgehe, um in den nächsten > Jahren eine entsprechende Entwicklerstelle zu bekommen, abgesehen von > einem Studium. > > Vielleicht könnt Ihr mir weiterhelfen bzw. welche Tipps hat ihr für > mich? Überlege noch einmal gründlich ob du die Vorraussetzungen überhaut mitbringst. WEnn nicht musst du diese erst einmal erwerben. Ein wichtiger Ansatz ist aber auf jeden Fall erst einmal überhaupt weiter Berufserfahrung zu sammeln. Ideal wäre schon eine echte Technikerstelle. Im Idealfall im Entwicklungsnahen Bereich mit der Chance mit der ZEit innerhalb der Firma doch Entwicklungstätigkeiten wahrnehmen zu können. Wenn du da dann gute Ergebnisse lieferst und das erst einmal zwei, drei JAhre gemacht hast, dann sieht auch beim Stellenwechsel alles deutlich besser aus. Was ich mich aber auch noch frage: Du schreibst: Frustrierter E-Techniker schrieb: > Zudem habe ich während meiner > Technikerausbildung (über 3 Jahre) im Entwicklungsbereich als > Elektroniker gearbeitet und habe oft in Absprache (Ingenieur schaute zum > Schluss drüber und musste selten etwas nachbessern) mit dem zuständigen > Ingenieur bereits Schaltungen entwickelt und zum Teil auch freigegeben > und in die Produktion gebracht. HAst du Techniker in Vollzeit oder in Teilzeit gemacht? WEnn in Teilzeit, dann war das obige ja wohl eine Vollzeitstelle. Warum bist du dann nicht erst in der Firma geblieben und hast versucht dort mit der Zeit als "vollwertiger" Entwickler zu arbeiten? Damit höttest du jetzt sicher deutlich bessere Karten... Gruß Carsten ( Der BEIDE Seiten des Tisches beim Vorstellungsgesprächen für solche Tätigkeiten kennt ;-) ) P.S.: Auch wenn es mit der Entwicklungstätigkeit nicht klappt: Es gibt dennoch eine ganze Reihe anderer qualifizierter Tätigkeiten im E-TEchnikbereich, die dazu noch ganz regulär mit Technikern besetzt werden, welche ebenfalls Spass machen und wo die Techniker genauso gut oder manchmal sogar besser bezahlt werden wie die Entwicklungs-Ings. im selben Betrieb. Und zum Spass in der Entwicklung muss man sagen: JA, in kleineren und auch mittleren Entwicklungsabteilungen macht das Arbeiten zumindest als "Vollblutelektroniker" wirklich oft noch Spass. Da kann man von "Hobby zum Beruf" noch reden. Wenn gleich auch da zu ernsthafter Arbeit schon ein großer Berg an Papier (Dokumentation und QM) gehört. (Alles andere ist wirklich Basteln) Aber in größeren Abteilungen hat Entwicklung wirklich kaum noch etwas damit zu tun was sich der aussenstehende darunter vorstellt. Spätestens da ist es nur noch Arbeit nach Schema F. (ICh kenne auch da beides...)
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Carsten S. schrieb: > Was ich mich aber auch noch frage: > Du schreibst: > > Frustrierter E-Techniker schrieb: >> Zudem habe ich während meiner >> Technikerausbildung (über 3 Jahre) im Entwicklungsbereich als >> Elektroniker gearbeitet und habe oft in Absprache (Ingenieur schaute zum >> Schluss drüber und musste selten etwas nachbessern) mit dem zuständigen >> Ingenieur bereits Schaltungen entwickelt und zum Teil auch freigegeben >> und in die Produktion gebracht. > > HAst du Techniker in Vollzeit oder in Teilzeit gemacht? > WEnn in Teilzeit, dann war das obige ja wohl eine Vollzeitstelle. > Warum bist du dann nicht erst in der Firma geblieben und hast versucht > dort mit der Zeit als "vollwertiger" Entwickler zu arbeiten? > Damit höttest du jetzt sicher deutlich bessere Karten... @Carsten: Ich habe meinen Techniker nebenberuflich (Teilzeit) gemacht. Die "Entwicklungstätigkeiten" habe ich im Rahmen meiner Facharbeitertätigkeit gemacht, um die Entwickler zu entlasten. Übliche Arbeiten waren Aufbau und Inbetriebnahme von Prototypen. Nach meinem Techniker war ich wohl "etwas naiv" und habe eine Art Servicetechnikerstelle angenommen, die mir aber nach ca. 2 Jahren Tätigkeit jetzt nicht mehr so zusagt.
Andreas S. schrieb: > Dafür muss man eben eine > wissenschaftliche Ausbildung genossen haben; leider erkennt man ohne > diese auch nicht, warum das dabei erworbene Hintergrundwissen so wichtig > ist. Du brauchst keine wissenschaftliche Ausbildung, du brauchst ein Ingenieurstudium. Aber, dass das keine hinreichende Voraussetzung ist sieht man ganz gut an deinem Kommentar. Ein Physiker der sich seinen Lebensunterhalt mit dem basteln und verticken von Funkfernsteuerungen, die aussehen, wie ein Gameboy mit Down-Syndrom, verdienen muss, kann in seinem Fachgebiet nicht so besonders sein.
Frustrierter E-Techniker schrieb: > Nach meinem > Techniker war ich wohl "etwas naiv" und habe eine Art > Servicetechnikerstelle angenommen, die mir aber nach ca. 2 Jahren > Tätigkeit jetzt nicht mehr so zusagt. Mach dir nichts draus, denn die Firmen wollen ja Naive, die sie über den Tisch ziehen können. Gilt übrigens auch für Absolventen. Carsten S. schrieb: > Damit höttest du jetzt sicher deutlich bessere Karten... Bei dir? Dann mach ihm doch ein Angebot oder ist das leere Geschwätz alles was du drauf hast? Du wirst es nie lernen dich kurz zu fassen und dich auf das Wesentliche zu beschränken. Ein Roman nach dem nächsten. Zum Bücherschreiben ist deine Intention sicher von Nutzen, aber sicher nicht hier. Da vergeht einem ja die Lust am Lesen. Carsten S. schrieb: > Überlege noch einmal gründlich ob du die Vorraussetzungen überhaut > mitbringst. Und wie soll der TO das heraus finden wenn von Arbeitgebern nix verwertbares zurück kommt? > WEnn nicht musst du diese erst einmal erwerben. Am Besten wohl gleich das Wissen der ganzen Welt? Das haben weder Absolventen noch du. Niemand hat das. > Ein wichtiger Ansatz ist aber auf jeden Fall erst einmal überhaupt > weiter Berufserfahrung zu sammeln. Nur wird das den TO auch nicht weiter bringen, weil das der falsche Ansatz ist. Ich bin sogar überzeugt, dass das genau die Strategie ist, um Naivlinge noch naiver zu machen. > Ideal wäre schon eine echte Technikerstelle. Die gibt es genauso wenig wie eine echte Ingenieurstelle. Der Arbeitgeber entscheidet wen er auf einen Arbeitsplatz einsetzt. Ein Rechtsanspruch ergibt sich daraus NICHT. > Im Idealfall im Entwicklungsnahen Bereich mit der Chance mit der ZEit > innerhalb der Firma doch Entwicklungstätigkeiten wahrnehmen zu können. Und Peng, ist der TO dreizig und schon auf dem absteigenden Ast, weil man seine Meinung gar nicht mehr hören will, wie man etwas besser machen kann. Vorgesetzte wollen Individuen, die die Aufgabe erledigen, so wie sie sich das vorstellen. Ab einem bestimmten Punkt wird das dann immer mehr zum Konfliktfall, weil die Verantwortlichen sich dann immer mehr unterlegen fühlen. Die machen häufig einen Schreibtischjob, wissen alles besser, können aber tatsächlich immer weniger. > Wenn du da dann gute Ergebnisse lieferst und das erst einmal zwei, drei > JAhre gemacht hast, dann sieht auch beim Stellenwechsel alles deutlich > besser aus. Dafür legst du doch gar nicht deine Hand für ins Feuer, weil das nicht vorherbestimmbar ist. Du schreibst immer so elend lange Posts, sagst aber prinziell nichts aus, weil du auch gar nicht alle Verhältnisse kennst. Du kennst nur deine und da kannst du auch aus dem Nähkästchen plaudern. Für den TO ist das völlig nutzlos. Mein Vorschlag: Der TO sollte sich nicht einfach so bewerben, sondern einen passenden Arbeitgeber suchen, mit dem er ins Gespräch kommt wo man dann eine Initiativbewerbung nachlegen kann. Dann hat man dann nämlich keine Konkurrenz und der Arbeitgeber keine Auswahl. Eine Garantie ist das natürlich nicht. Ein paar Leute waren so schon erfolgreich, sogar wenn die gar nicht die Qualifikation hatten. Problem ist natürlich, so einen Arbeitgeber erst mal zu finden.
Carsten S. schrieb: > Aber in größeren Abteilungen hat Entwicklung wirklich kaum noch etwas > damit zu tun was sich der aussenstehende darunter vorstellt. Man ist eher so etwas wie ein Steuerberater, der beim Wust an Vorschriften und Sonderregelungen sowie unvollständigen Informationen nicht den Durchblick verlieren darf. Dann kommt noch das "zwischenmenschliche" als kleines Druckmittel dazu. Der Vorgesetzte will sich ja wohlfühlen.
Frustrierter E-Techniker schrieb: > Bisher dachte ich immer, mit diesen Vorraussetzungen könnte ich den > Einstieg zum Entwickler schaffen und habe mir daher gute Chancen bei > Bewerbungen eingeräumt. Bisher habe ich aber immer nur Absagen bekommen. Das wundert mich ehrlich gesagt wenig. > Nachforschungen meinerseits haben ergeben, dass sich die Arbeitgeber > dann oft für einen "frischen" Absolventen (Batchelor ohne > Berufserfahrung, frisch von der Uni) entschieden wurde, selten kam ein > Techniker zum Zug. Ja, denn der hattte die passende Eintrittskarte für die Stelle, du nicht. > Denke ich zu optimistisch oder hatte ich bisher nur "Pech"? Du denkst zu optimistisch, mit "Pech" hat das eher wenig zu tun. > Bzw. was > muss denn der Techniker mitbringen, um lt. der Stellenbeschreibung dann > eingestellt zu werden? Ein Studium, denn das ist Mindestvoraussetzung dafür, dass es auch mit einem richtigen Job in der Entwicklung klappt. Bei uns and anderen Unternehmen arbeiten ausschließlich Akdemiker in der Entwicklungsabteilung. > Bzw. sollte ich mich in Zukunft nicht mehr auf solche Stellen bewerben, > da ich eh keine Chance habe, bzw. auf welche Stellen könnte ich eine > realistische Chance haben? Nicht mehr auf richtige Entwicklerstellen bewerben, sondern eher auf Jobs, bei denen man den Ingenieuren Zuarbeit leistet. > Ich bin derzeit am Überlegen, wie ich weiter vorgehe, um in den nächsten > Jahren eine entsprechende Entwicklerstelle zu bekommen, abgesehen von > einem Studium. Ohne Studium wird es aber nicht funktionieren. Was hält dich denn eigentlich davon ab, wenn du es so unbedingt möchtest? > Vielleicht könnt Ihr mir weiterhelfen bzw. welche Tipps hat ihr für > mich? Geh studieren, dann verbessern sich deine Chancen deutlich. Eine Garantie ist es dann allerdings immer noch nicht.
Hannes J. schrieb: >> "gerne auch Elektrotechniker mit vergleichbarer Qualifikation". > > in Wirklichkeit "Im Notfall, wenn sich jemand mit überragenden > Erfahrungen und überragenden Zeugnissen bewerben würde, würden wir die > Bewerbung nicht sofort aussortieren." Nein, das bedeutet, dass die Stelle einfach nicht so gut bezahlt wird.
>Mindestabschlüsse für gewisse Tätigkeit?
Warum denn nicht?
Willst Du denn so fehlangepasst bleiben? Das könnte als falsche
Impedanz gegen Dich sprechen...
Jeder braucht einen vernünftigen Abschluß, so wie früher die SCSI-Geräte
oder die Netzwerkkabel mit BNC-Stecker.
;-)
MfG Paul
8,50€ schrieb im Beitrag #4521504: > Es ist auch eine Hürde, sich durch Abitur + Studium durchzuquälen. Das > bedeutet nicht, dass jemand ohne Studium nicht genau dasselbe könnte, > aber warum sollte denn jemand noch Abitur machen und studieren, wenn man > mit einer Ausbildung dasselbe erreichen kann? Der Weg ohne Abitur+Studium ist nur riskanter. Will man eher den einfacheren Weg durch's Studium gehen oder alles selber lernen? Möglich ist beides. Und es gibt genug Millionäre die ohne Studium zum Reichtum gekommen sind, im Studium lernt man nicht wie man Geld scheffelt - das lernt man nur durch Erfahrung und indem man zum richtigen Zeitpunkt das Richtige macht. Man sollte das Studium auch so sehen das die Professoren auch eine Beschäftigung haben möchten, natürlich sagen die einem das man gute Jobchancen hat und das in 10 Jahren die Wirtschaft immer mehr Ingenieure benötigen würde (das hat man uns 1995 schon so gesagt, das 2010 so viele Ingenieure in Rente gehen würden und es kaum Nachwuchs dafür gibt). Persönlich meine ich das es tatsächlich genug Stellen gibt, jedoch es halt naturgemäß einfach an den Gehaltsvorstellungen beider Parteien (Arbeitnehmer, Arbeitgeber) große Unterschiede gibt.
8,50€ schrieb im Beitrag #4521504: > Es ist auch eine Hürde, sich durch Abitur + Studium durchzuquälen. Das > bedeutet nicht, dass jemand ohne Studium nicht genau dasselbe könnte, > aber warum sollte denn jemand noch Abitur machen und studieren, wenn man > mit einer Ausbildung dasselbe erreichen kann? Abitur braucht der TO nicht mehr. Mit dem Technikerabschluss (Meister übrigens auch) hat er automatisch auch das Fachabitur (Hochschulreife) erworben und kann sich sofort auf einen freien Studienplatz einschreiben. Ist nur traurig das so was wesentliches erst hier im Forum publiziert werden muss. So was müsste viel früher kommuniziert werden, weil es die Bildungsentscheidung durchaus beeinflussen kann und auch sollte. Passt dann aber nicht ins politische Bildungs- und Berufsschema mit seiner Fachkräftepropaganda und das ist halt als Kastensystem zu verstehen.
8,50€ schrieb im Beitrag #4521504:
> Es ist auch eine Hürde, sich durch Abitur + Studium durchzuquälen.
Es ist eine gleiche Hürde sich durch Ausbildung, Berufserfahrung und
(Teilzeit-)Techniker und entsprechender weiterer privater Weiterbildung
(eigene Projekte) "durchzuquälen".
Thomas schrieb: > Persönlich meine ich das es tatsächlich genug Stellen gibt, jedoch es > halt naturgemäß einfach an den Gehaltsvorstellungen beider Parteien > (Arbeitnehmer, Arbeitgeber) große Unterschiede gibt. Und daher wird das ganze von der Wirtschaft auch so propagiert, dass möglichst mehr als genug Bewerber zum aussieben zur Verfügung gestellt werden. Was dann aus den Ausgesiebten wird, ist der Wirtschaft scheißegal.
nemesis... schrieb: > Was dann aus den Ausgesiebten wird, ist der Wirtschaft scheißegal. Feinstaub. MfG Paul
Du koenntest es als Selbststaendiger probieren. Die werden von den Chefs der Fachabteilungen naemlich selbst ausgesucht. Also ohne grosse Beteiligung von 'Personal'/'HR'. Und von da vermute ich den groessten Widerstand. Das kann aber fuer Dich aber auch nach hinten losgehn. Ein ordentlich abgeschlossenes Studium schadet mit Sicherheit aber auch nicht.
./. schrieb: > Ein ordentlich abgeschlossenes Studium schadet mit Sicherheit > aber auch nicht. Wenn in den Kasten kein Platz ist, schon. Wer will einem Akademiker schon ein Sprungbrett bieten? Arbeitgeber wollen ihre Beschäftigte halten, denn einen anderen AN finden, kostet wieder Zeit und Geld. Das macht nicht jeder AG mit.
Hallo, meine Basis ist so ziemlich die Gleiche. Ich hatte meine Elektrionikerlehre gemacht , 4,5 Jahr gearbeitet, danach meinen Techniker (Automatisierungstechnik) sehr gut abgeschlossen und dann halt beworben. Bei den Bewerbungen ware auch viele direkte Entwicklerstellen / Ingenieursstellen dabei. Da kam auch oft eine Absage ins Haus. Aber im Endeffekt bin ich bei einem bekannten japanischen Konzern mit Tochtersitz in Niedersachsen als "Entwicklungstechniker" bzw. "Techniker für Elektronikentwicklung" eingestiegen. Die Stelle sah erst vor, Absicherungsrelevante Tests für die Elektronik zu entwickeln und durchzuführen. Und bereits nach einem halben Jahr (Probezeit) arbeite ich auch selbstständig an Projekten und mache Hardware-Entwicklung. Mein Tipp also wäre, dass du vielleicht erstmal Stellen ins Auge nimmst, die dicht an der Entwicklung dran sind, damit du dich dann mit der Zeit der Entwicklung selbst stellen kannst. Man wird als Techniker meist erst auf die Entwicklung losgelassen, wenn man sich ein Stück weit profiliert hat. Gruß Migelchen
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