Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Netzteil Fehlersuche RMI3060


von Bernhard F. (1atmel2)


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Habe ein altes Netzteil (Trafo) zur Fehlersuche bzw Reparatur erhalten 
und würde um Hilfe bzw Schaltplan falls vorhanden, bitten.

Es handelt sich um einen Trafo mit Mittelanzapfung 16/0/16 V 380 VA &
24 V / 0,2 A für eine Steuerplatine.

Soweit ich das beurteilen kann, ist der Trafo ok, es sind vmtl 2 MosFets
parallel mit grossem Kühlkörper und eine Steuerschaltung mit vmtl drei 
Transistoren. Bei einem, sollte es sich um einen Transistor handeln, 
kann ich eine Diodenstrecke (0,6 Volt) nicht messen.

Kennt jemand das Netzteil bzw kann mir Tipps geben. Momentan ist die 
Platine abgelötet.

Auf dem Kühlkörper befindet sich noch ein Tip 121, weiss jedoch nicht ob 
das
original so war.

Ein Bild der Platine im Anhang.

von oszi40 (Gast)


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Bernhard F. schrieb:
> es sind vmtl 2 MosFets
> parallel mit grossem Kühlkörper und eine Steuerschaltung mit vmtl drei
> Transistoren.

Typ=? Vermutlich sehen wir das nicht.

von Bernhard F. (1atmel2)


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Hatte leider gestern keine Zeit mehr.
Laut Bauteiltester handelt es sich um NMOS mit 7,49 nF und Vt 3,41 Volt, 
denke mal die MOSFETS müssten ok sein. Die Beschriftung scheint 
weggeschliffen zu sein, nur ein 'M' vmtl Motorola.
Bilder im Anhang.

Soweit meine Kenntnisse reichen, müssten die MOSFETS bei 0 Volt am Gate 
vollständig sperren ?

von Gerd S. (alea)


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Bernhard F. schrieb:
> und würde um Hilfe bzw Schaltplan falls vorhanden, bitten.

Was sagt denn die Fa. Mundorf in Köln dazu?
Gruß Gerd

von nemesis... (Gast)


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Wenn deine Kenntnisse reichen zeichne mal einen Schaltplan.

Bernhard F. schrieb:
> Hatte leider gestern keine Zeit mehr.

Die sollteste dir nehmen oder das so lange verschieben bis
du dafür ein paar Tage mehr Zeit für hast. Ansonsten wird das
mit Hilfe nichts, weil andere User nämlich auch Fragen haben
und ihrem Anliegen auch die gebotene Aufmerksamkeit widmen.

von Bernhard F. (1atmel2)


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Habe eine mail an die Fa MUNDORF geschickt, Antwort s.u.
Werde versuchen einen Plan zu zeichnen.

Sehr geehrter Kunde,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Diese ist erfolgreich an 
info@mundorf.com übermittelt worden und wird schnellstmöglich 
beantwortet.


Mit freundlichen Grüßen,

MUNDORF EB GMBH

von Bernhard F. (1atmel2)


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Jetzt habe ich die MOSFETS entfernt und nur mit Dioden und Elko 
betrieben.
Könnte es sein dass der Elko defekt ist? Messe auch mit dem DMM 5 Volt 
AC am Kondensator ohne Last.

Mit Last (12 Volt/50Watt) habe ich 100 Herz (Zweiweggleichrichtung) ohne 
erkennbare Wirkung eines Glättungselkos. (gespeist mit Regeltrenntrafo)
Hätte eigentlich mit dem Elko geringen AC ca 200 mV erwartet.
Wie kann ich den Elko testen 68.000 uF?

Kann ein Bauteiltester (Chinamann 'damaged or unknown part') oder der 
Megger LCR131 ('FUSE') so grosse Elkos zuverlässig testen?

von Bernhard F. (1atmel2)


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Habe jetzt noch einen 2200 uF/35 Volt parallel geschaltet -> AC ging ca 
um 50% zurück!!

von oszi40 (Gast)


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Bernhard F. schrieb:
> Wie kann ich den Elko testen 68.000 uF?

z.B. ausgebaut mit Netzteil aufladen über 10 Ohm und nachsehen wie 
schnell er leer ist im Vergleich zu einem vorhandenen?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Mit Last (12 Volt/50Watt) habe ich 100 Herz (Zweiweggleichrichtung)
> ohne erkennbare Wirkung eines Glättungselkos.
Der Elko ist Schrott.

von Bernhard F. (1atmel2)


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Habe versucht den Schaltplan zu erstellen, falls noetig bitte 
korrigieren.
Soweit ich das weiss wird ueber den Ausgangsteiler gegen eine Referenz 
2,5 Volt verglichen. (Bauteil bei Elko (Aufdruck weggeschliffen)).

U-Teiler 8,2k/1.8k verstanden, jedoch Teiler 8,2k/8,2k mit offenem 
Emitter vollkommen unklar. Erklaerung waere gut.

Nachfrage wegen Schaltplan an Hersteller leider erfolglos. (zu altes 
Geraet)
Platine an 24 Volt AC und Ausgang an 10-15 Volt DC angeschlossen.

Erwartete eigentlich dass sich die Gatespannung ca 32 Volt zum Oeffnen 
der MOSFETS bei Erreichen der Ausgangsspannung von 13,8 Volt verringert, 
bzw
kann man dies so nicht messen? Led leuchtet bei Erreichen der Spannung.

Bilder im Anhang.

von Raimund R. (corvuscorax)


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Bernhard F. schrieb:
> Habe versucht den Schaltplan zu erstellen, falls noetig bitte
> korrigieren.

Habe die Platine mal in Sprint-Layout abgekupfert. Was völlig unklar 
ist, sind die Anschlüsse von und zur LED. Kannst Du das einmal mit einem 
Ohm-Meter genau(!) nachmessen, d.h. welche Leiterbahn geht genau wo 
hin?!
In Verbindung mit den Widerständen R1 und R2 macht Dein Schaltplan auch 
nicht wirklich Sinn an dieser Stelle.
Mach doch bitte noch mal genau einen Verdrahtungsplan, d.h. was ist 
genau wo und wie mit der Platine verbunden.
Am TIP121 ist, laut div. Bilder aus anderen Quellen, auch eine kleine 
Platine mit mindestens einem ELKO und einem Widerstand angeschlossen.

> Soweit ich das weiss wird ueber den Ausgangsteiler gegen eine Referenz
> 2,5 Volt verglichen. (Bauteil bei Elko (Aufdruck weggeschliffen)).

Ein TL431 scheidet mit hoher Wahrscheinlichkeit aus, da nur die beiden 
äußeren Pins angeschlossen sind. Beim TL431 ist aber die Kathode und 
Ref. dort angeschlossen und die Anode (in der Mitte) wäre nicht 
beschaltet - was dann nicht funzen würde!

>
> U-Teiler 8,2k/1.8k verstanden, jedoch Teiler 8,2k/8,2k mit offenem
> Emitter vollkommen unklar. Erklaerung waere gut.
>
> Nachfrage wegen Schaltplan an Hersteller leider erfolglos. (zu altes
> Geraet)
> Platine an 24 Volt AC und Ausgang an 10-15 Volt DC angeschlossen.
>
> Erwartete eigentlich dass sich die Gatespannung ca 32 Volt zum Oeffnen
> der MOSFETS bei Erreichen der Ausgangsspannung von 13,8 Volt verringert,
> bzw
> kann man dies so nicht messen? Led leuchtet bei Erreichen der Spannung.
>
> Bilder im Anhang.

Hmmm. Das was mir noch am Bild <P1150744.JPG> auffiel war, dass es sich 
hier nicht um die übliche Ripple-Kurve an einem Lade-ELKO aussieht. 
Diese würde von der Spitzenspannung (Umax= 22.4V) nach einer e-Funktion 
abfallen, bis die nächste (gleichgerichtete) Halbwelle kommt. Im 
besagten Bild kommen die Spitzen der Halbwellen ab einem bestimmten 
DC-Pegel (Umin= 17.6V) komplett durch - das ist ein recht merkwürdiges 
Verhalten!

: Bearbeitet durch User
von Bernhard F. (1atmel2)



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Bitte um Entschuldigung fuer die spaete Antwort:

Das Bild <P1150744.JPG> ist im Leerlauf ohne Belastung gemessen, habe 
mittlerweile zwei Elkos 33.000 uF / 16 Volt in Reihe an den Ausgang 
geloetet.
Sieht deutlich besser aus: ca 200 mV bei 4 A Last. (50 Watt / Halogen).

Habe den Plan verbessert, Led, Referenz und Q1 ?? ausgeloetet.
Referenz hat ca 340 Ohm und mittlerer Anschluss fehlt.
Q1 ist laut Bauteiltester ein NPN Transistor mit B = 1 ?? oder eine
Doppeldiode oder Shunt Diode.

Fuer den Anschluss des TIP 121 fehlt die Platine (Kondensator & 
Widerstand).

Koennte man eine andere Regelschaltung wie z.B. link auf "uelse" 
aufbauen, wenn ja waere ein entsprechender Link gut.

von Raimund R. (corvuscorax)


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Bernhard F. schrieb:
> Bitte um Entschuldigung fuer die spaete Antwort:
>
> Das Bild <P1150744.JPG> ist im Leerlauf ohne Belastung gemessen, habe
> mittlerweile zwei Elkos 33.000 uF / 16 Volt in Reihe an den Ausgang
> geloetet.
> Sieht deutlich besser aus: ca 200 mV bei 4 A Last. (50 Watt / Halogen).

Und ist trotzdem irgendwie ungewöhnlich/falsch. So kann/sollte es 
eigentlich nie bzw. an keinem (Mess-)Punkt der Schaltung aussehen.

> Habe den Plan verbessert, Led, Referenz und Q1 ?? ausgeloetet.
> Referenz hat ca 340 Ohm und mittlerer Anschluss fehlt.
> Q1 ist laut Bauteiltester ein NPN Transistor mit B = 1 ?? oder eine
> Doppeldiode oder Shunt Diode.

Oder ein defekter Transistor mit E-C-Kurzschluß?!? Schon mal überprüft - 
d.h. den Widerstand zw. E- und C-Anschluß gemessen?

> Fuer den Anschluss des TIP 121 fehlt die Platine (Kondensator &
> Widerstand).

???
Wenn die Kabel zu den Anschlüssen der Platine mit der Aufschrift 
"OVP"(?) gehen, dann könnte das eventuell die sogenannte "OverVoltage 
Protection" sein. Die scheint dann bei Deinem Gerät nicht vorhanden zu 
sein.

> Koennte man eine andere Regelschaltung wie z.B. link auf "uelse"
> aufbauen, wenn ja waere ein entsprechender Link gut.

Kann man, aber die von "uelse" würde ich nicht(!) nehmen.


Ein Problem sehe ich immer noch: Im Schaltplan geht eine Seite von R5 an 
die [+]-Buchse. Im Bestückungsplan (Posting vom 03.04.) soll dies der 
Widerstand sein, der näher am Rand der Platine sitzt, obwohl dieser laut 
Leiterbahnen der Platine keine Verbindung dazu hat. R5 und R6 sind also 
bei Dir irgendwo vertauscht. Soll die Bestückung richtig sein, so ist 
der Schaltplan dazu falsch.

von Bernhard F. (1atmel2)


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Hallo Hr Rabe und Forenmitglieder sowie Gäste,

Sie haben recht Widerstand R5/R6 ist vertauscht.
Den Transistor?!? habe ich nochmal geprüft (DMM):

B->E 2,7 Mega Ohm / 0,583 Volt

B->C 4,0 Mega Ohm / 0,689 Volt

E->C     Widerstand unendlich

hfe = 1 ?!?

Da ich vmtl die Originalschaltung nicht reparieren kann, würde ich gerne 
eine andere aufbauen. Habe zwei Schaltungen in Betracht gezogen.
Welche würde besser funktionieren. Würde gerne die Original Mosfet's 
benutzen.

Bilder im Anhang. (von Strippenstrolch bzw homo ludens).

Kann man die Schaltung von homo ludens (Opv 741) auch mit Mosfet's 
aufbauen?

von Andreas R. (df8oe)


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Für alle die noch an dem gleichen Problem knabbern:

Alle Halbleiter im TO92 Gehäuse sind TL431.

Die Schaltung splittet sich prinzipiell in drei Bereiche auf:
Der "mittlere" der drei TLs ist für die Regelung der Ausgangsspannung 
zuständig (Standardschaltung). Der direkt daneben sorgt dafür, dass bei 
einem Kurzschluss der Ausgangsspannung die GS-Spannung nicht zu weit 
ansteigt. Der einzeln stehende bei dem das mittlere Beinchen nicht 
verdrahtet ist ist allerdings der Brüller schlechthin. Dieser TL431 wird 
so als Konstantstromquelle eingesetzt (!!!!!) Es ist auch tatsächlich 
ein nahezu konstanter Strom der damit bewirkt wird. Ich habe schon viele 
Schaltungen entwickelt. Aber auf so eine verwegene Idee bin ich noch 
nicht gekommen.

Übrigens finde ich das Verhalten des (deutschen) Herstellers mehr als 
verwerflich.

Wer keine Reparaturen mehr an seinem eigenen Produkt durchführt und 
gleichzeitig die Bauteilbezeichnungen abgeschabt hat, sollte es als 
Verpflichtung ansehen, nach Ablauf der eigenen Tätigkeit Schaltungen 
herauszugeben. Das nicht zu tun ist eine ganz schlechte Einstellung.

Bei meinem Exemplar war übrigens einer der drei parallelgeschalteten 
(!!) MOSFETs durchgeschlagen (Kurzschluss in alle Richtungen). Dabei 
raucht dann auch der 100 Ohm Gatewiderstand ab und alle drei TL431. Die 
Transistoren sollte man dann alle drei wechseln. Ich habe FDA59N25 
genommen. Es ist sicher schlechter Stil, drei MOSFETs einfach parallel 
zu schalten. Aber diese NTs werden häufig für den Betieb von Funkgeräten 
(SSB) benutzt so dass selten der maximale Strom auf Dauer gefordert 
wird. Und da schlawinert sich die Schaltung dann irgendwie durch (bis 
wieder der MOSFET mit der niedrigsten Schwellenspannung das Zeitliche 
segnet).

73 de
Andreas, DF8OE

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