Hallo, ich habe mir endlich ein Oszilloskop zugelegt und mache gerade die ersten Versuche damit. Um die Kapazität eines Kondensators zu bestimmen, wollte ich Spannung und Strom (über Shunt) mit je einem Kanal messen. Problem: Die Masse meines Funktionsgenerators sowie beider Kanäle des Oszilloskops sind über die Schutzerde miteinander verbunden. Es erscheint mir dadurch nicht möglich, den Spannungsabfall nur über dem Shunt zu messen. Selbst, wenn ich den Funktionsgenerator an einem Trenntrafo betreiben würde, könnte ich dann nicht gleichzeitig die Spannung messen, die über der gesamten Schaltung abfällt, da die Massen beider Kanäle miteinander verbunden sind. Beholfen habe ich mir über den Math-Modus, indem ich eine Differenz aus "Shunt-Kanal" und Gesamtspannung gebildet habe. Aber den Math-Kanal kann ich wiederum nicht für den XY-Modus verwenden, d.h. ich konnte die Phasenverschiebung nicht als Kreis darstellen, was eigentlich mein Ziel war. Wie würdet ihr solche Messungen unter diesen Voraussetzungen machen? Funktionsgenerator an Trenntrafo und dann via Differenzverstärker messen ist meine einzige Idee, aber das erscheint mir etwas aufwändig. Oszilloskop: Rigol 2302A Funktionsgenerator: Siglent SDG1025
Wenn du Spannung und Strom am Kondensator messen willst (XY-Darstellung), musst du die Masse vom Oszi am Verbindungspunkt von Kond. und Shunt anklemmen. Dann hast du auf einem Kanal die Spannung und auf dem anderen den Strom. Generator muss natürlich galv. getrennt sein. Sascha
Peter T schrieb: > Wie würdet ihr solche Messungen unter diesen Voraussetzungen machen? Mit dem einen Kanal die Spannung über dem Shunt, mit dem anderen die Gesamtspannung messen und dann kann das Oszi die Differenz, also (Gesamtspannung - Shuntspannung) anzeigen.
Wenn Dir das Bestimmen der Kapazität wichtig ist, kannst Du das aber auch mit nur einem Kanal ohne Strommessung mittels eines RC-Gliedes machen. Dann Spannungssprung und die Zeitdauer vom Sprungstart bis zum 63%-Wert ablesen. Das ist dann Tau, was wiederum das Produkt aus R und C ist. Der Kondensator sollte dafür nicht vorgeladen sein. Gruß Stefan
Her gibt es mehrere Wege : ich empfehle Nr. 2 1.) Den Bösen weg - mit dem abgeklebten Schutzleiter am Messgerät machen nur Selbstmörder und Psychopathen. Besonders bei älteren Geräten stehen da im Zweifelsfall alle Bedienknöpfe plötzlich unter Spannung und töten lautlos. 2.) Alternativ kann man direkt Differenztastköpfe kaufen. Extra für solche Probleme - mit Batteriebetrieb. Auch ein Selbstbau mittels OPV scheint bei der vermuteten niedrigen Frequenz eine Idee zu sein. (Differenzverstärker) 3.) Für Netzspannungsmessungen gibt es widerum auch komplett isolierte Handoszilloskope, Da wäre dann das Potentialdes Massebezugspunktes in den Grenzen der Isolation auch wieder egal. 4.) ein Vierkanaloszilloskop.. Persönlich habe ich mir vor merh als einem Jahrzehnt extra einen 7A13 Differenzverstärkereischub für mein altes TEK70xx Scope beschafft. Ansonsten hat zur Vereinfachung hier noch ein digitaler 4-Kanaler sein Zuhause. vg
https://www.youtube.com/watch?v=74fz9iwZ_sM Schau dir auch die anderen Beiträge von w2aew an, der hat sehr hilfreiche Tips zum Umgang mit dem Oszi.
BastelIng schrieb: > 2.) Alternativ kann man direkt Differenztastköpfe kaufen. Extra für > solche Probleme - mit Batteriebetrieb. Auch ein Selbstbau mittels OPV > scheint bei der vermuteten niedrigen Frequenz eine Idee zu sein. > (Differenzverstärker) Das ist der einzig mögliche Weg. Bei allen anderen Lösungen (1, 3, 4) sind die GND-Anschlüsse der Kanäle miteinander verbunden. Und genau das will der TO ja vermeiden, weil er mit beiden Kanälen unabhängig von einander messen möchte (ohne gemeinsamen Bezugspunkt), z.B. wenn der Shunt nicht am GND des Gerätes angeschlossen ist...
Welches Oszilloskop besitzt du? Und gib uns mal einen Schaltplan zu deiner misslungenen Messung...Ich rieche falsche Bedienung/Anwendung...
Anleitung schrieb: > Welches Oszilloskop besitzt du? Peter T schrieb: > Oszilloskop: Rigol 2302A > Funktionsgenerator: Siglent SDG1025
Peter T schrieb: > Oszilloskop: Rigol 2302A > Funktionsgenerator: Siglent SDG1025 Anleitung schrieb: > Welches Oszilloskop besitzt du? Und gib uns mal einen Schaltplan > zu deiner misslungenen Messung...Ich rieche falsche > Bedienung/Anwendung... Hat er doch geschrieben.
Peter T schrieb: > Selbst, wenn ich den Funktionsgenerator an einem > Trenntrafo betreiben würde, könnte ich dann nicht gleichzeitig die > Spannung messen, die über der gesamten Schaltung abfällt, da die Massen > beider Kanäle miteinander verbunden sind. So geht's: Ch1: Spannung am Kondensator Ch2: Spannung am Widerstand -> Strom durch Kondensator Mit der Math-Funkiton: CH1 + CH2 = Gesamtspannung
Anleitung schrieb: > Welches Oszilloskop besitzt du? Und gib uns mal einen Schaltplan zu > deiner misslungenen Messung...Ich rieche falsche Bedienung/Anwendung... Lerne gefälligst erst einmal das Lesen, bevor Du hier dem TE irgendwelche Fehlbedienungen unterstellst. Er hat nämlich das aufgetretene Problem schon völlig richtig erkannt und beschrieben.
Stefan D. schrieb: > Wenn Dir das Bestimmen der Kapazität wichtig ist, ... benutze ich den Transistor Tester. SCNR Aber ansonsten sehr interessant.
Danke für eure Tipps. Die Lösung von Sascha bzw. später identisch von John werde ich wohl umsetzen, d.h. Trenntrafo besorgen. Ein Differenztastkopf ist mir etwas zu teuer. Es ging mir nicht prinzipiell um die Messung einer Kapazität, die würde ich viel einfacher mit Rechteck-Spannung und Anschauen der Ladekurve ermitteln (beliebiger Punkt auf e-Funktion führt zur Berechnung von Tau). Ich wollte die Möglichkeiten des Oszilloskops kennen lernen und deshalb mal im XY-Modus arbeiten, aber bei einem Funktionsgenerator mit Schutzerde scheint das eben nicht so einfach zu sein.
Differenztastkopf etc... ich fasse es nicht John hat die musterlösung gepostet, so wirds seit Jahrzehnten in jeder berufsschule/uni/hobbykeller gemacht. wenns so nicht klappt, liegt das Problem am Aufbau. .. Also lieber andreas schweigstill: lieber nochmal die grundlagen durchgehen und so lange lieber still schweigen.... ps: groß/kleinschreibung made by handy, dazu benötige ich keine Kommentare ;)
sooo viel muell schrieb: > wenns so nicht klappt, liegt das Problem am Aufbau. .. Also lieber > andreas schweigstill: lieber nochmal die grundlagen durchgehen und so > lange lieber still schweigen.... ??? Andreas hatte lediglich (etwas streng) erwähnt, dass der TO seine Aufgaben gemacht hatte. PS: du hast sicher falsch gelesen, das Post von Andreas richtete sich an "Anleitung" nicht "John".
sooo viel muell schrieb: > Differenztastkopf etc... ich fasse es nicht > John hat die musterlösung gepostet, so wirds seit Jahrzehnten in jeder > berufsschule/uni/hobbykeller gemacht. > wenns so nicht klappt, liegt das Problem am Aufbau. Auch in Johns Lösung wird erwähnt, dass der Generator galvanisch vom Oszilloskop getrennt sein muss. Das ist bei mir nicht der Fall. Wenn du so willst, ist das ein Problem an meinem Aufbau, allerdings war mir das Problem bekannt und ich hab zu dem Punkt nach Lösungen gefragt...
Peter T schrieb: > Die Lösung von Sascha bzw. später identisch von > John werde ich wohl umsetzen, d.h. Trenntrafo besorgen. Kennst du die billige Lösung? Dafür kriege ich jetzt ganz fürchterliche Haue, aber wenn man weiß, was man tut, dann kann man das für bestimmte Messungen schon machen. Bau dir ein Verlängerungskabel ohne PE für den FG. Nur als "Dauerzustand" würde ich das nicht machen.
F. F. schrieb: > Peter T schrieb: >> Die Lösung von Sascha bzw. später identisch von >> John werde ich wohl umsetzen, d.h. Trenntrafo besorgen. > > Kennst du die billige Lösung? > Dafür kriege ich jetzt ganz fürchterliche Haue, aber wenn man weiß, was > man tut, dann kann man das für bestimmte Messungen schon machen. > Bau dir ein Verlängerungskabel ohne PE für den FG. > Nur als "Dauerzustand" würde ich das nicht machen. Hallo Frank, das ist die Variante 1 von Bastellng. Grüsse, René PS: und wirklich böse...
Ups! War ein paar Stunden weg. Sorry fürs doppelte posten.
> Wenn du so willst, ist das ein Problem an meinem Aufbau, allerdings war mir das
Problem bekannt und ich hab zu dem Punkt nach Lösungen gefragt...
Ein kleiner Trafo am Ausgang des Funktionsgenerators wäre eine mögliche
Lösung. Allerdings hat halt nicht jeder einen Audioübertrager in der
Schublade.
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