Forum: PC Hard- und Software Verhalten von Netzlaufwerken Win7/10 vs. WinXP


von Sven G. (captainalbern)


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1. Ich habe vor langer Zeit mit Delphi unter Windows XP ein 
Datenbankprogramm geschrieben, das ich auch heute noch regelmäßig 
benutze. Da ich die Datenbankdatei von mehreren Computern aus erreichen 
möchte, lade ich sie von einem Netzlaufwerk (NAS mit SMB-Freigabe, unter 
Windows mit einem Laufwerksbuchstaben verknüpft). Das Programm läd die 
Datei nicht auf einen Rutsch in den Speicher und analysiert sie dann, 
sondern läd und analysiert gleichzeitig. Das heißt, es wird in sehr 
kleinen Portionen, teils byteweise aus der Datei gelesen, die zwischen 1 
und 2 MB groß ist. Das mag zwar noch nie der effizienteste Weg gewesen 
sein, hat aber unter XP nie gestört, da XP das Netzlaufwerk offenbar 
effektiv gecacht hat. Das Programm war in 2-3s geladen und die Datei im 
Speicher.

Jetzt möchte ich langsam auf ein neueres Betriebssystem umstellen. Auf 
einem PC habe ich Win10, auf dem anderen neben XP auch Win7 installiert.

Es dauert EXTREM lange, (ca. 10 Minuten !), bis die Datei geladen ist. 
Zuerst dachte ich, das Programm würde unter den neueren Betriebssystem 
gar nicht mehr laufen. Nach dem Laden läuft es normal. Ich möchte das 
Problem möglichst lösen, ohne das Programm selbst nochmal zu ändern. 
Daher habe ich eine Batch-Datei geschrieben, die die Datei erst vom 
Netzlaufwerk nach lokal kopiert, dann das Datenbankprogramm startet und 
danach die Datei wieder zurückverschiebt. Das funktioniert unter Win7 
gut, es ist jetzt genauso schnell wie unter XP. Unter Win10 hat das 
keinen Effekt. Kompatibilitätseinstellungen für den Programmstart helfen 
nicht.

Meine Frage:
Kann mir jemand sagen, ob man unter Win7 / Win10 ein Netzlaufwerk so 
konfigurieren kann, dass es wie in XP gecacht wird ? Und wenn ja, wo man 
diese Einstellungen vornimmt ?

2. XP stellt die Netzwerkverbindungen beim Neustart automatisch wieder 
her. Win7 / Win10 zeigt im Explorer nach einem Neustart erstmal ein 
rotes Kreuz (nicht verbunden) an. Wenn man dann draufklickt, ist die 
Verbindung aber plötzlich da. Das Dumme ist, dass alle anderen Programme 
das Netzlaufwerk nicht finden, bevor im Explorer einmal darauf geklickt 
wurde. Das NAS ist ständig aktiv, nicht auf Standby. Ich benutze einen 
PC als Videorecorder und kann so nicht direkt auf NAS aufzeichnen, weil 
er mindestens einmal pro Woche automatisch rebootet. Ärgerlich. Die 
SMB-Freigabe ist ohne Nutzernamen und Passwort, weil ich es nicht 
hinbekommen habe, dass es mit Passwort von allen Rechnern (XP, Win7, 
Win10) funktioniert. Langfristig wollte ich komplett auf Win10 
umstellen, geht aber wegen Punkt 1 noch nicht.

Zweite Frage:
Gibt es einen Trick oder eine Einstellung, dass Win7 / Win10 
Netzlaufwerk nach einem Reboot wirklich verbindet ?

Ich kenne mich in Netzwerkdingen leider nicht so sehr aus, also bitte 
ich darum, dass die Antworten so formuliert werden, dass ich die 
Einstellungen auch finde. Vielen Dank im Voraus.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Sven G. schrieb:
> Gibt es einen Trick oder eine Einstellung, dass Win7 / Win10
> Netzlaufwerk nach einem Reboot wirklich verbindet ?

Man kann doch einen Haken setzen "Verbindung bei nächster Anmeldung 
wiederherstellen"

Sauberer Finde ich jedoch "net use" in einem Startscript.


Zum anderem Thema, welches Betriebssystem läuft den auf deinem "Server"?

von (prx) A. K. (prx)


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Rein formal: XP kann nur SMBv1, Win7 auch SMBv2.

Einen ähnlichen Effekt hatte ich mal bei verschiedenen HDDs und einer 
Software mit zigtausend kleinsten Schreibzugriffen beim Start. XP hat 
selber gecached, Win7 überliess das Caching der HDD. Einer der beiden 
HDD-Typen tat ihm den Gefallen (akzeptable Startzeit), der andere Typ 
nicht (übelst lange Startzeit).

: Bearbeitet durch User
von Sven G. (captainalbern)


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Punkt2 IST GELÖST, Vielen Dank an Sven L.!

Der "net"-Befehl gibt zwar eine Fehlermeldung zurück, weil der 
Laufwerksbuchstabe schon verwendet ist (der Haken "wiederherstellen beim 
Start" war ja gesetzt), hat aber offenbar den gleichen Effekt, als wenn 
man das Laufwerk im Explorer anklick. Er erinnert das Betriebssystem 
irgendwie daran, dass da ja doch was verbunden war. Funktioniert sowohl 
unter Win7 als auch unter Win10.

Auf dem NAS läuft wohl eine Art Linux (Buffalo Linkstation), ich sehe 
davon aber nur eine Oberfläche im Browser.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wenn es auf dem SMB Server einen Benutzer gibt, der genauso heisst wie 
der Win7 User auf der lokalen Maschine und das gleiche Passwort auf Win7 
und dem SMB Server hat, meldet sich das Volumen ohne rotes Kreuz sofort 
benutzbar an.

Das klappt zumindest mit Win7 HP und Samba unter Debian.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Und warum mit Laufwerksbuchstaben arbeiten? Warum nicht einfach mit 
UNC-Pfaden?

von Matthias L. (limbachnet)


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Sven G. schrieb:
> Der "net"-Befehl gibt zwar eine Fehlermeldung zurück, weil der
> Laufwerksbuchstabe schon verwendet ist (der Haken "wiederherstellen beim
> Start" war ja gesetzt), hat aber offenbar den gleichen Effekt, als wenn
> man das Laufwerk im Explorer anklick.

Das müsste auch noch wegzubekommen sein, indem du an den net use-Befehl 
noch ein  /persistent:no anhängst, das Netzlaufwek manuell trennst und 
dann den Rechner neu startest. Aber wenn's eh nur ein kosmetisches 
Problem ist...

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