Ist es eigentlich üblich, bei einer BAC Arbeit (FH) vom zuständigen Prof. ein wenig betreut zu werden? Ich selbst bin dem Alter schon entwachsen, stelle jedoch gerade fest, dass Studenten in ihrem "Leid" ziemlich alleine gelassen werden. Zu meiner Zeit konnte man noch vor der Abgabe der Diplomarbeit ein, zwei, dreimal hingehen, und der Prof. gab sich wohlwollend und nahm sich die Zeit und gab Tipps wie man eine erste wissenschaftliche Arbeit schreibt. Zu meiner großen Verwunderung scheint dies nicht mehr der Fall zu sein. Ein mir bekannter Student hatte ziemliche Probleme damit, und bekam von seinem Betreuer an der FH selbst nach mehrmaligem Bitten, doch bitte einmal kurz über die Struktur der Arbeit zu schauen, nicht mal ein "Muh" zu hören. OK - ist nur eine BAC Arbeit, aber trotzdem: Mich wundert es nicht, dass Ghostwriting-Agenturen bei derartiger Un-Kultur eine Hochblüte erleben und abgeschrieben wird, was das Zeug hält. Bin ich da etwa zu "altmodisch" ?
Ich habe auch an der Fachhochschule studiert und sowohl meine Bachelor- und Masterarbeit sind vom betreuenden Professor vor Abgabe gelesen worden und anschließend wurde konstruktive Kritik geübt, so dass ich das Ganze nochmal bearbeiten und anpassen konnte. Außerdem habe ich mich regelmäßig mit denen getroffen, um Fragen zu klären. Außerdem schauen, die auch mal in der Firma vorbei in der man schreibt, wenn die in der Nähe ist. Mein Firmenbetruer hat sivh auch mehrmals mit mir und dem Prof. zusammengesetzt.
Bei war es ähnlich wie bei Master of Enjinjöring. Aber es gibt natürlich auch andere. Ich habe mir damals aber auch meinen betreuenden Prof. selbs aussuchen können. Ist natürlich logisch, dass ich zu einen gegangen bin, mit dem ich voher schon gut klar gekommen bin. Ich weiß nicht wie es in den großen ach ja so bieliebten Instutitionen mit Rang und Namen ist aber ich habe in einer recht kleinen Uni studiert. Viele Profs. kannten uns mit Namen, da war das ein ganz anderer Umgang. Ich kann das Problem jedoch verstehen, was du geschrieben hast. Eine Betreuung bringt einem Prof ordentlich Punkte (Zeit gutgeschrieben) und kostet ihm im vergleich venig Aufwand. Aber das wurde hier im Forum ja auch schon oft genug dikutiert.
bei uns haben bzw. hatten die Profs mit den studentischen Arbeiten eh quasi nix zu tun, die sitzen nur noch im Abschlussvortrag. Betreuung der Studenten erfolgt durch die Doktoranden, die studentischen Arbeiten sind ja immer Teil irgendeiner Doktorarbeit. Die Benotung kommt dann eigentlich auch vom Betreuer und wird vom Prof nur noch abgenickt...
verwunderter schrieb: > Ist es eigentlich üblich, bei einer BAC Arbeit (FH) vom zuständigen > Prof. ein wenig betreut zu werden? Es ist üblich, das der Betreuer (ob Prof oder wissenschaftliche Mitarbeiter) die Arbeit mindestens einmal gegenliest.
Hol G. schrieb: > Es ist üblich, das der Betreuer (ob Prof oder wissenschaftliche > Mitarbeiter) die Arbeit mindestens einmal gegenliest. Bei mir hat der Betreuer in der Firma die Arbeit gegen gelesen. Mein betreuender Prof hat die Arbeit explizit nicht vor Abgabe gelesen, da es ja meine eigene, wissenschaftliche Leistung sei, und nicht ein gemeinsames Produkt. Ich durfte ihm ein Inhaltsverzeichnis und anschließend ein Probekapitel zur konstruktiven Kritik vorlegen, danach war ich, was das Zusammenschreiben betraf, komplett auf mich alleine gestellt. War gewöhnungsbedürftig, macht imho aber auch Sinn. Wie soll der Student beweisen, dass er unabhängig ein Thema nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten bearbeiten kann, wenn ein Prof noch Händchen hält?
:
Bearbeitet durch User
Lu R. schrieb: > Mein > betreuender Prof hat die Arbeit explizit nicht vor Abgabe gelesen, da es > ja meine eigene, wissenschaftliche Leistung sei, und nicht ein > gemeinsames Produkt. Wieso gemeinsames Produkt? Du lieferst das Produkt und dem Kunden muss es gefallen. Da kann man doch durchaus erwarten, dass der Kunde vorab mal einen Blick auf das Produkt wirft, damit er am Ende nicht böse überrascht wird. Außerdem hat so eine Abschlussarbeit ja zwei Ebenen. Einmal das, was du konkret ausarbeitest und dann, wie du es in der Arbeit niederschreibst. Da kann es ja sein, dass du Dinge, die du ausgearbeitet hast, nicht ausführlich genug erläuterst oder zu sehr auf Nebensächlichkeiten eingehst. Wenn dein Professor dich auf so etwas hinweist, greift er ja nicht direkt in deine eigentlich Arbeit und ihre Ergebnisse ein, sondern sorgt dafür, dass das Ganze so dargestellt wird, dass es sich ein gutes Bild deiner Leistung machen kann.
Hol G. schrieb: > Es ist üblich, das der Betreuer (ob Prof oder wissenschaftliche > Mitarbeiter) die Arbeit mindestens einmal gegenliest. War bei uns auch so. Es war einem aber auch klar, dass der gleiche Betreuer spaeter die Note gibt. Und da zaehlt halt auch der erste Eindruck. D.h. man kann die Arbeit natuerlich nicht halbfertig zur Korrektur abgeben.
Bei meiner Bachelorarbeit hatte ich zwei Kontaktpersonen am Institut: Einmal der Professor, der ganze auch beurteilt hat und ein Postdoc, der mich bei inhaltlichen Fragen betreut hat. Mit dem Professor hatte ich nur ein paar Meetings bezüglich Thema, grobe Struktur, was er sich bei den einzelnen Kapiteln erwartet, Organisatorisches usw.usf. Beim Postdoc konnte ich auch inhaltliche Fragen stellen und mit ihm schauen, ob ich am richtigen Weg war beim praktischen Teil. Der enge Kontakt mit dem Postdoch war außerdem deshalb notwendig, weil ich ja spezielle Software verwendet habe, welche nur auf Rechnern des Instituts lizenziert war... Bei dem Institut bei dem ich war, gab es außerdem folgendes System: Man muss seine Bachelorarbeit nach der Abgabe außerdem vor der versammelten Mannschaft des Institutes präsentieren. Am Ende dieser Präsentation (15-20min) bekam man dann sowohl ein mündliches Feedback sowie die Gesamtnote vom Professor auf die Bachelorarbeit. Für die jeweils aktuellen Bachelorstudenten des Instituts war es verpflichtend, dass man zumindest 3x zu einer solchen Präsentation hingeht. Davor durfte man die Bachelorarbeit nicht einreichen. Fand ich übrigens sehr gut, denn da hat man dann schonmal einen Überblick bekommen, wie das ganze auszusehen hat und auf was der Professor wert legt. Aber ja, kenne auch andere Institute an meiner Uni wo das nicht so läuft (v.a. die großen Informatikinstitute, wo es sehr viele Studenten gibt). Da gibts ein Treffen mit dem Professor a la "programmieren sie mir das und das, hier ist die Aufgabenstellung". Student programmiert das, schreibt was dazu, gibt es ab und bekommt eine Note.
Bei uns hieß es immer das man ingineur wird...also sollte man das gefälligst alleine hinbekommen. Sehe es genauso. Es ist die eigene Arbeit und nicht die vom prof..
Das ist doch wieder unser Uni <> FH Troll. Für die Geschichte gebe ich 1/10 Punkten. Den einen Punkt auch nur, weil er sorgsam vermied das Wort "Uni" zu gebrauchen und vermutlich hoffte dass in einer der ersten Antworten jemand mit "Bei uns an der Uni ist das anders" ankommt.
Schaut mal hier: Ingenieur ist Ghostwriter für Bachelor/ Master-Arbeiten im Bereich BWL und keinen blassen schimmer davon. In 10 Tagen hat er in der Regel ne Arbeit fertig: http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/ghostwriter-fuer-bachelor-und-masterarbeiten-der-bwl-macher-a-1083647.html Gibts das auch für E-Technik? BWLer schreibt E-Technik Arbeiten... kann ich mir nicht vorstellen ;)
DaDude schrieb: > Schaut mal hier: > Ingenieur ist Ghostwriter für Bachelor/ Master-Arbeiten im Bereich BWL > und keinen blassen schimmer davon. In 10 Tagen hat er in der Regel ne > Arbeit fertig: > > http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/ghostwr... > > Gibts das auch für E-Technik? BWLer schreibt E-Technik Arbeiten... kann > ich mir nicht vorstellen ;) Tja, da kann man mal sehen, dass wenn man es drauf hat, ist das Schreiben von Arbeiten eine Fließbandarbeit. Routine. Auch wenn man fachfremd ist. Ich denke nur höchstens 5 von 100 Bachelorarbeiten oder auch Masterarbeiten sind wirklich interessant und sollten verlegt werden. Der Rest ist pflichtmäßige, lästige Fleißarbeit. Und so lesen die sich auch, langatmig, langweilig, kein wissenschaftlicher Ertrag und ein hoher Mangel an Substanz.
Nota bene schrieb: > kein wissenschaftlicher Ertrag und ein hoher > Mangel an Substanz. Versteh eh nicht wieso immer auf diesem "Wissenschaftlichen Anspruch" rumgeritten wird. Glaub manche findens einfach nur geil, "wissenschaftlich" gearbeitet zu haben. Die Bachelor- oder Masterarbeit dient heutzutage in geschätzt 95% der Fällen dazu, dass Studium abzuschließen um endlich in der Industrie arbeiten zu dürfen und Kohle zu verdienen. Die Arbeit zeigt dass man selbstständig neue Themen bearbeiten kann. Mag vielleicht vor 100 Jahren anders gewesen sein, aber heute ist eine Hochschule ein besserer Ausbildungsbetrieb für die Industire. Vielleicht nicht auf dem Papier, aber in der Praxis.
heutzutage ist die Betreuung kommerzialisiert: http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/ghostwriter-fuer-bachelor-und-masterarbeiten-der-bwl-macher-a-1083647.html
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.